Einen schönen guten Abend im Depot. Ich begrüße Sie sehr herzlich zur heutigen Buchpräsentation Erinnern in Zukunft. Ich begrüße sehr herzlich die Gästinnen des heutigen Abends und bedanke mich sehr, dass Sie der Einladung des Depot gefolgt sind. Am Podium vertreten sind Wilhelm Binder, Araba Evelyn Johnson-Arfer, Michael Podgorac, Anne Wiederholt-Arianaward und Jamila Granditz, die als Moderatorin durch den Abend führen wird. Jamila Granditz lebt und arbeitet als Kuratorin in Wien. Sie ist Teil von Cine Collective und D-Arts, einem Projektbüro, das sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Diversität in die Wiener Kulturlandschaft zu bringen. Ihr Interesse liegt in der Verschränkung theoretischer Ansätze, filmischer, künstlerischer und aktivistischer Formen. Jetzt bleibt mir noch Ihnen einen schönen Diskussionsabend zu wünschen. Wie immer sind Sie im Anschluss an die Diskussion sehr herzlich eingeladen, sich gedanklich einzubringen. Ich werde dann das Mikrofon herumreichen im Raum. Ich möchte vorausschicken, dass die Veranstaltung aufgezeichnet wird. Das heißt, Sie haben die Möglichkeit, auch das Mikrofon zu verweigern und einfach sich so zu Wort zu melden. Gut, dann beschließe ich jetzt die einleitenden Worte und übergebe an Jamila Grandiz. Vielen lieben Dank für die Begrüßung, für die Einladung und Einleitung und für das Raum zur Verfügung stellen hier im Depot. Ich freue mich sehr, dass ihr mich gefragt habt, Anne und Micky, auch den heutigen Abend zu moderieren. ist der Anlass, das Erscheinen dieses wunderbaren Buches, erinnern in Zukunft, über das wir gleich mehr hören werden. Ihr seid herzlich willkommen, jederzeit in die Diskussion mit einzusteigen. Es wird am Ende auch nochmal Zeit dafür geben, aber auch wenn es zwischendurch das Bedürfnis gibt, sich einzubringen, einfach den Arm heben und ihr bekommt das Mikrofon. Aber ich stelle euch zuerst mal unser Podium vor. Und zwar, wir haben gerade schon gehört, dass William Binder hier auf dem Panel sitzt und das Queer Museum Wiener repräsentiert. Queer Museum Vienna repräsentiert. William Binder studiert Kultur- und Sozialanthropologie an der Uni Wien in Frankreich sowie Bildende Kunst in Wien und Barcelona und engagiert sich in Redaktionen, kuratorischen Teams, Ausstellungs- und Theaterräumen, einer queerfeministischen Filmreihe und diversen Performance-Kollektiven. Lohnarbeit in Gastronomie und Kundenservice sind ebenso wichtige Erfahrungen. Als freischaffender Künstler kooperiert William Binder heute in diversen Projekten, unter anderem im Queermuseum Vienna. In der künstlerischen Arbeit betrachtet William Machtstrukturen und normative Prozesse der Gesellschaft aus queerer Perspektive. In verschiedenen Medien werden Konzepte zum Leben erweckt, performative Interventionen, multimaterielle Skulpturen, Zeichnungen, Video, Text. Schön, dass du da bist. Links von William Araber Evelyn Johnson Arthur. Sie ist transdisziplinäre künstlerische Kultur- und Erinnerungsarbeiterin, Zeitreisende, Wissenschaftlerin, Kuratorin, Lehrende, Verlernende und Rechercheurin. Sie war Mitbegründerin und Aktivistin von PAMOJA, Bewegung der jungen afrikanischen Diaspora in Österreich, das Network of African Communities gegen institutionellen Rassismus und der Recherchegruppe zur schwarzer österreichischer Geschichte. Sie hat an der historisch schwarzen Howard University in Washington D.C. gelehrt, schwarze Politik und Geschichte der afrikanischen Diaspora studiert und ihre Doktorarbeit zur pan-afrikanischen Non-Aligned Rassismuskritik von Uno Kama Okonjo, der Pan-African Students Union of Austria im postnazistischen Österreich der frühen 60er Jahre befasst. Gemeinsam mit Jelena Micic ist sie derzeit künstlerische Co-Leiterin der Wien-Woche 2025, einem Festival für Kunst und Aktivismus und Teil des Direktorinnen-Kollektivs von MUSMIC, Museum für Migration, eines Museums, das es noch zu erkämpfen gilt, während es gleichzeitig jetzt auch schon die grundlegende Gewalt thematisiert, die Museen Europa meist zugrunde liegt und das auch jetzt einen Raum hat, über das wir gleich auch noch mehr hören werden. Ja. Schön, dass du da bist, Araben. Links von Araber Michael Portgorats, er ist Künstler, Filmemacher und Produzent. Seine Arbeit fokussiert sich auf Transmigration, plurales Erinnern und marginalisierte Gemeinschaften und mit verschiedenen Medien erzählt er Geschichten über Identität, Zugehörigkeit und die Herausforderungen des Lebens zwischen zwei Welten. Hi Miki. Und last but not least neben mir Anne Wiederholter-Ranjewat, sie ist Schauspielerin, Organisationspsychologin sowie Mitbegründerin und Gründerinnen und Co-Künstlerische Leiterin der Brunnenpassage Wien. Ihre Arbeit fokussiert auf die heterogene Stadtgesellschaft, Diversität im Kultursektor sowie auf Pluralm Erinnern. Im Theater liegt ihr Interesse auf experimentellen und dokumentarischen Arbeitsweisen. Hi Anne. Wir wollten an dieser Stelle mit dem Video, das keinen Ton hat, starten und sozusagen den Raum setzen oder vielleicht auch den Ausgangspunkt der Auseinandersetzung setzen. vorher ein größeres Projekt, aber quasi das Buch vielleicht entsteht aus einem größeren Projekt, das noch nicht abgeschlossen oder vielleicht auch in seiner Zeitlichkeit sehr offen ist, das auch räumlich in Wien und in der Stadt verankert ist, und zwar der Bunker 16, den ihr, Micky und Anne, in der Brunnenpassage oder aus der Brunnenpassage, bearbeitet, befragt und öffnet. Und zwar diskursiv öffnet, im Einladen, im Zusammendenken, im Zusammenschreiben. Und vielleicht wollt ihr jetzt nicht stellvertretend für die pluralen Perspektiven, die in diesem Video stattfinden und die Stimmen, die quasi für sich vielleicht auch versuchen zu fassen, was Erinnerung für sie bedeutet, sprechen, aber vielleicht ein bisschen umreißen, wie es zu dem Projekt kam und inwiefern euch das Plurale am Erinnern ein Anliegen ist, das dann letztlich zur Publikation des Buches geführt hat. Ich kann gerne einfach ein Zitat lesen, das ich gerne machen soll. Natürlich von einem Filmacher, einem serbischen Filmacher, Jörg Misirnik heißt er, und er sagt eben, dies ist kein Buch über die Vergangenheit, nicht weil die Vergangenheit fern und unerreichbar wäre, sondern weil es mit dem Eingeständnis beginnt, dass es nicht weiß, was Vergangenheit überhaupt ist, geschweige denn, wo sie sich befindet. Vergangenheit, so heißt es, ist das, was geschehen ist, immer hinter uns. Doch dieses Buch stellt genau das in Frage. Für dieses Buch ist die Vergangenheit keine zeitliche Kategorie mehr, sondern ein kulturelles Artefakt. Allgegenwärtig, hier, jetzt, in allem, für jede. Etwas, dem man nicht ausweichen kann, ob man nun nach vorne oder zurück geht. Eine Vergangenheit, die aktueller ist als die Gegenwart und ungewisser als die Zukunft. Das ist das Neue. Jeder ist eingeladen, über sie zu urteilen, sich auf eigene Weise an sie zu erinnern, sie zu verstehen und neue zu erschaffen. Und eben als wir gemeinsam, also als ich gemeinsam mit Anne an diesem Buch gearbeitet habe und ich erlaube mir hier auch, aus einer der Mitte herausgegeben, auch im Namen aller Autorinnen und Beteiligten dieses kollektiven Projekts zu sprechen, war es genau dieser Gedanke der uns getragen hat dass die vergangenheit nicht hinter uns liegt nicht abgestoßen ist und auch keine disziplin ist keine disziplin gehört also irgendwie ist die über auferstreut und vor allem in Traumata, die durch Schweigen weitergegeben werden, in den Ritualen des Gedenkens und in der Sprache, mit der wir andere beschreiben. In den Fragen, die aus Schulbüchern verschwinden. irgendwie, ich meine, als wir damals mit dieser Initiative angefangen haben, mit vielen anderen Beteiligtenigten war das irgendwie die idee einfach von dieser staatliche narrative irgendwie weg zu gehen und einfach paradigmen wechseln und schauen was eben die die andere perspektive wie ihn auch zu sagen haben dabei eben es gibt auch quasi viele aktuelle kriege die man irgendwie in wien nicht wirklich reflektiert oder man eben fall oder quasi spricht doch immer über zweites wert des kriegs und wir haben aber gerade viele andere aktuelle Kriege und auch, wie Anne einmal gesagt hat, wir haben sogar viel mehr Leute, zum Beispiel aus Bosnien, die gerade in Wien leben und Kriege überlebt haben, als die Leute aus dem Zweiten Weltkrieg, die quasi keine Plattform haben, ihre Traumas zu reflektieren und auch keine raum für vier quasi seine heilung oder überhaupt zu erzählungen mit ihrer eigenen geschichte und das eigentlich ausgangspunkt und da haben wir dann hat auch viel darüber geschrieben und so gearbeitet und da haben gedacht okay da haben wir jetzt schon so viel dass sie eben bereits für ein buch sind und dann eben dank verlags vertreten elke moditz haben wir dann irgendwie auch geschafft dieses buch auch zu beendet zu stellen ja danke mickey für das zitat von demeremia Zilnik. Ich glaube, es ist total schön, dass die Frage der Verortung, von wo befindet sich die Vergangenheit, da so stark drinnen steckt. Und ihr seid ja auch ausgegangen von einem Ort und einem Prozess um einen ganz spezifischen Ort. Anne, vielleicht magst du ein bisschen was zu Bunker 16 erzählen und wie sich das dann mit der späteren Auseinandersetzung rund um das Buch und das kollektive Denken und Schreiben und den Versuch auch zu fassen, was bedeutet Vergangenheit, was bedeutet Geschichte und was bedeutet Erinnern aus ganz vielen unterschiedlichen Positionalitäten in einer Stadt wie Wien. Ja, danke. Ich würde mal ein bisschen krass sagen, wir haben leider aus der Geschichte nicht wirklich so viel gelernt, wie erhofft. Und am Brunnenmarkt, wo wir seit jetzt sogar über 15 Jahren tätig sind und zwar wirklich täglich mit so unterschiedlichsten Menschen zusammen agieren dürfen, mit so unterschiedlichsten Menschen zusammen agieren dürfen, ist es uns irgendwann bewusst geworden, was es eigentlich bedeutet, in einer Gesellschaft zu sein, wo Rechtsextremismus so näher kommt, wiederkommt und so erschreckend sich jetzt Identitäre an den Üppenplatz stellen. Also das ist eine Realität. Und wo es einfach eine Notwendigkeit gibt, sich thematisch auch nochmal zusätzlich zu allem anderen zu fokussieren. Und dann ist eben dieser Ort ins Spiel gekommen. Also dass es diese Koinzidenz gibt, da liegt dieser verborgene, versteckte Bunker, also das ist eine Eingangstür, manche haben es vielleicht schon gesehen, aber das ist so eine kleine Metalltür unter der Kinderrutschbahn im Park. in Europa, ich glaube 85.000 PassantInnen pro Woche und wirklich Menschen, also so wie Miki gerade schon beschrieben hat, mit so unterschiedlichsten Erinnerungen und so viel Lebenserfahrung und so viel Wissen, was wir so dringend brauchen in unserer Gesellschaft. Wir haben tausende von Menschen, überhaupt in Österreich, aber auch vor allem in Wien, die selber auch in Bunkern waren oder die in Gegenden der Welt waren, wo es keine Bunker gab oder die einfach Dinge erlebt haben, wo wir dieses Wissen, wir müssen darüber sprechen. Also es gibt so einen Bedarf, endlich sich zuzuhören. Und dass die Erinnerung, die wir gesellschaftlich umsetzen, auch abgedatet wird mit der Realität. Und die Pluralität, die eben vorhanden ist in unserer Gesellschaft, die ist in der sogenannten Erinnerungskultur, oder wie wir auch immer das nennen möchten, überhaupt nicht vorhanden. Also wir haben jetzt, glaube ich, vor zwei Jahren, gibt es jetzt endlich am Karlsplatz das homosexuelle Mahnmal. Es gibt überhaupt noch kein Mahnmal für die Roma und Sinti Community. Da fängt es ja schon an. Und wir haben halt gesagt, okay, dieses Jahr haben wir 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, wir haben genauso 30 Jahre Ende