Einen wunderschönen guten Abend. Ich darf Sie alle ganz, ganz herzlich begrüßen zur siebten Schwarz-Schlögelmann-Lecture zum Gewaltschutz hier an der Universität Linz, heute zum Thema die digitale Dimension des Gewaltschutzes. Mein Name ist Elisabeth Greif, ich bin Vorständin des Instituts für Legal Gender Studies und begrüße Sie ganz herzlich hier bei uns im Haus. Wir sind gerade mitten in den 16 Tagen gegen Gewalt gegen Frauen, eine ganz, ganz wichtige Initiative, zu der es zahlreiche Veranstaltungen, überall gibt, auch an der JKU Linz natürlich und auch in der Stadt. Wer von Ihnen vielleicht noch beim letzten Rest des Tageslichts angekommen ist hier am Campus, hat auch gesehen die Kreidebotschaften, die auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. 16 Tage Gewalt gegen Frauen ist eine ganz besondere und wichtige Initiative, nicht weniger wichtig, um nicht zu sagen, noch wichtiger ist, dass wir an den 349 restlichen Tagen des Jahres auf das Thema Gewalt gegen Frauen nicht vergessen. Umso mehr freue ich mich, dass das schon die siebte Kooperation in dieser Form zwischen dem Gewaltschutzzentrum Oberösterreich und dem Frauenbüro der Stadt Linz und dem Institut für Legal Gender Studies darstellt. Drei Einrichtungen, die sich das ganze Jahr über für eine gewaltfreie Gesellschaft einsetzen. Eine ganz große Freude ist mir auch, dass das nicht die einzige Kooperation in diesem Jahr mit dem Gewaltschutzzentrum Oberösterreich ist. Seit einigen Jahren führen wir mit unseren Studierenden ein Praxisprojekt, das Gender and Human Rights Lab, das im heurigen Jahr gemeinsam mit dem Gewaltschutzzentrum stattfinden wird, stattfinden kann zum Thema barrierefreier Gewaltschutz. Auch dafür ein ganz herzliches Dankeschön. Mein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle einerseits an meine Kollegin Frau Doktorin Karin Neuwirth. Ohne die es keine zweite, dritte, vierte, fünfte und schon gar keine siebte Schwarzschlögelmann-Lektion zum Gewaltschutz geben würde. Wie ich Karin kenne, planen Sie wahrscheinlich jetzt schon die achte, neunte und zehnte Schwarzschlögelmann-Lekture. Liebe Karin, ganz, ganz herzlichen Dank für dein Engagement in dieser Sache. Und ein ganz besonderes Dankeschön auch an Katrin Dobesberger vom Institut für Legal Gender Studies, die wieder einmal alles ganz, ganz wunderbar organisiert hat, dass wir hier Technik haben, dass das alles funktioniert, dass wir überhaupt einen Raum haben, in dem wir sitzen können, verdankt sich Katrins wunderbarem und manchmal geheimnisvollen Wirken, dass Sie und ich alkoholfreies Bier haben. Nachher verdankt sich auch diesem Umstand. Also auch hier ein ganz herzliches Dankeschön. Herzlichen Dank auch an alle anderen Mitglieder des Instituts für Legal Gender Studies, die in ganz unterschiedlichen Funktionen heute hier tätig sind. Und damit darf ich uns allen schon einen spannenden, interessanten und informativen Abend wünschen und mich jetzt auch schon bei allen Vortragenden bedanken, die zu diesem spannenden Thema beitragen werden. Dankeschön. Mein Name ist Abena Kautipina und ich bin die Frauenbeauftragte der Stadt Linz und leite das Frauenbüro der Stadt Linz und freue mich, weiter hier zu Thema gemeinsam angehen, weil Gewalt ist ein gesellschaftlich relevantes Thema. Es passiert in den vier Wänden zu Hause, wo die Frauen sich sicher fühlen sollten. Aber es ist keine Privatangelegenheit. Es ist ein Problem, was wir in unserer Gesellschaft haben. Und das müssen wir auch klar benennen. Es ist ein Männerproblem. Und als Frauenbüro der Stadt Linz ist es ganz klar unsere Aufgabe, dass wir die Interessen der Frauen in Linz forcieren und vor allem unterstützen und politischen Maßnahmen zuführen. Natürlich ist da Gewaltschutz ein ganz wichtiges Thema, was wir nicht nur im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen ganz stark adressieren, sondern eben halt im ganzen Jahr. Wir haben unterschiedliche Kampagnen, wie zum Beispiel Luisa, das ist eine Präventionskampagne, wo wir mit Betrieben zusammenarbeiten, die Barpersonal ausbilden, gemeinsam mit dem Autonomen Frauenzentrum, wo es darum geht, dass Frauen und Mädchen im Nachtleben einfach fortgehen können, ohne sich ständig in brenzligen Situationen ausgesetzt fühlen zu müssen. Und da geht es auch darum, dass die Menschen sensibilisiert werden, dass wenn eine Frau an sie herankommt und sagt, hey, ich werde da belästigt, dass nicht ewig irgendwelche blöden Fragen gestellt werden, sondern gleich geholfen wird. Oder jetzt haben wir aktuell unsere So-What-Kampagne, da geht es um K.O.-Tropfen. Ganz oft ist da die Fragestellung, ja, hast du vielleicht ein bisschen zu viel getrunken? Hättest du nicht vielleicht besser auf dein Getränk aufpassen können? Nein, die Fragestellungen müssen ja, hast du vielleicht ein bisschen zu viel getrunken? Hättest du vielleicht besser auf der Getränk aufpassen können? Nein. Die Fragestellungen müssen wir den Tätern richten, sodass die Schuld liegt beim Täter und nicht bei der Frau, nicht bei der Betroffenen. Und ich glaube, dass es einfach ganz wichtig ist, dass wir als Gesellschaft diesen Diskurs dorthin lenken, wo er hingehört, nämlich bei den Tätern, dass bei den Tätern angesetzt werden muss und dass sie die Verantwortung tragen und nicht die Frau sich eben halt verantworten hat, was sie getrunken hat oder wie sie sich angezogen hat. Deswegen freut es mich sehr, dass wir uns heute auch mit dem Thema Gewaltschutz im digitalen Raum auseinandersetzen, weil das eine Sphäre ist, wo ich, muss ich ehrlich zugeben, als Person noch nicht so viel Education habe. Und deswegen freue ich mich voll heute auf die Inputs, weil ich mir auch für unsere Arbeit ganz viel mitnehmen werde, weil unsere Arbeit lebt von dem ganzen Austausch von unserem Netzwerk, wo wir schauen können, okay, wo haben wir vielleicht auch noch blinde Flecken und wo müssen wir uns eben halt auch noch weiterbilden und vor allem Projekte weitertreiben. Danke, dass Sie alle hier erschienen sind. Sie haben überall die 16 Tage gegen Gewaltflyer umliegen. Ich freue mich, wenn ich Sie noch bei anderen Veranstaltungen sehen darf. Und last but not least, Frauenpolitik oder Gewaltschutz kann nur funktionieren, wenn auch die politischen Maßnahmen gesetzt werden. Das ist ganz klar. Und wir wissen alle, wie die politische Lage ist. Deswegen finde ich es super wichtig, dass wir in Linz eine Frauenstaaträtin haben, die bekennende Feministin ist und die hinter uns steht und uns den Rücken frei hält. Das ist die Eva Schobisberger. Ohne der könnten wir die Arbeit nicht so machen, wie wir es machen. Danke an die Kooperationspartnerinnen für die inhaltliche gute Zusammenarbeit und ich hoffe, dass es weitere sieben Jahre mindestens gibt. Dankeschön. Sehr geehrte Studierende, Kooperationspartner, sehr geehrte Damen und Herren. Maria Schwarz-Schlöckmann, der die Lecture gewidmet ist, die war immer für Weiterentwicklung. Und da ist Cybergewalt das richtige Thema. Und da ist Cybergewalt das richtige Thema, denn bei der digitalen Welt ist der Fortschritt täglich. Er stellt uns vor täglichen Herausforderungen, um immer am Puls der Beratung. Was vor fünf Jahren unmöglich erschienen ist, ist jetzt ein leichtes. Es gibt für alles Mögliche ganz einfache Anleitungen im Internet. Wenn man sich früher sicher war, dass man eine WhatsApp von einer Freundin gekriegt hat, dass das wirklich von der ist, ist das heute nicht mehr zu 100 Prozent der Absender. Und auch durch Alltagsgegenstände wie Schlüsselfinder können einfach Personen verfolgt werden. Der Mensch ist schon gläsern und viele Leute sagen, das stört mich nicht, ich habe ja nichts zu verbergen. Doch meiner Meinung nach ist es ein absolut falscher Zugang, denn die Informationen können sehr missbräuchlich verwendet werden. Deswegen ist es wichtig, dass wir alle Menschen sensibilisieren. Und es ist auch für uns, die wir tagtäglich damit zu tun haben, wirklich schwierig, am neuesten Wissensstand zu sein. Und deswegen haben wir uns auch Experten genommen, mit denen wir zusammenarbeiten. Hier werden Sie auch heute einiges noch hören. In diesem Sinn hören Sie gut zu, denn auch wenn Sie nicht von Gewalt betroffen sind, erfahren Sie Dinge heute, die allen bewusst sein sollten. Auch von mir ein Dankeschön an die Jogt KU, die alles wieder super vorbereitet und organisiert hat und an das Frauenbüro der Stadt Linz. Ich wünsche einen spannenden Abend. Mein Name ist Karin Neuwirth. Ich werde quasi durch den Rest des Abends, also durch den Hauptteil des Abends führen. Ich bedanke mich für die netten Begrüßungen und möchte kurz den Ablauf erläutern. Wir haben zwei Vorträge und dann werden wir uns alle am Podium versammeln. Das heißt, bitte nachfragen zu den Vorträgen auch dann anschließend. Vortragen wird Magdalena Habringer und Nina Wallner und Magnus Hofmüller stößt dann am Podium dazu. Das ist jetzt nicht männerdiskriminierend, das hat sich einfach im Vorbereitungsgespräch so ergeben. Ich darf die erste Vortragende kurz vorstellen. Magdalena Habringer ist Soziologin, hat ihren Master der Soziologie an der Universität Wien gemacht und gemeinsam mit Andrea Heuer und Sandra Messner eine Studie zur Cybergewalt bzw. kein Platz für Cybergewalt verfasst, die sie uns glaube ich vorstellen wird im Detail sie ist auch Kooperationspartnerin der Gewaltschutzzentren und setzt sich hier auch für eine Qualitätsoffensive im Bereich des Gewaltschutzes ein. des Gewaltschutzes ein. Und damit darf ich schon um den Vortrag bitten und dich auf die Bühne. Ich stieh mich jetzt hier an die Seite zurück und überlasse dir das Wort. Jetzt sehe ich es auch. Ich sehe die Präsentation noch nicht. Ja, aber ich sehe es nicht. Jetzt auf Groß noch, dann hätte ich es. Perfekt, danke. Ja, einen schönen guten Abend auch von meiner Seite. Mein Name ist Magdalena Habringer, wie eben schon vorgestellt. Ich bin nicht nur Soziologin, ich bin auch Sozialarbeiterin und unterrichte am Bachelor Soziale Arbeit, unter anderem auch Gewaltschutz und spreche auch aus diesen allen Perspektiven heute. Das heißt, ich spreche nicht nur als Forscherin, sondern auch als eine, die gewaltbetroffene Frauen beraten hat und daher auch viele Eindrücke gewonnen hat, die ich auch immer wieder einfließen lassen möchte. Jetzt sehe ich schon wieder die Präsentation nicht, aber ich probiere es sonst einfach mal im Freestyle. Soll ich, oder? Also es ist weg. Jetzt ist es wieder da. Danke. Es wurde eben schon gesagt, Cybergewalt im Beziehungskontext, grundsätzlich Gewalt an Frauen, betrifft nicht nur gewaltbetroffene Personen, es betrifft uns alle. Und so ist es auch mit der sogenannten Cybergewalt. Denn unser aller Leben gestaltet sich zunehmend digitalisiert. Sie brauchen nur überlegen, ich traue mich fast wetten, dass jede Person in diesem Raum ein Smartphone besitzt oder irgendein anderes technisches Gerät in letzter Zeit mal benutzt hat. Wir alle nutzen täglich das Smartphone, wir nutzen täglich Computer, wir brauchen das auch für die Arbeit, wir brauchen das, um vernetzt zu sein und es bietet uns sehr, sehr viele Vorteile in unserem alltäglichen Leben. Es wäre teilweise für manche von uns wahrscheinlich auch gar nicht mehr vorstellbar, auf all diese Technik zu verzichten. Doch was ist nun, wenn dieses scheinbar harmlose Gerät, das ich auch jetzt wieder neben mir liegen habe, um die Zeit zu stoppen, was ich eh nicht getan habe, was ist jetzt, wenn dieses scheinbar harmlose Gerät plötzlich zur Tatwaffe wird, wie es eine unserer Befragten in dieser Studie genannt hat. Was passiert, wenn technische Annehmlichkeiten von jemandem missbraucht werden, die wir täglich brauchen, noch dazu von jemandem aus unserem unmittelbaren Umfeld? Und was ist, wenn das der eigene Partner oder Ex-Partner ist? Sandra Messner, Andrea Heuer-Neuholt und ich haben, wie eben schon erwähnt, eine Studie zu diesem Thema gemacht. Wir haben sie genannt Kein Raum, wobei das K in Klammer gestanden ist, Cybergewalt gegen Frauen in Beziehungen und Ex-Beziehungen. Und wir haben unseren Forschungsbericht 2023 veröffentlicht. Ich habe ihn hier ausgedruckt mit. Es gibt ihn aber gar nicht ausgedruckt eigentlich. Aber online ist er downloadbar. Kann ich da irgendwie runter, dass ich den Rest vom Text sehe? Entschuldigung, ich habe hier so viel Text stehen. Es funktioniert. Ich mache es einfach immer so, wenn ich mehr brauche. Genau. Wir