Die Zitat-Reihe Herzlich Willkommen im Stiftungshaus, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich würde mich sehr interessieren, ich freue mich sehr, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind und ich darf Sie ganz kurz in den Abend einführen. Diesen möchte ich beginnen mit einem Zitat. ganz kurz in den Abend einführen. Diesen möchte ich beginnen mit einem Zitat. Ein Vorteil des Elternwerdens ist, sich davon und von vielem anderen auch nicht mehr einschüchtern zu lassen und seine Begeisterung noch intender laufen zu lassen. Meine Leidenschaft für The Power of Music wird jeden Tag stärker und es ist mein Beruf, in dem ich in Wissen, Können, Handwerk und Erfahrung einbringe. Zitat Ende. Diese Zeilen stammen aus Norbert Ravögers neuem Buch Zuckerbutter pro Tage – Ein Zukunft, das Anfang Oktober im neu gegründeten Verlag Wasserpappschimmel von Stefan Jaksch erschienen ist. Als begeisterten und leidenschaftlichen Musiker kennen wir ihn wohl die meisten von Ihnen. Norbert Ravöger ist nicht nur Flötist, künstlerischer Direktor des Bruckner Hauses Linz, Intendant und Konzertveranstalter, sondern eben auch Autor. Wir vom Stiftung aus freuen uns sehr, dass es heute geklappt hat und er aus seinem aktuellen Buch lesen wird. Herzlich willkommen, Norbert Röger wurde in Wels geboren und ist in Bad Schallerbach aufgewachsen. Er beschreibt sich selbst als spielenden, lehrenden, schreibenden und gestaltenden Musiker. Norbert Röger war künstlerischer Direktor des Bruckner Orchester Linz sowie künstlerischer Leiter der ersten oberösterreichischen Kulturexpo Andra Bruckner 2024. Seit diesem Jahr ist er künstlerischer Direktor des Bruckner Hauses Linz und der Linzer Veranstaltungsgesellschaft. Zuletzt war er 2024 bei uns im Haus zu Gast mit Bruckner Journal einer Menschheit. 2024 bei uns im Haus zu Gast mit Ruckner Journal einer Menschheit. In Zuckerbutter pro Tage begibt sich Norbert Rabeuger auf eine sehr persönliche Spurensuche. Er gewährt Einblicke in seine eigene Geschichte, die geprägt vom Aufwachsen auf dem Land in einem katholischen Umfeld und von der tiefen Verbundenheit zu seinen Großeltern ist. Er erzählt von Rückstiegen, in denen dennoch das Potenzial für Wachstum, Weiterentwicklung und Erfolg liegt. Und er verwendet nie den Blick für andere. Mit Leidenschaft, die er als zentralen Mutter unseres Tuns versteht, beschreibt er das Leben in all seinen Facetten. Dass er die von der Großmutter zubereiteten Zuckerbutterbrote eigentlich gar nicht mochte, spielt dabei eine symbolische Rolle. Denn im Mittelpunkt steht die dahinterliegende Erfahrung von Zuneigung und Liebe. Für ihn bedeutet, in einen sauren Apfel zu beißen, zugleich anderen ein Zuckerbutterbrot zu reichen und die Begeisterung, andere zu schmecken. Von allen Bewegungen treibt ihn wohl jener zu den Menschen hin am meisten an, zum Gemeinsamen. Mit Forscherdrang und Leichtigkeit begegnet er der Welt, betont aber zugleich, wie wichtig starke Wurzeln in bewegten Zeiten sind. Oder eben ruhige Tage mit Zuckerbutterbrot und Musik. Die Moderation des heutigen Abends übernimmt die Latte Schmidt-Kunst. Wir freuen uns sehr, dass wir das erste Mal hier im Stiebdach aus dem Gast zu haben. Ja, viele von Ihnen kennen Renata Schmidt-Kunz aus Fernsehen und Radio. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie studierte evangelische Theologie und begann 1990 in der Abteilung Religion im ORF Fernsehen, wo sie als Redakteurin, Moderatorin und Blume-Machlin tätig war. 2006 wechselte sie in die Dreisat-Redaktion des ORF. Seit 2012 war sie bei ÖL1, wo sie die Reihe im Gespräch leitete und moderierte. Außerdem ist sie Produzentin des Kinofilms, das Leiterleben der Ruth Klüger, sowie Autorin des 2019 erschienenen Buches »Lingwisch frei«. Ja, das war es soweit von meiner Seite. Ich darf Ihnen das Wort von Renata Schmid kurz übergeben und ich bitte Sie beide auf die Bühne. Herzlichen Dank. Herzlichen Dank, Frau Führinger. Lassen Sie mich schon? Ja. Herzlichen Dank, Frau Führinger, für die nette Einweihung in unser weiter Leben. Es ist mir eine große Freude, dass ich heute hier bin mit Norbert Trabella. Ich weiß gar nicht, ob Sie noch einmal uns kennengelerißt du noch, wann wir uns kennengelernt haben? Wie haben wir uns kennengelernt? Weißt du das noch? Meine Frau hat einen Film mit Ruth Klüger in Wels moderiert. Ah, 2012 war das, ja. Und so haben wir uns schon mit dem Film kennengelernt. Ja, also das ist immer eine große Freude. Und als ich heute hierher gegangen bin zum Stifterhaus, ging eine Dame neben mir, die von mir freundlicherweise den Weg geleitet hat und hat gesagt, wir sind so froh, dass wir den Norbert Falle haben. Ich bin auch so froh. Und jetzt freuen wir uns heute, lieber Norbert, wir duzen uns jetzt, weil wir duzen uns ja im Menschenleben auch. Es wäre komisch, wenn ich jetzt zu dir sagen würde, bist du Magister oder was? Ja, Herr Kapröter. Ja, Herr Magister. Also, ich kann das auch. Lieber Norbert, auf der Webseite deines Verlages, und das ist ein ganz neuer Verlag, der heißt Wasser, und wird von einer sehr tapferen, wie ich denke, Verlegerin geleitet, der Stefanie Jaksch, denn in Zeiten wie diesen einen neuen Verlag aufzumachen, ist schon wirklich sehr, sehr, sehr korrigiert. Also in diesem neuen Verlag und auf der Webseite dieses neu gebundeten Verlages mit dem schönen Namen Wasser findet sich folgender Satz und das darf ich jetzt mal kurz zitieren. Er lebt in sich ständig verändernden künstlerischen Aggregatzuständen, meldet sich dabei immer wieder unruhig zu Gesellschaft, Kunst und Kultur zu Wort. Du bist ja im Sommer 2025, also seit diesem Sommer, 18. August, wenn ich mich richtig erinnere. Heißer Geburtstag. Heißer Geburtstag. Heißer Geburtstag, okay. Wisterberg-Wüsterische Direktor des Buchner Hauses. Was ist jetzt dein neuer Aggregatzustand und ich möchte von dir wissen, was musstest du öffnen und was musstest du unterdrücken, um in diesem Aggregatzustand verweilen zu können? Ich bin nicht ganz sicher, ob ich schon im Zustand des Verweilens bin. Du hast ja vor mehr als drei Monaten dort zu bleiben. Wir nisten uns gerade ein in diesem Haus. Das Bruckner Haus ist das Konzerthaus meines Lebens. Dadurch war ich schon mit 70er Jahren in Konzerten, in den ersten großen Konzerten. Dort habe ich viele Konzerte gespielt, dort habe ich viele Konzerte gehört, dort habe ich sogar Theater gespielt, Kinderprogramme und ich habe dieses Haus immer unglaublich geliebt und biete es jetzt genauso oder noch mehr. Jetzt habe ich den Schlüssel, ich kann aufs Dach und ich kann in den Keller. Und ein Haus ist ein Haus, könnte man sagen. Und es ist ein sehr schönes Haus. Aber die Frage ist, mit dem Verweilen und Einnisten und Ausbreiten, ist einfach auch zu befragen, für was steht dieses Haus in dieser Stadt? Warum steht es dort so wunderschön an der Donau? Ich sage ja immer, weil es das schönste Konzerthaus der Welt ist. Eine Bauikone. Da werden sich die Leute in Sydney aber sehr ärgern. Das ist ein Eier- der Europa-Haus. Kein Problem. Und wie ist es, es ist ja mit einem Geist und mit Leben befüllt, wie ist der Zustand jetzt und wo wollen wir die aufbrechen gemeinsam? Wie ist der Zustand jetzt und wo wollen wir gemeinsam aufbrechen? Du hast ja auch danach gefragt, was ich unterdrücken muss. Was du auch öffnen musstest. Ich stelle mir vor, ich komme in einen neuen Job, in ein Haus, das ich schon sehr lange kenne, das fast so alt ist wie du, ein bisschen jünger ist. Und das auch ein schwieriges Haus war vielleicht, und jetzt musst du dich irgendwie öffnen und sagen, da bin ich jetzt ganz, da mache ich jetzt das, und ich verstehe, was