Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Literaturinteressierte, herzlich willkommen hier im Stifterhaus. Mein Name ist Sarah Püringer und ich freue mich sehr, Sie heute zu einer Buch- und Verlagspräsentation begrüßen zu dürfen. Tags Präsentation begrüßen zu dürfen. Wir haben heute die Möglichkeit, zwei AutorInnen mit ihren neuesten Werken kennenzulernen, die beide 2025 im Verlag Jung & Jung erschienen sind. Zunächst begrüße ich Olga Flor, die bereits mehrfach im Stifterhaus war, zuletzt 2018. Schön, dass es auch heute wieder geklappt hat. Herzlich willkommen. Olga Flor wurde 1968 in Wien geboren, wuchs in Wien, Köln und Graz auf und studierte Physik. Seit 2004 ist sie als freie Schriftstellerin tätig. Sie wurde unter anderem mit dem Franz-Nabel-Preis der Stadt Graz, dem Weser-Canetti-Preis der Stadt Wien und dem Anton-Wilkerns-Preis ausgezeichnet. Canetti-Preis der Stadt Wien und dem Anton-Wilkerns-Preis ausgezeichnet. Ihr aktueller Roman, ein kurzes Buch zum fröhlichen Untergang, beschreibt eine Welt, die durch menschliches Handeln aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Protagonistin Amanda begibt sich auf eine rastlose Suche nach ihrer Tochter und bewegt sich dabei durch eine sich verändernde, instabile Zivilisation. Olga Flohr setzt sich in ihrem Werk analytisch und kritisch mit der Gegenwart auseinander. Christian Schacherreiter lobte in den oberösterreichischen Nachrichten, Zitat, Olga Flor ist keine Autorin, die einfach nur dem Mainstream folgen würde. Ihr Blick auf die Welt ist immer originell, im besten Wortsinn und die souveräne, unaufdringliche Eleganz ihres Stils gibt ihren Texten eine besondere literarische Qualität. Der Roman unseres zweiten Gastes wurde nicht minder begeistert besprochen. Martin Prinz wird heute aus seinem Buch Die letzten Tage lesen. Karl Markus Gauss schreibt dazu, Zitat, Es ist eine Geschichte, die darauf gewartet hat, erzählt zu werden. Ähnlich hat sich mit Martin Prinz der Erzähler gefunden, der recherchierend und gestaltend dafür sorgt, dass sie nicht länger im Dunklen bleibt. Ich freue mich, auch ihn heute im Stifterhaus begrüßen zu dürfen. Herzlich willkommen, Martin Prinz. Martin Prinz wurde 1973 geboren, wuchs in Lilienfeld auf und lebt heute in Wien. Neben seiner Tätigkeit als Romanautor schreibt er Drehbücher und Reisegeschichten. Er erhielt unter anderem den Outstanding Artist Award der Republik Österreich und den Anerkennungspreis für Literatur des Landes Niederösterreich. In seinem neuen Roman Die letzten Tage beleuchtet er die letzten Wochen des NS-Regimes. Im Mittelpunkt steht ein lokaler Funktionär, der in einer Zeit des politischen Umbruchs willkürlich Urteile fällte und ein persönliches Standgericht errichtete. Ein privates Mordregime. Auf Grundlage umfassender Recherchen verwebt Martin Prinz historische Dokumente zu einer literarischen Auseinandersetzung. in Prinz historische Dokumente zu einer literarischen Auseinandersetzung. Sein Roman bringt verdrängte Gräueltaten ans Licht und setzt ein klares Zeichen gegen die Täter-Opfer-Umkehr. Er macht eine Sprache hörbar, die Schuld verdreht, Täterschaft nur erstaunt eingesteht und sich chemisch gegen andere richtet, damit sie in ihrer passiven Leideform nicht erneut zur Falle wird. Ebenfalls begrüße ich Günther Eisenhuber, den Programmleiter des Jung & Jung Verlags, der uns heute durch den Abend begleiten wird. Herzlich willkommen. Wie schön, dass Sie alle hier sind. Ich übergebe nun gerne das Wort an unsere Gäste, bedanke mich schon einmal und wünsche uns allen einen anregenden Abend. Vielen Dank. Ja, hallo, guten Abend auch von meiner Seite. Mein Name ist Günther Eisenruhe, ich bin vom Jung & Jung Verlag aus Salzburg. Ich möchte den Verantwortlichen des Stifterhauses sehr herzlich danken für die Einladung, Und des Stifterhauses sehr herzlich danken für die Einladung, zwei unserer aktuellen Bücher aus dem Frühjahrsprogramm hier in Linz präsentieren zu können. Es freut mich umso mehr, als keiner der beiden einen biografischen Bezug zu Oberösterreich hat, glaube ich. Und auch die beiden Bücher haben wenig mit Oberösterreich zu tun. Also bei dem Buch von Olga Flor bin ich mir sicher, bei dem von Martin nicht ganz. Ich glaube, es spielt Wales eine gewisse Rolle. Egal. Das müssen wir jetzt nicht ergründen. Ich sage das jetzt auch nur deshalb, weil ich verzweifelt auf der Suche nach Gemeinsamkeiten der beiden Autoren und der beiden Bücher bin und dass sie beide mit Oberösterreich nichts zu tun haben, Suche nach Gemeinsamkeiten der beiden Autoren und der beiden Bücher bin und dass sie beide mit Oberösterreich nichts zu tun haben, ist eine der Gemeinsamkeiten. Und ich sage es auch, weil ein dritter Autor des Jung & Jung Verlags im Publikum sitzt, der oberösterreichischer nicht sein könnte, der Erwin Einzinger in der ersten Reihe. Der Erwin Einzinger wird im Übrigen im Herbst im Jung & Jung Verlag einen neuen Band haben, einen Band mit Gedichten unter dem schönen Titel Aus dem Kaugummiautomat am Marktplatz kam ein Nein, aus dem Zuckerlautomat am Marktplatz kam ein Kaugummi-Koala-Bär. Ja, es freut mich Platz kam ein Kaugummi-Koala-Bär. Genau. Ja. Es freut mich, dass wir heute hier da sind, auch in der Kombination, wobei es nicht ganz leicht ist, beide Bücher zu präsentieren. Das ist für jedes der beiden Bücher schon schwer genug, vor allem des Themas wegen. Aber das wird natürlich nicht leichter, wenn man beide an einem Abend präsentieren muss. Die Bücher haben so gut wie nichts miteinander zu tun. Und trotzdem ist es auffällig, dass man eigentlich die Titel tauschen könnte, wenn man wollte. Also das Buch von Olga Flor könnte gut auch die letzten tage heißen das buch von martin prinz könnte gut auch heißen ein kurzes buch mittel kurzes buch zum fröhlichen untergang beide bücher spielen in einer endzeit wenn man so will das b Buch von Martin in den letzten Wochen der NS-Herrschaft in Niederösterreich, in einem sehr eng abgesteckten Gebiet, im Raxgebiet. Das Buch von Olga Flohr spielt in einer Endzeit der Menschheit, wenn man so will. Also sozusagen die Spezies Mensch ist an ihr Ende gekommen. In beiden Büchern geht es um Menschheit und Menschlichkeit und die Frage sozusagen, was Menschlichkeit ist und warum sie in dem einen und dem anderen Fall verloren geht. Wir haben uns ausgemacht, dass wir mit Martin Prinz beginnen, mit den letzten Tagen. Sie haben aus der Einführung schon gehört, worum es geht. Und ich bitte den Martin, mit der Lesung zu beginnen. Ja, schönen Dank. Danke fürs Hiersein, danke fürs eingeladen sein und ich