haben diesen Forschungsbericht veröffentlicht und wir haben unter anderem qualitative Interviews mit betroffenen Frauen durchgeführt, auf die ich mich eben heute immer wieder beziehen werde. Und ich freue mich sehr, dass wir uns heute Abend zu diesem Thema austauschen können, das eben nicht nur in der Sozialforschung immer präsenter wird, sondern auch in Gewaltschutzeinrichtungen, wie wir heute noch hören werden. Im Rechtssystem tut sich total viel, auch politisch wird es diskutiert und auch gesellschaftlich bekommt es immer mehr Aufmerksamkeit. Cybergewalt gegen Frauen im Beziehungskontext, das ist das Thema, also Cybergewalt durch den Partner oder Ex-Partner. Und zunächst ist es aber sehr wichtig, dass wir ein gemeinsames Verständnis davon haben, wovon wir denn heute sprechen. Und deswegen möchte ich Ihnen eine Definition vorstellen, die aus unserer Studie kommt, nämlich Cybergewalt gegen Frauen in Beziehungen und Ex-Beziehungen besteht aus Gewalthandlungen durch technische Mittel und digitale Medien. Sie stellt eine geschlechtsspezifische und häufig sexualisierte Gewaltform zur Ausübung von Macht und Kontrolle dar, die im digitalen Raum durch den Partner oder Ex-Partner der Betroffenen oder durch von ihm angestiftete MittäterInnen ausgeübt wird. Definitionen haben immer etwas Sperriges, aber wir haben probiert, dadurch halt wirklich mal alles zu umfassen, was denn alles Cybergewalt im Beziehungskontext ist. Es ist eine eher breiter angelegte Definition. Wenn wir heute über Cybergewalt sprechen, dann sprechen wir auch über ein Phänomen, das längst tief in unserem Alltag eingedrungen ist und das unsere bestehenden gesellschaftlichen Machtverhältnisse nicht nur spiegelt, sondern an vielen Stellen auch verstärkt. Internationale Studien zeigen sehr klar, Frauen erleben digitale Gewalt nicht nur häufiger, sondern auch in deutlich härteren Formen. Vor allem sexualisierte Cybergewalt trifft sie überproportional. Und was vielleicht noch schwerer wiegt, viele Betroffenen normalisieren sehr lange diese Übergriffe. Sie warten lange, bis sie Hilfe suchen, oft weil sie sich schämen oder weil sie unsicher sind oder weil sie es noch nicht als Gewalt erkennen und benennen können. Besonders verletzlich sind zudem LGBTIQ-Plus-Personen. Auch sie werden deutlich öfter attackiert, wobei man dazu sagen muss, dass diese Studie keinen Fokus auf Beziehungskontext hatte. Was zeigt aber, wie eng digitale Gewalt auch mit gesellschaftlichen Diskriminierungsstrukturen zusammenhängt. Ein Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse aus Österreich und eben auch unsere Studie, die hier zitiert ist, macht diese Dynamiken noch ein bisschen greifbarer. Hier wird deutlich, viele Gefährder vertreten ein misogynes und stark konservatives Frauenbild, eines, das Kontrolle und Besitzdenken nicht nur erlaubt, sondern regelrecht legitimiert. Eifersucht unter Anführungszeichen fungiert dabei häufig als Rechtfertigung. So zum Beispiel auch ein Zitat aus unserer Studie von einer betroffenen Frau, die wir interviewt haben. Alle haben gesagt, der liebt dich so, der will dich nicht verlieren. Das habe ich dann auch so gesehen. Also als Rechtfertigung für eine permanente Kontrolle. Auffällig ist außerdem, Frauen mit Migrationsgeschichte berichten noch mal häufiger davon, nicht ernst genommen zu werden und ihre Erfahrungen werden bagatellisiert. Das ist also ein zusätzlicher Faktor, der sie schutzloser macht, worauf wir oft vergessen wahrscheinlich. Wir sprechen heute über Cybergewalt im Beziehungskontext und deswegen ist es mir auch wichtig, das auch noch mal einzuordnen. Wo liegt denn hier der Unterschied? ist es mir auch wichtig, das auch nochmal einzuordnen. Wo liegt denn hier der Unterschied? Wir müssen verstehen, dass Cybergewalt im Beziehungskontext fast nie ausschließlich für sich allein steht. Sie ist, und das zeigen nahezu alle Untersuchungen, eng verknüpft mit bisher bekannten Formen häuslicher Gewalt, nämlich psychischer, physischer, sexualisierter, ökonomischer, sozialer Gewalt. Und das ist besonders bei Gegenmaßnahmen, die man vielleicht zum Beispiel im Gewaltschutzzentrum mit den Frauen erarbeitet, dann relevant, weil wenn sich eine Betroffene gegen eine Gewaltform versucht zu wehren, hat das immer Auswirkungen auch auf alle anderen Gewaltformen, die sie erlebt. wehren, hat das immer Auswirkungen auch auf alle anderen Gewaltformen, die sie erlebt. Der Partner oder Ex-Partner hat, wenn eine Beziehung besteht, im Gegensatz zu einem fremden oder unbekannten Gefährder oder einem, der einfach weniger nahe steht, wie beispielsweise der Nachbar, ein Lehrer, ein Arbeitskollege, der Partner hat viel mehr Zugriff auf Geräte, auf Passwörter, auf private Fotos. Er weiß, wie sich die Frau einloggt, welche App sie benutzt. Er weiß, mit wem sie schreibt eventuell. Dieses Wissen wird zu einem mächtigen Kontrollinstrument, gerade in Gewaltbeziehungen. Mit einer aufrechten oder ehemaligen Beziehung hängen außerdem Abhängigkeiten und Ambivalenzen zusammen. außerdem Abhängigkeiten und Ambivalenzen zusammen. Genau, etwa auf finanzieller Ebene. Und bestehen auch gemeinsame Kinder, dann wird alles bei Cybergewalt nochmal komplizierter. Das wissen jene, die hier sitzen und aus der Praxis kommen. Weil dann bestehen darüber hinaus noch zusätzliche Schnittstellen der Gefährdung. Und das alles muss mitbedacht werden, wenn wir über Cybergewalt im Beziehungskontext sprechen, weil das macht einen Unterschied. An dieser Stelle lohnt es sich zudem, Cybergewalt mit den anderen bekannten Formen häuslicher Gewalt einander gegenüberzustellen. Denn trotz Verwobenheit, die wir vorher schon angesprochen haben, überzustellen. Denn trotz Verwobenheit, die wir vorher schon angesprochen haben, hat Cybergewalt auch ihren eigenen Charakter und genau den wollen wir eben heute herausarbeiten. Sie ist nicht, und das ist ein wichtiger Unterschied, also Sie sehen hier die wichtigsten Unterschiede grundsätzlich, die wir auch in unserer Studie herausgearbeitet haben, sie sind nicht an Zeit und Ort gebunden. Sie finden Betroffene überall, im Schlafzimmer, im Büro, im Zug, wo auch immer. Cybergewalt hat zudem eine enorme Reichweite. Ein einziger erniedrigender Post auf Social Media kann binnen weniger Minuten Hunderte oder auch Tausende Menschen erreichen. Die Gefährder müssen dabei nicht sichtbar sein. Sie können auch Fake-Profile nutzen, also gefälschte Profile auf Social Media beispielsweise, die es ihnen ermöglichen, sich zu verstecken, was Beweissicherung natürlich zusätzlich erschwert. Oft, weil viele dieser Formen noch vergleichsweise neu sind, fehlt zudem gesellschaftlich ein klares Verständnis dafür, was wiederum zu Verharmlosungen und einem Nichterkennen oder Benennen von dieser Gewalt führt. Ich möchte jetzt über die Formen sprechen und die Ausprägungen von Cybergewalt, die wir einerseits in unserer Studie feststellen konnten, andererseits aber auch in anderen Studien beziehungsweise in der Beratungspraxis häufig vorkommen. Wenn wir jetzt den Blick auf diese Formen und Ausprägungen richten, dann zeigt sich deutlich nochmal, wie vielfältig und tiefgreifend Cybergewalt sein kann. Diese Formen, die ich hier gleich in der Grafik dann zeigen will, ist in verschiedene Bereiche gegliedert. Heute möchte ich mich auf zwei Schwerpunkte spezialisieren, um es einerseits etwas abzukürzen, aber andererseits auch, um nochmal die wichtigsten Dynamiken herausarbeiten zu können. Ich möchte mich heute, Sie sehen sie schon, einerseits auf die bildbasierte, meist sexualisierte Gewalt konzentrieren und andererseits auf die digitale Kontrolle. Beide Formen stehen exemplarisch für eine Art von Macht, die Gefährde im digitalen Raum ausüben können und für die massiven Folgen, besonders bei bildbasierter sexualisierter Gewalt, aber auch bei der permanenten digitalen Kontrolle, was sie für die Betroffenen mit sich bringt. Sprechen wir mal über bildbasierte sexualisierte Gewalt. Sprechen wir mal über bildbasierte sexualisierte Gewalt. Unter diesem Begriff verstehen wir einen, das ist ein Sammelbegriff für uns, und wir verstehen darunter verschiedene Ausprägungen digitaler Gewalt. Zum Beispiel das heimliche Filmen beim Sex. Und all diese Ausprägungen dienen dazu, Betroffene zu demütigen, sie zu bedrohen oder zu nötigen, zum Beispiel länger in deiner Beziehung zu bleiben, als sie es möchten. Dazu gehören zum Beispiel eben Drohungen, Nacktaufnahmen zu veröffentlichen oder das auch tatsächlich umzusetzen, das heimliche Filmen beim Sex oder das Versenden unerwünschter sexueller Bilder, wie beispielsweise Dickpics. Genau, und kürzlich noch hinzugefügt, weil es eher aktuell immer häufiger wird, sehen wir, dass sexualisierte Bilder und ihre Veröffentlichungen immer häufiger durch sogenannte Deepfakes erfolgen. Das heißt, durch KI, künstliche Intelligenz hergestellte Bilder, die täuschend echt aussehen. Der Begriff bildbasierte sexualisierte Gewalt ist Ihnen vielleicht neu, er ist noch etwas sperrig, das muss ich zugeben. Wir haben diesen Begriff aus der deutschen Literatur übernommen und ihn deswegen gewählt, weil wir den vielleicht bekannteren Begriff Revenge-Porn oder Rache-Porno ablehnen, weil diese Form von Gewalt nichts mit Pornografie zu tun hat und weil sozusagen er eigentlich die Täterperspektive einnimmt und damit die Gewalt auch wieder abschwächt. Falls Ihnen ein besserer Begriff einfällt, der ohne Rache-Porno auskommt und trotzdem klingender ist als bildbasierte sexualisierte Gewalt, dann sehr gerne an mich wenden. Ein kurzes Beispiel aus unserer Studie dazu, weil grundsätzlich war das eben eine sehr häufige Form, die wir erkannt haben, vor allem die Androhungen. Es haben fast alle befragten Frauen, wir haben 15 Frauen befragt in sehr intensiven Interviews, und fast alle diese Frauen haben davon berichtet, dass der Gefährder über intime Aufnahmen verfügt hat und diese auch als Druckmittel eingesetzt hat. Und eine dieser Frauen hat uns geschildert, und das ist das Beispiel, das ich jetzt bringen möchte, dass sie aus Angst vor öffentlicher Demütigung über Monate hinweg an dieser sehr heftigen Gewaltbeziehung festgehalten hat und sich nicht getraut hat zu trennen, weil die Angst vor der Demütigung durch die Veröffentlichung dieser Fotos so groß und zentral für sie war. Und diese Dynamik ist eben überhaupt für diese Gewaltform sehr zentral. Und diese Dynamik ist eben überhaupt für diese Gewaltform sehr zentral. Gefährder wissen genau, dass im Fall einer Veröffentlichung nicht sie selbst, sondern die betroffenen Frauen beschämt werden. Sie können sich auf ein patriarchales Machther eingehen möchte, nämlich zur digitalen Kontrolle und Cyberstalking. Das ist ein weiterer Baustein und eine sehr häufige Form ist dabei das Cyberstalking bei dieser Kontrolle. Diese Kontrolle kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Viele Interviewpartnerinnen mussten dem Gefährder in festem zeitlichen Abstand mitteilen, wo sie sich aufhalten. Andere wurden durch technische Überwachung verfolgt, etwa durch eine sogenannte Stalkerware, also eine App, die nicht sichtbar ist am Handy und die aber so gut wie alles kontrollieren kann, oder durch andere viel einfachere Ortungsdienste, die sehr einfach am Smartphone installiert werden können. Eine Befragte erzählte zum Beispiel, dass sie auf einer Familienfeier alle zwei Minuten ein Bild von sich selbst schicken musste, um zu beweisen, dass sie immer noch auf dieser Familienfeier ist. Wenn sie das nicht getan hat, gab es sofort Konsequenzen durch den Gefährder. In anderen Fällen blieb die Überwachung völlig unbemerkt. Einige Frauen haben sich rückblickend auch nicht erklären können, wie ihre Ex-Partner oder Partner immer genau wussten, wo sie sich befanden. Und das zeigt zum Beispiel das folgende Zitat, das ich da noch kurz einschieben möchte. Dann hat er mir auf meinem Handy so eine App runtergeladen, damit er weiß, wo ich bin, was ich tue, mit Kamera. Und ich habe das aber nie gewusst. Also er hat es mir immer verheimlicht. Die ist eben nach der Trennung draufgekommen, was da auf ihrem Handy war. Weiters für die Kontrolle relevant ist, es beschränkt sich nämlich nicht nur auf den Standort, sondern viele Frauen haben auch berichtet, dass ihre Smartphones regelmäßig so kontrolliert wurden. Ihre Nachrichtenverläufe, Bilder, Kontakte, gerade auf Social Media und all das galt aus Sicht