Turn up the vinyl and the radio He can't watch the news nowadays I just pray that he don't pass Get this crystal on the dash He gotta keep his face She's picking up on vibrations He's looking for sweet sensations Ladies Yeah Fuck it. We shaking. We swimming. We jerking. We swimming. We jerking. We swimming. We jerking. We swimming. We're jerkin' We're jerkin' We're jerkin' We're jerkin' All of my girls looking good and they got they own money Pop your shit This is my girl, she's my sponsor, they got they own funding Knock your shit Run through your city, that motorcade Soon as I enter, they close the gate Presidential through your residential, bitch, it's nothing Said fuck your rules as I move them right Walk in a room and I set the fire Gonna pay you to last you long Whole team that got some honors You'll sit through fire, that on them charts Don't even ask me who's in charge Runnin' round, foreign cars Touchdown, starin' at the stars Attitude, so to start Big moves, only extra large Runnin' round, foreign cars Touchdown, star, staring at the stars Attitude, starting starship Big moves, only extra life, yeah Wait Willkommen. Willkommen zu dieser Preisveranstaltung Marianne von Willemmer Frauenliteraturpreis. Marianne von Willemmer ist 1784 als Jung in Linz geboren und ist dann mit 14 mit ihrer Mutter nach Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, wo sie dann Johann Wolfgang von Goethe kennengelernt hat. Und 1819 erschien Goethes Westöstlicher Divan. Dieses Werk hat mehrere der wunderschönsten Gedichte beinhaltet, die von der Feder von Marianne von Willemmer standen. Gewusst hat das die Welt nicht. Erst neun Jahre nach ihrem Tod hat man erfahren, dass das eigentlich ihr Werk ist. Das heißt, ihr Werk, ihre Leistung wurde unsichtbar gemacht. Ihr Werk wurde nicht gewürdigt. Und genau da setzen wir mit dem Marianne von Willemer Frauenliteraturpreis an. Genau bei diesem Missstand. Wir machen schreibende Frauen sichtbar. Wir bieten ihnen eine Bühne. Wir geben ihnen eine Plattform. Und ja, wir feiern sie. Wohlverdient. Mein Name ist Abena Karte-Pinner. Ich bin die Frauenbeauftragte der Stadt Linz und ich darf Sie heute durch den Abend führen. Danke, dass Sie mit uns feiern und vor allem auch danke den Zusehenden von DorfTV, dass Sie sich das anschauen. Und bevor ich unsere Frauenstadträtin Eva Schowesberger darum bitte, ihre Begrüßungsworte mit uns zu teilen, möchte ich ein paar Gäste namentlich begrüßen. Ich habe jetzt ihren Namen schon gesagt, aber ich möchte es noch offiziell machen. Danke, Frau Stadträtin Mag. Eva Schobisberger. Danke auch Vizebürgermeisterin Karin Leitner für deine Anwesenheit. Und danke Vizebürgermeisterin Meryl Masukkan. Für Externe ist das jetzt vielleicht interessante Info, weil das Frauenbüro der Stadt Linz gehört im Magistrat einem spezifischen Geschäftsbereich zu. Und der Geschäftsbereich heißt Personal und zentrale Services. Und es freut uns irrsinnig, dass wir da eine Geschäftsbereichsdirektorin haben, die brennende Feministin ist und für uns zuständig. Danke, Mag. Brigitta Schmitzberger. Frau Brigitta Schmitzberger. Es freut uns voll, dass heute auch Abgeordnete des Oberösterreichischen Landtags mit uns feiern. Ich habe einen Felix Eppeltauer gesehen. Danke. Und die Arbeit des Frauenbüros der Stadt Linz liegt ja darin, dass wir gesellschaftspolitische Maßnahmen einer politischen Umsetzung zuführen. Und da braucht es einfach den Gemeinderat der Stadt Linz dazu. Und deswegen freut es uns wirklich, dass voll viele Gemeinderätinnen unterschiedlicher Fraktionen heute hier vertreten sind. Ich lese jetzt alle vor. Ich habe es versucht alphabetisch zu ordnen. Ja, Sie lachen schon. Mit Anmeldungen und Nicht-Anmeldungen ist der Plan verworfen. Das heißt, ich lese jetzt die Namen vor, ohne jetzt irgendeine Erreihung zu haben. Ich hoffe, das ist für alle okay. Danke, Burgstaller Stefan. Dann haben wir Garnhild Teresa. Gotthard Leitner-Beate. Klitsch Ute. Langer Helge. Wesseler Paulina, Michael Swoboda habe ich irgendwo gesehen. Der ist auf der Galerie oben. Dann habe ich auch Redelhammer Georg gesehen, ganz hinten. Eine Julia Mandlmeier habe ich gesichtet. Gefolgt von Lucia Kreisel. Wir haben Rosica Ekovaz-Doyanova, wie ist das? Und Thomas Lapilupovic. Heiko Vastojanova, wie ist das? Und Tomislav Pilupowitsch. Ich habe mich sehr bemüht, ich hoffe, ich habe niemanden vergessen, sonst darf ich hier ganz offiziell alle politische FunktionärInnen, die heute mit uns anwesend sind, begrüßen und danke, dass sie da sind. die uns anwesend sind, begrüßen und danke, dass Sie da sind. Ich finde es wunderbar, als Magistratsbedienstete zu erleben, dass auch im Magistrat das Thema Feminismus Gewicht hat. Und das sieht man auch bei den Führungskräften und eben halt den anderen KollegInnen vom Magistrat, die hier sind. Danke Ihnen, dass Sie heute hier sind. Danke. Das ist definitiv ein wichtiges Zeichen an Wertschätzung, was Sie schreibende Frauen definitiv verdient haben und es freut mich natürlich sehr, weil ohne diese Personen könnten wir diese Veranstaltung heute gar nicht machen, nämlich unsere Jurorinnen. Unsere Jurorinnen, die sich alle Einreichungen anschauen und wirklich gut durchsichten und eine Entscheidung treffen. Ich darf bitte ganz herzlich begrüßen Claudia Romeda. Sie ist Verlagsleiterin der Residenz Verlag Wien. Und einen großen Applaus an Sabine Weißensteiner. Applaus Sie ist die Geschäftsführerin der Buchhandlung Fürstlberger in Linz, wohlbekannt. Eine dritte Jurarin haben wir, die sich für heute leider entschuldigen hat müssen, aber ich möchte dennoch bitte