Sexarbeit war unter den Nazis nicht verboten. Es wird oft geglaubt, dass das verboten war. Das war es nicht. Kennzeichnend war aber auch der Umgang mit Sexarbeit. Kennzeichnend für den Umgang war Doppelmoral. Die Sexarbeit-Politik der Nazis ging dann in die Richtung, dass man sagt, den Straßenstrich wollen wir gar nicht haben. Das ist auch etwas, was wir heute auch sehen. Es soll auf keinen Fall öffentlich sichtbar sein, wenn dann an 50 kennzeichneten Orten, die wir kontrollieren können, aber nicht sozusagen mitten in der Gesellschaft. Und Sexarbeit an sich wurde einfach total entwertet, verschärft, überwacht. Auf der einen Seite wurden dann Sexarbeiterinnen auch kriminalisiert und dann gab es aber auch das staatlich etablierte Portellsystem und da gab es eben verschiedene, also ein System aus verschiedenen Portellen, was sich immer durchzieht ist sozusagen die ethnische Situation. Es gab eben das erste Fremdarbeitung-Portell Reglementierung. Die Lagerbordelle, eine Parallele ist sicher diese Tabuisierung und das, was damals passiert ist, auch in den Konzentrationslagern, dass das einfach verschwiegen worden ist. Und die Bilder, die es gibt, ich meine, es ist natürlich, damals wurde ihnen der Opferstatus aberkannt, während hingegen von Frauen, die jetzt in der Sexarbeit tätig sind, und da vor allem von Migrantinnen, das Bild vorherrscht, sie seien Opfer. Und dann wird oft diskutiert über die Rettung der Frauen, aber nicht über Rechte. Und das ist eigentlich etwas, was sehr problematisch ist. Und dann wird oft diskutiert über die Rettung der Frauen, aber nicht über Rechte. Und das ist eigentlich etwas, was sehr problematisch ist. Auch aktuell werden die Aktivitäten in der Sexarbeit immer wieder mit Diskussionen über Zwangsprostitution, Menschenhandel und Gewalt vermischt. Die SexarbeiterInnen selbst kommen dabei kaum zu Wort. Sie werden in der Regel übergangen und in den meisten Fällen wird ihnen dabei auch jegliche Selbstbestimmung abgesprochen. MAIS arbeitet seit mittlerweile 30 Jahren mit MigrantInnen in der Sexarbeit zusammen und kämpft seit Beginn an unter anderem gegen eine Vermischung der oben genannten Debatten und gegen eine Viktimisierung von migrantischen SexarbeiterInnen. Es ist uns jedoch bewusst, dass wir als MigrantInnen-Selbstorganisation keine Interessensvertretung für SexarbeiterInnen sein können. Die Problematik der Repräsentation in diesem Zusammenhang muss daher aber auch immer kritisch reflektiert werden. Wir positionieren uns hiermit allerdings als MigrantInnen-Selbstorganisation, die seit ihren Anfängen mit migrantischen SexarbeiterInnen zusammenarbeitet und als Selbstorganisation von MigrantInnen die Erfahrungen aus der Praxis auch mit theoretisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzungen verkauft. Es geht uns nicht darum, anhand der Zusammenarbeit mit SexarbeiterInnen unser Sprechen zu legitimieren. Es geht uns hier um eine politische Positionierung. Es geht um Empörung. Wir sind empört darüber, auf welche Art und Weise über migrantische SexarbeiterInnen gesprochen wird. Empört über die vorherrschende, gewaltvolle Sprache, die Vorurteile, Klischees und Zuschreibungen reproduziert und somit SexarbeiterInnen, vor allem auch MigrantInnen in der Sexarbeit, diskriminiert und stigmatisiert. Wir sind empört darüber, dass der Fokus der Debatten nicht auf fehlenden Arbeitsrechten von SexarbeiterInnen und MigrantInnen liegt, sondern vielmehr auf der Implementierung von weiteren restriktiven Maßnahmen im Umgang mit Sexarbeit und auch mit Migration. Sexarbeit ist also auch heute gekennzeichnet durch Komplexität und vor allem durch fehlende Rechte für SexarbeiterInnen. Diskriminierung, Stigmatisierung, Kriminalisierung, Kontrolle, Überwachung – alles Formen der Gewalt, mit denen sich SexarbeiterInnen täglich auseinandersetzen müssen. Sie haben viele Pflichten und wenig Rechte. Während sich im Kontext der Zwangssexarbeit unter den Nazis der Mythos der Freiwilligkeit lange hielt und den Frauen somit der Opferstatus abbekannt wurde, sind es heute vor allem Diskurse um Zwangsprostitution und Menschenhandel, die eine Anerkennung von