Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich. Die nachfolgende Sendung ist mit Unterstützung des Umwelt- und Klimaresorts des Landes Oberösterreich entstanden. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe ZuseherInnen, herzlich willkommen zu dieser Ausgabe von Klima und Du. Mein Name ist Maris Niewerkler und in dieser Ausgabe sprechen wir über Hörstadt. Hörstadt ist eine österreichische Klang- und Kunstinitiative aus Linz. Entstanden ist das Projekt, während Linz die Kulturhauptstadt Europas war, 2009. Hauptstadt Europas war 2009 und bis heute besteht jetzt der Heute-Verein, geleitet von Peter Androsch, gemeinsam mit einem kreativen Team hier in Linz und Peter Androsch ist jetzt auch heute mein Gast in Klima und Du und ich freue mich, dass Sie hier sind und geben Sie uns doch gerne einen kurzen Überblick über Hörstadt. In welchen Bereichen haben Sie Projekte umgesetzt? Was ist das eigentlich? Wurden Sie Installationen gemacht? Woran forschen Sie? Welche Kunst machen Sie? Das ist eine sehr umfangreiche Frage. Aber ich probiere, dass ich da mal wenigstens ein bisschen aufhinde. Also die Hörstadt ist ein gemeinnütziger Verein. Und wir nennen uns selbst Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft. Da sind schon mal die drei Felder zusammengefasst, die uns wichtig sind. Und höher statt deswegen, weil Akuin, sozusagen die Quelle des Wortes Akustik, heißt Hören auf Altgriechisch. Und Hören ist also eigentlich eine ziemlich unterbelichtete Sinneswahrnehmung des Menschen im Vergleich zum Sehen in unserer Umwelt. Und das hat uns interessiert, weil da noch so viel Entwicklungspotenzial drinnen ist. Und man könnte sagen, dass das Leitwort akustische Ökologie ist. Da sagen natürlich viele, was hat Schall mit Ökologie und so weiter. Das sind die üblichen Reaktionen. Aber ich sage es nur ein paar Schlagwörter, damit man überhaupt eine Idee kriegt, warum es Sinn macht, sich damit auseinanderzusetzen. Es werden bis zu ein Drittel aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf akustischen Stress zurückgeführt. Dann das Zentrum der Demokratie ist eigentlich eine Stimme haben und Gehör finden. Und das hat alles mit Schall zu tun. Und wir wissen auch, dass wer arm ist, im Lärm lebt. Also wir haben so viele Facetten von dem Thema, die uns eigentlich alle interessieren. Und die Mittel, die wir einsetzen, sind zum Teil forscherisch. Also es geht von einer klassischen Forschung über künstlerische Forschung bis zu Interventionen im öffentlichen Raum und ganz normale Kunst- und Kulturprojekte. Und das ist so ein Riesenspektrum, das wir versuchen mit einemstand. Es ist die Marke KNIP, der Leo Saftitsch, Anatole Bogendorfer und ich. Und das geht aber dann bis zu 20 oder mehr Leute bei großen Projekten. Kann man da dann irgendwie sagen, es gibt ein Hauptziel, diesen Lärm zu vermindern? Oder kann man irgendwie ein Hauptziel definieren oder ein Anliegen von Hörstadt? Das große Problem ist schon das Wort Lärm. Also zum Beispiel, wir haben ja da im Header gesehen, Lärmverschmutzung ist ein Wort, das wir nie verwenden würden. Wir wollen eigentlich, das Ziel ist eine menschengerechte akustische Umgebung. Und Lärm ist ein Begriff, der uns eigentlich mehr in die Irre führt, als dass es uns irgendwas bringt. Lärm ist jeder nichtgriff, der uns eigentlich mehr in die Irre führt, als dass es uns irgendwas