um Applaus bitten, Doktorin Petra Maria Dallinger. Sie ist die Direktorin der Adalbert Stiftungsinstitut des Landes Oberösterreich. Wir feiern heute eine ganz besondere Person, die sich das sehr verdient hat. Und es ist so schön, dass wenn wir diese Person heute feiern, dass Familie und Bekannte von dieser Person heute mit uns feiern. Danke, dass Sie uns ehren. Danke, dass Sie mit uns feiern. Danke. Auch einen Applaus bitte für die Personen. Begleiten wird uns heute durch den Abend Laona. On the Decks, also Musik. Applaus Und zu meiner Rechten habe ich die Übersetzerin Flora Schrempf-Oellmark. Danke. Applaus Danke und ein herzliches Willkommen an uns alle zu diesem Abend, wo wir unsere diesjährige Preisträgerin vom Willemer Literaturpreisträgerin feiern. Den Namen habe ich jetzt noch nicht gesagt, oder? Aber vielleicht waren ja manche von Ihnen aufmerksam, weil es war schon in den Medien. Kann mir irgendwer den Namen nennen? Lisa Victoria Liedenberger! Yes! Es freut mich sehr, dass wir dich heute feiern dürfen und nun darf ich eine Person zu mir auf die Bühne bieten, die, wenn wir in Linz an Feminismus denken, glaube ich, ist sie einfach für viele schon ein Synonym, für diesen Begriff, also für mich zumindest. Herzlich willkommen und bitte um deine Begrüßungsworte, Frauenstadträtin Mag. Eva Schobesberger. Danke, liebe Herr Behner, für deine Einleitung. Ich bin jetzt ein bisschen gerührt von dem, was du gesagt hast. Ich hoffe, dass ich dem gerecht werde. Gestern war der Equal Pay Day, also der Tag, an dem so rechnerisch gesehen, ab dem die Frauen im Vergleich zu den Männern gratis arbeiten, weil die Einkommensunterschiede einfach diese Differenz ausmachen. Dieser Tag verschiebt sich jedes Jahr ein Stück nach hinten und suggeriert damit, es wird besser. Dem ist aber nicht so, weil die Zahl der Frauen, die in diesen Rechenmodellen berücksichtigt sind, immer kleiner wird. Das vergleicht nämlich die Einkommen der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten. Und aus meiner Sicht muss man auch da sagen, ich weiß nicht, ob es wirklich jetzt großer Grund oder Anlass zur Freude ist, dass wir nur mehr einen Einkommensunterschied von gut 16 Prozent zu verzeichnen haben. Also ich finde, das ist an und für sich eh drastisch genug, aber es verzerrt die Gesamtdarstellung, weil nur 35 Prozent der Frauen sind ganzjährig Vollzeit beschäftigt und damit in dieser Rechnung überhaupt enthalten. Der Großteil ist es also nicht und da schaut es viel schlechter aus und es verschlechtert sich auch zusehends. Wenn wir in Österreich die durchschnittlichen Nettoeinkommen vergleichen, dann machen wir einen Unterschied fest, der sich Monat für Monat, also im Geldtascherl, weil Nettoeinkommen mit 725 Euro Unterschied niederschlägt. In Österreich verdienen Frauen durchschnittlich um 725 Euro jedes Monat weniger als Männer. Und auch in dieser Rechengruppe sind nicht alle Frauen enthalten. Das sind nämlich die unselbstständig Erwerbstätigen, die ich jetzt da miteinander verglichen habe. Also diese Zahlen kann man in aller möglichen Varianten dann auch noch im Rechnungshofbericht nachlesen. Da ist das sehr ausführlich dargestellt. Da kann man dann auch noch unterschiedliche Rechenmodelle machen. Eines erlauben Sie mir vielleicht noch, wenn man nämlich diese Einkommen dann auch in Prozente vergleicht, dann sind es nicht diese 16 Prozent, die wir vorher hatten, sondern es sind 28 Prozent, die die Frauen weniger verdienen als Männer. Und wenn man das jetzt anders rechnet, dieses Rechenmodell von Luise F. Pusch, die kennen vielleicht viele von Ihnen, das ist so eine feministische Linguistin, die für geschlechtergerechte Sprache wahre Pamphlete geschrieben hat, die ich Ihnen auch sehr ans Herz legen möchte. nämlich umgekehrt, die rechnet die Fraueneinkommen mit 100% und von denen dann die Männereinkommen weg. Das heißt, wenn man es nämlich so rechnet, verdienen Männer um 40% mehr als Frauen. Also nur, dass man sich diesen Unterschied nur einmal vergegenwärtigt. Und wie gesagt, das ist jetzt nur die Gruppe der unselbstständig erwerbstätigen Frauen. Bei den Selbstständigen schaut es wieder ganz anders aus. Da habe ich jetzt nicht alle Zahlen parat, aber ich habe eine Zahl im Kopf, nämlich die hast du mir in den Kopf gesetzt, Lisa Viktoria Niederberger, die nämlich bei den Literatinnen, wenn ich es richtig gemerkt habe, der Gender Pay Gap ist 37 Prozent. Und das sind aus meiner Sicht ungeheure Ungerechtigkeiten, über die wir hier sprechen und gegen die wir einfach ankämpfen müssen. Und daher bin ich so glücklich darüber, dass wir heute dich auszeichnen, weil du eine bist, die gegen diese und viele andere Ungerechtigkeiten einfach ankämpft und anschreibt. Gratuliere zum Preis, Lisa Viktoria Niederberger. Wir beide haben uns kennengelernt mittlerweile vor einigen Jahren im klimaaktivistischen Bereich und ich habe dich kennengelernt als eine, die im persönlichen Austausch, in Diskussionen, aber auch mit ihrer Arbeit beständig darauf hinweist, was zu tun ist und eine, die auch nicht davor zurückschaut, mit dem Finger ganz tief dort hineinbohren, wo es wirklich schmerzhaft ist und auch Konfrontationen auslöst, die du auch nicht scheust. Das, was mich an dir und deiner Arbeit aber mindestens genauso fasziniert, ist, dass du uns trotzdem nicht in einer dystopischen Verzweiflung zurücklässt, sondern einfach auch dafür sorgst, dass du aufzeigst, es muss anders werden, so können wir einfach nicht weitermachen. Aber das heißt nicht, dass es schlecht ist oder dass das einen großen Verzicht mit sich bringt. Anders sein oder anders