des Krieges in Bosnien und Herzegowina. Und dass das aber eine riesige Relevanz in unserer Gesellschaft hat, von der Bevölkerung her, von den Traumata, aber auch von dem Wissen und von dem Bedürfnis darüber zu sprechen und dass das überhaupt keinen Raum hat, keinen Resonanzraum und was wir sehr genau wissen, dass das alles Zeit braucht. Es reicht nicht ein temporäres Projekt mal zu machen oder noch ein neues, kleine Plakette irgendwo hinzuhängen. Es braucht Räume, wo diese, weil wir überlernen und verlernen, das fiel eben schon, wo eine ganz langsame Annäherung an diese Komplexität der vorhandenen Erinnerungen in unserer Gesellschaft stattfinden kann. Und das ist unsere Vision. Das ist die Vision, dass wir genau an diesem Ort, wo so viele Menschen sind, und das ist ja auch ein politischer Agitationsraum der Ypenplatz, es ist ein konsumfreier Raum in diesem doch auch sehr gentrifizierten Platz. Und dass das geöffnet wird, dass es zugänglich ist. Und ich glaube, das Buch ist für uns ein ganz wesentlicher Meilenstein auf diesem Weg, weil es eben so viele Menschen sind, die dieses Bedürfnis haben, die ihre Zeit, ihre Ideen, ihre Erfahrungen eingebracht haben und die schon, es sind sicher über 60 Personen jetzt in den letzten Jahren bei Projekten schon involviert gewesen und Da sind wir unendlich dankbar, weil mit jeder Person eigentlich eine neue Erinnerung, ein neues Thema auch hineinkommt. Ja, vielen Dank, Anne. Du hast gerade sehr schön aufgespannt, wie einerseits sozusagen die Lokalität oder das Vorhandensein dieses Bunkers und du schreibst in der Einleitung des Buches, dass das ein Bunker ist, der aus Berlin von Hitler direkt 1940, 1941 beauftragt wurde, von ZwangsarbeiterInnen und Freiwilligen gemeinsam erschaffen wurde und zwar unter dem Projekt Festung Europa damals. So hat dieser Bunkerbau gehört. Also auch wenn wir über Erinnerungsresonanzen und Echos sprechen, ist das ein erstes unglaublich lautes Echo, das mir einfach sehr stark nahegegangen ist, auch nochmal in der Kontextualisierung. Und ihr habt beide jetzt schon über Denkmäler, über Räume jubiläen angesprochen und ich finde es total interessant weil im versuch erinnerung überhaupt zu fassen oder erinnerungskultur oder praxis oder arbeit können auch über die unterschiedlichen zugänge dazu sprechen dass vielleicht das erste ist was kommt wie manifestiert sich erinnerung oder Gedenkkultur im Stadtraum? Oder welche Architekturen nimmt das an? Oder welche Artefakte erinnern oder transportieren uns in eine Zeit, in eine Vergangenheit, in eine Zukunft, in eine andere Sphäre? Und diese Frage nach dem Denkmal, die ja oftmals fast schon ein Ablenkungsdiskurs weg von der Erfahrung oder von der Dringlichkeit des Artefakts Vergangenheit an sich in all ihrer Komplexität und in all dem nicht fassen können, steckt auch in dem Zitat, das du mit uns geteilt hast, schon so wunderbar drinnen. Und die Tatsache, dass ihr einen Prozess gestartet habt, der sich eigentlich dieser Frage, was bedeutet Erinnerung für unterschiedliche Menschen, für unterschiedliche Positionalitäten in dieser Stadt mit KollegInnen, mit FreundInnen, mit Verbündeten, aber auch mit ExpertInnen aus allen möglichen Disziplinen, also auch wem gehört die Vergangenheit, sie gehört nicht einer Disziplin, sondern ganz vielen, steckt sozusagen in dem ganzen Projekt drinnen. ganz vielen steckt sozusagen in dem ganzen Projekt drinnen. Nun ist es so, dass eure Praxis ja nicht nur eine transkulturelle im weitesten Sinne ist, sondern auch eine translokale hier in Wien, aber auch sozusagen über die Grenzen der Stadt und die nationalen Konstruktionen hinweg, aber auch innerhalb der Stadt ein starkes Netzwerk entsteht und so sind Queer muss mich glaube ich ganz wichtige verbündete die jeweils auch noch mal ganz eigene zugänge an die frage des erinnerns bringen was mir jetzt aufgefallen ist eine vorbereitung ist dass das beides orte sind die momentan temporär erst mal im otto wagner areal angesiedelt sind, nachdem das Volkskundemuseum, das für beide auch ein erster Ort des Entstehens oder des Emerging-Wahns, auch dorthin exiliert ist für den Umbau. Aber allein der Ort dort schon einer ist, dem so viele unterschiedliche Ebenen des Erinnerns und auch des Gedenkens eingeschrieben sind, dem eine unglaubliche Gewaltgeschichte eingeschrieben ist, wenn wir auch über das Euthanasie-Programm nachdenken in der NS-Zeit, aber Ableism, Queerphobia und tatsächlich Gewalt am Körper und an psychischer Gesundheit diesem Ort so inhärent ist. Und was bedeutet es, dort quasi Museumsarbeit zu machen und zwar aus der vielleicht Praxis eines Paramuseums, wie das Queermuseum eines ist, das aus dem Performancemuseum heraus auf eine Notwendigkeit und eine Lücke aufgezeigt hat und zwar nicht des Archivs, sondern der künstlerischen Auseinandersetzung mit queerer Identität und auch dem Queering von Kunst in dieser Stadt. Das war jetzt eine lange Hinleitung, aber ich glaube, dass diese örtliche Parallele durchaus relevant ist, auch wenn wir uns darüber Gedanken machen, wie diese unterschiedlichen Räume und Initiativen in Beziehung stehen. Willi, hast du Lust, ein bisschen darüber zu erzählen, was das Queermuseum macht, wie das Queermuseum dort gelandet ist, wo es gerade ist und was hier auch vielleicht das prozesshafte Zusammenkommen und sich gemeinsam Gedanken machen und vielleicht auch erinnern ausmacht. Test, Test, meine Stimme und das Mikro. Ja, also ich fange jetzt mal mit einer klassischen Vorstellung des Queer Museums an, um einen Abriss zu geben, 2020 gegründet und anfangs wirklich nur so punktuell, bei zum Beispiel einer Kunstmesse oder bei einem Festival dabei. Und dann wirklich diese Chance vom Volkskundemuseum 2022 mehrere Ausstellungen hintereinander zu machen, sechs Monate oder sieben Ausstellungen und eine davon war eben auch Historisiert euch und da habe ich das Projekt gemeinsam mit Chris Steinberger gemacht und auch noch weitere Personen waren beteiligt, Künstlerinnen und Künstler, Ari Bahn und Carly Biller haben dann die Objekte gemacht und Historisiert euch ist so einen Aufruf, in dem man sich die Geschichte einschreibt, aber eben auch sich über die Geschichte informiert. Und das war so eine Wortkreation, die uns ganz gut gefallen hat, um diese Lücke eben auch aufzuzeigen, dass es in der Geschichte sozusagen auch höhere Erzählungen braucht noch, also die man noch ergänzt, weil Geschichte entsteht ja in der Zeit, wo sie sozusagen gelesen wird und geteilt wird. Und da haben wir mit der Idee von einer Timeline sozusagen mal begonnen und uns den Moment herausgenommen, 1972, das Ende des Totalverbots, und, äh, schon 1971, Learning History, und ja, ich habe dann für euch einige Exemplare mitgebracht, könnt ihr sich gerne mitnehmen, ist aber auch online verfügbar zum Download. Ja, und mit diesem Projekt, das war auch so mein Einstieg dann ins museum es gab schon persönliche beziehungen aber da habe ich mich doch im team mehr beteiligt und ja das museum ist eben wieder schon gesagt dass diese performance dass man eine einen missstand hat aber es auf der Missstand klingt hart, aber dieses Fehlen eines Queermuseums in Wien aufzeigt. Es gibt aber, muss ich auch sagen, eine enge Zusammenarbeit mit Queen, das Queere Archiv der Stadt Wien. Und das sind ganz wichtige KooperationspartnerInnen immer auch schon und haben jetzt auch den Raum bald, dass sie einen Museumsraum machen. Und es freut uns sehr, dass dort sozusagen diese, was auch manchmal die Erwartung eines Queermuseums ist, diesen sozialhistorischen Überblick geben zu queerer Geschichte, wo es bei uns halt eben mehr um künstlerische Auseinandersetzung geht. Die aktuelle Ausstellung ist auch Queer Temporalities, also queere Zeitlichkeiten, Brüche, Lückensprünge. Und schaut dann eben auch in die Vergangenheit oder wie erinnert man sich. Und die Meilensteine in einem queeren Leben sind oft sehr unterschiedlich zu einem vorerwarteten heteronormativen Leben. Und das sollte ja eigentlich dann für alle sozusagen diesen aufbruch geben also ihre geschichte ist nicht für nur für queere personen sondern ist ja für die gesamte gesellschaft ein umso wichtigerer punkt weil ihre personen immer in alle familien eingeboren werden und sozusagen dann für alle auch informationen von uns zur verfügung gestellt werden und wir sind ein anlaufort, wir verstehen uns auch als Kulturzentrum oder einfach Ort des Begegnens, dass man da auch Informationen bekommt und Fragen stellen kann. Wir haben ein nettes Format Kaffee, Kuchen, Kunst, da kann man sich dann gemütlich zusammensetzen, um über die gesehene Kunst zu sprechen, aber gleichzeitig aber auch seine fragen zu gender und queeren thematiken halt eben anzubringen ja ich habe mir noch aber noch sitzen gemacht was ich immer ganz spannend finde es immer vor welche perspektiven im vertreten sind und bei geschichte kritik kann man nicht einen mit einer Perspektive schreiben, aber zumindest diese darzulegen oder die Perspektiven oder die Personen, ihre Motivationen auch sozusagen, dass sie mit einschreiben. Das ist auch bei der Wissenschaft, in der Kultur- und Sozialanthropologie war das auch immer sehr wichtig, dass man sich das fragt, aus welcher Perspektive wird erzählt und wie schaffen wir das, dass wir das mit einfließen lassen in diese erzählende Geschichte. Also das, glaube ich, ist was, worum es auch ganz stark geht. Wenn zum Beispiel Queer Museum Vienna, dann ist eindeutig, dass zumindest mal queere Perspektiven eingenommen werden. Aber trotzdem heißt das nicht, dass es nicht noch mehr geben kann. Das heißt, wir freuen uns auch immer über den Austausch, dass man nicht so als hohes, also institutionalisierte Macht sozusagen da irgendwie was von uns geben, sondern es ist eher dieses Anregen und diesen Austausch halt eben öffentlich zu machen auch ein bisschen. diesen Austausch halt eben öffentlich zu machen auch ein bisschen. Ja, danke Willi. Wobei man ja auch sagen muss, ihr seid sehr kollektiv organisiert, es ist ein prozessuelles Arbeiten, das sozusagen auch die Ausstellungspraxis prägt und habt in diesen fünf Jahren seit der Gründung auch in eurer Ausstellungspraxis sehr unterschiedliche Themen und Positionalitäten abgedeckt und auch mit sehr vielen unterschiedlichen KuratorInnen und KünstlerInnen kooperiert. Und weil du gerade auf die aktuelle Ausstellung verwiesen hast, ich finde es schon auch super wichtig, weil wir immer innen total viel über Traumata und Gewalt sprechen, aber in dieser Queer- und Zeitlichkeiten-Ausstellung ganz stark auch die dokumentation von alltag von existenz von lust von pleasure von joy von dating culture von protestkultur stattfindet und dass ein genauso wichtiger bestandteil von erinnerungskultur ist wie die der mahn melder und der denkmäler und die der gedenkorte ja vielleicht gleich noch mehr, aber Araber, das Musmik, teilt ein bisschen eine räumliche Geschichte mit dem Queermuseum und vielleicht auch in der Performance Museum in der Notwendigkeit eines Ortes, einer Räumlichkeit, aber auch eines Spaces im übertragenen Sinne für Ausverhandlung und für migrantische Geschichte, Kunst, Realität und verbindet sich mit ganz vielen anderen Aspekten deiner Praxis hier in der Stadt, aber auch an anderen Orten mit der Wien-Woche, genauso wie mit Dingen, die quasi dem Musmik vorangegangen sind. Vielleicht magst du ein bisschen umreißen, wie es zu Musmik kam und wie deine Geschichte dir auch aus der aktivistischen Organisation mit Pamoja sehr weit zurückreicht, da rein spielt. Ja, passt das mit dem Mikrofon? Okay. Die Frage verbindet sich auch, also selbst du hast gesehen, dass die Kurzbio etwas lang ist, aber was ich in dieser Kurzbio auch versuche, ist auch meine eigenen Praktiken