Herzlich Willkommen an diesem verregneten Freitagnachmittag bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, von 13. bis 15. Mai dieses Jahres wählen Österreichs Studierende wieder einmal ihre gesetzliche Interessenvertretung. Nachdem sich 2023 trotz einer Verbesserung gegenüber den Zahlen von 2021, dass gerade einmal 21,2 Prozent an der Bundeswahl beteiligt haben, sieht sich die österreichische Hochschülerinnen und Hochschülerschaft in diesem Jahr mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Abgesehen davon, dass zuletzt eben mehr als drei Viertel der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht nicht Gebrauch gemacht haben, stehen Universitäten und Hochschulen vor großen Veränderungen. Sie geraten zunehmend in den Fokus gesellschaftlicher Umbrüche und auch globaler Krisen und werden zugleich auch immer öfter zu Austragungsorten von Konflikten, werden zugleich auch immer öfter zu Austragungsorten von Konflikten, wie die zum Teil sehr aufgeregten Diskussionen um Wokeness etwa oder auch Cancel Culture in den letzten Monaten und Jahren aufgezeigt haben. Die ÖH muss einerseits dem Serviceanspruch gerecht werden, das erwarten auch viele Studierende, andererseits will die ÖH aber auch durch Debatten über Diskriminierung, über Genderfragen und auch Inklusion sogenannte vertretungspolitische Relevanz finden. Dies alles vor dem Hintergrund wachsender ökonomischer Spannungen und Schwierigkeiten, die bei vielen Studierenden in erster Linie durch Wohnungsnot, psychischen Druck und auch mangelnde berufliche Perspektiven in Erscheinung treten. Also eine große Thematik, die gar nicht genug Beachtung finden kann. Die ÖH-Wahlen in diesem Jahr 2025, wie gesagt von 13. Mai bis 15. Mai und das ist auch der Grund, warum ich zwei sehr berufene Gäste zu mir ins Studio eingeladen habe, nämlich gleich neben mir sitzend Nina Mattis. Sie ist heute hier eingeladen für den ÖH-Bundesvorsitz und kandidiert für den VSSDÖ. Das ist der Verband der sozialistischen StudentInnen. Aus Wien gekommen, vielen herzlichen Dank, sowie Laura Feldler, die ja nicht zum ersten Mal auch in DörfTV zu sehen ist. Sie kandidiert für die Junos, die Studierendenvertretung der NEOS und studiert selbst an der Johannes Kepler Universität in Linz. Ich freue mich, dass Sie heute beide hier sind, um dieses doch sehr wichtige Thema heute mal ein bisschen zu erörtern, zu beleuchten und in Angriff zu nehmen. Ich habe gleich mal zu Beginn eine allgemeinere Frage, die ich gleichermaßen an Sie beide richte. Ich stehe, wenn ich jetzt selber so dieser ÖH-Wahl entgegenblicke, ja ein bisschen vor einer kognitiven Dissonanz. Ich habe den Eindruck, dass diese Wahl der Studierendenvertretung weniger als je zuvor Beachtung findet, kaum wo ein Thema ist, wenige sprechen darüber. Man muss schon einzelne Wahlplakate sehr vereinzelt suchen, um diese auch tatsächlich ausfindig zu machen. Gleichzeitig ist aber unsere Welt gerade ganz, ganz groß und sehr massiven Veränderungsprozessen unterworfen. Das sind ja auch alles Themen, die auch junge Menschen sehr interessieren und auch viele bewegen, viele auch verunsichern, gleichzeitig auch Initiativ werden lässt. Wie wirkt denn diese Dissonanz etwa auf Sie, Frau Mattis? Ich beginne mal mit Ihnen, auch sozusagen zu sagen, ja, ich möchte mich aber als Studentin engagieren, wofür auch immer, für die Hochschule, für die Universität, für ihre Mitstudierenden oder gar für die Gesellschaft als solche. Ich bin ganz neugierig, wie Sie das sehen. Ja, also grundsätzlich ist einmal noch ein bisschen zur Wahl hin. Wir tun an der BundesöH alles dafür, dass wir die Beteiligung nach oben bringen. Und das heißt natürlich auch, dass wir mediale Aufmerksamkeit auf der Wahl haben wollen, dass wir das, was wir tun können, in der Kampagnenarbeit machen, um die ÖHW auch an die Standorte, an die Hochschulen, an die Studierenden zu bringen. Wir arbeiten da zum Beispiel auch mit externen Campaignerinnen, also mit Studierenden, die an verschiedene Standorte fahren und dort auch für die ÖHW flyern. Wir waren selbst über 100 Mal, 150 Mal in den letzten zwei Jahren an verschiedenen Hochschulstandorten präsent als Bundesvertretung. Die Hochschulvertretungen und auch die Studienvertretungen tun natürlich in breiten Teilen auch da ihren Teil dazu, um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Also ich hoffe sehr, dass jetzt mit den bald einmal endenden Wien-Wahlen die Aufmerksamkeit sich dann auf die ÖHWL richten wird. Man muss natürlich sagen, wir kommen aus einem sehr intensiven Wahljahr. Viele Leute sind schon ein wenig müde geworden von dauerhaften Wahlkämpfen. Nichtsdestotrotz tun wir das, was wir tun können, um die Wahl da auch nach vorne zu treiben. An sich, was die Vertretungsarbeit betrifft, muss man natürlich sagen, seit Corona merken wir das sehr stark, vor allem auf den unteren Vertretungsebenen in der Studienvertretung, dass es immer schwieriger wird, Leute dafür zu gewinnen, sich zu engagieren, sich Zeit aus ihrem Studienleben, aus ihrem Privatleben zu nehmen, um sich für andere Studierende einzusetzen. Und das ist natürlich eine sehr bedauerliche Entwicklung tatsächlich, die denke ich, in meiner Analyse heraus, vor allem daraus resultiert das Studierende, dass es immer schwieriger gemacht wird, sich auch engagieren zu können. Also mit den Mindeststudienleistungen, die einfach einen Druck ausüben, mit immer teuer werdenden Lebenserhaltungskosten, wo man mehr arbeiten muss. Man sieht auch da in der Studierendensozialerhebung die Zahlen an berufstätigen Studierenden, die gehen nach oben. All diese Faktoren spielen mit rein in den Fakt, dass sich immer weniger Studierende engagieren können auch. Und da glauben wir sehr stark, dass es politische Maßnahmen braucht, um eben soziales Engagement, gesellschaftliches Engagement auch wieder zu ermöglichen. wie wichtig das ist, weil ich denke in den letzten zwei Jahren, aber auch in den vielen Jahren davor, die ÖH wird ja dieses Jahr 80 Jahre alt. Wir blicken da jetzt sehr gerne zurück auf die vielen Errungenschaften, die die ÖH schon geleistet hat in diesen 80 Jahren. Und ja, das sieht man auf jeden Fall. Die Unis würden ganz, ganz anders aussehen, wenn es die ÖH nicht geben würde, wenn es diese engagierten Studierenden auf allen Ebenen nicht geben würde. Deswegen, ja, da wollen wir einen Fokus draufsetzen in unserer Kampagne und auch darüber hinaus, um den Studierenden das auch vor Augen zu halten, wie wichtig eine starke Studierendenvertretung eigentlich ist. Frau Feldler, wie bringen Sie da die mitunter divergierenden Wahrnehmungen in sich zusammen? Ja, erst einmal danke auch für die Einladung. Es freut mich sehr, dass wir heute auch über die H-Wahl sprechen können. Es ist ein extrem wichtiges Thema und ich möchte mal ganz vorne anfangen. Ich finde es extrem wichtig, dass man jede Wahl, wo man berechtigt ist, seine Stimme abzugeben nutzt und dass man hingeht und dass die Studierenden auch wirklich eine Stimme abgeben. Es ist extrem, extrem wichtig, dass wir alle unsere Stimme nutzen, weil es gibt drei Ebenen, die wir wählen. Es gibt einerseits die Bundesebene, wo wir als Juniore Studierende den größten Verbesserungsbedarf derzeit sehen. Dann gibt es die Hochschulebene, in meinem Fall ist das die JKU, wo wir auch einige Verbesserungen sehen, die an der JKU einfach nur ausbaufähig sind. Und dann gibt es die Studienvertretungsebene und das ist aus unserer Sicht die wichtigsteungen sehen, die an der JQ einfach nur ausbaufähig sind. Und dann gibt es die Studienvertretungsebene. Und das ist aus unserer Sicht die wichtigste Ebene. Das gehört auch aufgewertet. Und aus unserer Sicht braucht es da einfach unabhängige Personen, weil gerade an der JQ haben wir einfach in den letzten Jahren gesehen, dass