Am 23. Sep. 2014 | 18:30 Uhr
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ERINNERUNGSSPUREN - Vortrag und Live-Diskussion mit Publikum

Created at 18. Sep. 2014

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by dorftv

"I'll search until my dying day"
Musikalisches Holocaust-Gedenken im Wechselspiel der Generationen
Ein Vortrag von Karin Wagner

Eine Szene in Oberösterreich verdeutlicht das Ineinander von Vergangenheit und Gegenwart: Das Gelände des ehemaligen KZ Nebenlagers Ebensee ist ein Ort verwischter Spuren der Geschichte. Bereits 1949 wurde auf dem Grundstück mit dem Bau einer Wohnsiedlung begonnen. Generationenfrage und Generationenkonflikt erscheinen hier drastisch ins Bild gebracht. Mit dem Generationenwechsel geht die Notwendigkeit einer Neuorientierung in der Holocaustvermittlung und -rezeption einher. Wege der Auseinandersetzung mit dem Gedächtnis der Generationen eröffnet unter anderem auch die Kunstäußerung. Mit der Oper "Pnima ... ins innere" (UA 2000) setzt Chaya Czernowin einen besonderen Akzent: Das auf dem Roman des israelischen Autors David Grossmann ("See Under: Love") basierende Werk ist das erste Musikstück, welches den Holocaust und das Trauma aus der Sicht der "zweiten Generation" fokussiert. Dem gegenüber sucht der in Israel lebende Daniel Galay nach der Kraft des Wortes: Das Erhalten einer Zukunft der Erinnerung baut in seinem Kammermusikwerk "I'll search until my dying day" (2012) auf den Text des heute in den Niederlande wirkenden Holocaust-Überlebenden Moshé Liba. Er widmete diese Zeilen dem Gedenken des deportierten Vaters seines Freundes.

anschließend:

Live-Diskussion zum Thema

Gäste:
Ines Garnitschnig, Psychologin, Sozialwissenschaftlerin
(trafo.K, Wien)
Fritz Trümpi, Historiker, Musikwissenschaftler, Journalist
(Universität für Musik und darstellende Kunst Wien)
Wolfgang Quatember, Historiker
(KZ-Gedenkstätte und Zeitgeschichte Museum Ebensee)
Moderation: Karin Wagner

Im Anschluss folgt die Dokumentation

Die Geschichte des Ladislaus Zuk

Ein Film von Andreas Schmoller und Philipp Bruckschlögl
Produziert von: Zeitgeschichte Museum Ebensee und Treehouse Studio

„Wege nach Ebensee“ lässt den Menschen Ladislaus Zuk sein Leben vor der Kamera erzählen. Der Film gibt Antwort auf die häufig gestellte Frage: „Wie gelingt es einem KZ Überlebenden das Trauma der Haft gerade an dem Ort zu überwinden, an dem die Entmenschlichung durch seine Peiniger stattgefunden hat?“
„Wege nach Ebensee“ würdigt eine außergewöhnliche Lebensgeschichte und wirft zugleich Schlaglichter auf die Geschichte eines Ortes.

Länge: 63 Minuten

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Live gesendet am 23. September 2014

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