Einen schönen guten Abend, liebe Gäste. Ich möchte Sie im Namen des Andromusikus Verlags sehr herzlich begrüßen zur Präsentation des Buches Hereinspaziert, als steht er vor, so wie erzielt ist, prachtvolle Hotels, alte Cafés und legendäre Familien in Ischl von Christoph Brandhuber. Wir freuen uns sehr, dass Sie gekommen sind und ich möchte mich ganz herzlich beim Team der Kurdirektion bedanken, die uns heute eingeladen hat und dass wir heute hier zu Gast sein dürfen und die wir immer den Abend so toll vorbereitet haben. Danke an euch. Ja, wir nehmen Sie jetzt mit auf eine Reise in die Geschichte Ihres Ortes. Ich nehme an, dass sehr viele von Ihnen aus Ischl kommen oder in Ischl leben. Sie werden jetzt in dem Buch, das wir Ihnen gleich vorstellen werden, Sie werden jetzt in dem Buch, das wir Ihnen gleich vorstellen werden, nämlich die Geschichte dieses Ortes vom Salzfertiger zum Kurort, zum Tourismusmagnet miterleben und nachzeichnen können. Und das am Beispiel von zehn renommierten Gaststätten, die Ihnen stets vertraut sind und bekannt sein dürften. Christoph Brandhofer, der Autor, hat es geschafft mit einem unglaublich großen historischen Fachwissen und einer sehr akribischen Quellenrecherche wirklich auch viel Unbekanntes über diese Geschichte zu Tage zu befördern. Hotel Austria oder das Café Ramsauer oder zu den Mooren sich vorgenommen. Er ist in die Archive gegangen und ja, mit ihm gemeinsam dürfen ihm jetzt über die Schwelle treten, dieser Häuser und ja, er lässt elegante Damen auftreten, aber natürlich auch den ein oder anderen bedankt, wie schon Erzherzog. In so einem Buch dürfen natürlich auch Hotelrechnungen nicht fehlen, aber auch die Romanzen nicht zu kurz kommen. Und ich finde, er versteht das ganz hervorragend, das Anekdotische mit dem Politischen sehr unterhaltsam zu verbinden. Ich freue mich sehr, dass Christoph Brandt-Hugam heute hier ist und Ihnen das Buch vorstellen wird. Ich glaube, ich muss jetzt gar nicht so viel über ihn erzählen, weil er hier ein bekannter sein dürfte. Ich mache es trotzdem nur vorstellbarkeit halber. Christoph Brandruhr ist gebürtiger Ischler. Seine verwandtschaftlichen Beziehungen ins Hotelgewerbe werden vermutlich auch heute noch zur Sprache kommen. Er hat in Salzburg Latein und Geschichte studiert, leitet dort seit 2009 das Universitätsarchiv, ist sehr umtriebig, hat auch zahlreiche Publikationen bereits verfasst, immer mit dem Schwerpunkt auf Kultur, Universitätsmedizingeschichte bislang und hat auch bei uns im Anton-Pustet-Verlag schon zwei Bücher herausgebracht. Eines mit dem Titel Schwert und Galgen, da geht es um die Todesstrafe in Salzburg, auch sehr interessant. Das hat er gemeinsam mit Gerd Ammerer geschrieben und dann ein wirklich, wirklich großes Werk anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Universität Salzburg. Die Pluspunkte wurden auch von ihm verfasst. Vielen Dank, dass Sie heute gekommen sind. Und ich freue mich auch sehr, dass heute dabei ist Manfred Madlberger. Auch ihn muss ich wahrscheinlich nicht mehr vorstellen. Er ist Reporter bei der Ischler Woche, auch ein sehr umtriebiger Kulturmensch, Musikkritiker beim Freien Radio Salzkammergut. Sendungsmacher, so zu sagen. Sendungsmacher, Musiker und Wiedermacher und vermutlich sind Sie schon am Auftritt von ihm gewesen, kann ich mir vorstellen. Ja, bevor wir jetzt dann gleich eben hineinspazieren können und einen Schlüssellochblick wagen dürfen, freue ich mich, dass Frau Bürgermeisterin Schiller auch unter den Gästen ist und würde Sie bitten, auch noch ein paar Worte zu sagen. Ich darf auch alle recht herzlich begrüßen. Ich stehe beim ganzen Team der Alten Kur Direktion recht herzlich bedanken, weil es einfach die Stadt sehr bewegt, dieser Veranstaltungsort. Es sind fast täglich hier Veranstaltungen und täglich sind unterschiedliche Generationen zu unterschiedlichen Themen hier und das tut natürlich als Bürgermeisterin sehr gut, wenn man sieht, es gibt eine Veranstaltungsort, das alle Generationen anspricht. Danke dafür. Dieses Werk hereinspaziert von Christoph Brandhuber, würde ich jetzt einmal sagen, ist ein Werk, wo man mit offenen Augen und mit offenen Herzen nicht nur durch unsere Stadt, sondern auch durch unsere Gesellschaft spaziert ist. Und wenn man da hineinschaut und liest, dann merkt man einfach, da ist viel Herz dabei. Es sind Geschichten über Menschen, es sind Begegnungen, auch lustige Sachen, manchmal auch ernste Sachen. Und wenn man die erste Bürgermeisterin dieser Stadt ist, dann freut man sich umso mehr, dass die Frauen in diesem Buch nicht zu kurz kommen. Und darum freut es mich sehr, dass Christoph Brandhuber heute hier in der Alten Kur Direktion ist und dadurch wir wissen, dass heute nicht alle kommen können, weil immer viele Termine sind, freuen wir uns auch schon auf den zweiten Termin im Hotel Austria, also im jetzigen Museum der Stadt Bad Ischl. Da wird er auch nochmal, ich glaube am 18. Juli, am 18. Juli lesen. Also für alle, wenn Sie wissen, die heute nicht kommen könnten, weiter sagen, es gibt einen zweiten Termin. Und ich würde jetzt einmal sagen, lehnen Sie sich