das sehr viel Machtpolitik ist, dass das sehr viel Parteipolitik ist und dass es im Endeffekt nicht um das Wohl der Studierenden geht, sondern es geht darum, wer sich nachher die Erfolge auf die Fahnen schreiben kann. Und das sollte nicht das Ziel sein, sondern die Interessen der Studierenden sollen im Fokus stehen. Aber ganz grundsätzlich, ich finde das dramatisch, dass 20 Prozent, ein bisschen über 20 Prozent bei der letzten Wahl nur eine Stimme abgeben haben. Und auch an der JGU können wir leider von keinen besseren Zahlen sprechen, weil die Ergebnisse waren ziemlich ex aequo mit den Bundesergebnissen von der Wahlbeteiligung. Und das ist schon dramatisch. Ich bin seit 2021 mittlerweile bei der ÖH dabei. Und wir sehen schon, dass das Interesse an der ÖH steigt, also dass die Studierenden sehr wohl wissen, dass ÖH-Wahlen sind. Aber es gibt auch einige Hürden, die wir haben, um überhaupt wählen zu dürfen. Und da ist es schon für uns entscheidend, dass man das Wahlsystem auch verändert. Weil wir sehen, wer sind die Studierenden, die was am wenigsten hingehen. Das sind die, die was Betreuungspflichten haben oder berufstätig sind. Wir schlagen davor, dass man seine Stimme online abgeben kann, weil selbst das sollte aus unserer Sicht möglich sein und dass man vor allem auch, und das ist das Entscheidende, bei der Briefwahl auch die Studienvertretung wählen darf, weil gerade für berufstätige Studierende dürfe man die wichtigste Ebene aus unserer Sicht nicht wählen und das sollte nicht sein. Kurz muss ich dich korrigieren, die Gruppe, die am wenigsten wählt, sind Und das sollte nicht sein. Ich muss mich ganz kurz einhaken, wenn ich darf. Kurz muss ich dich korrigieren. Die Gruppe, die am wenigsten wählt, sind tatsächlich Drittstadtstudierende. Die haben ein Wahlrecht. Alle Studierenden, die in Österreich studieren, dürfen wählen gehen, unabhängig, was der Pass sagt. Wir haben also als Bundesvertretung, weil uns das ein riesiges Anliegen ist, die Beteiligung zu steigern. Und die Gründe, weshalb so viele Leute nicht wählen, sind oft einfach ein bisschen schwer eruierbar. Da kann man natürlich Mutmaßungen treffen. Wir haben das erhoben in einer Umfrage unter allen Studierenden. 26.000 Studierende haben mitgemacht. Natürlich kann man sagen, der Teil, der nicht mitgemacht hat, vielleicht ist er noch einmal ausschlaggebend. Aber die Zahlen sind da sehr klar. Es macht tatsächlich eigentlich sehr wenig Unterschied, ob Studierende neben dem Studium arbeiten oder Betreuungspflichten haben oder nicht. Der ausschlaggebende Faktor für Studierende mit österreichischer Staatsbürgerschaft ist, wie oft sie am Campus sind, ob sie wählen gehen oder nicht. Und das ist natürlich eine schwierige Ausgangslage für uns, weil der Standort, die Hochschulen selbst, das ist der Ort, wo wir Studierende am besten erreichen können. Das ist dort, wo aber der größte Anteil sowieso schon wählen geht. Das heißt, man muss sich die Frage stellen, wie kann man die Studierenden erreichen, die eben nicht so oft an die Hochschule kommen. Das sind natürlich auch überwiegend Leute, die schon arbeiten, aber das sind eben vor allem Studierende, die vorrangig arbeiten, schon im Berufsleben stehen und zweitrangig studieren, also die vielleicht von dem Betrieb ein Studium finanziert bekommen, sich weiterbilden. Und das ist, glaube ich, die Schiene, wo man ansetzen muss. Da sind wir gerade sehr stark auch dran, mit Interessensvertretungen in Betrieben, mit Betriebsrätinnen, mit der AK auch zusammenzuarbeiten, um quasi Studierende, die vor allem arbeiten, auch zu erreichen. Und was das Thema Drittstaatsstudierende betrifft, ja, da sind wir vor allem mit einem englischsprachigen Kampagnenfokus daran, um Studierende einfach auf ihr Wahlrecht hinzuweisen. Das steht bei uns jetzt überall ganz vorne mit dabei, ganz oben. Es ist einfach sehr wichtig, dass Studierende, die sonst nirgendwo wählen dürfen in Österreich, hier das auch einfach wissen. Und immer wenn wir mit Studierenden ins Gespräch kommen am Standort, die sind erst einmal sehr überrascht, dass sie überhaupt ein Wahlrecht haben. Das ist ein sehr hohes Gut, dass es sonst bei bundesweiten Wahlen ja auch eigentlich so nur bei der AK-Wahl auch gibt, neben der ÖH-Wahl. Ist aber eines, das man sehr hoch halten muss. Man sieht da auch, dass das sehr gut funktioniert an sich und dass Studierende sich sehr gerne beteiligen. Also ganz richtig war das nicht, aber ist auf jeden Fall da, wo wir ansetzen wollen. Ich bleibe aber trotzdem noch ganz kurz bei der Wahlbeteiligung, weil da ist nach wie vor, steht da auch ein Vorwurf im Raum, der jetzt noch nicht ausgeräumt ist. Also vielleicht noch mal ganz kurz zu den Zahlen der Entwicklung. Also der absolute Tiefstand der Wahlbeteiligung war im Jahr 2021 natürlich Corona und den vielen Lockdowns geschuldet mit 15,8 Prozent. Ich kann mich selber noch gut erinnern. Damals habe auch ich hier im Studio von DorfTV dazu diskutiert und da war natürlich die Frage da, inwieweit die ÖH nicht schon damit längst ihre Legitimation verloren hat. Dann ging es aber wieder leicht bergauf. Aber trotzdem Ergebnis damals Wahlbeteiligung etwa im Jahr 2013 mit 27,97 Prozent. Das waren schon noch andere Zahlen. Da ist also auch heute noch wahnsinnig viel Luft nach oben. Aber ich komme nochmal zu dem Vorwurf, der im Raum steht. Das taucht ja auch in Ihren Debatten immer wieder auf, dass sich die ÖH wirklich schon sehr, sehr dramatisch auch von den Studierenden entfernt und entfremdet habe, dass sich Studierende offensichtlich nicht mehr repräsentiert fühlen in den vielen Diskursen, die durch die ÖH auf verschiedensten Ebenen abgebildet werden, bis hin, dass manche, Ich habe auch den Eindruck, dass auch hier an der JKU die ÖH in ihrem Profil ganz schwer wahrzunehmen ist. Am ehesten noch durch irgendwelche Partys am Campus, wenn ich mir diesen kleinen bösen Seitenhieb erlauben darf. Und wie nehmen Sie das wahr? Wie steht es denn um das Nähe-Distanz-Verhältnis der ÖH, der Studierendenvertretung zu den ungefähr 400.000 wirklich den Fokus weg von ideologischen Debatten legen, sondern auf die Serviceleistungen. Und wenn ich mir da die Newsletter anschaue, im Vergleich, die was an der JKU ausgeschickt werden von der ÖH, im Vergleich zu den Bundesnewsletter, da geht es bei uns darum, was dir die ÖH bringt. Und das bringt mich auch schon ein bisschen zu dem Punkt, dass die BundesöH eben ja, nicht so viel bringt, wie sie bringen könnte. Also, dass die Bundesvertretung da deutlich mehr machen könnte und dass der ÖH-Vorsitz da deutlich mehr machen könnte. Und ideologische Debatten und jegliche, ja, im Endeffekt sind es teilweise auch Scheindebatten, die da geführt werden, die haben nichts mehr mit der Kernaufgabe der Studierendenvertretung zu tun oder der ÖH zu tun und das ist wirklich die Interessen der Studierenden zu vertreten. Und ich darf da auch ein Beispiel nennen, weil wir haben uns das auch ein bisschen angeschaut, für was die BundesöH da ihr Geld ausgibt. Und da fließen unter anderem mehrere tausende Euro in die Zeitschriften. Und wir haben zum Beispiel an der JGU den ÖH-Kurier, wie er bei uns heißt. Wir wollten ihn komplett abschaffen, nur mehr nur digital. Er ist jetzt auch vollständig digital erhältlich und wird auch nicht mehr an die Studierenden versandt. Es werden nur einzelne Ausgaben ausgelegt, aber uns war da einfach auch wichtig, Kosten zu reduzieren und den Studierenden einen Mehrwert zu bringen, weil ich kenne es von mir selber, ich würde mir eine Zeitschrift, die ich heimgeschickt kriege, nicht anschauen. Also ich gehe, wenn ich das Postkastl aufmache bei mir daheim, da schaue ich eine und wenn da Zeitschriften drinnen liegen, dann gehen die eins zu eins in den Müll. Wenn ich mir das auf einer