des Erinnerns. Also ich habe schon sehr früh begonnen, zu einer Zeit, wo Pamoja-Bewegung der jungen afrikanischen Diaspora sehr verunwichtigt war, das einfach in meiner Kurzbio zu benennen. sehr verunwichtigt war, das einfach in meiner Kurzbier zu benennen. Oder auch das Network of African Communities, das 1999 gegen institutionellen Rassismus gekämpft hat. Aber auch die Recherchegruppe zur schwarzen österreichischen Geschichte. Und in diesem Sinne ist auch MUSMIC ein Kollektiv, das wächst und dessen Mitglieder mit so unterschiedlicher, vielschichtiger Geschichten auch einbringen. Und ich möchte heute auch einige dieser Fragmente auch hier einbringen. Ihr habt beide auch jetzt im Einladungstext Fragen aufgeworfen. aufgeworfen und wir haben ja vor kurzem am 30. März, glaube ich, ja, glaube ich schon, im OWA, also im Otto-Wagner-Areal und du hast angesprochen auch die Geschichte des Otto-Wagner- Areals, einen unserer vielen Anfänger als MusMik gefeiert. Und einige Fragen, die ich dort gestellt habe, die wir kollektiv dort gestellt haben, würde ich ganz gerne hierher auch reinbringen. Ich versuche viele Brücken zu schaffen und eine Brücke, die mir auch nochmal einfällt, ist auch das Buch, der Verlag des Buches, der Mandelbaum Verlag hat 1999 nämlich das Buch Morgengrauen veröffentlicht, ein literarischer Bericht von Charles of Oedu, ein literarischer Bericht, den Charles of Oedu noch im Gefängnis geschrieben hat. die auch die Geschichte erzählt, dieses Networks der African Communities, das sehr erfolgreich gesilenced wurde durch die Operation Spring, die bekannter ist als das Netzwerk, das zerschlagen wurde. Also ich finde, das ist auch etwas Besonderes, diese Verbindung. Und ich würde ganz gern beginnen mit einigen der Fragen und etwas, was für mich auch so einen Rahmen bildet, ist ein Zitat, das aus Bell Hooks Buch Talking Back, Thinking Feminist, Thinking Black stammt. Black stammt. Es ist ganz kurz und es sagt Our struggle is also a struggle of memory against forgetting. Und das ist etwas, was sich auch verbindet in den verschiedenen Struggles. Diese Gewalt des Vergessens oder wie Fatima El Tayib es nennt, dieser aktive Prozess des Vergessens. Und auch die damit verbundenen Gewalten, du hast auch das Silencing angesprochen, als etwas, was sich immer wiederholt. Und mein sehr geschätzter Kollege Lubomir Pratitsch, der ja auch einen Beitrag in dem Buch geschrieben hat, hat das so benannt, und das reflektiert sich auch in Musmik, dass es einfach eine Geschichte der ewigen Anfänge ist. Es ist immer ein Anfang. Und jetzt in Owa ist es wieder ein Anfang. Und die Frage, die sich auch stellt, ist, wie können wir Architekturen des kritischen Erinnerns schaffen, die auch beständig sind, ohne dass sie einfrieren, die auch beweglich bleiben. dass sie einfrieren, die auch beweglich bleiben. Und hier ist es so, dass die, also eines der Anfänge war wieder am 30. März, aber jetzt um ein bisschen was über die Geschichte zu erzählen, auch von Musmiq, eine der vielen Anfänge war im 1919, wo es zu einer Formation von Musme gekommen ist. Gleichzeitig finde ich es aber auch immer wieder wichtig, und Jamil, du hast es auch angesprochen, dass dieser Anfang auch sich verbindet mit weiter zurückreichenden Anfängen. Und diese Anfänge sind mit rassismuskritischen Kämpfen, Streiks, Protesten, Träumen, Kritiken, Frustrationen, Untröstlichkeiten, Träumen, aber auch Albträumen, Forderungen und Interventionen verbunden. und als du über die Historisiert euch gesprochen hast, habe ich an das Büro für ungewöhnliche Maßnahmen gedacht, mit dem ich mit Lubomir Pratisch gearbeitet habe, auch Andreas Görg und wir haben damals ein antirassistisches Archiv versucht ins Leben zu bringen und eines der Broschüren hieß Historisierung als politische Strategie. Es ging immer wieder auch um diesen ewigen Anfängen, auch etwas entgegenzusetzen. Und auch diese Columbus-artige Entdeckung von Rassismus immer wieder. Und auch diese Kritiken, die Kämpfe, die auch immer wieder verunwichtigt werden, vergessen werden. Also dem auch etwas entgegenzusetzen. Es geht immer auch um diese Struggle for Memory against forgetting in vielerlei Hinsicht. Und um nicht zu lang zu bleiben, wollte ich einfach auch ganz konkret einige der schon im Ober gestellten Fragen fragen auch hier also für sie auch ein echo finden du hast auch angesprochen der ort des otto wagner spitals die der mut mit verbundene geschichte und das sind fragen die ich beispielsweise auch dort bei dieser Eröffnung gestellt habe und ich würde sie ganz gern hier nochmal echoisieren. Wie lassen sich selbstbestimmte postmigrantische Beipock-Geschichten im Otto-Wagner-Areal heute erzählen? Einem Areal, das laut Homepage der Gedenkstätte Steinhof als Heil- und Pflegeanstalt in den Jahren nach dem Anschluss 1938 zum Wiener Zentrum der Nazitötungsmedizin wurde. Einem Areal, in dem mindestens 7500 Steinhof-PatientInnen ermordet wurden. Einem Areal, in dem in der sogenannten Kinderabteilung am Spiegelgrund zwischen 1940 und 1945 800 chronisch kranke Kinder oder Kinder und Jugendliche mit Behinderung systematisch ermordet wurden. Und daran anknüpfend habe ich dort eine Frage gestellt, die ich auch im Volkskundemuseum in einer Veranstaltung, die von Schnittbucht organisiert worden ist, das Museum der Untröstlichkeit, Sadia Hartmann zitierend, die Frage stellt, What are the stories one tells in dark times? Und wir haben das Glück durch die Kooperation mit der Angewandten, und ich bin sehr froh, dass Sophia Pembesa auch hier ist, auch eine Lehrveranstaltung zu kreieren, die auch diesen Titel trägt, Ewige Anfänge, Repeating Stories. Und die Studierenden haben diesen Ort besucht und haben sich auch Fragen gestellt. Und eine dieser Fragen würde ich hier auch ganz gern auch echern. Und zwar sind das Fragen, die gestellt worden sindika Nikifor-Vomowa, Alisa Peiska, Bastian Reiker, Annalena Stocker, Sharazad Nasapur, Viraj Garam, Volji. Das waren alles Studierende, die diese Fragen gestellt haben. Ich werde mich kurz halten. Und eine der Fragen war, How do we nourish ourselves to ground in a space with so many histories? What plants will grow from silent seeds? Could seeds grow here? Could seeds grow here? Und abschließend würde ich sehr gerne abschließen mit Mariaman Singer, eine der Direktorinnen unseres Kollektivs, die auch gerade jetzt Bürgermeisterin, Kandidatin ist, unter dem Namen Akosua Ngozi Adichie, für die Partei Fantasia Migranta. Und zwar, wem gehört die Erinnerung? Welche Geschichten müssen erzählt werden, die bisher in der Stadt unsichtbar sind? Warum ist es wichtig, dass die Geschichten von MigrantInnen in Museen endlich selbstbestimmt erzählt werden? Wer entscheidet, welche Geschichten im Museum erzählt werden und welche nicht? Ja, ich glaube, es gibt viel zu erzählen, aber ich hoffe, ich war nicht zu lang, aber ich würde an dieser Stelle dann schließen. Danke. Vielen, vielen Dank, Aroba. Du hast ganz viel aufgefächert und ganz viel aufgegriffen. Und das ist total toll. Und du endest auf dem Museum und auch auf der Frage quasi, wie auch mit der Gewalt, also das steht ja auch schon in deiner Kurzbio, aber wie sozusagen mit einem Begriff oder mit einer Institution umgehen und eine Institution performen, der so eine Gewaltgeschichte eingeschrieben ist. Und das sozusagen eine Performance ist, die sowohl Queer Museum als auch Mosmik auf eine Art und Weise verkörpert oder eröffnet. Und hier einfach auch die Frage, inwiefern da noch ein Anspruch, den du gerade artikuliert hast, auf selbstbestimmtes Erinnern, selbstbestbestimmtes erzählen drinnen steckt und was das sozusagen bedeutet und willi du hast kurz gesagt wir wollen nicht die institution sein die setzt obwohl er noch quasi vor dem prozess der institutionalisierung seit steckt diese frage schon total stark drinnen wie verhält man sich in dieser performance dieses fake it und ist in diesem präfigurativen tun vielleicht auch schon in einer realität wo man dann plötzlich zu akteuren wird oder auch als solche gelesen wird die sozusagen datums hoheit hat oder wissen setzt und und was sind da die fallstricke und das frage ich mich in Bezug auf alle drei Projekte, auch in Bezug auf Bunker 16, weil die Architektur an sich, der Ort an sich schon so geladen und aufgeladen ist und ihr habt jetzt diese zwei musealen Räume an diesem Ort mit einer unglaublichen Gewaltgeschichte und schafft es dennoch in Andraxen da ständig Brüche einzuführen. Aber vielleicht habt ihr ein bisschen Lust da in die Tiefe zu gehen und genauer zu erzählen, was da die Strategien sind und was vielleicht aber eben auch die Ambivalenzen oder Fallstricke sind. Willi, magst du vielleicht anfangen? Also du meinst die Position, also die Position, die Lage am Ottobachmarkt. Die Lage, aber schon auch das Museum als Begriff oder als Strobe oder als Praxis. Ja, wir sind sehr froh, dass das DUW auch vor Ort ist und an die Geschichte erinnert und da die expertinnen sozusagen auch sind wir konnten bis jetzt in unserer letzten ausstellung die 40 erinnern an die gewalt und die verbrechen die vor Ort passiert sind, haben uns schon auch schwer getan, weil es gab dann halt eine Nähe vom Titel zur T4-Aktion, also die halt einfach dieses Euthanasie-Programm war. Und da war das dann wirklich unser Anliegen, das aufzugreifen, Finale, weil wir waren ja schon mit zwei Ausstellungen davor vor Ort und konnten das noch nicht irgendwie einbauen. Es sind verschiedene Erfahrungen gewesen. Also wenn Personen von früher, die das im Spital zum Beispiel als Patientinnen oder Mitarbeiterinnen waren, die finden das eigentlich durchwegs positiv, den Ort neu zu besetzen. Aber gleichzeitig ist es diese Verantwortung, über dieses Verbrechen zu sprechen, halt einfach eine sehr große. Und wir konnten das mit unseren Ressourcen bis jetzt nicht so umfassend machen, wie es vielleicht das TUW kann. Und deswegen sind wir froh, dass wir auch diese Partnerinnen vor Ort haben, um darauf hinzuweisen. froh dass wir auch diese partnerinnen vor ort haben um darauf hinzuweisen das performen des museums ja also es ist es geht um das ist quer in der museum als praxis und museum ist so ein ort der hierarchien und querying versetzt sich schon noch mit hierarchischen Strukturen und Normierungen auseinander. Und da sind wir einfach dabei, während dem Aufbau dieses Projekts darauf aufmerksam zu sein, welche Erwartungen kommen an uns durch diesen Begriff Museum, durch die Verwendung, welche Verantwortungen übernehmen wir und und aber auch wie wir dem team untereinander sozusagen werden die rollen verteilt und wie flach können wir die hierarchien halten und ich setze mich regelmäßig damit auseinander aber es ist für mich manchmal verantwortungs hierarchien kann ich irgendwie so manchmal akzeptieren oder kompetenz aber ja es ist trotzdem eine herausforderung wenn alle mitreden können und sollen und das ist da wird glaube ich auch nie irgendwie ein runder prozess draußen das muss dann immer auch manchmal stolpern und schwierig sein also das ist sozusagen die erwartung eigentlich an das projekt dass wir da durch unsere fehler lernen aber die fehler kultur muss auch erst entwickelt werden deswegen ja wir sind mittendrin ich glaube das ist voll wichtig ist dass das das ist voll toll ist dass ihr die kooperationen habt mit dem darf oder mit den archiven oder mit den expertisen aber ich verstehe eure praxis auch wenn sie implizit also auch wenn sie nur nicht nur aber auch wenn sie implizit erinnert, auch immer als eine Praxis des Austreibens dieser Geister. Weil queere Kunst und performative Praxen, Auseinandersetzungen mit Zeitlichkeiten, mit einer Existenzbescheinigung durch alle Zeiten hinweg an diesen Ort zu bringen, ja