Medienbildung als demokratische Aufgabe

Die Frage, wie Demokratie in einer digitalisierten Öffentlichkeit bestehen kann, hat DORFTV in diesem Herbst besonders beschäftigt. Zwischen algorithmischen Echokammern, rasender Desinformation und einer fragmentierten Medienlandschaft wird der Raum für verlässliche Information immer enger – und damit jene Grundlage bedroht, auf der demokratische Entscheidungen überhaupt möglich sind.

Beim 15-Jahr-Jubiläum brachte Corinna Milborn es in ihrer Festrede prägnant auf den Punkt: „Die Infrastruktur von Demokratie ist Information.“ Journalismus sei heute von vielen Seiten unter Druck – politisch, wirtschaftlich und durch digitale Strukturen, die Radikalisierung oft belohnen.
Eine Einschätzung, die sich auch in der Aktionswoche „Ohne Journalismus keine Demokratie“ des OÖ. Presseclubs spiegelte. Dort wies Peter Filzmaier auf eine wesentliche Gefahr hin: „Die größte Bedrohung ist nicht die Desinformation selbst, sondern der Glaube, man sei immun dagegen.“ Medienbildung sei daher keine Nebensache, sondern eine Schlüsselkompetenz.

Besonders schön zeigte sich das in unserem Workshop „Mobile Reporting“, bei dem Jugendliche ihre eigenen Kurzinterviews produzierten. Die Ergebnisse machten deutlich, wie klar junge Menschen die Bedeutung demokratischer Strukturen wahrnehmen und wie sehr sie sich nach Beteiligung sehnen.

„Man sollte uns mitreden lassen und zeigen, dass unsere Meinung zählt“, sagte eine Schülerin vor der Kamera. Eine andere ergänzte: „Demokratie wirkt am stärksten in der Meinungsfreiheit. Dass man sagen kann, was man denkt – ohne Angst.“

Diese Stimmen machen sichtbar, wie klar junge Menschen die Bedeutung demokratischer Beteiligung erkennen – und wie sehr sie Räume brauchen, um ihre Perspektiven auszudrücken und mediale Werkzeuge kennenzulernen. 
Die entstandenen Beiträge sind hier zu sehen:
 https://www.dorftv.at/video/47435
 https://www.dorftv.at/video/47436

Für DORFTV ist das ein Auftrag, der unserem Selbstverständnis entspricht: eine offene, lokale und unabhängige Plattform zu sein, auf der Diskussion möglich bleibt, auch dort, wo digitale Algorithmen Differenzierung oft unsichtbar machen.

Einen aktuellen Blick auf das Thema wirft am Montag, 15. Dezember 2025, auch die DORFTV-Sendung „Journalismus vor dem Abgrund – wie gestaltet Politik die Zukunft der Medien?“, in der Politikredakteur Martin Wassermair gemeinsam mit Expert:innen wie Elisabeth Bauer (fjum_forum journalismus und medien) und Luis Paulitsch (DATUM STIFTUNG für Journalismus und Demokratie) die politische Verantwortung für unabhängige Information diskutiert. 
https://www.dorftv.at/video/47536 

Presseclub Aktionswoche 25