Website anschauen kann von einer Studierendenvertretung, dann kann ich mir dort meine Infos holen und wir schauen auch immer, dass wir vermehrt Instagram-Account mehr machen, weil das ist der Ort, wo die Studierenden sind und dort müssen wir auch hin als ÖH. Und wie gesagt, wenn man wieder mehr zur Kernaufgabe zurückgeht, die Vertretung der Studierendeninteressen, dann ist es aus unserer Sicht auch möglich, jetzt gerade bringt dir die ÖH ziemlich wenig, überspitzt gesagt bringt dir nichts und da gehört aufgeräumt und da gehört wieder zurück zu dem Fokus, wo wir als ÖH hin sollen und zwar die Vertretung der Studierenden, weil das müssen wir, das ist wichtig, dass man sich gegenüber den politischen Stakeholdern einsetzt, gegenüber der Landesregierung, gegenüber der Stadtregierung, dass man sich dort einsetzt und natürlich auch auf Bundesebene gegenüber dem Wissenschaftsministerium. Das sind die entscheidenden Aufgaben und eine rote Hilfe mitzufinanzieren. Als ÖH sehen wir als Juniorenstudierende einfach nicht als sinnvoll, weil wo ist da der Mehrwert für die Studierenden? Ich glaube, die Frau Matis hat da einige Menge einzuwenden. Ja, tatsächlich. Also grundsätzlich verstehe ich diese Fixierung der Junus auf das Progress auf das Studierendenmagazin nicht. Ich finde es eine wunderbare Sache, dass sich junge Journalistinnen in einem ÖH-Magazin niederschwellig ausprobieren können, auch eine Plattform bekommen für ihre Texte. Da ist für mich überhaupt nichts dabei. Und das einschränken zu wollen, finde ich ehrlicherweise bedenklich. Ich möchte jetzt aber nicht allzu lange über das Progress reden, weil das ein so kleiner Teil ist von dem, was die Bundesvertretung macht. Du hast gesprochen, wir machen zu wenig. Das finde ich mit Verlaub, wenn man sich die Periode, die wir jetzt hatten, die letzten zwei Jahre anschaut, ist einfach, wenn man sich die Periode, die wir jetzt hatten, anschaut, die letzten zwei Jahre anschaut, ist das einfach falsch. Wir haben unglaublich viel politischer kämpfen können, angefangen von der HPV-Impfung für alle bis 30, die auf unseren ÖH-Druck über Jahre hinweg nun gekommen ist und die wir hoffentlich auch über diese Pilotphase hinweg weiterführen wollen. Wir konnten die staatliche Studierendenheimförderung wieder einführen. Die steht jetzt im Regierungsprogramm und soll wieder mit mehreren Millionen Euro die staatlichen Studierendenheimförderung wieder einführen. Die steht jetzt im Regierungsprogramm und soll wieder mit mehreren Millionen Euro die staatlichen Studieheime ausfinanzieren. Damit sinkt effektiv und aktiv der Preis, den die Studierenden für ihre Heime zahlen. Das sind unglaublich wichtige Maßnahmen, an der wir jetzt zwei Jahre dran waren in Verhandlungen, die jetzt endlich kommen wird. Wir haben die Zuverdienstgrenze valorisieren können. Das heißt, Studierende können, wenn sie neben dem Studium arbeiten müssen oder wollen, mehr dazu verdienen, ohne dass sie ihre Beihilfe verdienen. Wir konnten auch in der Studienbeihilfe ganz allgemein die Valorisierung jetzt vorantreiben. Es wird das Elterneinkommen der Eltern in der Studienbeihilfe soll jetzt auch valorisiert werden, damit das wirklich als ganzheitliches System auch gilt und Studierende nicht sukzessive jedes Jahr aus der Beihilfe rausfallen. Das sind alles unglaublich wichtige Maßnahmen, die wir in den letzten zwei Jahren politisch erkämpfen konnten am Verhandlungstisch, aber auch in der ÖH mit dem, was wir selbst machen konnten, ist unglaublich viel weitergegangen. unser Beratungsangebot um 400 Prozent steigern. Um 400 Prozent steigern, das ist ein unglaublich riesiger Ausbau. Wir sind jetzt in jedem Bundesland in ganz Österreich präsent vertreten und auch an einigen Hochschulen am Standort selbst präsent. Online und digitale Beratung gibt es sowieso schon seit 2013. Da ist unglaublich viel weitergegangen, weil es auch die Zahlen beweisen, dass Studierende hier Unterstützung brauchen. Und wenn das Ministerium hier nicht nachzieht, dann macht es die ÖH selber. Die Wohnberatung, die haben wir verdoppelt, weil Studierende einfach immer mehr Sorgen mit ihrer Miete haben, von Vermieterinnen mit illegalen Klauseln im Mietvertrag immer wieder übers Ohr gezogen werden. Also da sieht man einfach, das ist jetzt ein kleiner Auszug an dem, was sie gemacht haben. Wir haben aber die letzten zwei Jahre wirklich konsequent, ich glaube, jeden Monat haben wir ein neues Projekt veröffentlichen können, was wir als ÖH oder gemeinsam mit politischer Unterstützung erreichen konnten. Wir haben nicht geschlafen, wir haben unglaublich viel gemacht. Ja, und zwar nicht nur, wie ihr es nennt, ideologische Projekte, sondern auch Serviceleistungen. Das finde ich ist das unglaublich Wichtige und auch das Einzigartige in Österreich, dass die ÖH das verbinden kann. Ihr tut es immer so, als würden wir den ganzen Tag nur auf Demos gehen und irgendwelche linken Texte oder Party schmeißen. Das stimmt einfach nicht. Wenn man sich das Budget anschaut, wenn man einmal in den Jahresabschluss der ÖH reinschaut, dann sieht man ganz genau, wir geben unter 5 Prozent unserer Gelder, was ihr ideologische Projekte nennt, aus, ich nenne es wichtige politische Vertretungsarbeit für Studierende, die in ihrem Dasein marginalisiert werden, wenig Raum bekommen an der Uni, Themen, die einfach wenig bespielt sind an der Uni. Auch um die muss es gehen, auch um Gesellschaftspolitik muss es gehen. Die ÖA hat diese Möglichkeit, das nehmen wir wahr. allergrößte Teil unseres Budgets, nämlich der ganze Rest geht entweder auf Infrastruktur, also auf die Gehälter unserer Angestellten, das Gebäude und so weiter oder eben, und das wirklich zu 70 Prozent für Beratungsleistungen, die wir kostenlos für Studierende anbieten, für rechtliche Unterstützung. Wir sind mehrmals in der Woche auch vor Gericht mit Studierenden, um für ihre Rechte einzustehen, um dafür einzustehen, wenn Professorinnen, wenn das Rektorat, die Unileitung Studierenden einen Strich durch die Rechnung machen will, dann sind wir da und unterstützen. Wir haben regelmäßige Erfolge vor Gericht, auch mit unseren Juristinnen, die für Studierende einfach aktiv den Lebensalltag verbessern und da zu sagen, wir sind zu wenig serviceorientiert, ist einfach nicht korrekt. Wenn man sieht, auch da haben wir unglaublich ausgebaut. Wir haben die Beratung verstärkt in jedem Bereich, weil es einfach notwendig ist und weil der Bedarf da ist. Und sich dann nur auf einzelne Teile zu stützen oder auf ein Studierendenmagazin, das verschiebt die gesamte Wahrnehmung. Und ich muss auch wirklich sagen, mit einer Kampagne, wie sie die Junos gerade bundesweit fahren, unter dem Slogan ÖH zerschlagen, muss ich auch wirklich an euer Demokratiebewusstsein noch einmal appellieren. Wenn eine Partei in einen bundesweiten Wahlkampf treten würde mit Parlament zerschlagen oder sowas, dann gäbe es zu Recht einen großen Aufschrei. Ich finde es unglaublich, dass sich die Junos für so einen Slogan hergeben und so tun, als wäre die ÖH ja alles nichts und diese Errungenschaften der letzten 80 Jahre seien alles nichts wert. Das finde ich eine völlige Diffamierung. Ich muss jetzt ganz kurz mal unterbrechen. Man spürt, der Wahlkampf ist längst losgegangen. Aber es kandidieren natürlich elf Listen aktuell für die BundesöH. Das ist ja gar nicht so wenig. Und diese Listen können ja nur in den Wahlkampf gehen, wenn sie sich in irgendeiner Form programmatisch unterscheiden. Jetzt ist das mitunter gar nicht so leicht, vor allem wenn ich da an den KSV denke, der sich ja vor einiger Zeit gespalten hat. Und da gibt es den KSV und die KSV Lili, die neben mir mit Ihnen und dem VSSDÖ und der Gras, den Grünen, diesen Bundesvorsitz stellt. Aber Frau Feldler, die Parteien, die Listen, die Fraktionen