Am 31. Aug. 2014 | 19:00 Uhr
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Von Haider zu Hader - Ein Porträt über Max Meyr

Created at 16. Jun. 2014

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by DORFbrunnen

Von Markus Kaiser-Mühlecker

2004, 29 Minuten, DV

Darsteller
Max Meyr, Josef Hader, Dirk Stermann, Christoph Grissemann,
Joschi Jahrmann, Dr. Regina Waxenegger, Jürgen Dose/Heinz Strunk u.a.

Kamera: Roman Weinzettl, Martin Komarek, Sophie Huber,
Christian Angermayr, Markus Kaiser-Mühlecker
Mastering: Reinhard Brunner
Produktion, Regie, Schnitt: Markus Kaiser-Mühlecker

Max Meyr ist Lebenskünstler, hauptberuflich. Er ist einer, der auf das Leben vertraut und wenig plant. Er war Mitglied in österreichischen Neonazi-Gruppierungen. Nicht aus ideologischen Gründen sondern wegen der „kollegialen“ Atmosphäre. Er wurde als Drogenkurier in Deutschland verhaftet, besitzt laut eigenen Angaben Österreichs größte Sammlung an Radarstrafen und ist stolz darauf. Nach mehrjährigen Haftstrafen hat er es letztlich geschafft, vom dubiosen Milieu weg zu kommen. Josef Hader hat ihn als Naturtalent entdeckt und ihn in die österreichische Kabarettszene gebracht. Als Tourbegleiter von Josef Hader und Stermann /Grissemann und zahlreichen Auftritten auf der Bühne, im Radio, bei Kinofilmen und Fernsehsendungen hat sich Max Meyr bereits einen Namen gemacht, zB in „Silentium“, „Komm süßer Tod“ oder „MA2412“, in der Kabarettagentur Hoanzl hat ein neues soziales Umfeld gefunden. In diesem Film hat er uns seine spannende Geschichte erzählt, die stellvertretend für viele Schicksale österreichischer Outlaws stehen könnte.

Artikel von Christina Böck in “Die Presse”:

Hader am Beifahrersitz Sonntagnacht bringt ORF2 einen Josef-Hader-Schwerpunkt.

Mit dabei: Eine Doku über Haders Roadie.

Von Christina Böck

Irgendwann und irgendworin steckt wo was drin und sagt ,Servas, i bin der Sinn’, irgendworin und irgendwann, aber dann.” Der Sinn ist für pathologische Josef-Hader-Fans im vergangenen Dezember zurückgekehrt. So irgendwie. Da hatte – zehn Jahre nach “Privat” – Haders neues Programm Premiere. “Hader muss weg” sorgt seither für ausverkaufte Häuser. Am Samstag, 5. Februar, macht der Kabarettist einen Seitensprung und liest im Akademietheater Texte von Hermes Phettberg. Ein Ende der Durststrecke, also. In “Privat” erzählte Hader ein komisch-poetisches Geflecht aus seinem eigenen Leben und wüst dazu Erfundenem, wie der Ritt auf dem “Ast”, der Ödön von Horvath auf der Champs-Elysee das Leben kostete. Um den Ansätzen der Autobiografie nachzugehen, drehte Milan Dor damals die ORF-Dokumentation “Josef Hader ganz privat”. Am Sonntag, 6. Februar, zeigt sie ORF2 zum Wiedersehen. Während langer Autofahrten erzählt Hader über seine Kindheit in Nöchling und seine Schulzeit im Stift Melk und isst in Raststätten Kaiserschmarrn aus der Mikrowelle. Wegbegleiter wie Haders Bruder oder Melks Altabt Burkhard Ellegast erzählen, wie es so weit kommen konnte.

Direkt im Anschluss an dieses Road-Movie steht “Von Haider zu Hader – Ein Porträt über Max Meyr” auf dem Programm. Max Meyr ist Roadie, er chauffiert neben Hader auch Stermann und Grissemann zu ihren Auftritten und schleppt deren Requisiten. Manchmal hat er auch selbst einen Auftritt: Wenn etwa in “Hader spielt Hader” ein Furcht einflößender Ganzkörper-Tätowierter den Kabarettisten anpöbeln soll. Meyr legt in der Doku des Filmstudenten Markus Kaiser-Mühlecker eine Art Lebensbeichte ab. Zu beichten gibt’s ja einiges. Und Meyr steht dazu. Dazu, dass er “arbeitsscheu” ist, dass er in seinem Leben nur “Aus dem Leben eines Taugenichts” und “Der alte Mann und das Meer” gelesen hat, und das im “Häf’n”. Erzählt von seiner Zeit als Skinhead und zeigt beherzt die Zähne, die ihm blieben. Rechnet vor, dass er sich mit den Radarstrafen, die er bezahlen musste, ein Haus hätte leisten können. Die Meyr eigene Beziehung zur Geschwindigkeit beschäftigt naturgemäß auch seine Beifahrer: Dirk Stermann appelliert an ihn zu akzeptieren, dass es Leute gibt, die sich bei solchem Tempo fürchten. Josef Haders Mutter zeigt sich hingegen angeblich furchtlos.

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