Gewaltprävention bei jungen Männern ist ein Thema, das in der öffentlichen Debatte oft stark vereinfacht wird. Es wird über Täter gesprochen, über Herkunft, über Begriffe wie toxische Männlichkeit oder über Online-Phänomene wie die sogenannte minus viel was dabei häufig fehlt sind einblicke aus der praxis wie sehen die tatsächlichen lebensrealitäten jener männer aus mit denen tag täglich gearbeitet wird welche themen stehen für sie tatsächlich im vordergrund und welche nicht in dieser sendung geht es deshalb nicht um Zuschreibungen oder Schuldfragen, es geht um Erfahrungen aus der professionellen Arbeit, aus dem Frauenhaus, aus der Männerberatung, aus der Väterarbeit und aus einer Einrichtung, die gezielt mit Männern in prekären Lebenslagen und mit Migrationsbiografie arbeitet. Wir sprechen über Gewalt und ihre Folgen, aber auch über das, was oft davor liegt. Überforderung, fehlende Unterstützung, soziale und strukturelle Hürden und darüber, wie Prävention aussehen kann, wenn man Männer ernst nimmt, ohne Gewalt zu relativieren. Ziel dieser Sendung ist es, Zusammenhänge sichtbar zu machen und unterschiedliche Perspektiven nebeneinander zu stellen, sachlich und ohne Pauschalisierung. Denn wenn Gewalt gegen Frauen eine Männersache ist, dann sollte man auch auf die Männer schauen. dann sollte man auch auf die Männer schauen. seit einem guten Jahr leiten. Mein Name ist Konrad Pilz. Ich komme von der Diözese, bin Väterreferent dort. Mein Name ist Karin Rapp und ich bin jetzt seit drei Jahren Geschäftsführerin vom Frauenhaus in Linz. Wenn wir von Gewalt sprechen an Frauen, was beobachtest du denn da gerade aktuell? Beziehungsweise wie hat sich das in deiner Laufbahn im Frauenhaus verändert? Haben sich da die Dynamiken verändert oder was hast du wahrgenommen bisher? Also grundsätzlich kommen Frauen zu uns oder wir sind ein Schutzraum oder Kriseneinrichtung für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Das ist unser Thema. Das heißt, es muss im sozialen Nahraum sein. Ganz oft oder vorrangig ist es oft der Lebenspartner oder Ehemann. Kann aber auch oft der Bruder sein, kann oft auch ein Schwiegereltern sein, je nachdem, aber es muss ein Wohnverbund da sein. Und Frauen kommen bei uns, wir kennen unterschiedliche Gewaltformen oder wir unterscheiden auch zwischen physischer und körperlicher Gewalt, sexualisierte Gewalt, aber auch ökonomische Gewalt und ganz wichtig ist auch die psychische Gewalt. Und das ist ganz ein großer Teil und das ist eigentlich ganz oft so eine Mischformen. Und psychische Gewalt ist eigentlich immer dabei und wird auch von vielen Frauen als ganz, als eigentlich die Komponente, die besonders belastend ist. Und wenn jetzt auch, ich bin jetzt seit drei Jahren dabei, aber wenn ich auch Kolleginnen habe, die mitunter bis zu 20 Jahren dabei ist, ist auch diese digitale Gewalt, wie man es oft nennt. Also es hat immer schon gegeben, diese Kontrolle, Eifersucht. Jetzt haben wir halt dieses Tracking dabei, diese Möglichkeiten, die uns Smartphone in die Standortordnung bietet, beispielsweise diese Überwachung, die eigentlich noch viel intensiver möglicherweise geworden ist. Genau, das ist, was mir so einfällt. Oder dieses Stalking. Dass diese Mittel sich durchaus verändern, aber die Dynamiken und die Auswirkungen und die Gründe, warum Frauen kommen, wann sie kommen, sind sehr ähnlich. Dass Frauen zum Teil früher kommen. Oder da schon eine gewisse Sensibilität ist. Das schlägt jetzt schon bei gewisse Sensibilität ist. Das schlägt jetzt schon bei den Beratungsstellen auf, ist jetzt bei uns noch nicht so, aber ich freue mich total, dass es in diese Richtung geht. Also du sprichst nicht vom Alter, sondern von dem Zeitpunkt, wann sie dann bei euch Schutz suchen, dass der einfach schon früher eintritt. Genau, dass da eine Sensibilität ist, ab wann ist es eigentlich schon Gewalt? Oder was ist Gewalt und wo gibt es eigentlich schon eine Grenze, wo ich gespürt habe, dass es überschritten worden ist. Was Kolleginnen gesagt haben, das war eine Kollegin, die schon wirklich lange Jahre dabei ist, dass es trotz dieser Möglichkeiten oder schon viele Jahre, wir haben 70 Jahre Frauenhausarbeit, 70 Jahre lang, wo man sie als Gewaltschutz- oder Opferschutzeinrichtung für den Gewaltschutz einsetzen, wo man sensibilisieren und aufmerksam machen. Und trotzdem sind wir jetzt 2025 dort, wo man so Stichwörter wie Tradewives, wo so traditionelle Rollenbilder wie auch von Jugendlichen sehr stark gefeiert werden, wo man nach wie vor sehr starke patriarchalische Strukturen hat, wo sie ganz viele Entwicklungen eigentlich noch nicht geändert haben werden, wo wir nach wie vor sehr starke patriarchalische Strukturen haben, wo sich ganz viele Entwicklungen eigentlich noch nicht geändert haben und wo wir jetzt auch Einflüsse merken und das schon eben durch Social Media, wo man sehr stark feststellt, dass wieder diese Frauenfeindlichkeit, Entwertungen von Frauen, wie wird Umgang mit PolitikerInnen zum PolitikerInnen, ja, wie wenn da irgendwie wieder Shitstormer oft ist, was da für Bewegungen sind, ist oft alles anders. Oder wie bei Trump zum Beispiel, wo der Präsident von den USA da ist und mit Vergewaltigung im Kontext ist. Oder wo wirklich Frauenfeindliche, wo Abtreibungsgesetze, wo das alles so infrage gestellt ist. Das ist das, was eigentlich in einer falschen Richtung läuft, weil wir wissen, das macht Ungleichheiten. Das rollen Zuschreibungen, dass das eine ganz wesentliche Ursache oder wesentlicher Grund ist, warum auch häusliche Gewalt passieren und passieren kann. wesentlicher Grund ist, warum auch häusliche Gewalt passieren und passieren kann. Und das merkst du auch in deinem Alltag? Also ist das im Frauenhaus Linz ein Thema? Das muss man vielleicht zwei Sachen oder ein bisschen unterscheiden, weil so diese unmittelbare Arbeit mit den Frauen, also das ist ja, da geht es darum, dass Frauen hier bei uns Schutzsicherheit finden. Das heißt, es gibt einmal eine Abklärung. Ist eben häusliche Gewalt, oder? Und dann ist auch ganz stark einmal dieser Schutz und Sicherheit zu versorgen. Also was braucht es? Wie gefährdet sind sie? Können sie rausgehen? Müssen sie drinnen bleiben? Ist es ausreichend Schutz, den wir da in Oberösterreich bieten können? Können Kinder die Schule besuchen? Ja, nein. Ist Arbeit gehen, also wie gefährlich ist der Gefährder, wie aufsuchend? Aber auch die psychosoziale Entlastung da ist. Wir arbeiten, die Existenzsicherung ist ein ganz großes Thema. Wir haben jetzt auch von Abhängigkeiten, von wirtschaftlichen Abhängigkeiten gesprochen. Also diese unmittelbare Arbeit mit Frauen ist ganz stark auch zu entlasten, auch zu stärken. Schauen, dass sie schon mit dem Ziel auch zu entlasten, auch zu stärken. Schauen, dass sie schon mit dem Ziel auch zu ermöglichen, dass sie da unabhängig ist oder dass sie gewaltfrei selbstbestimmtes Leben führen können. Und da stärken wir da, wird natürlich auch daran gearbeitet, was ist normal, ja, ich habe das verdient, ich darf selbstbestimmt sein, die Grenzen zu wahren, was ist mir passiert, das ist einem ein rechter Licht, ich bin ich darf selbstbestimmt sein, die Grenzen zu wahren. Was ist mir passiert, das einem rechten Licht? Ich bin jetzt irgendwie selbst schuld, da auch wieder ganz viel ins rechte Licht zu rücken und einfach zu stärken. Genau. Und diese unmittelbare Arbeit an den Frauen, denke ich, das ist schon so ein Know-how, was im Frauenhaus Arbeit einfach über die Jahre da eine ganz große Expertise gibt. Aber was schon auch einen Einfluss hat, ist, wir haben auch Schulungen und es ist auch wichtig, dass wir, es ist nicht viel, aber doch immer wieder auch einen Anteil Veranstaltungen zu machen, aufmerksam zu machen, Awareness zu schaffen nach wie vor für dieses Thema. Auch mit Schulen zu arbeiten, wo sind Grenzen und da mit jungen Menschen zu arbeiten und da genauso wasungen Menschen zu arbeiten. Und da genau so was, so Rollenbilder oder so wie Trade Vibes beispielsweise, einfach mal zu hinterfragen, gemeinsam zu besprechen, was bedeutet das eigentlich? Das einmal in den Kontext auch zu bringen. Also über diesen Zugang sozusagen versucht sie auch zu beraten und halt auch den Frauen ein gutes Gefühl zu geben, dass sie eben nicht schuld daran sind, wenn sie Gewalt erlitten haben. Genau, und auch so implizite Erwartungen, wo man sich auch selbst stellt. Was ist eine gute Mutter? Was ist eine gute Frau? Was habe ich zu ertragen? Wo darf ich eigentlich nachsagen? Und wo beginnt schon ein Übergriff? Wo sind meine Grenzen? Genau, also das sind einfach Themen, die erarbeiten wir mit den Frauen. Siehst du ein gewisses Muster, mit welchen Auslösern Frauen ins Frauenhaus kommen? Beziehungsweise ist Gewalt ja auch ab und zu einfach ein Ausdruck