Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Die nachfolgende Sendung ist mit Unterstützung des Umwelt- und Klimaresorts des Landes Oberösterreich entstanden. Mein Name ist Christoph Wiesmeyer, bin da aufgewachsen am Holaberer Hof mitten im Industriegebiet von Linz. Der Hof existiert schon seit ein paar Jahrhunderten und meine Familie und ich setzen uns ein, dass dieses Anwesen weiter bestehen kann. Wir sind heute mitten in der Klimoase, ein Teil des Gartens vom Halaberer Hof. Das Konzept entwickelt in den letzten Jahren, es geht darum, hier gegen Versiegelung einen Beitrag zu leisten. Wir haben im Herzen des Gartens einen Tiny Forest, den sieht man da hinter mir, angelegt vor vier Jahren. Das ist ein Konzept auf kleinsten Raum ein kleines Wäldchen anzulegen. Das hat mehr Vorteile auch in Städten auf kleinstem Raum auch Biodiversität zu generieren. Ansonsten ist es hier ein Platz für diverse Workshops, die wir vom Verein Schwemmland anbieten. Von Leben-Workshops bis hin zu umweltbewusstseinsbildenden Maßnahmen im Allgemeinen für Schulklassen. Wir machen eine Klimatour hier im Hafen. Wir entdecken hier Zwischenräume zwischen Industrie, so Resträume, Städtenbrachen, die so eigene Qualität haben in dem Gebiet der Biodiversität, bis hin zur Donau und den Geschichten der Veränderung, der Transformation. Das ist mein Schwerpunkt, den ich mit meinem Verein thematisiere. Die Ebene in der Klimoase ist ca. 3 Meter unter aufgeschüttetem Niveau. Man begibt sich auf den Urboden der ehemaligen Auenlandschaft, denn wir hier somit mit der Struktur, wie wir sie hier nutzen, thematisieren können und erlebbar machen können. Wir gehen da auf ursprünglichen Boden, der sonst nicht mehr erlebbar ist oder einsehbar ist, weil rundherum alles versiegelt ist. Also das ist unser Tiny Forest, das ist die erste Maßnahme im Klimawasegarten, wo wir vor vier Jahren den Mini-Auwald angelegt haben. Es sind viele Arten von Baum- und Strauchstrukturen, die wir angelegt haben. Wir wollen den Menschen zeigen, wie divers eigentlich die Auwälder grundsätzlich sind. Wir haben über sechs Weidenarten herinnen, darunter auch die Korbweide, mit denen wir auch Weidenworkshops machen. Und es thematisiert sozusagen gegen die Versiegelung eine Verbesserung des Bodens. Durch diese Walddynamik, die da entsteht, humusiert viel mehr den Boden und speichert umso mehr CO2. Und wir erforschen das über fünf Jahre Schritte, wie sich der Bodenaufbau verändert. Das ist so ein bisschen ein kleines Forschungsprojekt mit dem Bodengeologen Peter Sommer, wo wir schauen, wie generiert sich der Boden über die Zeit hier durch die Bepflanzung. Gleichzeitig ein dicht gesetzter Auwald mit auch neuen Tieren, die so hier ankommen und schattenspendende Maßnahmen. Alles was ein Wald leistet, kann man hier erklären. Wem gehört die Klima-Oase? Ich öffne diesen Garten der Öffentlichkeit zum Thema Umweltbewusstseinsbildung. Es ist kein Garten wie ein Stadtpark, der jederzeit begehbar ist, sondern über Workshops etc. das Gartentor dann geöffnet ist für diverse Veranstaltungen. Und über dieses Thema Umweltbewusstseinsbildung öffnet sich der Garten. Und das ist sehr breit gedacht. Wie kam das zu dem Format, den Formaten der Klima-Oase? Ich habe, so begann ich mein Architekturstudium in Graz gemacht und habe 2010 das abgeschlossen. Das war damals der Grundstein für meinen Verein Schwemmland. Ich habe eine Riesenanalyse gemacht über das ganze Gebiet, war mich sehr stark beschäftigt mit den Strukturen, die da sind und habe mit meinem Verein dann sukzessive begonnen, sich mit der Umwelt hier zu beschäftigen und habe anfänglich schon begonnen mit diesen Touren im Gebiet, dieses Entdecken von anderen Räumen im Gebiet, die man vielleicht nicht kennt, weil die meisten kennen die Industriezeile oder das Bauhaus oder das Cineplex. Und dahinter ist so ein bisschen Terra incognito. Und das zu erfahren und zu begehen ist für