zurück, nehmen Sie etwas mit und hereinspaziert. Danke. Danke. Nehmen Sie etwas mit und hereinspaziert. Danke. Danke, Ines Schüller. Auch von unserer Seite jetzt einen schönen guten Abend. Mein Name ist Manfred Madlberger und ich bin dankenswerterweise heute eingeladen worden, diese Buchpräsentation, die ich mich sehr freue, ein bisschen zu moderieren, den kleinen Stichwortgeber zu machen. Und das, wer mich kennt, ausgerechnet über ein Buch über Ischler Gaststätten. Da habe ich dann schon lachen müssen und habe mir natürlich nicht gedacht, bei so einem fundierten Historiker, ob ich es überhaupt schaffe, da ein Interview zu stemmen. Und nachdem ich 2018 den Helmut Berger interviewt habe im Lehrtheater Chor am Publiko, ohne dass er mich in die Häuslack oder gebissen hat, habe ich mir gedacht, das glaube ich auch. Speziell nach unserem Vorgespräch im Café Ramsauer, einem Lokal, das ja in diesem Buch auch thematisiert wird, haben wir uns ein bisschen zusammengekriegt. Und ja, es ist eh schon thematisiert worden, du bist ein Native Dosiger quasi und was ist jetzt deine konkrete Familiengeschichte, die dich dann auch zu diesem Buch geführt hat? Ja, also zunächst auch von mir herzlich willkommen. Ich freue mich, dass so viele heute gekommen sind. Als gebürtiger Ischler ist man ja mehr oder weniger tagtäglich von Geschichte umgeben, sei es jetzt durch die Bauwerke, aber natürlich auch durch die Menschen. Und es ist jetzt kein besonderes Kunststück in Ischl, dort ist es doch relativ klein und noch kleiner gewesen in früheren Jahrhunderten, dass es da Stammväter und Stammmütter gibt, von denen mehr oder weniger alle abstammen. Und im konkreten Fall ist es aber so, dass mich sozusagen meine Eintrittspforte, wenn man so will, sind zwei Etablissements. Das eine ist das Gasthaus zu den drei Mooren und das andere das Gasthaus zu den goldenen Ochsen. Das sind also direkte Vorfahren von mir und mich hat das als Kind eigentlich schon immer interessiert. Ich habe auch sehr früh mit Oral History, wenn man das so bezeichnen darf, also Svejda dazu, so ungefähr interessiert. Das heißt, ich habe sämtliche Familienangehörige abgeklappert und gefragt, was ist denn eigentlich noch da? Was gibt es an Bildmaterial? Was gibt es an Korrespondenzen, an Briefen und so weiter? Und insofern ist es eigentlich ein sehr langer Bogen, der sich da jetzt für mich schließt, weil es so früh begonnen hat. Und die Motivation, dass du das in Buchform bringst, was war die? Also eigentlich das Regionalgeschichtliche, die Mikrogeschichte. Es ist ja schon angeklungen, es ist auch die Frauengeschichte. Und zwar deswegen, weil man immer so den Eindruck hat, in Ischl gab es nur die Sissi und die Schrat. Nun sind wir aber alle da, muss es also durch Frauen auch gegeben haben. Gott sei Dank. gegeben haben. Gott sei Dank. Und insofern wollte ich hier mal den Fokus auf die Ischlerinnen und die Ischler richten, einmal weg sozusagen. Natürlich, der Kaiser und die kaiserliche Familie spielen eine Rolle. Das ist ja auch das Spannende. Sozusagen, wie trifft der Hof sozusagen auf die Region und wie verändert sie sich. Und das ist ja mit einer enormen Arbeit verbunden. Also im Einlesen in dem Buch haben wir da ein paar Tasse, der das antut. Und wie war jetzt konkret die Herangehensweise, dass du dich da in diese Geschichte dieser Etablissements da hineinarbeitest? Da gibt es so eine Art Initialzündung, wenn man so will. Und zwar im Zuge der Firmung war es damals üblich, dass der Pfarrhof besucht wird. Meine Firmen-Tischmutter, wenn man so will, war die Frau Isolde Leimer, eine Schwester vom Heimatvereinsobmann. Und sie hat uns das näher gebracht und unter anderem ist hier ein Kasten geöffnet worden, und zwar der Kasten zu den Kirchenbüchern. Und in den Kirchenbüchern, da geht es also um die Taufen, um die Hochzeiten, um die Begräbnisse, ist mehr oder weniger die gesamte Manpower dieses Ortes über vier Jahrhunderte verzeichnet. Mich hat es damals mit 14 schon so unglaublich fasziniert, dass alles was Leben und Schicksal in diesem Ort ist, hier verzeichnet ist. Und wenn man sozusagen hier diese Einstiegsdroge sag ich jetzt einmal nimmt, dann spinnen sich da natürlich immer viel größere Kreise. Denn, was ja auch bemerkenswert ist, da wird uns ja immer vorgemacht, ja der Salz kam ja gut, das war so abgeschlossen, niemand ist hier reingekommen, man hat von der Außenwelt mehr oder weniger nichts gewusst. Und wenn man diese Bücher durcharbeitet, dann ist man erstaunt, dass es zum Beispiel im 17. Jahrhundert bereits einen Handelsmann aus Savoyen in Ischl gab. Savoyen in Ischl gab. Und insofern war das unglaublich faszinierend für mich und natürlich die Personen sind für einen Historiker immer wichtig, Geschichte ist, was Menschen versuchten und taten und insofern ist natürlich das ein Grundpfeiler. Der weitere Pfeiler, es geht hier um Häuser, um Hausgeschichte, sind also die Grundbücher aufgelegt, dass man sich die näher anschaut. Auch die bergen eine Überfülle an Informationen. Natürlich zunächst einmal die Kette der Besitzerinnen und Besitzer, aber auch unter welchen Umständen, dass sich