von, also die letzte Instanz, die man herzieht, wenn man wirklich einfach keine Kontrolle mehr hat oder wenn man keine andere Lösung mehr sieht in dieser Situation, also eben auch so in Richtung, nicht immer, aber auch eine Affekthandlung. Wie bemerkst du das in deiner Arbeit? Also eben auch im Sinne von Muster und den Auslösern. Also ganz wichtig oder wesentlich ist zu verstehen, dass Gewalt ganz schleichend beginnt. Es ist nicht plötzlich eine ganz wilde Gewalt da. Und das beginnt scheinbar bei häuslicher Gewalt oder Partnergewalt. Es ist ja oft so, dass man einmal verliebt war oder verliebt ist, man lernt wen kennen, oder? Und ist so die rosa-rote Brille und sieht keine Fehler. Also alles ist wunderbar und es kann einfach schon damit anfangen, dass der Partner sehr viel Zeit mit einem verbringen will. Es ist so schön und man hat eigentlich, weiß ich nicht, einmal im Monat geht man zu seinem Stammtisch oder trifft man sich mit Freundinnen oder gewisse, nein, vielleicht machen wir doch was gemeinsam oder er meldet sich ganz oft, mach mich lieb, jetzt hat er schon fünf, sechs Mal angerufen, aber mein Gott, wir sind ja gerade so verliebt und es wird also, und es beginnt eben ganz häufig eben so eifersüchtig zu sein, vielleicht so Tendenzen zu isolieren, wo man sagt, Mann, zur Familie, der Vater, der ist immer so irgendwie ungut zu mir oder fühlt mich da echt nicht wohl und man denkt sich, naja, stimmt ja auch und man bleibt halt dann auch, weil man ist fast schon wieder weg, die ganzen Wochen haben wir uns nicht gesehen. Also wo man, wo man das vielleicht auch nicht ganz gleich erkennt, ja, aber die dann immer wieder auch mehr werden können, ja, wo dann, weiß ich nicht, ein Bekannter mehr werden können, ja, wo dann, weiß ich nicht, ein Bekannter hat mir erzählt, die muss jetzt mittlerweile, wenn sie fortgeht, eine junge Frau, ein Foto machen und das dem Mann schicken oder ihrem Freund schicken, wie sie dort angezogen ist, ja. Ich meine, das sind einfach so Hinweise, da ist vielleicht jetzt noch keine körperliche Gewalt und man findet das vielleicht eben komisch, aber man denkt sich, naja, ich meine, mache ich halt ein Foto, ja. Und das ist aber so, dass es schon belegt ist, dass das, und da würde noch keiner ins Frauenhaus gehen, vielleicht auch nicht zum Gewaltschutzzentrum. Aber da ist es wichtig auch zu erkennen, dass das eigentlich auch schon Grenzen überschritten werden. Ich darf selbstbestimmt leben. Ich darf mich anziehen, wie es mir Spaß macht. Ich darf das auch in einer Beziehung machen. Und wenn da jetzt unter Anführungszeichen kein Einhalt geboten wird, kann sich das einfach immer weiter steigern. Dass man vielleicht gar nicht mehr vorwärts geht, dass man seine Freundinnen nicht mehr oft sieht, somit wird der Kontakt auch weniger, auch weniger mit den Eltern. Es werden vielleicht Entwertungen, die ersten Beschimpfungen. Aber das entwickelt sich oft so schleichend, dass man dem, indem man die Isolation hat, auch das Korrektiv oft fällt. Ja, okay, da habe ich jetzt wirklich mit dem ein bisschen zu viel geschickert womöglich. Habe ich dem echt ein bisschen zu viel angeschaut. Stimmt, ich muss jetzt keinen kurzen Rock anziehen und, und, und. Und es dauert dann eigentlich oft ganz lange. Und das ist sicher auch individuell verschieden, wann dann die Grenzüberschreitungen so massiv werden, wann vielleicht dann wirklich körperliche Gewalt ist. Weil was verstehen wir unter Gewalt? Ja, wenn ich grün und blau geschlagen werde, dann sagen wir, ach, das ist jetzt Gewalt, ja. Wenn er mir jetzt einmal zu viel anruft, ist das jetzt wirklich schon Gewalt, ja. Also das auch für sich einzugestehen und zu benennen. Und da weiß man vielleicht, wenn man grün und blau geschlagen worden ist, oder auch sexualisierte Gewalt, in der Ehe, naja, man sollte dann schon, weil eigentlich gehört es ja schon dazu, irgendwie Sex zu haben. Und er hat schon recht, ich sollte mich nicht so zieren, obwohl man vielleicht eigentlich gar nicht Lust hat und gar nicht mag, oder weil man sich echt nicht wohlfühlt. Ich darf da auch Nein sagen. Und das sind einfach Dinge, da müssen oft schon lang andauernde Grenzüberschreitungen sein oder einfach es so eskalieren oder womöglich auch, wenn man sagt, weil Kinder jetzt massiver betroffen sind, dann gibt es oft einen Punkt, wo dann Frauen wirklich sagen, jetzt geht es echt nicht mehr aus. Viele Frauen, auch wenn Kinder vielleicht versorgt sind, wo ich dann nur mehr für mich verantwortlich bin, wo quasi die Kinder sind aus dem Gröbsten raus und jetzt geht es um mich oder wo es dann, ja, wo wirklich schon der Leidensdruck unglaublich groß ist. Frauen kommen oft Frauen zu uns. Es ist einmal zuerst zu sagen, dass nicht jeder Mann schlägt und es ist nicht jeder, das muss man voranstellen, aber in einer patriarchalen, genau wie du das jetzt beschrieben hast, gibt es Verhaltensweisen, die das sehr stark begünstigen, dass auch diese Wahrnehmung, die ja so wichtig ist, weil es so bald anfängt, braucht ja auch das Selbstverständnis. Rollenzuschreibungen. Ich bin ja eine gute Mutter, brauche nicht ihre Bedürfnisse. Der Mann kann halt nicht anders, weil er ist halt der richtige Mann, der ist maximal aggressiv oder wütend, aber nie traurig und darf keine Schwäche zeigen. Also ich denke, das sind schon, das begünstigt natürlich auch diese Dynamiken. Und ich glaube, da ist es, macht es sicher einen Unterschied, wenn man sich damit auseinandersetzt und auch sagt, es braucht ein gleichwertiges Miteinander. Es dürfen Männer oder sollen auch Gefühle zeigen dürfen. Es braucht eine Idee, wie gehe ich mit Konflikten oder Spannungen um. Ich denke jetzt, Spannungen, zum Beispiel sind wir gerade wieder einfach eine Krise, oder? Mit einer Wirtschaftskrise ist mein Job bedroht. Ja, dann bin ich der Versorger, zum Beispiel. Das kann ja dann richtigen Druck machen. Es ist ja jetzt auch nicht immer, sage ich mal, diese Dominanzrolle, dieser, ich bin der Herr des Hauses, ich darf meine Wünsche durchsetzen und wenn ich es nicht leicht durchsetzen kann, dann ist es okay, wenn mir die Hand auskommt, wenn ich mal, habe ich nur die Kontrolle verloren? Nein. Ich habe die Kontrolle, ich will die Kontrolle haben, ja, darum verwende ich, also darum, weiß ich nicht, werde ich mir Gewalt auch anwenden, womöglich, ja, ob es jetzt physisch ist, ob es psychisch ist. Aber wichtig ist, eine Idee zu haben, wie geht es anders. Weil es sind Spannungsdauer, es sind Ängste da, es ist einmal eine Überforderung da, auf beiden Seiten. Und die Frau muss nicht das hineinfressen und irgendwie aushalten. Und auch der Mann braucht eine Idee, wie geht er damit um und das ist glaube ich wichtig, wo wir wirklich hinschauen müssen, dass uns nicht diese Rollenzuschreibungen davon abschneiden in einem gesunden Umgang im Miteinander. Inwieweit begegnet dir der Begriff in der Praxis eben toxische Männlichkeit, weil der ist ja mittlerweile eigentlich allgegenwärtig und schon ein bisschen ausgehöhlt sogar auch, also es wird schon zu viel verwendet. Wie erlebst du ihn? Kommen Frauen zu dir und verwenden diesen Begriff? Oder hilft er dir beim Erklären? Beziehungsweise steckt er auf der anderen Seite Männer zu schnell in einer Schublade? Also ich glaube, in der direkten Arbeit mit den Frauen sind wir viel stärkend unterwegs und erklären, wir würden jetzt den Begriff ja glaube ich zu akademisch womöglich oder zu, da arbeitet man wirklich ganz konkret mit Rollen, das war das auch impliziert. Aber ja, es begegnet schon auch in einer, ob man da jetzt, keine Ahnung, in einschlägiger Literatur oder wenn man jetzt bei Anschlägen bei uns im Frauenmagazin immer wieder begegnet an das. Oder wir haben was ganz Tolles, ganz für Junge. Meistens sind es Frauen oder Mädchen, die im Rahmen ihrer Diplomarbeit beispielsweise dem Thema häusliche Gewalt oder Femizide und da auf uns zukommen, gemeinsame Aktionen machen, Interviews machen. Also da begegnet man diesem Begriff schon oder auch jetzt mit dieser Anfrage und ich glaube, es ist wichtig, eine Diskussion, also es geht wirklich darum, hier diese patriarchalen Rollenbilder aufzubrechen und bevor ich das machen kann, muss man es bewusst sein und auch wichtig, eine eigene Reflexion. Was wirkt eigentlich oft? Wo sind wir uns gar nicht bewusst? Nein, ich bin ja da eh total offen. Natürlich darf ich dieses und jenes. Und wenn ich dann in der Situation bin, reagiere ich oft vielleicht ganz anders, weil ich sozialisiert worden bin. Also ich glaube, das ist ganz wichtig, bewusst zu machen. Und da hilft schon auch so eine Begrifflichkeit. Und gleichzeitig glaube ich, ist es da ganz wichtig sagen, das ist einmal eine Kategorie, das ist eine Beschreibung, das heißt nicht, ein Mann ist so, ein Mann ist