"Kürzer denken, schneller berichten, nix erklären.“ (Sibylle Berg) | Medienshow am 20.11.2016 - 19.00 Uhr

Über Hysterie und Angstmache in den Medien .
Eine neue Medienshow des Medienkulturhaus Wels -
Folge 1 - am Sonntag, 20.11.2016 - 19.00 Uhr
Moderation: Dominika Meindl
Gast: Robert Misik

Die Welt wird immer schrecklicher, so scheint es. Gefahren, Katastrophen und Unfälle erleben wir fast nur noch vermittelt, immer häufiger über digitale soziale Medien. Da kann die reale Kriminalitätsstatistik noch so positiv ausfallen – die Angst nimmt zu. Man muss keinem Flüchtling begegnen, um sich vor ihm zu fürchten.

Wer betreibt die wahre Lügenpresse? Von der Regierung angeblich gesteuerte Medien? Oder anonyme Hetzer auf Facebook, digitale Verschwörungstheoretiker? Dramatisieren JournalistInnen, um Auflagen, Quoten und Zugriffe zu steigern? Hysterie, Empörungskultur und ein undurchschaubares Angebot an Informationen erschweren eine komplexe Diskussion.

Zum Hintergrund: Warum sind bestimmte Phänomene oder bestimmte Personen für Medien interessant und weshalb werden andere kaum beachtet? Welche Grenzen dürfen oder können Journalist_innen und Medienproduzent_innen nicht überschreiten? Sei es aus ethischen Überlegungen, reaktionellen Vorgaben, ökonomischen Zwänge oder verinnerlichten, unbewussten Grenzen?

Die Show beruht auf dem Wissen, dass die klassische Rollenverteilung in den Medien – hier der Sender, dort die Empfänger_innen – nicht mehr existiert. Die sozialen Medien verändern das tradierte Verständnis einer meinungsmachenden Berichterstattung. Immer mehr Menschen treten ohne Wissen über journalistische Standards und Ethik als Sender auf. Die Grenze zwischen gezielter Desinformation, Verschwörungstheorien, schlampiger Recherche und ambitioniertem Journalismus ist oft kaum wahrnehmbar. Journalisten genießen nur mehr wenig Vertrauen und stehen unter dem Generalverdacht der Abhängigkeit und Teil einer „Lügenpresse“ zu sein.

Aufzeichnungstermine
29. September 2016, 20.00 Uhr
26. November 2016, 20.00 Uhr
26. Jänner 2017, 19.30 Uhr

Die Produktion und Entwicklung der Sendung soll in offenen Workshops stattfinden. Jeder Teilbereich (Kamera, Bühnenbild, Redaktion) wird gemeinsam mit den Workshopteilnehmer_innen ausgearbeitet. Aus der fertigen Sendungsreihe wird ein Vermittlungsprogramm für Schulklassen konzipiert: Innerhalb eines Tages produziert eine Klasse eine eigene Sendung.

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