du gerade gesagt hast, dass du sagst, ich öffne mich hin zu der Frage, die vielleicht schon lange nicht mehr gefragt wurde, warum haben wir das eigentlich, was bedeutet das für den Skundhuber Österreicher? Das heißt, da musst du ja auch nochmal deine Kreativkiste aufmachen, ganz neu. Du musst ja schauen, ob deine Werkzeuge, die du bis jetzt angewendet hast, auch da passend sind. Es ist ja ein Einfügen sozusagen in ein Team und Institutionen und Abläufe, die natürlich sehr komplex sind. Und vor allem, ich habe auch immer gesagt, mal zuhören. Auch den Menschen, die dort arbeiten und oft Jahrzehnte dort abend zuhören. Was macht er denn? Wie macht er denn das? Sich dazusetzen, Fragen stellen, Gespräche führen. Und natürlich, ich bin ja mit einem Bild angetreten. Ich fange ja da nicht an, für was dieses Haus stehen kann oder bewegen kann. Und wenn ich im Sommer so manchmal um dieses Haus gekreist bin, dann steht dieses Haus im Sommer zwei Monate hermetisch da und man kommt gar nicht rein. Du kannst ja an der Tasche die Nase fast treffen. Und ich kann nicht rein. Und drinnen ist auch nichts. Sommerferien. Ja, aber es hat so eine gewisse Hermetik auch, nicht nur in den Sommerferien. Und wir haben ja quasi offen einmal einfach die Tür geschrieben. Es ist jetzt offen. Aber was es heißt, ein Haus zu öffnen, wurde ich jetzt auch ein paar Mal gefragt, die Grundvoraussetzung ist, dass die Tür aufgesperrt ist und dass man die Tür aufmacht. Ich möchte ganz kurz zu meinem Witz eingehen, ich bin mal in Norddeutschland, im östlichen Norddeutschland, zu einem Fischereibetrieb gekommen und da war so ein Tor und da war ein großes Schild drauf, vielleicht wollte er das übernehmen, da stand drauf, Öffnungszeiten, Doppelgut, wenn offen ist es offen und wenn zu ist es zu. Das hört sich ja präzise aus. Also das heißt, du bist noch eigentlich dabei, ein bisschen auszulogen, wo kommt ich da hin? bist du noch dabei, ein bisschen auszulogen, wo kommt man dahin? Es sind viele Dinge gleichzeitig, weil die Planungen laufen ja schon in der klassischen Welt, die Planungsvorläufe sind ja so zwei Jahre, die nächsten zwei Jahre sind ja mehr oder weniger geplant, die habe ichenzulernen. Aber es gibt schon ein klares Bild, wo wir, ich habe schon Lust, das Konzert ist für mich persönlich die Feuerstelle meines Daseins, sozusagen auch ein Leidenschaftswort. Der Fokus auf der Thailändischen Feuerstelle, der Fokus, der Herd im Haus, das ist der Fokus. Und ich glaube, es ist auch eine Feuerstelle für die Gesellschaft. Und da müssen wir natürlich auch befragen, wen lassen wir vor oder wen locken wir an, an diese Feuerstelle und was tun wir dafür und was findet dort statt? Sind die Formen, die nicht nur in Wien, sondern überhaupt bei einem Konzertablauf sind, die auch noch zeitgemäß? Was brauchen wir denn, um zu eröffnen und Menschen anzuziehen? Vielleicht müssen wir auch viel mehr hinausgehen aus diesem Haus, um auch die Leute wieder reinzubringen. Und ich glaube, das ist einfach auch die Bewegung. Da komme ich natürlich mit einer exzessiven Erfahrung des Brucknerjahrs, wo wir nur draußen unterwegs waren. Und das ist ja wahnsinnig lustvoll. Und dann gibt es ebenso sozusagen so etwas wie dezidierte Häuser und so ein fantastisches Haus, das darauf ausgerichtet ist, akustisch. Allein die Architektur, man geht im Bruckner Haus beim Foyer ein, das ist weitläufig, aber es ist relativ niedrig. Das schafft ja mal Nähe schon beim Ankommen, aber ich muss nicht auf Tuchfühlung gehen. Also ich gebe meine Garderobe ab, man kann dort auch sitzen. Dann gehe ich die Stufen hinauf und da öffnet sich quasi zur Donau hin, diese Glasfläche, quasi eine Nähe, dann die Öffnung. Und dann im besten Fall passiert im Konzertsaal, das muss auch nicht immer im Konzertsaal sein, da werden ja auch viele andere Dinge probieren, eine Art von Verwandlung. Ich unterhalte mich nur dort, ich bin vielleicht auch gelangweilt, ich bin irritiert, aber vor allem wir kommen zusammen. Und das ist das schon, an das ich mehr denn je glaube und das wahnsinnig wichtig ist, dass wir zusammenkommen. Genau, also ich würde jetzt sagen, du musst nicht was öffnen in dir, sondern du gehst mit deiner Offenheit da rein und schaust, was da drin los ist. Was musst du unterdrücken, das hat die Ordensbreite. Zum Beispiel pünktlich sein, unpünktlich oder irgendwelche administrativen Abläufe, die bis jetzt noch nicht so... Ja, ja, ja. Und gar nicht mit diesem grundsätzlich leidenschaftlichen Öffnungsbedürfnis, sozusagen auch immer nachzudenken und kreativ um die Idee zu streiten, muss man das natürlich im Einklang mit einem Team und einer Institution auch bringen und in Abläufe bringen und in Klarheiten bringen. Ich bin schon bekannt dafür, dass ich etwas sage, aber im nächsten Moment nicht mehr immer an Raum bin, weil ich schon woanders bin und eben ja auch verstehen muss, dass der Halbsatz, der am Gang gefallen ist, für den Menschen, der mir zugehört hat, nicht mehr verständlich war, weil ich weg war. Also es gibt auch etwas, woran man sich gewöhnen dazu, bei diesem Reselbetrieb diszipliniert zu sein und Abläufe auch selber einzuhalten. Pünktlich bin ich sehr. Du hast schon zweimal dich in U-Form in die Gesellschaft hinein gemeldet. Das erste Mal war 2022, da kam dein Essay heraus, Spiegeln. Und das Spiel geht natürlich auch ums Spielen von Instrumenten, aber auch ums Spielen mit Menschen in unserem Leben. Und das zweite Buch, und damals haben wir uns auch unterhalten für die Sendung im Gespräch, war Bruckner, Journal einer Leidenschaft, das war 2024, und in der Tat war sogar in diesem kleinen Büchlein, das war ja auch, also das war größer als dieses, aber 180 Seiten oder 200 Seiten, auch so etwas wie eine Leidenschaft zu spüren von deiner Seite aus. Und ich frage mich jetzt natürlich bei allem, was du machst, ich will jetzt gar nicht alles aufzählen, Sie wissen es wahrscheinlich eh, was der Herr Krabbe alles macht, dann frage ich mich schon, wie du neben deiner Arbeit, und das meine ich jetzt gar nicht kokett, es noch schaffst, Bücher zu schreiben, denn auch kleine Essays wie das vorliegende Zucker-Butter-Brot-Tagebuch braucht ja einfach Zeit. Man ist ja keine Maschine, man setzt sich ja nicht an den Tisch und so, sondern es ist mit etwas das Schwierigste am Buch zu schreiben. Und als ich selber mal gemacht habe, habe ich gemerkt, man schreit nach dem Psychotherapeuten, bitte sag mir, wer ich bin und sag mir, was ich tue. Also das wird bei dir, wo man sich ganz, man muss sich ja nebenarbeiten und von mir wird diese Zeit auch mal aus den Rücken quetschen. Ich weiß auch nicht, wie das geht. Aber du wolltest es so machen. Dieses Schreiben ist ein Grundbedürfnis auch dazu, wahrscheinlich auch in meiner Unruhe, wieder zu ihm sitzen bleiben zu müssen und daran auch zu verzweifeln. Ich habe genug Verzweiflungszustände, nicht nur weil mir Zeit fehlt, sondern weil der Kopf vielleicht auch nicht frei ist oder weil man einfach an dem verzweifelt, weil man nicht weiterkommt. Aber für mich persönlich ermöglicht ja vielleicht auch ein Fokus, eine Feierstelle, mich da in Reflexion zu bringen und selber zu nötigen. Und natürlich auch eine Freude zu haben, wenn es fertig ist. Und mit einer gewissen Distanz, da ist man irgendwie auch einverstanden, wenn man mittendrin ist. Aber wann und wo das passiert, weiß ich dann manchmal auch nicht. Und natürlich auch, dass man nicht meine Familie erfragt, die leidet dann auch sehr darunter, weil ich im Urlaub irgendwann in der Früh aufstehe oder dazwischen oder diesen Druck auch habe. Irgendwie brauche ich ihn für mich auch. Ja, aber etwas gab es ja am Anfang des