toxisch, ja, und das ist glaube ich so Männlichkeit, Mann, Frau, weiblich, also dass man das, ist glaube ich oft ein bisschen schwierig in Diskussionen, dass man da schnell eine Angriffsfläche hat, so, nein, ich bin nicht so, ich bin ein anderer Mann, nein, es geht nur darum, das ist eine Kategorie und das und ein zu viel von jenem ist einfach ja, also trägt dazu bei, dass einfach häusliche Gewalt aus dem Nährboden ein anderer ist, ja, also es braucht Begrifflichkeiten, um wirklich gut was erklären zu können, verstehen zu können. Und da finde ich es sehr hilfreich, auch diese toxische Männlichkeit, davon auch zu sprechen. Aber es ist ganz wichtig, dass man da Menschen, die sich mit dem noch nicht so auseinandergesetzt haben, nicht zu akademisch zu begegnen, sondern wirklich da ganz sensibel zu sein und zu sagen, das sind Möglichkeiten, und dazwischen gibt es ein Spektrum, und gut ist, wenn man sich da einfach beide Seiten die Möglichkeit haben, ein Mann darf genauso sehr sensibel sein, und wir, also, das ist nicht festgeschrieben, aber die Gefahr ist schon, und es umgibt uns, und ein bisschen aufmerksam zu machen, wie wirkt das. Viele sagen eben auch, dass Gewaltprävention schon sehr früh im Alter beginnen sollte, eben in der Bildung, bei jungen Männern, Schule, Familie, Freundeskreis. Würdest du dem zustimmen? Beziehungsweise wie funktioniert das? Also wie würde es aus deiner Sicht funktionieren, dass Gewalt immer überhaupt nicht entstehen kann? Zum Beispiel eben auch in Familie oder im häuslichen Umfeld. Also ich glaube, dass Rollenbilder oder die eigene Sozialisation, der Umgang miteinander, also wenn ich als Eltern bin, dass ich ganz bewusst wie gehe ich Konflikte an, weil ich kann nicht sagen, es gibt nicht, aber ein Streit ist noch kein Gewalt oder eine Auseinandersetzung, wie kann ich das führen und das sind auch Dinge, wie das fängt ja dann schon, also ich unterschreibe das hundertprozentig, dass das schon ganz früh beginnen muss, aber man darf ja nicht aufhören, es ist ja nie zu spät, sich darüber Gedanken zu machen, zu sensibilisieren. Aber erstens, ab wann ist es schon gewalt, dass man die Grenzen erkennt. Ganz wichtig, Männer wie Frauen, oder Kinder, dass man wirklich sagt, meine Grenzen, wenn ich spüre, das passt nicht für mich, darf ich nicht sagen. Das ist so wichtig. Es ist nicht in Ordnung, wenn mir etwas angetan ist. Und wenn ich nur spüre, dass es nicht in Ordnung ist. Es ist ja auch wichtig, wenn es Gewalt gegen Kinder ist. Das ist ganz wichtig, Kinder von klein auf zu stärken. Dann auch bei Konflikten, dass man da gut hinschaut. Vielleicht auch als Pädagogen, Pädagoginnen. Wie wird das ausgetragen? Das auch wirklich zum Thema zu machen, das soziale Miteinander, wo in vielen Schulen da schon sehr viel daran gearbeitet wird. Das muss ja nicht nur so auf Männer, Frauen, sondern das geht auch, wie gehen wir im Miteinander um? Aber auch so wie Alltag, so frauenfeindliche Witze, das fängt ja oft schon ganz klar an und wirklich auch zu stärken, dass völlig in Ordnung ist, also einfach mit diesen Rollenbildern auch zu arbeiten, schon wenn man in, wie möchte ich sein, ob es jetzt dann Eigenschaftskarten sind oder Gefühle benennen, dass ein Burschen, ich freue mich jetzt, jetzt bin ich traurig, wie geht es dir, wenn du traurig bist, ist es voll in Ordnung, also dass wir auch darüber reden, was spüre ich gerade in mir, wie kann ich es ausdrücken und somit auch zu vermitteln, das ist voll in Ordnung, dass jetzt auch die Burschen darüber reden, wir reden alle darüber, das ist gerade für uns alle ein Thema und du bist traurig und auch wir zwei sind traurig, wir sind Frauen, aber auch die Männer, die Burschen sind traurig und sie müssen halt die Stärken sein, sie dürfen ran und sie dürfen auch Gefühle beispielsweise zeigen, das ist jetzt nur ein Thema. Genau, das ist einfach ganz wichtig und wichtig ist schon auch, dass Gewalt nicht sind auch strukturelle Themen, also auch wirklich dieses Gender Pay Gap, also dass Frauen einfach auch gleiche Chancen haben, auch die man in Politik muss man genauso vertreten sein. Also wir müssen auch sichtbar sein und auch wenn es Miteinander, dass wir genauso Männer brauchen. Und was mir wichtig ist, es ist überhaupt kein Thema, wenn ich sage, ich darf voll gerne kochen für meinen Mann und das ist völlig in Ordnung und ich muss ja nicht nichts mehr machen, ich muss ja nicht besonders männlich oder ich muss jetzt nicht, jetzt müssen endlich einmal die Männer ran und wir Frauen, wir wollen es ja nicht umdrehen, sondern wir wollen, dass wir sie gleichberechtigt ausmachen. Ich koche viel gerne, ich werde es auch viel gerne mit meinen Kindern daheim ein Jahr machen. Machen wir es jetzt irgendwie aus? Oder wenn ich daheim bin oder die Care-Arbeit übernehme, wie kann ich mir das finanziell gut ausmachen, dass keine Abhängigkeit entsteht? Also, dass es nicht jetzt heißt, es gibt ein anderes traditionelles Bild von Familie, weil da müssen wir 50-50 und Wehedo-Arbeit, weiß ich nicht. Eine Frau tut jetzt 60-40 und denkt sich, das arbeitest, weiß ich nicht, eine Frau tut jetzt 60-40 und denkt sich, das darf ich jetzt aber niemandem sagen, weil schließlich sagen wir, aber wir müssen darüber reden, ja, wir müssen da unsere Idee haben, wieso kommt es dazu, wie ist der Ausgleich, also und vor allem halt auch ökonomisch, ja, oder wie gelingt es einfach, dass wir es jetzt gut ausmachen und ich darf meinem Mann total was Gutes tun und bin trotzdem vielleicht feministisch und bin trotzdem in einer gleichberechtigten oder in einer guten Partnerschaft. Und ich glaube, es kann auch eine Entlastung sein für Männer, dass ich nicht alleine verantwortlich bin oder der Versorger bin oder nie Schwäche zeigen darf. Sondern ich darf auch mal sagen, boah, mir ist alles zu viel und dann ist es mir auch mal zurückkehren zu dürfen. Und das, glaube ich darf auch mal sagen, mir ist alles zu viel und dann ist mir auch mal zurückkehren zu dürfen und das, glaube ich, tut richtig gut und da brauchen wir halt auch Role Models, wenn wir wieder bei den Kindern sind, wie kann es einfach gelingen oder ja, und da brauchen wir halt Männer dazu und die auch da diese Verantwortung sehen und das ist nicht ein Thema von uns alleine, sondern es ist schon gesellschaftlich. Also wir brauchen uns miteinander, das kann jetzt nicht die Frauen richten. Wie arbeitet denn das Frauenhaus Linz mit anderen Institutionen zusammen, die sich für mehr Gleichberechtigung einsetzen, beziehungsweise eben auch die Männerberatungen und alle, die für Probleme zwischen den Geschlechtern da sind? Und was würdest du dir dann noch mehr wünschen? Also wo ist die Zusammenarbeit gut und wo gibt es vielleicht noch Verbesserungsmöglichkeiten? Also im Gewaltschutz oder Opferschutzbereich haben wir es sehr gut vernetzt. Da sind wir mit den Männerberatungsstellen. Es gibt beispielsweise einen Arbeitskreis Opferschutz braucht Täterarbeit, wo wir uns auch ganz bewusst unterhalten. Wir haben das Projekt Stopp! Stadtteile ohne Partnergewalt, wo auch unter anderem immer wieder auch überlegt wird, dass man Männertische hat, dass man ganz bewusst immer auch Männer dazu einlädt. Also wie gesagt, auf professioneller Ebene ist das auch ein Stück weit außer Streit, dass wir da gemeinsam am Strang ziehen. Was ich mir manchmal ein bisschen mehr wünschen täte, wäre so bei Veranstaltungen, ist halt immer ein ganz großer Frauenanteil da. Das würde mir total taugen. Oder wenn man auf einer Frauenthema, ja, ich sage jetzt mal, es ist oft so cool, dass man so viele Frauen und die Solidarität spüren, aber mir taugt es auch, wenn dann immer wieder Männer sind und die sagen, ja, da gehe ich mit, das ist mir einfach auch komplett wichtig und da einstehen auch dafür. In taugt es auch, wenn dann immer wieder Männer sind und die sagen, ja, da gehe ich mit, das ist mir einfach auch komplett wichtig und da einstehen auch dafür, in dem Sinne, weil sie auch das große Ganze sehen und nicht alle macht eine Frau, sondern es ist wirklich um ein gleichberechtigtes Miteinander geht und das würde ich mir nur mehr wünschen, weil Männer hören auf Männer und da auch Ideen vielleicht auch von Männerbewegungen zu sagen, wir wollen auch mit Jugendlichen arbeiten, uns ist wichtig, dass da auch Initiativen kommen, dass da wirklich wer sagt, was heißt das jetzt, wie wollen wir denn sein, was gibt es da für eine Idee dazu und dass da vielleicht auch Veranstaltungen gibt aus einer Männergruppierung, die es zum Teil schon gibt, aber nur viel mehr. Also dass wir nicht nur wir Frauen oft sind, sondern dass noch viel mehr forciert wird. Okay, dann sage ich vielen herzlichen Dank fürs Gespräch. Vielen Dank und danke für die Einladung und Gelegenheit. Dankeschön. Gewalt