Was ist die Geschichte von Benedikt? Vor etwa 22 Jahren war ich das erste Mal in Benedikt. Als ich über den Markusplatz gegangen bin, kam mir eine Maske entgegen und ich war so was von erstaunt und begeistert, dass ich mir dann gedacht habe, naja, so was kannst du ja selbst auch mal probieren. Und hier reifte eigentlich dieser Gedanke, ich möchte so eine Maske, so ein Kleid mit Maske mir selber machen. Und als ich zurückgekommen bin nach Hause, habe ich dann einfach angefangen, ohne jetzt große Schneiderkenntnisse zu haben, weil ich bin ja keine gelernte Schneiderin. Ich habe mir das Ganze eigentlich selber angeeignet. Am Anfang waren es immer nur ein paar Tage, wo ich in Venedig war. Das hat sich dann mit der Zeit ausgeweitet und ich bin jetzt mittlerweile länger in Venedig, wenn der Karneval ist und ich habe sehr viele Maskenträger von der ganzen Welt, sehr viele Fotografen auch kennengelernt und wir sind, wir treffen uns, wir tauschen uns aus, wir sprechen über den Karneval und wir sind mittlerweile eine große Karnevalsfamilie geworden. Ja die Maske in Benedikt hat ja lange Tradition. Man hat sie schon sehr früh erwähnt und das Ganze kommt aus einer Gruppe von wandernden Schauspielern, die von Dorf zu Dorf gezogen sind und hier einfach Stücke aufgeführt haben, Stehgreifstücke. Und jede dieser Figuren hat ein bestimmtes Kostüm getragen. Und aus diesen Kostümen hat sich der Karneval in Venedig langsam entwickelt. Und diese Kostüme sieht man auch heute noch. Das sind traditionelle, ursprüngliche Kostüme, die immer wieder mal vorkommen. Und aus diesem ganzen Spektakel hat sich der Karneval mit den Jahren einfach verselbstständigt. Und mittlerweile sieht man ja die tollsten Sachen, die größten Aufbauten an Hüten und Kostümen, also gigantische Figuren. Der Fantasie sind hier überhaupt keine Grenzen gesetzt. Man kann machen, was man will, sofern man hier nicht ausufert, denn das ist gefährlich. Das kommt nicht so gut an. Die Masken an sich sind ja leise. Sie sprechen nicht, sie schweben über den Markusplatz, sie verstecken sich hinter einer Säule oder sie kommen irgendwo an einer Türe vorbei oder sie stehen an der Mole und hinter ihnen sind die Gondeln. Also hier gibt es Möglichkeiten Ende nie. Ich kaufe meine Masken, die weißen Rohlinge, in Venedig und die Masken dekorieren, so wie ich das möchte, damit es dann letztendlich gut zu den Kostümen passt. Die Masken sind ein Symbol der Freiheit und verleihen dem Träger Charme und Fantasie, die keine Grenzen kennt. Und sie verteilen einen Hauch von mystik und geheimnisvoller Atmosphäre. Mein Markenzeichen in Venedig sind meine Fächer. Am Anfang habe ich nur gekaufte Fächer verwendet und mit der Zeit habe ich dann angefangen die Fächer mit Stoff zu überziehen, mit Perlen, mit Federn, mit allen möglichen Dekoartikeln aufzupeppen und dadurch aus dem Fächer etwas Besonderes zu machen. Weil ich ja mit diesem Fächer arbeite. Ich kann mit ihm posen, ich kann ihn präsentieren, den Fotografen. Und ich kann richtig mit ihm spielen. Und hier achte ich immer darauf, dass die Farben zum Kostüm passen und dass auch die Spitzen, denn für jedes Kostüm braucht man den passenden Hut. Wissen Sie eigentlich, was unter diesem Hut steckt oder beziehungsweise in diesem Hut steckt? Ich nehme hier Strohhüte und die werden dann mit Stoff überzogen und dann mit Blumen, mit Bändern, mit Borten, mit Federn, mit allen möglichen Dekoartikeln verziert und als Draufgabe gibt es dann auch noch eine Beleuchtung. Dieser Hut wird auf einer Kapuze aufgebaut, weil er mehr Halt verleiht. Denn der Hut ist sehr hoch und er hat die Tendenz, dass er zurückkippt, weil er auch schwer ist. Und mit dieser Kapuze kann ich ihn so fixieren, dass er auch gut hält. Dieser Hut ist wieder ganz anders aufgebaut. Er hat zwar auch eine Kapuze, aber es ist hier ein Strohhut drinnen. Ich biege ihn dann zurecht, so wie ich das mir vorstelle und fange dann an, diese Blumen und diese ganzen Dekorationen hier drauf zu kleben. Und die Beleuchtung ist dazu gedacht, dass man am Morgen, wenn es noch finster ist und am Abend, wenn es dann schon wieder dunkel wird, kann man diese Beleuchtung dann einschalten. Das ist ein zusätzlicher Effekt für die Fotografen, um schöne Bilder zu machen. Ich fange ein Kostüm an, indem ich erstmal vor meinen Stoffkasten trete und mir die jeweiligen Stoffe, die ich benötige, zusammensuche. Da gibt es dann einen Grundstoff, dann gibt es einen Oberstoff, einen Spitzenstoff. Ich suche diese Stoffe zusammen und lege sie einmal auf den Tisch und dann überlege ich mir, was mache ich aus diesen Stoffen. Und ich fange dann einfach an, ohne jetzt groß eine Skizze oder einen Plan zu haben. Ich mache mal den Rock. Dann mache ich den Oberteil mit den Ärmeln. Und wenn das fertig ist, dann fange ich an mit Verzierungen. Und wenn das fertig ist, dann fange ich an mit Verzierungen. Mit Spitzen, mit Bändern, mit Borten, mit einfach Rüschen oder sonstigen Sachen, die ich verwenden kann. Und so entsteht dieses Kostüm bei der Arbeit. Ich mache das einfach hier eine Rüge und dort eine Spitze und so entsteht das Schritt für Schritt, bis es fertig ist. Dieses Kostüm habe ich heuer in Venedig getragen. Und wie Sie sehen, es ist sehr aufwendig gearbeitet. In den meisten Fällen ist das alles Handarbeit. Diese Perlen sind nachträglich aufgestickt worden. Und ich mache diese Ärmel zum Beispiel drei- oder vierlagig. Mit Spitzen, mit Bändern, mit Borten und natürlich auch einem passenden Beutel dazu. und natürlich auch einen passenden Beutel dazu und eine Halskrause, damit man das ohne Krause tragen kann und auch mit der Halskrause. Das gibt einen zusätzlichen Effekt. Man hat einfach mehrere Möglichkeiten. Man muss bedenken, dass es in Venedig teilweise sehr kalt ist, weil ja der Wind vom Meer hereinkommt. Das heißt, man muss sich unter dem Kostüm gut anziehen. Herzlich willkommen meine Damen und Herren zu meiner Ausstellung im Rathaus in La Kirchen. Kampung Kampung Musik Auf Wiedersehen in Venedig. Und so wird die Serenissima zu einer grandiosen Bühne, auf der Schauspieler und Publikum ein einziges Spektakel bilden. Und das zwischen Fiktion und Realität schwebt.