müssen sich unterscheiden. Wie können sie sich unterscheiden, wenn sie nicht programmatisch einander unterscheiden? Und dann kann man das schnell mal natürlich auch ideologisch lesen, wie Sie es offensichtlich tun. Ich will das mal dahingestellt lassen, aber die ÖH ist mal eine gesetzlich vorgeschriebene Interessenvertretung. Die ÖH ist mal eine gesetzlich vorgeschriebene Interessenvertretung. Mit welcher Programmatik wollen denn Sie reingehen, was man durchaus auch sozusagen in einer gewissen Schärfung erkennen kann, wo Sie sich auch von anderen unterscheiden. Ich meine, ich habe schon verstanden, gegenüber einem linken Bundesvorsitz, da ist die Unterscheidung noch am leichtesten gegeben, aber etwa auch zur AG. Wo ist denn da Ihr Profil? Ja, es gibt, glaube ich, zwei große Punkte, wo wir uns wirklich unterscheiden. Und das ist einerseits unser Drei-Säulen-Modell, das wir vorschlagen, damit die Unis ausfinanziert werden. Das stützt sich auf, wie gesagt, drei Säulen. Die erste Säule, zwei Prozent des BIPs, das in Universitäten, in Hochschulen fließen soll. Die zweite Säule, der Ausbau der Drittmittel. Drittmittel sind nicht staatliche Spenden, beispielsweise von Alumni, von Unternehmen, von Stiftungen, die der Hochschule zur freien Verfügung stehen sollen. Und die dritte Säule, die nachgelagerten Studienbeiträge. Ja, es ist ein Punkt, wo wir uns unterscheiden, ganz klar unterscheiden. Wir haben bewusst das Wort Studienbeitrag gewählt, weil es für uns ein Beitrag ist. Man kann sich mit dem System, das wir vorschlagen, kann man nicht das ganze Studium finanzieren, aber es bietet enorm viele Möglichkeiten. Ich führe es auch gerne aus, was wir damit meinen. aus, was wir damit meinen. Nachgelagerte Studienbeiträge heißt im Endeffekt, dass du 700 Euro pro Semester, das du studierst, im Nachhinein zurückzahlst. Das heißt, wenn wir jetzt annehmen, ein normales Bachelor-Master-Studium sind zehn Semester, haben wir eine Rückzahlungssumme von 7.000 Euro, die zurückzuzahlen sind und nachdem man mit beiden Beinen im Leben steht, nach der Uni, zahlt man 8% vom Einkommen zurück mit einem Freibetrag von 1.500 Euro. Das ist der Freibetrag, den wir festgesetzt haben ein, weil das der Mindestlohn sozusagen ist, also das Mindesteinkommen, das wir in Österreich festgesetzt haben. Alles, was über dem verdient wird, 8% davon zahlen wir zurück. Ich habe mir das auch ausgerechnet, bei meinem Studium zum Beispiel wären das 68 Euro im Monat, was ich zurückzahlen würde, so viel zahle ich auch für mein Fitnessstudio und mein Gesundheit, ist mir genauso was wert und somit sollte mir auch meine Bildung was wert sein. Ich muss Sie ganz kurz unterbrechen, weil ich brauche jetzt kurz diese Intervention, um unser allerbesseres Verständnis herzustellen. Wenn ich das richtig verstehe, wollen Sie mit Ihren Forderungen die hochschulpolitische Verantwortung ein Stück weit in private Hände legen. Weil Sie gesagt haben, Sie wollen bei der Drittmittelakquise zulegen, schauen, dass Menschen spenden auch. Da steckt ja auch ein problematischer Kern darin, dass eigentlich der Gesamtgesellschaft ein Stück weit entzogen wird und quasi privatisiert wird. Und das andere, was ich ja nicht ganz verstehe, ist, es ist ja vielfach ein Thema, dass ja so unglaublich viele Studierende, ich glaube bis zu 80 Prozent ohnehin, ihr Studium schon durch Erwerbstätigkeit finanzieren müssen und sie dort ja auch Steuern leisten. Das heißt, jeder, der oder jede, die nächtens in der Bar steht, von 20 bis 6 Uhr morgens, zahlt Einkommenssteuer, zahlt dieses und jenes. Das heißt, die tragen ja schon im Laufe ihres Studiums ohnehin schon eine Menge bei. Ja, und es ist auch immer wieder sozusagen ein Argument, das entgegengebracht wird, das uns entgegengebracht wird. Wir sind der Meinung, dass das das fairee und sozialgerechteste Modell ist. Aus dem Grund, weil warum sollte die Kassiererin beim Billa, warum sollte die Bäckerin mein Studium finanzieren, wenn ich den größten Mehrwert habe als Studierende, als Studentin in meinem Fall, habe ich den größten Mehrwert. Wir alle, wie wir hier sitzen, zahlen bei den Autobahnen mit. Das ist natürlich klar, aber gerade beim Studium profitiere ich am meisten, weil ich nachher einen Abschluss habe und weil ich nachher auch mehr verdiene, als wie die Bäckerin und als wie die Kassiererin beim Bilder und warum sollte ich dann nicht auch meinen Beitrag leisten? Ich finde, das ist sozial gerecht und das ist auch fair auf jeden Fall, weil wir haben früher mal plakatiert, deine Mutter zahlt mein Studium und genauso ist es. Jeder Normalbürger, jede Normalbürgerin zahlt derzeit unser Studium, finanziert das Miet und wir sind der Meinung, dass Studierende da auch einen Beitrag leisten sollen. Wir haben ja ein progressives Steuersystem in Österreich, das heißt, wenn du mehr verdienst, zahlst du auch prozentuell mehr Steuer. Also ganz so leicht ist es nicht, wie ihr das da immer darstellt, weil du das Wort sozial gerecht benutzt hast, da muss ich auf jeden Fall intervenieren. Das stimmt so einfach nicht. Es gibt auch klare Zahlen, wenn man sich die USA anschaut, aber auch andere Länder. Ich glaube, Schweden oder Norwegen hat ein ähnliches Modell, wie ihr das vorschlägt. Da sieht man ganz klar, dass die Zahlen, die Prozentzahlen von Studierenden, die aus einer arbeitenden Familie an die Uni kommen, die sind wesentlich niedriger und die sinken auch, weil sie so ein quasi ein nachgelagertes Modell anwenden, weil das einfach abschreckend für Studierende ist, die nicht mit einem Schuldenberg eigentlich in Wahrheit aus dem Studium herausgehen wollen. Und ich weiß schon, ihr fordert da, wenn man unter einer gewissen Grenze bleibt, dann muss man das nicht zurückzahlen. Aber trotzdem, nichtsdestotrotz bleibt es einfach ein abschreckender Mechanismus, den man mit nachgelagerten Studiengebühren so aufzieht. Und auch ganz grundsätzlich, finde ich, muss man davon abgehen, die Studiengebühren als Finanzierungsart für Hochschulen zu sehen. Das habe ich mir schon sehr oft durchgerechnet. Es sind ungefähr ein Prozent des gesamten Hochschulbudgets, das sich aus den Studiengebühren zusammensetzt. Ein Prozent. Das ist sehr, sehr wenig und ist für die allermeisten Universitäten in ihrem Budget eigentlich vernachlässigbar. Bei den Privaten ist es natürlich anders, wenn die horrende Studienbeiträge von bis zu 100.000 Euro für einen Abschluss verlangen. Aber ich rede jetzt mal über die öffentlichen Universitäten. Ein Prozent, das heißt de facto, sind die Studiengebühren überhaupt kein Hebel, um irgendwas zu finanzieren. Dafür sind sie ohnehin viel zu niedrig. Und so wie in den USA, weil will das niemand in Österreich haben, dass man einen Kredit aufnehmen muss, um überhaupt studieren zu können. Das heißt, Studiengebühren sind keine Finanzierungsquelle für Hochschulen, sondern sie sind ein Mechanismus, um den Zugang zu steuern. Das sieht man auch, wenn man sich anschaut, woher die Studiengebühren kommen. Die wurden damals von der schwarz-blauen Bundesregierung 2001 eingeführt. Auf der Stelle haben, wenn ich mich richtig erinnere, glaube ich 14 Prozent ihr Studium einfach abgebrochen und es gab ein Viertel weniger Neuanmeldungen an der Hochschule. Das ist einfach schwarz auf weiß. Sieht man, was die Studiengebühren ausmachen und dass sie eben sozialselektiv sind. Und da ist es ganz egal, ob sie vorgelagert, nachgelagert oder während dem Studium gezahlt werden. Studiengebühren sind sozial selektiv, egal wie man sie macht. Ich möchte da ganz kurz nochmal was korrigieren zu den Zahlen. Und zwar, wir haben sie das System ja auch durchgerechnet und alleine an der JGU mit der Studierendenzahl, die wir jetzt gerade haben, das sind über 25.000 Studierende. Wir haben da natürlich ein bisschen was