an Frauen hat konkrete, oft lebensverändernde Konsequenzen. Die Berichte aus dem Frauenhaus Linz zeigen, wie häufig Gewalt im familiären und partnerschaftlichen Umfeld passiert. Wenn wir Gewalt verhindern wollen, reicht es jedoch nicht, nur über die Folgen zu sprechen. Es braucht einen Blick auf die Situationen, in denen Gewalt entsteht und auf die Möglichkeiten, früh gegenzusteuern. Ein zentraler Ansatzpunkt ist dabei die Arbeit mit Männern. Aufgrund deiner langjährigen Erfahrung in der Männerberatung würde mich als allererstes mal interessieren, entweder das ist mein eigener Eindruck oder vielleicht gilt der auch allgemein, aber ich habe das Gefühl, dass jetzt und in Zukunft, dass es einen erhöhten Bedarf an Männerberatungen gibt. Kannst du dir das erklären, warum das wichtiger wird denn je? Naja, also in Wahrheit sagen wir das ja schon seit 25 Jahren, dass das wahrscheinlich zunehmend wichtiger wird und wir haben Recht behalten. dass das wahrscheinlich zunehmend wichtiger wird und wir haben Recht behalten. Es ist so, ich kann auch sagen, seit 25 Jahren kommen immer mehr Männer immer früher, schon bevor alles kaputt ist. Und ich glaube, wir leben in einer Zeit, wo es nicht mehr ganz so komisch ist, auch nicht mehr für Männer sich Beratung oder Hilfe in Anspruch zu holen und das in Anspruch zu nehmen. Gott sei Dank, sage ich jetzt einmal, steigt auch der Druck von Frauenseite, dass man sagt, Männer, entwickelt es euch auch. Da gibt es zu meiner Zeit auf der Uni Frauenforschung als junger Student, aber so etwas wie Männerforschung hat es noch nicht gegeben und da sind wir doch die letzten Jahrzehnte sehr viel weitergekommen. Ich sage immer, früher waren die Männer Forscher, haben sich aber nie selbst beforscht, mittlerweile beforschen wir uns selber und werden beforscht. Und ich glaube, das sind wichtige Erkenntnisse, nicht nur, wenn es um das Thema Gesundheit geht. Und da gibt es mehr Bewusstsein jetzt allgemein in der Gesellschaft. Gesundheit geht und da gibt es mehr Bewusstsein jetzt allgemein in der Gesellschaft. Wie genau kann ich mir denn den Alltag in einer Männerberatung denn vorstellen? Welche Beratungen werden eben angeboten? Was sind aktuelle Themen oder so Top-Themen und auch der ungefähre Altersdurchschnitt von Klienten, die eben eine Beratung aufsuchen? Also der Alltag ist so, wir sind sehr gut strukturiert. Das heißt, die männlichen Therapeuten bei uns sind gut eingetaktet, sage ich einmal. Wir sind im Moment acht männliche Berater und Therapeuten, plus mich als Leitung in dem Fachteam der Männerberatung. Ich sage einmal, das wichtigste Thema ist das Thema Beziehung, Trennung, Scheidung. Dann geht es Richtung berufliche Überlastung, Gewalt, sowohl Täterseite als auch Opferseite, aber schwerpunktmäßig Täterseite. Und wenn du sagst, die Altersgruppe, das geht wirklich von, also früher hatten wir die Altersgrenze mit 14, mittlerweile haben wir die aufgelassen, weil es einfach mittlerweile Zwölfjährige gibt, die aus unterschiedlichsten Gründen da was brauchen. Aber es geht bis 70, 80 plus so ungefähr. Und es gibt so einen Schwerpunkt, der ist irgendwo zwischen 35 und 50. Also kann man das so zusammen sagen, wirklich Altersdurchschnitt, das ist die quer durch die Bank. Ja. gibt so ein schwerpunkt der ist irgendwo zwischen 35 und 50 ja also wir haben jetzt keine wir sollen sagen also ich sage mir ja ob der ob der pubertät geht los und da kommen heute entweder die die sehr ruhigen, die irgendwie da ein Problem haben sich durchzusetzen, oder halt die sehr auffälligen. Und die rufen mich in der Regel natürlich nicht selber an und sagen, würde ich gerne kommen. Mich interessiert besonders das Thema toxische Männlichkeit und die Prävention bei jungen Männern. Was kannst du denn sagen, was sind denn aktuell typische Themen, mit denen sich eben auch insbesondere junge Männer, so wie es, würde man sagen, bis 30 auseinandersetzen, mit welchen Herausforderungen fühlen sie sich gerade auch der Zeit geschuldet konfrontiert? Es ist alles sehr komplex geworden, sage ich mal, und die Ansprüche nehmen ständig zu. Also was früher Mädchendomäne war, ist jetzt bei den Jungs genauso da, dass die Essstörungen haben. der rollenbilder die gut ist aber die macht ja wieder ein druck einerseits so doch das alte zu erfüllen genauso aber irgendwie neue ansprüche und dem gerecht zu werden und da gibt es ein riesen verunsicherung gibt es also was wie ein eine frage wo bin ich wie zugehörig? Und ja, einen sehr hohen Anspruch an sich selber, von der Gesellschaft genauso wie den, also von außen genauso wie der, den man innen hat. Also da haben wir es mittlerweile alle nicht mehr leicht, so ungefähr. Und die Jungen, glaube ich, speziell. Also bewegen sich zwischen Altem und Neuem, das heißt auch verfestigte Rollenbilder, die aufgebrochen werden oder die nach wie vor geltend sind in der Gesellschaft sozusagen. Menschheitsgeschichte, die Schuld oder den Männern oder wie auch immer. Also zum Thema toxische Männlichkeit, das ist, finde ich, einerseits ein gutes Tool in der w sagt, ihr seid alle die Bösen. Und das ist auch etwas, wo ich selber gemerkt habe, damals als junger Student, ich sitze in Frauenforschungsseminaren und ich denke mir, voll spannend und es ist wichtig zu schauen, wie es den Frauen da geht und gleichzeitig sitzt man so ein bisschen fragend da und denkt, ich bin jetzt auch einer von die Orgen. Und ich habe gemerkt, da fehlt irgendwie was. Wie ich dann in der Männerberatung gelandet bin, habe ich gemerkt, es ist klar, was fehlt, nämlich, dass man auf die Männer genauso hinschaut, was haben die, was brauchen die, nicht nur was tun sie, sondern auch was erleiden sie. Also im letzten Buch Männerschmerz habe ich die erste Hälfte quasi thematisiert, den Schmerz, den Männer ausüben bis zum Thema Krieg und auch aber den Schmerz, den sie erleiden. Und als Gesellschaft sind wir noch nicht ganz so weit, dass beides nebeneinander stehen bleiben darf, weil das eine oft gleich dafür dient, als Ausrede für das andere. So ist es natürlich nicht gemeint. Auch so eine gesellschaftlich verankerte Erwartung oder eben eine Rollenzuschreibung von Männern ist diese, dass Männer sowieso mal gewaltbereiter sind als Frauen und halt eher Situationen oder halt Streitigkeiten mit vollsten Regeln als mit Worten. Dann darf man sich ja eigentlich nicht wundern, wenn hauptsächlich Gewalt von Männern verübt wird. Was kannst du da dagegen sagen, weil du eben auch einen anderen Zugang hast zu Männern und mit ihnen ja auch über ihre Emotionen und so weiter sprichst? Naja, es hat bei mir selbst viele Jahre gedauert, dass dann in meinem Bauch kein Grummeln mehr war, wenn es ständig geheißen hat, wie schlimm die Männer sind. Weil so instinktiv würde man da gerne irgendwo in eine Gegenreaktion gehen, in eine Abwehr gehen, in ein, ja Moment mal, ihr Freundeskreis auch nicht ohne gehen und so. Und irgendwann hat es so den Punkt gegeben, wo ich selber geschafft habe, zu sagen, ja, aber es ist ja so. Die Zahlen sprechen für sich, wenn es zumindest um körperliche Gewalt geht. Bei den anderen können wir ja dann weiterschauen oder auch bei sexualisierter Gewalt. Und bloß, weil jetzt Frauen das auch tun, heißt nicht, dass wir Männer da echt ein Thema haben. Wir haben echt ein Problem. Und das dann zu differenzieren, dass das trotzdem deswegen nicht alle Männer sind und so weiter, das braucht eine gewisse Auseinandersetzung. Und deswegen verstehe ich natürlich, dass wie bei so vielen Diskussionen im Moment, alle sagen, man darf nicht mehr sagen das und wissen gar nicht, dass man eh alles sagen darf, aber halt vielleicht für ein paar Dinge halt Begriffe finden müssen, die halt in die Zeit passen. So ähnlich ist bei dem Thema auch, also insofern stelle ich mich im Moment hin und sage, ja, Gewalt ist ein Männerthema und wir müssen auch schauen, was Männer für Schmerzen erleiden, wie es Männern auch geht und wie viele Männer echt anders damit umgehen und gute Vorbilder sind. Und dieser differenzierte Blick ist halt nicht so einfach. In der Männerberatung, Gewaltberatung bedeutet, wir machen die Männer, also machen, man kann natürlich niemanden machen, aber aggressiver, im Sinne von aggrädere, an etwas herangehen, sich für etwas einsetzen. Das heißt, das, was ich schon hunderte Male gehört habe, Entschuldigung, ist quasi ein Mann, der zugeschlagen hat, der sagt, ich bin sonst gar nicht so. Und das passt für mich ganz gut zusammen. Es war immer der ruhige Nachbar von nebenan, es ist immer der ruhige Schüler. Also quasi der, der sich zu wenig wehrt, kommt eher in die Situation. in die Situation. Natürlich gibt es dann so Dinge, wie dass es gesellschaftlich eher anerkannter ist, als sich so zu wehren und so weiter. Aber oft