werden kann auch heißen, es wird besser und es wird wieder gut. Und ich danke dir für diese Botschaft, die du uns in so vielen unterschiedlichen Varianten immer wieder mitgibst. Applaus wo wir kämpfen müssen dafür, dass es besser wird, für eine bessere, für eine gerechtere Gesellschaft. Und einen dieser Texte werden wir heute auch noch hören, du wirst ihn selbst lesen. Und ja, ich kenne ihn schon. Ja, auch der gibt aus meiner Sicht diese Kraft mit und dieses Engagement mit. Ich danke dir für eure so wichtige und wunderbare Arbeit das ganze Jahr über. Dankeschön. Uns allen wünsche ich einen interessanten, wie ich meine, wieder auch bewegend werden und berührend werden, aber trotzdem mit einem positiven Spin im Ausklang und einem guten Austausch, vielleicht auch dafür, dass wir uns gemeinsam wieder auf diesen Kampf einschwören, der sich einfach auszahlt, den feministischen, den klima- und umweltpolitischen. Dankeschön. Danke, Frau Stadträtin Mag. Eva Schobelsberger, für diese sehr klaren Worte und richtungsweisenden Worte. Denn Marianne von Willumer-Preis gibt es jetzt schon seit 25 Jahren, nämlich 2000 ist er eingeführt worden. Zuerst eben ist er alle zwei Jahre vergeben worden und so 2004 hat man dann entschieden, man könnte das ja eigentlich jedes Jahr machen und hat das dann in zwei Sparten gemacht. In einer Sparte Literatur, der wird so alle ungeraden Jahre verliehen, 2025 Literatur. wird so alle ungeraden Jahre verliehen, 2025 Literatur. 2026, das heißt in den geraden Jahren verleihen wir den Preis Digitale Medien. Und vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen eingangs, wie Laona eben den ersten Beitrag gespielt hat. Ich finde es super gelungen, es ist nämlich ein Versuch gestartet worden, diese Sparten Literatur, Digitale Medien und Musik zu verbinden mit visualisierter Musik. Heute dürfen Sie es dann noch weiterhin genießen, vielleicht wenn Sie darauf kurz aufmerksam sind. Ich möchte kurz Ihnen einen Überblick geben, so wie die Kriterien sind, wir alle da einreichen können und warum es zu der Entscheidung gekommen ist, dass Lisa Viktoria Niederberger unsere Preisträgerin heute ist. Teilnahmeberechtigt waren nämlich alle in Österreich lebende Frauen, die sich dem Schreiben widmen und durch Geburt oder Wohnsitz oder eben ihr literarisches Schaffen in besonderer Weise der Stadt Linz verbunden fühlen. Und bekommen haben wir 61 Arbeiten. 61 Arbeiten, die dann von unserer fachkundigen Jury gesichtet worden sind. Danke nochmal für das Engagement, für die Zeit. und nach der Durchsicht von 61 Arbeiten ist die Entscheidung einstimmig auf Lisa Victoria Niederberger gefallen. Und der Titel ihrer Einreichung ist Gräberfeld. Und ich möchte Ihnen kurz vorlesen die Jurybegründung, warum es Gräberfeld von Lisa-Viktoria Niederberger geworden ist. Ich lese vor. Gräberfeld erzählt die Geschichte der einzigen Überlebenden, einer Naturkatastrophe bei einer Ausgrabungsstätte. Die Ich-Erzählerin LRF versucht auf wissenschaftlichem, rationalem Weg mit dem Trauma umzugehen. Lisa Viktoria Niederberger überzeugt durch einen sensiblen und lakonischen Ton. Viele Themen klingen an und begeistern durch eine subtile Vielschichtigkeit und komplexen Perspektiven. Und jetzt habe ich die große Freude, Ihnen ein paar Worte zu der Person, die wir heute feiern, zu sagen. Sie ist 1988 geboren, lebt in Linz als Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin und ihr Schreiben geht oft Zusammenhängen, feinen Verbindungen und feministischen Fragestellungen nach und scheut sich nicht, nach Antworten auch an den dunkelsten Orten zu suchen. Ihre Arbeit wurde, neben dem heutigen Preis, schon mit dem Theodor Körner Förderpreis, dem Exil-Literaturpreis, dem Kunstförderpreis der Stadt Linz und dem Frau-Aber-Preis ausgezeichnet. Sie wird gleich ihren prämierten Text vorlesen und danach würde ich dann bitte gleich Claudia Romeda darum bitten, um die Laudatio. Und ich freue mich jetzt zum ersten Mal auf die Bühne zu uns heute zu begrüßen zu dürfen. Bitte um einen großen, großen Applaus. Lisa Viktoria Niederberger. Applaus Jetzt. Jetzt. Bevor ich den angekündigten Auszug aus dem prämierten Manuskript lesen werde, möchte auch ich die Gelegenheit noch nutzen, um kurz Danke zu sagen. Danke an die Stadt Linz, insbesondere an das Frauenbüro natürlich, für die Auslobung, Literatur, insbesondere von Frauen und Flinter, ist im Literaturbetrieb seit jeher und nach wie vor marginalisiert. Ausschreibungen wie diese richten den Blick auf Texte und die Stimmen jener, die im Literaturmarkt benachteiligt werden. Und umso schöner finde ich auch den Wunsch der Preisstifterinnen, zur Sichtbarkeit eben jener Literatur beizutragen, die sich in der Namensgebung des Preises niederschlägt. Und so kann heute nämlich auch Marianne von Wilmer gedacht werden. Ich finde es bezeichnend für den Stellenwert, den Literatur von Frauen und Flinter auch im literarischen Kanon hat, dass ich als Linzerin mit Deutsch-Matora in Linz und Germanistik-Studierende diese hier geborene Lyrikerin Marianne von Willemer erst durch die Ausschreibung zu diesem Literaturpreis überhaupt kennenlernte. Ich war übrigens auch gerade im Goethe-Haus in Weimar und kann berichten, dass auch dort nirgends die Rede von besagten Gedichten ist, die Goethe fälschlicherweise zugeschrieben worden sind. Ich wünsche mir für die Zukunft dieses Preises, insbesondere für die regionalen Kolleginnen, dass dieser Preis von weiteren Kürzungen im Kulturbudget, die vermutlich irgendwann mal kommen werden, noch sehr lange verschont bleiben möge. vermutlich irgendwann mal kommen