diese Etablissement vererbt oder verkauft oder wie sie eben von einer Hand in die nächste gewandert sind. Da gibt es dann die Grundbuchurkunden, da hätte man Übergabsverträge, Schenkungsverträge, Eheverträge, ganz was Interessantes, wo also verzeichnet ist, die Mitgift zum Beispiel, wie sie angelegt werden musste, wie man sich abgesichert hat, wechselweise im Todesfall, also sehr viel Sozialgeschichtliches. Und dann das Dritte in den Grundbüchern, eigentlich das Spannendste, ist das Verzeichnis der Belastungen der Häuser. Und warum ist das so spannend? Weil natürlich jetzt bei den Hotels und Gaststätten oft einmal sehr viel aufgenommen worden ist. Nehmen wir das Hotel Bauer. Da ist dann verzeichnet, sogar bis zum letzten Stuhl, wo der gekauft und hergekommen ist. Welche Handelsverbindungen es da gab, zum Beispiel zur Firma Tonnet, ein Begriff, bei den gebogenen Sesseln werden sie alle kennen, dass die also hierher importiert wurden und dass eben der Besitzer diese Sessel schuldig geblieben ist. Und solche Geschichten werden anhand dieser Etablissements, die du da beschreibst und schilderst, tatsächlich, hat es da irgendwelche Kriterien gegeben, nachdem diese Hotels, Gaststätten ausgewählt worden sind, die du schreibst? Also das Hauptkriterium ist natürlich, jede Auswahl ist durch den Platz begrenzt. Da schaue ich auf meine liebe Frau Verlegen, die da durchaus ein bisschen einbremsen musste, wie Sie sich vorstellen können. Aber natürlich, also die Auswahl hat schon eine detaillierte Begründung. Es ging mir um Familien in Ischl, also um Etablissements, die durch mehrere Generationen in einer Familienhand geblieben sind. Natürlich das Hotel Bauer, weil es so bekannt ist und weil es ein schönes Tertium Comparationis ist, also ein Vergleichspunkt, wie es jetzt in einem Haus ausschaut, was nicht in Familienhand geblieben ist. Und da hast du ja in diesem Zusammenhang auch gesprochen, dass sowas auch mit dem Charakter eines Hauses ausmacht oder auch den Klang eines Hauses, wenn Kompositionen dort entstanden sind von berühmten Komponisten oder Familien, die den Charakter oder die DNA eines Hauses geprägt haben. Ja, das kommt sehr deutlich heraus, wenn man sich die Gäste schaut, da sind wir schon bei der nächsten Quelle, die Kurlisten. Kurlisten ist ja verzeichnet, wann wer welches Haus frequentiert hat und da kann man schon so was wie eine Charakteristik herauslesen, wo die Besucherinnenströmeöme geflossen sind. Und das ist natürlich sehr spannend, wenn das jetzt Komponisten und Musiker sind, wer steigt in welchem Haus ab und wie klingt dieses Haus dann? Und im Luxushotel Bauer ist es natürlich so, da sind die Weltstars. Pauline Luca, die berühmte Opernsängerin. Im Hotel zur Kaiserin Elisabeth, wo bevorzugt der Adel abstieg, da ist dann der Hofballdirektor Johann Strauß zu finden. Aber im Goldenen Ochsen zum Beispiel, besonders nett, eine Damenmusikkapelle aus Wien. Ein Girlgroup quasi. Richtig, ja. Sozusagen die Vorgänger der Spice Girls oder ähnliches die hier gastiert sind waren auf europatournee ging dann nach paris und nach petersburg aber dazwischen musste man nach ischgl und das sagt doch einiges ja und zu guter letzt natürlich im gasthaus zu den drei waren muss das vereinsgasthaus war, wenn man so will, in Ischl war, da waren natürlich die ganzen Musikkapellen des Ortes und auch wenn die Gesellen musiziert haben, hat sich das dort abgespielt. Also ein breites musikalisches Spektrum. Sollen wir uns jetzt ein bisschen reinschauen im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben diese schöne Leinwand mit dem Bimmern in der Masons. Sollen wir jetzt einmal in die Welt dieses Buches eintauchen? Ja unbedingt. Lade dich ein. Das erste Hotel ist das Hotel zur Post, weil es chronologisch auch das älteste ist. Es ist nicht das Hotel Sui Generis gegründet, sondern als Posthaus, von daher ja auch der Name. Post ist für den Reiseverkehr natürlich in dieser Zeit sehr wichtig und insofern hat sich dieses Hotel aus diesem Postwesen heraus entwickelt. Das Spannende, da ist jetzt die erste Folie, die man sieht, sind die Heiratsverbindungen in diesem Haus. Es gehörte der Familie Koch, Nomen est omen, kann man sagen, eine Vorbedeutung. Und der Franz Koch hat sich eine ganz interessante Braut geholt, nämlich die sogenannte schöne Straubinger Juli. Und die stammte aus der berühmten Straubinger Dynastie in Gastein. Sie sehen sie hier in Gasteiner Tracht mit dem Kegelhut. Das Bild ist noch in Familienbesitz. Das war mir auch sehr wichtig, möglichst viele Porträts und Fotos aus Familienbesitz in dieses Buch einfließen zu lassen, damit es konserviert und erhalten bleibt. Weil Sie wissen ja, Fotos werden oft nicht beschriftet. Nach wenigen Generationen weiß keiner, wer darauf dargestellt ist, und darum liegt hier so ein großer Fokus und Schwerpunkt auf dem Buch. Ja, und Franz Koch hat also um diese Straubinger Juli gefreit. Gastein war natürlich der ungleich ältere Kurort gegenüber Ischl. Sie sehen, der Wissenstransfer erfolgt hier über Frauen, ganz wichtig. Und diese Verbindung ist auch rezipiert worden dann zuschließlich, der Greif zur