ist es so, dass sich eine gewisse Hilflosigkeit aufstaut und leider Gewalt funktioniert. Zumindest kurzfristig. In dem Moment ist das Problem einmal kurz gelöst. Nachher wird es viel größer. Also wie gewalttätig Männer früher waren, brauchen wir nicht reden. Genauso wie bei sexualisierter Gewalt oder sexuellem Missbrauch, das war immer ein Thema, jetzt wird Gott sei Dank darüber gesprochen. darüber gesprochen und wird es nicht mehr einfach nur hingenommen und gibt es dinge wie das gewaltschutzgesetz und betretungsverboten und so weiter und zum anderen was schon da ist ist so bitte richtig zu verstehen aber so hilflose frau ist hilflos und das ist echt nicht super aber hilfloser mann ist quasi hilflos und hat das gefühl ist gescheiter mann und er muss dieses gefühl nur viel mehr abwehren und ob werden geht in richtung depression oder in richtung gewalt und deswegen haben wir zwei drittel aller die die sich das Leben nehmen, sind Männer. Und die, die anderen das Leben nehmen, auch Männer so ungefähr. Das ist die Spitze des Eisbergs. Und das andere ist so das Alltägliche. Und ein Riesenthema ist auch das Thema Scham. Wir alle haben da draußen das Gefühl, alle funktionieren, nur wir nicht. Und was mich am meisten erschreckt hat, und ich glaube, es hat sich außer vielleicht bei den Jungen ein bisschen, aber noch nicht so stark verändert, als ich damals in der Männerberatung begonnen habe, diese Tatsache, dass ca. 80% der erwachsenen Männer keinen besten Freund haben. Wenn ich einen besten Freund definiere als einen anderen Mann, dem ich erzähle, wie es mir wirklich geht. Weil die Männer sagen in der Regel, wir reden eh, aber eher darüber, was passiert ist, aber nicht, wie es mir dabei ergangen ist. Und wir haben auch das überhaupt nicht gelernt. Das heißt, wenn ich jetzt einem Freund sagen kann, da bin ich hilflos oder da schäme ich mich, in welchen Wörtern auch immer, oder mich so zeigen kann und der dann sagt, boah, kenn ich auch, dann ist es eine Riesenentlastung, die ich glaube immer noch, aber wenn es dir da leider vielleicht auffällt, wenn es dir freuen, bei vielen Frauen auch nicht ganz so leicht ist, dass man sich so zeigt, aber in der Regel haben die meisten noch irgendeine Freundin, wo das möglich ist. Oder kriegt man mehr mit an Frauen Auseinandersetzungen, dass das halt dazugehört und da ist. Und ich glaube, da haben wir Männer noch viel zu lernen und viel zu tun. Das ist eine Art Hilflosigkeit da. Man weiß nicht, an wen man sich wenden kann. Man schämt sich auch davor, vielleicht eigene Gefühle anzusprechen, weil das halt vielleicht der männlichen Seite schwerer fällt als der weiblichen Seite. Und trotzdem dieses Aufkommen von Dingen aus dem Internet, eben auch Dinge, die in Social Media kursieren, die eben auch nicht gut sind. Ich spreche jetzt eben auch die Manusphäre an, die überraschenderweise schon seit zehn Jahren existiert, ich habe mir gedacht, das ist ein neues Phänomen, geht dann auch die Orientierungslosigkeit, also geht die Orientierung verloren oder fehlen einfach gewisse Vorbilder mittlerweile? Also das mit den fehlenden Vorbildern, das sagen wir auch schon lange. Das sagt es auch schon lange. Und also eben und gleichzeitig in dieser Zeit, wie soll ich denn sagen, das ist halt die Schattenseite dieses weltweit Vernetztseins. Weil ich glaube wieder diese Typen hat es früher schon genauso gegeben. Aber sie haben eine so große Reichweite gehabt. Ich bin alleine, ich bin nicht gut genug für diese Welt, ich kriege keine Freundin und weiß nicht, wie ich sie ansprechen soll oder so. Aber jetzt vernetzen sie die und geben sie plötzlich so eine Pseudo-Orientierung. Und das hat durch diesen Schatten, den die Leute mithaben, durch diese, wenn sie dann halt Scham und Hilflosigkeit so äußert, dann wird es halt leider in der Regel übergriffig und ja, das ist dieses berühmte Polaritäten-Geschichte, wo man sagt, okay, wenn das eine so groß ist, dann äußert es sich meistens anders. Und ich glaube, dass da auch wichtig ist, dass wir als Gesellschaft sagen, stopp und no go. Und gleichzeitig gewisse Typen, die im Internet da influenzen, die kennen heutzutage jeder Bursch. Das ist spannend. Früher haben alle das Bild vom Bundes ich weiß nicht, vom Bundespräsidenten gekannt und so und jetzt kennen alle den Tate. Also es ist echt schräg, aber es ist so. Ich glaube, dass Napoleon vielleicht auch ein Role Model war oder eine Vorbildfunktion für viele Männer gehabt hat. Genau. Und ja, wie gesagt, da ist ganz deutlich diese Schattenseite sowohl dieser sogenannten sozialen Medien als auch dem, dass sie dann Leute, denen es so geht, vernetzen können. Und darum, glaube ich, braucht es beides, weil früher hätte ich vielleicht gesagt, es braucht reale Vorbilder. Und wir haben erst letzte Woche eine tolle Fortbildung gehabt zum Thema Contactivity. Wie erreicht man die Vermeider, wie erreicht man diese Gamer und so weiter. Und denen brauche ich nicht zu sagen, komm in die reale Welt, weil für den ist das, dass er mit drei Typen in Australien spielt, reale Welt. Und deswegen ist es so wichtig, dass man jetzt, keine Ahnung, wahrscheinlich braucht es auch, wie nennen wir es jetzt, ausgewogene Influencer, die einfach sagen, hey, so ist Mann sein und das darf auch cool sein und das darf halt facettenreich sein. Nur ist irgendwie wahrscheinlich verständlich, dass das halt nicht so viel Anziehungskraft hat wie das Extreme, egal in welcher Form. Das ist halt, wissen wir eh, Algorithmen und so weiter. Also, tja, da leben wir. Ist dieses Thema in der Männerberatung bereits angekommen? Beziehungsweise wie würdest du da präventiv eben auch vorgehen? Oder welche Methoden würdest du da ansetzen sozusagen, um vielleicht unter Anführungszeichen missgeleitete Menschen auf den richtigen Weg wiederzubringen. Tja, also ich würde jetzt da mal sagen, angekommen ist vielleicht insofern, wir machen ja Workshops, Workshops in Schulen mit Jungs und das ist natürlich Thema. Es ist auch in der Einzelberatung vielleicht Thema, aber ich würde es vielleicht noch mehr in die Elternberatung geben, die wir ja im Fachteam der Familientherapie anbieten können, dass die Eltern da draußen das nicht alles nur ablehnen und scheiß Gaming und scheiß Influencer, sondern sie immer hinsitzen und fragen und schauen, was gibt da das, was ist das und nicht sofort nur ablehnen abwerten das wäre glaube ich dafür wichtiger als die jungs so viele sind nicht die zu uns in beratung kommen die kommen aus unterschiedlichsten themen das das kann bei meinen bau Pornosucht als möglich sein. Aber ich glaube, wahrscheinlich sollte man da mehr ansetzen im Bereich der Elternberatung. Welche präventiven Maßnahmen funktionieren aus deiner Erfahrung nach wirklich? Insbesondere, du hast vorher erwähnt, es gibt auch Täter- und Opferberatung. Und wenn eben jemand schon gewalttätig geworden ist oder vielleicht eben schon eine Strafverfahren gehabt hat oder so in die Richtung, was hat, ist es, was wirkt, kann man das pauschal sagen oder ist das individuell? Es ist mit Sicherheit individuell, aber das vielleicht, was ich pauschal sagen kann, ist, dass ich, es klingt klischeehaft aber es aber es ist glaube wirklich so also nicht den mann nicht ablehnen sondern das was er getan hat das heißt wie reagieren guten kontakt zu dem mann und kann er mit seiner Verantwortung konfrontieren und trotzdem eine Art von Verbindung und Kontakt erzeugen, das auch mitfühlend ist, aber nicht so mitfühlend im Sinne von aha, du hattest eine schwere Kindheit, na dann ist eh kein Problem so. Das ist eben das Spezielle, glaube ich, in der Gewaltberatung, wo auch ein normal ausgebildeter Familientherapeut in der Regel sich da schwerer tut, weil das sind verschiedene Dinge. Da schauen wir einfach einmal nicht auf die schwere Kindheit. Und das Spannende ist, dass nach einigen Stunden die meisten so einen Punkt erkennen, wo sie sich, und wenn das nur ein Bruchteil von einer Sekunde war, wo sie sich entschieden haben. Und heute knurre ich auch nicht. Also im Streit dann oder wo zehn Mal halt nicht und dieses eine Mal. Und was mich irrsinnig freut, ist, dass zu uns so viele ja freiwillig kommen. Das heißt, da war ein Vorfall oder wäre knapp gewesen und er merkt um Gottes Willen auch wegen dieser gesellschaftlichen Aufmerksamkeit, die wir mittlerweile alle haben, wo alle sagen, geht nicht. Also dafür merkt man, dass diese Dinge da wirken, Stopp gegen Gewalt und so weiter. Das heißt, zu uns kommen die Männer, weil er gegen die Tür gehauen hat und fast gegen die Frau gehauen hat und merkt, selber erschrocken ist oder auch die Frau sagt, puh, wenn du jetzt nicht was machst, dann merkt man, wie wir uns gesellschaftlich entwickelt haben. Vor 25 Jahren, die ersten Männer, die in die