🎵 Unexpected und unerwartet? Ich muss gestehen, ich habe mich jetzt gar nicht so viel mit dem Begriff beschäftigt, weil das eher ein Zufall war, dass der gewählt wurde für die Ausstellung, weil wir eben so, glaube ich, eine sehr unerwartete Kombination sind, die wir uns jetzt ausstellen und vor allem, weil es auch das erste Mal ist, dass Skulpturen ausgestellt werden, da jetzt in der Linz AG. Da war für mich jetzt unexpected, unerwartet, dass ich finde, dass die Präsentation eigentlich schon ganz gut gelungen ist. Also da habe ich schon ein bisschen Angst gehabt, einfach mit dieser Wende und man darf ja auch nicht in den Raum mit den Skulpturen, weil eben so viele Leute ein- und ausgehen tagtäglich. Ja, also das hat mich jetzt überrascht. Unexpected bedeutet für mich, dass viel unerklärbar ist und die Kunst ist sowieso immer für jeden unerklärbar, weil jeder etwas anderes hineininterpretiert. Und darum ist von meinen Kolleginnen ein anderer Zugang, wie von meiner Seite der Zugang ist. Aber das ist das Schöne an der Kunst, dass man sie so vielseitig interpretieren kann. Das ist für mich der Zugang. Tatsächlich ist es, was Neues finden, der spielerische Zugang. Unexpected ist für mich einfach durch den spielerischen Zugang etwas Neues schaffen. Also genau. Drei Handschriften, drei Blickwinkel, drei Zugänge zur Welt und zur Kunst. Gemeinsam ist ihnen, wie ich finde, ein sensibler Umgang mit Material, Form und Bedeutung und vor allem ein starkes Interesse daran, persönliche, gesellschaftliche und ästhetische Themen miteinander zu verweben. Themen miteinander zu verwegen. Eckepunkt Fleisch, bevorzugtes Material ist die Keramik. Wir haben ein Führer schon davon gehört. Die Keramik ist ein traditionsreicher, formbarer Stoff. Für uns, also gerade wenn man mit Keramik arbeitet, passiert ja im Brennofen sehr viel Unerwartetes, mit dem man überhaupt nicht rechnet. Und das ist eigentlich einerseits die Schiene, andererseits auch die große Herausforderung, wenn man mit Keramik arbeitet, weil man oft sehr wenig Einfluss hat. Egal wie viel Erfahrung man eigentlich schon gesammelt hat mit Keramik, es passiert wirklich sehr oft was Unerwartetes, sei es bei den Glasuren oder so, wie sie dann wirklich rauskommen im Brennofen. Der Materialmix, die verschiedenen Zugänge. Es ist immer sehr prozessorientiert, obwohl es sehr oft eine simple Abbildung ist. Es steckt in den meisten meiner Arbeiten sehr viel mehr Zeit, als man es so auf den ersten Augenblick sieht. Unerwartet ist sie auf jeden Fall immer, weil ich fange zum Malen an, dann weiß ich nicht, was ich weiter tun soll, dann stelle ich es einmal hin und dann ist es so, dass ich dann wieder anfange und dann entwickelt sich das Bild und wenn sich das entwickelt, kommt immer mehr dazu, mehr dazu und irgendwann sage ich stopp und es ist fertig, wird finalisiert und dann wird es gerahmt und dann geht es in die Ablage bzw. bis zur nächsten Vernissage stelle ich es dann in ein Haus auf. Wir sind eigentlich kuratiert worden von der Angela Holzer, also die hat mir angeschrieben, ob ich ausstellen möchte, gemeinsam mit Wolfgang Aufreiter, den habe ich vorher nicht gekannt. Und sie wollte einfach so das erste Mal eine Ausstellung machen, wo drei verschiedene Medien ausgestellt werden. Und sie hat auch zwei andere Textilkünstlerinnen angefragt. Das ist aber dann irgendwie nichts geworden. Und dann sind wir auf die Miriam gekommen, weil sie war bei ihr bei den Tagen des offenen Ateliers. Und ich kenne die Miriam eben von den Kunsthaften. Tatsächlich ist es bei mir meistens so, dass ich zuerst eine analoge Fotografie mache. Für mich ist das analoge