abgezogen, weil wahrscheinlich weniger Personen dann dadurch studieren würden. Ja, das stimmt. Das ist wahrscheinlich so. Wir haben da mit circa 18.000 Studierenden an der JKU gerechnet. Und das würde ergeben mit den 700 Euro pro Semester, was wir von den Studierenden nachgelagert einheben würden, wären das 13 Millionen Euro. Was kann man mit 13 Millionen Euro im Semester machen, wenn man das auf ein Jahr hochrechnet? An der JKU wären das über 400 Lehrveranstaltungen, was wir mehr anbieten können. Und die größten Probleme, die wir von Studierenden hören, sind überfüllte Lehrveranstaltungen. Sie warten so lange auf die Ergebnisse von Prüfungen und dass Kurse einfach nur einmal im Jahr anboten werden, weil es zu wenig Lehrkräfte gibt. Wenn man diese 13 Millionen, in dem Fall 26 Millionen im Jahr investieren würde in Professorinnen, in Prädoks, Postdoks und auch in administrative Kräfte, hätte man 400 Lehrveranstaltungen mehr und das ist eine ganze Menge für eine Uni und das ist eine ganze Menge, was direkt im Studium verbessert werden könnte für die Studierenden. Wenn man das so machen würde, wie ihr das vorschlägt, dann würde jeder Finanzminister bei Sinnern hergehen und das Unibudget, das ohnehin schon da ist, halt runterschrauben. Also das, was über die allgemeine Steuerschiene in die Hochschulen fließt, das würde ja nicht bleiben. Also ich halte es für eine illusorische Forderung. Frau Marti, Sie haben zuvor angesprochen, meines Erachtens ganz, ganz wichtiger Punkt, das Thema Mental Health, auch bei Studierenden. Das ist ja quasi nach oben gerückt in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt dann auch durch den Lockdown 2020 und 2021. Das war ja für Studierende wirklich eine grausame Zeit, quasi gerade für Neubeginnende. Die haben ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen gleich mal gar nicht in Natur und Real kennengelernt. Aber trotzdem, die Belastung ist angestiegen. Das hat vielfach auch mit dem Leistungsdruck zu tun. Da wurden ja an einigen Schrauben gedreht und der Druck wurde erhöht. Und das und das muss quasi auch an Leistung erbracht werden. Dann haben viele den ökonomischen Druck, dann auch nebenbei noch arbeiten zu müssen. Wohin wird das führen? Wo muss man eigentlich ansetzen, um hier wieder gegenzusteuern? Ich glaube nicht, dass das so schnell geht, dass Studierende in eine Situation versetzt werden, dass sie nicht mehr gezwungen sind zu arbeiten. Bei manchen macht es ja auch praktisch praxisbegleitend Sinn. Was ist notwendig? Was ist zu tun, damit dieses Thema des psychischen Drucks ein bisschen Luft aus dem Kälomatt kommt? Ich glaube, der allerwichtigste Punkt ist die soziale Absicherung von Studierenden. Man sieht eben seit der Teuerung, seit der Corona-Krise steigen die Zahlen von Studierenden, die angeben, mentale Schwierigkeiten in irgendeiner Form zu haben, die schießen durch die Decke, weil man sich das Leben einfach nicht mehr leisten kann und weil es sich nicht mehr ausgeht, mit einem Studijob ohne Unterstützung der Eltern oder mit der Beihilfe einfach studieren zu können, das geht sich nicht mehr aus, die Sorgen werden immer größer. Da muss man ansetzen. Wir wollen daher eine Studienbeihilfe, die auch wirklich als Lebensgrundlage da ist. Wir wollen eine Studienbeihilfe, die hoch genug ist, dass man nicht mehr auf einen Job angewiesen ist. Wie hoch ist aktuell die höchst bemessene Studienbeihilfe? Es gab jetzt eine Änderung im Bemessungssystem, durchschnittlich ungefähr 700. Das höchste ist bei ungefähr knapp 1000. Wir wollen eine Studienbeihilfe, die über die Armutsgefährdungsgrenze geht, also über 1500 Euro. Das würde dazu führen, dass man sich die Miete leisten kann und dass man aber auch Geld hat für eine Freizeitgestaltung und für die Lebenserhaltungskosten, für die Lebensmittel, für ein Öffi-Ticket und das ist, glaube ich, wirklich der Schlüssel, wo man ansetzen muss. Weil wenn die Studierenden sozial abgesichert sind, dann kann man auch sorgenfrei studieren und kann dann auch schrittweise über Therapieplätze zum Beispiel, fordern wir auch, dass die für Studierende über die Krankenkasse übernommen werden soll. Das sind dann politische Maßnahmen, die darauf folgen müssen. Ich glaube wirklich, als erster großer Entlastungsschritt muss die Studienbeihilfe um ein Vielfaches erhöht werden. Frau Feldler. Ich kann mich da tatsächlich inhaltlich sehr anschließen. Die Erhöhung der Beihilfen ist unumgänglich. Erhöhung der Studienbeihilfe, auch natürlich immer wieder die Zuverdienstgrenze zu valorisieren, an die Inflation anzupassen, ist enorm wichtig. Da ist auch in den letzten Jahren immer wieder was passiert und das sollte auch weiterhin so sein, weil es kann nicht sein, dass ich mir bei jedem Euro, den ich mehr verdiene, wieder Gedanken machen muss, muss ich jetzt meine Familienbeihilfe, meine Studienbeihilfe zurückzahlen, weil ich diesen einen Euro darüber gekommen bin. Das kann nicht sein und vor allem was für uns auch entscheidend ist, eine treffsichere Wohnbeihilfe. Wir haben da ein oberösterreichisches System, das ist wirklich katastrophal. Also von treffsicher sind wir da ganz weit weg und auch für Studierende wirklich unmöglich. Für beispielsweise Wohnheimplätze kann man die Wohnbeihilfe gar nicht beziehen. Also da gilt es wirklich mit den Verantwortungsträgern in Kontakt zu treten und da wirklich was auszuverhandeln, weil wenn die Studierenden, die eigentlich die Unterstützung gebrauchen könnten, gar keine Wohnbeihilfe beziehen können, wenn sie in einem Wohnheim beispielsweise sind, was mittlerweile oft deutlich teurer ist, als wenn man in einer WG wohnt oder wenn man sich selbst eine Wohnung nimmt, da braucht es eine treffsichere Wohnbeihilfe. Und weil Mental Health generell angesprochen worden ist, wir haben da an der JTKU beispielsweise auch einen Mental Health Topf, auf Bundesebene genauso und auch die psychologische Studierendenberatung, da gilt es einfach, diese Angebote weiterhin laufend zu evaluieren und auszubauen, weil das enorm wichtig ist. Was wir da auch zum Beispiel noch fordern, ist eine Studi-Hotline. Im Endeffekt gibt es ja teilweise auch schon von Studierenden für Studierende, aber wir haben da auch ein ganz neues System, auch noch mit der Nightline, gerade dass auch diese Zeiten, die jetzt nicht abgedeckt werden bis 18 Uhr, ist glaube ich die Hotline von der ÖH offen, wo man sich hinwenden kann und gerade dieses Nightline-Telefon wird auch länger darüber hinausgehen und wird wirklich ein Angebot von Studierenden für Studierende schaffen, dass man da gerade auch Studierende, die eine psychologische Ausbildung machen oder absolviert haben, da mehr einbindet und da wirklich ein Angebot auch schafft. Weil es ist ein Riesenthema und es ist auch ein verständliches Thema. Und ich möchte ganz kurz auch nochmal auf dieses Studium und Arbeit verbinden hingehen, weil das mir persönlich auch ein Herzensanliegen ist. Ich arbeite, seitdem ich zum Studieren angefangen habe, immer. Zumindest einen Minijob habe ich immer gemacht und jetzt auch mittlerweile Teilzeit. Und ich finde, man sollte da schon ein bisschen drauf schauen, was die Studierenden für Gründe angegeben haben. Über 50 Prozent der Studierenden arbeiten nicht nur, weil sie es machen müssen, damit sie sich eher ein Studium finanzieren können, sondern weil sie die Berufserfahrung brauchen und weil sie die Berufserfahrung machen wollen. Es ist entscheidend und am Arbeitsmarkt ist es später so, wenn du keine Berufserfahrung gesammelt hast, wenn du nichts nebenbei gearbeitet hast, dann ist es deutlich schwieriger. Aber so viele studiennahe Jobs gibt es nicht. Das muss man auch dazu sagen. Und das ist eine Mehrfachnennung über knapp 80 Prozent studieren aus finanzieller Notwendigkeit, arbeiten aus