Gewaltberatung gekommen sind, da war sie schon ziemlich heftig vermöbelt und die Scheidung eingereicht. Und gerade bei uns sind ganz viele Freiwillige und nennen es präventiv oder ja, nach einem Streit, wo er wirklich zugeschlagen hat, aber Gott sei Dank noch nicht alles zerstört ist, die meisten wollen ja dann letztlich beieinander bleiben. Zumindest außer diese ganz akuten Fälle, die natürlich dann im Frauenhaus Schutz brauchen und so weiter. Was würdest du gerne jungen Männern mit auf den Weg geben, die sich denken, wie kann ich denn ein guter Mann sein? Also noch lieber würde ich ja den Erwachsenen was mit auf den Weg geben nach dem Motto. Sagen wir junge Erwachsene. Ja nach dem Motto, die Jungs brauchen uns. Also das ist eher so das, wo ich mir denke, hey Männer, so, also das erlebe ich ja oft so, dass die Väter oft glauben, die Jungs sollen das machen oder kommen. Und ich denke mir, ja, dann fang du an, selbst wenn du der Ödere bist. Weil sonst ist es echt so gar nicht so eine einfache Geschichte, jetzt jungen Männern da irgendwas auszurichten. Also ich denke mir, wichtig ist, egal wo ich stehe, ob ich da ganz ruhig bin oder ganz laut bin, bewege dich ein bisschen in die andere Richtung. Weil es ist einfach so, Mann sein ist so differenziert und man darf sehr wohl immer am Tisch hauen und laut sein und keine Ahnung. Aber wenn ich immer der Laute bin, dann soll ich vielleicht einmal leise sein. Wenn ich immer leise bin, dann suche ich mir einen Rahmen, wo ich einmal laut sein kann. Und das kann man jetzt auf sämtliche Verben durchdeklinieren. Das finde ich ein bisschen spannend, damit wir unseren Aktionsradius ein bisschen ausweiten. Und ich glaube, dass es viele geben würde, wo es gut wäre, sie lernen zum Hinschauen und Zuhören und andere, die ein bisschen Gas geben sollen. Das Coole an meinem Job, das mag ich schon noch gerne zum Abschluss sagen, ist so, ich sage ja oft zu den Jungs, wisst ihr, was das Besondere an meiner Arbeit ist? Ich höre, Gott sei Dank nicht nur beruflich, aber vor allem auch beruflich, fast täglich, wie es erwachsenen Männern wirklich geht. Wann hört ihr das? Dann kommt immer ein Nie oder ein ganz selten. Und das heißt, wenn ich jetzt traurig bin, hilflos bin und so weiter, was ich genauso habe, dann ist das nicht angenehm. Aber ich habe viel, viel, viel weniger das Gefühl, ich bin kein gescheiter Mann. Weil ich weiß von so vielen coolen Typen da draußen, die da gesessen sind und ich die Seiten mitkriege, die haben ja alle. Und das ist wunderbar entlastend. Also von dem her sucht ihr irgendwen, der dann nicht sagt, trink ein Bier und alles ist cool, sondern der sagt, kann ich auch. Und dann ist alles leichter. Cool. Gute Sache. Schöne Abschlussworte. Herzlichen Dank. Ich danke euch. Prävention findet nicht nur in Beratungsstellen statt. Sie beginnt oft viel früher. Im Alltag von Kindern und Jugendlichen zum Beispiel. Schule, Familie, Sport und außerschulische Angebote spielen eine zentrale Rolle dabei, ob junge Männer Halt finden, Grenzen lernen und Beziehungen auf Augenhöhe erleben können. Konrad Pilz arbeitet als Väterreferent und war mehrere Jahre Nachwuchstrainer im Fußball. Er beschreibt Prävention als Beziehungsarbeit und als gemeinsame Aufgabe von Männern und Frauen. Als Väterreferent arbeitest du natürlich auch mit Vätern zusammen, die auch jung sein können oder auch schon jung Vater geworden sind, beziehungsweise hast du auch in deiner Laufbahn bisher viel mit Jugendlichen zu tun gehabt und arbeitest auch mit jungen Menschen zusammen, auch in ganz unterschiedlichen Bereichen. Darf ich dich danach fragen, in was für eine Rolle du dich dabei siehst? Hauptsächlich sehe ich mich in der Rolle, dass ich sage, okay, ich bin als Vorbilder da. Die jungen Männer, die suchen oft eine Identität. Sie suchen ein bisschen, wo bin ich, wo kenne ich hin. Und da möchte ich gerne ein bisschen da sein als Mann, der einem dann ein positives Männerbild gibt. diese Sendung auch erzählt. Dein Ziel ist ein bisschen, jungen Menschen Halt zu bieten, gerade in einer Welt, die eigentlich sehr turbulent ist und gezeichnet ist von Umwälzungen und auch teilweise Krisen. Warum glaubst du, ist dieses Haltbieten, war es wahrscheinlich früher auch schon, aber gerade auch jetzt von enormer Bedeutung für diese jungen Männer? Ich denke, es ist einfach wichtig für junge Männer, dass sie auch eine männliche Bezugsperson haben. Also es ist grundsätzlich wichtig, dass man eine Bezugsperson hat, wo man sich hinwenden kann. Und ich denke mir, gerade bei Männern oder bei jungen Männern fehlt oft zum Teil auch die Vaterrolle. Oft sind es alleinerziehende Mütter, wo der Vater fehlt oder aus welchen Gründen auch immer. Und da ist es einfach eine Möglichkeit, dass man sagt, man bietet sich an oder man ist da für Männer, für Junge, um einfach als Bezugsperson da zu sein für ihn. Was beschäftigt denn eben gerade junge Väter oder auch Jugendlichen in anderen Bereichen? Väter oder auch Jugendlichen in anderen Bereichen? Also mit welchen Herausforderungen fühlen Sie sich jetzt gerade aktuell konfrontiert? Was sind Dinge, wo sie sich eben auch an dich wenden? Und vor allem auch, weil du ja auch schon ein bisschen eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich hast, was hat sich denn geändert innerhalb der heutigen jungen Generation im Vergleich zu einer vorherigen Generation zum Beispiel? Ich denke mal, der junge Mann so wie in der Entwicklung ist, dass er nach seiner eigenen Identität da mal sucht. Das ist egal, welcher Herkunft, genau von wo sie herkommen und was. Das ist einfach eine Suche nach einer eigenen Identität. Und es geht natürlich ein Stück weit auch um die Rolle des Mannes. Die hat sich im Laufe der Zeit einfach auch verändert. Junge Männer sind vielleicht auch überfordert in der Vielzahl der Rollen, die es gibt. Das ist jetzt in der Beziehung, ist jetzt in der Arbeit. Es sind verschieden gibt. Es ist jetzt in der Beziehung, es ist jetzt in der Arbeit. Also es sind verschiedenste. Es ist jetzt in den Vereinen, wenn es bestenfalls auch sind. Das wäre natürlich auch wünschenswert, dass sie auch wohingen. Und ich denke mir, diese Anforderungen an junge Männer mit Gleichberechtigung, mit Gleichstellung, ich denke, da haben sie oft ein Stück Überforderung oder vielleicht ist es ein Stück, wie wir zuerst gesagt haben, die Ansprüche, was man dann hat und dass dann, sagen Sie, sie sehen vor lauter verschiedenen Rollen, nicht mehr, wer bin ich, wer bin ich überhaupt als Mann oder was möchte ich sein, was möchte ich als Mann da sein. Global in der Welt einfach diese Vorbilderrolle, die spielt eine Riesenrolle, also ich denke mir gerade an die mächtigen Männer, die an der Macht sind, die verkörpern ein gewisses Rollenbild, eine gewisse Dominanz und Auftreten. Und natürlich schauen junge Männer dann in die Richtung und sagen, okay, wenn ich so bin, dann habe ich den Erfolg oder dann habe ich die Macht oder dann gelingt mir viel. Und da sehe ich schon mal ein großes Thema, dass das einfach auch von da gesteuert ist an den Mann, an den jungen Mann von heute und hinsichtlich Krisen. Und ich denke mir, jeder Mensch durchläuft das einmal und er läuft seine normale Entwicklung einmal. Aber die Zeit ist natürlich schneller geworden. Die sozialen Medien beeinflussen dich extrem und ich denke mir, das ist auch ein Thema für die jungen Männer heutzutage. Nicht nur für junge Männer natürlich, aber auch, wenn man da reinschaut, dann sieht man halt nur den Starken, den Schönen und die Idealbilder. Und ich denke mir, das macht ganz viel mit jungen Männern, dass sie sagen, wer muss ich sein, wo muss ich hinschauen, habe ich überhaupt den Anspruch, genüge ich, genüge ich. Nehmen wir zum Beispiel einen dieser großen, mächtigen Männer, der eigentlich ein sehr toxisches Bild abzeichnet, der eigentlich ein sehr toxisches Bild abzeichnet, Präsident Trump, geht einfach mit, eigentlich sehr aktuell, ganz schlecht mit Journalistinnen um oder generell einfach dieses Frauenbild oder so hat es eigentlich sehr schlecht, würde ich jetzt mal behaupten. Und wenn sich schon jemand an einem schlechten Role Model orientiert hat, wie gehst du dann an diesen jungen Mann ran und versuchst ihm, dich in einem guten Vorbild zu zeigen? Und wie funktioniert dann auch die Interaktion mit diesem jungen Mann, Vertrauen aufzubauen, dass er vielleicht das schlechte Vorbild ablegt und dich als Vorbild annimmt? das schlechte Vorbild ablegt und dich als Vorbild annimmt. Ich wollte absichtlich keinen Namen nennen, weil ich mir denke, es gibt nicht nur diese eine besagte Person. Wir können hinschauen, wo wir wollen in den Ländern. Es gibt da sehr viel. Das ist ein Fallbeispiel. Wir fallen fast keine anderen Beispiele