Rechten für SexarbeiterInnen erschweren. SexarbeiterInnen wird unterstellt, dass sie in welcher Form auch immer dazu gezwungen seien, diese Arbeit auszuüben. Die Realität ist aber viel komplexer, als dass alle SexarbeiterInnen Opfer seien. Die Darstellung und Wahrnehmung von SexarbeiterInnen als Opfer ist ein Teil eines moralistischen und auch paternalistischen Diskurses über SexarbeiterInnen, der strukturelle Verhältnisse ausblendet und simplifiziert, indem eine individuelle Täter-Opfer-Gehitomie konstruiert wird und rechtliche, zum Beispiel präzise, migrationsspezifische und sexarbeitsspezifische Regelungen nicht in den Blick genommen werden. Wir sollten den Blick auf diese fehlenden Rechte und die strukturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die diese Diskriminierung ermöglichen, lenken. Denn der präsente Opferdiskurs über die heutigen Formen der Sexarbeit, der vor allem Frauen und Migrantinnen in diesem Bereich jegliche Handlungsmacht abspricht, ist Teil der Stigmatisierung. in diesem Bereich jegliche Handlungsmacht abspricht, ist Teil der Stigmatisierung. MAIS fordert ein Ende aller Formen von Gewalt an Frauen, MigrantInnen, Trans, SexarbeiterInnen und appelliert an die Verantwortung aller, sich ihren Kämpfen anzuschließen, um diese Welt zu einem lebbaren Ort für alle zu machen. is work being a landlord isn't sex work is work being a landlord isn't Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord is sex work. Being a landlord is is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't sex work, it is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Sex work is work. Being a landlord isn't. Genau. Sex work is work. das ist das Motto hier. Und ich möchte jetzt einfach nochmal kurz so eine Brücke zurückschlagen, zur Brücke, wo wir vorher waren, weil ja, ich habe es ja vorher, wir haben es vorher erzählt, die Nibelungenbrücke auch unter NS-Zwangsarbeit gebaut worden ist und da auch nachweislich Zwangsarbeiter von den Hermann Göring-Werken dort gearbeitet haben. Und eben dieses erste Zwangsarbeiter-Bordell, was vorher erwähnt wurde im Beitrag, hieß Villanova und das war tatsächlich ein Parademodell für dieses NS-Zwangsarbeiter- also für das System von NS-Zwangsarbeiter-Bordellen im ganzen damaligen Deutschen Reich. Also es war tatsächlich das erste hier in Linz 1940. Genau und ich finde es halt wichtig, das auch zu betonen, dass eben diese Sex-Zwangsarbeit eigentlich auch ein Teil von dieser Infrastruktur, von dieser Zwangsarbeitsinfrastruktur war oder die Basis, worauf ja auch diese Brücke gebaut wurde. Also genau, weil wir davon gesprochen haben, dass das oft nicht, diese Personen oft vergessen wurden, nicht selber zu Wort gekommen sind oft, sondern eher über sie gesprochen worden ist. Und dann noch zu dem Ost, ja, also das ist auch nochmal vielleicht so eine Kontinuität, Also das ist auch nochmal vielleicht so eine Kontinuität, dass damals die sogenannten OstarbeiterInnen, die ZwangsarbeiterInnen aus der Sowjetunion, aus der damaligen, auch besonders schlecht behandelt worden sind. Also da gab es eigene Erlasse, die das geregelt haben. Also die waren einfach in dieser rassistischen Ideologie einfach weit unten. Und ein Grund, auch der Hauptgrund für die Errichtung von diesen speziellen Fremdarbeiterbordellen war auch, um eben die Sexualität zu kontrollieren, damit eben keine ausländischen Arbeiter mit unter Anführungszeichen deutschen Frauen Sex haben. Und das sind halt auch so Kontinuitäten, rassistische Kontinuitäten, die man heute auch sieht bei diesen Diskursen generell wie diese Aufteilung und diese Hierarchien zwischen AusländerInnen, MigrantInnen und Leuten, die quasi von hier sind sozusagen. Genau, also diese Aufteilung und eben, was ja auch schon angesprochen wurde im Beitrag, eine Kontinuität ist eben auch dieses, also den betroffenen Menschen einfach nicht die eigene Stimme geben und ich finde, das ist halt einfach etwas ganz Wichtiges bei diesem Thema, dass wir halt den Menschen zuhören, die selber betroffen sind und die eben nach Rechten, Rechte fordern und genau, dass das eben das Zentrale ist hier dran, genau.