Schreibens, wo du gesagt, du möchtest über dieses und dieses Thema schreiben. Das Thema werden wir noch behandeln, aber du hast einen Schub gehabt, das muss jetzt raus. Es war die Überlegung, die exzessive Erfahrung des Prorucknerjahres zu verarbeiten und nicht mehr zu verarbeiten. Ich habe relativ schnell gewusst nach dem Brucknerjahr, wenn ich bin, ich habe öfter gefragt, was ich mitnehme aus dem Brucknerjahr. Uns haben viele gesagt, dass die Brucknerinfizierung des Landes sozusagen ein bisschen mehr gelungen ist und dass jetzt ein bisschen, wahrscheinlich viele Menschen mehr mit diesem Prognos, vor allem mit seiner Musik in Berührung gesehen haben. Aber es ist mir eigentlich relativ egal, nein es ist mir nicht egal, egal angesichts der Tatsache, was ich eigentlich erlebt habe in dem Jahr. Und das war, dass in allen Orten Menschen sich zusammengefunden haben, was erfunden haben, was gemeinsam gemacht haben, zusammengekommen sind. Und das ist das, was mich sozusagen in dieses Buch hineingetrieben hat, diese Zugewandtheit, diese Zusammengehörigkeit, gerade wie es sozusagen von Quantenphysik bis zum Meisterperitth und was alles in Bewegung gelandet ist. Ich war glaube ich bei 450 Terminen in diesen Jahren und habe überall Menschen angegriffen, die in der Beschäftigung mit etwas Kleinstes, weil dafür kriegt man ja keine Winschtstiche oder sonst etwas, bezahlte Künstlerinnen und Künstler haben schon bezahlt bekommen, dass wir aber zusammengefunden haben. Und das ist für mich auch, klingt etwas pathetisch, aber auch wie wir heute da sind, dass wir zusammen, dass wir auf Tuchfüllung kommen, dass wir momentig noch dazu, der Kirchgang, der hier aufgewachsen ist, am Sonntag in den Kirchen findet sich ja kaum wer. Also die Gemeinschaft, die ich hier habe. Darf ich ganz kurz mal das Publikum fragen, haben Sie das auch so erlebt, Hat das funktioniert, was der Herr Torpilat mit seinem Team? Ja, hat er. Hat er. Ja, hat er. Ja, da gibt es einen Applaus. Also du hast sozusagen die Erfahrung, die du da gemacht hast, die wolltest du jetzt nochmal in eine Art Zubu verwandeln, eine konzentrierte Betrachtung darüber, was bringt uns als Menschen eigentlich zusammen, welchen Wert hat es gemeinsam in einem Raum zu sitzen und gemeinsam Musik zu hören oder sich über was auch immer auseinanderzusetzen. Das war der Grund. Und eigentlich hatte ich das sozusagen viel allgemeiner gedacht, sozusagen in der Uridee, das zu verschriftlichen. Also 800 Seiten. Nein, gar nicht von der Länge her. Aber ich war dann letztlich selber überrascht, dass ich sozusagen mitten in meinen Ur-zugewandten Erfahrungen bin und das Buch ist wahrscheinlich auch das Persönliche. Ich komme mir immer in meinen Büchern vor, ich könnte ja auch keine Buchnerbiografie schreiben, ohne dass ich mich im Spiel auch mit meiner Zeit, in der ich stehe, die Beziehungen schaffe, oder mit dem Spiel errichte, das mich interessiert hat. Das Menschliche zu sehr auch in dem Umfeld, in dem ich bin, oder es ist letztlich so, so persönlich und ich inmitten meiner Kindheit mich finde, hat mich dann selber überrascht, auch natürlich anhand der wunderbaren Stille FIACSCH, die auch die Lektorin ist und sagt, da machst du weiter, da machst du weiter, da möchte ich mehr. Und dadurch hat sich das so auch gefügt, auch sozusagen in die Krisenpunkte meines Daseins. Das war dann auch letztlich für mich überraschend. Also man muss auch sagen, dass man, ich glaube ich bin auch so ein Mensch, dass ich gerne von meinen Erfahrungen, von meinen eigenen Erfahrungen ableite und dann etwas darüber erzähle, um klar zu machen, warum das jetzt wichtig sein könnte. Jetzt gehen wir mal da rein, wir gehen mal zu dem Titel. Zuckerfutter pro Tage, das erste, was ich mir gedacht habe, war, ja, das gab es in meiner Kindheit auch, ich war ja älter als du und ich mochte es auch nicht. Zuckerfutter broteteot mochte ich nicht. Es ist ein seltener, ungewöhnlicher Laufzettel, ein Titel, den du ja aus deinen Kindertagen mitgebracht hast, das wissen wir jetzt schon, nämlich aus jeden Tag, an dem sich deine, Zitat, grundgütige Oma mit den zwölf Dioptrien. Kann man sich richtig vorstellen. Euch Kindern sich zuzuwenden hat, indem sie euch Zucker und der Brote gegeben hat, aber auch noch in viel einer anderen Hinsicht. Wir erfahren ganz viel von den Großeltern, wo sie herkommen, die einen wie die anderen, also die mütterlichen wie die väterlichen. Und auch wenn du, wie Frau Bühringer schon gesagt hat, jetzt keine Zuckerbrote mochtest, ist das für dich Zugewandtheit. Was genau ist so gut an dieser erfahrenen Zugewandtheit? Was ist überhaupt gut in der Zugewandtheit zu anderen für dich? Ich könnte jetzt ganz einfach sagen, alles ist gut daran, sonst ist es halt ein Gist, vom Zucker guter Brot ableiten, das war sozusagen die Grunderfahrung, was steckt hinter dieser Geste des Reichens, das wahrgenommen zu werden, ich will dich versorgen. Es ist zwar vielleicht gar nicht, was sich schmeckt, aber allein sozusagen das, ja, ich kriege die, was ich bin bereit für, ich drehe den Fernsehapparat dabei auch ab. Das heißt, ich konzentriere mich auf dich. Das Dasein. Das ist quasi so diese großmütterliche Erfahrung, die ist ja nicht nur, ich mache sehr an meinen Großeltern, diese Zugewandtheit oder diese Grundliebe habe ich ja auch von meinen Eltern erfahren. Ist ja auch Glück, das wirklich erfahren zu dürfen. Gleichzeitig beschreibst du natürlich deine Großeltern auch als Menschen aus einer anderen Zeit. Also 1904 ist der Großvater geboren, die haben zwei Kriege erlebt, die haben ihre eigenen Kinder großgezogen. Oberösterreich war ein völlig anderes Land damals, jetzt steht ja überall irgendeine Lagerhalle rum in den schönsten Ebenen. Es war ein Land, das vom Faschismus fasziniert war bei vielen Leuten, bei vielen natürlich auch nicht den Widerschlägen. Also die sind aus einer anderen Welt gewesen. Erzähl uns von diesen Großeltern, was dir an ihnen so gefallen hat, zum Beispiel auch den Großvater mit seinem Traktor. Der Bruchtraktor. Ein Gedanken. Der Grüne oder der Opa? Der Grüne hat das erzählt. Meine Mutter hat das erzählt. Weißt du, ist klar. Ja, erzähl doch mal. Zum einen das, dass er kaum diesen Flecken Erde verlassen hat, indem er sozusagen Bauer geworden ist. Und zwar in Schallerbach. Genau. Da bist du jetzt geboren. Genau. Oder in Wörs. In Wörs, genau. Genau. Bist du da jetzt geboren? Genau. Oder du bist? Ja, ich bin so. Ich bin gleich ins Gymnasium gegangen in die Oberstufe, muss ich jetzt verraten, in der Schauerstraße. Ja, in gut sprechenden Australien, eines Tages im Zug getroffen, gut deutsch sprechend in Australien, da hat mich gefragt, von wo kommen Sie denn, wo sind Sie denn geboren? Und ich habe mich zusammengenommen und gesagt, von Welt. Und er hat gesagt, Afro. Und ich habe gesagt, Afro. Darüber nachzudenken, und das habe ich vielleicht jetzt bei der Gelegenheit auch, dass sozusagen die Erwartungen oder auch das Feld, das hat die also völlig anderes ist, als wie ich es jetzt habe und erfahren und erleben will auch. Auch den Anspruch erheben, unterwegs zu sein. Aber der hat quasi seine 18 Joch rund, um die hat er sich gekümmert. Heute könnte man ja gar nicht mehr davon leben in Wirklichkeit. Und hat quasi nur zur Sonntagsmesse, zum Frühschoppen, zur Welsermesse, das war so ein 13 Kilometer, war also regelmäßig, und natürlich als ordentlicher Katholik, das schreibe ich auch fremd, einmal muss man ins Hauptquartier nach Rom. Sonst nur nach Matiacei. Da war er sicher auch, sozusagen, aber das war ja der Aktionsradius, der geografische. Und ich frage mich dabei auch, wann die glücklich sind, jetzt im