werde wahrscheinlich zwischen den Lesestellen auch kurz absetzen und ein bisschen was erzählen, wenn es uns gelingt werden wir vielleicht das eine oder andere austauschen Was wir einsetzen können ist Nüchternheit. Ilse Eichinger, 1951. Null. Schwarz auf weiß steht dein Urteil auf dem Papier. Du bist weggelaufen. Du hast dein Urteil auf dem Papier. Du bist weggelaufen. Du hast dein Urteil nicht losgelassen. Hast es in deine Tasche gesteckt, als wärst du nur dann davor sicher. So nah wie möglich hast du es bei dir getragen. Antrag auf Zustellung einer Urteilsausfertigung. Er sei vom Volksgericht Wien am 24.05.1947 zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Da er beim obersten Gerichtshof einen Antrag zur Überprüfung des Urteils zu stellen beabsichtige, beantrage er die Zustellung einer Urteilsausfertigung. Antrag auf Aussetzung des Vollzuges der Strafe. Er beabsichtige, sowohl beim obersten Gerichtshof einen Antrag auf Überprüfung zu beantragen, als auch ein Gnadengesuch an den Herrn Bundespräsidenten einzubringen. Er stelle daher den Antrag, den Vollzug der Strafe auszusetzen. Wie eine Gletscherzunge scheint der Nadelwald die Wiese herunterzurollen, tiefgrün und eng die Bäume. Auf den ersten Blick stehen sie derdicht, als ragten sie aus dem Dach des Hauses hervor, das sich darunter duckt. Eine schmale Straße führt den Hang hinauf, rechts zwei kurze Quergassen, links eine. Auf dem Foto von damals ist die Wiese über dem gesamten Gelände rückenfrei, die Baracken des RAD-Lagers, Reichsarbeitsdienst, von Weitem unverkennbar. Wie zur schönen Aussicht liegen Terrassen zwischen den immer steiler werdenden Hangstufen. Ein Hund bellt, Männer vor einer der Hauseinfahrten in Forstarbeitermonturen, ein Hausweiter, die unvermeidliche Warentafel, Achtung vor dem freilaufenden Hund. Eine Motorsäge wird gestartet, die schmale Straße, so heißt es, werde heute noch RAD-Gasse genannt oder Radgasse. Auf der alten Aufnahme ist das Landhaus hinter den Bäumen die Essensbaracke. Das gelbe und das giftgrüne Haus links und rechts der Radgasse dienten als Baracke von Schreib- und Wachstube, Mannschafts- und Arrestraum. Er sei von Beruf Bäckergehilfe gewesen, bevor er ihn ein besonders unglückliches Schicksal mit der Politik der Nationalsozialistischen Partei bekannt gemacht habe. Seine Schulbildung und seine Intelligenz seien nicht zu groß gewesen, um die Frage zu lösen, ob der Gauleiter das Recht hatte, ein solches Standgericht einzusetzen, beziehungsweise ihm als Kreisleiter die Befugnisse zur Bildung eines Standgerichts zu übertragen. Er selbst hätte niemals irgendein Standgericht errichtet. Seine ganze Person sei niemals auf Gewalttätigkeit aufgebaut gewesen. Er verweise diesbezüglich auf die zutreffenden Ausführungen des Urteils, in welchen dargelegt werde, dass er im Allgemeinen ein sehr trauriges Los sein ganzes Leben hindurch gehabt hätte. So stelle er das Gesuch, es möge der hochverehrte Herr Bundespräsident Dr. Karl Renner seine Bitte um Begnadigung und Umwandlung der Todesstrafe in eine Freiheitsstrafe knedigst bewilligen. Wien, am 26. Jänner 1948, Johann Braun. Du bist ein halbes Kind. Sie haben dich nicht durchsucht, sie haben dich aufgegriffen und in der Arrestbaracke eingesperrt. Sie haben deine Angst gesehen, sie mussten dich nicht durchsuchen, dich und deine Angst. Sie war das Einzige, das dir geblieben ist. Die Angst, nicht dein Name, den konntest du den Männern des Standgerichtes nicht sagen, die dich einen Soldaten nannten, nur aus welchem Ort du stammst. Erst dann haben sie dich durchsucht, dich und die Angst, die dir ins Gesicht geschrieben stand. Seit Tagen hast du sie mit dir herumgetragen, aufbewahrt wie einen Ausweis, so lag sie als Urteil in deiner Jackentasche, als wäre es ein Pass, der dich über alle Grenzen bringt. Gericht der 12. Flak-Division, Ortsunterkunft, mit einem gut eine Woche zurückliegenden Datum stand dein Name darauf. Roman Kneißl wurde wegen mehrmaliger Fahnenflucht zum Tode verurteilt. Du hättest das Papier verstecken können, auf dem alles stand. Du konntest es nicht. Du hast die ganze Nacht geweint. Du hast vor den Männern des Standgerichts geweint und sie haben dich verurteilt, dich und deine Angst. 15. April 1945, Heinrich Spielbichler, Gedächtnis Niederschrift. Niederschrift. Als ich mit noch einigen Leuten, deren Namen ich nicht weiß, zum Waffenmagazin geführt wurde und ein Gewehr erhielt, wusste ich, was man mir antat. Dort hatten sich zwei Gendarmen und zwei Jungen vom Sonderkommando eingefunden, die ebenfalls Gewehre erhielten. Der Waffenmeister lud die Gewehre. Die nächste Umgebung war voll von Angehörigen des Sonderkommandos. Sie zeigten eine sichtliche Schadenfreude. Ein Junge von circa 17 Jahren wurde vor uns aufgestellt. Wallner verlass wieder das Todesurteil wegen Fahnenflucht. Der Junge rief um seine Mutter, bat, weinte, kniete nieder, stand auf, lief weg, schrie, Mutter, Mutter, lasst mich leben, ich habe nichts getan. Walner forderte ihn auf, stehen zu bleiben. Du seist noch ein halbes Kind gewesen und habest ihm ungefähr bis zur Achsel gereicht, sagte Braun. Und dass du geweint habest und dein Leben gebettelt und dass du vielleicht freigegangen wärst, wenn der HJ-Gebietsführer für Niedertonau an dem Tag nicht anwesend gewesen wäre. Der Gebietsführer habe dich selbst anhören wollen und daraufhin gemeint, du gehörest zusätzlich noch gehängt. Der HJ-Gebietsführer, Kraker Semmler, sei verantwortlich, nicht er als Kreisleiter und auch sonst niemand vom Standgericht, das dich zum Tod durch Erschießen verurteilt hat. niemand vom Standgericht, das dich zum Tod durch Erschießen verurteilt hat. Eine andere Möglichkeit, sagte Braun vor dem Vorsitzenden des Volksgerichts-Senats, habe es nicht gegeben. Du seist ein Opfer des Krieges geworden, sagte er auf die Frage, ob es ihn in stillen Stunden nicht bedrücke, ein Kind zum Tod verurteilt zu haben. Ein Opfer des Krieges, so wie er sich selbst auch sehe. Man habe sich lediglich gewundert, warum du das Papier deiner vorausgegangenen Verurteilung immer noch bei dir hattest, sagte HJ Oberbahnführer Wallner. Es sei ihm klar gewesen, dass du nichts anderes anstellen würdest und nur am Weg nach Hause wärst. Man habe ja noch nachgeschaut, ob nicht irgendein Vermerk auf dem Papier stehe, dass man dich nicht doch auf freien Fuß gesetzt hätte. So wenig wahrscheinlich sei es ihnen als Standgericht erschienen, dass einer mit seinem eigenen Urteil herumgehe, ohne es auch nur im Geringsten zu verstecken. Man habe es sich nur damit erklären können, dass du dir vielleicht