viele ein neuer Zugang, den sie so nicht gekannt haben in der eigenen Stadt. Und wir haben unterschiedliche Themen. Wir machen auch manchmal Touren mit Fachleuten, mit Wildkräuterpädagogen zum Beispiel, da unten gibt es einen riesen Segelflugplatz, sehr viele Kräuter entdecken, wo man sehr viel drüber lernen kann, diverse Pflanzen, Neozonen, Neophyten, alles neue Einwanderer, die zu uns gekommen sind und ihnen zeigt, was sie verursachen, auch positive Seiten von den Pflanzen zeigen. Das finde ich selber sehr spannend. Man redet auch von dieser Ruderal-Landschaft, die mich schon lange sehr interessiert. Wir machen unterschiedliche Touren und mittlerweile versuche ich schon länger das Netzwerk hin zu anderen Vereinen oder Kultureinrichtungen zu pflegen. Mit dem Naturschauspiel bin ich seit zwei Jahren offiziell mit der Tour im Programm. Und es gibt Symbiosen, Synergien, oft mit Universitäten in den letzten Jahren auch schon, also wo Studierende hierher kommen, wie sehr gut die Veränderung der Landschaft hier zeigen können. Also die Transformation der Donau, das war so ein Schwerpunkt von mir. Also da vorne an der Wand ist eine Zeichnung, wie damals die Landschaft ausgeschaut hat, also Mitte 18. Jahrhundert vor Industrialisierung mit sehr vielen Donauinseln. Bis hier war das Hochwasser immer wieder da. Also wie hat sich das verändert? Wie hat der Mensch eingriffen? Wie macht man das Anthropozän spürbar? Das kann man sozusagen hier in dem Kontrast relativ gut ein bisschen miterleben. Hochwasser und die Klima-Oase. Warum lässt sich das Thema grinsen? Der Grinsen ist deswegen auch da, weil ich mich auch mehr verstehe, dass man mit dem Thema Wandel in unserer Gesellschaft viel mehr sich arrangieren dürfen. Dass das Fixe und das Starre nie lange Bestand hat. Weil die Natur verändert sich automatisch. Wir haben den Klimawandel jetzt intensiver, das spüren wir sehr stark. Aber die Natur ist ständig im Wandel. Und man denkt immer, man kann über längeren Zeitraum was manifestieren als Mensch. Ich würde sagen, die Natur lacht darüber auch, über dieses starre Festhalten von Sicherheit. Das Stichwort Sicherheit trifft es gerade da wahrscheinlich umso mehr, dass diese eine Aussage, die aus diesem Interview, das Dirk mir jetzt vorgibt, ist in die Richtung gegangen, wir sind stolz darauf, dass wir quasi auf einem Boden, dass wir tiefer gelegt sind als die Rest des Industrieviertels, aber wir sind ja die Ersten, die ertrinken beim Hochwasser. Zwei Zentimeter im Industriegebiet. Heißt unsere Wanne ist voll. Ja, man kann das glaube ich schon mit Humor nehmen. Natürlich, wenn das eintritt, ist das nicht lustig. Ich hoffe, dass es in meiner Generation in der nächsten nicht eintritt. Aber es ist absehbar, dass das wahrscheinlich in den nächsten 500 Jahren schon einmal passiert. Also 2013 beim letzten großen Hochwasser hat nur mein ein Meter gefehlt zum Übergehen der Hochwasserschutzbammgrenze. Nachbarschaft im Industrieviertel, wie hat sich das für dich entwickelt? Das Zusammenleben ist ausgestorben, würde ichbt haben. Also ich bin jetzt sozusagen die vierte Generation, die hier an dem Ort ist, in der Folge. Und es waren früher überall kleine Bauern, Streuhöfe, und die haben sich alle verständigt und haben ein Netzwerk gepflegt. Das war der Austausch ins Nachbarschaftliche. Und das ist was, was mich auch total fasziniert, wie hat dieser Umbruch, also was hat das bewirkt? Mein Vater, der hat ja eine totale Idylle mit der Au-Landschaft, mit dem bäuerlichen erlebt. Innerhalb seiner Generation hat sich alles um 180 Grad gedreht. Und eigentlich war das der ausschlaggebende Grund der Bau der Hermann-Göring-Werke, jetzt natürlich für das Alpine. Also die Nazis hatten den Plan, wirklich von der Vöstweg bis hier rauf ein Gewerbegebiet und Industrie zu planen. Das stand aus deren Idee. Umgesetzt ist es eigentlich nach dem Krieg geworden, dass eben auch dieses Gebiet da im nördlichen