werden, noch sehr lange verschont bleiben möge. Wer bei Kunst und Kultur spart, spart bei dem, was die Gesellschaft formt und zusammenhält. Der Literaturbetrieb ist ein wunderschönes, aber eigenartiges und manchmal auch sehr frustrierendes Pflaster voller ungeschriebener Gesetze, die sehr oft sehr schwer zu durchblicken sind. Ich bin froh und dankbar, dass ich dennoch nie das Gefühl habe, mich den Herausforderungen des hauptberuflichen Schreibens alleine stellen zu müssen. die mit mir zusammen und für sich alleine gegen die Missstände der Welt anschreien, anmalen, illustrieren und forschen, insbesondere den schreibenden, großartigen Frauen hinter und neben mir, die einander mit so viel Solidarität und Geschwisterlichkeit begegnen, wie es dieser von ökonomischen Druck und Konkurrenz bestimmte Literaturbetrieb eben zulässt. Insbesondere meinen Freundinnen und liebsten Kolleginnen. Ihr wisst alle, wer ihr seid. Danke den Jurymitgliedern für ihre wichtige und gewissenhafte Arbeit und dafür, dass sie sich in diesem Jahr entschieden haben, meinen Text auszuzeichnen. Ich habe seit 2012 jedes Mal, wenn er ausgeschrieben wurde, für den Marianne von Wilhelm-Preis eingereicht. Mit Kurzprose, mit Romanfragmenten, mit Texten, die dann andererorts ausgezeichnet wurden und solchen, die als Dateileichen auf meiner Festplatte leben, um niemals wieder gelesen zu werden. Danke, liebe Jury, also auch für die Erinnerung daran, dass es sich lohnt, dran zu bleiben, durchzubeißen, trotzig zu sein und es auch nach Absagen immer weiter zu probieren. Mein letztes... Danke, Helga. Und mein letztes Danke gilt allen lieben Anwesenden. Danke, dass ihr hier seid und euch mit mir freut. Und danke, dass ihr mir den brutalen Bruch von ausgelassener Feierstimmung hinein in diesen Text, der genau das Gegenteil ist, verzeihen werdet. In Gräberfeld. Greberfeld Ich glaube nicht, dass Pauline sterben wollte, aber ich bin mir sicher, dass ihr Tod sie amüsiert hätte. Nicht das Sterben. Das Sterben muss so fürchterlich gewesen sein, dass ich meine Gedanken schon unzählige Male verboten habe, an diesen Ort zu gehen. Noch funktioniert es nicht. Seit 68 Tagen verfolgt mich das Sterben. Tagsüber, nachts und in meinen Träumen. Der Tod an sich und was geblieben ist. Was Pauline zum Schmunzeln bringen würde, dass wegen der Mure und dem Felssturz das alte Gräberfeld zum neuen Gräberfeld wurde, als eine neue Schicht erhielt, sich Tote aus der Gegenwart über jene aus der Eisenzeit legten und verschüttetes Forschungsequipment zu Grabbeigaben machte. Spateln statt Schwerter, Smartwatches statt Schmuck aus Glasperlen und Gold, Kniekissen aus dem Gartencenter statt Medrinshaut überzogene Rundschilder. Die Ironie ist nicht zu übersehen. Vielleicht ist das keine Ironie, sondern Morbidität. Ein Symptom der posttraumatischen Belastungsstörung, die ich ganz sicherlich habe. Zumindest ist es das, was die Betriebsärztin der Universität im Rahmen meiner Krankschreibung gemutmaßt hat. Lassen Sie das abklären. Bitte. Bald, hat sie gesagt, die behandschoten Fingerspitzen sanft auf meinen Unterarm gelegt, der Blick dringlich und damit nur das wiederholt, was mir schon zwei Tage zuvor die Betriebsärztin des Museumsverbands nahegelegt hatte, weil meine beiden Dienstgeber auf eine separate Untersuchung bestanden. Langzeitkrankenstände werden eben nicht ohne Hürden gewährt, erst recht nicht, wenn daran eine Vorlesung, ein Proseminar und eine Ausstellung hängen. Ich hatte immerhin Glück im Unglück. Das Timing der Katastrophe war gut. Ein Wintereinbruch, nie zuvor dagewesenen Ausmaßes, mitten im August, war für den Feldsturz verantwortlich gewesen. Aber als ich mir meine Arbeitsunfähigkeit eingestand, war es schon Ende September. Ich brauchte also nur, meine Materialien an den Doktoranden aus Kassel zu schicken, der meine Lehrveranstaltungen an meiner Stadt halten würde. Die Sonderschau im Museum, von der Ostsee bis zum Mittelmeer, steinzeitliche Handelsrouten hatte ich immerhin noch fertig geplant. Die Rede, die ich zur Eröffnung geschrieben hatte, mailte ich dem Direktor. Ich lag in der Badewanne und starrte an die Decke, als Danica mir ein Video schickte, das ich mir nicht ansehen musste, um zu wissen, dass er die Rede als seine eigene ausgegeben und gegen Ende großspurige Dankesworte an mich ergänzt hatte, in die er natürlich die Katastrophe und mein wundersames Überleben einbaute. Und Danica konnte zwischen all ihren Genesungswünschen kaum verbergen, dass es sie reizte, die nächste Ausstellung im Alleingang zu kuratieren. Wahrscheinlich wird sie irgendwas zur römischen Besatzung machen, es Wunderwerk Limes, Grenzregion Donauraum oder Blütezeit Nurekum nennen, nur um mich zu ärgern, weil sie weiß, dass ich nichts mehr hasse als das römische Reich. Plündernde imperialistische Chauvinisten, die gemeinsam mit den Christen beinahe alle Erinnerungen an die Zeit und das Leben, das unsere Vorfahren führten, ausgelöscht haben. Wir wissen kaum etwas, kennen nur Fragmente von dem, was vor tausenden Jahren hier floriert hat, bevor die frühen Menschen dieses Landes Opfer des römisch-christlichen Machttrips geworden sind, müssen nun mühevoll auseinandersetzieren, was Tatsache ist, was Folklore und was Nazi-Propaganda. Viel bleibt da nicht mehr über. Die Fundstätte hätte das ändern können, einen Unterschied machen, vielleicht unseren gesamten Blick auf das Leben in der Eisenzeit neu lenken, den patriarchalen Filter, mit dem wir seit Jahrhunderten auf die Vergangenheit blicken, endgültig zerschlagen. Aber ich habe beschlossen, dass mich all das nichts mehr angeht, ohne genau