In Linz fand am Sonntag, 12. Jänner 2025, die erste Runde der Bürgermeisterwahl statt. Kein Kandidat bzw. keine Kandidatin konnte mehr als 50 Prozent der Stimmen erzielen, daher kommt es am Sonntag, 26. Jänner 2025, zur Stichwahl zwischen Dietmar Prammer (SPÖ) und Michael Raml (FPÖ).

In der Gesprächsrunde vom 3. Jänner mit Silvia Gschwandtner (Redaktionsleiterin Mein Bezirk Linz) und Martin Wassermair (Politikredakteur DORFTV) bekamen die Kandidat*innen die Möglichkeit, ihre zukünftigen Visionen für das Bürgermeisteramt zu erläutern. Die Themen kreisten vorrangig um soziale Sicherheit, leistbares Leben sowie Verkehr und Bildung. 

Während Prammer (SPÖ) immer wieder seine Aussichten auf ein „Wir“ und ein „Gemeinsam“ betonte, fiel bei Raml (FPÖ) nur allzu häufig das Wort „Sicherheit“.

Prammer möchte vor allem die Probleme der Teuerung und den Verlust von Arbeitsplätzen durch die Deindustrialisierung in Angriff nehmen. Er will die Stadt gemeinsam mit der Bevölkerung weiterentwickeln und all jene Personen unterstützen, die in Linz ihren Lebensmittelpunkt haben, ob Migrationshintergrund oder nicht.

Das Ziel von Michael Raml ist vorrangig, die „Stahlstadt wieder zum Glänzen zu bringen“. Er sieht die aktuelle politische Lage in Linz als Chance für einen Neustart und setzt sich weiters für eine strengere Zuwanderungspolitik sowie ein leistbares Leben ein.

Beim Thema soziale Sicherheit erachtet Dietmar Prammer es als wichtig, weiterhin mehr sozialen geförderten Wohnbau zu schaffen und setzt sich außerdem für die Leerstandsabgabe ein. Zudem betont er die Vorteile der Linz-AG in Bezug auf billige Strompreise und Haushaltskosten und möchte in Zukunft weiter darauf aufbauen.

Für Michael Raml ist soziale Sicherheit gleichzusetzen mit Freiheit. Niemand solle von staatlichen Subventionen abhängig sein und er sieht es daher ebenfalls als wichtige Aufgabe, Arbeitsplätze zu sichern, beziehungsweiße zu erweitern. Der FPÖ-Kandidat möchte die „Industrie wieder wettbewerbsfähig machen“ und spricht sich gegen die CO2-Besteuerung aus. Zudem möchte er es Unternehmen erleichtern, sich in Linz anzusiedeln und somit auch das Personal im Magistrat erhöhen. Beim Thema Wohnen setzt er sich für Nachverdichtungen ein und möchte so mehrgeschossigen sozialen Wohnraum schaffen. Ebenso sieht er Personalaufstockungen in Schulen und Kindergärten vor.

Im Verkehrsbereich erachten beide Spitzenkandidaten es als wichtig, den Westring fertigzustellen. Prammer betone dabei, dass es wichtig sei, die Bevölkerung nicht gegeneinander aufzuspielen, sondern auf die unterschiedlichen und individuellen Mobilitätsverhalten einzugehen. Das Ziel sei eine freie Wahlmöglichkeit der Verkehrsmittel.

Raml hingegen möchte mehr Wert auf die Bedürfnisse der Autofahrer*innen legen und so zum Beispiel wieder mehr Parkplätze in der Innenstadt schaffen. Zudem setzt er sich für ein Ringsystem rund um Linz ein, um so die Entlastung des Innenstadtverkehrs zu garantieren. Er spricht sich weiters gegen das Klimaticket aus und schlägt auch die Idee einer Einführung der Freifahrt mit den Linzer Linien aus.

Sowohl Prammer als auch Raml halten es für wichtig, für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum zu garantieren und sehen die Notwendigkeit für mehr Polizeipersonal. Prammer möchte mehr Videoüberwachung an öffentlichen Orten anschaffen und Angsträume, wie zum Beispiel die Hitzenkampunterführung, an die Oberfläche bringen.