Osten weiter versiegelt worden ist. Und die ist ja sozusagen mittlerweile so dieses Rückgrat für die Stadt, wo eben Arbeit generiert wird. Aber es ist in so einer Dimension, in so einem totalitären Maßstabsplan weiter gesponnen worden. Man hat sozusagen diesen Flächenwidmungsplan, also der Flächenwidmungsplan definiert die Struktur in der Stadt, was ist Wohnen, wo ist Industrie, wo ist Freizeit. Und auch in den 60er Jahren hat man immer noch segregiert in diversen Bereichen gedacht. Hier Wohnen, hier Arbeiten, hier Verkehr und hier Freizeit. Und das ist mittlerweile schon längst ein veraltertes Modell, weil wir müssen verstehen, dass die Stadt eigentlich immer weiter wächst und die Räume immer enger werden. Und wir können immer die letzten Grünräume verbauen. Diese Thematik haben wir ja in der Stadt. Was soll noch verbaut werden und was macht noch Sinn? Und dann liegt es plötzlich nahe, dass man versucht, hybride Lösungen zu schaffen. Also meine Idee wäre auch, hier nicht nur Gewerbegebiet zu haben, sondern auch Mischnutzungen. Gewisse Gebäude vertragen noch am Dachgeschoss zwei, drei Geschosse draufzubauen, vielleicht hier Wohnungen zu ermöglichen, Dachgärten, um hier auch so ein bisschen eine logistische Vorzeigestruktur zu entwickeln. Wie schaffen wir es, hier auch das nachzuverdichten, aber jetzt nicht in Form von nur Betrieben und dieser monokulturellen Nutzung, sondern wie kann man Synergien mit der Stadt schaffen, weil es ist überall angebunden, es ist Kanal und Verkehr, Anbindung ist alles da. Und es gibt mir ein bisschen zu viele Ausreden, warum das hier nicht funktionieren sollte. Aber eine ernsthafte Analyse oder ernsthafte Planungsgrundlagen fehlen da eigentlich. Aber eigentlich, wenn man länger denkt und gewisse Ressourcen sich überlegt, weil viele Gebäude sind hier nur eingeschossig oder zweigeschossig. Und wir reden hier ohne der Föst von sieben Quadratkilometern Stadtfläche. Das ist eine Riesenfläche, die muss man eigentlich in der Stadtplanung effizienter oder nachhaltiger mitdenken. Effektiver. Effizient ist ein Begriff, der liegt mir nicht nahe. Effektiver gestalten. Was sagst du zu anderen Renaturierungsansätzen? Renaturierung ist genau so ein Ding. Es wird jetzt zum Beispiel im Willering im oberen Flusslauf von dem Donauabschnitt eine zweite Insel gebaut für ein Renaturierungsprojekt. Da wird ein Naturraum erweitert. Ich finde das prinzipiell gut. Das spürt man im Fischbestand laut meinem Bruder, dass sich das verbessert. Aber es ist weg von der Stadtadt also diese maßnahmen sind alle weg vom blickwinkel oder vom zugang der menschen ja und die kennen aber sehr viele internationale städte die versuchen mehr in der stadt auch diese natur und natur erlebnisse hineinzubringen. Bei uns ist es eher außerhalb der Stadt, wo man ewig lang hinfahren muss oder einfach nicht mehr vor der Haustüre ist. Das, was da war, war vor der Haustüre. Also die Leute sind früher zu Fuß oder mit dem Fahrrad da runtergefahren zum Baden, zum Ausflugsgasthaus, das es nicht mehr gibt, weil sie hier einen NaErholungsraum gefunden haben. Das ist so wie Heimburg auch, nur leider 20 Jahre zu früh. Man hätte 20 Jahre später hier auf die Barrikaden genauso gestiegen. So eine ähnliche Situation. Wie sieht dein Renaturierungsprojekt konkret für dich aus? Ich persönlich bin jetzt mit einem aktuellen Projekt mit meinem Verein und einem Partnerbüro, einmal Edit Design Studio Berlin, wo wir versuchen, im ganzen Gebiet Maßnahmen zu treffen, mit Betrieben letzte freie Flächen, Grünräume zu attraktivieren, Pausenräume für Mitarbeiterinnen zu schaffen, eine Win-Win-Situation zwischen Natur, Tieren, Pflanzen, Arbeit, Menschen, mehr in Verbindung zu bringen. Und da sind wir gerade im ersten Drittel des Projekts. Wir haben Firmen gefunden, die mit uns zusammenarbeiten möchten. Das finde ich sehr toll, weil ich nicht gewusst habe, ob sie da überhaupt irgendeine Firma