festmachen zu können, woran es liegt. Vielleicht an der Trauer. Trauer ist gut, Trauer ist normal, aber dass sie in ein sämtlicher Lebensenergie entzieht, ist es nicht, hat meine Hausärztin gesagt, die ich aufsuchte, als ich einige Wochen nach der Katastrophe die Schlafstörungen bekam, während sie das kühle Stethoskop erst auf meine Brust, dann auf meinen Rücken legte, ich tief ein- und ausatmete. Das war, bevor sie meinen Blutdruck und meinen Ruhepuls als zu hoch bemängelte, mir eine Zehnerpackung Passionsblumenkapseln, die Beruhigung versprachen, mitgab, mir zu mehr Bewegung und einer positiveren Sicht auf die Dinge riet, weil das wichtig wäre für das allgemeine Wohlempfinden, was auch immer das sein soll. Meine Hausärztin war wohl der letzte Mensch in diesem kaputten Land, der nicht wusste, was mir passiert oder eben nicht passiert war. Dabei bin ich die Letzte, die sich über mangelnde Lebensenergie beschweren darf. Was würden meine Kolleginnen und Kollegen von der Ausgrabung sagen, die, deren Lebensenergie tatsächlich fort ist, in den Boden gesickert, vom Wind verweht, in den See gespült, zermahlen unter Tonnen von Fels? im Wind verweht, in den See gespült, zermahlen unter Tonnen von Fels. Ich muss aufhören, mir ihre Körper vorzustellen, muss aufhören, mir an manchen, einigen, den meisten, Tagen zu wünschen, auch dort zu liegen. Meine Knochen neben ihren, das wäre wenigstens fair. Das Internet sagt, aus mir spricht die Survivors-Skills, die Schuld, die Überlebende empfinden. Natürlich gibt es einen Namen dafür, so wie es für alles Namen gibt. Auch für das, was uns passiert ist. Katastrophe, Tragödie, Unglück, Jahrhundert Bergrutsch, Wetterapokalypse. Radios, Nachrichtensendungen, Podcasts, die sozialen Medien, sie alle haben diese Worte in den letzten Wochen durchgespielt, wieder und immer wieder, jede Wiederholung ein Stich in meinem Fleisch, ein Zucken hinter meinem Auge, bis Überdruss zur Abstumpfung wurde. Bis neue Katastrophen nachgerückt sind, neue Schauplätze, über die das Bundesheer und die Gebirgsrettung ihre Drohnen fliegen lassen konnten, neue Orte, an denen mit jeder vergangenen Stunde nicht nur die Hoffnung, sondern auch Menschen starben. Wenigstens die Anrufe und E-Mails der Journalisten haben nachgelassen, denn der Regen, die Muren und die Schneestürme, die im August vereinzelt auftraten, häufen sich, seit es offiziell Herbst ist. Mit neuen Katastrophen verschwindet das öffentliche Interesse an unserer. Ein Tunneleinsturz, Überschwemmungen, verklauste Bäche, Rekordpegelstände überall, überlastete Hilfsorganisationen und Soldaten, Krise im Parlament, Wutausbrüche in Sitzungssälen, Uneinigkeit darüber, ob und wie Hilfsgelder verteilt werden sollen. Die erst vor kurzem angelobte Koalition bröckelt schon, aber in diesem Punkt ziehen sie sich, auch über die tiefen Parteigräben hinweg, alle einig. Auf der Prioritätenliste stehen 16 tote Forschende und eine verschüttete eisenzeitliche Ausgrabung ganz weit unten. Die Bergung der Leichen wird vertagt, solange es andernorts Lebende zu retten gibt. Weitere Schauplätze, neue Nachrichten, neue Links und Screenshots zu Katastrophe, Tragödie, Unglück, Jahrhundert, Bergrutsch, Wetterapokalypse, die sekundenschnell durch Glasfaserkabel und über Satelliten von einem Smartphone zum anderen geschickt werden, gefolgt von Kommentaren wie, schau, wie arg, oder kanntest du dort nicht jemanden? Über uns ist letzte Woche nur noch ein Artikel im Feuilleton erschienen, gleich neben Paulines Nachruf, den der Rektor geschrieben hatte, und in dem es mehr um die Universität als um Pauline ging. Ich riss die Seite trotzdem heraus, legte sie in eine Mappe, dachte an mein Zukunfts-Ich, das sich vielleicht irgendwann einmal freuen würde über dieses Fundstück. Mein Name und Paulines Name, so oft gemeinsam genannt, seit sie meine Doktorarbeit betreut hat, in Papers, Festschriften und in den Programmen von Symposien stehen auf diesem Zeitungsblatt vielleicht zum letzten Mal miteinander. Denn der Artikel, eine Notiz, meiste es nicht meldet, dass der letzte beim Erdrutsch verwundete Archäologe nach zwei Wochen im Krankenhaus an den Folgen seiner Verletzungen gestorben ist. Der Artikel sagt nicht, dass es sich bei ihm um Benedetto Passaro von der Uni Bologna handelte. Sie wissen nicht, was Benedetto für ein Mensch war. Wissen es nicht von Pauline. Sie wissen gar nichts. Sie wissen nicht, dass wir kurz davor waren, die Geschichte neu zu schreiben. Ich werde es Ihnen nicht erzählen. Das wird gemeinsam mit Pauline, Benedetto und den anderen begraben bleiben. Die einzig Überlebende des tragischen Unfalls, so endet der Artikel, ist Ella F., die sich wegen Krankheit an dem Tag nicht an der Grabungsstelle, sondern im Bürokontainer am Dorfplatz aufgehalten hat. Die einzig Überlebende bin ich. Die einzig Überlebende bin ich und ich lasse seit Wochen alle eingehenden Nachrichten und E-Mails unbeantwortet. Tagungseinladungen, Erinnerungen an das Leihfristende und später Mahnungen von der Universitätsbibliothek, meine Mutter, die mich fragt, ob ich Zeit und Lust habe, zu telefonieren, die Fotos, die mein Bruder von seinem Hund schickt, der mich angeblich vermissen würde, die Frage, ob ich bei einer Kundgebung zum Thema Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen sprechen möchte, Danica, die wissen will, welcher der Haustechniker im Museum es war, der bald Geburtstag hat, die Anfrage als Keynote-Sprecherin an Paulines Stadt bei einem Symposium in Basel aufzutreten und die Einladung zu einem Podcast- Gespräch über feministische Kryptoarchäologie, die lösche