einen Vorteil beim Überschreiten der feindlichen Linien verschaffen wolltest. Was dem Vorsitzenden des überbrauen, weniger und wallner tagenden Volksgerichtssenats jedoch keineswegs einleuchtete, da einer, der als fahnenflüchtiger Flakhelfer die eigenen rundum massierten Truppen passieren müsse, ein Todesurteil wohl kaum zu seinem eigenen Vorteil mit sich herumtrage. Die Leichen der nach ihrer Verurteilung Erschossenen wurden an den sichtbarsten Plätzen aufgehängt. Einer an der Linde vor dem Gasthof, ein anderer vor dem Sägewerk und Kneißl direkt auf dem Wegweiserschild an der Hauptstraße. Eine Tafel um den Hals gebunden, die von den AJ-Burschen des Exekutionskommandos mit der Aufschrift »Ich war ein fahnenflüchtiges Schwein« versehen wurde. Tagelang blieben die Leichen hängen. Dort, wo sie hingen, so heißt es, schnürt es den Alten heute noch den Hals zu. Vielleicht muss die RAD-Gasse deshalb Radgasse heißen. Vielleicht muss das Holz der Lagerbaracken deshalb wenige Jahre nach Kriegsende als Bauholz für Garten und Wochenhütten dienen. Er habe dir dein Urteil verlesen, berichtete Wallner, und dich nach deinem letzten Wunsch gefragt. Da hättest du gleich wieder zu weinen begonnen, seist ihm um den Hals gefallen und hättest dich an ihn geklammert. Du hättest wahrscheinlich gewusst, dass nicht geschossen werden könne, solange du bei ihm stündest. Dein Leben zu retten, sei jedoch nicht in seiner Macht gestanden. Das sei allein an den vorgesetzten Braun oder dem zu Besuch weilenden Gebietsführer Kraker Semmler gelegen. Wobei er, Wallner, die Nachfrage, ob die Todesstrafe für ein halbes Kind wie dich wirklich die einzige Möglichkeit gewesen wäre, ohne Einschränkung bejahte. Es habe Krieg geherrscht und du seist Soldat gewesen. Es hätten tausend andere junge Menschen ebenfalls auf ihren Plätzen bleiben müssen. Du hättest laut um Hilfe gerufen. Er habe dich daraufhin wieder an deinen Exekutionsplatz zurückgestellt, obwohl er selbst bereits sehr aufgeregt gewesen sei. Doch du wärst sofort wieder hergesprungen. Doch du wärst sofort wieder hergesprungen. Das habeättest, um auf ihn zuzulaufen, sei er mit seinen Nerven am Ende gewesen. Als du an ihm vorbeigelaufen seist, habe er seine Waffe gezogen und geschossen, nicht um dich zu treffen, wie er eigens hinzufügen sollte. Wörtlich sagte er, ich habe geschossen, ohne zu treffen, und habe nur geschossen, damit er nicht davonlaufen kann. Nachdem Wallners Schuss gefallen sei, habe man dich noch mehrmals etwas rufen gehört, wie ein anderes SA-Mitglied als Zeuge vor dem Volksgericht aussagte. Dann seist du gefallen, hättest nach deinem Bauch gegriffen und einen Wehlaut ausgestoßen. Gleichzeitig mit dem hastigen Feuerbefehl Wallners an das Exekutionspiloton. Mit der Verfügung JV 2850 1848 des Präsidenten des Landesgerichts für Strafsachen Wien vom 10. Mai 1948 zugestellt am 11. Mai 1948 sei die Vollstreckung des gegen Johann Wallner vom 24. Mai 1947 verhängten Urteiles zum Tode angeordnet worden. Am 12. Mai sei die Vollstreckung aufgrund eines Wieder am 12. Mai 1948 aufgeschoben worden sei und der verurteilte Wallner alle Seelenqualen, die mit der Erwartung der Hinrichtung und mit der Verabschiedung seiner nächsten Verwandten verbunden seien, bereits erduldet habe, während die Exekution selbst ja nur einen kurzen Augenblick dauere und nach Ansicht von Sachverständigen keine Schmerzen verursache, müsse gesagt werden, dass der Verurteilte schon einen guten Teil jener Sühne, die durch die Vollstreckung der Todesstrafe gegeben sei, abgeleitet habe. Dr. Felix Freund, Anwalt von H.J. Oberbahnführer Wallner. Heinrich Spielbichler, der als einer der wenigen Zeugen kein NS-Kader war, schilderte vor dem Volksgericht den weiteren Verlauf der Exekution. Der Junge weinte und lief auf Walner zu. Dieser hieß, wie später, vor Kneißl. Ich hatte den Eindruck, dass er in Walners Nähe weilen wollte. Walner verlas das kurze Urteil, dass der Junge wegen fahrenden Flucht zum Tode verurteilt worden sei. Dann gab Walner einen Feuerbefehl. Der Junge schrie wieder nach seiner Mutter und versuchte in der Richtung zum Berghang zu flüchten. Darauf zog Wallner seine Pistole und feuerte ihmlich. Er stürzte nach vorne und gab noch ein Lebenszeichen von sich. Darauf kommandierte Wallner zum zweiten Mal hoch an Feuer. Als das Kommando bereits geschossen hatte und Kneistl schon am Boden lag, glaube ich mich genau zu erinnern, dass Wallner noch nach dem Kopf des Kneistl einen Schuss abgab. Das ist aus dem Kapitel 0. Da ist man schon mitten in den Geschehnissen von Schwarzau im Gebirge. Es ist so, der ganze Roman spielt sich in der Gegend von Reichenau an der Rax, Brein an der Rax, Schwarzau am Gebirge, also einem vom Gebirge relativ eng umgrenzten Gebiet ab. Es ist ein Gebiet, in das die NS-Führung von Neunkirchen am 1. April flüchtete, weil die russische Armee, die hat schnell die Grenze von Ungarn nach Österreich überwunden hat und enorm schnell vor Gericht gerückt war. Also die Haupttäter, die später vom Volksgericht vor das Gericht gestellt werden und verurteilt werden, Volksgericht, vor das Gericht gestellt werden und verurteilt werden, die machen im Prinzip an diesem 1. April 1945 genau das, wofür sie all die, die sie in den Tagen und Wochen danach ausforschen und einsperren und erschießen lassen und erhängen lassen, was sie denen sozusagen als Fahnenflucht zuschreiben, als Feigheit zuschreiben, genau damit, dass die NS-Spitze damit beginnt, zu Beginn im Prinzip das ganze Geschehen. Der Kreisleiter Braun, der SA-Führer Weniger, der SS- und HJ-Führer Wallner, die sitzen dann geschützt von der ersten Linie der Berge, in diesem RAD-Lager in Schwarzau, bilden dort ein Standgericht, das, wie es so schön heißt, selbst nach NS-Gesetzen illegal war, was deswegen wichtig ist, weil sonst hätten sie nach dem Krieg nicht verurteilt werden können. Für nach NS-Recht legale Standgerichte oder andere Taten hätte man nicht verurteilt werden können. Also es musste ihnen bewiesen werden, dass das illegal war. Vor dieses Standgericht, und das ist vielleicht interessant, oder es ist sogar ganz sicher interessant, werden das illegal war. Vor dieses Standgericht, das ist vielleicht interessant, oder es ist sogar ganz sicher interessant, werden nur Männer gestellt. Die übrigen Getöteten, vor allem Frauen, die werden interessanterweise in dunkle Keller versteckt, eingesperrt und die werden auch in diesen dunklen Kellern erschossen. Das geschieht aufgrund von Fahndungslisten, die erstellt werden von den örtlichen NS-Bunds, von den Ortsleitern, es gibt den