ein, wenn man da fragt, aber das ist einmal daneben. Dieses toxische Verhalten, wie du sagst, man kann es eigentlich nur, ich will gar nicht sagen, dagegen arbeiten, man kann es einfach nur dagegen halten, indem man sagt, es gibt da noch etwas anderes. Und junge Männer oder überhaupt junge Erwachsene schauen einfach, sie suchen sich, auch wenn sie es nicht zugeben, sie suchen Vorbilder. Und da kann man nur machen, dass man sagt, okay, man lebt da was vor, dass ein Mann auch Gefühle zeigen darf, dass er auch empathisch sein darf, dass er auch verletzlich sein darf. Ich würde es jetzt nicht nur für die heutige Zeit, jetzt ist es halt politisch oder halt auch die Männer, die an der Macht sind, habe ich jetzt natürlich heutige Zeit, jetzt ist es halt politisch oder halt auch die Männer, die an der Macht sind, habe ich jetzt natürlich den Eindruck, so wie es du gesagt hast, dass genau dieses toxische Verhalten, dass sie das genau ausstrahlen und dass sie das genau übermitteln und das sind in den Medien einfach sehr präsent. Sie sind präsent, die anderen verschwinden. Es gibt in Amerika, das habe ich jetzt gesehen, das heißt Tonic Masculinity, das ist eine Gegenbewegung. Und man kann sagen, okay, Bewegung, Gegenbewegung, Druck, Gegendruck, aber was ich da schon gut finde, dass da auch berühmte Personen einfach auftreten und sagen, okay, ich stellere mich da hin, die bekannt sind, ich sage jetzt mal meinen eigenen Namen, es soll dann scheinbar der Freund von der Taylor Swift da dabei sein, der dann einfach sagt, okay, ich nehme mich zurück und ich kann das auch, wenn meine Frau erfolgreicher ist, ich kann das auch, wenn meine Frau mehr verdient, ich zeige Gefühle, sie verkörpern auch ein Gegenpol. Und sie trauen sich auch, das zu machen. Und da ist es natürlich auch gut, wenn das Leute sind, die einfach in der Öffentlichkeit sind und wo du am besten als junge Männer sagst, den kenne ich von Sport, den kenne ich von Politik, den kenne ich von Gesellschaft und zu denen schaue ich so schon auf. Und auf einmal zeigt er ein Gefühl und sagt, ich kann auch mit einer Frau gleichberechtigt umgehen oder ich kann ein anderes Männerbild leben. Und das finde ich eine große Chance. Ja, cool. Danke für die Antwort. Also habe ich selbst jetzt auch gerade etwas gelernt. Ganz viele Studien belegen eben auch, dass hauptsächlich Gewalt, also egal ob es jetzt verbale ist oder auch schon physische Gewalt, hauptsächlich im familiären Verhältnis passiert. Also in einem sehr intimen Umfeld, ausgeübt vom Mann, vom Freund oder vielleicht auch vom Bruder, was auch immer, an die Frau. Wie wirkt sich diese Tatsache auf deine Arbeit eben auch aus, dass hauptsächlich Gewalt an Frauen in diesem Bereich ausgeübt wird und eben auch hauptsächlich von Männern ausgeübt wird. Ich meine, dass das ein Riesenthema ist, das haben wir jetzt schon gesehen an den Femiziden, dass da einfach ganz viel passiert und das ist einfach ein Faktum, dass das im engsten Familienkreis passiert. Und da komme ich zu dem Stück wieder zurück, dass halt einfach auch Männer nicht lernen und ich habe das auch erst lernen dürfen, in weiterer Folge, dass man Gefühle zulässt, dass man ein Stückchen weiß sagt, okay, dem bin ich jetzt nicht gewachsen und ich kann mir auch irgendwo Hilfe holen oder ich gehe einmal mit wem und rede mit wem und diesen Schritt, ich glaube, dass das ein ganz großer ist, dass sie das einmal zulassen. Wenn das möglich ist, dass Männer oder junge Männer da sagen, okay, ich bin jetzt überfordert, aber ich beantworte die Überforderung nicht mit Gewalt, sondern ich suche mir andere Lösungen, ob es jetzt Sport ist, ob es jetzt, dass man mit wem das bespricht, also einfach andere Kanäle, dann könnte man das natürlich dann meiner Meinung nach schon eindämmen, dass da die Gewalt passiert. Ich gehe mal von dem aus, dass, also wenn jetzt eine Familie oder ein Vater von mir steht, dann gehe ich mal von dem aus, dass es ein Vater ist, der das Beste für seine Familie will. Dass man da sagt, okay, es gibt immer wieder herausfordernde Situationen und da ist halt dann die Frage, wie gehe ich mit den herausfordernden Situationen um? Wende Gewalt dann oder habe ich gelernt, irgendwie anders das zu bewältigen? Und ich glaube, um diese Bewältigungsstrategien geht es in erster Linie, dass man sagt, die sind dann, die das dann verhindern oder zumindest einschränken, dass das nicht so oft passiert. Was wären gute Ansätze und welche Werte versuchst du denn zu vermitteln, dass man auch in einer gewaltfreien Familie gut leben kann? Die Werte, wie gesagt, mein größter Wert ist, dass ich sage, okay, ich kann über meine eigenen Gefühle reden. Ich glaube, das ist ein großer Wert und ein großer Schritt, weil nur wenn ich selber mit mir im Reinen bin, kann ich auch mit anderen gut. Und das fängt in der Familie an, das wäre überall so, aber das ist da, glaube ich, im Kern der Gesellschaft einfach das Wichtigste. Und ich würde jetzt nicht sagen, dieser und dieser Wert muss das unbedingt sein, damit das dann funktioniert. Weil ich glaube, es hat immer traditionelle Werte gegeben. Und wenn ich mir meine Väter, Großvätergeneration anschaue, da hat es auch gewisse Rollenbilder und Werte gegeben. Da könnte man immer diskutieren, was war da, was ist das System früher, wo war es besser oder jetzt ist es besser oder was war. Aber der Wert ist einfach, dass man sagt, okay, es gibt Mann, es gibt Frau und man versucht halt bestmöglich nebeneinander und miteinander zu leben, bestenfalls miteinander zu leben und jeder seine Stärken einbringen kann. Genau, genau. Ohne dem anderen da irgendwo sagen, dass man da kein Machtgefälle hat. Das wäre der Wert. Zwar fungierst du in der Rolle als männliches Vorbild, aber ich weiß, wir haben eben auch darüber gesprochen, dass du ganz, wie du es jetzt auch schon betont hast, wir sprechen auf gleicher Ebene, wir sind auf Augenhöhe und wir sind beide gleichberechtigt. Das ist sowohl Männer als auch Frauen. Wie wichtig erachtest du dann eigentlich auch weibliche Vorbildfunktionen für eine gelungene Entwicklung von jungen Männern? Ich denke mir, dass das keine unwesentliche Rolle spielt, wie Frauen auf junge Männern, weil genauso mit Anbrangern oder mit den jungen Männern sindutigt werden, dass sie so sein können, so wie ich es zuerst versucht habe zu beschreiben, dass sie einfach auch die Möglichkeit haben, dass sie auch Gefühle zulassen. Wann jetzt weibliche Vorbilder dann wieder den starken Mann, den klassisch starken Mann, was immer ein starker Mann ist, im Vordergrund sich wünschen oder dann, weiß ich nicht, den starken Mann, den klassisch starken Mann, was immer ein starker Mann ist, im Vordergrund sich wünschen. Oder dann, weiß ich nicht, ob die Männer, die jungen Männer dann wieder sagen, ja, oder soll ich vielleicht doch wieder eher so sein, dominant und ist nicht das toxische Verhalten, wie wir gesagt haben, doch wieder das, was mir ausmacht als Mann, wird es nicht erwartet auch von den Frauen. Also das ist genau dieser Spagat. Und da waren wir wieder bei den Anforderungen, Rollen. Was für eine Rolle bin ich? Soll ich doch wieder die Rolle einnehmen? Ja, ich habe die Erfahrung machen können, dass sich die Beratungsmöglichkeiten beziehungsweise die Stellen, wo man sich hinwenden kann, wo man auch Hilfe empfangen kann, das heißt Institutionen oder Organisationen, die sich für Frauen sowie auch Männer, die Hilfe brauchen, einsetzen, schon sehr gut wirken und auch angenommen werden. Aber wo würdest du dir noch mehr Zusammenarbeit wünschen zwischen den einzelnen Organisationen, wenn jetzt zum Beispiel auch die Männerberatung vom Land Oberösterreich anspricht, den Dachverband der Männerberatung und auch das Frauenhaus Linz oder die Gewaltschutzambulanz. Gibt es da eine Stelle oder wie wirkt denn generell gerade die Zusammenarbeit? Das Wichtigste ist, wie du gesagt hast, dass das alles gibt an sich einmal. Und da ist eben das System, und das ist auch allgemein in der Jugendarbeit, nicht nur, aber hauptsächlich auch, wo jetzt die Sparmaßnahmen durchgreifen, wo ich mir denke, das ist einfach gesellschaftlich sicher nicht der richtige Schritt, das ist jetzt meine persönliche Meinung, aber das ist einmal das eine, und darum erhofft man, dass sich die ganzen Anlaufstellen und das ist mein Appell an die Politik, dass die erhalten bleiben, weil ich denke mir, das ist einmal das Wichtigste. Dann kommt der nächste Schritt, dass man, wenn man an so einer Stelle arbeitet, dass man weiß, was sind die anderen Player, was gibt es noch. Dass man, wie ich zuerst gesagt habe, dass man Jugendlichen, ich kann im besten Fall nicht alles selber lösen. Es gibt Stellen, wo er besser aufgehoben ist. Da muss man auch sagen, okay, bitte dorthin. Und da ist