ich sofort ungelösen. Nur auf eine E-Mail antworte ich. Als Diplom-Psychologin Dr. Desi Savadongo M.A. mir auf meine Anfrage antwortet. Betreff RE Erstgespräch Online-Therapie, der ich der Einfachheit halber einen langen Artikel zur Katastrophe und die Worte »Die einzig Überlebende bin ich« mitgeschickt habe und die mir einen Termin für kommenden Mittwoch 9.30 Uhr vorschlägt. Dem stimme ich zu. Denn ich habe ein Problem. Zumindest das kann ich mir eingestehen. Dankeschön. Danke. Soll ich da sitzen bleiben oder soll ich wieder gehen? Petra Maria Dallinger hat diese Laudatio verfasst, sie kann heute nicht anwesend sein, deswegen habe ich die Ehre, sie zu verlesen. Gräberfeld von Lisa Viktoria Niederberger Mit einem Mal bricht etwas herein in ein Leben. Felsen, eine Mure stürzen herab auf eine Ausgrabungsstätte. Ein Archäologenenteam wird verschüttet. Die Grabenden werden unter Gesteinsmassen begraben. Ein so paradoxes wie existenzielles Ereignis. Der einzige Überlebende LAF, durch einen Zufall entkommen, scheint trotz des physischen Überlebens geradezu wie selbst mit den Kolleginnen unter die Erdmassen gezogen, auch ihr Leben wie beendet oder jedenfalls zum Stillstand gekommen. oder jedenfalls zum Stillstand gekommen. Nüchtern und strukturiert betrachtet die Ich-Erzählerin sich, das, was von ihr von bisherigen Gewissheiten übrig geblieben ist. Prämissen werden formuliert, Verankerungen ins Gräberfeld getrieben, im Versuch, wieder gesicherten Boden unter den Füßen zu gewinnen. Am Tag 68 werden schließlich auch erste Handlungen gesetzt. Das bisherige Leben, seine materiellen Zeugnisse werden dabei gewissermaßen abgesenkt. Sie sollen in darunterliegenden Sedimentationsschichten gelagert werden. Alles, was Identität bisher sichtbar ausgemacht hat, kommt in den Keller. Die Konfrontation mit der Vergangenheit lässt sich damit jedoch nicht hintergehen. Während die lehmenden, gehässigen Relikte mit dem Aufzug nach unten gebracht werden, steigt mit einem Paket aus der Verlassenschaft einer Kollegin etwas Verborgenes, Rätselhaftes wieder auf und fordert danach, sich ihm zu stellen. Lisa Viktoria Niederberger schickt die Protagonistin von Greberfeld ganz ohne Pathos in den Text. Ohne Selbstmitleid und in lakonischer Selbstbeschreibung hält LAF aus in einer lähmenden Gegenwart, abgeschnitten von Vergangenheit und Zukunft. Dem ungebeteten Einbruch dessen, wovon sie sich gerade befreien wollte, begegnet sie ungewöhnlich gefasst. Sie ist mutig, bereit anzunehmen, was sich im Paket befinden mag. Hier endet der Text, der die Jury aus einer Zahl von 61 Einreichungen von insgesamt durchwegs hoher Qualität zu überzeugen vermochte. Hier endet er hoffentlich nur als für die Bewerbung um den Marianne von Willemmerpreis so geschnittenen Textpassage, denn zu gerne wüssten wir mehr, mehr darüber, was nun geschehen wird, was Pauline Kanner, ihre Kollegin LAF, hinterlassen hat, wie ein Leben danach möglich ist, wie Resilienz hergestellt, Perspektiven zurückerobert werden usw. Mehr über Verbindungen zwischen der Vergangenheit, dem Verschütteten, Verdeckten und der Jetztzeit, wie das Spiel mit Analogien und Widersprüchen von Prozessen des Freilegens und Verschüttens fortgeführt wird. Lisa Viktoria Niederberger hat ihrer bisherigen literarischen Arbeit Wandlungsfähigkeit und Vielfalt gezeigt. Der Einblick in die Romanwerkstatt für Greberfeld öffnet nach der Publikation ihres Debüts »Misteln«, erschienen im Edition Musik 2018, von Kinderbüchern unter anderem um Nali und Nora, sowie ihren 2025 im Heimhund Verlag erschienenen Essay »Dunkelheit am Plädoyer« eine neue Facette im Schreiben der Autorin. Dunkelheit am Plädoyer eine neue Facette im Schreiben der Autorin. Wir Jurorinnen Petra Maria Dallinger, Claudia Romed und Sabine Weißensteiner freuen uns sehr, Lisa Viktoria Niederberger mit der Marianne von Willemarpreis 2025 auf ihrem Weg vielleicht ein wenig ermutigen zu können, wenn es denn einer Ermutigung überhaupt bedarf und gratulieren ganz herzlich zur Auszeichnung. Jetzt ist geplant, dass wir so ein kurzes Interview machen auf der Bühne. Ich habe mir ganz viele Fragen aufgeschrieben, aber eine Frage, die ich mir nicht aufgeschrieben habe und die mich voll interessiert. Wie geht es dir gerade? Mir geht es total gut. Danke. Mir geht es super gut. Ich bin vor Preisverleihungen dann doch immer ein bisschen nervös, weil es eine wahnsinnig wichtige Sache ist und weil es ja nicht so ist, wie wenn permanent Preisverleihungen wären. Also Preisverleihung und Lesung ist vom Nervositätslevel schon nochmal was anderes. Aber ich freue mich einfach sehr, da zu sein und ich freue mich sehr über die Auszeichnung und ich freue mich auch sehr über diese wunderschöne, tiefgehende Laudatio, die so viele Facetten von dem Text aufgemacht hat. Also das motiviert sehr, sehr, sehr zum sich da bald wieder ransetzen. Ich habe eingangs, wie ich ein paar Worte zu deiner Biografie gesagt habe, eben erwähnt, dass du dich gerne an den allerdunkelsten Orten begebst und das Ganze auch ein bisschen mit einem Schmäh. Und ich finde, das hat man beim ersten Satz dieses Stücks gleich gemerkt, ich wiederhole den Satz, ich glaube nicht, dass Pauline sterben wollte, aber ich bin mir sicher, dass ihr Tod sie amüsiert hätte. Ich habe den Satz gelesen und mir dachte so, warum lächle ich? Es geht um das Thema Tod. Also etwas eigentlich, was ganz vielen Menschen auch mir Unbehagen auslöst und trotzdem lächle ich. Was bewegt dich, dass du dich an diesen Orten hinbegibst? Ich glaube, über Schreiben und Literatur entsteht nicht nur Resilienz, wie schon angesprochen