schon ganz, ganz viel mit sich bringt, auch wenn das quasi nicht den expliziten Bezug immer herstellt. Und diese Verantwortung ist ja auch eine, die eine geteilte ist oder die man ja auch in einem kulturpolitischen größeren Rahmen auch nochmal befragen oder diskutieren könnte, was es bedeutet, diesen Ort zu einem kulturentwicklungsort zu machen ich würde nur kurz anschließend das was du meinst davor schon auch das schöne analyse dieses lustvolle erinnern oder an oder erinnern an lustvolle momente weil das ist schon etwas warum vielleicht manchmal erinnerung so schwierig ist wenn es sich sehr auf die dramatisierenden ereignisse in einer gesellschaft immer nur stützt und ich habe keine antwort drauf aber ich merke nur es ist ein angebot da auch mal die andere momente zu erinnern und also nicht nur die helden sagen sozusagen was macht eine ges aus, was haben wir erreicht an menschlichen Dingen. Also sozusagen, das gehört zum pluralen Erinnern für mich dazu und auch dieser verschiedenen Perspektiven. Aber da würde ich halt bei den verschiedenen Perspektiven zumindest gerne manchmal wissen, wer spricht und aus welcher perspektive gesprochen wird und ich glaube es ist ja auch ganz wichtig weil sowohl queere geschichte oder erinnerung als auch migrantisierte geschichte und erinnerung ganz oft auf das trauma reduziert wird oder nur über das trauma einzug in erinnerung oder erzählung findet das heißt alltag zu erzählen und lustvolle praxen zu erzählen da ja auch schon schon eine Gegenpraxis ist gerade im Museum. Araba, wie geht es euch mit diesen Ambivalenzen um? Ich bin so, ich bin nicht die Schnellste, ich bin noch bei so vielen Fragen hängen geblieben und verdau die auch jetzt gerade während ich spreche. Aber was mir auch noch eingefallen ist, was ich benennen wollte, was ich damals im OVA noch nicht benannt habe, ist, dass damals die Baumgartner Höhe einfach auch ein Bewegungsort von Pomoja war und ist. Also die Realitäten, du hast das auch angerissen und danke dir auch dafür. Und da bin ich jetzt aber wieder beim Trauma. Also Rassismus, es war eine Zeit, in der Rassismus noch viel mehr verdrängt wurde als heute. Und Rassismus zu benennen, war eine unfassbar anstrengende Prozedur. war eine unfassbar anstrengende Prozedur. Und ich kann, es ist nur als Beispiel ein Snippet, um das zu entabstrahieren, wir haben 1997 zusammen mit Echo, das war der Verein der zweiten Generation, eine Pressekonferenz gemacht zu Rassismus in der Schule, der Rassismus, den wir in der Schule erlebt haben, der auch institutionalisiert war in Schulbüchern. Und es war nicht möglich, dass das als solches benannt wurde. Also der Standardreport war Fremdenfeindlichkeit in Klassenzimmern. Und diese unbenannte Gewalt, also eine Gewalt, die takes you out und sie existiert aber nicht für die Gesellschaft und auch die Psychiatrie als Ort der Gewalt, in der Rassismus nicht thematisiert wird, weil du auch über Dinge gesprochen hast, also gewisse Baustellen, ich glaube es gibt einfach sehr sehr viele Baustellen, wir sind jetzt in der Zeit wo es Plattformen gibt wie Wir sind Wien, die genau diese Perspektive einnehmen. Aber das war damals noch nicht so. Und deswegen auch mein, also in der Vorstellung sehe ich mich auch als Zeitreisende, weil ich war sehr lange weg, ich war 13 Jahre weg. Und sie kommen jetzt einfach in der Gegenwart in gewisser Weise an. Es ist ein tiefgreifender Prozess. Aber die Frage der Institution, ich glaube, das ist auch etwas, was sehr wichtig für MUSMIC ist, dass während wir für ein Museum kämpfen, die Wichtigkeit eines Museums der Migration hervorheben, thematisieren wir aber gleichzeitig auch die Gewalt von Museen, auch die koloniale Gewalt, die fundamentale koloniale Gewalt, die Museen zugrunde legt. Und das ist natürlich ein Spagat, aber ich glaube, das ist etwas, was einfach unfassbar wichtig ist in diesem Zusammenhang. was einfach unfassbar wichtig ist in diesem Zusammenhang. Vielen Dank dir auch nochmal für das Zeitreisen, aber auch für den Wissenstransfer, der diesem Zeitreisen inhärent ist und für die Art und Weise, wie du diese Kontinuitäten der ewigen Anfänge, aber gleichzeitig eben im Arbeiten gegen das Vergessen diese Kontinuitäten aufzeigst, dieser unterschiedlichen Kämpfe und Initiativen, die es so lange gibt und die ja auch systematisch gebrochen, unterbrochen, verdrängt werden und somit diese ewigen, vielen Anfänge auch herbeizwingen. Anne und Mik, ich würde gerne zurückkommen zum Buch, bevor wir dann auch öffnen, weil das was ihr gemacht habt ist, dass ihr in diesem Buch sehr unterschiedliche Beiträge auch in der Form und auch im Format versammelt habt. Es sind Essays drinnen, es ist Lyrik drinnen, es gibt ganz viele Graphic Novel und Comic, eigentlich auch Interventionen zwischen den Texten, es gibt Zitate und offene Verweise und auch ganz unterschiedliche Positionalitäten ges Muster, die sich durchziehen und zwar die Frage nach dem pluralen Erinnern, die Frage der Erinnerungsarbeit, die Frage, was bedeutet multidirektionales Erinnern, es gibt dialogische Formen und ganz unabgesprochenerweise wiederholen sich die Bezüge und das finde ich sehr schön und eben auch sehr wichtig und diese Frage von Multidirektionalität in der Erinnerungsarbeit, sehr wichtig und diese Frage von Multidirektionalität in der Erinnerungsarbeit, wenn wir jetzt von Michael Rottenberg sprechen, der ja auch von einigen der AutorInnen aufgegriffen wird, ist ja insofern relevant, weil sozusagen hybride Identitätskonstruktionen und Gesellschaften gar nicht funktionieren können in einer linearen Erzählung von Zeit, von Vergangenheit, aber auch schon gar nicht von Erinnerung, weil sozusagen translokale Bezüge, die einem in Erinnerung sind, die ja nicht verschwinden, auch wenn man sich auf eine Richtung bezieht. Und vielleicht wollt ihr ein bisschen zur Architektur oder Dramaturgie des Buchs erzählen. Ich glaube, ihr habt auch ein Beispiel mitgebracht, das wir uns dann gerne auch können ja immer wir haben so viele themen aufgemacht ich bin auch so glaube noch langsam und ja also wir sind zu schnell aber eben ich finde kurz auch zurück zum Museum kommen, auch weil es ist auch einer der liebsten Themen von mir. Warum diese Bunker und eben diese Geschichte, weil das so haut eben vor allem, habe ich das Gefühl, in Österreich und Wien oder Deutschland für Leute ist ein dunkler Ort und so vor allem eben einen Nazi-Bunker, der eben direkt von Hitler quasi geführt und eingeordnet wurde, finde ich spannend, dass die Leute so betrachten, obwohl das auch ein Schutzraum ist. Und ich meine, ich bin selbst eben so ein Kriegskind. Ich war in zwei Kriegen, in Bosnien-Herrieg in boston später in serbien quasi im dato gegen serbien oder umgekehrt und und ich war oft auch selbst im bunker oder verschiedene improvisation bunker wo wir ich habe das auch aus gesagt so wie beste parties gehabt haben also das war wirklich so für uns quasi raum neben unser schutzraum und haben wir eben dann quasi manchmal tage lang uns dort gesammelt und hat ja einfach super gute zeit zusammen gehabt und eben unsere unsere aktuelle zeiten quasi reflektiert haben auch viel zeit gehabt und das alles ganz zu reflektieren und ich glaube das ist irgendwie auch wichtig irgendwie immer wieder zu erwähnen dass das jeder raum auch nicht raum ist und auch nicht dass man sich auch im wie das die eben diese museums institutionelle hierarchische wissenschaftliche zu ernsthaft sozusagen zementierte ideologie und so betonierte wände wo man denkt sich okay das ist jetzt auch so und es gibt keine andere perspektive paradigmen so dass sie wie eben unsere initiative irgendwie wir uns auch eben dass unsere Initiative, ich muss jetzt Araber zitieren, Erinnerung ist unser Aktivismus. Und diese Initiative mag auch durch diese Erinnerung diese Wände befreien, also wir einen Raum aufmachen und umwandeln und nicht raum und auch uns von diesen täten und zugehörigkeiten quasi bis sie befreien und us platz finden wo wir quasi finden dann bis sie mehr feuer kultur oder ebenso an learnings prozesse oder widerstand oder sogar auch sabotieren ein museum oder so ich meine auch wir haben diese beste beispiel mit karo eger denkt man wie ja es ist so gab es eine riesige versprechung aber es ist tatsächlich noch immer nichts passiert und eben ja aber ich will jetzt nicht in die richtung gehen also ich komme zurück zum buch und zwar eben ich glaube wir sind sehr zufrieden mit dramaturgie vom buch und es ist halt so eben ein glaube ich gehungene beispiel wie kann wie kann man Musik in die Worte umfassen und auch so wie kann man Performance oder Videos oder Formate, die nicht so quasi geschrieben sind, aber trotzdem irgendwie sehr wichtig in einer Erinnerungskultur, wie kann man das auch narrativ quasi in Worte irgendwie umwandeln und Und das war eben die Idee, dass wir irgendwie gefahren haben und haben gesagt, okay, wir dürfen uns nicht begrenzen auf irgendwelche Standards und auch nicht so Wände betonieren und zementieren herum, sondern wir möchten einfach lebendig uns spielen und auch vielleicht eben uns selbst sabotieren immer wieder ein bisschen so widersprechen und diese widersprechungskultur auch ein bisschen so entwickeln und dadurch haben wir auch so dann ich glaube eben durch diese prisment von illustrationen comics über es sehen wir wissenschaftliche texte und wirklich so genannte songs auch irgendwie so ein bogen gemacht und raum aufgemacht dass wir eben nicht quasi eine Antwort anbieten, sondern eben so eine ehrliche, offene Frage stellen und sagen, okay, das ist unsere Erinnerung, die nicht auf einer wissenschaftlichen oder autoritären Perspektive basiert ist, nicht auf eine wissenschaftliche oder autoritären perspektiven basiert ist sondern eben aus an unsere perspektiven die wo wir teilnehmerinnen sind und zeitzeugerinnen oder einfach menschen die quasi erfahrungen haben die muss nicht unbedingt auch das können auch schon erfahrungen sein ja wie gesagt so im bunker wir haben auch viele parties gehabt und eben und eben wie gesagt so im bunker wir haben auch viele parties gehabt und eben und eben sie keine abgeschlossene erzählungen sondern eben fragen also sind viele fragen und und viele anfänge ja und es geht einfach es ist wie du auch selbst da zitiert hast, wem gehört diese Vergangenheit und auch warum tut sie so weh. Du möchtest so anschließen. Das war schon ganz, ganz viel jetzt. Vielleicht lassen wir aus welcher Perspektive sprechen. Wir haben ja einen Text mitgebracht als Video. Vielleicht würden wir das jetzt noch einspielen. Super, total gerne. Ihr habt den Text Srebrenica von Babi Markovic mitgebracht, richtig? Genau. Amen. Gjødning GONG Kjell Kjell Aus Unsicherheit habe ich mich im Mai 2011 für meine Abschlusslesung im Rahmen eines Stipendiums in Sarajevo hart und bunt geschminkt und habe mir falsche glänzende Perlen um den Hals gehängt, was im universitären Rahmen in einem Seminarzimmer besonders bescheuert ausgesehen hat. Adelheid hatte mich angerufen und gesagt, dass sie mich nach der Lesung abholen würde, damit wir nach Srebrenica fahren. Sie sagte, Radko Mladic sei verhaftet worden und sie wolle am nächsten Tag eine Reportage aus Srebrenica schreiben. Mich nahm sie als Dolmetscherin mit. Die ganze Nacht fuhren wir mit ihrem abenteuerlichen kleinen Auto über kaputte Straßen nach Srebrenica. Der Ort war nirgendwo angeschrieben und da ich eine schlechte Beifahrerin war, mussten wir mehrere Male umkehren und jedes Mal wieder nach der Richtung fragen. Entschuldigen Sie, wo ist Srebrenica? Die Frage stellte ich durchs Fenster hindurch mit meinem Belgrader Akzent und einer glänzenden Perlenkette noch um den Hals. Leider fiel mir das erst viel später auf, als