Seit Mai letzten Jahres hat der Schlachthof Wels eine neue Führung. Es sind Veränderungen im Gebäude, aber auch im Programm zu merken. Was die Zukunft bringt, besprechen wir heute mit der neuen Leiterin Anna Rieder. Anna, freut mich, dass du da bist. Du bist jetzt die Leiterin des Schlachthofs. Was bringt deine Funktion? Als Mitarbeiterin des Schlachthofs, was bringt deine Funktion? Genau, ich bin seit eineinhalb Jahren ein bisschen jährlicher, gemeinsam mit meinem Kollegen im Florian Walter, im Leitungsteam. Und wir teilen uns die Aufgaben sehr auf, aber trotzdem ist jeder irgendwie ein bisschen für alles zuständig. Das heißt, wir koordinieren das ganze Kulturzentrum, wir machen die Personaleinteilungen, wir planen natürlich ein Programm, machen die ganze Produktionsabwicklung, wann gehört was auf der Bühne auf oder umgebaut und so weiter oder wo gehört was erneuert, wo ist eine Birne zum Wechseln, also halt alles ein bisschen überblicken und genau das Ganze zusammenzuhalten. Das ist also eine sehr vielseitige Aufgabe manchmal. Das ist eine meiner Lieblingsspezialtätigkeiten. Wir haben auch so einen Gastgarten, wo sehr viele Pflanzen sind. Und im Sommer gerade ist viel zum Gießen oder jetzt im Herbst wieder ein bisschen zu schneiden. Das ist ein guter Ausgleich zur Büroarbeit eigentlich. Warum heißt es denn Schlachthof? Was ist die Geschichte dahinter? Also der alte Schlachthof war früher tatsächlich ein städtischer Schlachthof. Das heißt, da haben alle Bauern, die umliegende Tiere zum Schlachten gehabt haben, sie dort hingebracht. Und man merkt es auch noch baulich. Es sind oft so an der Decke so große Traversen, wo die Tiere runtergehängt sind, es sind die Räume recht hoch. Man merkt schon ein bisschen, wenn man es weiß, der städtische Schlachthof ist dann geschlossen worden, weil der Bedarf nicht mehr da war, da in der Innenstadt so einen Schlachthof zu haben. Dann ist Anfang der 80er Jahre überlegt worden, was man damit machen könnte. Und es hat mehrere Kulturvereine gegeben, die sich so einfach ein Veranstaltungszentrum gewünscht haben und das dann nutzen angefangen haben, beziehungsweise umgebaut haben in Zusammenarbeit mit der Stadt Wörth. Und jetzt ist es eben ein großer Konzertsaal und noch weitere kleinere Räume, Proberäume haben wir bei uns im Keller, natürlich Backstage-Räume und Lagerräume für die ganze Technik und eine Bar. Alles was es halt so braucht um Konzerte zu veranstalten. Was ist denn das Programm dort? Also das Programm ist sehr vielseitig. Wir haben fast 300 Auslastungstage, also da finden Veranstaltungen bei uns statt. Es ist aber so, dass nur ein Drittel davon planen wir selbst. Die anderen zwei Drittel, da unterstützen wir mehr bei der Umsetzung. Da machen ganz viele Welser Kulturvereine Veranstaltungen. Zum Beispiel die Punkbrigade Wels macht das Wels Punkfest, die Musikwerkstatt macht jeden Dienstag Jazzveranstaltungen. Und diese Vielfalt von den Leuten, die das Programm machen, trägt auch dazu bei, dass wir ein sehr vielfältiges Programm haben. Also es gibt von Popkonzerten, Kabarett, Rock, Metal, Death Metal, alles Mögliche bei uns zu entdecken, ist glaube ich schon für jeden irgendwas dabei. Gibt es noch was für das jüngere Publikum? Ja, also wir haben eine sehr junge Gruppe an engagierten Eltern, die haben vor mehr als 20 Jahren die Bunte Prise ins Leben gerufen. Die Bunte Prise ist eine Veranstaltungsreihe, die ist einmal im Monat am Sonntag. Da ist Kindertheater oder Kinderkonzerte für Kinder ab drei Jahren. Es ist immer recht lustig, auch für mich dabei zu sein, weil es wird sehr viel gebastelt davor. Es gibt bunte Kuchen und bunte Brötchen und so. Also sehr cooles Programm. Sehr gute Rückmeldungen auch immer von den Eltern, weil die Atmosphäre einfach so entspannt ist und es nicht so stressig ist mit man muss jetzt, jetzt geht's los, jetzt muss man sich hinsetzen und so. Genau, das ist eins für die jüngste Zielgruppe. Dann haben wir dieses Jahr