des Gefährders auch als frei zugänglich. Für manche Frauen wurde es dadurch sogar unmöglich, Beweise für körperliche Gewalt zu sichern. Gewalt zu sichern. Eine Interviewpartnerin erzählte, sie habe sich ihre Hämatome nicht fotografieren getraut, weil sie zu Recht befürchtete, dass der Gefährder diese finden könnte und sie dadurch in noch größere Gefahr bringen könnte. Genau, wir kennen bei der Kontrolle auch das sogenannte Abhören und Filmen und eben die Kontrolle über Social Media. Weitere Formen und Ausprägungen von Cybergewalt sind das Erstellen von Fake-Profilen. Damit ist dann auch ein sogenannter Identitätsdiebstahl gemeint. Also ich gebe mich als eine andere Person aus, lade Bilder von ihr hoch, poste Aussagen in ihrem Namen, die sie so vielleicht nie tun würde. Damit sind aber auch gefälschte Profile mit einer erfundenen Identität gemeint. Sehr häufig bezieht sich Cybergewalt auch auf Nachrichten und Anrufe. Das heißt, dadurch ist es eine gar nicht so neue Gewaltform eigentlich, weil das kennen wir schon sehr lange aus dem Gewaltschutz. Da geht es um Drohungen und Nötigungen, um Verbreiten von Lügen, aber auch um meist sexualisierte Beschimpfungen. Wir haben in unserer Studie auch erkannt, dass es auch sehr schädigend sein kann, wenn der Gefährder das technische Gerät, also die Hardware einfach zerstört und nicht mehr nutzbar ist. Und das Strichlierte hier bedeutet, dass das eine Gewaltform ist, die wir aus der Praxis vielleicht eher kennen, aber so in unserer Studie nicht vorgekommen ist. Da ist gemeint der sogenannte Psychothera durch IoT, also Internet of Things. Das sind beispielsweise Smart Home Geräte, ein Haushaltsgerät, ein Kühlschrank, der Internetfunktion hat oder ein Staubsauger, der Internetfunktion hat und zur Überwachung genutzt werden kann. Ich weiß nicht, ob wir davon später ein Beispiel hören, aber grundsätzlich ist das zumindest ein Zukunftsszenario, mit dem wir rechnen müssen, dass das uns auch in der Praxis begegnen wird. Hoppla, jetzt habe ich es zu schnell. Und auch die sogenannte ökonomische Cybergewalt. Das heißt, wenn sehr stark auf ökonomischer Ebene geschädigt wird, beispielsweise durch Online-Bestellungen. Um jetzt nochmal auch die Dynamiken und die Besonderheiten dieser Gewaltform darzustellen, möchte ich Ihnen auch nochmal vorstellen, was wir denn über die Technikkenntnisse als Machtressource der Gefährder wissen. Oft ist es ja wahrscheinlich eine Hypothese, dass Cybergewalt besonders von jenen Gefährdern angewandt wird, die technisch besonders fit sind, die viel Wissen darüber haben. Aber das braucht es überhaupt nicht. Das zeigt nicht nur unsere Studie, das zeigt auch die Praxiserfahrung und das zeigen auch andere Studien. Das zeigt auch die Praxiserfahrung und das zeigen auch andere Studien. Das heißt, alle Übergriffe, von denen uns in unserer Studie aber auch so berichtet worden ist, lassen sich mit Fähigkeiten erklären, die durch den alltäglichen Umgang mit digitalen Geräten leicht erlernt werden können, beziehungsweise ohnehin vorhanden sind. Wir alle nutzen Smartphones, das heißt, wir alle wissen auch, wie wir sie missbrauchen können. Aber was sich schon auch gezeigt hat, je höher das technische Know-how des Gefährders ist, desto umfassender, tiefer und unentdeckter kann er diese Zugriffe auf die Geräte der Betroffenen ausüben. Wobei das wahrscheinlich durch die zunehmende technische Entwicklung auch immer weniger wahr ist, dieser Satz. Es wird immer einfacher, würde ich jetzt mal behaupten. Manche Frauen schildern, dass überdurchschnittliche Technikkenntnisse einen verstärkenden Einfluss eben auf die erlebte Gewalt hatten. Ein Beispiel verdeutlicht das besonders gut. Der Gefährder einer Befragten verfügte aufgrund seines Berufs über eben jene Fähigkeiten und während der Beziehung vertraute ihm die Frau ihren Computer und ein neues Smartphone an, damit er grundlegende Einstellungen einrichten konnte. Diese Vertrauenssituation nutzte er aus. Er überspielte Daten auf sein eigenes Gerät und programmierte eine Überwachungs-App auf ihre Geräte, die er auch nach der Trennung noch lange unbemerkt nutzte. Und solche Situationen lassen sich auch durch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse erklären. Es gibt nämlich einen sogenannten Gender Gap in der Techniknutzung. Männer übernehmen sehr viel häufiger in Beziehungen die technische Verwaltung. Das heißt, sie stellen neue Geräte ein, zum Beispiel richten das neue Smartphone ein oder den Router oder den Computer, schaffen diese Technik vielleicht auch an. Dadurch entsteht ein Machtgefälle, das in vertrauensvollen, nicht gewaltvollen Beziehungen so nicht zum Tragen kommen wird, sobald aber Gewalt im Spiel ist, eine wichtige Machtressource für Gefährder ist und gezielt ausgenutzt werden kann. Das soziale Umfeld ist etwas, was mir auch sehr wichtig ist zu erwähnen, was nämlich sehr bedeutend ist bei der Cybergewalt. Es reicht nämlich nicht aus, nur den Gefährder und die Betroffenen in den Blick zu nehmen, sondern Gewalt findet nicht im luftleeren Raum statt. Sie ist eingebettet in gesellschaftliche Strukturen und in ein soziales Umfeld. Rolle und Erniedrigung aufrechterhalten werden zum einen oder unterbrochen werden zum anderen. Damit wenden wir uns eben dem nächsten Kapitel zu, dem sozialen Umfeld und seine Funktion innerhalb der Dynamik von Cybergewalt. Ein zentrales Ergebnis unserer Studie ist, dass das soziale Umfeld in vielen Fällen strategisch in die Gewalt einbezogen wird von Gefährder. Für das Umfeld entsteht dadurch eine konkrete Entscheidungssituation. Stellt sie sich solidarisch hinter den Gefährder oder hinter die gewaltbetroffene Frau? Ist sie unterstützend oder nimmt sie teil an einer Mittäterschaft? Was das bedeutet, erkläre ich jetzt gleich. Manchmal übernimmt das Umfeld eine wichtige unterstützende Rolle und das kann sogar durch völlig unbekannte Personen entstehen. Wenn jemand zum Beispiel diffamierende Veröffentlichungen sieht, ein veröffentlichtes Nacktbild und sich bei der Betroffenen meldet und sie darauf hinweist, vielleicht unterstützende Nachrichten schreibt, dann kann das ein sehr, sehr wichtiges und bedeutsames Zeichen von Solidarität sein. dann kann das ein sehr, sehr wichtiges und bedeutsames Zeichen von Solidarität sein. Und vor allem bei jüngeren Betroffenen waren jedoch meist enge Bezugspersonen sehr wichtig, wie zum Beispiel die beste Freundin oder die eigene Mutter. Das waren die Personen, die Stabilität und Rückhalt gegeben haben. Und ihre Unterstützung hat zum Beispiel dabei geholfen, das Erlebte als Gewalt einzuordnen. Das klingt vielleicht banal, aber das ist eine der entscheidendsten Ressourcen, die wichtig sind, um das Thema überhaupt angehen zu können, das vielen anderen Frauen gefehlt hat. Zur Mittäterschaft. Das ist die andere Seite. Diese Fälle gibt es auch, in denen Menschen aus dem Umfeld zu MittäterInnen werden. Dieses Phänomen ist im Kontext digitaler Gewalt besonders sichtbar, weil technische Mittel es erlauben, in kurzer Zeit viele Menschen zu erreichen bzw. zu manipulieren, zum Beispiel eben durch KI-generierte Bilder, die was als wahr verkaufen, was so nie passiert ist. was so nie passiert ist. Das war uns so ein wichtiger Punkt, ein so bedeutender, der sich auch teilweise von anderen Formen häuslicher Gewalt unterscheidet, dass wir es eben in unserer Definition zu Cybergewalt aufgenommen haben. Wir haben diese Dynamik in Anlehnung an Christina Thürmer-Rohr als Mittäterschaft gefasst. Besonders deutlich wird diese bei Sexualisierten übergriffen. Wenn Gefährder intime oder sexualisierte Inhalte veröffentlichen, fallen die Reaktionen von ZeugInnen häufig selbst sehr übergriffig aus. Hier greifen Gefährder auf frauenfeindliche gesellschaftliche Muster zurück. Die Veröffentlichungen von Nacktbildern führt oft zu einer Beschämung der Betroffenen und nicht des Gefährders. Patriarchale Gesellschaftsstrukturen machen es Gefährdern leicht, ihre Gewalt durch eine größere Öffentlichkeit erweitern und verstärken zu lassen. nur die Frau demütigt, sondern, also nicht nur die Inhalte sind demütigend, sondern auch Dritte diesen Effekt ungewollt, aber sehr oft auch bewusst potenzieren können. Es erweitert also den sogenannten Gewalttraum. Ja, nachdem wir die Rolle des sozialen Umfelds und der Öffentlichkeit nun betrachtet haben, stellt sich nun die Frage, was diese Erfahrungen und all diese Formen, von denen ich gerade gesprochen habe, eigentlich mit den Betroffenen machen. Denn Cybergewalt endet meist nicht bei einer letzten Nachricht, dem letzten Posting, dem letzten Eingriff in die Privatsphäre. Sie wirkt weiter, oft auch jahrelang. Cybergewalt durch den Partner oder Ex-Partner hat eben meist massive und langanhaltende Folgen. Alle Befragten berichteten von Einschränkungen, die ihr Leben stark beeinträchtigten und zum Teil bis heute oder bis zum Zeitpunkt des Interviews nachwirkten. Schon die Interviews machten deutlich, wie emotional belastend diese Erinnerungen sind. Manche Betroffenen spürten im Erzählen erneut diese Ängste und Verletzungen, von denen sie eigentlich schon geglaubt hatten, sie vergessen zu haben. Viele Frauen schilderten auch, dass sich ihre gesamte Persönlichkeit nachhaltig verändert hat. Eine Betroffene berichtete zum Beispiel, sie habe nach Jahren der Kontrolle erst wieder lernen müssen, selbst Entscheidungen zu treffen. Was ziehe ich an? Wie fahre ich eigentlich mit dem Auto? Wann fahre ich mit dem Auto? Wohin? All diese Dinge wurden zuvor kontrolliert. Andere beschrieben, dass sie ruhiger geworden sind, dass sie unsicherer, misstrauischer geworden sind. Und eine Frau, ich habe es vorher schon kurz gezeigt, fasste diese Veränderungen so zusammen. Ich war ein komplett anderer Mensch. Ich bin da gesessen, war ruhig, habe mit keinem geredet. Das Gefühl, das in nahezu allen Interviews am stärksten hervorsticht und am klarsten auch der Cybergewalt zugeordnet werden kann, ist jenes, der Ohnmacht. Gefährdern gelingt es durch technische Mittel häufig, sämtliche Schutzstrategien, wie zum Beispiel das Blockieren oder das Wechseln der Telefonnummer oder auch die räumliche Distanz zu unterlaufen. Sie finden immer einen Weg, die Betroffenen trotzdem zu kontaktieren, sie trotzdem zu verfolgen oder öffentlich zu demütigen, so scheint es den Betroffenen. Damit vermitteln sie den Betroffenen, es gibt keinen sicheren Raum, es gibt keinen Ort, wo du vor mir sicher bist. Und das Veröffentlichen intimer Bilder verstärkte auch dieses Gefühl erheblich. Die Frauen wussten oft nicht, wer die Aufnahmen, die er veröffentlicht hat, gesehen hat oder ob sie gelöscht werden konnten oder ob sie bereits weiter verbreitet worden sind oder ob sie überhaupt veröffentlicht worden sind. Und die Angst vor erneuten Veröffentlichungen blieb oft dauerhaft bestehen. Eine Befragte sagte das eben so, vielleicht ist da jetzt überall mein Foto, ich weiß es nicht. Ich habe den Überblick verloren, ich weiß es nicht, wer das alle gesehen hat. Und hier zeigt sich besonders deutlich, Ohnmacht entsteht aus dem Verlust von Handlungsmacht, die im digitalen Raum besonders schwer zurückzugewinnen ist. Ich kann den Überblick gar nicht haben, dass ich weiß, was alles im Internet kursiert. Es ist ein zu großer Raum sozusagen. Wenn neben technischen Schutzstrategien auch rechtliche Schritte scheitern, etwa wenn das Anzeigen ins Leere läuft oder Unterstützungsangebote nicht greifen, dann verstärkt sich dieses Gefühl der Ohnmacht. Für viele Betroffene war es bereits eine enorme Hürde, sich Hilfe zu suchen. Für viele Betroffene war es bereits eine enorme Hürde, sich Hilfe zu suchen. Und wenn einem dann nicht geglaubt wird oder die Institutionen unangemessen reagieren, dann hinterläs dich einfach ausgeliefert. Da hat sich jemand getraut, endlich doch eine Anzeige zu erstatten, dann wird der Person dort nicht geglaubt, es wird runtergespielt, was sie erlebt hat und das hat sozusagen das Gefühl der Ohnmacht nochmal massiv verstärkt und sie hat sich ausgeliefert gefühlt, ich kann nichts dagegen machen. Neben der Ohnmacht zeigen sich noch weitere andere Auswirkungen, auf die ich jetzt nicht näher eingehen werde. Das ist zum Beispiel eine Angst, die lange angehalten hat, eine Scham, ein Vertrauensverlust, damit einhergehend auch eine Isolation und eine Einsamkeit, massive Erschöpfungen, Wut, berufliche und finanzielle