Nachhinein. Weil diese Frage habe ich mir ja nie gestellt. Weil zu unserem Glück gehört ja scheinbar eben auch diese Bewegung und diese Beweglichkeit und diese Wirklichkeiten alle. War das eigentlich im Denksystem, waren diese Sehnsüchte da, was hätte meine Großmutter auch alles werden können oder? Also eine Genügsamkeit, wenn man möchte. Genau, auch das Annehmen von dem, was man hat und daraus was zu machen, das ist ja so ein völlig anderer Lebensentwurf, den wir heute pflegen und auch die Fragen, die wir stellen. War die väterliche Familie dann etwas anders? Das waren ja alles Musiker oder sagen wir Musikanten? Das ist ja ein verschmähtes Wort, was zu Unrecht verschmäht ist meiner Meinung nach. Das ist ja ein bisschen ein Kontrast, nicht? Also könnte jetzt vielleicht deine Mutter noch besser ausruhen. Die väterliche Großeltern, meinen väterlichen Großvater habe ich nicht erlebt, der ist vor meinem Geburtstag gestorben. Die Großmutter schon, die lebte damals, kam aus dem Schankskammergut, aber in Lehmt. Und diese Zugewandtheit von der Mütter, ich meine, die war auch neben dem Dachbauhaus aufgewachsen, das war auch so grafisch nur zwei Minuten, haben wir bei den Winterbesuchen nicht erfahren, weil sie hat den Fertigapparat nicht aufgeschaltet und wir mussten an den Nachmittagen sozusagen Eiskunst laufen. Ich hasse das bis heute. Aber das wäre ja auch so eine Art. Ich sehe es ja dann anders. Aber ich meine, wenn wir dann von wem reden, wäre es sozusagen, so wie du sagst, über eine andere Zeit mit einem anderen Zeitablauf und mit anderen Glücksvorstellungen und anderen Vorstellungen von Gelingen und Nichtgelingen und sich verwirklichen und sich nicht verwirklichen. Und das zieht dich aber irgendwie an, das schreibst du auch. In dieser Art, die du schreibst, merke ich, dass sich diese Art des Lebens, vielleicht nicht für dich, aber das zieht dich an. Das ist wahrscheinlich trotzdem eine Sehnsucht, in einer teilen Unruhe auch manchmal genügsam sein zu können mit dem Welt. Ich finde ja meinen Fokus an gewissen Stellen, aber mich treibt es natürlich immer heraus und herum. Ich muss darüber reden und andere begeistern. Es gibt ja ganz andere Kulturen, die Dynamik kultivieren. Das trägt man ja auch aus. Aber das anzunehmen, was ist, was man sozusagen gegeben hat, und vielleicht gar nicht in Frage zu stellen, und gar nicht eben diesen Glücksanspruch, den wir sozusagen auch oft haben, das gar nicht zum Thema ist. Was in deinem Buch auffällt, das ist, dass das eine Reflexion ist, die du vielleicht schon als Gefühl lang mit dir rumtragen hast, aber jetzt mit diesem großen zeitlichen Aufstand, ich meine, das sind 50 Jahre zwischen deiner Kindheit und dieser Erfahrung der Zugewandtheit heute. Und das finde ich interessant. Ganz kurz möchte ich nur sagen, ich habe mal einen Film gemacht über Familien, die mehr als ihre Kinder haben. Und da war auch eine Kärntner-Bergbauernfamilie dabei, die mit sechs Buben. Und ich habe einen dieser sechs Buben gefragt, wann merkst du eigentlich, dass deine Eltern dich lieben? Und dann hat er gesagt, wenn ich mal in der Zeit, wo es zum Heiden ist, zum See fahren darf. Der Milchstättersee. Und so ähnlich empfinde ich das. Der Fernseher wird ausgemacht, das Zuckerbrot kommt und man schaut im Oberzimmer, wie er seine Kreise mit seinem Traktor, das ist wie eine ideale Welt, oder? Vielleicht schreibe ich mir manchmal selber im Stammbuch mehr in diesem... Also entspannen? Mehr in diesem sozusagen... Für mich im Stammbuch auch in meinem tätigen Dasein da zu sein, in den Momenten, um nicht abgedenkt oder anderswegs zu denken. Das ist vielleicht auch selber ein Selbsterinnerungs- und Beruhigungsbuch. Es gibt sehr, sehr viele Menschen, die nicht im Moment leben, sondern die im Moment sind und schon wieder woanders sind. Da gelingt dann auch übrigens Kommunikation nicht. Und dann kommt ein ganz schöner Satz vor in deinem Buch, an meiner Stelle, ich darf den zitieren. Verbundenheit zeigt sich, zugewandt hat die Verbundenheit, ist das die Zusammengehörigkeit, Verbundenheit zeigt sich nicht nur in einem Klang, sondern gerade im Aushalten von Differenzen, im Akzeptieren des Gegenübers. Ist das ein Erleben, das du in deiner Familie hattest, dass es verschiedene Meinungen gab, verschiedene Ansichten und man doch gelernt hat, einander zu respektieren? Oder ist es eine Vision, die du hast? Eine Vision, aber auch im täglichen Lebens, dass es anders sein oder auch immer wieder Erfahrungen, da komme ich natürlich hin, wie ich denke an die Kletterson oder auch an die Situation Die Kletterson und viele Meinungen, das habe ich auch gelernt, es ist ein Raum, wo das auch irgendwie stehen bleiben kann und es ist immer nett, dass man sich akzeptiert und nicht sozusagen die Schädel und den Schneck wird man nicht, weil der Raum auch so nahe ist und so weiter. Aber es hat sich auch ein bisschen von dem abgeleitet, weil es geht natürlich auch ums Persönliche, wie schwierig das oft ist, dass sie akzeptieren, dass sie anders sind. Aber auch, ich beschreibe auch drinnen, dass ich manchmal meiner Tochter, meiner Eltern in Detail sind, die Fußballin ist, im Gegensatz zu mir. Ich kann mit diesem Spiel nichts anfangen, ich verstehe auch die Begeisterung. Und bin aber jetzt öfter mit ihr mit gewesen, weil ihr Großvater keine Zeit hat. Großvater geht sehr oft. Und dann sitze ich da drin und sie ist auch fasziniert und begeistert. Und so viele Menschen sind ja dort begeistert und leidenschaftlich auch im gegeneinander sein und miteinander sein und kommen vor allem zusammen. Also eigentlich eine Situation auch wie ein Konzert. Und kommen ja dann mitten drin in diesem vielen Wirs, in diesem Arena, dann heißt es auch noch, von dem habe ich die auch abgeleitet, wir sind LASK sozusagen, der Kling, und ich sitze da drin und sage, das ist eigentlich nicht mein WIR. Ich kenne mich beim Fußball nicht aus, es interessiert mich auch nicht, aber auch diese Erfahrung, aber auch die in der Zugewandtheit, dass man auch Dinge macht, wenn man jemandem zugewandt ist. Und ich bin dann umgekehrt auch fasziniert, dass meine Tochter davon fasziniert. Man sagt immer, das mache ich aus dem Leben zu dir und da geht der Alexander auch schon drüber, dass du nicht alles verpflichtest. Man sagt immer, das mache ich aus Liebe zu dir und Peter Alexander hat auch schon darüber gesprochen, dass du nicht alles verpflichtest. Also was mich interessiert ist natürlich, wir wissen, dass diese Tugend des Aushaltens, dass jemand anders ist als man selber, ja also eine ganz große Spaltung erlebt oder eine negative Kraft entwickelt. Und frage ich dich jetzt, wie können wir denn das wieder lernen, deiner Meinung nach? Kann da die Kunst nicht platt werden oder Plattet hin von mir geben, sondern wirklich, ich denke, es ist ganz wichtig, dass wir das wieder lernen, dass wir in einem Raum sitzen und 50 verschiedene Meinungen haben und uns trotzdem nicht umreden. Und wer oder was, lieber Norbert, könnte dabei hilfreich sein? Immer wieder, ich meine, da rede ich sozusagen auch immer aus meiner beruflichen Leidenschaft, das ist ja quasi, die auch Menschen zusammenbringen. Ich will der Kunst auch nicht, und das heißt ja auch, nicht zu viel zumuten, dass sozusagen die Kunst jetzt ja halt muss die Welt zu heilen, Menschen zusammenbringen und sonst, das ist nicht die Aufgabe der Kunst. Aber an diesen Orten wird ja was, wie sage ich, Geistiges, Faszinierendes, Rätselhaftes verhandelt, was uns immer wieder auch versammeln lässt. Aus allen Ecken der Gesellschaft, da ist man sozusagen als Veranstalter dann ja auch, es heißt ja auch so schnell, wir machen Konzerte für