bringt. Lärm ist jeder nicht gewollte Schall und meistens der Schall von den anderen. Also den Thema selbst, das kennt man, also Kinder großzogen und laut sein und unangenehm, sondern immer die Kinder von den anderen und nie die eigenen. Also Lärm ist ein ungeeignetes Mittel, um sich mit Schall auseinanderzusetzen. Wir reden eher von akustischer Belastung und akustischer Entlastung. Und wie überall ist beides notwendig. Also immer Fahrt und immer ruhig und still bringt auch nichts. Es braucht Belastung und Entlastung. Und das in einem vernünftigen Verhältnis zu haben, ist eigentlich die Kunst. Welche Rolle, also warum ist das dann so wichtig, das zu beachten? Sie haben jetzt vorher schon gesprochen über gesundheitliche Einschränkungen, sogar durch jetzt Belastung von Klang. Was kann dann Entlastung sein? Geht es da dann um Musik zum Beispiel? Sie sind ja auch Musiker. Naja, oder Ruhe. Gehen wir mal ins Basale. Was ist Schall? Was ist Akustik? Die Akustik ist die Lehre vom Schall und Schall ist nichts anderes als bewegte Luft. Die Luft bewegt sich immer und wir hören auch 24 Stunden am Tag. Das hat natürlich einen Grund und wir haben auch keine Ohrenlieder, damit wir die Ohren zu machen können. Die wichtigste Aufgabe des Hörens ist die räumliche Orientierung. Nur durch die Ohren wissen wir, was passiert hinter unserem Rücken. Wir können sogar um die Ecke hören. Also das heißt, die Raumwahrnehmung ist hauptsächlich akustische Wahrnehmung. Und warum ist das notwendig? Das heißt, die Raumwahrnehmung ist hauptsächlich akustische Wahrnehmung. Und warum ist das notwendig? Weil sie uns Sicherheit im dreidimensionalen Raum gibt und damit ist das Hören das wichtigste Warenorgan. Also wenn wir gefahren ausgesetzt sind, dann ist es wichtig, dass wir gut hören und davon rennen können. Und jetzt kommen wir nochmal zu dem Wort Lärm zurück. Wenn wir jetzt alles, was gesetzlich in den Normen und so weiter festgeschrieben ist, dann gibt es eigentlich nur zwei Werte, die berücksichtigt werden. Das ist die Lautstärke in Dezibel gemessen und die Nachhallzeit in Innenräumen. Und diese beiden Werte alleine sagen über akustische Umgebung gar nichts aus. Darum wollen wir jetzt, unser Ziel ist, dass wir vor Und diese beiden Werte alleine sagen über akustische Umgebung gar nichts aus. Darum wollen wir jetzt, unser Ziel ist, dass wir vorausschauend, hätte ich fast gesagt, also voraushören in möglichst viel Planungsprozesse, die es in einer Gesellschaft gibt, hineinkommen. Ich sage ein Negativbeispiel. In Wien gibt es seit Jahrzehnten den Veranstaltungsort, die Arena ist so ein bisschen Post-Hippie-Geschichte gewesen. Natürlich laut, so wie jede Jugend ihren Platz sich in der Gesellschaft erkämpfen möchte, tut sich das wodurch? Durch Lautstärke. Man fährt mit dem Moped auf dem Ortsplatz, man spielt laut E-Gitarre, man spielt außerhalb. Ortsplatz, man spielt laut E-Gitarre, man spielt außerhalb. Damit die Jugend sagen kann, ich bin hier, ich beanspruche einen Platz in der Gesellschaft, verwendet sie Lautstärke. Das ist was ganz Normales, allerdings haben sie schon darüber die antiken Philosophen aufgerät. Man kann schon nachlesen, dass die Jugend so laut ist und so wenig Ehrfurcht vor den Alten hat. Also die Arena ist dazu da, um Lärm zu machen. Und deshalb haben die ganz gescheiten Stadtväter und Mütter in Wien gesagt, dann übersiedeln wir die nach St. Marx. Das ist also ein, dort haben sie einen alten Schlachthof gekriegt, das ist ein Viertel, das ein reines Gewerbe- und Industrieviertel war. Jetzt vor kurzem, vor zwei Jahren, glaube ich, wurde neben der Arena drei Hochhäuser errichtet für betuchte Klientel. Die beziehen ihre Wohnungen, gehen auf den Balkon und kommen drauf, dass da unten ein Bankkonzert ist. Dann haben die Probleme angefangen. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass im Planungsprozess die akustische Umgebung nicht einmal ein Thema war. Also wichtig wäre, dass wir in die Stadtplanung, in die Architektur Schall als ganz normale Essenz, der wir gar nicht entkommen können, wahrgenommen wird. wird. Zum Beispiel die Lärmabteilung der Stadt Wien, die sind sehr gescheite Leute und haben von dem Vorhaben gar nichts gewusst. Also da geht es uns um den Sinneswandel, um ein Bewusstsein, dass wir alles, was wir hören, auch bewusst gestalten müssen. Das heißt nicht, dass wir dann im siebten Himmel sind und im Paradies leben, aber das heißt, dass wir uns diesen Problemen, die damit verbunden sind, auch stehen können. Ich weiß es gar nicht, weil die Frage halbwegs beantwortet hat. Ist egal, aber es war sehr interessant auf jeden Fall. Was kann Hörstatt dann in dem Fall machen, also darauf aufmerksam machen? Das ist einmal unsere Hauptaufgabe, dass wir überhaupt Bewusstsein schaffen dafür, dass Akustik ein wichtiges Thema ist. Es gibt zum Beispiel Papier über die Stadt Linz, das vor zwei Jahren herausgekommen ist. So ein dickes Positionspapier, was Stadtentwicklung ist, da kommt Schall gar nicht vor. Und Akustik kommt nicht vor. Das war so, wie wenn wir ein tauber Wesen wären. Und tauber und stumme Wesen. Dabei ist natürlich das, was uns umgibt akustisch, prägend für unser Leben. Also in diesen ganzen Bereichen, die ich versucht habe am Anfang schon darzulegen, im Sozialen, der Amis lebt im Lärm, im Gesundheitlichen, ein Drittel aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch akustische Belastung. Im Positiven auch die Lebensqualität ist davon betroffen. Also wenn ich eine gute Lebensumgebung habe, dann kann ich gut reden und zuhören. Ein Wert, der gar nicht hoch genug eingestellt werden kann. Also gerade in den ganzen aktuellen Fragen, wer hat was zu sagen, wem wird zugehört? Das ist ja sehr in Bewegung. Da denkt man nur, in meiner Jugend war das vor allem der aufkommende Feminismus, den Frauen eine Stimme geben etc. Und das geht ja in viel verfeinerter Form weiter. Also wir können sagen, dass die Beschäftigung mit Schall, die Akustik, im Grunde alle gesellschaftlichen Bereiche beeinflusst und damit ein wichtiges Thema für alles ist. Gibt es da konkrete Projekte von euch, über die man jetzt in dem Bereich sprechen kann, wo man jetzt darauf aufmerksam macht, das kommt in der Stadtplanung zum Beispiel null vor? Genau, das macht man. Ich sage da zwei Beispiele, wenn du möchtest. Spiele, wenn du möchtest. Krankenhausbau. Also, wenn wir jetzt feststellen, dass Schall Luft ist, die Luft bewegt sich und es nimmt unser Ohr wahr, dann ist der, der wirkliche Sounddesigner oder die, die Sounddesignerin, die praktisch das Gefäß für diese Luft macht. Sprich Architektur statt Planung. Weil dieses Gefäß bestimmt, wie sich die Luft überhaupt bewegen kann. Es ist ein Wissen des Jahrtausende altes, weil die Zivilisation ist