ich mich im Spiegel sah. In der Republika Srpska standen mitten in der Nacht an der Kreuzung immer einzelne Männer und antworteten belustigt, ungläubig und mit einem gewissen Ekel. Was brauchst du, Srebrenica? In der Pension, in der wir erst nach Mitternacht ankamen, waren noch zwei Japanerinnen untergebracht. Mit Kamera um den Hals und einem Reiseführer studierten sie beim Frühstück lange eine Karte und wir zwei fuhren zum Potocari Friedhof. Der war von der Sonne aufgeheizt, in einem Zelt und im Schatten stand eine Frau und verkaufte Bücher über Srebrenica. Sie erzählte über ihre Tochter in London, die ein Buch mit Schlafliedern aus der Gegend geschrieben hatte. Das kauften wir. Offensichtlich hatte die Frau schon viele Interviews gegeben. Adelheid fragte sie noch, wie sie den Juli 1995 erlebt hatte. Sie erzählte von dem Tag, an dem ihr Mann von ihr getrennt und anschließend umgebracht worden war. Und während sie die konkrete Szene nacherzählte, schien sie wieder in dieser Halle zu sein, sie brach vor uns zusammen und wir entschuldigten uns. Eine andere Frau, später in der Stadt, die nicht sprechen wollte, sagte beim Weggehen nur, was soll ich denken darüber, dass Radkomladic verhaftet wurde, ich hatte ein Enkelkind in der Halle und niemand wollte ihm Milch geben, esic verhaftet wurde. Ich hatte ein Enkelkind in der Halle und niemand wollte ihm Milch geben. Es ist verhungert. Nach jedem Gespräch wuschen wir uns auf der Toilette des Einkaufszentrums die Gesichter, weil es uns peinlich war zu weinen, denn was haben wir zu weinen, wenn uns nichts passiert ist. Als wir mit den Interviews fertig waren, fielen uns noch ein paar Jugendliche auf, die vor der lokalen Schule herumsaßen. Wir fragten sie, was sie als die nächste Generation dachten, ob sie die Verhaftung Mladic als einen kleinen Abschluss empfanden und eventuell als Chance an ihre Zukunft zu denken. Solche Floskeln boten wir ihnen an. Sie reagierten zunächst nicht, dann standen sie auf. Ein Junge mit langen Haaren und Band-T-Shirt kam ganz nah an uns heran. Seine Finger krallten sich in den Schulzaun und er sagte, das wird nie jemand beweisen können. Niemand kann sagen, was passiert ist, niemand wird das jemals wissen können, niemand darf irgendetwas behaupten. Während er redete und die anderen hinter ihm standen wie Horrorkinder, drehte ich mich um und es kann sein, dass ich mich falsch erinnere, aber ich erinnere mich, dass ich von dem Platz, an dem ich stand, immer noch den riesigen Friedhof sehen konnte. © transcript Emily Beynon Vielen Dank für diesen Beitrag von Babi Markovic und damit auch nochmal eine andere Perspektive auf das Projekt und das Aufzeigen, wie sich dieses Buch vielleicht eben auch in filmische Formate übersetzt, wie dann wieder in andere Räume wandern und sich zu einem größeren Ganzen verhält. Babi Markovitsch endet auf dem Satz, vielleicht erinnere ich mich falsch. Und ich glaube, dass diese Frage von wie erinnert man sich richtig und kann man Erinnerung vertrauen und inwiefern ist Erinnerung Erzählung oder eine Praxis, die ganz viele unterschiedliche Funktionen hat, die stecken da drinnen, gerade auch in Verbindung mit Trauma und traumatischen Erfahrungen oder im Umgang mit traumatischen Kontexten. Umgang mit traumatischen Kontexten. Genau, danke, dass er diesen Beitrag mitgebracht hat. Marina Grzynitsch schreibt in ihrem Beitrag darüber, dass 2025 ein Jahr der Jubiläen ist und dass diese Gedenkjahre oder Jubiläen sozusagen in ihrer Absurdität dann sozusagen die Anlässe des Erinnerns werden, 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, aber eben auch 30 Jahre nach Srebrenica. Und ich finde es total schön, wie sie zurückgeht und sagt, das sind auch 1525 ist das erste europäische Sklaven-Sklaven-Innenschiff von Saint-Omé nach damals nach Spanien transportiert worden. Das heißt, diese Achsen der unterschiedlichen Erinnerungen, wie sich Kolonialgeschichte und nationalsozialistische Gewalt genauso wie andere Genozid- Kontexte fortschreiben und immer wieder aktualisieren auf eine ganz grauenhafte Art und Weise und verdichten, stecken in dieser Auflistung letztlich auch drin und auch der Frage sozusagen, welcher dieser Gedenkakte wird Priorität gegeben und welcher nicht. Und vielleicht da, bevor wir zum Publikum öffnen, auch noch mal die Frage an euch beide. Ihr habt gesagt, dass die vielen und pluralen Perspektiven welchen anliegen waren aber wie seid ihr eben auch mit den widersprüchlichkeiten umgegangen und auch mit der zeit aktuellen auseinandersetzungen wenn es darum geht welchen kontexten wird gedacht und welchen nicht also ich glaube es geht um die anerkennung der Gleichzeitigkeit. Und diese Gleichzeitigkeit, die ist ja in einer pluralen Gesellschaft häufig mittlerweile innerhalb einer Persönlichkeit. Weil einfach zum Beispiel die Elternteile so unterschiedliche Erinnerungen in sich getragen haben und die Großeltern. Und das ist eigentlich bei fast jedem Menschen so, weil Erinnerung wird, also auch wissenschaftlich nachgewiesen, über vier Generationen weitergegeben in den Genen. Und das ist eine ganz schöne lange Zeit. Und da ist einfach so eine Pluralität schon mal vorhanden, dass diese Gleichzeitigkeit einerseits ganz furchtbare Ausschlüsse, Marginalisierungen, Silencing und die Schlimmste, ich lese jetzt gerade auch ein Buch zum Beispiel über die Schuldumkehr, die ja die ganze Zeit stattfindet. Wir haben einen wunderbaren Beitrag von Max Czolik aus dem Einleitungstext von Versöhnungstheater. Oder ich habe für ihn angefangen damit zu sagen, wir haben leider nicht genug aus der Geschichte gelernt. Und ich glaube, die große Aufgabe, da möchte ich es nur für mich sprechen, ist einfach sich zu fragen, wie kann ich eigentlich selber eine neue Praxis des Erinnerns, wie kann ich damit starten? In meinem eigenen Leben einen Raum zu kreieren und auch eine Zeit zu finden. Und da geht es auch viel um Stille. Weil es geht eigentlich viel um Zuhören. Das ist auch ein unglaublich schöner Beitrag von Susanna Ernst in dem Buch. unglaublich schöner Beitrag von Susanna Ernst in dem Buch, dass das Zuhören in sich selber hinein, in die eigenen Familiengeschichten, aber auch die eigenen Zuschreibungen und so weiter und ich glaube, es hat halt diese individuelle Ebene und gleichzeitig hat es eine gesellschaftliche Realität, dass es einen Ausschluss gibt, dass es überhaupt keine, also dass ganz vielen und vielem nicht erinnert wird und auch teilweise ganz bewusst. Oder eben eine Schuldumkehr häufig auch stattfindet. Oder eben angeblich hat sich in Deutschland genug Versöhnung gewesen, jetzt können wir aber auch wieder die Deutschlandflagge auspacken. Und dass das auch eine ganz konkrete, beängstigende, strukturelle Gewaltrealität hat. Und gleichzeitig hat es dieses Potenzial und diesen Raum, das so viel sich löst und öffnet und in Bewegung gerät und auch eben über Erinnerungen, die eben auch nicht nur schmerzhaft sind, überhaupt nicht, dass sich da Dinge, die können ja auch total bestärkend sein. Und ja, aber das, ich hoffe, ich konnte so ein bisschen verständlich machen, worum es uns geht, diese Komplexität und dafür dauerhafte Orte zu kreieren. Wir haben damals einen, jetzt komme ich auf eine ganz konkrete kulturpolitische Ebene, wir haben einen Innovationscall mit 100.000 Euro für unsere Initiative bekommen, 2021 zu beginn das waren dann irgendwie acht große projekte in österreich für innovative kulturpolitische maßnahmen die es noch nicht gibt super sache wir haben unglaublich viele tolle residenz ist uns und und diskurse und so weiter damit machen können aber dann war das vorbei und ich meine wir haben ja gerade erst damit angefangen und es sind ja keine einfachen Themen. Und da komme ich jetzt wieder zurück zu diesen Räumen und diesen Verortungen, dass es eben auch darum geht, diese Orte sich zu nehmen. Ich bin unglaublich dankbar, dass Monika Sommer uns eingeladen hat, die große Buchpräsentation, die wir vor 14 Tagen hatten, im Haus der Geschichte Österreich, dort umzusetzen. Und sie hat am Anfang gefragt ins Publikum, wie viele Menschen sind zum ersten Mal da, und es war wahnsinnig viele Menschen. Aber auch eben mit diesen Themen, mit diesen Perspektiven und Erinnerungen. Ja, genau. Aber jetzt ist es schön, wenn wir mal vielleicht miteinander ins Gespräch kommen. Ja, ja, absolut. Einladung an euch. Ich glaube, dass du meine Frage ganz gut beantwortest. Und insbesondere, dass diese Vielstimmigkeit und Pluralität ja auch einfach ein Wider der Instrumentalisierung von Erinnerungen ist. Und das steckt in deinem Kommentar über das Versöhnungstheater drinnen, genauso wie in der Art und Weise, wie Marina Grzywnicz über diese Hierarisierung des Gedenkens spricht. Und ja, genau. Aber ja, bitte, unbedingt. Zu diesem Jubiläum, ich wollte unbedingt auch noch erwähnen, es ist auch 30 Jahre nach dem Anschlag in Oberwart. Also das wollte ich noch. Wir haben ein Mikrofon. Ihr habt vielleicht Fragen oder Gedanken oder Anmerkungen hier gleich in der zweiten Reihe. Haben wir ein Mikrofon oder geben wir eins von uns? Ja. Jetzt haben wir ein Mikrofon. Ja, vielen Dank für die Präsentation und ich freue mich sehr, euer wunderschönes Buch in der Hand zu haben und das zu lesen. Und ich wollte eine Gedanke mit euch teilen, wie wichtig das ist, diese Praxis der Erinnerung in die Vergangenheit und in die Zukunft hinaus und dann aus der Gegenwart gesprochen, immer wieder inizieren, in einer Art und Weise und mit Bildungsgefäßen meine ich auch so Kunst- und Kulturräume, das Queer Museum, Brünnbasser und so weiter, verstehe ich auch als Bildungsgefäße, wie dann unterschiedliche Generationen und Menschen mit migrantischer Erfahrung, die es bewusst wissen und so weiter und so fort, in ihre Erinnerungen erstmal bestärken und gleichzeitig, es gibt auch die dominante Narrative und das ist auch ein sehr starkes Erinnern. Also es gibt auch im deutschsprachigen Raum, sagen wir mal so Trans-Generation Trauma, Holocaust und so und da wird es auch selektiv erinnert. generational trauma holocaust und so und da wird es auch selektiv erinnert es wird auch erinnert aber die verbindungen werden nicht geschafft also die buchen werden nicht irgendwie betreten sozusagen es wird erinnert das war schlimm sollte nicht wieder passieren das ist eine erinnerung die wertvoll ist natürlich aber wie können wir die verbindungen schaffen wie rassismus diskriminierung und und, und, und, und, möchte ich die nicht alle Ismen jetzt aufzählen, tatsächlich sich verbinden in der Gegenwart und auch die Aktualisierung, weil also, sagen wir mal so, multidirektionales Erinnern ist eine Sache und dann selektiv nicht erinnern oder punktuell erinnern, Erinnern ist eine Sache und dann selektiv nicht erinnern oder punktuell erinnern, das bringt uns wieder immer, und ich sehe das auch jetzt in meiner Funktion, so als Lehrerin oder so, die viel auch mit Studierenden zu tun haben, die auch Kunst vermitteln oder lernen. Also was ist diese Rolle innerhalb von Bildungsgefäßen jetzt praktisch, wo die Schule oder dann in Kunst- und Kulturinstitutionen in dieser Vermittlung von Erinnerungen. Und da haben wir aus der heutigen Perspektive schon wieder einen neuen Anfang. Was wollen wir, an was wollen wir erinnern und was wollen wir an so Semi erinnern oder gar nicht erinnern. Also, ich meine, die Antwort auf diese Frage ist sehr klar, es ist extrem wichtig. Also vor allem eben, da fangen Sie alles an. Und wie vorher erwähnt, ich komme eben aus dem Anglischen Slavien und ich bin wirklich Zeitzeug sozusagen, wie die Schulsysteme oder Schulbücher wirklich radikal über Nacht geändert werden und wurden. Und eben es ist wirklich paradox, es gibt mittlerweile so viele Aktivisten