interessiert. Ich darf jetzt die Namen derweil noch nicht nennen, aber es sind einige größere Firmen schon dabei, was mich sehr freut, die mit uns prozesshaft den Weg gehen. Sie interessieren sich dafür, welche Tiere sind hier. Also wir arbeiten tierbasiert, also Animal Aid Design heißt, auf Grundlagen eines Tierartenpools hier in diesem Gebiet sollen weitere Planungen, also diese Artenpools eine Grundlage sein für weitere Planungsmaßnahmen. Und da wollen wir die Betriebe mitnehmen. Wir haben eine eigene Artenpool, eine engere Auswahl getroffen, wo sich auch Firmen interessieren können für derweise Arten. Und für diese Art kann man sich einsetzen und auch in Betrieben mehr Maßnahmen treffen, Freiraumgestaltung, Fassaden etc. um diese Struktur mehr zu unterstützen. Und im Dialog anfangs habe ich gemerkt, dass sehr viele Betriebe gar nicht wissen, was sie für Haustiere haben an Biodiversität schon eigentlich. Und ich merke das immer erst am Start, um das Interesse ein bisschen zu wecken, um auch die Wichtigkeit ein bisschen zu wecken, wo es schon geglückt hat, da oder dort. Es ist im Vorfeld von Botanischen Garten Naturkundestation, wurde seit einigen Jahren schon die Wechselkröte hier als Zielart erforscht und man hat diverse Biotope auch in Betrieben hier schon angelegt, um diese Art zu schützen. Was ist eine Wechselkröte? Die Wechselkröte ist eine spezielle Art, die nur hier im Industriegebiet vorkommt, außer im Burgenland, die eben von der ursprünglichen Au-Landschaft, von dieser Struktur hier überlebt hat, in ursprünglichen Wasserpfützen auf LKW-Schotterplätzen, wo sie nur dort abgeleicht hat, weil im Mühlviertel hat es nicht die Struktur, wie es es da benötigen würde. Also eine ganz spezielle Art von Kröten-Spezies, die man hier fördern wollte. Und da sind auch einige Projekte entstanden, wo nicht von uns aus, sondern von der Naturkundestation einige Betriebe schon auch Flächen zur Verfügung gestellt haben für Biotope. Und ich glaube, da gibt es jetzt mindestens sieben oder acht Biotope schon im Gebiet. Was spricht gegen mehr Biotope. Und ich glaube, da gibt es jetzt mindestens sieben oder acht Biotope schon im Gebiet. Was spricht gegen mehr Biotope? Wir wollen auch die Angst ein bisschen wegnehmen, weil die Firmen denken, wenn sie jetzt so eine geschützte Art, und alle sind ja nicht geschützt von den Arten, die wir da haben. Aber sie haben die Angst vor einer geschützten Art, wenn sie jetzt zum Beispiel im Betrieb ansässig wird, dass sie sozusagen eingeschränkt sind in ihrem logistischen Ablauf, dass sie eingeschränkt sind nichts mehr weiterentwickeln zu können, weil es den Betrieb behindern könnte. Und da wollen wir sehr offen und klar sein in der Kommunikation über Möglichkeiten in der Zukunft, wie geht man mit der Tierart um, die dann eben ausgewählt wird. Kann man die dann übersiedeln, ja oder nein? Das ist uns sehr bewusst und wollen wir auch mit den Betrieben diskutieren und schauen, welche Zukunftslösungen es für die jeweiligen Arten gibt. Wie gesagt, jede Art, die wir jetzt behandeln, ist nicht geschützt. Diverse Fledermausarten haben wir hier auf dem Grundstück aufgezeichnet. Es gibt vier Fledermausarten hier in der Klimoase, also auch rund um das Industriegebiet. Die wollen wir in den nächsten Jahren hier mehr thematisieren in Form von Nistkästen, die wir hier aufstellen wollen für diese spezielle Art. Und eben auch, dass man da ein bisschen näher spürt zu diesen Tieren. Architekt oder Aktivist? Gute Frage, weil es ist eine Melange von vielen. Also ich würde mich nicht nur als Architekt bezeichnen, meine Ausbildung ist Architekt, mein Br-Job ist in der Architektur, ich habe einen Scherbpunkt für nachhaltiges Bauen und Sanierung. Aber das, was ich da auch noch verstehe, eher mal als Urbanismus. Also man kennt Urbanistik und urbanes Planen von Landschaft. Aber als Urbanist verstehe ich so diese Vermengung vom Ländlichen, von