alle. Da muss ich immer irgendwie lachen, wer sind denn alle, die wir gerade sehen, oder die unklassische Musik wissen, oder was ist mit den neuen Menschen aus dem Frankviertel, die überhaupt nicht isst, dass es einen Kuchenreiniger gibt zum Beispiel. Also, wie schaffen wir denn, da sind wir auch, da bin ich jetzt auch gefordert, auch diese Situationen dorthin zu bringen, wo Menschen sind. Das meine ich jetzt, was mit dir jetzt gehört, beim Haus, das muss auch draußen sein. Aber wir schaffen Situationen, wo im Fußballstadion Menschen zusammenkommen, ob es ein Generaldirektor oder ein Straßenkehrer ist. Das ist schon mal eine Grundvoraussetzung für Möglichkeiten, wo man zusammenkommt. Das wäre der Sport, das wäre die Kunst. Und Wirtshaus. Das wäre die Kunst. Und Wirtschaft. Ganz wichtig, jetzt ist ein wahnsinniges Wirtschaftsstärken in ganz Österreich. Macht mich ganz umrunden, muss ich sagen. Weil in den Dörfern die Leute nicht mehr zueinander kommen. Ich war letztens in Oberösterreich im Kirchdorf, oder war schon letztes Jahr. Da haben sie bei einem normalen Gasthaus, wo ein großer Ballsaal dabei ist, gab es eine Veranstaltung und ich dachte, das geht doch nicht. So ein großer Raum, da kann eben getanzt werden zum Beispiel, es kann auch geregelt werden, es kann auch gespielt werden und so und die Sachen verfallen. Das muss man jetzt ganz klar sagen. Es ist ja auch der Spielplatz ein Ort, wo Menschen zusammenkommen, Mütter und Väter aus alten Bevölkerungsstufen, weil die Gitter spielen, da sitzt man am Rand. Diese Situation, natürlich die Kirchen, weil ich das für eine zivile Erfahrung, diese Räume, die sozusagen auch inhaltlich so auszustatten, zu beleben, verführerisch, anlockend zu finden, dass wir zusammenkommen. Und dann bin ich wieder ganz Musiker, die sagen, jetzt hören wir alle 1000 Menschen pro Knar 8 und es gibt eigentlich nur eine Wiedergabe, weil in Wirklichkeit hören wir alle 1000 Pro Knar 8s in uns. Das finde ich ja das wahnsinnig schöne an der Musik auch wieder rein. Weil die spielen zwar eine, aber jeder sieht es woanders und fühlt was anderes und es vielleicht anders hört. Oder sieht vielleicht, dass der Dirigent da jetzt die Socken rein hat. Oder was ist denn passiert? Habe ich das schon gesehen? Und das Schuh, ja. Ich habe so ein Adress auf den Mund gespürt. Wusstest du irgendwas Buntes? Nein, also das Zusammenkommen ermöglicht Verbundenheit. Das ist eigentlich eine Aussage. Und das Zusammenkommen gibt schon mal irgendeine Gemeinsamkeit. Und dann schreibst du, wir brauchen Orte, in denen nicht nur Verbundenheit und Zugewandtheit gelegt werden können, das ist jetzt meine Formulierung, sondern auch einen Raum, physisch oder ideell, also in der Forschung oder physisch, und das natürlich jetzt von dir in dem Platz für Kontur und Widerstand ist. Und das ist natürlich jetzt für mich sehr interessant, dich zu fragen, bitte was meinst du mit Kontur und Widerstand genau? Ich habe natürlich eine Vorstellung von Kontur und Widerstand, aber vielleicht eine andere als du. Dass man sozusagen seine Kontur auch nicht verleugnen kann, dann müsste man auch seine eine Handschrift seine Eigenart nicht zurückhalten muss und trotzdem in einem Raum, wie uns gehen, überfinden und akzeptieren und hören. Ich komme jetzt wieder, wir hatten in Bruckner ja, und ich komme ja auch auf Bruckner Sticken, auf das Sticken zu. Ich fand das so ein wahnsinnig faszinierend, das von Cécile Pellon Projekt, das war jetzt ein Folgeprojekt schon von einem Ersten, der so ein Skizzen aus Buxmanns Leuente draufgezeichnet hat und durch das ganze Land gereist ist und jeder konnte hinkommen und mit seiner Handschrift sticken. Man brauchte keine Vorkenntnisse, man brauchte sich nur dazusetzen. Sogar mit blinden Menschen ist das passiert. Mit der Medikamenten-Sieges ist mir nicht gelungen, wollte ich auch klären, dass sie stiegen. Aber die waren überall, die waren im Zug unterwegs. Und da ist ein Kunstwerk entstanden, das ist vielleicht so ein Bild dazu. Da sind hunderte von Handschriften drauf, die natürlich in einem bestimmten Raum, der auch vorgegeben war, jeder in seiner Eigenart und es ist ein wunderschönes Bild, gemeinsames, von höchster Intensität entstanden, weil die durch dutzende Orte mit hunderten Menschen das gemeinsam gemacht hat. Wo ist das jetzt? Das hängt jetzt in der Kulturdirektion. Kulturverwaltung finde ich auch sehr gut, das ist sehr wichtig. Genau, also Kontur heißt, jeder kann so sein, wie er sein möchte und man isst auch, ja, man isst ja auch einfach so, man möchte ja nicht nur sein, man isst das, was man isst. Und das Widerstand? Naja, auch das provoziert unter Umständen und es provoziert auch direkt, oder man spürt auch Widerstand gegenüber das, wie man ist, oder was man sagt. Widerstand ist auch eigentlich, dass man eine oder andere Meinung hat, oder dass man protestiert gegen etwas, dass man sagt, ich protestiere jetzt aber dagegen, ich bin da nicht einverstanden. Also diese Räume müssen auch sein. Siehst du denn diese Räume gefährdet im Moment, oder nicht vorhanden? Oder warum schreibst du das so explizit? Ja, weil ich das Gefühl habe, wir gehen so sehr in diese Polarisierungen hinein, es ist nur mehr entweder so, dann versammeln sich die Rechten sind hier und die Linken sind da, die Reichen sind oben und so, aber wir müssen ja auch in Berührung kommen, in diesen Widerstand und aushalten lernen, weil sonst verlieren wir uns. Außerdem glaube ich, dass da ja viel von diesen Polarisierungen noch beschworen ist. Du bist hier, du gehörst zu der Gruppe. Und das meine ich auch sozusagen mit Weimari auch in der Gegensätzlichkeit, dass wir das Aushalten auch wieder lernen. Das Zusammenkommen und Aushalten lernen auch im Widerstand. Und gleichzeitig finde ich auch sehr wichtig, dass wir wieder mehr lernen müssen, um das vielleicht auch wichtiger Widerstand zu leisten, an den Dingen, die uns nicht gefallen. Das ist sozusagen, ich meine, wir haben ja vorweg kurz gesprochen, wir sind in einem Lobplatz des Weltgeschehens und wir müssen schon auch aufstehen und uns vorauskauen für uns. Und wir müssen schauen, dass wir zusammenkommen und auch Bewusstsein haben für das, was da gerade passiert. Also genau genommen müssten wir, und ich weiß nicht, warum es nicht passiert, viel mehr große Friedensdemos haben und uns nicht in diese Kriegstreiberei eintreiben lassen. Oder wäre das das, was du meinst? Zum Beispiel, ob groß oder klein, da gibt es nichts Kleines, was uns hilft, aufzustehen, auszudrücken, aufeinander zuzugehen. Dann kommen wir jetzt zum nächsten Wort, das in deinem Buch für mich so die starken Wörter sind, die die Themen setzen. Und das ist das Wort Lebendigkeit natürlich. Das ist eine Frage, die mich umtreibt. Wie erhalten wir unsere Lebendigkeit? Erstmal muss man eine Lebendigkeit schon mal haben, um sie erhalten zu können. Und dann versucht man ja auch, sie uns vielleicht manchmal auszutreiben, ein bisschen wie, also sei doch nicht so laut, sei doch nicht so schnell, sei doch nicht so erfreut oder so. Also mit welchen Mitteln versucht man das gerade so ein bisschen zu nehmen, wenn du schon sagst, wir wollen es erhalten? Die zwei Wörter gehören vielleicht zusammen. Und was ist deine Lebendigkeit? Ich meine, man sieht es ja, aber beschreib sie nochmal. Was für dich Lebendigkeit? Ich meine, man sieht es ja, aber beschreib es nochmal. Was ist für dich Lebendigkeit bedeutend? Ich habe in der Schule immer schon gehört, da darf man ruhig sitzen und konzentriert sich, auch viel später, konzentriert sich endlich auf ein Ding, sozusagen. Und ich bin da drauf gekommen, ich kann mich am besten konzentrieren, und