Konsequenzen, aber auch, und das war erschreckend häufig der Fall, Suizidgedanken und Suizidversuche. Diese Auswirkungen unterstreichen eben nochmal, wie tiefgreifend Cybergewalt das Leben von Betroffenen prägt. Nach den schweren und oft lang anhaltenden Auswirkungen stellt sich nun die Frage, wie Betroffene überhaupt mit dieser Form umgehen können. Trotz der beschriebenen Ohnmacht zeigen die Interviews nämlich eindrucksvoll, mit wie viel Kraft, Mut und teilweise auch Kreativität die Frauen damit umgegangen sind und versucht haben, sich trotzdem zu schützen und diese verlorengegangene Handlungsmacht wieder zurückzugewinnen. Ich habe das jetzt in drei Bereiche geteilt, auf die wir aber auch in der Diskussion eingehen können, wenn ich schon zu lang rede. Ich habe, wie gesagt, vergessen zu stoppen. Ja, okay. Genau, das sind diese drei Teilbereiche, wo wir bemerkt haben, die sind sozusagen wichtig in einem Umgang. Zu den technischen Strategien. Da ist zum Beispiel das Blockieren zu nennen, das häufig wirkungslos war, da die Gefährder eben immer wieder Wege gefunden haben, um trotzdem Kontakt aufzunehmen. Das Melden beziehungsweise das Löschen lassen von Inhalten auf Social Media, wo es auch während unserer Studie eine Gesetzesänderung gegeben hat, wo Plattformen mittlerweile innerhalb von 24 Stunden reagieren müssen. Sie haben versucht, die Passwörter zu ändern, wo dazu zu sagen ist, dass das die Gefährdung erhöht, wenn das während aufrechter Beziehung passiert. Das heißt, das konnte meistens gar nicht durchgeführt werden, solange sie nicht auch räumlich in Sicherheit waren und eine sogenannte technische Beweissicherung wie Screenshots wurden versucht zu machen. Einige Betroffene versuchten auch rechtliche Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Anzeige zu erschatten oder eine einstweilige Verfügung. Hier zeigt sich auch in unserer Studie besonders die Wichtigkeit einer psychosozialen und juristischen Prozessbegleitung, auf die Nina Wallner dann später noch aus der Sicht der Praxis eingehen wird. Deswegen werde ich da jetzt gar nicht mehr so viel dazu sagen. Wenn was offen bleibt, können wir es sonst ja auch später noch diskutieren. noch. Genau, die Frauen haben probiert, viele waren in einer Einsamkeit, in einer Isolation gefangen und sie haben probiert, nach dem Beenden der Gewaltbeziehung wieder Kontakte aufzubauen, aber auch räumlichen Abstand zum Gefährder zu gewinnen. Und sie haben einfach versucht, wieder Sicherheit und Vertrauen zu bekommen. Eine Frau beschreibt das zum Beispiel so, ich erhole mich von dem Ganzen. Ich erhole mich. Genau, eine der häufigsten Strategien, das ist hier der letzte Punkt, auf der psychosozialen Ebene war ein sogenannter digitaler Rückzug. Auf den gehe ich jetzt noch kurz ein. Viele Betroffene schränkten ihre Social-Media-Nutzung ein oder löschten ihre Profile zeitweise komplett, um sich eben vor weiteren Übergriffen zu schützen. Dies geschah meist aus der Erfahrung heraus, dass andere Strategien wirkungslos geblieben sind beziehungsweise Gefährder trotz Blockaden immer wieder Kontakt aufnehmen konnten. Und dieser Rückzug bedeutete nicht nur Sicherheit, sondern auch soziale Verluste, vor allem aber nicht nur für jüngere Frauen, wenn Social Media einfach ein wichtiger Teil in ihrem Leben war. Aber auch für Migrantinnen, die wir befragt haben, war es ein massiver Einschnitt, weil oft über Social Media ihre einzigen Kontakte ins Herkunftsland gehalten werden konnten. Aber das Internet wurde zu einem Ort ständiger Gefährdung und deswegen wurde dieser Schritt notwendig. Eine Befragte beschrieb das zum Beispiel so, das Internet ist für sie ein potenzieller Ort, wo immer was sein könnte. Und um sich davor zu schützen, war es eben eine Strategie, diesen Raum der ständigen Bedrohung zu verlassen. Gesamtgesellschaftlich bedeutet das aber, Frauen werden aus dem digitalen Raum verdrängt, weil wir als Gesellschaft es nicht schaffen, einen sicheren Raum für alle zu gestalten. Die Erfahrungen mit dem Hilfesystem, wenn wir uns jetzt eben ansehen, welche Strategien Betroffene entwickeln, um sich zu schützen, dann wird auch klar, wie entscheidend professionelle Unterstützung sein kann. Doch wie haben Betroffene nun dieses Hilfesystem erlebt, wenn sie versucht haben, es in Anspruch zu nehmen? Wir haben uns genauer angeschaut, wie waren die Erfahrungen mit der Polizei, mit psychosozialen Beratungsstellen und mit anderen Unterstützungssystemen, wie zum Beispiel dem Rechtssystem. Die Berichte der Betroffenen zeigen, dass die Herausforderungen, die ExpertInnen im Hilfesystem beschrieben haben, für Frauen in der Praxis sehr deutlich spürbar sind, oft in Form von Abweisung oder mangelnder Unterstützung. Besonders schwierig gestalten sich bei vielen Befragten die Versuche, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Nicht alle Frauen wurden angehört oder ernst genommen. Einige erlebten Verharmlosungen, Irritationen oder sogar Zurückweisungen. Sie wollten eine Anzeige machen und sind zurückgewiesen worden, weil es für den zuständigen Polizisten oder für die zuständige Polizistin nicht ausgereicht hat. Diese Erfahrungen, das habe ich vorher schon erwähnt, verstärkten eben dieses Gefühl, mit der Gewalt alleine gelassen zu werden. Gleichzeitig macht unsere Studie aber auch deutlich, Beratung wirkt, professionelle Unterstützung kann Orientierung geben, Handlungsmöglichkeiten eröffnen und Betroffene emotional stabilisieren. Und ich gehe davon aus, Nina, dass du auch darüber noch sprechen wirst. Deswegen halte ich mich auch da zurück. Ja, ich bin schon am Ende angelangt. Ich möchte zusammenfassend nochmal betonen, diese vielfältigen Formen von Cybergewalt, diese Dynamiken, die dahinterstehen und die Erfahrungen der Betroffenen, wenn wir die zusammen betrachten, dann wird deutlich irgendeiner Form und Weise damit auseinandersetzen. Sie verschiebt Grenzen, sie erweitert Handlungsspielräume von Gefährdern und sie macht Räume unsicher, die eigentlich Schutz bieten sollten. Das eigene Zuhause, das eigene Smartphone und vor allem auch das eigene soziale Umfeld. Die Auseinandersetzung mit dem Thema macht deutlich, dass es Strukturen braucht. Es braucht ein Hilfesystem, das ernst nimmt und unterstützt. Es braucht ein soziales Umfeld, das sensibel reagiert. Es braucht Institutionen, die digitale Gewalt als reale Gewalt begreifen. Und unsere Aufgabe als Wissenschaft, als Gesellschaft, als Unterstützungsstrukturen ist es, genau diese Räume zu schaffen. Gesellschaft, als Unterstützungsstrukturen ist es, genau diese Räume zu schaffen. Cybergewalt ist ein vergleichsweise eher junges Phänomen, aber ihre Wirkung ist alt. Es geht um Macht und Kontrolle. Umso wichtiger ist es, dass wir die Mechanismen kennen, den Betroffenen zuhören, einen gemeinsamen Weg finden, digitale Räume sicherer zu machen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Fragen kommen dann später. Ja, Magdalena Habringer, ich danke vielmals für diesen einführenden, klärenden Vortrag zum Thema der digitalen Gewalt. Und ich darf, sie wurde schon mehrfach angesprochen, jetzt dann Nina Wallner auf die Bühne bitten. Nina Wallner ist Diplom-Sozialarbeiterin, hier habe ich sie sozusagen präsent und sie ist vor allem stellvertretende Leiterin des Gewaltschutzzentrums Burgenland. Sie ist auch Mediatorin und Trainerin zur Unterstützung von Frauen und Mädchen in der Selbststärkung und Selbstverteidigung und wird uns jetzt eben aus der Sicht der Praxis der Gewaltschutzzentrums etwas zur digitalen Gewalt erzählen. Bitteschön. Bitte schön. Ja, vielen Dank für die Einladung. Es freut mich sehr, heute hier stehen zu dürfen und Sie mitzunehmen auf eine Reise in die Praxis. Der Auftrag an mich war, die Praxis, die Beratungspraxis darzustellen und Wahrnehmungen aus der Praxis beizusteuern. Das habe ich auch versucht, indem ich zwei Fälle vorbereitet habe. Aber einführend möchte ich kurz zu den Gewaltschutzzentren etwas sagen. Die Gewaltschutzzentren gibt es in ganz Österreich, das heißt in jedem Bundesland gibt es die Gewaltschutzzentren mit dem Angebot. Wir sind ges, die sich mit dem Thema Cybergewalt auseinandersetzen. Aber zu dieser Vernetzung, auch bundesweiten Vernetzung, werde ich dann später noch mehr sagen. Ja, also die Gewaltschutzzentren sind in ganz Österreich zu finden. Die Zuweisung ist durch die Polizei nach einem Betretungs- oder Annäherungsverbot beziehungsweise nach einer Anzeige bei Stalking. Das sind ungefähr die Hälfte der Fälle, die in den Gewaltschutzzentren landen. Die anderen Personen, gewaltbetroffenen Personen, die aus dem, die Gewalt im sozialen Nahraum erleben, kommen entweder, indem sie selbst betroffen sind und sich direkt an uns wenden oder über die Zuweisung über andere Einrichtungen, andere Behörden, ob das Beratungseinrichtungen sind, Gesundheitswesen oder Behörden wie Gerichte, Kinder- und Jugendhilfe und so weiter. Jugendhilfe und so weiter. Nur vorweg, dass Sie zuordnen können, in welchem Bereich ich arbeite und Sie auch eine Idee davon haben, wie die Fälle zu uns kommen, wie die Personen, die gewaltbetroffenen Personen zu uns kommen. Teampartnerschaft aus Sicht des Opferschutzes. Habe schon angekündigt, sie in die Praxis mitzunehmen, das heißt Wahrnehmungen aus der Beratungspraxis zu teilen. Habe versucht, anhand von zwei Fallbeispielen ihnen die Praxis damit ein bisschen greifbarer zu machen. Magdalena Habringer hat sehr schön und sehr breit schon gezeigt, welche Facetten der Cybergewalt möglich sind. Mit diesen Facetten sind wir auch tagtäglich in der Beratung konfrontiert, was durchaus auch herausfordernd für uns in der Beratung sich darstellt. Wie angekündigt werde ich jetzt mit einem Fallbeispiel beginnen. Ich würde Sie einladen, während ich das Fallbeispiel vorlese, dass Sie vielleicht auch mitdenken, von welchen Gewaltformen denn diese Frau betroffen ist. Also vielleicht nicht nur in Bezug auf die Cybergewaltformen, sondern auch hinzuhören, welche Formen der Gewalt im Allgemeinen Sie da auch wiederfinden würden. Anna B. ist eine erfolgreiche Frau im Alter von 32 Jahren. Sie lernt über eine Online-Plattform einen Mann kennen. Sehr schnell treffen sich die beiden. Sie ist fasziniert von seinem Charme und seiner Liebenswürdigkeit. Er macht ihr viele Komplimente und trägt sie auf Händen, liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Es dauert nur wenige Monate, bis sie zusammenziehen. Er sagt, sie sei sein Leben und er könne ohne sie nicht mehr existieren. Sehr bald fordert er, dass Anna das Posten auf Social Media und den Kontakt zu allen männlichen Bekannten und früheren Arbeitskollegen unterlässt. Es kommt immer wieder zu Diskussionen. Er straft Anna mit Ignoranz und Liebesentzug und sie kommt der Forderung nach, um weitere Konflikte zu vermeiden. Langsam zieht sie sich immer mehr aus dem digitalen Leben zurück. Anna trifft sich auch kaum mehr mit Freunden, da er während der Treffen ständig anruft und ihr Nachrichten schickt. Wenn sie nicht antwortet, reagiert er aggressiv und unterstellt ihr eine Affäre. Ihre Freundinnen haben dafür kein Verständnis und reagieren verärgert. Sie distanzieren sich von Anna. und reagieren verärgert. Sie distanzieren sich von Anna. Um diesen ewigen Vorwürfen ein Ende zu setzen, teilt sie mit ihm den Standort. Die erste Ohrfeige bekommt sie an jenem Abend, an dem ihr Handy ausgefallen und sie nicht erreichbar war. An diesem Abend fordert er den Zugang zu ihrem Handy und die Passwörter zu all ihren Accounts. Die ewigen Konflikte und Vorhaltungen erschöpfen Anna. Sie gibt ihm die Passwörter, da sie ja ohnehin nichts zu verbergen hat und sich dadurch Ruhe erhofft, die aber leider nicht eintritt. Anhand von diesem Fallbeispiel können wir viele Facetten der Gewalt sehen. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Cybergewaltformen. In der Praxis ist es gerade in Bezug auf die Cybergewaltformen eine Aufgabe für uns BeraterInnen herauszufinden, von welchen Gewaltformen die Betroffenen einerseits berichten und mit ihnen auch versuchen, diese Gewaltformen zu benennen. Das heißt, im Grunde machen wir uns mit den Betroffenen auf Spurensuche. Oftmals ist es so, dass Betroffene nur einen Verdachtsmoment äußern können, ein diffuses Gefühl haben, aber noch nicht in der Lage sind, tatsächlich die Cybergewalt so zu beschreiben, so zu benennen, noch nicht in der Lage sind, tatsächlich die Cybergewalt so zu beschreiben, so zu benennen, dass diese Gewaltform auch greifbar wird. Und hier braucht es eine Hilfestellung in der Beratung, hier braucht es auch eine Expertise der BeraterInnen, damit wir gemeinsam auch mit den Betroffenen letztendlich diese Cybergewaltformen benennen können. Welche Formen gibt es jetzt im Fall der Anna? Ihr seht da die Cybergewaltformen blau hinterlegt. Also hier sind ganz klar neben der psychischen Gewalt auch die Eifersucht und Isolation genannt worden. Magdalena Habringer hat schon angesprochen, die Eifersucht, die ein sehr, sehr problematisches Verhalten darstellt, wo es ganz klar um Besitzdenken geht, das oftmals romantisiert dargestellt wird, verharmlost wird, hier auch zu sehen in diesem Fall. Die Cybergewaltformen wären hier die unzähligen ungewollten Nachrichten und Anrufe, die Standortüberwachung, die Datenkontrolle durch die Passwortkenntnis. Gerade Passwortkenntnis ist etwas, was wir in der Praxis sehr häufig sehen, wodurch auch der Zugang zu vielen Accounts, zu vielen Informationen, zu vielen Daten möglich ist. Möglich ist Passwörter, die entweder heimlich erkannt werden oder eben auch durch Drucksituationen, wie in unserem Fall der ANABI, übermittelt werden oder gegeben werden, um diese Datenkontrolle auch zu ermöglichen. In diesem Fall ist auch physische Gewalt vorgekommen und die Isolation, die Magdalena Habringer im Vorfeld auch schon benannt hat. Wir kommen jetzt zum zweiten Fall. Wieder die Einladung an Sie, mitzudenken, welche Gewaltformen Theresa A. erlebt. Theresa A. ist seit acht Jahren verheiratet. Sie hat eine Tochter, die sechs Jahre alt ist. Ihre Ehe verläuft schon seit längerem sehr schwierig. Ihr Mann verhält sich zunehmend aggressiv. Er schreit viel herum und beschimpft sie. Immer wieder kommt es vor, dass er sie festhält oder sie irgendwo dagegen stößt. Theresa teilt ihm mit, dass sie sich trennen wird, sollte er sein Verhalten nicht verändern. Er droht ihr, dass er sie vernichten werde, sollte sie ihn verlassen. Teresa vermutet, dass ihr Mann sie beobachtet, da er immer wieder plötzlich auftaucht, wenn sie unterwegs ist. Sie vermutet, dass er sie mit dem Auto verfolgt. Ihr Mann kennt sich gut mit technischen Geräten aus und hat ihr Haus mit viel Technologie ausgestattet. Vor einigen Wochen hat er eine Kamera im Eingangsbereich des Hauses installiert. Er sagt, zum Schutz vor Einbrechern. Er hat Frau A. zu Beginn der Beziehung überredet, intime Aufnahmen zu machen. Nun droht er, diese Fotos und das Video an ihren Arbeitgeber zu schicken. Bei Teresa A. sehen wir auch wieder die psychische Gewalt, die physische Gewalt, auch hier die Standortüberwachung, hier auf der nächsten Folie, wobei hier die Standortüberwachung durch Theresa A. so beschrieben wird, dass der Gefährer immer wieder auf Plätzen auftaucht und sie eigentlich nicht erklären kann, wie er zu dieser Information kommt. Das heißt für uns, für mich als Beraterin, würde das bedeuten, mich auf Spurensuche begeben zu müssen und mit der Klientin herausfinden zu müssen, wie er diesen Standort bekommen kann. den herausfinden zu müssen, wie er diesen Standort bekommen kann. Das kann ein GPS-Tracker sein, das kann eine App am Handy sein, das kann durch Passwortkenntnis eine Einstellung am Smartphone der Klientin sein oder der Zugang über ihr Google-Konto zum Beispiel, der auch den Standort verraten könnte. Eine weitere Cybergewaltform ist die Überwachung im Haushalt. Die Teresa A. hat erzählt, dass viel Technik im Haus ist, dass der Gefährer sich auch gut auskennt, sich gern mit Technik beschäftigt. Was heißt nun viel Technik im Haus? Das kann auch eine große Bandbreite bedeuten. Das könnte das smarte Türschloss sein, wo auch eine Kontrolle ermöglicht wird. Wer verlässt das Haus? Wer kommt in das Haus? Das heißt auch somit eine Standortkontrolle damit ermöglicht wird. Es kann bedeuten, dass smarte Technologie in Form von Küchengeräten vorhanden ist, ein Heizsystem, ein smartes vorhanden ist, bis hin zu einem Temperaturmesser oder wie wir es bei einer Klentin erkannt haben, wo sogar eine Smartie-Glospülung verraten hat, wie oft sozusagen die Glospülung pro Tag betätigt worden ist und somit der Gefährder ahnen konnte, wie viele Personen im Haushalt waren. Also es gibt da wirklich eine Bandbreite von bis. Auch wenn die Gefährder nicht mehr im Haushalt sind, ist dadurch gibt da wirklich eine Bandbreite von bis. Auch wenn die Gefährder nicht mehr im Haushalt sind, ist dadurch auch ein Psychoterror möglich, wie Magdalena Habringer das schon angesprochen hat, indem zum Beispiel, auch wenn sich der Gefährder nicht im Haushalt befindet, er die Jalousien rauf und runter gibt, die Musik laut auftritt oder über einen smarten Lautsprecher es auch möglich ist, abzuhören und zu sehen, wer sich im Haushalt befindet. Das heimliche Filmen und Abhören wäre jetzt bei Teresa A. Der Gefährer hat eine Kamera angebracht unter diesem Vorwand, eben einen Schutz herstellen zu wollen für die Familie, für Sicherheit sorgen zu wollen. Das heißt, unter diesem Deckmantel ist diese Kamera angebracht worden. Die Klentin weiß vielleicht von dieser Kamera, aber ist vielleicht nicht bewusst, was das an Kontrolle auch ermöglicht. Die bildbasierte sexualisierte Gewalt, also das Foto, die Videos, die unter Anführungszeichen im Einvernehmen entstanden sind. Wir hören immer wieder in Beratungen, dass Klientinnen erzählen, dass sie einer Drucksituation, wo nicht unbedingt diese Zustimmung auf einer freiwilligen Basis beruht, sondern die Frauen erzählen, dass sie das gemacht haben, um eben Gewalt zu entgehen, um dem Druck zu entgehen, um einem weiteren Konflikt zu entgehen. Und das die Motivation dafür war, dass diese Bilder und Videos hergestellt wurden und gerade in Trennungssituationen eben diese Bilder oder Videos hergenommen werden, um Druck auszulösen, um zu verhindern, dass sich die Person Hilfe holt, um zu verhindern, dass die Person, sobald sie zeigt, eine Anzeige erstattet und, und, und. Es ist ein ganz, ganz massives Druckmittel, auch massiv schambesetzt für viele Betroffene. Ja, und nicht zuletzt die Spy- oder Stalkerwehr, die eine umfassende Überwachung ermöglicht, wenn das am Gerät installiert wird oder wurde. Das heißt, wo wirklich die Geräte, wenn das jetzt am Smartphone installiert wird, wo eine umfassende Überwachung des Standortes, auch was mit diesem Gerät geschrieben wird, gesprochen wird, Kameras aktiviert werden können, Lautsprecher aktiviert werden können, also wo eine umfassende Überwachung möglich wäre. Überwachung möglich wäre. Nun der Erstkontakt aussehen könnte. Also könnte dieses Telefonat abgehört werden? Könnte eine Beratungssituation, wo die Betroffenen zu uns in die Beratungsstelle kommen, ins Gewaltschutzzentrum kommen, könnte hier eine Überwachung passieren? Das heißt, wir müssen überlegen, welche Kommunikationskanäle stehen zur Verfügung und wie können wir die sicher gestalten. Also das hat eine hohe Relevanz, was zugleich auch sehr herausfordernd natürlich ist. Aber diese potenzielle Überwachung bezieht sich auf die Sicherheit für uns als BeraterInnen, aber natürlich auch auf die Sicherheit der Betroffenen, weil es natürlich eine hohe Relevanz für eine Sicherheitsplanung hat, ob ein Gefährder mithören kann, wenn ich mit der Klientin Sicherheitsschritte arbeite, Maßnahmen bespreche, die ihre Sicherheit erhöhen könnten oder sollten und der Gefährder das so auch mitbekommen könnte. Das heißt, das gilt es natürlich zu vermeiden. Hier haben die Gewaltschutzzentren die Möglichkeit, eben auch mit einer Kooperation mit einem IT-Techniker, mit dem Herrn Magnus Hofmüller, der heute ja auch hier ist, diese Geräte checken zu können. Das heißt, wir haben die Möglichkeit, in allen Gewaltschutzzentren durch den SpyGuard Geräte vor Ort in der Beratung checken zu können. Das heißt, die Klientinnen kommen mit den Geräten zu uns. Wir machen diesen Check und mit Hilfe einer weiteren Auswertung, wo wir eben den Magnus Hof Müll erbeiziehen können, können wir schauen, ob eine derartige Spy oder Stalker auf den Geräten installiert wurde. Ist für uns natürlich sehr hilfreich. Wir versuchen auch, diesen Prozess sehr sicher zu gestalten, indem wir die Handys so weit irgendwo sicher verwarnen, bis wir diesen Check gemacht haben, wenn eben der Verdachtsmoment da ist, dass eine Spy- oder Stalker, der auf dem Gerät installiert wurde. Moment da ist, dass eine Spy oder Stalkerwehr auf dem Gerät installiert wurde. Gefährdungseinschätzung ist etwas, was in unserer Arbeit einen großen Stellenwert hat. Wir haben es mit gewaltbetroffenen Personen zu tun. Das heißt, für uns geht es in erster Linie auch immer zu schauen, wie gefährlich ist eine Situation. Also wie gefährlich ist die Situation der Person, die sich bei uns in Beratung befindet. Und Magdalena Habringer hat schon mehrfach gesagt Umgang mit Cybergewalt, beziehungsweise vielleicht auch mit KooperationspartnerInnen, dass eben Cybergewalt nach wie vor verharmlost wird. Ob das jetzt der Weg zur Polizei ist oder der Umgang mit der Justiz oder mit anderen KooperationspartnerInnen. Wenn wir uns vorstellen, was es für eine Bedeutung hat, dass ich meine Partnerin rund um die Uhr überwachen möchte, das heißt tatsächlich versuche, mit smarten Geräten zu Hause permanent Kontrolle herzustellen, mit einem GPS-Tracker permanent schauen zu wollen, wo sich meine Partnerin oder Ex-Partnerin befindet. Das heißt, die Vorstellung dieser Kontrolle, glaube ich, lässt uns erahnen, dass das sehr viel Zeit und eine hohe Intensität braucht. Das heißt, der Fokus auf meine Partnerin oder Ex-Partnerin ist sehr massiv und das kann natürlich auf eine erhöhte Gefährdung deuten. Und somit ist es real. Auch die Femizid-Studie vom Institut für Konfliktforschung hat die Analyse von Femiziden in der Studie dargestellt und in manchen Fällen gibt es Cybergewaltkomponenten, zum Teil auch der Auslöser für den Femizid. Also das sind reale Gewaltformen, die real gefährdend sind für betroffene Personen. reale Gewaltformen, die real gefährdend sind für betroffene Personen. Im Rahmen der Gefährdungseinschätzung ist es wichtig, alle Übergriffe im digitalen und nicht digitalen Raum zu umfassen, zu beurteilen. Das heißt, meist ist es eine Kombination von sogenannter Online- und Offline-Gewalt. Also wie wir es auch bei den beiden Fällen gesehen heißt, auch in der Sicherheitsplanung muss ich mir überlegen, wenn es Schritte gibt, die umgesetzt werden, wenn Schutzmaßnahmen ergriffen werden, was hat das für eine Bedeutung für die Gefährdung der Betroffenen, der Kinder oder aber auch des sozialen Umfelds. Also das kann natürlich sich dann auch erweitern in den sozialen Nahrung. Eine große Problematik ist, dass wir keine Gefährdungseinschätzungstools für Cybergewalt haben. Hier fehlen ganz klar noch Studien. Hier fehlen die Tools, die Cybergewalt auch mit umfassen, sozusagen. Wir verwenden Tools für die Gefährlichkeitseinschätzung. In diesen Tools, die wir in Verwendung haben, sind aber diese Cybergewaltkomponenten noch nicht berücksichtigt. Und da bräuchte es noch eine sozusagen Erweiterung, um diese Phänomene aufzugreifen, um diese Gewaltformen auch zu berücksichtigen. Die Sicherheitsplanung, ich habe es vorher schon erwähnt. Hier ist es ganz wichtig zu fragen, auch in den beiden Fallbeispielen zu thematisieren und das schon sehr früh in einem Beratungsprozess sozusagen herauszufinden, in welche Richtung die Sicherheitsberatung gehen soll. Das heißt, es ist wichtig abzuklären, möchte die betroffene Person in der Beziehung bleiben, möchte sie räumlich getrennt sein von ihm oder eine Trennung, eine Scheidung anstreben. Das heißt, es hat eine hohe Relevanz, ob die Person weiterhin physisch auch konfrontiert wird, physisch auch mit dem Gefährder zusammenlebt oder nicht. Und dahingehend muss auch die Sicherheitsplanung gehen. Das heißt, wenn eine Klientin, wenn eine gewaltbetroffene Person vermittelt, dass sie weiterhin im gleichen Haushalt mit der gefährdenden Person lebt, wird von einigen oder von vielen Sicherheitsschritten eher Abstand zu nehmen sein, um nicht zu einer Erhöhung der Gefährdung zu führen. Also es hat eine große Relevanz, in welcher Lebenssituation sich die Betroffenen befinden. zu minimieren. Sicherheitsschutz steht immer im Fokus, steht immer im Vordergrund und dementsprechend sind dann auch die Sicherheitsschritte zu planen, zu