finanzieller Notwendigkeit. Ja, also grundsätzlich, wie gesagt, wir haben uns die Gründe auch genau angeschaut und die Berufserfahrung ist ein entscheidender Teil auch in dem Ganzen. Das macht auch Sinn, das ist unbestritten. Auf jeden Fall. Und ich möchte auch noch auf die Vereinbarkeit eingehen, weil wir haben da an der JKU auch massive Probleme. Wir haben knapp 70 Prozent der Arbeiten an der JKU und das im Durchschnitt 20 Stunden, also mindestens über dem Minijob. muss man sich schon Gedanken machen, ob man da als JKU wirklich das Angebot anpassen muss und aus unserer Sicht muss man es anpassen. Es braucht einen Ausbau von Sommer- und Winteruni, es braucht Kurse zu Randzeiten, damit die Studierenden dann wirklich auch in die Arbeit gehen können. Am Abend zum Beispiel Kurse oder in der Früh, damit man nicht immer dazwischen die Kurse hat. Es braucht weniger Voraussetzungsketten und unnötige Anwesenheitspflichten können abgeschafft. Ich habe einen Englischkurs, da habe ich 80% Anwesenheitspflicht, ich weiß nicht warum. Also da gibt es Verbesserungsbedarf. Kommen wir, weil die Zeit voranschreitet, nochmals zu einem anderen großen Thema. Ich habe eine Einladung ausgesprochen an den Rektor der JKU, Stefan Koch, gemeinsam mit der Rektorin hier an der Kunstuniversität, Brigitte Hütter, die werden in den nächsten Wochen und Wochen auch mal hier zu Gast sein, um über die gesellschaftliche, gesellschaftspolitische Verortung von Universitäten und Bildungseinrichtungen zu sprechen. Und da wird ein Thema sein, das ja viele Universitäten sehr bewegt und damit denke ich auch sehr intensiv, auch die Studierenden. bewegt und damit denke ich auch sehr intensiv auch die Studierenden, das ist, dass ja Universitäten einen Platz finden müssen und die Frage ist immer, wie und wo und wie sie sich verorten. Und da spielt natürlich eine Rolle, dass Universitäten als Räume auch durchaus Avantgarde sein können, etwa im Kampf um mehr Diversität in unserer Gesellschaft, für mehr Inklusion. Ich habe es ja im Eingang bei der Anmoderation schon angesprochen. Das ist etwas, was etwa auch bei der BundesöH zu finden ist. Das schafft ihnen viel Kritik, aber da sind sie eh in bester Gesellschaft, weil wenn wir jetzt etwa über den großen Teich schauen, in den USA ist mittlerweile sogar die sehr, sehr renommierte Elite der Universität Harvard unter Beschuss geraten durch die zweite Administration von Donald Trump, die ja gerade Universitäten wie Harvard massiv vorwirft, das Geld zu verwenden für Architeenthemen, für Genderfragen, für, ich weiß nicht, queere Thematiken. Das ist eine Konfliktlinie, die sich eigentlich schon seit Jahren auch bei der ÖH durchzieht, auf der Bundesebene mehr als untergeordnet, etwa dann in Landeshauptstädten wie hier auch in Linz. Wie gehen Sie damit um? Ist das etwas, wo Sie sagen, da werden Sie jetzt auch dem globalen Druck oder diesen illiberalen Tendenzen, die auch in Österreich massiv spürbar geworden sind, nicht zuletzt auch durch den großen Wahlerfolg der FPÖ, ziehen Sie sich da ein Stück weit zurück oder sagen Sie, nein, jetzt erst recht, wir halten daran fest. Denn was wir ja gesehen haben durch diese geleakte Regierungsprogrammvorlage, praktisch ÖVP und FPÖ, das war ja haarsträubend, was da zu lesen war. Da mussten ja eigentlich alle, es muss ja allen Angst und Bange werden. Gruppen auch zu stellen, vor queere Personen, vor Flinterpersonen, die an der Hochschule, aber auch grundsätzlich in der Gesellschaft gerade zur Hassfigur immer mehr werden. Gerade queere Personen, Transpersonen stehen nicht nur in den USA, auch hier in Österreich immer wieder unter Beschuss von Rechten, weil das einfach ihre leichte Zielscheibe ist, auf die sie schießen können. Aber ist es nicht so, dass Universitäten und Hochschulen doch noch mehr als anderswo gewisse Safe Spaces sind? und Hochschulen doch noch mehr als anders, wo gewisse Safe Spaces sind? Ja, sicher mehr als die Durchschnittsgesellschaft. Es gibt aber auch in den Hochschulen einfach ganz viel aufzuholen an Schutzräumen. Also ich studiere an der BOKU, ein sehr technisches Studium, wo, glaube ich, meine erste Professorin hatte ich, glaube ich, im dritten Semester überhaupt erst. Also es gibt auch in den Hochschulen noch ganz viele Baustellen, was Diversität und Inklusion betrifft. Und gerade weil Sie auch die USA angesprochen haben, da ist es gerade jetzt auch wichtig, dass man sich als Österreich, dass man die Hochschulen öffnet, auch für Studierende und Lehrende aus den USA. Da setzen wir gerade mit der Wissenschaftsministerin Holzleitner ein Stipendium auf, Students at Risk, um Studierende aus den USA oder aus Ländern, in denen ihre Forschung, ihre Bildungschancen verwehrt werden, nach Österreich zu holen und sie hier in die Universitäten einzugliedern. an einer Lösung im IT-System der Hochschulen für freie Namens- und Pronomenwahlen, weil das einfach oft zu einem Problem führt, wenn man als Transperson an der Hochschule noch keine Möglichkeit hat, legal den Namen zu ändern. Da haben wir jetzt an der Uni Wien einen Durchbruch geschafft und planen auch, das auszuweiten auf mehrere Hochschulstandorte oder auf alle im besten Fall. Da gehört auf jeden Fall viel gemacht und gerade jetzt, wo eben diese Gruppen immer weiter unter Beschuss stehen, ist es unsere Verantwortung auch als Interessensvertretung, dass wir denen Schutz anbieten, dass wir für diese Gruppen kämpfen, die es gerade nicht so leicht haben. Weil der Student, der sowieso in der Gesellschaft von nirgendwo her eine Barriere verspüren wird, der schafft es auch ohne unsere Hilfe durchs Studium. Aber die Studentinnen, die eben ständig unter Beschuss stehen, gesellschaftlich, aber auch von der Uni, genau die brauchen ja unsere Unterstützung. Und dafür sind wir da. Das ist auch unsere Kernaufgabe, über die die Junos so gerne sprechen. Es ist auch unsere Kernaufgabe, Studentinnen zu vertreten, die sonst diese Vertretungsleistungen nirgendwo herbekommen und die von selber eben aus eigener Kraft das nicht schaffen können, aufgrund von struktureller Barrieren. Und da muss man ansetzen und diese Barrieren abbauen. Frau Feldler, deckt sich das mit Ihrem Verständnis von Kernaufgaben? Grundsätzlich ist es so, dass wir an der JGU ja beispielsweise auch ein eigenes Referat haben für genau diese Anliegen, das auch lange Zeit von der VSSDÖ, also wo lange Zeit die VSSDÖ die Referentin gestellt hat und auch da arbeiten wir auf Universitätsvertretungsebene immer wieder an Lösungen, um für Studierende wirklich etwas besser zu machen. Bei uns geht es immer darum, ob es wirklich einen Mehrwert für Studierende hat und für wie viele Studierende, dass es einen Mehrwert hat. Und wenn es einer Person etwas bringt, dann ist es aus unserer Sicht ganz wertvoll, dass man diese Arbeit auch leistet. Und wir haben da ebenfalls, das ist die ÖANJKU, auch schon zusammengearbeitet, gerade auch was zum Beispiel die Bewerbung der Gender-Toiletten angeht. Also wir haben da auch einen Antrag zugestimmt und haben da auch gemeinsam auf Social Media was gemacht zu dem Thema. Also es ist nicht so, dass uns das Thema nicht wichtig ist. Es geht immer darum, wie viel Bedeutung und wie viel Raum welchen Themen auch gibt. Weil wenn Studierende von der Teuerung betroffen sind, dann wird das ein brennenderes Thema sein und dann wird das ein Thema sein, was man mehr und öfter bespielen muss, als wie zum Beispiel Diversitätsthemen. Ich sage aber nicht, dass es nicht wichtig ist und dass sie nicht auch einen Raum verdient haben, weil das haben sie definitiv und das ist auch wichtig. Ich glaube an der JGU haben wir da wirklich auch mit unserem Rektor jemanden, dem das Thema enorm wichtig ist und wir machen da auch sehr viel in dem Bereich. Natürlich gibt es Verbesserungsbedarf, aber