Ayan Rezaei über Kunst, Selbstzweifel und Feminismus Die Künstlerin Ayan Rezaei war in der Sendung How do they do it zu Gast. Sie sprach darin über ihren Werdegang, ihre Herausforderungen in der Kunstwelt und ihren unkonventionellen Zugang zum kreativen Schaffen. Ursprünglich kam Rezaei nach Linz, um als Architektin zu arbeiten, begann jedoch als Künstlerin zu arbeiten. Ihre Arbeiten zeichnen sich vor allem durch eine sehr freie Produktion aus, die sich auf kein bestimmtes künstlerisches Medium festlegt. Sie lässt sich vielmehr von ihren Ideen inspirieren und passt ihr künstlerisches Medium daran an. „Wenn man all meine Werke zusammenfügen würde, entstünde eine abstrakte Collage“, sagt sie. Schon aufgrund dieses Arbeitsstils sei es schwierig für sie, in das Bild einer Künstlerin hineinzupassen. „I never fit“ – Ich passe nie rein, behauptet sie. Rezaei sieht Kunst als etwas, das sie nicht bewusst gewählt hat – sie folgt ihren Inspirationen, auch wenn das Künstlerinnen-Dasein voller Schwierigkeiten ist. „Es mache keinen Sinn“, sagt sie, „dass man sich für das Künstlerleben entscheidet“. Es sei schmerzhaft und anstrengend und die Welt brauche nicht mehr Künstler*innen. Doch obwohl jedes abgeschlossene Projekt Selbstkritik und Zweifel mit sich bringt, ziehe es sie immer wieder zur Kunst zurück. Auch das Finanzielle stellt oft Schwierigkeiten dar. Die ersten zwei Jahre in Österreich arbeitete sie als Putzfrau, da ihr die deutschen Sprachkenntnisse für eine Anstellung als Architektin fehlten. Heute ist sie neben ihrer künstlerischen Arbeit als Lehrbeauftragte an der Kunstuniversität Linz tätig. Sie kritisiert die nach wie vor bestehende Ungleichbehandlung in der Kunstwelt: Künstler würden ernster genommen werden, während die Arbeit von Künstlerinnen oft auf ein Hobby reduziert würde. Zudem mangele es an Transparenz, wenn es darum geht, sich als Künstlerin zu vernetzen und Fuß zu fassen – eine Herausforderung, die sie mit ihrer Lehrtätigkeit angehen möchte. Ein weiteres zentrales Thema ist der Raum für Kreativität: Ein eigenes Studio steigere die Produktivität enorm, sagt Rezaei. Man könne sich mit den eigenen Gedanken und Ideen viel besser verbinden. Doch nicht jede Künstlerin hat die Möglichkeit, sich diesen Luxus zu leisten. Auch ihre persönliche Lebensweise ist von der Kunst geprägt: Keine Kinder zu haben und allein zu leben, war eine bewusste Entscheidung, die sie für ihre Kunst treffen musste – anders könne sie es sich nicht leisten. Verfasst von Nuria Tomaschek am 1.4.2025 Hier gehts zum vollständigen Beitrag!