worden ist in der Laudatio, sondern auch Gemeinschaft, weil Schreiben und Literatur einen diskursiven Rahmen aufmachen. Und ich glaube, dass uns das Schreiben eben dadurch den Boden ebnet für Dinge, über die wir nicht gern sprechen. Und das finde ich eine von, also Literatur hat so viele tolle Funktionen, aber eben dieses Aufmachen von Gesprächsräumen ist eine von den Funktionen an Literatur, die ich mitunter am meisten schätze. Und darum versuche ich das, glaube ich, in meinem Schreiben auch immer wieder, dass ich einfach diese Gesprächs- und Denkanstöße irgendwie liefere. Wahrscheinlich macht das auch jeder schreibende Person. Aber ja, ich schaue gerne dahin, wo es ein bisschen weh tut, glaube ich. Das heißt, es ist ein wiederkehrendes Thema für dich einfach, auch diesen Missstand, das habe ich jetzt ein bisschen rausgehört und vor allem auch im Vorgespräch. Autorinnen verdienen weniger als männliche Kollegen. Nicht, weil sie nicht so viel drauf haben wie die Männer, sondern liebe Grüße vom Patriarchat. Dieser Missstand, wie wirkt sich das auf dein Schreiben aus? Ich kann mir ziemlich sicher sein, dass ich mir eine Bühne mit männlichen Kollegen teile, die ein paar hundert Euro mehr Gas kriegen als ich? In vielen Fällen? Weil sie angeblich härter verhandeln? Zum Beispiel? Okay. Natürlich jetzt nicht immer und ich glaube auch, dass die Sensibilisierung diesbezüglich bei Veranstaltungen immer mehr wächst und steigt. Und ich merke das auch unter Kolleginnen, dass wir einfach immer lernen, härter zu verhandeln. Also ich mache das mittlerweile so, wenn ich nach Honorarvorstellungen gefragt werde, dass ich diese 30% Gender Pay Gap einfach drauf haue, auf meine Honorarforderung. Ob man es dann auch wirklich kriegt, ist eine andere Frage, natürlich. Ja, und Tatsache ist ja, dass es nicht am Verhandeln von den Frauen liegt, sondern es liegt an dem, dass es noch immer ganz viel Klischees und Vorurteile über sogenanntes weibliches Schreiben gibt, dass wir die leichteren Themen verhandeln würden, dass wir diejenigen wären mit der Kinderliteratur. Dann herrscht immer noch das Vorurteil, Kinderliteratur wäre irgendwas Leichtes zum Schreiben. Ich habe ein Kindersachbuch geschrieben, ich kann bestätigen, Kinderliteratur ist nicht leicht zu schreiben. Versuchen Sie mal, Fotosynthese kindgerecht zu erklären. Spätestens dann glaubt kein Mensch mehr, dass Kinderbücher leicht zu schreiben sind. Also diese Marginalisierung von Themen, die irgendwie in das sogenannte Weibliche verortet werden, die merkt man immer noch im Literaturbetrieb. Wir merken das sehr gut, dass männliche Rezensierende häufiger Titel von männlichen Autoren rezensieren. Das heißt, sie haben eine andere Sichtbarkeit im Feuilleton. Das ist vor allem jetzt, wo immer mehr Zeitungen Kultursparten streichen, schwierig, dass dieser wenige Platz, den es gibt für unsere Bücher, sehr umkämpft. Platz, den es gibt für unsere Bücher, der ist sehr umkämpft. Also man könnte das durchdeklinieren. Aber jetzt waren wir in so guter Stimmung. Und deswegen ist es eine gute Überleitung, weil deswegen schauen wir uns jetzt an, warum es so wichtig ist, dass es den Marianne von Willem Frauenliteraturpreis gibt und was der für dich jetzt bedeutet, den gewonnen zu haben. Der bedeutet für mich einfach eine Bestätigung meiner Arbeit, im Sinne von, ich bin mit meinem Schreiben generell, aber auch mit diesem sich in Arbeit befindlichen Manuskript Gräberfeld auf einem guten, richtigen Weg. Das ist eine große Bestätigung einfach der eigenen Arbeit. Und es macht wahnsinnig Lust, sich da wieder hinzusetzen jetzt. Und natürlich ist es auch ganz banal. Wir reden ja eigentlich nicht so gerne über das Geld. Aber natürlich macht es einen Unterschied, ob man 5.000 Euro mehr im Konto hat oder nicht. Ich glaube, es gibt wenig Menschen, für die das keinen Unterschied macht. Gerade bei einem Projekt, das so in Arbeit befindlich ist, wo man vielleicht erst in ein paar Jahren einmal von Veröffentlichung sprechen kann, das ist schon angeschnitten worden, im Frühling 2026 erscheint ein anderes Buch von mir, mein Debütroman, das heißt Gräberfeld. Das wird nur einige Jahre dauern, Jahre, an denen ich, wenn nicht irgendeine Förderung kommt, vielleicht zum größten Teil unentlohnt an diesem Projekt arbeiten werde. Das heißt, solche Auszeichnungen wie diese, die sind einfach im wahrsten Sinne des Wortes Startkapital. Dass man solche Projekte überhaupt umsetzen und weiterverfolgen kann. Mir geben Literaturpreise und Stipendien immer die Möglichkeit, ohne einen sogenannten Brotschop weiterhin schreibend tätig zu sein. Ich weiß, das ist eine wahnsinnig privilegierte Situation. Ganz viele Schreibende tun das nebenbei, unter Anführungszeichen. Und ich finde das immer ganz unversteuerbar. Ich bin so froh und so dankbar, ausschließlich schreiben zu können. Und es ginge ohne Dinge wie diesen Preis. Also ja, jetzt bin ich versorgt bis eine Zeit. Danke. Danke. Ja, und du hast ja aus dem Arbeitstitel Gräberfeld gelesen. Und für die, die jetzt schon ganz neugierig sind zu denken, uh, 2026, da ist noch so lang dahin, man kann sich die, und Frau kann sich die Wartezeit verkürzen. Nämlich, du hast es eh schon erwähnt, 2024 ist eben heute Helle Sterne, Dunkle Nacht ein Kinderbuch von dir erschienen. Ja, magst du es dazu sagen? Nein. Okay, dann sage ich was dazu. Du hast es da so schön geschrieben. Und 2025, ein Jahr später, nämlich mit Dunkelheit ein Plädoyer ist im heut AS sehr gefolgt und, Spannung, nächstes Jahr veröffentlichst du eben deinen zweiten Roman mit dem Arbeitsmittel, Entschuldigung, nächstes