Musik wieder. Also wir haben hier eine Komposition, also zwischen Gastein und Ischl ist es also durchaus dann auch musikalisch aufgeführt worden. Und es gibt ein paar ganz drollige Geschichten zu dieser Verbindung. Und zwar hat die schöne Juli den Franz Koch einige Zeit zappeln lassen. Und sie hat ihn zweimal abgewiesen. Beim dritten Mal hat er einen Ritt gewagt, einen Husan-Ritt von Ischl nach Gastein, an einem Tag. Und da heißt es dann in der Familie in Groningen, das Pferd war hin, aber die Juli sagte ja. Also damit hat er sie überzeugen können. Und was dann noch speziell interessant ist, es ist überliefert die Brautfahrt von Gastein nach Ischl. Man kann sich das überhaupt nicht vorstellen, wie das damals abgelaufen ist in mehreren Tagesetappen. Etwas abergläubisch war man, 13 Personen wollte man vermeiden als Zahl. Daher hat der kleine Bruder der Braut noch mit 13 dürfen, damit man also 13 verhindert. Und dann ist man also zunächst, weil Mitte Februar, damit man also 13 verhindert. Und dann ist man also zunächst, war in Mitte Februar, ist man bei einer staubigen Straße losgereist. Da war noch schönes Wetter. Und dann war plötzlich ein Wintereinbruch. Es begann zu schneien. Und dann hat sich also direkt ein Stau gebildet, weil man musste ja ausschaufeln. Als Stau der Fuhrwerke musste man natürlich zusätzlich übernachten. Das war also unglaublich schwierig, da weiterzukommen und eine große Gefahr in Fuschel nicht in den See hineinzufahren. Das ist nämlich einem von diesen Postmeistern einmal passiert. Und diese wunderbar aus dem Leben gegriffenen Geschichten, die also so viel Aussagen über das Leben in dieser Zeit von normalen, unter Anführungszeichen, Bürgerinnen und Bürgern, das ist auch etwas, was mich sehr fasziniert hat. So, was haben wir als nächstes? Da sehen wir jetzt das Hotel Post in einer der Ausbauphasen. Man muss sich das so vorstellen, dass also immer ein Hausteil dazu gekommen ist. Es ist also ein Spital, das es dort gegeben hat, dazu gekauft worden und inkludiert worden. Also die Fassade war zunächst nicht so einheitlich, wie wir sie kennen. Und daneben das Bild zeigt die zwei bekannten Volksschauspieler, die also im Hotel Post auch abgestiegen sind. Das eine ist die Josefine Gallmeier und der andere ihr kongenialer Bühnenpartner Alexander Girardi in einer sehr berühmt gewordenen Aufführung hier in Ischl, wo sie also den Hit Odo Himmelbau a Se zum Besten gegeben haben. Die Gallmeier war ja damals in allen Gazetten rauf und runter, weil die war sehr frech. Wenn ihr der Applaus zu wenig war, hat sie dem Publikum schon einmal die Zunge gezeigt. Und sie hat mit dem Geld nur um sich sehr viel verdient, aber auch unglaublich viel beim Fenster hinausgeschmissen. viel verdient, aber auch unglaublich viel beim Fenster hinausgeschmissen und der Girardi hat dann immer gesagt, geh Baby, sei kein Off, schau auf dich, verschenk nicht alles, aber die Gallmeier hat sich trotzdem verschwendet und da musste sie also wieder ein Gastspiel geben und nach Amerika sogar reisen und bevor sie abgereist ist, hat sie hier in Ischl vor dem Kaiser noch einmal diesen Hit gesungen und es war der Tag ihres Lebens, mehr oder weniger. Und von dieser Aufführung gibt es ihm diese Fotografie und sie trägt auf der Rückseite die Widmung vom Gerade für den Familienkoch. Also ganz was Besonderes. Unglaublich. Was haben wir da alles? Da haben wir was, was alle meine Werke durchzieht, das sind Stammbäume. Also wie Sie schon mitgekriegt haben, ich habe da ein Faible für. Und bei der Familie Koch ist eben das Spannende, dass die also überregional gewirkt hat. Sie sehen hier die Töchter der Familie und jede hat hier also eine bedeutende Partie, wenn man so will, gemacht. Die älteste Tochter hat den Herrn Haferl geheiratet, kennen Sie alle Stern und Haferl. Die nächste Tochter hat den Feuerstein geheiratet, Begründer des Kurortes Gmunden. Die vierte hat einen Eisenbahingenieur geheiratet. Klar, man brauchte ja Verbindung zwischen diesen Kurorten. Und die Caroline hat den Gunkel geheiratet, den berühmten Modeschneider, wenn Sie so wollen, in Wien, der den Frack von Paris, das zu Fuß von Wien nach Paris gegangen, hat von dort den Frack gebracht für den Staatskanzler Metternich und sie hat eben den Sohn geheiratet, der dann ein Heilbad in Batyfa in Slowenien gegründet hat. Also Sie sehen, unglaubliche Verbindungen, Meran kommt auch noch herein, also da ließe sich ganz, ganz viel noch dazu erzählen, aber was anderes ist mir da jetzt noch wichtig. Diese Kinder wurden ja auf Grund der Geschäftstüchtigkeit jetzt insbesondere auch der Mütter dann oft einmal von Kindermädchen erzogen und es war mir auch ganz wichtig, die zu bewahren und im Buch vorzustellen. Und Sie sehen hier die Urschel, das war die Kinderfrau der Kochkinder. Und sie fand also auch in diesen Familienalben dann entsprechend Aufnahme. Und das finde ich doch sehr rührend, dass diese Leute nicht vergessen werden. Und Gott sei Dank werden diese Geschichten auch erzählt. Aha, jetzt sind wir noch einmal in der Kaifördstraße. Richtig, ja, also wir schreiten da jetzt vor zum Hotel, zur Post, hat