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Alireza Shahabolmolkfard - SHASUSA

Created at 14. Apr. 2021

2469 Ansichten
by DORFbrunnen

Alireza Shahabolmolkfard

SHASUSA

für Stimme, Klarinette, Saxophon, Violine, Cello , Kontrabass und Klavier (2020)



Shasusa ist ein altes Gebäude aus sonnengetrockneten Ziegeln in der Nähe der iranischen Stadt Kashan. Es ist ein verlassener Ort und nichts ist vom Gebäude übrig geblieben außer den Ruinen. Die einsamen Ruinen werden zum Partner der Wehklagen und Trauer des Dichters Sohrab Sepehri über die Vergangenheit. In seinem Gedicht, welches dem Stück zugrunde liegt, spricht er die Ruinen von Shasusa an und reflektiert die Ruinen, die tief in ihm vergraben sind. Er verlässt die Objektivität der Ruine und geht darüber hinaus und erreicht den Punkt, an dem ein Objekt zum Spiegelbild seiner aktuellen Situation wird. ndem wir über die täglichen Dinge nachdenken, die wir sehen, nehmen wir die Dinge so wahr, wie wir möchten, dass unsere Gefühle sie widerspiegeln, und auf diese Weise verlieren Dinge ihre Objektivität. Wir sehen unseren Verfall im Verfall eines Objekts, unser Gedeihen in der Vitalität eines Objekts und so weiter und so fort. Shasusa ist die irdische und physische Visualisierung der Gefühle des Dichters.

Die Musik basiert auf diesem Text und stellt seine verschiedenen Stimmungen dar. Es ist ein persönlicher Ausdruck von Schlüsselthemen innerhalb dieses Gedichts wie Isolation, Einsamkeit, Verfall, Albtraum und das Nichts. Die Sängerin rezitiert ohne spezifische Angaben, basierend auf ihrer persönlichen Verbindung mit dem Gedicht. Jede Farbe der Musik neigt dazu, eine quasi-expressionistische Atmosphäre der spezifischen Phrase des Gedichts herzustellen.

Alireza Shahabolmolkfard nahm bereits in jungen Jahren Gitarrenunterricht und studierte später Violoncello. Er nahm Kompositionsunterricht bei einer Reihe namhafter iranischer Komponisten sowie bei Professoren des armenischen Staatskonservatoriums. Derzeit studiert er bei Carola Bauckholt an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Er arbeitete mit experimentellen Theatergruppen und kreierte Soundinstallationen, Bricolagen sowie Soundtracks für

experimentelle sowie Animationsfilme, ehe er 2016 den Iran verließ und nach Wien zog, wo er ein Studium in Tonsatz und Komposition am Prayner Konservatorium abschloss sowie Kompositionsunterricht bei Josef Stolz, Alexandra Karastoyanova nahm und auch musikalische Analyse Seminare von Detlev Müller-Siemens besuchte. Mitwirkung beim Festival Druskomanija18 in Litauen, die Zusammenarbeit mit VYAO für ein Stummfilm-Soundtrack-Projekt, der Gewinn des zweiten Preises des ersten Komponistenverbandes des Mittlerer Ostens (MECA), Präsentation eines Stückes beim Arnold Schönberg 12-Ton-Seminar sind Teil seiner musikalischen Tätigkeit. Kürzlich wurde seine Arbeit beim Orgelwettbewerb des Wien Modern Festivals zur Uraufführung ausgewählt.



SHASUSA (1961)

von Sohrab Sepehri (1928 – 1980)



I’m sitting alone by a pile of dirt

in the far-away self



Vibration becomes dirt

and dirt flees

pours down

from the gap in fingers

you resemble nothingness

trust your likeness to this callous earth



I fly over brilliant gardens, I fly, fly,

over a far flung plateau

sunlight burns my wings

and I drop onto the dirt

loathing my waking life,

someone treads on the ashes of my wings,

a hand over my forehead. I am a shadow.



Shasusa, is that you?

you’re late!

from childhood lullabies till this oppressive sunlight

I’ve been seeking you,

I called you in the Green night of the lattice

in the dawning of the river

in the sunlight of marble

and in this thirst for darkness I call you again



Shasusa!

let this sunlit plateau become night

so I can find my path once again

and become extinguished in my own footsteps.

Shasusa! O YOU the Black wind blowing in nakedness!

envelop this dirt that is my life.



From the window

I watch the sun set on the walls of my childhood,

it was futile it was futile,

this wall crumbles onto doors of a fertile garden,

the golden chains of play

the open windows of stories

all under rubble.



Her lips were of silence

her fingers trembled,

all of a sudden her visage turned to dust

and was taken away by the wind.