mit einem Thema untrennbar verbunden, dass ein Mensch von vielen anderen verstanden wird. Also ich muss reden gehen, 500 Leute, 1000 Leute verstehen mich. Wer konnte das gewährleisten? Der Baumeister. Indem er also die Umgebung so macht, dass der Schall reflektiert wird, dorthin geleitet wird, wo man braucht, hat Jahrtausende funktioniert, funktioniert heute nicht mehr, weil dieses Wissen sich richtig verdampft ist. So, wenn wir jetzt das als Voraussetzung nehmen, gehen wir zurück zum Krankenhausbau. Im Krankenhaus sind nur Menschen, die Stress haben. Patienten fürchten sich, dass sie nicht mehr gesund werden. Die Angehörigen, die Kommandantinnen haben Angst um die Angehörigen, um die Patienten. Das Personal hat einen Dauerstress, Pflegepersonal gerade ganz aktuell. Das heißt, was ist da drinnen ganz, ganz essentiell? Dass alle gut miteinander reden können, verstanden werden. Punkt eins. Punkt zwei, dass sie sich gut orientieren können, weil das gibt dir persönliche Sicherheit. Sprich, dass du gut hörstieren können, weil das gibt dir persönliche Sicherheit. Sprich, dass du gut hörst, was hinter deinem Rücken ist und was um die Ecke ist. Und das ist abhängig von dem, wie die Räume konzipiert sind. Sprich, von dem, was der Architekt entscheidet. Schallverhältnisse sind von vier Parametern abhängig. Form, Volumen, Oberfläche, Material. Und das sind alles Entscheidungen, die der Architekt trifft. Wir haben zum Beispiel für das Krankenhaus Nord in Wien ein Konzept gemacht, wie man diese Dinge angeht und überhaupt darüber denkt. Weil es ist ja nicht so, dass man da ein paar Entscheidungen trifft und hat wunderbare akustische Verhältnisse, sondern die sind ja sehr oft in Konkurrenz mit anderen Zielen. Im Krankenhaus zum Beispiel ist das Hygiene. Und da muss man halt abwägen, wenn man nicht dran denkt, kann man nicht einmal abwägen. Da muss man Entscheidungen treffen, was ist zum Beispiel in dem Fall wichtiger? Hygiene oder gute akustische Verhältnisse. Und da muss man halt das sagen, in dem Fall ist Hygiene wichtiger, da ist Akustik wichtiger und so weiter. Oder Leitsysteme etc. Es ist ein ganz komplexes System, aber im Grunde sind die Fragen sehr, sehr einfach. Und in dem Fall haben wir gemacht ein Entwicklungskonzept für die Planung eines Krankenhauses. Zweites Thema, Akustik und Klimawandel. Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass Schall nichts anderes als Luft ist, dann ist eigentlich der physische oder physikalische Zusammenhang mit dem Klimawandel offensichtlich. Das, was uns jetzt beschäftigt, ist das, was die Luft macht. Die Luft ist zu warm, bewegt sich zu viel, transportiert zu viel Wasser, bla bla bla, das wissen wir alles. Aber im Umkehrschluss wissen wir, dass das natürlich die akustischen Verhältnisse radikal verändern wird. Zwei Beispiele. Das eine ist, je wärmer die Luft ist, umso schneller es sei. Und zwar in spürbarem Ausmaß. Normalerweise hat die Schalt bei 20 Grad Celsius 1200 kmh. Und mit jedem 10er Schritt haben wir 50 kmh mehr. Wir wissen, wie schnell ein Auto ist, das 50 kmh fährt. Das hat natürlich Auswirkungen. Denkt man nur an die Reflexionsphänomene, die bei Glasfassaden da sind. Da wird der Schall hingeworfen, wieder zurückgeworfen, bedeutet Verdoppelung der Lautstärke. Amplitude der Welle ist die Lautstärke. Die Welle geht zum Glas, boing, zurück, dasselbe nur