wie am ruhigsten, dann werde ich nicht gleichzeitig laufen. Die Musik natürlich schon irgendwie bestimmen, da kann mich am besten konzentrieren wie am wohlsten, wenn mehrere Dinge gleichzeitig laufen. Die Musik natürlich schon irgendwie bestimmen, da kann ich nicht irgendwie manchmal zu viel, aber ich bin so ein Mensch, der Ruhe findet, wenn mehrere Dinge gleichzeitig laufen. Auch unterschiedlich ist der Natur. Und ich glaube, da muss man auch selber drauf kommen, wie man lebendig ist, sich rührt, sich zu Wort zu nehmen, zu versuchen heraus, weil das in der Einleitung sozusagen, ich habe das ja oft gehört, jetzt hör mal ruhig oder halt dich zurück, oder halt dich zurück mit deiner Begeisterung, das ist unpassend, jetzt bin ich Gott sei Dank Mitte 50 und verdammt, das werde ich nicht mehr tun, dann Mitte 50 und verdammte, das werde ich nicht mehr tun. Weil ich merke, meine Begeisterung schafft ja sozusagen auch, begeistert ja wieder Menschen zu ihrer eigenen Begeisterung oder zu einer Gemeinschaft. Und eine Begeisterung, das ist ja auch eine Art von, das ist ja eine Wehigkeit. Sich nicht zurückzuhalten mit dem, für man auch steht, dass man auch brennt. Und da habe ich auch Glück. Ich darf mich mit dem Wunderstoff Musik beschäftigen. Ich bin auch unglaublich dankbar jeden Tag. Also für mich ist Lebendigkeit schon auch, dass man wahnsinnig neugierig ist, dass man neugierig auf andere Menschen ist, dass man sich gerne an so Dinge begibt und dass man ausprobiert und ich sage, das ist einfach so, den Schrank, den verschiebe ich jetzt nicht, der steht jetzt hier, der bleibt hier. Nein, ich will mal gucken, ob auf der anderen Seite des Zimmers vielleicht besser steht. Also sowas sehe ich als Lebendigkeit. Und dann frage ich mich, wie verschiebst du diesen Begriff der Lebendigkeit jetzt in Besuch auf eine Gesellschaft? Wie sieht eine Gesellschaft aus, die lebendig ist und wie sieht eine Gesellschaft aus, die nicht lebendig ist? Weil du schreibst ja nicht wie sonst, wie erhalten wir uns unsere Lebendigkeit? Große wichtige Frage, ich bin wahrscheinlich wieder einkreisend über den Spielplatz. Diese Spielplätze, diese Freiraume. Im Zuge des Spielbuchs hat mir ein erwachsener Mensch gesagt, ich würde gerne schaukeln, aber ich schäme mich so am Kinderspielplatz zu schalten. Ich dachte eigentlich, das ist eine Aufgabe von mir, Spielplätze für Erwachsene zu schaffen, wo man sich nicht schämen muss, weil man was ausprobiert oder schautelt und sich einfach der Schaukelbewegung hingibt und Lust hat. Dieses da immer wieder für Freude zu kämpfen und dafür auch Widerstand zu leisten, gegen das, dass das immer enger wird. Und es wird ja vieles immer enger in Umhänden. Das Geld wird weniger und das geht weniger und das streichen wir. Und da ist sozusagen schon auch einzustehen, weil was mal weg ist, ist weg. Das kommt nicht mehr so schnell. Auch für die Gesellschaft, diese Orte, wir müssen dafür kämpfen. Und auch im ganz persönlichen, auf Leute zugehen. Eines der schönsten deiner Bekenntnisse, sage ich mal, das ist auch ein Bekenntnisse, sage ich mal, das ist auch ein Bekenntnisbuch meiner Meinung nach, findet sich auf Seite 29 deines kleinen Büchleins. Vielleicht magst du es selber vorlesen. Seite 29, da rate mal, was ich da für ein schönes Bekenntnis gefunden habe. Musik ist bis heute das Wunder meines Daseins. Musik liegt meiner Familie nahe. Und dann sagst du an einer anderen Stelle nochmal, Musik ist mein Lebensmittel oder Musik ist mein Heimatareal. Erzähl uns doch bitte von beiden, also von dem Heimatareal und dem Lebensmittel, mit dem Wunder. Wo anfangen, wo aufhören sozusagen. Das ist quasi auch das Glückste, auch in Kindheitstagen, mit denen bin ich ja auch vom ersten Atemzug. Im Bauch meiner Mutter habe ich schon so wahrscheinlich die Kurkonzerte meines Vaters in Schallerbach gehört. Und bin ja lustigerweise, das ist mir auch bewusst geworden, mit speziellen Konzertformen sofort groß geworden, weil mein Vater war Kurmusiker und da gibt es dann so ein Konzert unter freiem Himmel beim Parallelgenomen. In Sandestern musste man ja auch nicht ruhig sitzen. Und dann gab es sogar eine ordentliche Swandelhalle. Man konnte während des Konzerts gehen. Also viele Dinge, die mich heute beschäftigen, wo wir so statisch drinnen sitzen müssen und ruhig sein. Und das ist einfach das Glück, so früh auch etwas entdeckt zu haben, was mich wahnsinnig... Wo ich mich auch zurück... Und da bin ich jetzt wieder beim Bruckner, wo ich mich mit Acht sozusagen in dieser fast pathetischen, ich habe das ja eh nichts mehr erzählt, aber ich schon in diese vierte Bruckner hineingefallen bin, beim Durchforsten des Väterlichen Plattenstangs, und wie in einer Höhle aufgehalten, das war mein Sicherheitsraum, da habe ich mich zurückgezogen, da habe ich etwas gefunden, es gibt ja gar nicht etwas, das gibt, wie in Höhlenmalereien, die aber nur meine waren, im Hören. Und das ist auch so eine Grunderfahrung, da habe ich auch viel Geborgenheit, auch in dieser Musik, Auch in diesem... und sich immer wieder in diesen Räumen selber Stücke im Augenblick aufzuhalten, weil Musik immer im Augenblick stattfindet und flüchtiger ist als nichts anderes und so präsent sein kann. Und dann selber natürlich als Flötenspieler... eigentlich wird diese Leidenschaft für die Musik jeden Tag größer. Du zu hören, selber zu spielen, Dinge zu entdecken, in Atmosphären einzutauchen. Und ich glaube einfach, dass Musik auch die Kraft hat, uns zu verbinden, im Zuge. Da gibt es so ein wahnsinnig schönes Zitat in deinem Buch, ein arabisches Sprichwort oder so, der König hat mich gerufen, um Regenwürfe zu spinnen, damit der Lastenträger einmal kurz Luft holen kann. Und das ist wirklich etwas, das man in sein Leben mitnehmen kann, finde ich, diesen Satz. Da danke ich dir. Ja, Begeisterung haben wir schon gesprochen, der Satz dazu ist, meine Erfahrung ist Ja, Begeisterung haben wir schon gesprochen. Dein Satz dazu ist, meine Erfahrung ist, dass Begeisterung einem gut tut. Manchmal fühlen sich Leute aber auch von begeisterten Menschen irgendwie unter Druck gesetzt. Das kennst du wahrscheinlich auch. Aber du bleibst dabei, Begeisterung tut einem gut. Ich bleibe im Prinzip dabei, aber ich muss ein bisschen achtsam sein, wenn man vielleicht jemanden unterdrückt. Ja, vielleicht das kann passieren. Du schreibst in deinem Buch auch von Menschen, die für dich wichtig waren, und zwar jenseits der Eltern und Großeltern und der Familie. Du schreibst von deinem Flötenprofessor in Wien, aber noch viel mehr schreibst du von der großen, wie du sagst, großen Flötenspielerin Manuela Wiesler. Und du warst ja selber, sie war deine Lehrerin in Wien und hat dich angenommen, ohne dass sie das eigentlich wollte. Und hat dir immer gesagt, komm sie einfach. Hat wahrscheinlich deine Dringlichkeit gespürt. Du warst selber 13 Jahre Musiklehrerin, Instrumentlehrerin. 27 Jahre. 27 Jahre. 