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Tödliche Flucht aus Afrika - Podiumsdiskussion altes Rathaus Linz am 1. Juli 2015.

Created at 16. Jul. 2015

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by urbanfarm

PODIUMSDISKUSSION

Tödliche Flucht aus Afrika
Ursachen, Verantwortungen und Lösungsansätze

Mittwoch, 1. Juli 2015, 18.30 Uhr
Pressezentrum Altes Rathaus Linz

Es diskutierten:

Jonko D. (Flüchtling aus Gambia)
Livia Klingl (Journalistin und Buchautorin)
Martin Wassermair (Publizist und Medienaktivist)

Moderation: Marie Edwige Hartig (Grüne Gemeinderätin Linz)

Das Sterben im Mittelmeer nimmt kein Ende. Die Anzahl jener Menschen, die vor sozialem Elend, Hunger, Krieg und Klimakatastrophen verzweifelt Zuflucht suchen, wächst stetig an. Während sich die Öffentlichkeit bereits gefährlich an die vielen Toten gewöhnt, tritt die Politik den Leichenbergen an den Südküsten Europas mit gleichgültiger Duldung und immer neuen militärischen Maßnahmen zur Grenzsicherung gegenüber. Dieses Totalversagen der EU-Staaten macht sich nicht nur der Missachtung von Menschenrechten und der unterlassenen Hilfeleistung schuldig, sondern verstellt auch immer mehr den Blick auf die Ursachen und Hintergründe der Flucht.

Die Diskussion rückte vor allem den afrikanischen Kontinent als wesentlichen Ursprungsort zahlreicher Flüchtlinge in den Mittelpunkt. Dabei sollte deutlich werden, dass die wohlhabenden Länder des Nordens maßgeblich dafür in die Verantwortung zu nehmen sind, weshalb immer mehr Menschen ihre vertraute Umgebung verlassen, um unter größtem Risiko in eine bessere Zukunft aufzubrechen. Die postkolonialen Folgen einer seit Jahrzehnten zweifelhaften Entwicklungspolitik standen dabei ebenso im Fokus wie die Interessen von Militär und Rüstungsindustrien sowie der profitgierige Raubzug an den natürlichen Ressourcen und dem kulturellen Reichtum.

Die Flucht aus Afrika erfolgt nicht grundlos. Wer also nach Lösungen sucht, um dem massenhaften Sterben nachhaltig Einhalt zu gebieten, muss sich mit den zunehmend menschenunwürdigen Lebensumständen auseinandersetzen. Dazu wollte die Diskussion einen Beitrag leisten.

Martin Wassermair

Kamera&Schnitt: José Pozo
urbanfarm
Büro für Kultur und Kommunikation

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