wir sind da die Ersten, die was sie da schützend vor marginalisierte Gruppen stellen und die nicht in irgendeine Ecke treiben. Die ÖH hat über 100 Ehrenamtliche. Wir haben das Glück, dass wir eben auf diese Prioritätensetzung gar nicht wirklich angewiesen sind, weil wir so viele helfende Hände haben. Und wenn man sich auf den Ebenen drunter anschaut, noch einmal viel mehr Leute. Ich glaube, es sind über 2000 Studierende, die in Österreich irgendein Vertretungsamt wahrnehmen. Zum Glück ist es möglich, sowohl auf die soziale Absicherung, auf die studienrechtliche Absicherung, aber auch um die gesellschaftspolitische Absicherung von Studierenden sich zu kümmern simultan und gleichzeitig und da muss man keine abstriche machen mir ist es genau gleich viel wert für eine studierende und ihre rechte zu kämpfen als wir eine maßnahme zu erkämpfen die mehreren studierenden ein bisschen was bringt das muss immer gleichwertig bleiben ich muss auf die zeit achten und möchte vielleicht jetzt zu einer Premiere kommen. Ich habe schon gesagt, das ist die fünfte ÖH-Diskussion der letzten Jahre, die ich führen darf. Viele Fragestellungen wiederholen sich da, natürlich die soziale Frage der Studierenden und vieles andere mehr. Aber eine Frage war noch nie Thema, nämlich der Einzug der künstlichen Intelligenz jetzt auch in die Universitäten und damit auch sozusagen als Veränderungsfaktor beim wissenschaftlichen Arbeiten. Es verändert tatsächlich sehr, sehr viel. Das Wissenschaftsministerium beschäftigt sich genauso intensiv damit wie das Unterrichtsministerium. Das ist ein großes Thema. Inwieweit ist es für Sie ein Thema? Ich beginne jetzt gleich mal wieder mit Ihnen und dann die Frau Feldler, dass KI in dieser Komplexität zum Teil sehr schwer zu diskutieren ist. In den meisten Fällen wird es als eine große Gefahr an die Wand gemalt, dass wir da alle die Jobs verlieren werden und dass sozusagen der Mensch kaum mehr übrig bleiben kann. Andererseits bietet natürlich künstliche Intelligenz auch jede Menge von Chancen. Inwieweit können Sie den Chancencharakter auch von KI in das studentische Leben integrieren, in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens? Was schwebt Ihnen da so vor? in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens. Was schwebt Ihnen da so vor? Also für uns gilt der Grundsatz, die KI ist da. Sie darf nicht verboten, sie darf nicht aus den Hochschulen verbannt werden. Die KI ist ein sehr hilfreiches Tool oder kann unter vielen Umständen noch ein sehr hilfreiches Tool im Studium genauso wie in anderen Lebensbereichen sein. Man muss aber genauso wie mit anderen Medien lernen, damit umzugehen. Und das ist, glaube ich, der zentrale Faktor, wo die Unis langsam in die Gänge kommen müssen, wo sie nachziehen müssen in dem, wie sie mit der KI umgehen, nämlich dass die Studierenden im Studium den sinnvollen Umgang mit der KI lernen. Das vermissen wir gerade sehr und setzen uns intensiv in verschiedenen Arbeitsgruppen mit dem Ministerium, aber auch an der ÖH, auch international auf europäischer Ebene dafür ein, hier Richtlinien auszuarbeiten, Guidelines zu haben, wie die Hochschulen damit umgehen sollen in unseren Augen. Die BundesöH kann natürlich einer Hochschule selbst jetzt nichts vorschreiben. Wir können nur Ratschläge machen und das tun wir sehr intensiv, dass die KI eben eingebunden wird in Lehrpläne, in Curricula und dass mit ihr gearbeitet wird und nicht gegen sie. Lehrpläne in Curricula und dass mit ihr gearbeitet wird und nicht gegen sie. Aber ich denke, es ist genau dasselbe Thema, wie vor einigen Jahren, als soziale Medien aufgekommen sind. Auch da hat das das Studium beeinflusst und es muss ein Umgang damit gelehrt werden. Und genauso ist es mit der KI. Das korreliert ja auch ein bisschen mit der Frage der studentischen Mitbestimmung, die ja auch in den vergangenen Jahren immer mehr reduziert wurde. die ja auch in den vergangenen Jahren immer mehr reduziert wurde. Welche Möglichkeiten haben Sie hier mitzugestalten, mitzuwirken an derartigen Entscheidungsfindungsprozessen? Ja, das ist eine sehr komplexe Sache, weil natürlich in Österreich haben wir ein sehr wichtiges Gut, die Autonomie der Hochschulen. Heißt aber de facto auch, dass wir als BundesöH eben jetzt nicht hergehen können und den Hochschulen oder auch das Ministerium nicht hergehen kann und ihnen in der Frage verpflichtend etwas auferlegen. Das möchte ich auch nicht. Ich glaube, es ist auch sinnvoll, dass sich jede Hochschule das selbst auch anschaut, wie das an ihrem Standort in ihren Gegebenheiten umsetzbar ist. Das ist in einer PH anders als in einer technischen Uni, als in einer Privatuni. Aber wir möchten sehr stark die Hochschulen dazu anregen, sich eben damit auseinanderzusetzen und ihnen auch die Mittel in die Hand geben, gemeinsam mit dem Ministerium, das auch schaffen zu können. Viele Hochschulen sind sicher auch damit überfordert, wie damit umgegangen werden kann und finden derweil einfach gar keine Lösung. Und da ist es für die Studierenden schlecht, für die Hochschulen und bringt im Endeffekt niemanden was. Also es braucht einen sicheren Umgang damit und man muss darüber aufklären, wie man sinnvoll mit einer KI arbeiten kann. Frau Feldler, wie macht man das sinnvoll? Ja, also ich kann nur sagen, an der JKU beteiligen wir uns selbst an dieser Arbeitsgruppe, die sich eine Richtlinie für KI, die gerade eine Richtlinie für KI ausarbeitet, da wird die Studierendenvertretung eingeladen, also quer durch die Bank, Studienvertretungen, Hochschulvertretungen, Universitätsvertretungen. Also gesamt sind wir da eingeladen worden, auch von Seiten des Rektorats da mitzuwirken. sind wir da eingeladen worden, auch von Seiten des Rektorats da mitzuwirken. Und schlussendlich im Beschluss, der fällt natürlich im Senat, ob diese Richtlinie dann angenommen wird. Aber auch dort sind wir vertreten und da werden wir uns natürlich erreger bei Tiling. Ganz klar ist für uns, was die KI angeht, es müssen alle Studierenden dieselben Voraussetzungen haben. Es braucht ein datenschutzkonformes und kostenloses generatives KI-Modell, was allen Studierenden zur Verfügung steht, weil genau das ist ja jetzt gerade das Thema. JetGPT, gerade die kostenlose Version ist natürlich nicht so gut wie jetzt die Pro-Version, die man bezahlt und da braucht es einfach vor allem ein datenschutzkonformes Modell. Und was uns da auch sehr wichtig ist, das hat die Nina auch schon angesprochen, das sehen wir genauso, es braucht einfach Richtlinien. Wie wird es verwendet? Wie muss es auch gekennzeichnet werden, wie es verwendet wird? Weil natürlich dürfen jetzt nicht gesamte Bachelorarbeiten oder Masterarbeiten damit geschrieben werden, ohne dass das angegeben wird. Weil es ist im Endeffekt ja eine Leistung von uns, die wir da erbringen als Studierende und nicht eine Leistung der KI, die da dann abgegeben wird, ohne dass man das kennzeichnet. Also uns ist da einfach wichtig, dass man schaut mit Professorinnen, aber auch die Studierenden selbst da eingebunden werden, dass man Richtlinien erarbeitet, was da Sinn macht und dass man eben, wie gesagt, auf den Datenschutz nicht vergisst, weil die Daten liegen schließlich und endlich nicht in Europa. Ich darf preisgeben, dass ich ja selber auch Masterarbeiten betreue und bin schon sehr neugierig. Die ersten Richtlinien gehen ja in diese Richtung, da entspannter zu sein und in Zukunft eher das Zusammenwirken von Studierenden und KI, wie sie das eigentlich integrieren in ihren Arbeitsprozess, das zu beurteilen und weniger das, was dann auf 70 Blatt Papier zu lesen ist, weil das wirklich zum Teil schwer zu ergründen ist. Wer hat das eigentlich verfasst? Abgesehen davon, dass KI erstaunlicherweise auch Chachepitin in der Nicht-Pro-Version