besprechen. Es geht natürlich auch um die Sicherheit der benutzten technischen Geräte beziehungsweise auch die Sicherheit im Umgang mit sozialen Medien. Da haben wir eben durch die Kooperation auch mit unserem IT-Techniker die Möglichkeit einer technischen Beratung. Das heißt, das erweitert sozusagen die psychosoziale und juristische Beratung durch uns auch noch einmal. Die Unterbrechung der Kontrolle, die Überwachung kann natürlich auch zu einer Zuspitzung der Gewalt führen. Magdalena hat vorher schon angesprochen, das Blockieren als erste Maßnahme. Lena hat vorher schon angesprochen, das Blockieren als erste Maßnahme. Wenn ich zum Beispiel den Gefährder blockiere, kann es natürlich auch bedeuten, dass der Gefährder plötzlich versucht, physische Nähe herzustellen. Das heißt, plötzlich vor meiner Arbeitsstelle auftaucht oder mich versucht, irgendwo abzupassen, was die Gefährdung natürlich noch einmal massiv erhöhen könnte. Das heißt, auch hier wirklich zu überlegen, was würde diese Intervention bedeuten, was würde auch die Unterbrechung der Kontrolle, der Überwachung für eine Bedeutung haben und wie wird das der Gefährder auch, also wie wäre die Reaktion des Gefährders oder der Person, die die Gewalt ausübt. Die Gewaltschutzzentren bieten psychosoziale und juristische Unterstützung an, neben der Prozessbegleitung im Strafverfahren und den damit zusammenhängzeigenerstattung, eine Begleitung, eine Beratung in Bezug auf die Strafverfahren. Wir unterstützen bei der Antragstellung auf Erlassung von einstweiligen Verfügungen und begleiten zur Polizei, zu Gericht. Das heißt, im Strafverfahren auch eine Begleitung zu haben, hat eine hohe Relevanz, ist für viele Betroffene, es gibt immer wieder die Rückmeldung von vielen Betroffenen, dass das sehr wichtig und hilfreich ist. Die Beweissicherung ist natürlich etwas, was gerade wenn straf- und zivilrechtliche Maßnahmen geplant sind, aber auch wenn Sie noch nicht in dem Moment diese Schritte eingeleitet werden wollen, sondern vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt ein Strafverfahren angestrebt wird, ganz wichtig. Das heißt, wir raten immer zu einer lückenlosen Beweissicherung. Bestenfalls die Originale zu sichern, auch zu schauen, wie kann ich Beweis sichern, ohne meine Gefährdung zu erhöhen. Also gerade wenn es eine Überwachung vom Smartphone gibt, ist es natürlich schwierig, Verletzungen zu sichern oder digitale Beweise zu sichern, ohne dass das der Gefährder mitbekommt. Das heißt, auch hier zu überlegen, wie kann ich das machen, ohne dass ich mich noch mehr durch diesen Schritt gefährde. Beweissicherung hat aber auch eine Bedeutung für die Gefährdungseinschätzung und Sicherheitsplanung. Warum ist das so? Also gerade die Veränderung in Bezug auf die Intensität, die Aktivitäten des Verhaltens hat eine Bedeutung für die Gefährdungseinschätzung. Das heißt, wenn sich das Verhalten der gewaltausübenden Person verändert, wenn sich die Intensität verändert, wenn sich die Aktivität auch verändert, wenn sich das Verhalten verändert, kann das einen Hinweis geben, dass sich die Gefährdung erhöht. Das heißt, auch hier hat das eine Bedeutung. Genauso für die Sicherheitsplanung. Also auch hier lassen sich aus der Beweissicherung, das heißt, wenn ich Beweise sichere, Hier lassen sich aus der Beweissicherung, das heißt, wenn ich Beweise sichere, wenn ich es greifbar mache, indem ich es sortiere, indem ich System hineinbringe, kann ich einerseits der Klientin oder der betroffenen Person ermöglichen, die Cybergewalt greifbarer zu machen, die ja manchmal sehr diffus erscheint, aber eben auch Muster und Dynamiken erkennen. Das heißt, ich sehe vielleicht, dass sich die Intensität verändert. Ich sehe, dass sich die Frequenzen verändern. Das heißt, auch hier kannachrichten zu sichern, indem diese gesicherten Daten in einem Report zur Verfügung gestellt werden, der mit einem Zeitstempel versehen ist und eben digital elektronisch signiert wurde, um so auch den Beweis zu haben, dass es sich nicht um ein Fake-Dokument handelt. Genau, also wir haben mit einer Zusammenarbeit mit Netzbeweisung können das auch nutzen. Ja, die Bekämpfung von Cybergewalt ist auf diesen drei Ebenen zu finden. Das hat Magdalena Habringer schon erwähnt, deshalb gehe ich jetzt gar nicht mehr darauf ein. Diese Ebenen beziehen sich natürlich stetig aufeinander. Das heißt, es ist zu überlegen, wenn es psychosoziale Maßnahmen gibt, welche Auswirkungen haben diese psychosozialen Maßnahmen auf den rechtlichen Bereich beziehungsweise technischen Bereich. Das heißt, es muss immer in Verschränkung gedacht werden und die Auswirkungen auf allen Ebenen berücksichtigt werden. Zum Schluss möchte ich jetzt noch kurz darstellen, wie der Wissenstransfer bzw. die Vernetzung in den Gewaltschutzzentren aussieht. Es gibt eine bundesweite Arbeitsgruppe schon seit einigen Jahren der Gewaltschutzzentren. Das heißt, es gibt Experten, Expertinnen in den jeweiligen Gewaltschutzzentren, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Wir treffen uns regelmäßig online oder eben auch in Präsenz, wo auch unser IT-Techniker dabei ist und uns unterstützt. In diesen Arbeitsgruppen geht es einerseits darum, Wissen zu bündeln, Erfahrungen auszutauschen. Gerade in dem Bereich ist es ganz, ganz notwendig, dass wir uns austauschen über neue Technologien, neue Gewaltformen, neue Phänomene, die auftauchen, um auch up-to-date sein zu können, was Technologien betrifft, die auch missbraucht werden können, um Kontrolle auszuüben, um zu überwachen. Aber auch, um Wissen zu erweitern. Also es geht auch ganz klar darum, dass wir uns permanent damit auseinandersetzen, sensibilisieren, weiterhin schulen, um eben auch gute Maßnahmen für uns in der Beratung zu entwickeln. Die Kooperation mit dem IT-Berater hat auch ergeben, dass wir eine Wissensdatenbank zur Verfügung haben, wo Informationen einfließen, um uns eben auch up-to-date zu halten. Es werden im Moment auch Infoclips und Handouts für Klientinnen und BeraterInnen hergestellt, die auch im Rahmen der Beratung verwendet werden können. Und es gibt einen Austausch mit der Polizei, Justiz, mit ZARA, die eine Trusted-Fleger-Organisation ist. Das heißt, wir versuchen da auch in der Vernetzung zu bleiben, auch gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, Leitfäden zu entwickeln. Die Arbeitsgruppe Cybergewalt hat auch eine Checkliste entwickelt, die eben auch hilft, bei dieser Spurensuche in diesem Prozess die Cybergewaltformen benennen zu können, erkennen zu können. Das heißt, wir versuchen hier ganz stark, da auch zu professionalisieren, System zu entwickeln, Struktur zu entwickeln, die auch helfen in der alltäglichen Beratung, da wie eingangs erwähnt, das Feld der Cybergewalt doch sehr herausfordernd ist. Ja, soweit von meiner Seite. Vielen Dank. Von meiner Seite. Vielen Dank. Ja, Nina Wallner, vielen herzlichen Dank für diesen Einblick in die Praxis. Und ich darf jetzt meine beiden Referentinnen und den schon vielfach angesprochenen IT-Experten Magnus Wallner aufs Podium bitten. Wir haben hier dann Handmikros. Und bevor ich dann Fragen aus dem Publikum, also von Ihnen aufnehme, möchte ich Magnus Wallner eben jetzt mal zu Wort kommen lassen. Ja, es braucht viel Expertise, vor allem wenn es dann darum geht, zu erkennen, zu identifizieren, auch dann Schutzkonzepte zu erarbeiten. Aber ich glaube, es braucht auch von grundlegender Seite her einmal mehr Awareness, was da alles passiert oder was da möglich ist. dann möglich ist, weil ich glaube, man kann es sich teilweise ja gar nicht vorstellen. Man kann es sich dann auch nicht in diesen spezifischen Formen der Kontrolle und dieser Machtausübung vorstellen. Aber ich glaube, das Know-how um die Technik und die Gewaltmöglichkeiten durch Technik ist noch relativ gering, kann man das so sagen. Hallo. Wie wir vor zwei Jahren, glaube ich, begonnen haben mit dem Projekt im Gewaltzentrum Oberösterreich, war halt im Fokus eigentlich hauptsächlich das technische Element irgendwie. Und das hat sich eigentlich jetzt durch den Arbeitskreis Cybergewalt wirklich in den letzten zwei Jahren richtig in diesen Awareness-Bereich verschoben. Also es ist wirklich ganz, ganz nötig, also dass man da wirklich mehr Bewusstsein quasi bei den Beraterinnen schafft und natürlich dann in weiterer Folge mit den Klientinnen. Und das Projekt hat sich jetzt wirklich, wie gesagt, vom Technischen quasi hin zur Prävention quasi ist ein großer Teil, Detektion ist ein großer Teil, also welche Tools kann man quasi zur Verfügung stellen und wie kann im Beratungsgespräch überhaupt einmal rausgefunden werden, dass es digitale Gewalt gibt, weil oft ist es ja versteckt auch. Und dieser schon angesprochene Gender Gap, eben was Technik und Technikwissen ist, ich meine, wir repräsentieren das ja auch heute. Wäre das etwas, wo man sagt, da muss man schon viel früher eigentlich ansetzen? Also nicht nur bei den Betroffenen oder bei den Beraterinnen, sondern schon eben ganz grundsätzlich? Das natürlich. Also das stützt, glaube ich, überhaupt da jetzt überhaupt nicht die Frage. Aber was ganz wichtig ist, und so ist das ganze Projekt designt eigentlich, dass man Tools quasi und auch so Abläufe quasi gestaltet, die eben für die Beraterinnen einfach handzuhabenbar sind und auch gewisse Kompetenz quasi einfach aufbauen. Ich glaube, dass der Begriff Kompetenz einfach auch so ein Thema ist und dass man dann dieses immer Technik quasi Finger weg und so einfach ein bisschen aufbricht und da einfach ein bisschen aufbricht und da einfach sukzessive quasi so ein Bewusstsein schafft und auch Selbstvertrauen schafft. Also Tools, die dann den Gewaltschutzzentren zur Verfügung stehen, die dann möglichst vielleicht auch durch wissenschaftliche Aufarbeitung dann noch einmal geprüft werden können, ob auch Gewaltbetroffene vielleicht mehr damit arbeiten können. Ich frage jetzt, wie schaut es denn mit der Polizei aus? Weil ich könnte mir auch vorstellen, dass die durchschnittliche Polizistin und auch der durchschnittliche Polizist nicht unbedingt sehr vertraut ist mit diesen... Das glaube ich auch nicht. sehr vertraut ist mit diesen... Das glaube ich auch nicht. Ja, ich habe die Ehre, auf diese Frage einzugehen. Wir haben das in unserer Studie, wir haben auch unterschiedlichste Berufsgruppen befragt und es gibt bei allen Berufsgruppen Überforderungen und unterschiedliche Umgangsweisen. Und ja, Betroffene haben uns schon noch berichtet, eben dass vor allem bei der Polizei es teilweise augenscheinlich war, wie schlecht auf sie eingegangen wurde und wie schwierig es teilweise war, eine Anzeige zu erstatten. Und das liegt oft aus meiner Sicht und aus meiner Erfahrung wirklich an mangelndem Wissen. Und natürlich braucht es Ressourcen, um diese Tools zu entwickeln und natürlich braucht es Ressourcen, um Schulungen auch weiter zu verbreiten. Aber ich frage mich schon manchmal, warum die Polizei so wenig einfordert, diese Ressourcen auf dieser Ebene. Genau, was ich vorher noch sagen wollte, weil angesprochen worden ist, wie früh muss man ansetzen, beispielsweise eben um diesen Gender Gap im Technik-Know-How auch zu bekämpfen. Ich glaube, um Cybergewalt oder grundsätzlich Gewalt an Frauen zu bekämpfen, ist es fast noch wichtiger, patriarchale Strukturen zu bekämpfen, nämlich dieses Besitzdenken zu bekämpfen, dieses Normalisieren von Kontrolle in Beziehungen zu bekämpfen. Das hat derweil noch gar nichts mit Technik zu tun, aber das ist eigentlich die Grundlage, um dieses Problem anzugehen, aus meiner Sicht. Ja, vielleicht darf ich da ergänzen. Also ich glaube auch, dass es darum geht, diesen romantisierten Gedanken aufzubrechen, der eben Eifersucht betrifft oder die Teilen von Passwörtern. Ich glaube, da können vielleicht viele auch sich nochmal reflektieren in der Runde, wie viele Partner, Partnerinnen die Passwörter kennen, beziehungsweise wie wir selbst auch mit digitaler Privatsphäre umgehen. Welche Geräte wir zu Hause haben. Wissen wir, welche Funktion dieses Gerät hat. Wer hat das Gerät gekauft, eingerichtet. Wer hat die Administratorenrechte. Also es beginnt schon bei dieser digitalen Privatsphäre im Kleinen und wird dann natürlich, wenn es eine gewaltbelastete Beziehung ist, noch einmal viel größer und viel gefährlicher. Aber so wie die Magdalena sagt, es geht um ein Aufbrechen von patriarchalen Strukturen und das greift ineinander. Und