einmal, zweimal so laut. Meiner Becher habe ich auf der anderen Seite wieder Glas, habe ich vervier Seite, wie das Glas, habe ich vor vier Wochen da drin gesteckt. Also die Themen sind ganz einfach. Zweites Thema, wenn ich so flächendeckende Erwärmung habe in den Städten, dann führt das überhaupt zu einer größeren gesundheitlichen und auch wahrscheinlich seelischen Belastung der Bevölkerung. Und wir können ja keinen Sinn von uns heraustrennen. Wenn ich dir jetzt sagen würde, du schaust es bitte nur, dann geht es schwer. Du musst immer hören, schauen, riechen, fühlen und so weiter. Das heißt, auch wir können den Hörsinn nicht heraustrennen. Wenn ihr jetzt insgesamt eine höhere Belastung habe, wird natürlich auch objektiv und Stadt, die mit sogenannten Lärm verbunden sind, werden sie vergrößern. Und so weiter und so fort. Also das sind Dinge, die wir jetzt zum Beispiel für die Stadt Wien untersuchen. Das sind Grundlagenstudien, weil das sind Gedankengänge, die sehr selten gemacht werden und klassische Gedankengänge der akustischen Ökologie sind. Warum akustische Ökologie? Die Ökologie beschäftigt sich mit der Beziehung von Lebewesen untereinander und der unbelebten Umgebung. Ich sage jetzt absichtlich Umgebung und nicht Natur, weil die Ökologie ist nichts, was nur auf den kühlen Wald reduziert werden kann, sondern auf unsere gesamte Lebensumgebung. Und nachdem wir eigentlich nur über Luft Gedanken machen, weil Luft schall ist, ist das ein ganz klarer und immanenter Bestandteil der Ökologie. Glauben Sie, dass man jetzt den Lärmschutz, jetzt sage ich schon wieder Lärm, den Lärmschutz ähnlich wie jetzt den Klimaschutz irgendwie übersehen hat in der Stadt einfach. Kann man das so bejahen? Ja, das würde ich so nicht sagen. Weil das hat so einen kulturpismistischen Klang. Und vor allem, man meint ja meistens eines damit. Es ist viel zu laut. Und das untersteht, dass laut böse ist und leise gut ist. Und das ist ein völliger Blödsinn. Aber was viel wichtiger ist, nicht über Lärm nachzudenken, sondern wie soll unsere Stadt klingen? Und nun viel bedeutender wäre vielleicht die Frage, wie wollen wir akustisch leben? Und dass natürlich dazu auch laute Umgebungen gehören. Und das braucht man genauso wie leise Umgebungen, sondern wie wollen wir das gestalten? Wenn wir jetzt nur über Lärm reden, was zeichnet dann unser Denken aus? Wir wollen was nicht haben. Wir denken, um Gottes Willen, das wollen wir nicht, und deswegen, wir kommen dann in ein Verbotsdenken hinein. Sollten wir nicht anders denken, was wollen wir? Das ist der viel wichtigere Schritt, und das ist eigentlich das, worum die Hörstadt kämpft. Was wollen Sie jetzt in der Stadt? Ich wiederhole es nochmal. Wir wiederholen optimale Kommunikationsverhältnisse für die Menschen. Wir wollen gute Orientierungsverhältnisse. Wir wollen, dass die Menschen nicht zu sehr belastet werden, dass die soziale Komponente erstimmt, weil jetzt sind natürlich die vielbefahrenen Straßen, wer wohnt dort, das ist auch statistisch schön dargelegt in ganz Europa. Also diese Fragen bleiben ja gleich. Nur die Frage ist, ob wir das lösen können, indem wir überall sagen, na, das darf nicht sein, das darf nicht sein, das darf nicht sein. Oder ob wir nicht lösen können, indem wir überall sagen, nein, das darf nicht sein, das darf nicht sein, das darf nicht sein. Oder ob wir nicht sozusagen in einem