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Carola Bauckholt - Hirn & Ei

Created at 5. Feb. 2019

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by DORFbrunnen

Carola Bauckholt - Hirn & Ei (2010/11)
Hirn & Ei entstand 2010/2011 im Auftrag von Brigitte Feldtmann für das Schlagquartett Köln. Aus der Erfahrung, wie überzeugend Thomas Meixner, Boris Müller, Dirk Rothbrust und Achim Seyler Rhythmen und Sinnzusammenhänge nur mit ihren Händen und Augen vermitteln können, habe ich diesmal auf Instrumente verzichtet. Übrig blieb fast nur eine Gore-tex Jacke, wie sie heute auf der Straße allgegenwärtig ist. Diese Jacken sind bei jeder Bewegung auch akustisch präsent, aber wir überhören dies. Während der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Schlagquartett bin ich immer wieder davon fasziniert, wie differenziert sie an der Gestaltung von Rhythmen arbeiten: von dem Reichtum der Möglichkeiten durch Artikulation. In diesem Stück hört man im Grunde nur Wischklänge, die durch feine Veränderungen der Artikulation variiert und umgedeutet werden. Das Stück entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Schlagquartett Köln und ist ihnen sozusagen auf den Leib geschrieben.

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Carola Bauckholt wurde 1959 in Krefeld geboren. Nach mehrjähriger Mitarbeit im Krefelder Theater am Marienplatz (TAM) studierte sie von 1978 bis 1984 an der Musikhochschule Köln bei Mauricio Kagel. 1985 gründete sie mit Caspar Johannes Walter den Thürmchen Verlag, 1991 das Thürmchen Ensemble. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen und wird international aufgeführt. Als Gastdozentin wirkte sie in Santiago de Chile, Ostrava, Amsterdam, Krakau, Zürich, Apeldoorn, Kiev, Oslo, Mexiko City, Monterrey, Moskau, Tschaikovsky City, Basel, Valencia, Barcelona, Bludenz und im Inland. 2013 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin gewählt. Seit 2015 unterrichtet sie Komposition an die Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Ein zentrales Moment der Werke von Carola Bauckholt ist das Nachdenken über das Phänomen der Wahrnehmung und des Verstehens. Ihre Kompositionen vermischen oft Elemente aus visueller Kunst, Musiktheater und konzertanter Musik. Dafür bedient sie sich gerne geräuschhafter Klänge, die oft mit ungewohnten Mitteln erzeugt werden und nicht in ein vorgegebenes Kompositionsraster eingearbeitet, sondern in ihrer freien Entfaltung beobachtet und fortgeführt werden.

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Das Schlagquartett Köln gab sein Debüt bei den Wittener Tagen für Neue Kammermusik 1989. Sein ebenso vielseitig wie experimentierfreudig angelegtes Repertoire umfasst weite Bereiche der komponierten Schlagzeugmusik dieses und des vergangenen Jahrhunderts. Zahlreiche Konzerte, Rundfunkproduktionen und Uraufführungen von C.Bauckholt, E.Denissow, B.Furrer, N.A.Huber, W.Rihm, D.Schnebel, S.Sciarrino, G.Stäbler, V.Staub, C.J.Walter, Th.Witzmann und vielen anderen dokumentieren die nunmehr seit zwanzig Jahren andauernde kontinuierliche Arbeit für diese spezielle Besetzung. In enger Zusammenarbeit mit der jüngeren Komponistengeneration schaffen die Musiker des Schlagquartett Köln vielfach Raum für die detaillierte Lösung kompositorischer Aufgabenstellung durch die Entwicklung innovativer Spieltechniken oder den Bau spezieller Klangerzeuger. Neben ihrer Ensembletätigkeit konzertieren die einzelnen Mitglieder als Solisten und sind bei renommierten Orchestern und Kammerensembles engagiert, darunter Ensemble Modern, Klangforum Wien, Musikfabrik NRW, Thürmchen Ensemble, Ascolta Ensemble, Schola Heidelberg und Kammerensemble Neue Musik Berlin. Regelmäßige Auftritte des Schlagquartett Köln bei internationalen Festivals. Musiktheaterprojekte in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus und der Oper Düsseldorf, der Oper Bonn, dem Stadttheater Bielefeld, der Oper und dem Schauspiel Köln und dem Staatstheater Wiesbaden. Ihre CD-Einspielung von N.A.Hubers „Herbstfestival“ wurde 1996 mit dem Deutschen Schallplatten-Kritikerpreis ausgezeichnet. 2003 erhielt das Schlagquartett Köln den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung.

Schlagquartett Köln:
Thomas Meixner
Boris Müller
Dirk Rothbrust
Achim Seyler

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Leicht Über Linz
02.12.2018
Sonic Lab

Medientechnik - Mathias Burghofer, Elwin Ebner, Christoph Gürtler
Licht - Alexander Böhmler
Kamera - Herbert Gutauer
Tonmixing - Jorge E. Gómez
Schnitt - Christian Lutz

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