angefangen, Jugenddisco zu veranstalten, also für ein Publikum von elf bis 14 Jahren, wo man einfach DJs, Fotobox, alkoholfreie Cocktails, das ist sehr gut angekommen, das wird es dann im Februar zum Schulschluss quasi wieder geben. Und dann haben wir die Schlachthof Juniors. Die Schlachthof Juniors ist eine Gruppe von 15 bis 20 Jahren, die mit unserer Unterstützung selber Konzerte planen. Das ist auch immer zum Schulschluss, also zum Semesterschluss, zum Schulschluss. Und dann, es war gerade letztes Wochenende, zum quasiakt, die Veranstaltung, wo einfach junge Künstlerinnen aus der Region, aber auch mal größere Künstlerinnen geholt werden, alles was der Gruppe so taugt und genau das ist so für die jüngere Zielgruppe, was wir derzeit am Programm haben. Was sind denn eure Zukunftspläne? Unsere Zukunftspläne sind schon ein bisschen das Angebot quasi zu ergänzen mit Workshop-Reihen, mit Vermittlungsprogrammen, also einerseits, dass man mit der Schule einen Ausflug zum Beispiel machen kann zu uns, aber auch ein Ferienprogramm, zum Beispiel ein Bandcamp, wo man kommen kann, hey, ich spiele Gitarre, aber ich möchte gerne eine Band gründen, wo man lernt, wie man Songs schreiben kann oder einfach Einzelworkshops, wenn wir lernen, wie Lichttechnik oder Tontechnik zu machen, dass man da ein bisschen reinschnuppern kann, aber auch DJ-Workshops oder generell so Angebote, weil eben wir haben ja viel Proberäume unten, es proben viele Bands bei uns und da haben wir schon viele Menschen bei der Hand, die das Programm auch oder die ja wissen, was sie auch weitergeben würden und das wäre irgendwie sehr rund, wenn man da junge Leute unterstützen könnte, allgemein so mit der Musikschule zum Beispiel, dass man da ein bisschen musikalisch aktiv wird. Wie kann man euch denn generell unterstützen? Also der Schlachthof funktioniert so, dass ganz viele Leute ehrenamtlich auch mitarbeiten. Zum Beispiel die Leute, die bei uns an der Kasse sitzen, die arbeiten ehrenamtlich. Das heißt, sie kriegen dafür nicht bezahlt, machen das aber gern, Die arbeiten eh an der Montlicht, das heißt, sie kriegen dafür nicht bezahlt, machen das aber gern, weil so zwei Stunden am Abend einfach eh meist mit Freunden irgendwie man da dann sitzt und Einlass macht oder an der Bar mal mitarbeitet oder beim Aufbau. Das ist einfach eine sehr coole Möglichkeit, wenn wer überlegt, sich wo zu engagieren. Man kann natürlich auch spenden oder Mitglied beim Verein Freundinnen des Alten Schlachthofs werden. Das ist ein Unterstützungsverein, die überlegen sich dann quasi mit den Spendengeldern, die sie gesammelt haben, dass sie unsere Projekte oder Erneuerungen, Anschaffungen irgendwie bei uns unterstützen. Was ist denn die nächste kommende Veranstaltung, auf die wir uns freuen können? Zum Beispiel die Samstag am 20. ist zum ersten Mal wieder Skate Contest bei uns auf Disc Freimischer, weil sie eine neue Skatehalle gehabt hat, die mittlerweile schon wieder abgerissen worden ist, die jetzt eh da im Haus zwischengelagert ist, haben die Skater sich dazu entschlossen, dass sie aber auch einen Outdoor-Bereich wollen. Und jetzt kriegen wir wieder ein paar mehr Möglichkeiten zum Skaten. Das heißt, man kann auch unterm Jahr einfach vorbeischauen. Es ist immer offen, rund um die Uhr eigentlich. Und im Anschluss ist dann gleich ein Stoner-Rock-Konzert mit einer lokalen Band und einer Band aus Tschechien. Ist natürlich ein bisschen müde, aber auf das freue ich mich schon. Und ja, sonst ist es tatsächlich ein bisschen so, dass es jeden Tag was anderes ist, weil zum Beispiel am nächsten Tag, am 21. ist dann eben die Bunte Brise, über die wir vorher gesprochen haben. Das heißt, man hat am Abend irgendwie die müderen Rocker im Haus und dann am nächsten Tag am Nachmittag glaube ich auch die kleinen Kinder. Das macht sehr Spaß. Das freu mich. Dann vielen Dank für das Gespräch, Anne. Danke dir. Das hat mich sehr gefreut. Danke, bis zum nächsten Mal. Musik Musik Musik Musik