Bei einer neuen Ausgabe von "Klima und Du", spricht Anne Janssen mit Elena K. Richtsfeld von DORFTV über den Nachbarschaftsverein „Franck Kistl“ im Franckviertel, Linz. Die Initiative kauft gemeinsam biologische und faire Lebensmittel bei umliegenden Bauern, Landwirt*innen und Produzent*innen direkt ab Hof und schafft so ein alternatives System zum gängigen Einkaufen im Supermarkt.

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Das Franck Kistl ist eine Art „FoodCoop“ - ein Kollektiv, welches sich Gedanken um gesunde Ernährung und Lebensmittel macht. Gemeinsam wird von regionalen Händler*innen eingekauft, Organisation, Logistik übernommen und die Lebensmittel an die Konsument*innen verteilt. Es gibt eine genaue Preisliste von erhältlichen und saisionalen Produkten, die ausgewählt, bezahlt und dann - im Fall vom Nahversorger „Franck Kistl“ - jeden Freitag abgeholt werden können. Ein FoodCoop ist auf freiwilliger Basis und gibt es bereits vereinzelt in anderen Ländern, sowie in Urfahr.

Zusätzlich werden vom Franck Kistl, welcher sich als Nachbarschaftsverein sieht, Veranstaltungen realisiert, um das Gemeinschaftsgefühl und die Vielfältigkeit, die nicht nur bei Lebensmitteln existiert, zu fördern. Dazu gibt es unterschiedliche Beteiligungsformen, wie z.B. eine Kuchenback – oder Brotschmiergruppe für etwaige Events. Auch andere Ideen von Franckviertler*innen sind herzlich willkommen.

Für Anne Janssen, die schon lange beim Verein aktiv ist, trägt dieser auf viele Arten zu einem nachhaltigen Lebensstil bei. Einerseits wird darauf geachtet, regionale und biologisch zertifizierte Lebensmittel zu vertreiben auf große Masseneinkäufe zu verzichten. Andererseits findet ein Austausch verschiedenster Gesellschaftsschichten und deren Perspektive auf aktuellen Themen, wie dem Klimawandel, statt. Nebenbei wurde auch für den Standort ein ehemaliger Kiosk im Franckviertel, welcher lange leer stand, gewählt. Aus Janssens Sicht, sei das Franck Kistl, mit seinen unterschiedlichen Facetten, eine Plattform für kulturelle Weiterentwicklung und Förderung von Nachhaltigkeit.

Auf die Frage zur aktuellen Stimmung der Gesellschaft und Politik gegenüber der nicht wegzudenkenden Veränderung unseres Klimas, zeigt sich Janssen ebenso als eine Verfechterin von Vielfalt. Radikalere Herangehensweisen auf die Thematik aufmerksam zu machen und die Politik darauf hin zu weisen in die Gänge zu kommen, gehören für sie genauso dazu und finde sie legitim. Für sie sei es wichtig, dass jede Person, sofern sie sich für etwas engagieren will, dort aktiv wird, wo sie sich wohl fühlt. Beim Franck Kistl schätze sie beispielsweise den Zusammenhalt, die Solidarität, sowie das gemeinsame Ausfechten von Streitigkeiten, die es auch manchmal gebe. Mit dem Ziel diese gemeinsam aus der Welt zu schaffen und sich später wieder zu versöhnen, entsteht ein Lernprozess, von dem alle Mitglieder profitieren.

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Verfasst von Marie-Therese Jahn am 24.08.2023