ja ein Ökonomiebetrieb gehört. Sie wissen ja, die Post Alm trägt ja noch den Namen. Man sieht hier auch den Besitzer Ludwig Koch zu Pferde. Die Pferdezucht war auch etwas ganz Wichtiges, was mit diesem Hotel verbunden gewesen ist. Er hatte einen Deckhengst aus Polen von einem polnischen Fürsten, einem Magnaten, und der wurde dann hier im Salzkammergut eingesetzt. Also auch hier weiträumigste Verbindungen. Verbindungen, ja. Wir kommen jetzt zum nächsten Hotel und zwar zum ersten Hotel, was wirklich als Hotel gegründet wurde, das heißt das Hotel Talakini, heute Hotel zur Kaiserin Elisabeth. Das hat eine sehr große Unstimmigkeit im Gemeinderat hervorgerufen, soll dieses Hotel gebaut werden oder nicht, weil natürlich die Ansässigen Bürgerkonkurrenz befürchtet haben. Es hat aber Dr. Franz Fierer, der Badearzt, den brauche ich nicht vorstellen hier, gesagt, es braucht ein Hotel, es muss etwas gebaut werden. Und da hat er einen italienischen Eisenbahnunternehmer aufgetan, Felice Talacchini. Und der hat es als reines Investment erbauen lassen auf seine Kosten. Sehr vornehm, man sieht ja hier auch die Pläne, da gab es Suiten und Appartements, die konnte man zusammenlegen. Es gab Küchen für die Leute, die hier abgestiegen sind, wo sozusagen die mitgebrachten Diner dann für die gekocht haben, aber sogar auch ein Kaffeehaus und so weiter. Also das war sehr pompös eigentlich angelegt, aber eben ein Investment und insofern ist dieses Hotel immer verpachtet worden, ja, zunächst einmal. Ein Hotel im Ischgl als Investment ist natürlich ganz was Neues. Unbedingt. Der Talakini ist dann geendet in einem furchtbaren Finanzcrash. Er ist nur knapp dem Gefängnis entkommen, weil man einfach diese ganzen Rechnungen nicht mehr nachvollziehen konnte. Also man ist in dieser Überfülle völlig untergegangen, aber damit ist das Hotel dann versteigert worden. Ersteigert hat es eine Bleiberger Gewerkefamilie, die das natürlich jetzt wieder als Investment genommen hat und die hat es nur wenige Jahre besessen. Übrigens der Reichtum dieser Familie soll von daher gekommen sein, weil ein Vorfahre die Kriegskasse von Napoleon gefunden und an sich gebracht hat. Wage ich etwas zu bezweifeln, aber es wird so tradiert. Dieses Hotel ist dann 1865 beim großen Marktbrand in Ischl abgebrannt. Man sieht hier die Brandruine und ist dann neu aufgebaut worden und da hat sich diese bleiberger gewerkefamilie dazu entschieden das hotel zu verkaufen und gekauft hat dann der größte konkurrenz im ort der besitzer vom hotel Post, Franz Koch, für seinen älteren Sohn, der auch Franz hieß, und da gab es einen ganz straffen Finanzierungsplan, obwohl ja der Koch Millionär war, wie wir aus seiner Hinterlassenschaft wissen, also das Hotel, die Brandbräune hat er nicht gestemmt. Und insofern musste das Kapital aufgenommen werden und es ist dann in vielen, vielen Monatsraten abgestottert worden. Sehr tough, weil wenn nämlich eine Rate einmal nicht pünktlich bezahlt wordenungen, innerhalb von 15 Jahren das abzustottern. Und dann war es schuldenfrei. Also eine große Leistung. Wir sehen ihn hier, das ist Franz Koch Junior mit seiner Braut, Henriette Brandweiner, die auch aus einer bedeutenden Familie stammte, der am Vater war Bettwarenfabrikant in Wien, stammte, deren Vater war Bettwarenfabrikant in Wien, direkt am Stephansplatz und der hat das Hochzeitsbett von Franz Josef und Elisabeth hergestellt. Ja, also auch eine berühmte Familie und naheliegend das Hotel und Bettwarenindustrie, dass sich die dann finden. Wir kommen zum nächsten schon mehrfach, als erwähnt, das Hotel Bauer. Auch das hat jetzt eine ganz besondere Geschichte. Einer der Pächter des Hotels, Elisabeth, hieß Andreas Bauer, stammte aus Hautsengen im Kreis und hat in Wien Karriere gemacht, war auch aus einer Wirtsfamilie, aber jetzt nicht begütert. Und in Wien hat der also durch sein Temperament, durch seine Ideen so unglaublich auf sich aufmerksam gemacht, dass man ihn dann in führenden Hotels jeweils als Oberkellner genommen hat. Und da hat er eine unglaubliche Karriere hingelegt. Und dann hat man ihn halt für Ischl auch engagiert. Und der hat dann davon geträumt, wie wäre es denn, ein eigenes Hotel aufzumachen. Eben das Hotel Bauer am Heisberg. Wunderschöne Lage, wie wir wissen. Und das ist als Aktienhotel gegründet worden. Also man muss sich vorstellen, ohne ein Empfehlung Geld hat der Mann das als Idee geboren, die Summe, die das Ganze gekostet hat, auf Aktien aufzuteilen und hinauszugeben. Sogar der Kaiser hat mehrere Aktien gekauft, weil er geglaubt hat, dass das ein Geschäft ist. Übrigens für die Armen. Er hat es für Wohltätigkeitseinrichtungen anlegen lassen. Wie Sie sich vorstellen können, das ging natürlich überhaupt nicht. Das hat sich nicht ausbezahlt und jetzt war es aber so, weil der Bauer die Einrichtung übernommen hat, wie wohl auch auf Schulden, war er einer der Hauptgläubiger und als das Ganze also dann mehr oder weniger in die Luft ging, hat man den Bauer nicht aus dem Hotel hinaus gebracht, weil von ihm ja die Einrichtung war und man musste ihm ja auch noch etwas bezahlen. Und dann ist dieses Hotel