Ortsgruppenleiter Klammer und andere, die, wie es so schön heißt, Wehrkraft zersetzende Personen benennen sollen, denen vorgegaukelt wird, sie würden abgeschoben und in Wirklichkeit sind sie so gut wie alle erschossen worden. Das ist natürlich aufgrund von örtlichen Animositäten, aufgrund von Rache, von Denunziation oder, und das ist im Laufe der Recherche das Schlimmste, Oder, und das ist im Laufe der Recherche dann fast das Schlimmste, aus dem offenen Feld des Tötens heraus selbst geschieht. Also wo bis in die unteren Ränge der Gendarmerie und Nachbarschaftsverhältnisse Leute dem Tod preisgegeben werden oder aktiv denunziert werden, dem Tod preisgegeben werden oder aktiv denunziert werden, sodass sozusagen der eigene Nachbar oder die Person, die man schon gut kannte, abgeholt wird und mit hoher Wahrscheinlichkeit ums Leben kommt. In Reichen an der Rax gibt es so eine Liste, auf der stehen Anfang April eine größere Anzahl von Leuten darauf, sehr viele Frauen, eine größere Anzahl von Leuten darauf, sehr viele Frauen, DNS-Täter, die dann vor Gericht stehen, werden auch danach gefragt, warum es vor allem Frauen sind. Es gibt natürlich keine Antwort darauf. Und da gibt es unter anderem eine Person, die Marie Lanskorn, die in dem Buch auch wichtig ist, Marie Lanskorn, die in dem Buch auch wichtig ist, bis zum Schluss hin. Und weil deren Tochter sie bis heute, im Prinzip bis in die 10er Jahre unseres Jahrhunderts, die Marie Lanskorn suchen wird, weil sie die Einzige ist, die verschwunden ist. Jetzt rede ich so viel und lasse dich gar nichts fragen. Ja, also eins muss ich noch fragen, weil es ist glaube ich aus der Lesung her vorgegangen, dass du direkt und indirekt sehr viel aus Dokumenten zitierst. Was sind das für Dokumente und wie sind die an dich gekommen? Ja, das ist so... Also das eine sind wohl Gerichtsakten. Genau, es sind Akten. Und das andere ist dieses sogenannte Gedächtnisprotokoll des Herrn Spielbichler. Genau, es sind Akten. Und das andere ist dieses sogenannte Gedächtnisprotokoll des Herrn Spielbichler. Genau, es gibt sozusagen mehrere Verläufe, wie die Geschehnisse sozusagen bis ins Heute reichen, beziehungsweise wie sie dokumentiert wurden. Oder, und das muss man vielleicht dazu sagen, wie sie eben dann oft, wie sie nicht dokumentiert wurden, aber wie sie sozusagen faktisch bis heute im Stillen geblieben sind. Es gibt einen Mann, und von dem werde ich in der zweiten und dann auch auf abschließenden Lesestelle noch erzählen, der war 1945 ein junger Jurist, der heißt Alois Kerma und der hätte nach diesem 1. April quasi der juristische Aufputz oder die juristische Legitimation für die Standgerichte sein sollen. Sein Glück war, zu dem Zeitpunkt war er in einem Krankenstand und als er gehört hat oder zu ahnen begonnen hat, wohin das alles führt, hat er sich zum einen versteckt und zum anderen versucht, diesen Krankenstand verlängern zu lassen. Das ist ihm gelungen, weil er für Gebäudefragen im Bereich in der Umgebung von der Kreisleitung Neunkirchen aus zuständig war. Das ist der Kante alle Leute, auch entscheidende, auch den sogenannten, von dem ist glaube ich auch noch die Rede, Auch den sogenannten, von dem ist glaube ich auch noch die Rede, den Forstrat Bayer, der für den Volkssturm zuständig war, der hat ihm das ermöglicht, seinen Krankenstand länger auszunützen und hat sie versteckt. Interessanterweise im Nebengebäude eines Hotels, wo in genau diesem Nebengebäude Jahrzehnte davor die Traumdeutung von Freud zu schreiben begonnen worden ist. Und Kärmer überlebt mit seiner ganzen Familie, macht eine klassische österreichische Beamtenkarriere und beginnt in den 90er Jahren auf Wunsch der Gemeinde Reichenau, alles zu sammeln, was im Unterkunft, vor allem was die Opfer betrifft. Und er stellt ein wahnsinnig ausführliches Konvolut mit dem Auftrag oder mit dem Ziel, dass es ein Band der Heimatkunde von Reichenau an der Rax wird. Also fertig wird, als deutlich wird, was da wirklich geschehen ist, und wie tief das in die Ortschaften vorgetrogen ist, wird darauf verzichtet, diese Heimatkunde herauszugeben. Und er steht mit dem spiralgebundenen Kondolent da, überlässt dann ein Exemplar noch dem Standesbeamten in Reichenau an der Rax und der gibt es mir dann zehn Jahre später, als er hört, dass ich Schriftsteller bin und sagt zu mir, ich muss dazu was schreiben. Den Auftrag hast du ernst genommen oder wie hast du zuallererst darauf reagiert? Den Auftrag, den habe ich sehr ernst genommen, aber im Prinzip mit mir ist es sehr schnell deutlich geworden und das habe ich sehr ernst genommen, aber im Prinzip mit mir sehr schnell deutlich geworden, und das habe ich ihm auch dann gesagt, dass ich keinen Weg sehe als Schriftsteller, wie man darüber etwas schreiben kann. Weil es so nah an Anmaßung ist und weil im Prinzip jede Form der Fiktionalität, der bloßen Annahme, eine Grenze überschreitet, die für mich eine bestehende ist. Und so ist dieser Stoff im Prinzip zehn Jahre bei mir geblieben. Und ich habe ihn immer angeschaut und mir war aber auch ganz klar, warum ich dazu nichts schreiben kann. Da beginnt es schon. Man sagt dazu was schreiben. Das ist, als wäre das so einfach eben, als wäre das so möglich. Ich darf an dieser Stelle an das wunderschöne Zitat von Werner Kofler da hinten an der Wand hinweisen. Sagt der Leser Literatur, sagt der Autor Wirklichkeit, sagt der Leser Wirklichkeit, sagt der Autor Literatur. Wie ist es dann trotzdem dazu gekommen? Geht es um einen Sinneswandel oder sind dann noch Dinge dazugekommen, die dich bewogen haben, den Stoff dir vorzunehmen? Also zum einen war ich natürlich froh, dass der Hermann Scherzer, der im Nachwort auch erwähnt wird, der Standesbeamte, dass der aufgrund dessen, worüber wir in der Zeit immer wieder gesprochen haben, tatsächlich diese Dokumentation, so wie das für mich auch das einzig Richtige war, im Jahr 2016 im Graal Verlag veröffentlicht hat, schön ediert. Als Herausgeber, Alois Kerma war zu dem Zeitpunkt schon eineinhalb Jahrzehnte tot, um sozusagen diesem Werk das zu geben, was es verdient und um diese Dokumentation öffentlich zu machen und damit die Geschehnisse. Kerma, und das ist das Interessante, Kerma habe ich dann erst wiedergefunden, als ich dann wiederum wusste, ich werde darüber schreiben, ich werde mich da hineinwagen. Und das war ab dem Moment, als ich dann Jahre später wieder, ab nach 2016, 2000, wahrscheinlich 2022, 2023, mich irgendwann ins Wiener Stadt- und Landesarchiv getraut habe, im Wissen, dass dort die Akten liegen und dann dort tatsächlich vor diesen 1000 Seiten Akten