Ruderalen, Rurban zum Urbanen. Also diese Vermengung, das ist genau das, was ich mache. Also ich vermittle zwischen Natur und Stadt. Arten ansiedeln, Try and Error oder wie? Also es ist eine Synergie aus unterschiedlichen, also ich bin in Austausch mit vielen Organisationen und Menschen. Es gibt oft eine Response und sagen, hey, was du von dem? Ja, keine Ahnung, ich habe gehört, bei der Linz AG vorne, beim ehemaligen Gemüselagergebäude ist ja umgebaut worden für das Linz AG Büro. Haben sie jetzt vor zwei, drei Jahren Mehlschwalben neu eingenistet an diesen Vorsprüngen von der Fassade. Habe ich voll spannend gefunden und es war eine gewisse Bewegung vom Naturschutz, das zu unterstützen. Gab es auch schon überraschende Entdeckungen? Ich habe vor zwei Jahren das erste Mal hier im Tiny Forest eine neue Spezies kennengelernt, eben diese Mönchskrassmücke. Das ist kein Insekt, sondern ein Vogel, der einen unglaublich schönen Sound hat. Also der zwitschert unglaublich schön, fast wie ein Amsel, aber nur ein bisschen andere Melodie. Es war ein Freund von mir bei mir zu Besuch im Gärtner und wir schauen in den Wald und ich höre den Gesang und dachte, hey, hörst du den Vogel? Ich kenne den nicht. Und er sagt, ja, ihr erkennt ihn, das ist die Münxgrasmücke. Also ein bisschen unscheinbarer Vogel, der aber unglaublich schön singt und der braucht so dichte Auwälder. Er sammelt sehr viele Insekten dann auch raus aus dem Wald und so. Und ja, schön den jetzt zu beobachten. Oder eben andere Naturbeobachtungen, wo ich jedes Mal neue Entdeckungen mache. Und das ist das, was mich fasziniert auch, dass man im Industriegebiet einen Ort shopfen kann mit Naturerlebnissen. Wo siehst du die Aufgabe der Klima-Oase langfristig? Auf EU-Ebene mit dem Green Deal wollte man mehr Regularien entwickeln, um eben auch in Richtung Betriebe mehr in Form von diesen EU-Nachhaltigkeitsberichten auch Biodiversität reinzunehmen. Das ist jetzt sozusagen in den nächsten Jahren wäre das fällig für Großfirmen und mittelgroße Firmen. Bisher waren es nur so logistische, nachhaltige Maßnahmen in der Logistik und in Betriebsführung, aber da gibt es wirklich mehr Ambitionen seitens der EU und da weiß ich jetzt aktuell nicht genau, welche regularen oder Maßstäbe hier herangezogen werden, um das zu beziffern oder zu bewerten. Das wird spannend. Wir machen hier Grundlagenaufbereitung schon auch für die Betriebe, die sehen, okay, sie können mit unseren Maßnahmen Grundlagen auch einweben, um für solche Nachhaltigkeitsberichte eine Grundlage zu haben. Es gab ja in den 80er Jahren hier eine Maßnahme, nämlich auch eine rechtliche Baumaßnahme für Betriebe, die sich neu ansiedeln, die müssen intensiv oder extensiv begründet Dach aufweisen. Das ist eine Leistung, die Linz geschafft hat in den 80er Jahren, die sehr relevant ist. Wenn man in Richtung starke Niederschläge denkt, hilft so ein Dach als Filter und geht nicht gleich in den Kanal und überschwemmt. Das System der Kanalisation wird überfordert, sondern das war eine schlaue Maßnahme und eben auch da oben wächst einiges. Es ist sehr viel Biodiversität auch auf Dächern nachgewiesen, aber das ist jetzt über 40, 45 Jahre her und das ist mir zu wenig. Wir leben in Zeiten des Klimawandels, es muss hier viel mehr auch in Industrie- und Gewerbegebieten nachgeholt werden. Und nicht mit dem Zeigefinger und nicht mit Gesetzen, weil es oft nicht verstanden wird. Sondern wir versuchen, so eine Maßnahme einzuleiten, mit den Firmen etwas zu entwickeln, was sie selbst interessiert und eben auch selbst ein Ansinnen ist, da was zu unterstützen und nicht nur ein Gesetz abzuwickeln, nur weil es sein muss. Also das, glaube ich, ist auch ein anderer Zugang, den man hier versucht einzuleiten. Die Sendung Klima und Du ist mit Unterstützung des Umwelt- und Klimaresorts des Landes Oberösterreich entstanden. Klima und Du Du? Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.