also versteigert worden. Wer hat es ersteigert? Die Frau vom Bauer. Also eine sehr, sehr spannende Geschichte. Er hat es aber schlussendlich dann nicht überstanden, also nach wenigen Jahren ist dann auch, weil die Frau den Schlag getroffen hat, ist das ganze Etablissement völlig bankrot gegangen und das hat dann das Ende von Herrn Bauer in Ischl her beigeführt. Er ist übrigens dann nach Wien zurückgegangen, zwischenzeitlich war er einmal der Betreiber des Casinos in Pola, ja, aber er ist dann mit 84 Jahren, für das Umgefehlten ist er alt geworden, ist er dann in Wien gestorben und da haben sich die Wogen schon geglättet gehabt und er hat dann sogar noch sowas wie einen ehrenden Nachruf in Ischl, Mischlerer Wochenblatt erhalten, also fast versöhnlich. Er war so auf die Art ein verkanntes Genie. So, nächstes Plan. Ja, dann kommen wir zum Hotel Goldenen Stern. Das war ein bevorzugtes Künstlerquartier, wo sehr viele Maler abgestiegen sind. Da ist es interessant, weil es auch noch, wie Sie sehen, Geschirr gibt mit Monogramm drauf, gehörte der Familie Hisl und da gab es ein ganz besonderes Separé und zwar das sogenannte Bratröhre. Das hieß deswegen so, weil man so eng aufeinander sitzen musste, dass man in Schwitzen kam. Und in diesem Bratröhrl hat sich die Hofgesellschaft, wenn man so will, getroffen. Also die Domestiken des Kaisers, die unmittelbar, also der Hof Zuckerbäcker und der Hof Villeninspektor. Und diese Herren haben hier bürgerlich, wenn man so will, genachtmalt, wie das hieß. Und das sind ganz wunderbare Geschichten, überliefert vor allem von diesem Villeninspektor Zellner, der zwei Töchter hatte, die da auch immer mitkamen, die Katerl und die Annerl. Und die waren die Wäschebeschließerinnen der Kaiserin. Und die haben geglänzt durch unglaubliche Schmuckstücke, die sie also vom Kaiserbauer immer geschenkt bekommen haben, weil ja der Kaiser überhaupt keinen Bezug zu Geld hatte. Und böse Zungen haben behauptet, die Juweliere haben ihnen dann immer für solche Geschenke alles das angedreht, was sie unterm Jahr nicht angebracht haben. Und dann waren das so überdimensionierte, völlig Papageien und solche Geschichten, die eigentlich natürlich nicht zur Wäschebeschließerin gepasst haben. Und da gibt es herrliche Anekdoten, also die waren Theaterliebhaberinnen und sind halt dann bei uns ins Theater gegangen und dann um Schreck eines Tages haben sie festgestellt, dass während der Aufführung, also in einer Pause, der Blick des allerhöchsten Kaisers auf ihnen ruht und dass ihnen hultvoll zugewinkt war. Und sie waren also irgendwie ganz fasziniert, was tut man in so einer Situation? Aufstehen, sich verbeugen, keine Ahnung, sie haben sich dann für einen Mittelweg entschieden, sie sind sitzen geblieben und haben sich verneigt, aber von einer dieser Töchter war das Problem, die hatte gerade ein Zuckerl in den Mund genommen und sie ist dann an den Zuckerl schier erstickt. Und das war also eine unglaublich dramatische Situation für die junge Dame in der Zeit. Und wenn man so schaut, gestern, wo sich am Petersplatz alles abgespielt hat, also so ähnliche Szenen hat es natürlich da in Ischl auch gegeben. Ja, in viele. Wir kommen jetzt zum Café Ramsauer, was auch eine ganz besondere Geschichte hat. Erstens schon einmal deswegen, und das gibt es noch, nämlich noch im Betrieb, was eine besondere Freude ist, das älteste Kaffeehaus von Ischl noch dazu. Nächstes Jahr wird es 200 Jahre, also die Hoffnung ist, ich freue mich, dass die Frau Waltscher mit ihrem Garten heute da ist, ja also hoffentlich nächstes Jahr die ganz große Feier. Und dieser Traditionsbetrieb ist deswegen so interessant, weil das durch so viele Generationen selber alles Musiker auch nebenbei gewesen sind. Und die haben natürlich dann auch viele Künstlerinnen und Künstler auch wieder angezogen. Also Franz Josef Ramsauer, also Josef Ramsauer hat die Salinenmusik begründet, sein Sohn Franz Josef hat eine zweiaktige Oper komponiert, Hans von Wildenstein, also da haben wir das Café, sehr schöne Ansicht und da eben also diese wunderbare Geschichte, Hans von Wildenstein, ein Stoff, der aus der Reformationszeit stammt, der in Ischl eben auch spielt. Auch das ist natürlich sehr, sehr interessant. Und diese Oper ist in Salzburg uraufgeführt worden. Also das wäre natürlich schon auch etwas, wenn so etwas einmal wieder erklingt in Ischl. Er hat auch Messen und Chöre komponiert. Kompositionen sind im Familienbesitz erhalten. Also das ist schon ganz was Besonderes und Wertvolles. Muss man den richtigen Leuten sagen, dass man das wieder macht? Ja, den Musikern. Ich bin kein Musiker, ich bin nur Musikant. Das Hotel Austria ist mehrfach schon erwähnt worden. Das war eigentlich ursprünglich eine Salzfertigung und als dann der Wechsel vom Salzmarkt alten Herkommens zum Kurort zelebriert wurde, ist dieses Haus mit die kaiserliche Familie für sich gefunden. Erzherzog Franz Karl und Erzherzogin Sophie haben hier viele, viele Sommer verbracht. Die wollten nicht in ein Hotel und die haben auch in Kauf genommen, dass das Haus bisweilen etwas schadhaft war. Es gibt die wunderbare Überlieferung, dass