Fotografieren für viele andere Künstler das Skizzenbuch. Für mich ist das Situationen festhalten und Debüen bei mir meistens die Basis meiner Arbeiten. Gleichzeitig versuche ich natürlich auch dieses Momentum festzuhalten und dann suche ich mir immer wieder Objekte zusammen, die ich dann irgendwie konservieren versuche. Also es ist eine Kombination aus gefundenem und gemachtem. Der Titel war für mich eigentlich da jetzt überhaupt keine Orientierung für die Ausstellung. Ich wollte eigentlich einmal so gesammelt meine Körperabformungen zeigen und dann auch die Arbeit, die Umstellung, was ich letztes Jahr im Mariendom ausgestellt habe, weil es einfach eine von den letzten Arbeiten ist und weil es ein bisschen ein Übergang ist, weil ich ja so zwei große Themenbereiche habe, das ist einerseits diese Körperabformungen und andererseits so prekäre Arbeitssituationen und andererseits so prekäre Arbeitssituationen oder sehr feministische Themen, wo ich sehr realistisch arbeite und wo das dann so einen Übergang ergibt zwischen diesen ganz frei modellierten Körperabformungen und den sehr realistisch modellierten anderen Skulpturen. Und da wollte ich einen Übergang schaffen zu den Allzweckreinigerinnen. Das ist eigentlich schon eine ältere Arbeit von mir, aber ich habe einfach gefunden, dass die sehr gut da reinpassen in die Linz AG, in das Gebäude. Also die muss man einfach da irgendwie putzen lassen. Keine Ahnung, durch das, dass ich Textil studiert habe, ist das halt schon so, dass ich immer finde, es muss irgendwie für die Betrachterin erfahrbar sein. Sei es durch eine total fleischige Farbe oder auch die Materialität, die irgendwie transformiert wird. Ich versuche immer, die Betrachterin ein bisschen einzuholen. Ich mag das nicht, wenn unterschiedlich. Ein helles, ein dunkles, das verwirrt zu viel. Und so kann man da bei den Bildern einen gewissen Zugang schaffen, indem man die Bilder verfolgt, die Form verfolgt und dann irgendwie zu einem Ergebnis kommt, wo man sagt, das Bild gefällt mir, das ist schön, das möchte ich kaufen eventuell. Und dann habe ich immer so Gruppierungen. Wobei jetzt komme ich darauf, dass meine Arbeiten eigentlich schon sehr viel mit dem Thema zu tun haben, weil es geht ja um Familien, also so jetzt zum Beispiel die Arbeit Umstellung, die was gezeigt wird, oder hier die Arbeit InTouch, die was gezeigt wird, weil in Familien natürlich sehr viel Unerwartetes passiert. Und ich habe selber die totale Patchwork-Familie und die Arbeit heißt in touch, weil eigentlich sehr viele Familienmitglieder, das heißt der Ex-Partner, also der Vater vom Kind oder jetzt da die Halbgeschwister, sehr aktiv sind auf Instagram. Und da die Halbgeschwister sehr aktiv sind auf Instagram. Ich habe sozialpolitische Themen auch. Und zwar habe ich da mal eins gemalt, das habe ich verkauft. Das war, nachdem ich politisch einen Krieg verabscheue, habe ich mal eins gemacht, Sonne nach dem 30-jährigen Krieg. Und das war ein richtig gelbes Bild und das hat mir so gefallen und ist ja gleich verkauft worden, weil es so richtig gestrahlt hat und so Aufbruchsstimmung, wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf einmal ist die Sonne da und jeder ist motiviert, in eine gute Zukunft zu sehen. Aber ich habe schon politisch motivierte Bilder auch. Ich finde ja, der Elke und meine Arbeit verbindet eigentlich extrem viel. Es ist so sinnlich, es ist so einladend, es ist so fühlend. Und ich finde auch am Wolfgang seine Arbeiten, die sind durch den Auftrag sehr tief, sehr sinnlich. Das sind drei Techniken, die unglaublich viel Zeit in Anspruch nehmen, auch in der Umsetzung. Thank you.