letztendlich geht es auch darum, Kinder, Jugendliche, Erwachsene zu stärken, dass digitale Privatsphäre eine Relevanz hat und auch eine Auswirkung, nämlich eine hohe Auswirkung. Noch zur Polizei zu kommen. Die Polizei bekommt Schulungen in Bezug auf Cybergewalt. Es gibt sogenannte IT-Ermittler, es gibt Gewalt in der Privatsphäre, Beamte, Beamtinnen, die speziell geschult werden. Es gibt auch laufend Schulungen. Dennoch erleben wir in der Praxis, dass die Cybergewaltformen nicht erkannt werden oder eben nicht als real erscheinen oder bagatellisiert werden. Das ist das Hauptproblem, dass Klientinnen immer wieder berichten, dass sie zur Polizei gehen und nicht ernst genommen werden beziehungsweise den Ratschlag bekommen. Blockieren Sie, löschen Sie die Inhalte, gehen Sie aus Social Media? Also entfernen Sie sich aus dem digitalen Leben, was natürlich wieder eine Relevanz hat für die Gefährdung der Betroffenen. Da würden mir jetzt ganz viele Nachfragen einfallen, aber ich schaue jetzt trotzdem einmal in das Publikum. Ich würde gerne einmal Fragen aus dem Publikum aufgreifen. einmal Fragen aus dem Publikum aufgreifen. Wer möchte sich melden oder eine Nachfrage? Bitte schön. Bitte aufs Mikro warten, damit wir es alle gut verstehen. Schauer Gabriele, Frauenberatung PERG. Ich habe eine Frage, die hat seit Nachmittag bei uns im Team gestellt, und zwar bei diesen ganzen Smart Homes, wo es gibt, oder eh digitalen Türöffner, wenn es zu BVs und AVs kommt, der Schlüssel wird abgenommen, wie geht das, wenn die Tür übers Handy funktioniert? Sehr konkrete Frage. Ja, das ist leider im Sicherheitspolizeigesetz nicht berücksichtigt, das ist die Problematik, das heißt, die Polizei darf nur einen Schlüssel abnehmen, aber sie haben keine Möglichkeit, ein smartes Türschloss zuzugreifen. Das heißt, in die Technik einzugreifen. Das regelt das Sicherheitspolizeigesetz leider nicht. Das ist natürlich eine große Problematik. Da ist gleich noch eine Frage auf dieser Seite. Michaela Schwessengai von der Beratungsstelle Billy. Was mich jetzt die ganze Zeit beschäftigt, zu uns kommen ja Menschen in Beratung und in Psychotherapie und ich gehe von dem aus, dass die alle ein Smartphone in der Tasche haben. Dann sitzt man in der Beratung, in der Psychotherapie und das Smartphone ist in der Tasche haben. Dann sitzt man in der Beratung, in der Psychotherapie und das Smartphone ist in der Tasche. Gibt es da technische Lösungen oder Umgangsformen? Weil wenn ich sage, gebt es bitte ab, das wird nicht die Lösung sein, aber gibt es da eine praktische Lösung, wie man mit dem umgehen kann? Danke. Wer möchte? Markus? Vielleicht machst du den technischen Teil und ich mache den psychosozialen Teil. Also wir im Gewaltschutzzentrum Burgenland gehen so damit um, dass wir, wenn sich ein Verdachtsmoment zeigt, dass eine Spyware, Stalker, wer am Handy installiert ist, damit kann sozusagen abgehört oder könnte abgehört werden, sozusagen abgehört oder könnte abgehört werden, dass wir schon thematisieren, dass das Smartphone sicher in einem anderen Raum abgelegt wird. In der Regel ist es auch gewünscht und wir haben halt die Möglichkeit, durch diesen Spy Guard, durch die Unterstützung, diese Geräte checken zu können, ob eben ein Abhören durch diese sogenannte Stockerwehr oder Spywehr möglich ist. Aber wir versuchen schon, die Geräte in einen anderen Raum sicher zu verwahren. Wir haben auch eine Box, wo die Betroffenen den Schlüssel bekommen. Diese Box wird dann in einen Raum gestellt, wo keine Kolleginnen sind, keine Beratungsgespräche natürlich stattfinden. Das heißt, ein sicherer Ort ist. Es gibt auch Einrichtungen, wie ich gehört habe, die generell immer Smartphones abnehmen und gar nicht mehr in der Beratung zulassen. Finde ich datenschutzrechtlich schwierig und auch übergriffig. Eventuell, also muss man sich genau anschauen, aber da gibt es verschiedene Zugänge. Genau, genau, ja. Vielleicht zur Technik noch? Technisch kann man das, kann man so Untersuchungen natürlich schon machen. Ich glaube, das ist in einem Beratungsgespräch jetzt, glaube ich, einfach wahrscheinlich nicht durchführbar einfach, weil das einfach zehn Minuten dauert und dann Analyse. Also das ist wirklich, die Analysen, es ist nicht ein Standardprozedere, sondern es ist wirklich bei Verdacht wird das gemacht und da wird dann meistens quasi ein eigener Termin anberaumt, wo das gemacht wird oder so. Aber so quasi für das alltägliche Handeln ist eh das Beste wahrscheinlich einfach anderer Raum, wenn man sich wirklich einfach gedacht hat, dass da irgendwas mitschnitten wird oder wie immer einfach anderer Raum. Würde das helfen, Flugmodus oder ausschalten? Ja, Flug, also da ist es, man kann es nur so eine Hotline-Auskunft quasi geben. Ich weiß nicht, also es gibt Flugmodi, also wir haben so viele Geräte schon quasi untersucht. Es gibt manche Flugmodi, die sind wirklich dicht. Manche, also das kommt aufs Gerät, auf den Hersteller drauf an. Das ist sogar so unterschiedlich. Wobei dazu sagen muss, auch vielleicht quasi in dem Gesamten, dass mittlerweile quasi bei den Geräten von der Stange wirklich ein hoher Aufwand nötig ist, um alles einzuschalten und Kameras und Mikrofone quasi in Funktion zu setzen und das abzuhören. Das hat sich schon in den letzten Jahren schon was getan. Da muss ich mich schon wirklich stark damit auseinandersetzen. Das ist quasi in Richtung Sicherheit schon besser, aber der Großteil der Missnutzung von Geräten passiert quasi eigentlich durch Unwissenheit und nicht durch kriminelle Energie. Vielleicht noch ergänzend, weil wir haben das zu Beginn auch immer wieder kommuniziert, es gibt so Abschirmungstaschen, von denen raten wir mittlerweile ab, weil wenn ein Stalker-Spyware installiert wurde und ich stecke in diese Abschirmungstasche, die eben vermeidet, dass eine Kommunikation nach außen, dass Netzwerkverkehr passieren kann. Das Gerät in diese Tasche kann es dennoch aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt dann sozusagen Datensender. Also ich glaube, das hat sich mittlerweile mit diesen Abschirmungstaschen vielleicht schon ein bisschen herumgesprochen. Also das wäre eine Information, die wieder zurückzunehmen wäre. Okay, weitere? Ja, bitte. Okay, weitere? Ja, bitte. Wie geht man mit einer Beziehung um in seinem Umfeld, wo er sie überwacht und sie am Haut? Also wie gehen Sie damit um als Außenstehende? Verhältnisse zu diesen Personen entstehen, aber jedenfalls würde ich versuchen, insofern zu unterstützen, indem ich vermittle, dass sich die gewaltbetroffene Person an eine Beratungseinrichtung. Es gibt Männerberatungsstellen, es gibt Frauenberatungsstellen, es gibt Gewaltschutzzentren. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, den Mann in eine Männerberatungsstelle zu schicken und die Frau in Frauenberatung oder Gewaltschutzzentrum. Aber das müsste man sich einfach genauer anschauen. Das hängt wirklich von den individuellen Lebenssituationen auch ab. Okay, danke schön. Weitere Fragen? Bitte. Moment. Ich habe hier so ein Mikrofon. Danke sehr. Ich bin ein Holzbauer, institutionell ist nichts. Ich hätte eine Frage an die Frau Habringer, ob sie vielleicht aus ihrer Studie diese Erfahrungen gemacht hat. Natürlich keine Frage, die sich an Gewaltschutzzentren richtet, aber das Wissen über die Entwicklung der Frauenbewegungen in den 1970er Jahren war, dass man die Gefährder gefährdet. Das hat damals so ausgeschaut, dass wenn eine Frau bedroht wurde, haben sich vier, fünf, sechs, sieben, acht Frauen organisiert, sind zum Trogist gegangen, haben Buttersäure gekauft und haben die stinkende Buttersäure vor die Tür geleert. Jetzt ist meine Frage die, gibt es technische Möglichkeiten? Also die erste Frage ist, innerhalb der Wiener Autonomen Frauen angedacht, Strategien zu entwickeln, die doch etwas anders sind als die von Gewaltschutzzentren, also nicht zu sanft. Und an den Techniker kann man einem Gefährder eine Software schicken, einen Trojaner, einen Virus, der sein Handy auffrisst. Spannende Ideen, ja. Danke für die Ideen. Ich werde es mir auf jeden Fall notieren. Ich weiß es nicht, soweit ich weiß, planen die Frauenhäuser keine solchen Angriffe, aber ich weiß es nicht. Grundsätzlich gibt es natürlich, ich weiß nicht, ob das jetzt auch trifft, aber grundsätzlich gibt es natürlich, ich weiß nicht, ob das jetzt das auch trifft, aber grundsätzlich gibt es natürlich viele Initiativen, die sich auch auf aktivistischer Seite überlegen, wie können wir dem begegnen. Es gibt zum Beispiel aus Deutschland, die heißen Hexen, die haben was auch entwickelt, aber da geht es eher um Information auch wieder für die Betroffenen. Jetzt dahingehend wirklich Gefährder anzugreifen, mir fällt nichts ein, aber ich habe noch nie in diese Richtung recherchiert. Werde ich machen, danke. Also die angesprochenen Hexen, die sind im Chaos-Computer-Club-Umfeld aktiv und so. Die machen super Ratgeber und super Basisarbeit. Natürlich gibt es immer etwas, was man jemandem schicken kann. Man kann Hackback machen, aber das ist jetzt nicht die Intention, in der ich jetzt tätig bin oder so. Das ist auch ganz schwierig, dass man sich, wenn man eine eine Lücke entdeckt, dass man nicht in Versuchung gerät da irgendwie. Aber das ist halt einfach, das gebietet halt einfach die Berufsethos, dass man da nicht, aber gibt es schon, gibt wahrscheinlich auch Böcher, die das machen, also es hat, glaube ich, in Frankreich auch so Aktionen gegeben, wo halt dann quasi wirklich gegen dezidierte quasi Sexualstraftäter halt quasi agiert worden ist, aber das ist jetzt nicht das Thema, das wir irgendwo so behandeln. Wir schauen quasi eher so in diesem Blut-Team, dass man einfach schaut, analysiert und dann dokumentiert. Danke. Weitere? Bitte? Moment. Entschuldigung. Ich hätte eine Frage. Ich habe jetzt in meiner unmittelbaren Umgebung im Fall. Es ist eine Nachbarin vis-à-vis von einem anderen Haus, mit der ich durch unsere Hunde immer Kontakt habe. sie ist jetzt massiv von ihrem Freund getrennt. Es hat seit fünf Jahren schon Gewalt gegeben. Und sie ist erst jetzt damit rausgerückt, weil sie komplett aufgelöst ist, komplett fertig. Und ich habe ihr Hilfestellung gegeben. Also ich habe ihr weitere Schritte genannt, wie man vorgehen könnte. Aber sie ist so nervlich fertig und so von ihm manipuliert, dass sie nicht in der körperlichen und psychischen Lage derzeit ist, Hilfe anzunehmen. Und für mich, ich bin ja jemand, ich habe ein Problem, ich löse ihn. Für mich normal, ja. Aber das ist für mich ein totaler Wahnsinn. Wie kann ich damit umgehen? Also ich habe gesagt, okay, ich bin für dich da, ich kann dich unterstützen. Wenn du soweit bist, wende dich bitte wieder an mich. Aber ich respektiere das auch, dass sie nicht darüber reden will. Also wie, natürlich, ich muss auch dann damit irgendwie umgehen, dass sie nicht helfen will, weil das komplett, also es ist nicht meins, aber das ist wieder ihr Leben und ich stecke nicht in ihren Schuhen. Also wie kann man da mit solchen Personen umgehen, mit den Betroffenen, die nicht die sehr überfordert sind und auch einen hohen Leidensdruck haben, weil auch eine gewisse Verantwortung Weg ist, keinen Druck zu machen und das ist gleichzeitig auch die Herausforderung, weil es geht letztendlich auch um ein Aushaltenmüssen und ich glaube, es ist wichtig zu schauen, wie lange halte ich es aus und wo liegen meine Grenzen, das heißt auch zu schauen, auf den Selbstschutz auch zu schauen, wie weit kann ich begleiten, wie weit kann ich gehen, aber wesentlich ist sicher zu signalisieren, ich bin da, wenn du Hilfe möchtest, kann ich dich begleiten, kann ich mit dir in eine Einrichtung gehen, in eine Beratungseinrichtung, vielleicht auch zu vermitteln, dass die Gewaltschutzzentren eine Beratung anbieten und sie nicht, also sozusagen nicht die Notwendigkeit besteht, dass irgendwelche Schritte gesetzt werden. Also sie kann sich eine Beratung holen, Information holen, aber die Betroffenen entscheiden, ob sie die Beziehung verlassen möchten, ob sie die Beziehung fortsetzen. Unser Ziel ist, dass die Gewalt beendet wird. Ob das dann bedeutet, Trennung, Scheidung, ja oder nein, obliegt in der Entscheidung der betroffenen Person. Und das vielleicht auch zu vermitteln beziehungsweise auch zu ermutigen, wirklich sich Unterstützung zu holen. Informationen einzuholen, die dann auch stärken und vielleicht auch