der junge Franz Josef, wenn er unter dem Dach geschlafen hat, weil es war ja sehr beengt, den Schirm aufspannen musste im Bett, weil es hereingeregnet hat. Aber der Erzherzogin hat empfunden, der Burgherd abgehärtet und insofern ist es also so bestehen geblieben. Und die kaiserliche Familie hat dann auf ihre Kosten die Renovierung durchgeführt und sich im Gegenzug das Recht gesichert, dass sie also auf Lebensdauer des Erzherzogs auch dort wohnen bleibt. Also auch als die Kaiservilla bereits errichtet worden ist, ist Erzherzog Franz Karl in diesem späteren Hotel geblieben. Und erst als er dann starb, in den 1870er Jahren, ist dann ein Hotel draus geworden, also relativ spät. So, das nächste Haus ist ein ganz bedeutendes und das sage ich jetzt nicht nur deswegen, weil der direkte Nachfahre in der ersten Reihe, so wie es sich gehört, sitzt. war und in dieser Apotheke ist sozusagen der Kurort, wenn sie so wollen, begründet worden, weil hier die Badestube war, wo also Josef Götz und Franz Wierer die ersten Versuche mit erwärmter Kochsalzsohle durchgeführt haben. Diese Apothekerfamilie Hamp ist sehr interessant, stammte ursprünglich aus dem Allgäu, kam dann über Gmunden nach Ischl. Der Stammvater, auch unglaublich tolle Geschichte, war ein Student beim berühmten Herrad van Zwieten, den Leibarzt von Maria Theresia. Sie kennen ihn wahrscheinlich alle durch das berühmte Kübelexperiment. Die Kaiserin hat ja sehr gern gegessen und er hat sich einmal neben sie gestellt und vom All, wovon sie gegessen hat, den Kübel hineingeworfen, bis es ihr dann zu blöd geworden ist und sie zu ihm gesagt hat, aber hör, Herr Franz Witten, was macht er denn da? Und er hat dann geantwortet, er hat ihr den Kübel gezeigt und gesagt, so sieht es jetzt in ihrer Majestät Magen aus. Sie soll sich dann von Stunde an der Kost etwas enthalten haben, ich glaube es nicht so wirklich, aber so wird es überliefert. Von der Familie Hamp ging dann dieses Haus über im Erdbeg und durch Heirat auf die Familie Kupitz. Auch die waren durch mehrere Generationen Apotheker und Drogisten und das waren in aller Generation Akademiker. Das ist sehr interessant, wo die studiert haben. Schottengymnasium, Stiftzeitenstetten, Stiftkremsmünster, man hatte ja kein Gymnasium, insofern musste man die Söhne also hinausschicken. Und die haben also diese Apotheke sehr erfolgreich in einen Kurort, wie man sich denken kann, geführt. Auch hier haben wir etwas ganz Besonderes für die Frauengeschichte. Die Dame, die Sie hier sehen, Franziska Rosiner-Krupitz, geborene Lidl, ist ganz wichtig für unsere Ortsgeschichte, weil sie hat ein kleines Buch verfasst aus Alt-Ischl und ist sozusagen eigentlich mir die erste namentlich bekannte Frau, die literarisch tätig war, die auch als Journalistin gearbeitet hat, alsRezensentin, muss man sich vorstellen. Klar, das Haus ist benachbart zum Theater, da ist es auch irgendwo aufgelegt. Ja, und dieser Name Hotel Athen, das ist natürlich schon auch schön, ist aller Wahrscheinlichkeit inspiriert von dieser Fassade des Leha-Theaters, die ja antikassierend klassizistisch ist. Und es ist ja so ein leichter Anstieg. Also das Ganze ist so auf die Art die Akropolis von Ischl und das Hotel Athen darauf und die Drogerie hieß zum Schwarzen Hund und auch das hat antike Anklänge, was mich natürlich als Philologen sehr freut, weil da steckt die berühmte Geschichte mit der Alraune dahinter. Die Alraune ist eine Pflanze und da hat man ein Heilmittel nachgesagt, also die heilt alles. Aber weil die Wurzeln ausschauen wie ein Männchen und ein Weibchen, hat man geglaubt, wenn man es herauszieht, beginnt es zu schreien. Und so laut, dass der, der es herauszieht, stirbt. Es ist nur möglich, dass man sich dieser Wunderkraft versichert, indem ein schwarzer Hund, der Zerberus, sozusagen das herauszieht. Und der Hund muss dann daran glauben. Aber so kommt man also dann in den Besitz dieses Wundermittels. Also Sie sehen, das hat auch so sein ganz eigenes Flair. Das Buch kann ich nur empfehlen, gibt es antiquarisch noch von der Franziska Rosiner und birgt auch eine Fülle von Anekdoten und interessanten Geschichten. Also die wollen wir auch sehr hoch halten in der ganzen Geschichte. Ja, das Gasthaus zum goldenen Ochsen ist aus einer Fleischhauerei entstanden, gehörte ursprünglich der Familie Vöttinger, die aus Frankenmarkt gekommen ist und dieses Haus aufgebaut hat, in einen Gasthof zunächst einmal und dann in ein Hotel auch umgewandelt hat. Und dieses Haus hatte auch sehr interessante Gäste, wenn Sie so wollen, aus dem Bürgertum, aus dem Bildungsbürgertum, sehr viele Akademiker, die Damenkapelle habe ich schon erwähnt. Franz Leher war auch hier sehr gern zu Gast, daher gibt es auch einen Leher. Stüberl, er hat sich auch die Kost immer vom Goldenen Ochsen bringen lassen. Also auch dieses Haus, wenn man so will, war Quartier der Operette und es spielt auch in einer Operette eine entscheidende Rolle, nämlich von Fritz Kreisler in der Operette Sissi. Also das ist die Vorlage für die Sissi-Filme gewesen, das Textbuch. Und da spielt eine ganze Szene im Gasthaus zum Goldenen Ochsen. Also