Shasusa, resembling my darkness! resembling my tainted sunlight. extinguish me till I’m pitch black! pour your nocturnal limbs onto mine! look at my hand:



my lifeline extinguishes at yours an endless path, a journey to darkness, I’ve shared my journey with nightmares it began from night

arrived at sunlight

and now again passes

the borders of darkness...



I’m sitting alone

by a pile of dirt

in the far-away self ...

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Das Institut für Komposition, Dirigieren und Computermusik präsentiert

Videoproduktionen der Uraufführungen von Paquito Ernesto Chiti, Batya Frenklakh, Jorge Gómez Elizondo, María Pérez Díez, Åsmund Perssønn Ødegaard, Katharina Roth, Alireza Shahabolmolkfard und Jorge Villoslada Durán

DI 09. & MI 10.03.2021 jeweils ganztägig Großer Saal  ABPU

Mit Unterstützung der IGNM OÖ

 

SCHALLFELD ENSEMBLE sind:

Tina Nadjar, Stimme

Szilárd Benes, Klarinette

Diego García Pliego, Saxophon

Lorenzo Derinni, Violine

Myriam García Fidalgo, Cello

Margarethe Maierhofer-Lischka, Kontrabass

Manuel Alcaraz, Percussion

Tsugumi Shirakura, Klavier

Leonard Garms, Dirigent



Schallfeld ist ein internationales Ensemble für zeitgenössische Musik mit Sitz in Graz. Die Gruppe begeistert durch Virtuosität und Klangsensibilität mit einer besonderen Aufmerksamkeit für Konzertformate, die sich mit den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten kreativ auseinandersetzen und eine neue Dimension des Hörens eröffnen. Schallfeld wurde 2013 von Alumni des Klangforum Wien gegründet. In der künstlerischen Programmation spiegeln sich die Diversität

Schallfeld Ensemble © Wolfgang Siveri und Interessen seiner Mitglieder, derzeit Musiker*innen aus 8 verschiedenen Ländern, wieder. Aufmerksamkeit erregt das Ensemble sowohl durch spannende Programmgestaltung mit Fokus auf junge Komponist*innen und innovative Konzert-Inszenierungen, als auch durch seine Arbeit mit live-Elektronik und kollektiven Improvisationen.

Schallfeld sieht seine Aufgabe darin, die Musik internationaler Komponist*innen nach Österreich zu bringen, und umgekehrt als Botschafter für neue Musik im Ausland zu wirken.

Neben einer eigenen Konzertreihe in Graz ist Schallfeld regelmäßiger Gast bei Festivals im In-und Ausland, u.a. bei Wien Modern, Klangspuren Schwaz, Impuls Graz, Darmstädter Ferienkursen, Afekt (Estland), Poznan Musical Spring (Polen), Daegu International Contemporary Music Festival (Südkorea). 2016/17 ist Schallfeld Teil des NASOM-Programms, einer Initiative des Außenministeriums zur Förderung herausragender österreichischer Musiker*innen im Ausland und seit 2015 Ensemble in Residence des europäischen Ulyssses-Networks. Das Ensemble engagiert sich ebenso in pädagogischen Projekten und partizipativen Theaterprojekten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, mit Unterstützung durch die Stadt Graz, die EU (Programm Youth in Action), MICA und KulturKontakt Austria. Schallfeld wird gefördert von der Stadt Graz, dem Land Steiermark und dem Bundeskanzleramt, den österreichischen Kulturforen und erhält großzügige logistische Unterstützung durch die Kunstuniversität Graz und das IEM (Institut für Elektronische Musik und Akustik). darin, die Musik internationaler Komponist*innen nach Österreich zu bringen, und umgekehrt als Botschafter für neue Musik im Ausland zu wirken.

Neben einer eigenen Konzertreihe in Graz ist Schallfeld regelmäßiger Gast bei Festivals im In-und Ausland, u.a. bei Wien Modern, Klangspuren Schwaz, Impuls Graz, Darmstädter Ferienkursen, Afekt (Estland), Poznan Musical Spring (Polen), Daegu International Contemporary Music Festival (Südkorea). 2016/17 ist Schallfeld Teil des NASOM-Programms, einer Initiative des Außenministeriums zur Förderung herausragender österreichischer Musiker*innen im Ausland und seit 2015 Ensemble in Residence des europäischen Ulyssses-Networks.

Das Ensemble engagiert sich ebenso in pädagogischen Projekten und partizipativen Theaterprojekten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, mit Unterstützung durch die Stadt Graz, die EU (Programm Youth in Action), MICA und KulturKontakt Austria. Schallfeld wird gefördert von der Stadt Graz, dem Land Steiermark und dem Bundeskanzleramt, den österreichischen Kulturforen und erhält großzügige logistische Unterstützung durch die Kunstuniversität Graz und das IEM (Institut für Elektronische Musik und Akustik)

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