gesessen bin, die aufgeschlagen habe und zum ersten Mal dann von mir gehabt habe, dass der Prozess stenografiert worden ist, dass man sozusagen jedes Wort der Angeklagten, all dieses Meandern, all diese Konjunktive, all diese Passivkonstruktion, all dieses Mann, das natürlich immer verweist, Verantwortung abweist und verweist, all das von mir gehabt habe. Und genau das ist die Perspektive. Die Perspektive ist, das, was hier geredet wird, in dem, wie es geredet wird, zur Kenntlichkeit zu bringen. Das ist mitten dort, wo als Autor mein Platz nur sein kann, nämlich in der Sprache und genau diese Sprache zu verwenden. Damit war für mich klar, jetzt weiß ich, wie ich von den Tätern erzählen kann. Was dann noch die große Frage war, wie kann man von dem erzählen, was den Opfern geschieht, was die erleben. Und da ist mir nur ein legitimes Mittel eingefallen, letztlich, nämlich des Anredens. Also die Perspektive des Du, des Anredens, was ja immer bedeutet in meinen Augen, dass man vermittelt, dass man hier als ein anderer Sprecher und Erzähler sitzt, als die erzählte Person. Also diese Distanz deutlich zu machen und ich werde heute, um sozusagen den Abend nicht zu sprengen, den Schluss nicht vorlesen, aber ich versuche das am Schluss dann auch umzudrehen in dem Roman oder zu weiten, indem jedes angesprochene, tue in dem Buch natürlich immer auch sozusagen alle die sind, die darin lesen. Also es ist dann beides. Und es ist eben nicht die für mich völlig unmögliche Fiktion, in einer dieser Schicksale zu stecken. Eine Frage noch kurz. Ein Großteil des Buchs greift ja zurück auf die Prozessakten. Kannst du vielleicht zu diesem Prozess noch zwei, drei Sätze sagen? Wir sind ja, ich vermute, gewöhnt zu denken, dass die Täter zum Großteil davongekommen sind, dass die Nachkriegsjustiz dem nicht nachgegangen ist, aus welchen Gründen auch immer. Es dürfte in dem Fall sich ein wenig anders verhalten. Warum? Ja, das ist auch eine typische österreichische Wendung, könnte man sagen. Das ist tatsächlich so, dass die Ausführlichkeit dieses Prozesses und auch die Prozessführung durch Richter und würden wir sicher in einem anderen Land leben. Dann hätte es eine ganz andere Form von Demokratisierungsprozess und dessen gegeben, was wir dann quasi Aufarbeitung oder wie auch immer benennen. Es ist nur so, 1949 gibt es die ersten Nationalratswahlen und man staune, 1948 gibt es faktisch keine Prozesse mehr, die sich selbst ernst nehmen. 1948 gibt es auch einige Untersuchungen dazu. Beginnt es, dass Staatsanwälte mit den angeklagten Nesttätern im öffentlich geführten Prozess zu Scherzen beginnen, dass die Zeugen und Zeuginnen, die nicht immer auch Opfer sind, verhöhnt werden vor Gericht, abgewertet und man mitten in einer riesengroßen Farce ist. Und die Farce, die ist so lang gegangen, dass man alles, was hier passiert ist, und man kennt ja auch diverse Prozesse aus, es gibt einen sehr beeindruckenden österreichischen Spielfilm dazu, aus Graz, Graz. Man hat damit auch die zwei Jahre oder drei, in denen es ordentliche Prozesse, richtige Prozesse gab, mit verdrängt, mit dem, was man nachher verdrängen musste. Und darin ist Österreich offensichtlich so spezialistisch, dass sich das ausgeht, dass man im Bösen auch das Gute mit verdrängt. Darf ich vielleicht doch noch eine Frage dazu stellen? Diese Dokumentation, mit der der Jurist Kärmer beauftragt worden ist von der Gemeinde Reichenau, und die nicht erschienen ist, wie sind denn die Reaktionen auf dein Buch aus der Gegend? Erreichen dich Reaktionen aus der Gegend? Und ist daran irgendetwas auffällig oder etwas für dich Überraschendes? Also überraschend ist für mich tatsächlich, wie viel genau in dieser Gegend momentan gelesen wird. Die Buchhändlerin aus Glocknitz, die quasi zuständige Buchhändlerin für die ganze Gegend ist, die hat glaube ich am Tag nach dem Erscheinen schon angerufen und eine Lesung in der Pfarrkirche Reichenau angefragt, weil der Buchpreisation in Wien ist jemand gekommen, auch aus Reichenau eine Lesung zu machen. Und man sagt dann immer, und auch das höre ich natürlich von euch, vom Verlag, dass es sie dort enorm gut verkauft, was mir natürlich viel weniger wichtig ist als ganz andere Dinge, dass nämlich auch einen Tag nach Erscheinen zum Beispiel die, oder vor allem die Enkelin der bis heute verschwundenen Toten, Marie Lanzkorn, sie bei mir meldet bei E-Mail und sagt, sie hat das Buch in einem durchgelesen und es beendet etwas für sie, was auch in ihrem Leben Schweigen war und bruchstückhaftes, schreckliches Wissen. schreckliches Wissen. Und das sind Dinge, so wie eben auch bei einer Lesung im Literaturhaus in Graz, wenn jemand kommt und sagt, er ist deswegen hier, weil er kennt das Wohnzimmer der Familie eines der Haupttäter und dort ist er, Weniger hieß der, Jahr und Tag immer noch mit Trauerflor und NS-Uniform gehangen. Und solche Momente gibt es jetzt so oft, wie ich das noch nie erlebt habe. Das heißt, es scheint notwendig zu sein. Magst du noch ein Stück lesen? Ich lese jetzt noch ein kleines Stück. Ein kleines Stück. Ob er zu dem Zeitpunkt, der der Krieg sich langsam seinem Ende zugeneigt habe, persönlich an den Sieg der deutschen Armee und der NSDAP geglaubt habe, wurde Braun gleich zu Beginn der beschuldigten Vernehmung vom Vorsitzenden des Richtersenats gefragt. Braun bejahte, worauf der Richter nachsetzte, ob das auch für jene Zeit gelte, als der deutsche Raum schon so eng gewesen sei, dass man von einer Front zu anderen habe schauen können. Auch dann habe er noch daran geglaubt, bekräftigte Braun. Wie er sich einen solchen Sieg vorgestellt habe. Braun erklärte, dass sein Gauleiter zum Zeitpunkt des Großangriffs auf Berlin vor Ort gewesen sei und vom Einsatz der Geheimwaffe berichtet habe, mit der 80.000 Russen umgebracht und eine Vielzahl an Flugzeugen abgeschossen worden seien. Auch in Reichenau seien um diese Zeit Truppenverstärkungen für den Angriff der Russen in Peierbach vor sich gegangen. Der Vorsitzende fragte, wie er sich die Entfaltung einer neuen Waffe auf solch engem Raum vorgestellt habe, zudem deren Erzeugung, Transport und ähnliche Fragen der Praxis. Braun führte dazu aus, es seien mitgeteilt worden, die Amerikaner und Engländer würden auf einer Linie stehen bleiben, um den Deutschen die Möglichkeit zu geben, gegen die Russen vorzugehen und danach ein Bündnis mit den Westmächten zustande zu bringen. Daraufhin wollte der Richter von ihm wissen, ob er von dem Augenblick an, da er der NSDAP beigetreten sei, überhaupt jemals einen eigenen Gedanken gehabt oder blindlings alles geglaubt