es ist ein sehr interessantes Haus auch. Ja, und zu guter Letzt komme ich also dann zum Gasthaus zu den drei Mooren. Das gehörte der Familie Brandhuber, also meinen direkten Vorfahren. Die kamen ursprünglich aus dem Baugewerbe. Sie sehen hier die Rechnungen für die Kaiservilla und für die Stallungen, die sind erhalten im Haushof und Staatsarchiv. Dieses Baugewerbe kann man sich so vorstellen, wir haben dann auch Kirchturm, Villasickingen und so weiter. Also es sind die ortsansässigen Baumeister und Handwerker dann immer von diesen Zelebritäten beschäftigt worden. Also man hat worden. Also der Plan kam schon von renommierten Architekten von außen, aber umgesetzt haben das wirklich ortsansässige Handwerker. Und so war es also in diesem Fall eben auch. Diese Rechnungen gibt es eben erhalten. Es ist auch eine spannende Geschichte, wie viel da eigentlich zu Ischgl noch ungehoben ist aus diesem Bereich. Ja, und einer von diesen Baumeistern, Karl Brandhuber, hat dann die Tochter vom Goldenen Ochsen, Marie Vöttinger, geheiratet. Brandhuber hatte selber ein kleines Gasthaus zunächst zu den drei Mooren. Das ist der rechte Teil. Und er hat es dann ausgebaut um diesen Saalteil, die Saallokalitäten hieß das. Und wenn man so will, er hat für seine Frau so eine Art Bühne geschaffen. Also der Gastbetrieb, das war einfach ihrs. Die war eine Szenewirtin, wenn man so will, und die hatte unglaublich viele Veranstaltungen, abgesehen vom Theaterbetrieb, ganz wichtig wieder für die Frauenbildung gab es Wanderkurse und die wurden also auch hier abgehalten. Das Konzept des Hauses war sozusagen Raum geben, wenn man so will. Der jüdische Gottesdienst ist auch hier abgehalten worden. Man hatte also da keinerlei Berührungsängste. Und was auch sehr interessant ist, gerade als die ersten Wahlen aufgekommen sind, Wahlveranstaltungen hat es auch gegeben. Daneben natürlich eine Reihe von Festen, zum Beispiel als die erste Eisenbahn in Ischl einfuhr, hat man das hier gefeiert. Und da waren dann die verschiedenen Räumlichkeiten als Eisenbahnwagons dekoriert. Also man hat sich immer sehr viel einfallen lassen. Da war der Bergsteigerbund hier getagt, dann war jeder Raum sozusagen ein anderer Berg. Und das Separé, was sehr beliebt war, war das berühmte Schrotloch. Also unglaublich kreativ, kann man sagen. und zu guter letzt das ist sie also marie brandhofer geborene vötinger die also hier sozusagen den betrieb geschaukelt hat sie war sehr früh verwidmet hat elf kinder geboren die kinder haben sämtlich auch in Gastronomiebetriebe dann wieder eingeheiratet. Und mir gefällt dieses Foto deswegen so, weil man hier so schön sieht, wie die Hofmode auf die Tracht trifft. Also das Reifkleid aufgenommen ins Dirndl, sodass sie also wirklich die Personifizierung, wenn man so will, dieses ganzen wesen ist und so heißt es denn auch als sie starb 1922, dass mit ihr das alte Ischl zur grabe getragen worden ist. Ja, das alte Ischl lässt uns ja zu einem teil mit diesen geschichten von denen ausgehend man Ischler geschichte erzählen kann, die ich ja Gott sei Dank jetzt da in Buchform präsentiert. Was ich dich noch frage, was hast denn du eigentlich für dich mitgenommen und gelernt, aus der Erfahrung, dich mit dieser Thematik und mit diesen Etapes, was ausgehend von deiner Familiengeschichte zu beschäftigen? Ja, im Grunde genommen eigentlich sehr viel. Erstens schauen wir, was das historische Handwerk betrifft, weil man ja hier auf keinen ausgetrampelten Faden wandelt, sondern wirklich in die Primärquellen einsteigt und sich wirklich einmal damit auseinandersetzen kann, so ein Einzelschicksal aus der Vergessenheit zu entreißen und das darzustellen. Also ich würde sagen, vom Handwerklichen eigentlich das meiste. Und hat es dir vielleicht Lust auf mehr gemacht, dass du dich noch mit Aspect-National-Lokal-Geschichte auseinandersetzt? Ja, unbedingt. Und wenn ich natürlich sehe, dass das so fein aufgenommen wird wie am heutigen Tag, ist das natürlich eine zusätzliche Notwendigkeit. Und wie es der Zufall wall war, gibt es das Buch ja da auch erhältlich. Vielleicht möchte der Autor gern das auch nachher dem interessierten Käufertum signieren. Stehe gern bereit. Genau. Und ich nehme an, wenn es jetzt noch Fragen gibt, stehst du jetzt gern zur Verfügung, da jetzt oder am Büchertisch. Ich weiß jetzt nicht, wenn es Fragen gibt, ob das Mikrofonkabel lang genug ist, aber ich glaube, Damen und Herren, die Fragen sind eh laut genug, dass Sie sich dann an Christoph vorstellen können. Bitte, wenn wir etwas wissen. Ich habe einmal gehört, das ist nicht der Fall. Dann sage ich Ihnen herzlichen Dank, dass du wie gesagt uns dieses Buch so direkt und intensiv präsentierst. Ich weiß jetzt, was meine Wochenendlektüre ist. Sie wissen es hoffentlich auch. Ich danke noch einmal auch, dass ihr an mich gedacht habt, den Abend da mit dir zu gestalten. Und ich bin schon sehr gespannt auf die Lektüre. Und ich wünsche dann natürlich viel Erfolg mit dem Buch. Alles Gute, danke und auch dem Kultdirektionsteam und Ihnen allen einen schönen Abend. Und das schätze ich. Danke. Christoph Brandl. Vielen Dank.