27 Jahre Lehrer. Und jetzt frage ich dich natürlich, was können Lehrerinnen und Lehrer eigentlich in dem Leben eines jungen Menschen bewirken? Was kannst du weiter bewirken? Ich kann nur zwei Geschichten erzählen. Ich habe 27 Jahre Flöte unterrichtet, in Musikschulen und auch leidenschaftlich gern, sozusagen auch bis zum letzten Tag, aber ich wusste, ich möchte auch noch etwas anderes in meinem Leben oder mein Lehrgatdasein vielleicht auch transformieren. Vor ein paar Wochen hat mich eine ehemalige Schülerin angerufen und sagt, mein Vater ist gestorben, das wollte ich dir sagen, ich habe den nie kennengelernt, das wollte ich, den hatte ich vor 20 Jahren. Und sie sagt, in der Zeit, wie ich bei dir Flötenotrecht hatte, hatte ich es wahnsinnig schwer mit ihm. Und der Flötenotrichter, der hat mir so gut getan, darum wollte ich dir jetzt wissen lassen, dass er gestorben ist. Weil ich habe da Brot gefunden. Da habe ich irgendwie was, also da wird die Flöte auch zum Zuckerbutterbrot, die Beschäftigung miteinander. Manchmal werde ich gefragt, was mein erfolgreichster Schüler ist, oder Tat war beim Unterrichten. Und es gibt durchaus einige, die heute selber unterrichten, oder professionelle Musikerinnen und Musiker geworden sind. Aber mein größter Unterrichtserfolg war jetzt, da habe ich eine Schülerin, das war ein Infizit, gefragt, du maturierst jetzt, was machst du denn jetzt nach der Matura? Und sie hat gesagt, ich habe jetzt schon einen Posten auf der Reika, also ich werde jetzt auf der Bank anfangen. Und ich habe gesagt, das kommt nicht in Frage. Also es war spontan, es kommt überhaupt nicht in die Frage. Du erkundigst dich bis nächste Woche, welche Möglichkeiten das UPA Dallas-Heimsaus gibt. Weil auf der Reiter kannst du ein Jahr später auch noch anfangen. Und deine Aufgabe bis zur nächsten Woche ist zu wissen, welche Möglichkeiten... Die ist dann nach Amerika gegangen für ein Jahr. Dann noch Australien, die war überhaupt nicht so gut betroffen. War nicht mehr zu bremsen. War nicht mehr zu bremsen, kam nach Straßens studiert und ist nach Straßens gegangen. Und ich finde eigentlich, das war ein größter flötistischer Erfolg, mehr Erfolg, jemanden sozusagen bewegt zu haben oder auf etwas gemütet zu haben, der sagt, du gehst jetzt mal weg. Aus den tiefen Umvierteln schaust du dir die Welt an und kannst dann eh immer noch bei der Reiche. Also ich habe die Reiche auch nicht damit. Also Lehrer können eine Entwicklung bewirken. Und natürlich wollte ich denen auch immer in die Flöte spielen lernen, das war ja schon meine Trünnlichkeit und meine Aufgabe. Aber gerade in der Musikschule fand ich es so schön und habe immer das Bewusstsein gehabt, es ist oft diese einzige halbe Stunde oder Stunde, wo ein Mensch sich mit einem jungen Menschen beschäftigt und da ist und fragen kann und spielen kann. Und natürlich war ich auch auf Kante, weil sie mich geübt haben, aber es war auch auf Kante. Aber wenn ich da kurz einfügen darf, das ist ein Grund, warum ich mich immer für die Landesmusikschulen einsetzen würde und ich es fatal finde, wenn Länder die Budgets für Landesmusikschulen kürzen, weil da so viel, auch wenn die jetzt keine Musiker werden, kommt da so viel raus aus diesen Schulen. Und ich weiß, dass der Hubert von Beusseln sich gerade in Oberösterreich sehr einsetzt und die möchte mich da mal lang unterhalten, aber das müssen sie alle auch machen. Man muss das machen. Man muss sagen, wir brauchen Landesmusikschulen. Das ist ein Gesetz, das ist ja wunderschön, seit 1967. Nirgendwo auf dieser Welt gibt es so viele Musikschulen für Dichter, Herr Will, besser geht es gar nicht. Zum Ende des Buches hin, dass Sie ja, wie wir jetzt festgestellt haben, in Deiner, wenn deine Kindheitserinnerungen angefangen haben, eigentlich denken wir gerade an das Vorhaben, dass du es liest, aber lass uns jetzt nochmal... Wir haben noch zwei Fragen. Thematisierst du unsere gesellschaftliche Situation? Du schreibst zum Beispiel, noch nie habe ich so viele Obdachlose in unserer Stadt wahrgenommen. Damit meinst du natürlich Linz. Und du spürst wie alle von uns Angst und Unsicherheit. Und dann kommt so wieder ein Travöger rein und der Travöger sagt dann, auch jemanden wieder als gestaltungsbefähigte mit verantwortlichkeitsveranlagung und mit dem hand zuzugewandtheit man könnte auch empathie sozusagen zu begreifen also selbst das kannst du jetzt wieder überführen in etwas positives wenn ich vielleicht vieles ganz, ganz, ganz ohnmächtig findet. Ja, ich glaube, wir müssen da auch unseren Hintern heben und auch das benennen, was da los ist, auch in unserer Gesellschaft. Immer mehr Menschen sind auf der Straße, das ist auch spürbar. Oder wenn wir jetzt durch den Busbahnhof und Hauptbahnhof gehen, wie wir vor sieben, acht Jahren in den Alltagsdienst gezogen haben, weil nicht jedes Häuschen belegt ist. Das ist ja eine Neuheit, jetzt in den letzten Jahren. Da haben Sie vorhin beim Radln stehen, da haben Sie gedacht, das kann doch nicht wahr sein. Das heißt, jedes Häuschen wird belegt. Ja, Busfahrt, das Häuschen, da haben die übernachtet. Das ist ja quasi, auf den Umbau ist ja gar nicht mehr gelegt. Und ich glaube schon, dass wir da auf den Mund aufmachen. In unserer Straße hat auch einer gewohnt, mit dem wir uns auch angefreundet. Ich war mit dem auch ständig im Gespräch. Mein Vater ging auch im Laufe der Jahre wie ich, 1971, er kam mir auch eines Tages über Beethoven ins Gespräch und da kam ich vor, wow, wie hat es dich verschlagen, sozusagen, deine Mutter, die hat 1971 geboren und jetzt lebst du es nicht, warte mal. Und dieses Gespräch, auch immer über die Zuwendung, die habe ich natürlich nicht von der Straße gebracht, er ist leider auch in unserer Straße gestorben. Ich war da drauf und das war auch eine sehr traurige Erfahrung. Ich habe danach gefragt, wann da das Begegnis ist. Da werden ja dann die Verwandten gesucht und wenn die nicht gefunden werden, kriegen die einen armen Grab. Und er sagt, bitte ruft mich an, wenn dieses Begegnis ist, gibt es eine Zeremonie. Und wir waren zu dritt, also die Seelsorgerin, der Bestatter und ich. Und er hat auch Flöte gespielt und gesprochen, weil er so viel her war. Und ich denke mir, das hat mir auch so viel, ich denke so oft an ihn gegeben, auch in seiner Weile. Er war ja so ein vergnügter Mensch auf der Straße trotzdem. Aber ich glaube, wir müssen uns da auch mehr zuwenden und auch irgendwie lauter sein und uns nicht zurückziehen und sagen, das geht uns nichts an, sondern es geht uns sehr wohl was an, was da einfach auch los ist im sozialen, gesellschaftlichen, aber oft auch in kleinen Dingen einfach Dinge zu tun. Ich bin auch nicht, ich weiß nicht, ob ich so wahnsinnig mutig bin und so sage ich, ich bin auch nicht stetig unterwegs sozusagen, aber dafür einen Sinn zu entwickeln und nicht immer mehr Widerstand in sich zu entwickeln, weil die immer mehr werden und sagen, okay, ich will die gar nicht. Schaut, dass sie die irgendwie rausschütten. Da ist ja eine Dringlichkeit da. Also, ich finde, da können Sie sich den Satz merken, Unsicherheit ist die große Zeit der Möglichkeiten. Ich glaube, das alleine schon durchlüftet unser Hirn ein bisschen. Möglichkeiten. Ich glaube, das alleine schon durchlüftet unser Hirn ein bisschen. Natürlich könnte ich dich jetzt fragen, ob du ein Optimist oder ein Pragmatiker oder ob du ein religiös genährter Visionär bist oder so, aber das kann man vielleicht später noch klären. Zucker, Butter, Brot ist nicht immer süß, schreibst du dann am Ende und da kommen wir ja ergänzt, dass das, was wir bis jetzt gesprochen haben, du konzentrierst dich, dann sagst du, wir müssen uns konzentrieren auf das Unbeachtete und auf das Unbemerkte. von ihnen in seinem oder ihrem Leben, dass wir Fäden verlieren und wieder vielleicht aufnehmen können, die müssen aufgenommen werden in dieser verrückten Zeit, schreibst du, die verrückte Zeit, von der du hoffst, dass sie bald wieder normaler wird. Wie soll das gehen? Warum ist sie so? Ich schreibe euch da nichts normales mit. Naja, das war keine Tat. Du erzählst von deiner Tochter, die dich bittet, ein bisschen normaler zu sein, dass du nicht noch so alt bist und dann sagst du, okay, unsere Zeit ist jetzt auch verrückt und ich hoffe, dass sie alle wieder selber ein bisschen unserer Verrücktheiten auch in der Begeisterung nachkommen. Wir haben