Was ist die Frage, die Sie sich in den letzten Jahren und Jahren wiederum befinden? geht es da gar nicht nur um Österreich, sondern das ist wirklich in der früher sogenannten westlichen liberalen Demokratie stets überall schlecht und zwar jetzt nicht nur wegen der Dinge, die man sieht, die sich politisch tun, sondern wegen der dahinterliegenden Strukturen der Tech-Giganten, die mit ihrem Geschäftsmodell der Polarisierung der Demokratie einfach abträglich sind, weil die lange verhandelnde Demokratie, die den Konsens sucht, die ringt, die abwägt, wo man sich in der Mitte um einen moderaten Kompromiss bemühen muss, das kann kaum stattfinden, wenn ich dahinter Affektmaschinen habe, die einfach nur die Polarisierung bedienen. Und das ist insgesamt dem öffentlichen Diskurs so abträglich, dass Populisten, Extremisten ein leichtes Spiel haben, Extremisten ein leichtes Spiel haben, diese Mitte anzugreifen und damit auch die Pressefreiheit anzugreifen. Man muss ja nur in die USA schauen, wo quasi wöchentlich irgendwas passiert, wo man sich denkt, das wäre vor einem Jahr überhaupt nicht möglich gewesen. Und ist das noch demokratisch legitimiert oder geht das wirklich schon in eine völlig falsche Richtung? Insofern ist, finde ich, heuer das 80-jährige Jubiläum noch wichtiger, dass man sich vor Augen hält. Man muss auch an diesen großen Strukturen, die dahinter liegen, arbeiten. Und zwar wirklich alle gemeinsam. Das ist einfach eine europaweite Kraftanstrengung, wo man niemanden ausnehmen kann. Keine Bürgerin, keinen Bürger, niemanden. Um dem hinanzuhalten. Weil wenn die Demokratie mal futsch ist, dann kriegen wir sie so schnell nicht wieder zurück. Und diese Maschinen, nicht einmal jede einzelne für sich, der Gründungszweck von Social Media war wahrscheinlich nicht immer, ich schaffe die Pressefreiheit ab und ich werde die Demokratie beschädigen, aber der Effekt ist einfach beobachtbar und da muss man was tun.