habe, was ihm die NSDAP vorgekaut habe. Nein, erwiderte Braun, alles habe er nicht geglaubt, aber daran, dass ein Sieg immer noch möglich sei, schon. Nichts wird gut und du hast es gewusst. Immer dann, wenn deine Mutter sagte, alles werde gut, hat es in dir gesagt, nichts. Die Russen stehen schon im Bayerbach, Leopoldine, sagte sie. Sie stehen schon beim Viadukt. Jeden Tag sagte sie das und in einem Moment sagte sie dabei sogar, Leopoldine Lanzkorn, zu dir, zu ihrer Tochter. Doch an keinem Tag wurde es gut. Und du gehst zum Bach, siehst dem Wasser zu, das zu den Russen fließt, gehst in den Park, der Sperrgebiet ist, da ein Feuer der Russen liegen würde, wie alle anderen Teile des Ortes, die zu Ostern hastig geräumt wurden. Doch es gab kaum Feuer der Russen, es gab keinen Kampf, keine Schlacht, es rührte sich nichts. Es gab nicht einmal mehr deutsche Truppen, sondern lediglich die Schulkameraden im HJ-Lager, vor denen sich nur die alten Männer im Ort fürchteten. Nach ein paar Tagen haben sie euch nicht einmal mehr aus dem Kurpark vertrieben. Hauptkampflinie hieß es höchstens noch in den eigenen Spielen oder als Geheimwort, wenn wieder einmal einer der wichtigtourischen HJ-Trupps auftauchte, über deren Drohungen ihr im Park gelacht habt. Nur zu Hause habt ihr sie manchmal doch gefürchtet, auch wenn kaum zu glauben war, dass es diese Buben sein sollten, die die Leute holten. Vielleicht hast du es irgendwann geglaubt, aber dir erst recht nicht vorstellen können, als die halbe Nachbarschaft gesehen haben wollte, wie sie den Gestütsbesitzer oben am Hang und seine Frau mitgenommen haben. wie sie den Gestütsbesitzer oben am Hang und seine Frau mitgenommen haben. Genauso wie die Schlossbesitzerin Weißnix und deren Schwester, die ihr kleines Mädchen zurücklassen musste. Oder die alten Reifböcks vom E-Werk. Hauptkampflinie, hat er im Kurpark zueinander gesagt. Sperrgebiet oder das auf den Plakaten seinem eigenen Klang gegenüber so fremd aussehende Wort, Defetist. Gar nichts. So sollte auch Alois Kerner vor dem Volksgericht angeben, wisse er von den Vorgängen zu dieser Zeit. Nur dass ein Standgericht errichtet und der eine oder andere hingerichtet worden sei, aber auch davon habe er nur gehört. Zur Zeit des Zusammenbruchs sei er im Krankenstand gewesen. Ab dem 1. April habe er sich auf der Rax befunden. Dem Volkssturm sei er nicht zugezogen worden. 60 Jahre später sollte der Zeuge von damals vor den Prozessakten sitzen. Hunderte Seiten, Voruntersuchungen, Fahndungs- und Haftbefehle, Beschuldigten- und Zeugenaussagen, Protokolle der Prozestage, der Urteilsberatung und seiner Verkündung sowie Gnadengesuche, Anträge zur Wiederaufnahme des Prozesses und solche zur Hemmung der Exekutionen bis hin zu den Protokollen der Hinrichtungen. Darunter die kurzen Zeilen seiner eigenen Aussage, nichts gewusst zu haben oder nur vom Hörensagen. Umso mehr sollte er später zusammentragen. Nicht nur Ausschnitte aus den Verfahren gegen die Täter, die Mittäter und jene, die als Zeugen aussagten und aufgrund ihrer Aussagen noch im Gerichtssaal verhaftet wurden. Mit großer Akribie sollte Kerma seine Kenntnisse im Umgang mit Behörden und Akten ab den späten 1990er Jahren nutzen, um den Schicksalen der Opfer nachzugehen. Er ließ selbst dort nicht locker, wo die Lücken nicht nur Teile ihrer Geschichten betrafen, sondern am Ende ein ganzes Leben. Du hast es gewusst, du hast nichts gewusst. Und du hast dich gefürchtet vor beidem, weil es am Ende ein und dasselbe war. Oder schon davor. An dem Tag, an dem du die Mutter angeschrien hast. An dem Tag, an dem du aus dem Kurpark gelaufen gekommen bist, ohne Luft zu kriegen. Doch so schnell, so hart, als würdest du fliegen wie eine Kugel. Direkt in den Schoß deiner Mutter, in die Arme deiner Mutter, ins Gesicht deiner Mutter, eine eiserne Kugel, die nirgendwo anders aufplatzen könnte, nirgendwo anders noch Luft bekommen, bis die Mutter wieder nichts anderes als sonst immer sagte. bis die Mutter wieder nichts anderes als sonst immer sagte. Ihr hattet gerade das Hauptspiel dieser Tage gespielt. Als den Kurpark niemand mehr betrat, als es auch die vergesslichsten Leute begriffen hatten, dass es dort verboten war, hattet ihr die Alten einfach nachgespielt. So als könnte es einen Kurpark ohne die Alten nicht geben. So als könnte es euch ohne dieses Sitzen, ohne dieses Schauen nicht geben. Wie die Alten, jeder und jede auf seiner Parkbank, mit abgerissenen Ästen, auf die ihr euch wie auf Gehstöcke gestützt habt. Die Augen um jene Spur zu weit offen, wie jene der Alten, die im Grunde nichts mehr sahen und doch nichts anderes taten, als zu schauen. Die Bäume, der Bach, jeden Tag wieder und endlich alles so still, wie es die Alten immer wollten, selbst ihr still, reglos, fast starr. Wie lange mochte dieser Körper bereits im Einlaufrechen des Ehewerks gehangen haben? Ohne jede Regung, ohne Laut. Nur die Arme, die Beine und der Kopf waren noch die von einem Menschen gewesen. Doch seine Bewegungen schon nur mehr das Schwappen des aufgestauten Baches. Ihr hattet allesamt die längste Zeit schon darauf gestarrt. schon nur mehr das Schwappen des aufgestauten Baches. Ihr hattet allesamt die längste Zeit schon darauf gestarrt und nichts mehr gespielt, so wie ihr die ganze Zeit nichts nur gespielt hattet. So ist das dein Leben lang geblieben. So bist du dein Leben lang geblieben. Seit damals, als der Nachbarhofmann vom Haarberg wie für immer im Einlaufrechen des E-Werkes hing. Dankeschön. Danke Martin für die Lesung. Vielleicht kurz noch, wenn am Ende Zeit bleibt, haben Sie gern die Gelegenheit, Fragen zu stellen an beide Autoren. Olga, wie soll man jetzt einen Übergang finden? Es ist vielleicht auch nicht gut, wenn du jetzt sofort nahtlos anschließt mit deiner Lesung. fortnahtlos anschließt mit deiner Lesung. Dein kurzes Buch zum fröhlichen Untergang würde man wahrscheinlich rubrizieren unter dem Genre Dystopie. Inwiefern ist dein Buch auch ein Tatsachenroman? Also was sind die Voraussetzungen dieser Dystopie? Was ist passiert? Also ich würde sagen, das Buch ist kein dystopisches Buch, es ist sogar ein hoffnungsvolles Buch, aber das Setting ist ein dystopisches. Und zwar, wenn ich das erklären darf... Die Erde war einfach umgefallen? Umgefallen. Es ist tatsächlich so, dass wenn man sich mit den Planeten unseres Sonnensystems beschäftigt, dass man dann sieht, dass ursprünglich alle einen gleich parallel laufenden Drehimpuls hatten, weil das alles aus einer Aggressionsscheibe, also einer Scheibe von Staub, der sich akkumuliert hat, entstanden ist. Und wenn