Jährlich findet am 8. März der feministische Kampftag statt – Tag des Widerstands und der Sichtbarkeit. Zu diesem Anlass gingen auch dieses Jahr wieder zahlreiche Menschen auf die Straße um zu demonstrieren, unter Anderem in Linz. 

Der feministische Kampftag hat seine Wurzeln in der sozialistischen Frauenbewegung und wurde erstmals 1911 in Europa und den USA begangen.1921 wurde international der 8. März als Datum für diesen Tag festgelegt. Ursprünglich als Tag des Protests gedacht, wird er seit den 2000ern zunehmend kommerzialisiert, ähnlich dem Muttertag. Statt politischer Forderungen stehen Blumen und Geschenke im Vordergrund, was die eigentliche Intention des Kampftags verfälscht. Worum es jedoch wirklich geht, ist die Aufmerksamkeit auf gesellschaftliche Missstände zu richten, strukturelle Diskriminierung sichtbar zu machen und Veränderungen anzustoßen. Statt dem Begriff „Weltfrauentag“ wird bervorzugt „feministischer Kampftag“, oder alternativ „Kampftag für FLINTA*“ verwendet. Dies soll verdeutlichen, dass feministische Kämpfe nicht nur Frauen betreffen, sondern alle, die nicht als cis-männlich gelesen werden.

Warum demonstrieren Menschen am 8. März? Welche Veränderungen fordern sie? DORFTV-Jugendredakteurin Marie Jahn sowie Valerie Oona von der Organisation FIFTITU% sprachen mit Demonstrierenden über ihre Motivationen. Viele betonten, dass die Forderungen des 8. März nicht nur an diesem Tag sichtbar sein sollten, sondern auch im Alltag präsent bleiben müssen. Künstlerische Projekte wie kleine Sticker oder Schilder, die in der Stadt verteilt wurden, sollen daran erinnern und zum Weiterkämpfen ermutigen. 

Ein zentrales Thema, das die Demonstrierenden besonders beschäftigt, sind Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. Der Zugang zu sicheren und legalen Abtreibungen bleibt ein zentrales Thema. Ebenso die Sicherheit für FLINTA*-Personen im öffentlichen Raum. Eine Gruppe von Demonstrant*innen trug das Symbol der südafrikanischen Frauenbewegung gegen Gewalt: eine rote Hand auf dem Mund als Zeichen gegen das Mundtotmachen vom Frauen. Österreich hat eine der höchsten Femizid-Raten Europas, doch „so wenig hat sich geändert und das macht mich wütend“, sagt eine Demonstrantin. Zudem betont sie, der 8. März sei ein Tag, an dem uns allen klar werden solle: Ohne Frauen geht gar nichts. Dass Feminismus nicht nur für Frauen ein relevantes Thema ist, ist vielen bereits klar geworden. Es bedeutet nicht gegen Männer zu sein, sondern für eine gerechte Gesellschaft einzustehen. Viele erhoffen sich zudem, dass toxische Männlichkeitsbilder aufgebrochen werden und dass Männer erkennen, dass auch sie von feministischen Kämpfen profitieren können. Der feministische Kampftag bleibt notwendig, denn Gleichberechtigung ist nicht verhandelbar.

Verfasst von Nuria Tomaschek am 10.4.2025