Medien Partizipation Demokratie


Tagung zur zivilgesellschaftlichen Medienaneignung 

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Freitag, 15. März 2024, 14.00 – 20.00 Uhr im Linzer Wissensturm, 15. Stock

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Das digitale Zeitalter stellt Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Vielfältige Öffentlichkeiten werden durch die Macht der Algorithmen gefährlich ausgehöhlt, Desinformation und Manipulation führen zur Destabilisierung der demokratischen Ordnung.

Es ist somit an der Zeit, die Grundzüge des politischen Systems unter den Vorzeichen der gegenwärtigen Medienentwicklung und den damit verbundenen Folgewirkungen neu einzuordnen und zu bewerten.

Ziel der Tagung ist es, den Stellenwert von Medien abseits der kommerziellen Verwertungslogik zu beleuchten, ihre Funktion als wichtige Kristallisationspunkte für soziale Veränderungen und demokratische Partizipation zu stärken und das öffentliche Bewusstsein für die integrative Wirkung einer Demokratisierung der medialen Bedeutungsproduktion so breit wie möglich zu verankern.


14.00 Uhr: Ankommen

14.30 Uhr: Begrüßung

14.45 Uhr: Vorträge

Martin Wassermair (Leitung Politikredaktion DORFTV)
Wofür stehen die zwei B in der Medienpartizipation? Demokratieerneuerung durch Bedeutung und Behauptung

Julia Herrnböck (Dossier, stv. Präsidentin Reporter ohne Grenzen Österreich)
Der Preis für unabhängigen Journalismus

Delna Antia-Tatic (Süddeutsche Zeitung, ehem. Chefredakteurin „das biber“)
Die Redaktion „mit scharf“ – wie geht Diversität im Journalismus?

16.00 Uhr: Pause

16.30 Uhr: Workshops
Mit Silvia Gschwandtner (Redaktionsleiterin Bezirksrundschau Linz), Lisa Kreutzer und Artin Madjidi (andererseits.org), Sigrid Nagele (DORFTV).

17.45 Uhr: Pause

18.00 Uhr: Podiumsdiskussion

20.00 Uhr: Ende

Moderation: Ulrike Salzbacher (mehr demokratie!)

Eintritt frei! Anmeldung erbeten unter vhs.linz.at oder bei katja.fischer@mag.linz.at

DORFTV in Kooperation mit VHS Linz und mehr demokratie!

Gefördert aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung


Abstracts + Kurzbios

Martin Wassermair

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Foto © Zoe Goldstein
 

Wofür stehen die zwei B in der Medienpartizipation?
Demokratieerneuerung durch Bedeutung und Behauptung

Zivilgesellschaftliche Medienaneignung zielt darauf ab, offene Zugänge zur Teilhabe zu ermöglichen und Sprachrohr für Menschen zu sein, die mit ihren Interessen und Sichtweisen oft keine allgemeine Beachtung finden. Insbesondere nichtkommerzielle Communitysender wie u.a. DORFTV erbringen den Nachweis, dass sich kritische Medienarbeit gegenüber den gegenwärtigen Verhältnissen von Postdemokratie und Politikverdruss nicht hilflos verhalten muss. Sich zu behaupten und dabei Bedeutung zu finden, ist von großem Wert, der in Krisenzeiten wichtige Impulse bieten kann.

Martin Wassermair ist Historiker, Politikwissenschaftler und Publizist; leitet seit 2016 die Politikredaktion des Communitysenders DORFTV und ist seit 2023 Mitglied im Vorstand von Reporter ohne Grenzen Österreich. - https://wassermair.net/


Julia Herrnböck

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Foto © Tom Linecker

Der Preis für unabhängigen Journalismus

Mediennutzung verändert sich rasant und mit ihr die Zugänge, wie Information geschaffen und verteilt wird – und vor allem durch wen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und der großen Frage, wie investigative journalistische Arbeit finanziert werden kann, ist Unabhängigkeit die Währung um glaubwürdig zu bleiben. Wie geht es kleinen Redaktionen wie DOSSIER, die sich ohne Werbung, dafür über Mitgliedschaften finanzieren? Und welche Rolle spielt der politische Wille, unabhängige Redaktionen zu fördern für eine aufgeklärte und freie Meinungsbildung?

Julia Herrnböck ist Journalistin und arbeitet bei der gemeinnützigen Redaktion Dossier mit Sitz in Wien. Seit 2014 engagiert sie sich im Vorstand von Reporter ohne Grenzen für Pressefreiheit in Österreich und Osteuropa. 2021 hat sie an der Universität Wien zum Thema veränderte Arbeitsbedingungen im investigativen Journalismus promoviert.


Delna Antia-Tatic

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Foto © Zoe Opratko

Die Redaktion „mit scharf“ – wie geht Diversität im Journalismus?

Sie haben einen Migrationshintergrund, wuchsen im Gemeindebau auf und wissen, wie es ist ein Arbeiterkind zu sein – oder Fluchterfahrung zu haben: Die Nachwuchstalente der biber-Akademie. Konträr zum Rekruiting der meisten Medienhäuser hat das Ethno-Magazin mit Erfolg bewiesen, wie gut Journalismus wird, wenn sich Perspektive und Zugang ändern. Nur, wie spricht man jene Menschen an, die sich sonst meistens nicht angesprochen fühlen? Ein Einblick in die biber-Akademie und in die Gefühlswelt von Zugehörigkeit und „Othering“.

Delna Antia-Tatić war bis 2022 Chefredakteurin von „das biber“, dem jungen Magazin für neue Österreicher*innen. Die gebürtige Deutsche lebt seit 2008 in Wien, war zuvor in der Unternehmensberatung tätig und hat Philosophie als auch European Studies studiert. Seit 2023 ist sie freie Autorin im Österreich-Team der Süddeutschen Zeitung.