helfen, wieder handlungsfähiger zu werden, Entscheidungen treffen zu können. Da waren schon genau Wortmeldungen. Ich bin Mutter von zwei Teenager-Mädchen und habe da eine Frage, wenn wir da jetzt Verantwortliche aus drei Bundesländern da haben, Oberösterreich, Burgenland und Wien, gibt es auch Maßnahmen, Zusammenarbeit mit Bildungsdirektionen bezüglich Präventionsmaßnahmen in Schulen? Weil ich glaube, das wäre wichtig, weil meine Mädels wissen nicht Bescheid über Cybergewalt, wie die funktioniert, wie kann man sich schützen. Und ich glaube, das wäre ein wichtiges Thema. Kennen Sie Safer Internet? Die machen genau das, was sie gerade beschrieben haben. Die haben den Auftrag, sozusagen auch Workshops in Schulen zu machen, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, sie aufzuklären, beziehungsweise auch auf einer sehr niederschwelligen oder einer sehr zugänglichen Art mit Jugendlichen über ihren eigenen Gebrauch von Technik und Social Media zu sprechen. Die machen super Arbeit. Ja, so weit ich weiß, genau. Aber das kann man ja anstoßen in Schulen und sagen, kennen Sie es eh für Internet, laden Sie doch mal ein. Also vielleicht zur Ergänzung, heute wurde ja der Nationale Aktionsblatt präsentiert und da war auch der Bildungsminister und hier sind auch Sensibilisierungsmaßnahmen in den Schulen geplant. Vielleicht noch ergänzend, es gibt immer wieder Austausch mit der Bildungsdirektion. immer wieder Austausch mit der Bildungsdirektion. Es gibt Workshops, die angeboten werden von unterschiedlichen Einrichtungen. Vielleicht auch mal nachzufragen, ob es da etwas gibt, was den Schulen angeboten werden kann. Selber Internet haben wir auch eine Kooperation gehabt. Da wissen wir, dass das angeboten wird. Aber es gibt den Austausch mit der Bildungsdirektion. Die Frage ist immer, was umgesetzt werden kann. Ja, genau. War da noch eine Wortmeldung? Okay, dann schaue ich wieder auf die andere Seite. Okay, dann schaue ich wieder auf die andere Seite. Der digitale Rückzug ist auch angesprochen worden. Das ist natürlich Informationsverlust und für viele auch tatsächlich Lebensstilverlust. Kann man dazu vielleicht noch was sagen? Weil ich bin eine, die wenig da Bedarf hat, aber das ist wahrscheinlich auch sehr viel eben eine Generationenfrage oder auch eine Frage des beruflichen Umfelds. überhaupt in Frage kommt oder wird es vielleicht insgesamt etwas ändern, wenn man etwas kritischer sozusagen überhaupt die Verwendung der eigenen digitalen Plattformen hinterfragt? Das ist jetzt Frage an alle. Also ein Impuls von mir. Ich würde es hochproblematisch finden, wenn sich Frauen aus der digitalen Weltos ist, dass nur junge Menschen damit konfrontiert sind. Gerade in der Beratung sehen wir immer wieder, dass es wirklich jede Altersgruppe betrifft. Die älteste Klientin, die Cybergewalt erlebt hat, war 85, wo der Nachbar sozusagen Zugang zu ihrem Handy hatte und der Verdacht bestand, dass sie überwacht wird. Also es ist wirklich unabhängig vom Alter und das ist ganz wichtig auch zu erkennen, weil was würde es bedeuten, wenn es nicht so wäre? Wir würden das übersehen. Die Cybergewalt würde verborgen bleiben. Aber natürlich ist es wichtig für alle Altersgruppen, die digitale Privatsphäre und das hören wir auch immer wieder von Safer Internet, auch diese Annahme, dass junge Menschen sich auskennen und mehr auf eine digitale Privatsphäre achten, auch das ist ein Mythos. Also die können zwar Technik bedienen, haben da mehr Zugänge, aber der Sicherheitsgedanke ist vielleicht auch nicht so ausgeprägt, wie er ausgeprägt sein sollte. Vielleicht als Zusatz oder so, es wird immer halt recht, also ich finde das Wort Cyber ist oft wirklich so recht gern verwendet und es wird sehr viel geseibert. Aber es ist, also der digitale Raum ist einfach mittlerweile öffentlicher Raum. Das muss man jetzt einfach quasi mal so akzeptieren, quasi gesamtgesellschaftlich und so. Und das wäre quasi dann umgekehrt das Betretungsverbot eigentlich. Also das geht gar nicht so. Dennoch kann es vielleicht so als erste Schutzmaßnahme für manche eine Beruhigung bringen. Gleichzeitig ist es aber vielleicht nur ein Gefühl von Schutz. Also der Gefährder kann ja auch, wenn ich nicht mehr auf Social Media vertreten bin, genauso viel verbreiten, ob ich da bin oder nicht. Aber es hat zumindest in unserer Studie den Frauen als ersten Impuls, ein Gefühl von Ruhe und Abstand gegeben. Was das eben bedeutet, wenn das immer wieder passiert oder wenn das über einen längeren Zeitraum passiert und wenn Frauen wirklich, ich meine, es ist ja Tatsache, viele Frauen werden auch aus dem digitalen öffentlichen Raum verdrängt. Oder auch Menschen, die sich politisch äußern oder andere Diskriminierungsformen erfahren. Also das ist Realität und das ist dringend zu bekämpfen. Noch einmal eine Wortmeldung. Nur einmal einen Nachtrag zu meiner vorigen Parole, den Gefährder gefährden. Und zwar aus meiner Erfahrung aus der Zeit, die auch der Maria Schwarz-Schlögelmann durchgemacht und mitgemacht hat. Es aufgekommen ist sexuelle Belästigung am Telefon durch Ex-Partner. War dann die Empfehlung, das Telefon nicht aufzulegen, sondern mit einem Trillerpfeiferl fest in das Telefon hinein zu pfeifen. Mit einem Eisenbahnschutzrichterpfeiferl. Wer das einmal erlebt hat, was das in einem Ohr eines Gefährders macht, der kann sich vorstellen, dass der kein zweites Mal angerufen hat. Danke. Jetzt brauchen wir noch ein digitales Cyber-Retailer-Pfeifwort. Ja, eben. Und ich glaube, das ist komplexer geworden. Also genau das ist das Problem, dass es eben, ja, Das ist komplexer geworden. Also genau das ist das Problem, dass es eben, ja, aber dass es von so vielen unterschiedlichen Seiten dieser Anruf, wenn wir jetzt digital denken, kommen kann. Also eine Erniedrigung auf Social Media kommt nicht nur in einem Post dazu, das dann vielleicht beworfen wird von solidarischen UnterstützerInnen, sondern das sind dann vielleicht 100 Posts, die gleichzeitig von unterschiedlichen Fake-Profilen kommen. Also dieses Triller-Pfeiferl, glaube ich, ist schwierig zu finden, weil es so massiv und so breit gestreut durchgeführt werden kann. sollten auch in diese Richtung denken. Es gibt ja auch AktivistInnen, das sind, waren aber, soweit ich weiß, Personen, die ohnehin schon im öffentlichen Leben waren, die zum Beispiel bedroht worden sind, dass ein Nacktfoto von ihnen veröffentlicht wird. Und die haben dann, um dem Gefährder sozusagen diese Möglichkeit gar nicht mehr zu geben, seine Drohung wahrzumachen, selber dieses Bild veröffentlicht. Und zwar in einer empowernden Art und Weise. Das war der richtige Weg für diese Person, für andere wäre das überhaupt nicht der richtige Weg. Aber ja, es gibt diese Ansätze, auch auf unkonventionelle Art und Weise dem zu begegnen. Ich finde die gut, so zu überlegen. Ich finde es gut so zu überlegen. Also ich finde es gut, auch nicht nur immer zu überlegen, wo können wir uns eben die Polizei dazu holen oder wo können wir auf ein Rechtssystem zurückgreifen. Es ist total wichtig, dass es dieses Rechtssystem gibt, aber wir sehen auch, dass das viele Personengruppen überhaupt nicht schützt und für sie überhaupt nicht in Frage kommt. War da noch einmal eine Frage? Ich würde gerne tätigen, wenn ich darf. Zu dem Thema Rache und Sonstiges muss man halt auch immer bedenken, dass man keine Notwehrüberschreitung machen darf. Das will ich in den Raum auch werfen, weil oft solche Dinge dann ausarten. Und dann wird man wieder selber schuldig. Okay, gut. Vielleicht noch ergänzend zur Gefährdung. Es ist natürlich auch zu bedenken, was hat so ein Akt, welche Auswirkung hat der Akt auf die Gefährdung? Wenn es vergegen wäre, raten wir in der Regel jetzt in der Sicherheitsberatung ab, weil das natürlich die Gefährlichkeit steigern kann. Und es kann ermächtigend sein für die Person. Aber ich erlebe es in der Beratung eher so, dass der Selbstwert so gering ist und dass die Schritte so schwer sind, dass die Ermächtigung schon bedeutet, der Weg einmal zur Polizei zu gehen, rechtliche Schritte einzuleiten. Also das ist sozusagen so einen aktivistischen Akt zu setzen, das mag für sehr, sehr wenige in Frage kommen. Und hier wäre noch einmal zu hinterfragen, was hätte das für Auswirkungen auf die Gefährdung, auch wenn ich es jetzt aus persönlichen Stücken nicht schlecht finden würde. Aber jetzt für meine Arbeit im Gewaltschutzzentrum finde ich es eher schwierig. Mit Blick auf die Uhr würde ich gerne zu einem Abschluss kommen. Ich sage jetzt nochmal, was können wir alle tun? Weil ich wäre ja auch so, dass man sagt, wie kann man auf betrügerische Anrufe reinfallen? Und wahrscheinlich kommt man dann auch sehr schnell zu, wie kann man überhaupt eine Beziehung fortsetzen, wenn man schon das Gefühl hat, da ist die permanente Kontrolle. Aber das ist genau dieses Mittäterinnentum, das eben nicht hilfreich ist. jedenfalls im Zusammenhang mit dieser digitalen Gewalt sich bewusst sein und wo könnte man eben hilfreich eingreifen, weitererzählen, sonst was tun, um hier ein Stück mehr Bewusstsein zu schaffen. Gibt es da noch konkrete Tipps, bitte? Also ich muss jetzt eher auf eine Wiederholung zurückgreifen vielleicht. Also einer der wichtigsten Punkte, glaube ich, die wir in der Gesellschaft tun können, ist nicht in diese Verharmlosungen reinzufallen. Also wirklich diesen Satz zu streichen, das ist so romantisch, dass der immer wissen will, wo du bist. Das ist vielleicht für viele, die hier anwesend sind, eh klar. Aber das ist etwas, was man immer wieder hört, dass das halt übersehen wird, dass es nicht romantisch ist. Und genauso, dass wir mit diesen Verharmlosungen und Legitimierungen für Gefährder aufhören, dass wir Posts, auch wenn sie total echt aussehen, nicht weiter verbreiten, dass wir versuchen, wirklich möglichst solidarisch umzugehen. Dass wir vielleicht mal nachfragen, wenn jemand ein Nacktbild von sich veröffentlicht, nachfragen oder der Person davon zu erzählen und nachzufragen, wie geht es dir, wolltest du das? Es kann ja auch sein, dass das jemand möchte. Und aufhören mit diesen Beschämungen. Man soll ja auch Nacktfotos von sich selbst veröffentlichen dürfen. Wir müssen aufhören mit diesen Beschämungen. Wenn wir damit aufhören würden, dann würden wir Gefährdern auch dieses Druckmittel nehmen. Weil dann würde sozusagen der Effekt seiner Gewalttat wegfallen. der Effekt seiner Gewalttat wegfallen. Vielleicht erneuer gänzend auch die Verantwortung demjenigen zu geben, also dort zu verorten, wo sie hingehört. Anschließend an das Beispiel Nacktbild. Also nicht die Person dafür verantwortlich zu machen, die das Nacktbild im Einvernehmen mit Zustimmung der anderen Person verschickt hat, sondern genau die Person in die Verantwortung zu bringen und zu nehmen, die das veröffentlicht oder die Person unter Drucksatzdrohungen ausspricht, das zu veröffentlichen, zu nötigen, in der Beziehung zu bleiben, zu nötigen, nicht zur Polizei zu gehen und so weiter. Also die Verantwortung wirklich dort zu verorten, wo sie hingehört. Da geht es um Victim Blaming, da geht es um Schuldumkehr, das sehr stark in der Beratung auch thematisiert wird, das heißt sich selbst die Verantwortung, die Schuld zu geben an der Gewalttat, die einem angetan wird. bei sich selbst zu beginnen. Es ist eine Haltungsfrage, es ist eine Sensibilisierung. Wo beginnt die Grenzüberschreitung? Beginnt die, indem mein Partner von mir das Passwort fordert zum Beispiel? Liegt wahrscheinlich bei jedem woanders, wo eine Grenzüberschreitung beginnt. Aber ich glaube, es braucht ein gesamtes Umdenken in der Gesellschaft. Wo beginnt die Gewalt? Danke. Dann ist das eher so ein allgemeiner, das hat mich zuerst recht klar gefunden mit den beiden Mädchen, glaube ich, also das sehe ich einfach so, dass halt wirklich das Mädchen in die Technik total wichtig wäre und auch der Zugang und das Vertrauen in die Richtung, weil das ist wirklich sehr unterentwickelt. Gut, dann danke ich meinen Gästen hier am Podium. Ich danke den Kooperationspartnerinnen, konkret dem Frauenbüro der Stadt Linz und dem Gewaltschutzzentrum Oberösterreich und darf jetzt noch einladen in den Nebenraum zu Getränken und Brötchen und hoffe, dass wir da noch etwas mehr ins Gespräch kommen und vielleicht ein paar aktivistische Dinge noch planen können oder auch nicht. Gut, dann danke vielmals fürs Kommen und noch einen schönen Abend. Thank you..