oder eben Leute, Experten, die sich damit beschäftigen. Und ich kann mich erinnern an eine Professorin, eben die Historikerin, sie hat eben einen Vergleich gemacht mit all diesen Schriftbüchern aus diversiven Ländern, also Kroatien, Serbien, Slowenien, Bosnien, Mazedonien und so weiter, die quasi über selber Geschehen schreiben, aber alle verschiedene Daten und wann hat da Krieg angefangen und es ist halt so wirklich, man glaubt nicht, dass die über selbe Sache reden, da sind so sieben verschiedene Planeten und es ist halt so eben eine der größten Probleme eigentlich da eben dass Schulbücher wirklich viele, viele offene Fragen verschweigen und einfach eben, wie du sagst, diese dominante Narrative von staatlichen Narrativerzählungen immer wieder etablieren, eben nach Regierungsprogramm oder Anpassungen sozusagen. Vor allem, ich weiß nicht, ich rede jetzt über ehemaligen jüdischen Raum. Ich weiß es nicht, aber es ist eben die Frage, ich war eben, was du jetzt so privat erwähnt hast, wir waren jetzt am 8. Februar im Oberwald und da gab es dann eben eine riesige Manifestation, was das betrifft. Und eben das war auch in einer Schule und der Direktor von dieser Schule hat gemeint, dass die jetzt endlich mal geschafft haben, dass dieser Attentat auch in Schulbüchern im Burgenland und Operwart geschrieben wird und darüber geredet. Und es war irgendwie, es gibt schon Hoffnung, dass das eben so auch eben andere Perspektive reinkommen, nur halt ja es dauert und eben deswegen gibt es auch so Initiative und Kollektive, die sich damit beschäftigen und ich glaube eben irgendwann muss das sich ändern, weil so wird das ja nicht weit von uns bringen aus der Gesellschaft. Gibt es noch eine Redrängungsgesellschaft ist. Und auch dieses Zitat aus der Fledermaus, glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist. Aber es ist dann unveränderbar, wenn es verdrängt wird. Und deswegen ist auch dieses kritische Erinnern so eine wichtige Intervention, weil es auch etwas führt, dass es ermöglicht, immer wieder diese Gewaltverhältnisse, diesen Imperialismus zu glorifizieren und neu aufzuführen. Und dafür gibt es, wenn wir durch die Stadt spazieren, von Sissi und so weiter und so fort, also das rockt weiter als glorifiziertes Angebot. Und ich glaube, das ist ein, also wirklich hier um die Ecke ist Sissi sucht Franz und zwei Hasen, also da gibt es so viele Ebenen, die wir auch intersektional hier uns anschauen können. Also das ist schon sehr, sehr reichhaltig hier, also es ist hier wirklich, also wenn wir über vergessen lernen wollen, verdrängen lernen wollen, dann ist es hier eine Stadt, die sehr viel lehrt und sehr viel lehrt und irgendwo glaube ich doch dass es gar nicht immer so leicht ist dem komplett sich zu entziehen also wenn ich in der soße bin dann passiert auch etwas also dann passiert doch etwas mit mir ich glaube es ist sehr komplex aber ich danke dir noch mal für diese Anmerkung und Beobachtung. Und ich glaube schon auch, dass diese Frage, dass einerseits der Aufforderung zum Verdrängen mit dem selektiven Erinnern sehr stark verknüpft ist und das selektive Erinnern ja letztlich auch mit der Instrumentalisierung von Erinnerungskultur durch alle möglichen faschistischen Tendenzen ganz stark verschränkt ist. Und wenn wir uns die zeitaktuellen Diskurse und Auseinandersetzungen anschauen, dass das ja wirklich gefährlich zu beobachten ist und dass auch hier sozusagen das Verdrängen und Vergessen total gewaltvoll ist. Ist es okay, wenn ich auf Englisch spreche? Danke für all die Diskussionen. Meine Frage ist ein bisschen eine pessimistische Frage, aber ich denke, es ist eine Frage, die ich fragen möchte. Thank you for all the discussions. My question is like might be a bit of a pessimistic question but I think it's a question I would like to ask you because as people who are like kind of institutionally at this point is possible to represent these positions in Vienna but I'm my question is more like seeing what is happening in US for example is, is there any thinking about if we get there, because then the question of funding and relying on states and for all of these histories, we see that how easily it can get removed, it can get completely eliminated. Is there any sort of thinking in that sense within Vienna about how to preserve this, how to build communities where these things are sustainable if it comes to a point where the state is no longer supporting such programs and there is no money? Are we thinking about places where this can be sustained? Or questions as such? I was just wondering. Maybe a short answer. For example, with our initiative here, a member of a partner organization of the Coalition of Pluralistic Public Discourse. And they are very important allies for us. We learn a lot from them. And they also wrote a manifest about pluralistic amendments. But I want to say, we had the meeting in January again, because all three, four months there is a network meeting. The last meeting was only to the topic of resources and allyship in these times yeah how can we support each other our initiatives and who has what and who has spaces and the 3d printers for example whatever and cars and who has the contact to foundations and all these things and I think yes there is a lot of work yeah an optimistic work I just wanted to I just wanted to say to that, thank you for your question. And I actually don't really have an answer. I'm still sitting in your question. I think it's very important. But I would say also quite pessimistically, I think we are struggling for those resources on a sunny afternoon. Without FPU regierung, without Trump-like We were struggling with also social democratic in power. That was when Operation Spring happened. So it's so well integrated in the entire also that everyone moves. like everyone moves right. So it's a question that's very urgent, that I find very urgent, and it has to do also with my decision to come here, because there's this urgency of remembrance that I also feel as a grieving daughter with a father whose memories are not accessible like that anymore. But I'm really sitting in the question. I don't have an answer. We also talked about memory. I also feel that silence and forgetting is also something that we inherit. There's a loud silence as well, especially in this city, but also the things that we're not talking about. So I think it's very complex because there is a loop of forgetting. People have their archives very concretely in their homes, but it's an unmattered history that when the people die, there's so much in Müllhalden, like literally in Müllhalden of unmattered memories and the question is how do we break this loop, you know? I think it's also something that is reflecting of Max Czolek's untröstlichkeit, there's also untröstlichkeit of things that cannot, you know, that are lost as well, you know. So I really think this is a very important question and I think it's a question that really accompanies us, you know, the struggle for resources even in times, like I said, I mean, when is it really sunny, but you know what I mean, beyond this and yeah the struggle is real I can say so we I mean there's so many initiatives especially when they're radical especially when they're critical that that I just funded for you know a blink of a moment and then the next generation has to start from scratch and then Columbus mechanisms happen but I think it's also I wanted to say on last thing even get on finger yes there is something that is also frustrating but there's also moment where it's necessary like every generation still also has to have a no I am fine because this other times this is how memory looks like in this you know in this time as well so it's not only you know I wanted to also add that because this energy yet gets lost because we are here as young people. This energy is also necessary as well because this is how we move, you know, and every time, every generation, to quote Frantz Fanon, also defines these urgencies in their specific time. So thank you again for your question. Just want also to thank you for this question. Thank you very much. And I will just say maybe you, I'm sure, I see many familiar faces and experts here. You saw this protest in Serbia, which is really like a beautiful new model of democratic protest culture that is maybe we are going to bring also in general globe much more that we are now aware. I hope so. And I was a part of the resistance movement in the 1990s in Belgrade, in demonstrations. So I was witnessing how the government was falling down. In that time was Slobodan Milosevic, the president. And then, like you mentioned, it was really like crashing everything. People started from the beginning and then, like after a few years this new president Zora Zidane was killed and then again fold everything down and the worst ever possible scenario came with Alexander Vucic on the end that now like almost I don't know, 20 years, not 20 years, but like, knap 20 years is in government and he will not go soon if you ask him. So, but is it possible? I mean, I am also very pessimistic, but somehow these students showed me that from nothing they rise again and they want actually to fight for the better future. And it's a really nice collective story also because they are like before it was always that you have some kind of people who are leading these movements, and in this case, there's no one personally really leading. It's really a collective story supported by everyone. And I think also, like Anna mentioned, with this collective sharing, and with a lot of intimacy, a lot of mistake, a lot of resistance, mit viel Intimität, mit viel Fehler, mit viel Resistenz und auch mit dem Wisspern. Das könnte wirklich viel gemacht werden. Vielen Dank. Abend und für das Buch und für die vielen Beispiele und generell für die wertvolle Arbeit, die auch mir immer wieder so tolle Lerneffekte verschafft. Ich wollte, weil ich bei der österreichischen UNESCO-Kommission arbeite, auf zwei vielleicht weniger bekannte Programme hinweisen, die für das fachkundige Publikum hier möglicherweise interessant sein könnten. Wir sind konkret mit der Umsetzung von zwei Verzeichnissen befasst. Das eine gehört zum Programm Memory of the World, also schon einmal ein Titel, der irgendwie dazu passt. Das Gedächtnis der Welt. Und hier konkret geht es um Dokumentenerben und Archive. Und hier waren wir auch sehr froh, dass sich das Dokumentenarchiv Tirol mit einer Sammlung zur Migrationsgeschichte der letzten Ausschreibung beteiligt hat. Hier sind wir immer wieder froh um Interesse, Hinweise auf interessante Sammlungen. Die Eintragung in das Verzeichnis beruht auch auf einem Public Call und einem Bewerbungsprozess. Und das andere ist das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich, das auch wie zum Beispiel durch die Eintragung der slowenischen Flur- und Hofnamen in Kärnten oder durch die Eintragung der Lieder der Lovara Aspekte des Erinnerns, Aspekte des Sicherns von Erinnerung und auch von Praxis beinhaltet. Und bei beiden sind wir leider nur für diese symbolischen Anerkennungen oder Verzeichnisse zuständig, aber möglicherweise ist es ja auch für die einen oder anderen interessant, das zu nutzen. Für uns ist es auf jeden Fall sehr interessant, von den entsprechenden Praktiken überhaupt zu erfahren. Und mit der Hoffnung noch einmal vielen Dank. Ja, danke auch meinerseits für die interessanten Auslegungen. Das Buch klingt total spannend. Ich wollte etwas ein bisschen Konkreteres noch fragen und zwar interessiert mich diese Frage, wer entscheidet, woran man sich erinnert. Auf diesen verschiedenen Ebenen natürlich gibt es ja diese