mitunter sehr, sehr fehlerfrei schreibt. Das ist oft meistens schon sehr auffällig. Aber wie auch immer, das wird ein Thema bleiben. Jetzt kommen wir noch ganz kurz. Ich muss jetzt wirklich auch um knappere Antworten meistens schon sehr auffällig. Aber wie auch immer, das wird ein Thema bleiben. Jetzt kommen wir noch ganz kurz, ich muss jetzt wirklich auch um knappere Antworten ersuchen, Frau Mattis, nochmal zurück zu diesem gesellschaftlichen Ansehen auch von Studierenden. Ich meine, da kann die ÖH schon auch natürlich einwirken, auch durch Öffentlichkeitsarbeit und so weiter. Die Wahrnehmung von Studierenden war schon mal besser. Das hat auch ein bisschen gelitten. Da wird oft auch die faule Hängematte herangezogen und die Studierenden tun zu wenig und so weiter, kosten dem Staat sehr viel Geld. Was ist denn notwendig an Imagekorrektur? Ist überhaupt eine Imagekorrektur notwendig oder wird es diese grießgrämigen Diffamierungen sowieso immer geben? Letztlich haben doch Studierende heute noch die Aussicht, dass wenn sie eines Tages das Studium abgeschlossen haben, eigentlich zu den gesellschaftlichen Eliten zählen werden. Also grundsätzlich denke ich, dass es dieses Bild von die Studierenden sind faul und ein Studium ist ja nicht so schwer, das gibt es schon ewig und ich denke, zu einem gewissen Teil wird es das auch immer geben. Ich gebe aber völlig recht, dass ich das auch verspüre, dass das sich verstärkt hat. Ich glaube, das liegt auch daran, dass eben der entgegengesetzte Teil, wenn man so will, dass die Lehre so schwach dasteht und so wenig Anerkennung bekommt. Also ich glaube, da braucht es an sich eine Aufwertung, finanziell, aber auch vom gesellschaftlichen Status her, damit man sich da auch irgendwie nicht mehr angegriffen fühlt im eigenen Sein, wenn man nicht studiert. Aber auch an der Hochschule selbst, ich glaube, man muss da dieses Bild auch etwas erneuern. Studieren ist nicht mehr so, wie es in den 80ern war, dass man mal an die Uni fährt und überhaupt keinen Stress hat und von außen da gar kein Druck da ist. Dieses Bild der Studentin, das hat sich radikal geändert in den letzten 40 Jahren. So wie von einigen Personen, die Eltern einmal studiert haben, so ist es heute einfach nicht mehr. Studieren ist für viele, wenn man eben nebenbei arbeitet, teilweise ein 60-Stunden- Job in der Woche. Und das geht auf die mentale Gesundheit, das geht extrem aufs Geld. Und das alles sind Maßnahmen, die man unterstützen muss. Studierende leben zu zwei Drittel unterhalb der Armutsgrenze. Also ja, ich denke, dass diese Wahrnehmung einfach, ja, wenn man sich die Zahlen anschaut, die stimmt einfach nicht. Und ich denke, da muss man nachschärfen, dass man eben diese Zahlen, die so gravierend und so klar aufzeigen, wie schlecht die soziale Lage der Studierenden ist, die muss man nach außen tragen. als VSSDÖ auch, das ist das Kernproblem, dass eben die soziale Absicherung fehlt und da muss man nachbessern. Ja, ich glaube, dass sich damit dann auch das Bild für alle in der Gesellschaft verbessern kann, aber das bedarf natürlich politischer Maßnahmen auch in anderen Bereichen. Frau Fettler. Ich glaube, es wird immer so sein, dass die ältere Generationen über die jüngeren Generationen beschweren. Ich glaube, das ist ein Phänomen, das wird sich nie ganz auflösen. Ich glaube, mit was man auf jeden Fall aufräumen kann, ist, dass die Studierenden faul sind. Wir haben eh schon diverse Zahlen heute gehört, aber dass ein Großteil der Studierenden nebenbei arbeitet, egal welche Gründe es hat. Wenn ich mich einem Studium widme und wenn ich nebenbei auch noch arbeiten gehe, dann ist das meistens mehr als wie ein Vollzeitjob. Und ich habe auch deutlich mehr noch nachher zum Teil, weil ich ja lernen muss auch noch für die ganzen Prüfungen, die anstehen. Also dass man sagt, dass die Studierenden sich nur auf die faule Haut legen und nur mehr feiern und Partys machen, das ist nicht mehr. Und diesen Trend nehmen wir ja ganz klar wahr. Wir sind an der JKU natürlich auch bekannt für unsere Partys. Und das haben Sie ja vorher auch schon angesprochen. Und das darf ja nicht zu kurz kommen. Man soll jetzt eine Folge dann natürlich auch gemeinsam mit seinen Studierendenkollegen feiern können. Aber wir sehen da auch ganz klar, dass die Studierenden immer schneller und immer fleißiger studieren, immer mehr ECTS machen und immer mehr auch neben dem Studium leisten. Egal, ob das jetzt ehrenamtlich ist oder ob das jetzt ein Beruf nebenbei ist. Also wir sehen ganz klar, die Studierenden werden immer fleißiger und leisten immer mehr für die Gesellschaft und sich da hinzustellen, als wie die Personen, die sich gerne in die Hängematte legen daheim und die Ferien genießen, so ist es nicht, weil viele der Studierenden machen in die Ferienzeiten entweder zusätzliche Kurse, wenn sie angeboten werden, oder machen Praktika, damit sie wieder wertvolle Berufserfahrung sammeln. Also der Student oder die Studentin, die auf der faulen Haut liegt, dem kann ich ganz klar widersprechen. Ich muss jetzt hier einen Punkt machen, habe noch eine letzte Frage und suche Sie beide, das mit einem Satz zu beantworten, weil so viel Zeit haben wir gar nicht mehr auf der Uhr. Sie müssen im Vergleich zum letzten Mal 80 Prozent der Studierenden jetzt motivieren, zur Wahl zu gehen. Warum sollen die Studierenden von 13. bis 15. Mai wählen gehen an ihrer Universität, die Studienvertretung und die Bundes-ÖH. Und Sie haben dann das Schlusswort. Aber bitte einen knappen Satz. Es braucht eine starke Studienvertretung in allen Bereichen. Wenn sich niemand für die Studierenden einsetzt, dann wird es keine Veränderungen an der Hochschule geben. Für dein Curriculum, für deinen Studierendenalltag, aber auch für politische Veränderungen, für gesetzliche Rahmenbedingungen. Das ist unglaublich wichtig und die ÖH hat angefangen von der Studienbeihilfe bis hin zu genauen Regelungen in der Zuverdienstgrenze oder der 2-Euro-Menser-Bonus viel geleistet die letzten 80 Jahre. Das muss man stärken und darum zur Wahl gehen. Frau Fettler, Sie haben das Schlusswort. Ja, sehr, sehr gerne. Ja, also es ist eh schon angesprochen worden, jede Wahl, bei der wir wählen dürfen, die soll man wahrnehmen, die Stimme zählt, deine Stimme zählt und wir müssen ehrlich sein, die ÖH geht besser, die JKU geht besser, es gibt deutliche Verbesserungen und wir an der JKU als Juni-Studierenden und auf Bundesebene, wie können die Veränderungen sein? Ja, soviel zum Wahlkampf. Vielen herzlichen Dank Ihnen beiden, Nina Mattis, Laura Feldler, zum Thema ÖH-Wahl in diesem Jahr. Ich muss hier leider einen Punkt machen, kann aber versichern, dass wir uns bei DorfTV auch in weiterer Zukunft natürlich mit der Wahl der Studierendenvertretung oder mit der ÖH an sich beschäftigen werden. Ja, zum Abschluss darf ich mich wie immer verabschieden. Herzlichen Dank auch für das Interesse. Ich darf darauf hinweisen, dass die nächste Ausgabe von der Stachel im Fleisch bereits geplant ist, und zwar für den Montag, 12. Mai, um 17.30 Uhr hier aus dem Studio. Da geht es um das Thema Kunst in Bedrängnis. Wie findet Kulturpolitik wieder gesellschaftliche Relevanz? Also dem heutigen Thema durchaus nahe. Zu Gast werden dann sein Stefan Weiß, der Kulturressortleiter der Tageszeitung der Standard, sowie Evelyn Schalk, Autorin und Journalistin aus Graz in der Steiermark. Ist ja gerade sehr einiges im Gange. Die FPÖ und die ÖVP in ihrer Regierungskoalition wettern da ja ganz ordentlich gegen Kunstschaffende. Also schalten Sie dann wieder ein. Montag, 12. Mai um 17.30 Uhr. Ansonsten darf ich mich verabschieden wie immer mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sender des Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen Tag und auf Wiedersehen.