die Vernetzungsarbeit natürlich eine ganz wichtige. Und ich denke mir, da ist, weil ich da als Väterreferent von der Diözese rede, wir haben da so eine Väterplattform, wo wir mit verschiedenen Familienorganisationen zusammenarbeiten und ich denke mir, das ist zum Beispiel für mich so, da geht es über die Parteien hinweg, über die Organisationen hinweg und sagt, okay, man arbeitet an der Sache an sich und das sind Väter. Väter und Kinder. Und da wird einfach einmal gemeinsam gearbeitet und geschaut an der Sache und nicht an andere Sachen. Wenn er schon so weit ist und sich hinterfragt, ich möchte da irgendwas ändern, weil er gespürt, da passt irgendwas nicht oder da ist irgendwas, was für ihn nicht stimmig ist, dann ist das auch schon, wie zuerst gesagt, ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Er sucht noch was. Er sucht seine Identität und sagt, ist das wirklich gut, wenn ich jetzt beispielhaft Frauen so behandle? Oder wenn ich jetzt so Auftritte mache? Oder wenn ich jetzt einen Macho gebe? Bin das wirklich ich? Dann sucht er schon ein Stück seine Identität. Also der ist ja schon weit. Und dann würde ich sagen, ja, was ist dein Thema? An was glaubst du? Oder was dich zu einem guten Mann macht? Was immer ein guter Mann ist, gell? Ja, genau. Aber es ist einfach dann der Schritt, dass man sagt, okay, man hört eh nicht auf, an seiner eigenen Entwicklung zu arbeiten. Und ich denke mir, wenn junge Männer bestenfalls schon so weit sind, also dann haben sie schon ganz viel richtig gemacht. Dann sind sie schon auf einem guten Weg. Ich mache mir eher um die Männer und um die jungen Männer Sorgen, die einfach nirgends hingängen und das irgendwie anders lösen und im stillen Kämmerlein dann irgendeine Lösung für sich suchen. Das sind meistens nicht die besten Lösungen. Es sind dann eher auch die, die wenig erreichbar sind oder zugänglich für dich und alle, die in einer Art von diesem Bereich arbeiten. Genau, das ist ja das Thema. Wie kommt man an die Männer dran? Wie bringt man es dazu, dass sie wohin gehen? Wie bringt man dazu, dass sie ein bisschen öffnen? Ein besonders sensibel diskutierter Bereich ist die Arbeit mit Männern mit Migrationsbiografie. In öffentlichen Debatten werden hier häufig kulturelle Erklärungen herangezogen, oft ohne Einblick in die tatsächlichen Lebensrealitäten dieser Männer. In der Praxis der Männerberatung zeigt sich jedoch ein ganz anderes Bild. Viele Männer, die Unterstützung suchen, sind mit sehr konkreten Problemen konfrontiert. Etwa mit prekären Arbeitsverhältnissen, aufenthaltsrechtlichen Unsicherheiten, Wohnungssuche, Trennungen oder psychische Belastungen. Idealisierte Männlichkeitsbilder aus dem Internet spielen dabei oft eine eher geringere Rolle als angenommen. Ömer Pestil arbeitet bei der Volkshilfe Oberösterreich und unter anderem in der Männerberatung, die kulturell und geschlechtssensibel mit Männern in schwierigen Lebenslagen arbeitet. Das Projekt MUPP Männerberatung, Unterbringung und Prävention ist bisher einzigartig in Österreich und legt besonderen Fokus auf Männer mit Migrationsbiografie, die zum Teil wegen einem Gewaltvorfall eine Wegweisung aus ihrer bisherigen Wohnhaft oder ein Annäherungsverbot bekommen haben. Er gibt Einblick in die Realität dieser Lebenslagen und in die Herausforderungen, die häufig hinter Eskalation stehen. Die Männer, die zu uns in die Beratung kommen, sind sehr unterschiedlich. Manche erfahren erst über Krankenhäuser, dass es die Männerberatungsstelle gibt und nutzen dann unser Angebot. Diese Männer erleben meist psychische Belastungen, die jedoch noch keine psychotherapeutische Behandlung erfordern. In solchen Fällen wirken wir präventiv, um ihre psychische Gesundheit zu stabilisieren und frühzeitig Unterstützung zu bieten. Andere kommen auf Empfehlung verschiedener Beratungsstellen, etwa aus den Bereichen Sucht, Schulden oder Langzeitarbeitslosigkeit. aus den Bereichen Sucht, Schulden oder Langzeitarbeitslosigkeit. Ebenso kommen junge Männer, die an Berufsorientierungsmaßnahmen teilnehmen und versuchen, auf dem zweiten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Hier liegt ein großer Schwerpunkt unserer Arbeit auf der Förderung sozialer Kompetenzen. Wir versuchen, den Männern auf Augenhöhe zu begegnen, sie zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass sie Verantwortung für ihr Leben übernehmen können, auch wenn es sich bisher vielleicht nicht so angefühlt hat. Nicht zuletzt nutzen viele Väter unser Angebot. Vor oder nach einer Scheidung oder Trennung. Wir bieten Unterstützung auf verschiedenen Ebenen an und lernen mit jedem Klienten neue Facetten des Lebens kennen. So entsteht ein umfassender Ansatz, der sowohl präventiv als auch intervenierend wirkt und versucht die individuelle Lebenssituation jedes Mannes zu berücksichtigen. Die Männer, die zu uns kommen, haben reale Probleme und orientieren sich nur selten an den Online-Männlichkeitsidealen der sogenannten Manusphäre. In der Beratung geht es nicht darum, ein bestimmtes Rollenbild zu erfüllen, sondern darum, die eigene Realität wahrzunehmen, persönliche Verantwortung zu übernehmen und ein gesundes Selbstverständnis zu entwickeln. Die Manusphäre ist vor allem ein online phänomen besonders gefährdet sind junge männer die sich in sozialen medien verlieren und dadurch soziale kompetenzen einbüßen bei männern mit migrationshintergrund kommt eine zusätzliche dimension hinzu sie konsumieren die gleichen sozialen Medien, nutzen aber oft auch Inhalte in ihrer Muttersprache oder Inhalte mit religiösem Kontext. Beziehung, Arbeit, Familie, aber auch der Umgang mit eigenen Gefühlen sind zentrale Themen in der Männerberatung. Für Männer mit Migrationshintergrund kommen oft zusätzliche Herausforderungen hinzu, wie etwa aufenthaltsrechtliche Fragen, die durch strukturelle Hürden verstärkt werden. Solche Hindernisse wirken sich nicht nur praktisch aus, sondern beeinträchtigen auch das Selbstvertrauen und das psychische Wohlbefinden der Betroffenen. Die Auswirkungen hängen stark davon ab, über welche Ressourcen jemand verfügt. Sprachliche Kompetenz, Bildung sowie kulturelle und soziale Nähe zur österreichischen Gesellschaft erleichtern vielen Menschen das Leben. Man kann sich gesellschaftliches Kapital wie Schulbildung vorstellen. Wer nur wenig Kapital hat, startet oft schon mit Nachteilen, muss viele Hürden überwinden und ist anfälliger für Probleme. Die österreichische Kultur allein bietet keinen Schutz vor Gewalt gegen Frauen. Gewalt richtet sich dabei meistens gegen gesellschaftlich Schwächere. Abwertungen und andere Formen von Gewalt dienen häufig dazu, eigene Gefühle wie Angst, Trauer oder Ärger zu kaschieren. Sie sind oft ein Ausdruck innerer Konflikte, die nach außen projiziert werden. Wegweisungen und akute Krisen machen Männer oft noch sprachloser, als sie ohnehin schon sind. Sie versuchen zu verstehen, wie es zu dieser Situation gekommen ist, suchen nach Erklärungen und manchmal auch nach Sündenböcken. Unsere Aufgabe ist es, sie in dieser Phase zu stabilisieren. Beziehungsarbeit ist der Schlüssel, um Männer zu stabilisieren und Konflikte zu deeskalieren. Vieles von dem, was uns die Medien über Eskalationen vermitteln, hat nur wenig mit Männlichkeit zu tun. Vielmehr spielen Ohnmacht, fehlende Unterstützung und sozialer Druck eine entscheidende Rolle. In der Männerberatungslandschaft arbeiten überwiegend Österreicher und nur wenige Männer mit Migrationshintergrund. Es wäre wichtig, mehr Männer mit unterschiedlichen Muttersprachen in der Männerberatung zu haben. Zudem müsste die Öffentlichkeitsarbeit deutlich ausgebaut werden. Es gibt viele Männer, die Teil der österreichischen Gesellschaft sind, aktiv ihren Beitrag leisten und sich zugehörig fühlen, obwohl sie nicht in Österreich geboren wurden. Heimat ist dort, wo du lebst und dich wohlfühlst. Unabhängig davon, woher du kommst. Alle Gespräche in dieser Sendung zeigen, dass Gewaltprävention kein einzelnes Projekt ist, sondern ein Zusammenspiel vieler Ebene. Gewalt entsteht nicht aus einer Herkunft, aus einer Religion und nicht aus einem einzelnen Männlichkeitsbild. Sie entsteht häufig dort, wo Überforderung auf fehlende Unterstützung trifft. Männerarbeit bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, Gewalt zu entschuldigen. Sie bedeutet, Verantwortung zu ermöglichen durch Beziehung, durch Verständnis für Lebensrealitäten und durch klare Grenzen. Gleichzeitig wird deutlich, wie wichtig es ist, gesellschaftliche Debatten differenziert zu führen. Ohne Stigmatisierung, ohne Vereinfachung und mit einem Blick auf strukturelle Bedingungen. Gewaltprävention beginnt dort, wo Menschen ernst genommen werden. Und sie gelingt dort am besten, wo Unterstützung rechtzeitig ankommt.