Manduria - La fabbrica dei clandestini, Teil 1

La fabbrica ei clandestini

Teil 1: Das Camp an der Manduria-Oria Schnellstrasse.
Teil 2: http://www.dorftv.at/videos/open-space/3565

Im März 2011, innerhalb weniger Tage entsteht an der Bundestrasse Manduria-Oria, ohne Ausschreibung und Absprache angrenzender Gemeinden, eine Zeltstadt im Wert von zwei Millionen Euro, um auf die “Notlandung” von tausenden tunesischen MigrantInnen und AfrikanerInnen südlich der Sahara zu reagieren.

Die finanziellen Mittel stammen von der Europäischen Union, da die Verwaltungskosten des Camps sehr hoch sind. Die beteiligten Unternehmen heissen “Connecting People” und “Nuvola”. Der Katastrophenschutz im Landkreis Tripoli rekonstruiert das gleiche Camp wie nach dem verheerenden Erdbeben in L’Aquila im Jahre 2009. 2880 provisorische Unterkünfte stehen bereit. Eine Zahl, die nie erreicht wurde.

Niemand, innerhalb oder außerhalb der Campzone hat das Recht, nähere Informationen zu erhalten. Journalisten und Hilfsorganisationen haben keinen Zugang zu dem Gebiet. Verfahren, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten sind unbekannt, sie ändern von Tag zu Tag. Zunächst muessen tunesische Flüchtlinge 30€ vorweisen, um eine Aufenthaltsgenehmigung für humanitäre Zwecke auf 6 Monate zu erhalten.

Sobald der Zeitpunkt der Schliessung des Flüchtlingslagers bekannt wird, ist diese Bedingung nicht mehr notwendig und die “illegalen Einwanderer” werden schliesslich an andere Orte oder an nahegelegene Bahnhöfe, mit dem Ziel nach Frankreich zu gelangen, weitergeleitet.

Was vor Freude niemand von den Flüchtlingen bemerkt, ist, dass die jeweils ausgestellten Aufenthaltsgenehmigungen nicht von der Europäischen Union anerkannt wurden. Frankreich, Dänemark und zahlreiche angrenzende EU-Mitgliedsstaaten machen ihre Grenzen dicht und setzen vorübergehend das Schengen-Abkommen ausser Kraft.

http://lafabbricadeiclandestini.indivia.net/de/watch/1-manduria

www.teleimmagini.tv, Kollektiv von MedienaktivistInnen in Bologna.