man dann aber auf die einzelnen Planeten schaut, dann sieht man, dass die ein bisschen verkippt sind gegenüber der waagrechten, auf diese Scheibe, und diese Scheibe heißt die Ekliptik. Die Erde ist zum Beispiel 27, irgendwas, habe ich leider vergessen, verkippt gegenüber der Ekliptik. Und daran liegt es, dass wir überhaupt Sommer und Winter haben und Jahreszeiten. Der Mars ist durch inneren Vulkanismus, wo Teile der Masse aus dem Inneren ganz nach außen transportiert wurden, noch weiter verkippt. Und ganz in der Ebene liegend sozusagen ist der Uranus. Der ist um 100 Grad verkippt, also etwas 10 Grad unter der Ebene. Und dass das geht und dass trotzdem der Drehimpuls des gesamten Bildes funktioniert, das hat mich schon fasziniert und ich fand es auch sehr schön als Bild für das, was wir gerade mit der Erde machen. Wir sind dabei, sehenden Auges etwas zu tun, was höchstwahrscheinlich irreversibel ist. Und das war für mich das Bild dazu. Sehr schön, Sie sehen, Frau Bühring hat eingangs gesagt, dass Olga Flor Physik studiert hat, unter anderem. Sie sehen, das war nicht nur ein explizites Element ihrer Biografie, sondern das hat im Hinblick auf das Buch durchaus auch eine Bedeutung. Es gibt im Abspann des Buchs einen Hinweis auf Fachliteratur, die du zurate gezogen hast. im Abspann des Buchs gibt es einen Hinweis auf Fachliteratur, die du zurate gezogen hast. Auch einen Dank an deinen Mann, Ulrich Hohenester, der was beigesteuert hat. Er hat mir ausgerechnet, wie die Tag-Nacht-Verteilungen auf einer flach liegenden Erde aussehen, während des Jahresumgangs. Erde aussehen während des Jahresumgangs. Also es ist ganz banal, wenn man sich die Pole vorstellt, wenn die Erde kippt, dann ist der eine Pol ein halbes Jahr lang besonnt und dann nur mehr in der Nacht und der andere umgekehrt. Das ist das Extreme. Der Äquator, der ist immer in einer Grenzregion. Und dazwischen geben sich halt verschiedene Sinuskurven, die auf Sinuskurven schwingen. Das heißt, man hat teilweise eine Tag-Nacht-Struktur, die wird stärker, wenn man eben so bei 40 Grad, so wie wir leben, die wird stärker, dann wieder schwächer. Und an den Polen ist sie halt ganz extrem. Und meine Vorstellung war, aber das werde ich jetzt nicht erzählen, weil das kommt in den Buch. Aber Sie sehen, dieser Teil des Buchs ist keine Fantasie. Olga, bitte um die Lesung. Es ist bloß die Extremität eine Fantasie. Also so viel Materie vom Erdinneren nach außen zu verlagern, dass die Erde wirklich kippt, sind, glaube ich, die größten Extraktionsunternehmen, hat es zwar nicht in der Lage, und der Maß ist ja auch kleiner, muss man sagen. Und solange ich nun in einem Buch stecke und von Hand zu Hand kreuz und quer durch die Welt gereicht werde, schere ich mich den Teufel drum, was immer man von mir sagen mag. Sancho Panza, Cervantes Don Quixote, 2, 8. Servantes Don Quixote 2.8 Notwendigkeiten Wir haben es kommen sehen. Es war uns egal. Bei täglich eintreffenden NEOPS-Botschaften wird man irgendwann mürbe. Das sagen wir zu unserer Verteidigung. Denn natürlich war das Hauptproblem die Trägheit. zu unserer Verteidigung, denn natürlich war das Hauptproblem die Trägheit. Wir sahen Strände, die Meere umfingen, deren Tiefen nun systematischer Verwertungszugeführt wurden, sogar der Untergrund der Tiefen. Wir sahen den Abraum. Armanda, einer von uns, kam ein abgerissener, angeschwemmter Seegraskneuel vor die Füße und weil sie trotz ihres mittleren Alters durchaus verspielt war, fing sie an, sie hin und her zu rollen, zog sogar die Schuhe aus, um im Sand zu versinken und die Wellenausläufe an den Füßen zu spüren, ohne groß darüber nachzudenken, welche Farben die angeschwemmten organischen Büschel hatten. waren ein Thema für sich. Sie spielten ins Grelle. Angefangen hatte es mit Bohrungen hoch im Norden, doch eigentlich waren die nur die Konsequenz politischer Spannungen weiter im Süden, die wiederum mit Abbauvorhaben anderer Art zu tun hatten, also sehr willkürlich hier einen Anfang zu setzen, aber irgendwo muss das eben geschehen. Zunächst war da das Antauen der Polarregionen und der dadurch schlagartig erleichterte Zugang zu neuen Lagerstätten. Das üppig hervorquellende brennbare Material musste, da die Konkurrenz aus den anderen Anrainerstaaten nun mal auch nicht schlief, so schnell wie möglich abtransportiert werden, um in verschiedenen Veredelungsstadien in riesigen Druckkammern gelagert zu werden. Nur schwach hörte man Stimmen, die sagten, da gäbe es Risiken und man müsse irgendwie aufpassen bei der Sache. Solche Stimmen gibt es immer. Dabei schmolzt das Eis gerade so schön. Es war Eile geboten und der eine oder andere Weltkonzern dachte auch an die Jugend, der man all die Erdschätze schließlich nicht vorenthalten dürfe, für die und deren Zukunft man sie vielmehr gewinnen müsse. Noch dazu, wenn Gas- und Öllager bereits von einer bekanntskuppellosen Großmacht, eigentlich von Zweien, je nach Firmennarrativ, ausgebeutet wurden, in einem Tempo, dass es in den Röhren rauschte. Schlimme Sache. Solange die Leitungen eben nicht von den Marineeinheiten einer rivalisierenden Institution gesprengt wurden. Noch schlimmer. Anders gesagt, mit einem Mal hatte die Erde eine Beule. Zu viel Material, den falschen Abbaugebieten entzogen, an den falschen Ort verräumt, aufgehäuft, verdichtet, zu viele Hohlräume zurückgelassen, die sich mit expandierenden Gasen füllten, zu viele Fehlstellen im Inneren und Ausbuchtungen ins Äußere und dann auch noch an den falschen Positionen. Und auf einmal war da eine Unwucht globalen Ausmaßes. Ein paar Eifrige versuchten noch ein bisschen was zurückzuschaufeln, aber wie immer bei dieser Menschheit zu wenig und viel zu spät und überhaupt, was ist das für ein Anspruch, gestaltend eingreifen zu wollen. Man konnte nicht den einen Tag benennen, an dem die Katastrophe eingetreten wäre. Es handelte sich vielmehr um einen allmählich einsetzenden und immer schneller sich selbst verstärkerten Prozess, der die Erddrehachse kippen ließ. Angefangen hatte es mit diesem Wobbeln. Dann kam ein Rutschen und manchmal verführte der Planet sogar kleine Sprünge, wenn sich besonders große Bodenschatzmengen zu plötzlich verschwoben, durch den Bruch einer Speicherwand etwa. Es hätte die Sache vereinfacht, den einen Tag zu benennen, den vielleicht sogar ein wenig aufmunternden Tag, der auf der von der Sonne zu diesem Zeitpunkt gerade noch abgewandten Erdhälfte schon die Anzeichen kommenden Frühlings zeigte. Man muss ihn genießen, diesen Vorfrühling. Es ist ja nicht gesagt, dass traumatische Ereignisse von dramatischer