ja in der Verrücktheit, was gemeinsam anzufangen, was auch immer. Aber einfach nicht zu vergessen, dass wir ohne Du es nicht sind. Ich glaube, das ist das. Hansel und Gretel. Jetzt ist das Buch, ja. Und vielleicht damit, den wir einfach zu erinnern, es gibt nichts Großes oder Kleines, es gibt, ich gehe durch Straßen, ein Blick. Ich habe früher immer gedacht, sagt man ja früher, das ist Klischee, die Amerikaner sind ja so freundlich, und das ist ja auch verlogen, das ist so eine Scheinfreundlichkeit. Aber wenn ich in der Straßenbahn sitze und es lächelt mir bei einem an, ist mir doch lieber, dass dieses Lächeln ist ja auch ein Geschenk. Ich habe im Menschenbild gehört, über den Robert Reinagel, der Schauspieler, der jetzt gestorben ist, und da hat seine Frau, es ist ja noch aufgenommen worden, ein paar Wochen vor seinem Tod, erzählt von einem Nuseträger, der es irgendwie auf den Punkt gebracht hat. Wir müssen die dann ja guten Morgen sagen, gute Nacht, bitte, danke, Tür aufhalten. Und ich fand das eigentlich sehr schön, das klingt jetzt sehr pragmativ, aber da steckt doch sehr viel drin, sozusagen guten Morgen zu sagen, guten Abend oder guten Tag, bitte, danke und gelegentlich daran zu denken, die Tür aufzuhalten, für jemanden etwas zu tun. Da gibt es nichts kleines oder großes, an das glaube ich auch. Dann sage ich jetzt noch ein Wort zu diesem Buch. Für mich ist das ein gelungenes Buch, weil es haptisch gebunden ist. Also haptisch heißt es, wie fühlt sich das an? Es liegt schön an der Hand, es ist nicht so schwer. Es ist etwas, ich bin jetzt im Nervenfernsehen von Red Bull oder so, es ist ein Buch, das in jede Handtasche passt. Sehr kleine Handtaschen, ich liebe kleine Handtaschen. Und es hat ein ganz schönes Papier, ich finde das ist auch total wichtig, also auch das hier funktioniert, wissen Sie, wenn man das, oft hat man so Bücher, wo man so machen muss, das funktioniert alles. Und da steht natürlich auch was schönes drinnen, vielleicht lernst du dann auch mal aus deinem schönen Buch. Darf ich noch etwas vorlesen, was ich so gerne gemacht habe? Und zwar, da zitierst du Walter Helmut Fritz, noch nie gehört von dem guten Mann, der hat ein Gedicht geschrieben 1966, das heißt die Zuverlässigkeit der Unruhe und das würde ich gerne vortragen. Dann musst du noch was lesen. Also die Zuverlässigkeit der Unruhe nicht einbilden, damit uns eine Hoffnung bleibt, mit den Dämonen rechnen, die Ausdauer bitten, sie möge mit uns leben, die Zuverlässigkeit der Unruhe nicht vergessen. Finde ich so ein tolles Gebet. So, jetzt du. Vielleicht die Letzten zum Schluss. Vor allem danke, mit dir in Gespräch sein zu dürfen. Auch schön, dass du heute, dass ich das überhaupt mit dir heute viel danke für auch alle. Das ist auch, der Nachtrag am Montag, da sieht man die Ehrenzeichen der Republik Österreich bekommen. Und vor allem für diese wunderbaren, unendlich kostbaren, du hast gesagt, zuhören. Das ist ein, hast du gesagt, das Wesentliche am Gespräch ist zuhören. Und ich hoffe auch jetzt außerhalb von Ö1, dass du überall diese Gespräche zuhörst. Und dafür danke ich dir auch wirklich von Herzen. Du bist ein guter Mann. Applaus manouerte, poröse, hellschimmernde, dunkle, orange gesprengte, dünne, spitze, kristalline, wohlgeformte oder löchrige Steine aufeinander. Alle sind schön, sagt meine Tochter voller Freude. Erst ihre Begeisterung, die einhellige Zustimmung in mir auslöst, lässt mich ihren Fund genauer betrachten. Die Steine könnten unterschiedlich nicht sein. Lauter Individualistinnen und Individualisten denke ich mir, und dabei sind sie alle von unendlicher Schönheit, die im Leben und miteinander noch füllbarer wird. Wie oft scheitern wir in der Zuwendung? Das große Wort Liebe wage ich erst gar nicht in den Mund zu nehmen, weil wir nur von uns selbst ausgehen, auch dann, wenn wir es gut meinen. Eine zugewandte Geste kommt nicht immer an, kann im Handumdrehen als prozierender Fingerzeit verstanden werden. Zuwendung heißt vor allem auch, die Sprache des oder der anderen zu hören, auch wenn wir sie manchmal vielleicht nicht verstehen, da wir weder Aussprache, Grammatik noch Vokabel kennen. Dieses Unvermögen bereitet Schmerzen, mit diesem Risiko, mit dieser Ungewissheit ist bei Zuwendung zu rechnen. Wir verstehen dann die Zeichen nicht, erschaffen ein Missverständnis, dass gar keins ist, sondern nur die Unmöglichkeit, die Sprache zu begreifen, den Blick deuten zu können oder in einer Art zu lesen, wird Vergangenes erinnert. Wir entkommen uns nicht. Auf einmal scheint mir die Fähigkeit, das Glas wachsen hören zu können, als erstrebenswert. Meine Trommelfälle müssen dazu ganz auf Verwundbarkeit, auf Intuition eingestellt sein. auf Verwundbarkeit, auf Intuition eingestellt sein. Ich wäre ganz ohr und würde über eine Wahrnehmung verfügen, der kein Laut, kein Blick, kein Atem zu entgeht. Zuwendung, so verstehe ich allmählich, heißt auch bereit zu sein, sich in Verwundbarkeit auszuliefern. heißt auch bereit zu sein, sich in Verwundbarkeit auszuliefern. Die Möglichkeit des Scheiterns ist inkludiert, es gehört zur Verbundenheit. Unterwegs sein wie ein Kind ohne Furcht vor Schafen, tropfenden Wasserhähnen oder Schlangen, ohne Ahnung vom Leben, weil man mittendrin steht und zum Schluss kommt, dass alle schön sind. Wir müssen nur schauen, spüren, hören, riechen, begeistert sein. Die Begeisterung küsst uns wach, lässt uns nicht kalt, außer wie ich im Fußballstadion, öffnet uns die Augen, macht uns offen für die Schönheit in allem und allen, auch die noch Unsichtbare. Ich denke an Oma und frage mich, ob ihre zwölf Dioptrien nur ein Vorwand waren, um unter der Vergrößerung einer Brille ja nichts zu übersehen, Zuneigung und auch Sorge. Die Haustür hinauf, die Wiese hinauf, bei der Stahltür rein, quer durch den Hof, das Vierkant aus 23 Stufen, den Gang zurück nach rechts, dort wo der Schulkasten steht, der in wiederkehrenden Albträumen meiner Kindheit eine unpassierbare Schlangengrube beherbergt hat, schnell weiter zur Glastüre hinein, im Licht mit dem Rücken zum Fenster, sitzt in meiner Vorstellung Großmutter, die ich nie so nannte. sitzt in meiner Vorstellung Großmutter, die ich nie so nannte. Ihr schien es gegeben zu geben. Die Welt steht nicht mehr lang, sagte meine Oma mitunter unerwartet und wehenbauer. An ihr haftete ein Staunen, das darum wusste, dass die Welt nie still steht, auch wenn sie Kopf steht und Zuckerbutterbrot nicht immer süß schmeckt. Vielen Dank. Von uns zu verabschieden. Wir haben das Geld. Danke. Ja, ich möchte die Chance noch nutzen, mich im Namen des Stifterhausens bei Norbert Röder und Renata Schmidkunst für die Lesung sowie für das Gespräch zu bedanken. Es war uns eine Freude, dass Sie heute hier zu Hause sind. Vielen Dank. Und bevor wir nun wirklich zum Abschluss kommen, möchte ich Sie auch noch auf den Büchertisch hinweisen, den Sie hinten am Ausgang finden. Dort finden Sie natürlich das Buch Zuckerbutter pro Tage und mein Kollege Lukas Kaiser hilft Ihnen gerne weiter. Der Büchertisch ist heute in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Fürstlberger zustande gekommen. Ich bin mir auch sicher, dass Sie gerne die Gelegenheit nutzen können und so das Buch signieren lassen können. Besuchen Sie uns auch gerne, kommen wir am Dienstag wieder. Um 19.30 Uhr wird der Brigitte Schweiger Ausstellungskatalog präsentiert. Außerdem haben wir Andrea Winkler zu Gast. Sie wird aus der Neuauflage von Fallen lassen lesen. Ich hoffe, Sie haben den Abend genossen. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise und bis hoffentlich bald wieder hier im Stifterhaus. Vielen Dank. Thank you. you you