Afrikanische Erfahrungen und Möglichkeiten für nichtkommerzielle Medien The royal disease of "Did you hear about this?" Cissy Nalumansi bezeichnet sich als eine multidisziplinäre, passionierte Geschichtenerzählerin und analysiert die Situation nichtkommerzieller Medien in Uganda. Sie sieht viel Potential in dem Bereich, doch die Existent von nichtkommerziellen Medien ist gefährdet. Lesedauer: 2 Min. Wenn neue Denkansätze durch eine Debatte zur Zukunft von nichtkommerziellen Fernsehen geschafft werden sollten, sollte diese auch global betrachtet werden. Perspektiven von nördlich angesiedelten nicht kommerzielle Medien, sollten ebenso Richtung Süden erweitert werden. Cissy Nalumansis Liebe zum Erzählen in der Form von Drehbuchschreiben, Regie und Filmdreh ist geprägt vom Verlangen, authentische und schön geformte afrikanische Geschichten zu erzählen. Sie ist in Uganda geboren und aufgewachsen und hat in dieser Zeit Persönlichkeiten aus Community Medien, deren Interaktionen mit lokalen Menschen und Regierungen beobachtet und mit ihnen interagiert. Wer mag nicht Tratsch und Klatsch? Lynchjustiz ist in Uganda relativ häufig. Selbst Cissy war davon betroffen, obwohl sie kein Verbrechen begangen hat. Sie dachte darüber nach, wie eine einzige Falschinformation, Geschichte schreiben oder Leben zerstören kann. Lynchjustiz in Uganda findet auf lokaler Ebene statt. Wenn man die Existenz des Internets und Social Media bedenkt, wo Millionen Menschen Zugriff auf abermals Millionen Informationen gleichzeitig haben, ist es schwierig seine Unschuld zu beweisen und jemanden davon abzuhalten einen Mord zu begehen. Social Media wurde in Uganda verboten, dann wieder erlaubt und dann teilweise wieder verboten. Die Regierung nutzt die Plattformen genauso für ihre Propaganda. Mainstream Medien und Social Media können koexistieren, weil Nutzer*innen Informationen aus dem Internet mit Nachrichten aus den Mainstream Medien gegen prüfen. In Uganda haben kommerzielle Medien ein fixes Standbein, aufgrund von Werbeeinschaltungen. Nichtkommerzielle Medien hingegen sterben aus. Es gibt zwei nichtkommerzielle Sender, die sich hauptsächlich auf christliche Inhalte fokussieren und die Werte eines nichtkommerziellen Mediums, wie in Europa, nicht vertreten. In Afrika gibt es eine neue Art der Kolonialisierung durch multinationale Konzerne wie Google, MTN, StarTimes TV, usw. Diese beeinflussen die Denkweise der Bevölkerung. StartTimes Tv zum Beispiel ändert ihre Inhalte, die sie auf ihren Sendern anbieten so, dass hauptsächlich chinesisch imperialistisches Material angezeigt wird. Die Medien fürchten um ihre Einnahmen, wenn sie sich gegen die Großkonzerne äußern, obwohl alle - selbst die Regierung - wissen, dass dies falsch läuft. Nalumansi glaubt, es benötigt eine Neuinstallation von nichtkommerzielle Medien in Afrika. Sozusagen ein eigenes DORFTV in Uganda. Es gibt viele afrikanische Influencer*innen und alle sind sie sehr beleibt, aufgrund ihrer Nähe zur Bevölkerung. Warum auch nicht diese Ressource nutzen, um über nichtkommerzielle Medien, die Wahrheit an Informationen zu verbreiten? Journalist*innen müssen um ihr Leben fürchten, wenn sie die Regierung, durch ihre Berichterstattung in ein kontroverses Licht rücken und fördern wiederum damit die Stereotype, dass die Politik unfehlbar wäre. Es muss viel mehr Vermittlung darüber passieren, dass Journalist*innen gegenüber Interviewpartner*innen keine Gegner*innen sind. In gemeinsamer, transparenter Aufarbeitung von Informationen und deren Quellenüberprüfung, kann eine korrekte Berichterstattung funktionieren. Dies wäre der richtige Schritt in Richtung einer demokratischen Gesellschaft. Hier geht es zum vollständigen Vortrag. Autorin: Marie-Therese Jahn Verfasst am: 14.04.2023