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Landgänge 2023: Åsmund Perssønn Ødegaard | Lisa Streich

Created at 5. Aug. 2023

579 Ansichten
by Hugo

Aufzeichnung am 25.07.2023

Höchste Eisenbahn | Festival der Regionen 2023

Filialkirche zu St. Peter

Åsmund Perssønn Ødegaard | Torture Time, Now! | für Saxophon u. Bajan

Lisa Streich | Asche | für Klarinette und Violoncello

Anja Schröder | Violoncello

Andrej Serkov | Bajan

Andreas Oberaigner | Klarinette

Gerald Preinfalk | Saxophon

# Åsmund Perssønn Ødegaard | Torture Time, Now! | für Saxophon u. Bajan | 2021/22

A rock tune nobody wants to listen to

Written by a composer nobody has ever heard of

Played on instruments nobody likes

Zu Neuer Musik abrocken:

Auf einem Fundament rockmusikalischer Prinzipien wird zeitgenössische Musik gebaut, indem

Konzepte des Rocks verzerrt, umgedeutet und rekontextualisiert werden. Rock ist mitunter von

einem körperlichen Umgang mit Musik geprägt. Zeitgleich ist seine Thematik oft eher düster.

Lass dich von der „Torture“ verführen! „Do the Torture Twist, Now!“

(Åsmund Perssønn Ødegaard)



# Lisa Streich | ASCHE | für Klarinette und Violoncello | 2012

Zwei Instrumente zelebrieren einen mit geheimnisvoll schimmernden Flageoletts des Violon-

cellos und leuchtenden Multiphonics der Klarinette, kurzem punktuellen Aufflackern und plötz

lichen Fortissimo Attacken einen wundersamen, intimen Dialog, der sich, die ganze Komposition

hindurch, in einer fast unwirklich erscheinenden Transparenz zeigt. Dieser Dialog mündet nach

acht Minuten – ähnlich einem „kritischen Punkt“ – in einen langen, monophonen eindringlichen

Aufschrei, der nach einer Atempause von einem choralartig anmutenden, leisen Dahinschreiten

fortgeführt wird, in dieser Leisigkeit das Werk ins Nichts führt und beschließt.

ASCHE beschäftigt sich vorrangig mit Asche – ihrem phyischen Gebilde, ihrer materiellen Quali-

tät, ihren Möglichkeiten, die sie einmal gewesen sein könnte und all ihren Möglichkeiten, in

die sie sich verwandeln könnte, wenn erneut etwas in ihr wachsen würde. ASCHE möchte

sich beschäftigen mit Stille, die mit der Zeit laut wirkt, mit Räumen, die dem realen Raum der

Aufführung ausweichen wollen oder ihn modullieren wollen und mit extremer Lautheit, die

im Idealfall als ein geborgenes Zimmer der Stille gedacht ist. ASCHE versucht die Gegensätze,

Stille und Lautheit, zu vertauschen und horcht, ob dabei unter dem Strich nicht doch die selbe

Gleichung heraus kommt. ASCHE erprobt, ob dem Gegensatz von Stille und Ton eine bitter-

süsse Essenz innewohnen könnte. ASCHE lebt von „O Haupt voll Blut und Wunden“, und es ist

40 wiederkehrenden Tagen im Janaur und Februar gewidmet. ASCHE geht dem Wunsch nach

herauszufinden, auf welche Art die Musik in diesem Kontext sterben könnte, und in wie weit sich

Gedanken und Liebe in die Musik einnisten, ohne dass man sie konkret kontextualisiert.

(Lisa Streich)

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