persönliche Erinnerung, da muss jeder für sich entscheiden. Dann gibt es die institutionalisierte Erinnerung, die dann immer sehr kontrovers gesehen wird, aber da gibt es auch so bestimmte Prozesse, wie es dazu kommt. Und dann gibt es ja diese Art von Bottom-up-Initiativen, wie ihr das in den meisten Fällen wahrscheinlich macht. Und meine konkrete Frage an euch ist es, wie wie ihr das in den meisten Fällen wahrscheinlich macht. Und meine konkrete Frage an euch ist es, wie macht ihr das? Wie schafft ihr das? Was gibt es da für Methoden der Entscheidungsfindung? Weil da gibt es ja, es gibt ja natürlich nicht nur eine homogene Erinnerung der Migration oder eine homogene Erinnerung der queeren Kultur und ja, wie macht ihr es? Der Untertitel unserer Ausstellung war eine Geschichte des queeren Aktivismus in Wien, um darauf hinzudeuten, dass es die Erzählung von uns kommt und nicht prinzipielle Geschichte ist und da waren wir darauf bedacht, dass wir da eben nicht eine offizielle Geschichte schreiben, sondern unsere. Es war angedacht anfangs, die finanziellen Mittel haben leider nicht gereicht, um diese Aufstellung auch online weiterleben zu lassen. aktivistische Momente von Personen eingebracht werden können und dann halt einfach dort sozusagen wie ein kollektives Tagebuch auch manchmal sozusagen zu funktionieren. Ist aber noch immer möglich, das weiter auszubauen. Wir werden das vielleicht in Zukunft noch mal konkreter angehen. Also das sind schon mal zum Beispiel Versuche, kollektives Erinnern irgendwie zu ermöglichen. Der digitale Raum gibt da ja dann doch auch die Möglichkeit. Ich habe nur noch auch, also wenn es um digitalen Raum geht, eine er soll zu einem eine sorge ist ja auch immer dass durch diese menge jetzt an informationen das wesentliche manchmal auch untergeht wer entscheidet was man raus filtert weil wir glauben jetzt mit unseren digitalen speichermedien können wir alles fest halten und anscheinend das ist was das gegenteil dass dann vieles verloren geht das dann auch nicht mehr lesbar sein wird in wenigen jahren zehnten mit anderen codes und dann nur noch für eine ausgewählte elite vielleicht sogar verfügbar ist und wie wir sehen ist es ja auch gerade so die zensur und der geschichte in den usa also von offizieller seite einfach mit drüberfahren und mal so ein paar unbeliebte Sachen rauslöschen. Also ziemlich easy, da jetzt manipulativ einzugreifen. Aber ja, also wir hoffen, dass wir mit den digitalen Medien dann trotzdem auch noch eine Chance haben, das kollektiver zu gestalten. Aber eine kurze Rückfrage auf die Frage, wie entscheidet ihr? Ihr entscheidet in der Organisationsstruktur, ihr entscheidet im Kollektiv oder und ihr sprecht Einladungen aus. Vielleicht möchtest du ganz kurz nochmal. Wir haben ja eigentlich, die Archivarbeit liegt ja bei Queen und da sind wir froh. Die können sozusagen Privatnachlässe und auch Vorlässe schon in ihr Archiv aufnehmen und das katalogisieren. Bei uns geht es eher so um die Archivierung von unserer eigenen Arbeit. Das fällt uns schon schwer, die Dokumentation von allen Ausstellungen. Wenn wir in der letzten Zeit einen 3D-Scan zum Beispiel wieder machen können, das ist auch sehr toll, dass die Ausstellungen dann noch einmal besuchbar sind im digitalen Raum und sozusagen erhalten bleiben. Und ja, also bei uns sind alle großen Events, also die längeren Ausstellungsthemen und so, werden immer im Kollektiv entschieden, auf jeden Fall. Und kleine Veranstaltungen werden von uns vielleicht mal privat angeleiert und dann halt im Kollektiv besprochen. Also ja, das schon. Danke. Aber wolltest du ansetzen? Gerade? Ja, bitte. Herr Römer, wolltest du ansetzen? Gerade? Ja, also ich freue mich auch hier zu sein und zwar mein Ansatzpunkt ist, also ich habe Geschichte und Archäologie studiert. Für mich ist eigentlich die Diskussion hier auch sehr interessant, weil da wirklich jetzt interdisziplinär auf viele Aspekte der Forschung eingegangen werden kann. Wie gesagt, interdisziplinär, Multigenerationen, die hier sich einbinden lassen können. Eigentlich der Eingang in den Bunker, nur da innen ist es ganz schwarz. Und das wundert mich, dass das schwarz ist und das müsste man eigentlich an den Spiegel hinsetzen, weil da wirklich auch die Erinnerungen, persönliche Erinnerungen aufgenommen werden. Darum finde ich das auch so schön, dass da auch die Anerkennung der Gleichzeitigkeit zu Wort gekommen ist, dass man das nicht nur als tote Materie sehen sollte, sondern gerade in der Gegenwart, gerade in der Gegenwart, wo sehr viele Kriege sind. Und ich denke da an Kiew, also an der Ukraine. Ich glaube, dort ist es wirklich, dort werden die Menschen froh, dass es Bunker gibt. Und es ist auch schön, dass angesprochen wurde, dass Bunker nicht nur negative Orte sind, sondern auch Orte, wo auch Partys gefeiert werden quasi. Und ich freue mich, dass das Wort auch Schutzraum in den Mund genommen wurde, dass es auch wirklich Schutzräume gewesen sind und dass diese Schutzräume auch in einem Krieg natürlich auch eine essentielle Notwendigkeit haben. Und gerade in Wien ist es interessant dass das nicht ein bauwerk ist aus einer bestimmten zeitepoche sondern dass gerade wien eine stadt ist wo immer wieder kriege geführt worden sind und wo auch immer wieder bunkern lagen errichtet worden sind dass ich komme von archäologie ich war lange zeit in kanunten bei den römischen Grabungen und da wird jede Pfeilspitze, auch dokumentarisch aufgenommen, jedes Artefakt. Und darum ist es so wichtig, dass man auch diese Bauwerke als Artefakt der Geschichte sieht und nicht einfach als dem Nazimemorie, der versucht alles zu löschen. Das ist für einen Historiker wirklich das Schlimmste, was passiert, wenn man Geschichte auslöscht. das Schlimmste, was passiert, wenn man Geschichte auslöscht. Und gerade Wien war immer wieder, also wenn ich da ein bisschen zurückgreifen kann, um über den Tellerrand zu schauen, Wien war immer wieder eine Festung, Legionslager, Wintobona, dann wurde um Wien herum gebaut die Stadtmauer bis in die Renaissancezeit hinein, 1704 der Korutzenwald in die einfallenden Ungarn, 1866 die Schanzen gegen die Preußen. Und die Bunker sind eigentlich die letzten Bollwerke gegen einen Feind, wenn man das so sehen möchte, aus der dritten Dimension. Und wenn man das alles interdisziplinär betrachtet, dann ist gerade der Bunker 16, also ein klassisches Beispiel, ein schönes Beispiel, wie Geschichte weitergeführt werden kann. Nebenbei, ich betreue also in Wien, also im Flakturm, die Ausstellung Erinnern im Innern, euer Flakturm, aber auch ein Schutzbauwerk für die Bevölkerung. Und wenn man diese ganzen Teilaspekte rundherum sieht, über den Tellerrand blickt, dann ist gerade das Projekt, also Bunker 16, ich glaube, wo ich auch ein bisschen als Historiker eingebunden bin, wirklich eine sehr wichtige Sache. Danke. Vielen Dank für die Wortmeldung und auch das Aufbringen der Frage des Schutzrahmens. Ich glaube, das, was wir vielleicht noch nicht so viel besprochen haben, ist auch die Frage, wer findet Schutz in diesen Räumen und wer nicht. in diesen Räumen und wer nicht. Und es gibt ein Gespräch zwischen Niki Kubatschek und Belinda Krasim-Kaminski, wo sie sich auch über den Begriff des Safe Space oder des Safer Spaces, also des Schutzraums im Übertragenen unterhalten und wie das sozusagen ein prozessuales, auch durchaus widersprüchlich durchzogen, Welt der Auseinandersetzung ist, welche Räume denn eigentlich Schutz bieten können und zwar sozusagen architektonisch, räumlich, aber auch sozusagen gesellschaftlich, solidarisch. Aber danke auch für die Kontinuitäten und die historischen Bezüge. Gibt es noch eine Frage? Danke, ich habe eine Frage, die vielleicht jetzt nicht so klar formuliert ist, aber Barbie Markovitsch sagt in ihrem Text etwas, so erinnere ich mich richtig und ich finde, klar, Cemile, du hast gesagt, was ist falsch, was ist richtig, erinnern, aber ich frage mich, so wann, also so die individuelle Ebene fließt ja auch in die kollektive Ebene über und dann in das, was Geschichtsschreibung wird und Und ich habe mich gefragt, macht ihr da auch einen Unterschied in den Methoden, die ihr anwendet? Also inwieweit können, so sind die Meisterstools, die praktisch die Erinnerung festgeschrieben haben, auch die, die in der Erinnerungsarbeit verwendet werden? Oder ist es nur, unter Anführungszeichen, eine Frage der Machtverteilung und wer schreibt das Geschichte, wer entscheidet, oder ist das auch in der Frage der Methodik, wie dokumentiere ich, wie archiviere ich, auch schon relevant, weil ich selber wenig über das Archivieren und Dokumentieren weiß, gibt es da einen Unterschied, wie wendet ihr das an, das würde mich interessieren. Also, ich weiß nicht, wo ich beginnen soll. Ich versuche mich kurz zu halten. Etwas, was ich als Methode des Mattering nenne, ist der Ansatz, sozusagen auf Englisch sagend, to bring unrecognized knowing into knowing. Also dieses unrecognizede, das unerkannte Wissen dem Raum zu geben. Und jetzt nur ein konkretes Beispiel zu nennen, also die Recherchegruppe zur schwarzen österreichischen Geschichte beispielsweise, historischen Geschichte beispielsweise, die sich 2005, also 20 Jahre gegründet hat. Etwas, was wir zum Beispiel bemerkt haben, als wir über die Geschichte von Josefine Solemann, war ein Ausgangspunkt, die Tatsache, dass Josefine Solemann dafür gekämpft hat, ihren Vater begraben zu können. Er wurde als Objekt ausgestellt im K&K-Hofnaturalienkabinett. Und was wir bemerkt haben, ist, dass es von uns eine Sehnsucht gab nach dem Finden einer kollektiven Widerstandsgeschichte aus der Gegenwart der Vereinzelung. Und Vereinzelung war zum Beispiel auch etwas, wogegen sich Pamoja, das heißt Together in Deutsch, also auch dem etwas entgegengesetzt hat, also als schwarze Menschen sehr vereinzelt zu sein. Und das zum Beispiel zu thematisieren war sehr wichtig. Wir haben damals mit der Historikerin Nicola Alsamerei gesprochen, die uns auch diesen Begriff des Eigensinns nahegebracht hat. Also Eigensinn, Countering, sozusagen dieses Othering. Und dass Josefine Soliman zwar keine, also wir konnten keine kollektive Geschichte des Widerstands finden, aber Josefine Soliman hat Eigensinn gezeigt, indem Josefine Soliman sich dagegen gewährt hat, dass ihr Vater zum Objekt gemacht wird. Und das war eine Geschichte, die damals auch glorifiziert wurde. Quasi, Vater ist so schön und deswegen wird er ausgestellt. Das heißt, es gibt viele so Momente, die immer wieder auch mit der Dringlichkeit der Gegenwart verbunden sind. Und ich finde, es wird auch in dem Titel sehr klar, dieses nicht-lineare Zeitverständnis,, das Ineinanderschwimmen der Gegenwart und der Zukunft und der Dringlichkeit dieser Erinnerung, um quasi auch die Gegenwart zu disrupten. Und wir hatten sehr viele Fragen, für die es keine Antwort gab. Aber die Methode war, diese Frage zu stellen, diesem Yearning einen Raum zu geben und auch dieser Untröstlichkeit Raum zu geben. Also es ist, glaube ich, nie etwas Fertiges, es ist etwas, was immer wieder ein fortlaufender Prozess ist, aber ich sehe Murdering auch als dekoloniale Praxis, die einfach fortlaufend ist. Aber es ist, glaube ich, eine Baustelle und es ist nichts Abgeschlossenes, jedenfalls aus meiner Sicht. Wir haben auch vor kurzem wieder über Oberwald ein Projekt gemacht eben und das war eben das Thema und ich habe dann eben irgendwie so gecheckt oder gelernt, dass man auch sich selbst repräsentieren kann. Also es ist halt so diese Selbstrepräsentation in dem Fall, wo wir quasi das gemeinsam mit Simon Niederselimowitsch gemacht haben, dass man einfach eben Sintici und Romja Community, die können sich auch selber repräsentieren, weil eben so der