Jahr veröffentlichst du dein Romandebüt namens La Heer im Otto Müller Verlag. Genau, also ich würde doch gerne zu Helle Steine, dunkler Nacht und zu Dunkelheit kurz noch etwas sagen, wenn man da eine total gute Brücke schlagen kann zu der Arbeit, die die Stadt Linz gerade macht. Wer aufmerksam die Medien betrachtet und Presseaussendungen liest und so weiß, dass die Stadt Linz sich mit einer Lichtverschmutzungsoffensive dem verschrieben hat, dass die Lichtverschmutzung in der Stadt Linz reduziert wird, was eine wahnsinnig großartige Sache ist, die mir zwei Bücher zu diesem Thema geschrieben hat. In Helle, Sterne, dunkle Nacht, so wie in Dunkelheit geht es um Lichtverschmutzung, um den Schutz nächtlicher Ökosysteme und warum wir als Gesellschaft und als oder auch die nichtmenschlichen Lebewesen, mit denen wir uns die Nächte teilen, warum wir alle von mehr Dunkelheit profitieren würden. Und dass es mit diesen zwei Büchern und der Arbeit der Stadt Linz, der diese coole Schnittstelle gibt, freut mich sehr. Das heißt, wer jetzt sich den Ternlichtverschmutzung, lesen Sie bitte nicht nur meine beiden Bücher, sondern auch die Presseaussendungen von der Stadt Linz. Die machen da wirklich ziemlich viel dazu und ich finde es großartig. Das ist das. Genau, ja, Stadt Linz. Und La Hea. La Hea ist der Debütroman, mein Debütroman. Und Debütromanen wird in meinem Literaturbetrieb ein ganz großes Ding gemacht. Und umso froher bin ich, dass der Zeitpunkt jetzt da ist, wo ich auch einen vorlegen kann. Der erscheint im März 2026 im Otto-Müller-Verlag und ich glaube, ich darf kurz erzählen, um was es geht. Ich habe mir eine Verlagsleiterin angeschaut. La Herre ist die Geschichte der titelgebenden Heldin, die auf einer abgelegenen Insel in einer nicht näher definierten Zukunft lebt. Und auf dieser Insel hat nachdem ein feministischer Machtwechsel stattgefunden hat, herrscht da jetzt sozusagen ein utopisches Dasein. Also Reproduktionsarbeit ist fair aufgeteilt worden, Geschlechtergrenzen sind irgendwie verschwimmend, man nutzt die natürlichen Ressourcen nicht mehr aus. Also es klingt eigentlich alles ziemlich ideal und perfekt. Die Gesellschaft hat sich der Gewaltfreiheit verschrieben und als La Hea dann eine Führungsrolle übernimmt, lernen sie aber sehr schnell, dass doch auf dieser Insel Ebria nicht alles so rosig ist, sondern dass es Menschen gibt, die diese Gesellschaftsform gern zerschlagen würden und sich wieder mehr auf so Macht und Besitz und Unterdrückung konzentrieren würden. Und damit ist natürlich dieses ganze Inselgleichgewicht in sehr großer Gefahr. Ist jetzt gerade im Lektorat, das Buch ist bald fertig. Und ich bin total aufgeregt und glücklich, dass das jetzt in drei Monaten, vier Monaten, fünf Monaten sehr bald erscheinen wird. erscheinen wird. Wir freuen uns mit dir und ich bin super gespannt darauf. Danke, dass du das mit uns geteilt hast und ich möchte mich ganz, ganz, ganz besonders bei dir bedanken, vor allem, dass du Themen in deinen Stücken, in deinen Werken aufgreifst, die uns als Gesellschaft dazu bringen, über Sachen zu reden, die wir vielleicht lieber unter dem Tisch kennen wollen würden und dass du eigentlich so Veränderungen ein Stück weit für eine verminderte Gesellschaft vorantreibst. Danke dir. Danke euch auch für eure Arbeit. Ich darf nun ganz offiziell um die offizielle Verleihung des Preises bitten und darf Frauenstadträtin Mag. Eva Schobisberger zu uns auf die Bühne bitten. Vielen Dank. Thank you. Danke. Wir können gerne noch Fotoschen machen. Aber ihr könnt gerne mit mir auf der Bühne stehen bleiben. Ja, bitte, unbedingt. Weil ich habe noch einen großen Dank, nämlich, Entschuldigung, ich drehe mich gerade mit dem Rücken, aber ihr habt es gesehen, wir sind ein bisschen flexibel mit dem Tisch. Da habe ich jetzt nicht mitgedacht, aber last but definitely not least, möchte ich mich ganz, ganz, ganz herzlich am Team, ich nenne es Team Awesome, ja, Sie können es vielleicht rat, dass Sie da hinten stehen bleiben, weil es geht um Sichtbarkeit von Frauen heute. Deswegen wollen wir Sie auch auf der Bühne sehen. Danke Anne Brack, kommt her bitte. Ich rufe jetzt alle namentlich auf. Anne Brack, Sanja Bajakic, Elena Kirika, wo sind die anderen? Okay. Wir haben noch Menschen auf der Galerie, die kommen gerade runter. Sarah Safi. Ja, Sarah, komm. Hoppala. Und... Ja, ja, ja. Und? Ja, ja, ja. Und Gugnazi Zaccarelli-Cardos, bitte auch noch auf die Bühne. Ja. Ja, komm, komm. Gleich sind wir vollzählig, aber hier sehen Sie die Power, die hinter dieser Veranstaltung steht und vor allem die die Frauenarbeit, jetzt im feministischen Sinn, in Linz vorantreibt. Danke, ihr seid so ein tolles Team. Danke. Applaus in Linz vorantreibt. Danke. Ihr seid so ein tolles Team. Danke. Wir sind gleich vollzählig. Ja, es ist schon ein weiter Weg von der Galerie nach unten, aber ich kann Ihnen ja einstweilen sagen, was dann... Ja, ich kriege das Zeichen. Sie ist gleich da. Ja, super. Yeah! Yeah! Danke! Achso, ich darf mich dazustellen. Das Team des Frauenbüros der Stadt Linz mit unserer diesjährige Preisträgerin Lisa-Viktoria Niederberger und Frauenstadträtin Mag. Eva Schobelsberger. Wir freuen uns jetzt auf das Weiterfeiern mit euch. Draußen gibt es Imbiss, wir haben Laona, die uns einhetzen wird. Ich sehe euch auf der Tanzfläche und bei den Bars. Es gibt Essen vom Tamusana. Bitte genießt es und vor allem tragen Sie die Message raus. Schreibende Frauen verdienen die Sichtbarkeit. Das fängt bei uns an. Sagen Sie es weiter. Sie verdienen die Würdigung, die Ihnen zusteht. Und sie steht uns zu. Let's do it.