allgemeineren Planungsprozess in die Stadtplanung hineingehen und sagen, da gibt es laute Bereiche, da gibt es eher ruhigere, da gibt es welche, wo man sich selbst verwirklichen kann und so weiter. Und es ist komplexer dadurch, weil natürlich jeder glaubt zu wissen, was Lärm ist, und in Wirklichkeit weiß es niemand. Ein schönes Beispiel dazu, wenn es noch geht. Wenn ich in der Bretagne an der Atlantikküste liege und dort mein Büchlein lese und da sausen die Wellen her, habe ich ungefähr 9 Dezibel. Das ist ein Wert, der in Österreich zur Schließung der Betriebe führen würde. Und ich komme erholt zurück. Wenn in der Nacht der Wasserhahn tropft, fast nicht zu messen mit einem Dezibel-Messgerät, macht mich das verrückt und ich gehe runter in den Keller und tröte das Schuh, dass man ja nichts mehr hört. Da sieht man, was Schall für uns bedeutet. Das ist sowas Relatives, kulturell bedingtes, psychisch bedingtes und auch physiologisch bedingtes Phänomen, dass wir nicht sagen können, das ist laut und böse und das ist leise und gut. Ja, danke für die ganzen interessanten Anstöße. Vielleicht nochmal zum Schluss noch einen kurzen Blick in die Zukunft von Hörstadt. Wie geht es weiter? Jetzt gibt es euch schon 16 Jahre oder sowas. Wie geht es weiter? Gibt es interessante Projekte, neue Kunstinstallationen, was tut sich? Ja, erstens möchte ich darauf hinweisen, dass unsere Internetseite doch ziemlich aktuell ist. Also ich möchte daraus hinweisen, weil das ist eine Arbeit, die mir wahnsinnig viel Spaß gemacht hat, nämlich über drei Brücken musst du gehen. Da geht es wirklich um die akustische Situation um und auf den drei Brücken, die es im Zentrum von Linz gibt, also die Nibelungenbrücke, die neue Eisenbahnbrücke, wo weit und breit keine Eisenbahn ist, und die Autobahnbrücke. Also da gibt es einen Podcast, gibt es eine Karte, die man nachgehen kann und man kriegt über Google Maps die ganzen Punkte, die besprochen werden. Wunderbar, weil das geht sogar ein bisschen in die Kulturgeschichte rein. Die neue sogenannte Donautalbrücke haben wir noch nicht berücksichtigt, weil die war kurz vor der Öffnung. Kann man auch schwer drüber gehen, oder? Das ist genau so ein Thema. Da sagt man natürlich, warum? Das hat mit Akustik nichts zu tun. Natürlich hat es mit Akustik was zu tun, weil das würde natürlich, wenn wir von vornherein einen ordentlichen Fußgänger- und Radfahrerübergang mitgebannt hätten, wäre das ein Zeichen vom anderen Bewusstsein gewesen. Weil im Ganzen gibt es eigentlich nur die neue Eisenbahnbrücke, wo das aus meiner Sicht sehr gut gelöst worden ist. Also diese breiten Übergänge und so weiter. Und dann noch einmal, weil wir eben in Linz sind, teilweise bei den Linzer Sachen, weil das auch so schön da ist, die Hörenswürdigkeiten in Linz sind ganz auf den neuesten Stand. Wenn man auf hörstadt.at geht, Hörenswürdigkeiten anklicken, dann kommt man auf eine Karte, wo man also jeden einzelnen Punkt rausheben kann und schöne Anregungen kriegt, kann das auch nachgehen oder vielleicht sogar was dazuschreiben. Sehr spannend. Herzlichen Dank für das spannende Gespräch. Mein Gast Peter Androsch, Künstler, Musiker, Leiter von Hörstadt und danke Ihnen zu Hause fürs Zuhören, fürs Dabeisein. Auf Wiedersehen. Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussions Umwelt- und Klimaresorts des Landes Oberösterreich entstanden.