Stadt Wien oder überhaupt so in Österreich ist immer so Politik, irgendwie wenn diese Themen erwähnt wurden, dass man sagt, dass man kriegt diese Antwort, ah ihr müsst euch zuerst miteinander quasi einigen, was ihr wollt oder wollt ihr jetzt Denkmal oder so. Und das ist dann halt eben eine von vielen Lösungen, auch Selbstrepräsentation sozusagen. Einfach sich dieses Gefühl zurückzuholen und einfach selbst reflektieren und dann halt ja so ermächtigt werden darüber zu sprechen also und auch eben durch diese kollektive spannungen also nach also nachvollziehen einfach, wo sind die Archive, die verrässlich sind. Und eben einfach diese Gefühle zu entwickeln, sodass man sich selbst reflektieren darf, wäre auch ein Weg, glaube ich. Und vielleicht aus beobachtender Perspektive nochmal, ich glaube, das Queer-Museum durch die Anzahl der unterschiedlichen künstlerischen Praxen und Verfahren sich ja auch einer normierten Form der Erinnerungsarbeit oder Kultur entzieht und da auch ein Queering in der Art des Erinnerns stattfindet, oder? Wie siehst du das? Also die Positionen, die sozusagen im Kühlmuseum zu sehen sind, sind meistens sehr unzensiert und einfach wirklich direkt von den KünstlerInnen. Auch viele Texte, die dann auch zu lesen sind über die Arbeit, sind von den KünstlerInnen selbst. Und ich wollte noch anmerken, zum Beispiel bei der Veröffentlichung von dieser Broschüre, haben wir dann ein großes Team an lektorierenden Personen gehabt, damit wir einfach die Perspektiven der Queer Community halt einfach auch, die wir selbst als Duo nicht leisten konnten, das alles einzunehmen. Und waren da sehr froh und offen über Feedback, über Vergessenes und Sonstiges. Das ist zum Beispiel auch eine Methode vielleicht für mich, also sozusagen am Weg zu irgendeiner Publikation nochmal ein größeres Team drüber lesen zu lassen und zu schauen, wer fühlt sich repräsentiert oder wo gibt es noch Leerstellen. Anne, vielleicht möchtest du auch noch ergänzen, weil wir haben schon die unterschiedlichen Formen und Formate oder Fragmente zu Erinnerungen im Buch angesprochen, aber das war ja auch eine bewusste Entscheidung von Songs über Graphic Novels, über Tagebuchartige angesprochen, aber das war ja auch eine bewusste Entscheidung von Songs über Graphic Novels, über tagebuchartige Einträge, unterschiedliche Formen des Erinnerns auch zu legitimieren und in der Methodik sichtbar zu machen. Genau, gibt es da noch etwas, was du gerne ergänzen würdest? Also ich bin, Clara, ich bin dir total dankbar für diese Frage, weil ich gemerkt habe so, okay, in Bezug auf diskriminierungskritisches Kuratieren, Brunnenpassage, partizipative Kunstformate oder aber auch Intervention in Hochkultur, ich kann da ganze Vorträge halten über die genauen Methodiken. Und ich danke dir so sehr, dass ich jetzt merke, okay, was ist es denn eigentlich, wie wir jetzt gerade arbeiten, weil ich ehrlich gesagt nämlich noch nicht auf dieser analytischen Ebene die bisherigen Methoden, gerade arbeiten, weil ich ehrlich gesagt nämlich noch nicht auf dieser analytischen Ebene die bisherigen Methoden, die sich speisen aus diesem ganzen vorherigen Wissen, aber wie ist es eigentlich übertragbar oder ist es anders oder ist es überhaupt nicht anders? Und ich hatte ein Bild jetzt gerade, was wir bei einem Projekt vor einigen Jahren hatten, das Projekt heißt Jump Star, da hatten wir gearbeitet mit einer Double Infinity 8. Also das waren sozusagen zwei Unendlichkeitsschleifen. Und dieses Bild ist mir jetzt irgendwie gerade gekommen als Antwort oder als neue Frage darauf hin, dass ich glaube, es gibt da natürlich klarerweise nicht eine bestimmte Methode, weil ja eben diese Notwendigkeit der individuellen eigenen Methodik des in sich selber hineinhörens oder aber auch des Ausdrückens von eben dem Ungesagten oder dem Verdrängten, dass das ja eigentlich eben diese Bewegung braucht, dass es manchmal was sehr Stilles und Intimes ist und teilweise was extrem Extrovertiert, Unzensuriertes und etwas sehr, sehr Mutiges. Und dass natürlich es vor allem darum geht, glaube ich, was wir im Moment tun, Räume zu öffnen für diese verschiedenen Perspektiven. Also dass es eben auch eine Anlaufstelle schlichtweg auch ist, dass sich Menschen melden und da sind wir auch irgendwie so glücklich, dass das jetzt schon so richtig passiert, also dass im vergangenen Jahr sich mehrere Künstlerinnen, die mit der Ruanda Diaspora Austria Association zusammengearbeitet haben, gesagt haben, wir würden gerne erinnern an den 30-Jre genozid an den tutsi in ruanda weil das im vergangenen jahr der gedenktag war und ob sie das mit uns gemeinsam machen können und ich meine und dann entsteht im im gehen und in dieser praxis entsteht dann ganz viel und zwar in unterschiedlichsten formaten und das projekt ich habe bei der bpräsentation, haben Sie erzählt, dass Sie eine fünfjährige Förderung jetzt bekommen haben mit wissenschaftlicher Begleitung und so weiter, weil es sehr stark auch in den digitalen Raum geht. In dem Fall ging es um eine Gedenksäule von den Namen der Opfer. Und die haben begonnen mit den Angehörigen der Verstorbenen von den österreichischen Angehörigen, die dann auch gekommen sind. Und es ist aber überhaupt, es geht darum, eine Archivierung und eine Dokumentation der Namen überhaupt. Und da muss sich das sozusagen überhaupt erst mal erarbeiten. Was sind die Methoden eigentlich? Und ich glaube, es geht um dieses Tun und dann wieder Reflektieren. eigentlich ja und ich glaube es geht um dieses tun und dann wieder reflektieren und so genau ja und vielleicht auch ganz stark um das erhalten unterschiedlicher räume in denen dinge entstehen können und das verbindet ja auch alle eure praxen gibt es noch eine letzte frage 2 vielleicht sammeln wir. Mich würde es interessieren, was ihr euch von der Kulturpolitik oder auch von der Stadtpolitik vielleicht erwartet, weil die Wien-Wahl steht an, es gibt glaube ich 46 Prozent der Wienerinnen und Wiener, die nicht mitwählen, nicht mitbestimmen dürfen. Wir haben auch gesehen, dass jetzt das Johann Strauß-Jahr zum Beispiel mit wahnsinnig viel Geld ausgestattet wurde. Dagegen gibt es einen Call mit zwei Millionen, auf den sich 80 Projekte bewerben, wo acht ausgewählt werden. Also da ist doch einiges zu tun, wenn es um diese Erinnerungspolitik geht und auch Kulturförderung und Förderprogramme. Was würdet ihr euch erwarten von der Kulturpolitik der Stadt Wien? Vielleicht auch nicht sammeln, sondern unmittelbar antworten. Ganz kurz und klar. Wir haben die Machbarkeitsstudie schon vorgelegt. Es ist auf dem Tablett und die Stadt muss es nur ergreifen. Sozusagen diesen einen Raum. Und ich meine, der wird überhaupt nicht reichen, das ist halt jetzt dieser erste Raum. Wir sind total dankbar, dass wir, und das ist auch Stadt Wien, aber eben andere Abteilungen, dass wir den Schlüssel haben. Aber es braucht natürlich, es braucht die Umbaukosten und ich verstehe auch, wo nimmt man die jetzt genau her, aber es ist genug Geld da, das ist ganz klar. Und da braucht es auch den Mut, aber vor allem das Wachwerden, dass das einfach genau der Zeitpunkt ist. Es geht um Antifaschismus und es geht aber vor allem auch um die Anerkennung und das Ankommen in der Realität. Ja, genau. Aber das ist eine sehr, sehr ganz klare Einreichung letztlich, die da vorliegt. Ich würde mich nur einschließen, ich glaube, Stadtwien oder Stadtpolitik muss sich schon aufmachen wie vorhin Marcello gesagt hat, ein bisschen so eben Sichtweise ändern und nicht eben immer so die Räume, zum Beispiel wie Bunker, so dunkel anzuschauen, sondern man kann eben, weil meistens eben wäre bei dieser Geschichte, vor allem bei diesem Bunker, weil es gab fast 30 solche Bunker in Wien, wo die sind meistens einfach Parkgaragen geworden oder irgendwelche Lagerräume oder einfach zugeschüttet. Und das sagt uns eben dann halt, wie man, wie Marcelo vorher erwähnt hat, mit kultureller Erbe umgeht überhaupt, weil es ist schon so eine kulturelle Erbe. umgeht überhaupt, weil es ist schon so eine kulturelle Erbe und es ist halt so wirklich die Zeit, dass Stadt Wien eben, Stadt Wien ist anders und so weiter, also dass sich aufmacht und wirklich dann eben Erinnerungskultur irgendwie in eine andere Richtung zieht und eben nicht stecken bleibt in einer Gruppe, die sich einfach... Ich habe viel gesucht, aber ich wollte eine unserer MuseumsdirektorInnen, Amariamman Singadiallo, zitieren, die diese Frage auch bei der Eröffnung vom OWA gestellt hat. Was können wir tun, um auf die Stadt Druck auszuüben, damit unsere lange offene Forderung nach einem Museum der Migration auch als bleibende Realität für nachfolgende Generationen manifest wird. Das heißt, ja, als Musik muss ich das sagen, ja, es ist ein sehr langer Kampf und es ist nicht nur etwas, was eine Performance ist, sondern es ist wirklich auch eine dringende Forderung. Es gibt so viele andere Forderungen auch, aber ich möchte diese Forderung jetzt auch als kollektive Forderung hier in den Raum stellen. Wir werden das auch weiter tun. Mehr Geld und gratis Raum wäre für uns einfach schon mal, also wie für viele Kulturinstitutionen oder Kulturinitiativen, einfach Förderung zu bekommen und es dann wieder als Miete an die Stadt Wien zurückzuzahlen, macht uns keinen Sinn, da könnte man gleich das umgehen. und Anerkennung von unserer Arbeit. Jede Stadt kann froh sein, wenn sich Initiativen aus den Communities entstehen und sich so gut formieren und so eine Sichtbarkeit bekommen, dass man den Teams dann auch ein bisschen mehr Ressourcen zutraut, um zu wachsen. Und ja, also bei uns gibt es halt eine besondere Stellung, weil wir haben eigentlich den Luxus fast in Wien, dass wir das Queen haben, die Queer Art Spaces, das ist auch ein Ausstellungsprojekt und das Queer Museum Vienna und diese drei Initiativen müssen von der Stadt Wien mal an einen Tisch geholt werden vielleicht, damit da bessere Antworten oder fragen in den raum kommen dürften klatschen wir haben noch eine letzte frage I'll do it in English and it's a very more I'm asking myself and maybe I shared that question of like what would it mean to like think about remembrance not as representational remembrance not to fight always for the community representation but right actually to think of systemic remembrance and also not to think so much about the events, like to think about the representation of the events, but like the systemic violence as practice, you know, and like to really address Sisi, for example, as a thing that is so important, like it hurts me every time I see so much about Sisi because it represents so much of the history embedded in celebration of Sisi, right? And what I wonder many times is we then fight for this little part in the book, right, that will say about the massacre of something when the massacre was embedded in why we are adoring Sisi, right? So like to rethink of these representational communities as a remembrance, but like, yeah, I don't know, it's more of a question comment, yeah, thank you. Yeah, thank you. Does anyone want to pick up the threat? Yeah, I can only say thank you for the question. I think this is exactly what it's about, against the violence of collective forgetting, race and amnesia that produces thisifikation der Sissigkeit produziert. Absolut. Und die inhärente Relationalität der Prioritäten, die wir in Vergessenheit oder Erinnerung, oder in der Behandlung von Erinnerung, wie das mit der Erinnerung oder der Erinnerung zu handeln. Es gibt das Buch, es gibt den Bücherstand, es gab schon ein paar Zwischendrin-Verkäufe, habe ich gesehen. Jetzt dann ganz offiziell und vielleicht können weitere Gespräche auch noch an der Bar fortgesetzt werden. Ja, danke. Danke. Thank you.