Umgebungsstimmung begleitet werden. Im Gegenteil, manchmal kommt die ganz harmlos daher, ohne Blitz und Donner, auch ohne besondere Schönheit. Nicht immer leuchtet der Himmel in ungeahnter Farbtiefe, Nicht immer glüht es global. Das kam erst später. Denn wie sich das so verhält mit unwuchten und rotierenden Systemen und Drehimpulserhaltung, die Erde begann zu kippen. Leise, leise und leider irreversibel in Richtung Ekliptik. Das hieß, ihre Drehachse verließ die halbwegs aufrechte Haltung zur Ebene, auf der die Erde um die Sonne kreiste. Die Erde legte sich glatt hinein, auf den Bauch, um nun über den Äquator abzurollen wie eine betrunkene Komödienfigur. Anders gesagt, die Erde war einfach umgefallen. Dabei wurde ziemlich deutlich, dass das mit der Weltaneignung durch den Menschen als gescheitertes Experiment betrachtet werden musste. Es gibt allerdings immer besonders Findige, die meinen, man könne einen Vorgang, der nun einmal, um da nun einmal nicht mehr zu bremsen sei, wenigstens zum eigenen Vorteil nutzen, gewinnbringend vermarkten. Denn bei den atmosphärischen Verschiebungen, die das Kippen begleitet, handele es sich um nichts anderes als Wind. Und der sei schließlich von den üblichen Adeptinnen des Untergangs stets angepriesen worden. Windkraft mal Weg ist Energie und Energie ist Geld. Man will weiterleben und da hält man sich am besten an dem bisschen gewohnten Fest, das noch zu finden ist und sei es noch so flüchtig. an dem bisschen gewohnten Fest, das noch zu finden ist und sei es noch so flüchtig. Oder zum Beispiel an der Vorstellung von Tanksträngen bei einem Strandspaziergang. Grenzlinien zwischen Land und Wasser gibt es immer noch, entlang derer man die Gedanken schweifen lassen, deren unerschöpflichen Verformungen man nachhängen kann, den kleinen Bächen, die sich bei Ebbe ausbilden und die liegen gebliebenes Meerzeug umschiften, um zur See zu gelangen, Miniaturversionen von ungehemmt fließenden Mündungsdelta-Strömen aus der erdgeschichtlichen Frühzeit. All das kann man tun, wenigstens solange nicht global Land unter gilt. Und so weit sind wir noch nicht. Allerdings folgten landeinwärts mit erstaunlicher Regelmäßigkeit Hochwässer auf Trockenperioden und Feuerstürme. Das in den Sommern ausgetrocknete Land konnte kein Wasser mehr aufnehmen und ging in Flammen auf. Die wechselnden Tagesverläufe sorgten für Unruhe und beförderten die Ausbildung von Wassertürmen in der Atmosphäre. Darüber kollidierten ein paar Satelliten miteinander, Trümmer fielen zur Erde. Dennoch, was die Ursachen betraf, gab es unterschiedliche Annahmen. Und die jeweiligen Enden des Meinungsspektrums hatten nichts, aber auch gar nichts miteinander gemein. Was Strategien betraf, da gab es speziesübergreifende Kooperation. Das hatten schon Algen und Pilze getan, Pilze und Pflanzen, Bakterien und Wirbeltiere. Sie hatten verschränkte Lebensformen gebildet, deren Zusammenarbeit die jeweiligen Einzelkräfte potenzierte. Die Tag-Nacht-Grenze verschob sich Tag für Tag, Breitengrad um Breitengrad über den Globus, manche folgten ihr. Armanda zum Beispiel. Mit leichter Hand hatte jemand den Mond in seiner Bahn gehalten. Er umrundete seinen Heimatplaneten wie eh und je, die Winkel, unter denen er auftrat, stimmten allerdings nicht mehr mit den Erfahrungswerten überein. Auch seine Durchbrechung an stratosphärischen Eiskristallen erzeugten Scheinbegleiter bekam man an unerwarteten Orten zu sehen. Recht schräg das Ganze. Das Umschreiben der Mondkalender war umstritten. Die eine oder andere Religion musste auch dran glauben. Amanda war Bewohnerin einer geografisch und klimatisch begünstigten Landzunge gewesen, auch so eine Gewissheit, die sich beim Hinsehen verflüchtigte, das Privileg, auf dem richtigen Teil der Erdoberfläche zu Hause zu sein. Und da dieser Teil samt der Nordhalbkugel nun in die Nacht gefallen war, folgte die frisch und durchaus nicht unglücklich geschiedene Amanda ein wenig zeit Zeit verzögert der Masse, die in Richtung Äquator unterwegs war, so gut ausgerüstet, wie sie das eben geschafft hatte. Als das Haus, in dem sie lebte, an einer Seite immer weiter absackte und sich ein Riss in der Decke zeigte, der aufzuklaffen begann, hatte Amanda einsehen müssen, dass sie nicht mehr weiterleben konnte wie bisher. Amanda dachte darüber nach, was sie mitnehmen musste aus ihrer kleinen unattraktiven Vorstadtwohnung, schnell und gesichtslos hochgezogen hinter einem Bahnhof, aber sie hatte nicht wählerisch sein können, die Lage war gerade noch so leistbar gewesen. Trennungen haben nun mal ihren Preis, vor allem für Frauen, die vielleicht nicht immer in Vollzeitarbeit beschäftigt gewesen waren. Sie stand in der Küche, stützte sich am Rand des Waschbeckens ab. Von hier hatte man bis gerade eben noch mit etwas Geschick die Aussicht auf einen Baum im nächsten Hinterhof gehabt. Aber der Baum war sehr plötzlich verschwunden. Entschuldigung. Sie suchte in verzogenen Schränken, von denen manche beim Öffnen ihren Inhalt auf Amanda spuckten, fand einen Laptop-Rucksack kaum geländetauglich, aber immerhin. Sie zog eine Sporthose an, während der Boden ihr entgegenwuchs. Ein T-Shirt, die Laufjacke, Sammeltrucksack, Wasserflasche, Feuerzeug, Regenkleidung. Sie musste raus und weil die Idee eines Notfallrucksacks sie stets befremdet hatte, weil sie die Vorsorglichkeit für ein schales Zeichen von Überangepasstheit hielt, war jetzt die Zeit zur Flucht knapp. Sie wurde zu einer Figur, einer Panikfigur. In ihr breitete sich eine seltsame Ruhe aus. Nur der eine Befehl stand klar im Raum. Rennen, wohin auch immer. Sie folgte. Bergschuhe anziehen und die Plastikplane einpacken, hinter der sie die Schuhe gefunden hatte. Anziehen und die Plastikplane einpacken, hinter der sie die Schuhe gefunden hatte, dazu Seile und Karabiner, die seit einer kurzen Phase des Sportkletterns ganz nach hinten verräumt auf den Moment ihrer Verwendung gewartet hatten. Sie versuchte, die Tochter zu erreichen, hinterließ Nachrichten. Sie dachte kurz daran, ihren Ex-Mann anzurufen, probierte es sogar vergeblich. Er war wohl auf dem Boot. Andererseits hatte sie die Scheidung durchgesetzt, er hatte vielleicht keine Lust zu reagieren. Sie durchwühlte die herumliegenden Restbestände ihres Eigentums nach verwertbarem Etwas, das Tauschhandel ermöglichen würde. Sie fand nicht sonderlich viel, außer ein paar Packungen mit Psychopharmaka, ein Messer, zwei, ein Lederband. Die Frage, wie sie die Messer griffbereit am Körper anbringen könnte, musste zu einem anderen Zeitpunkt geklärt werden. Alles, was sie wusste, dass Nora mit einer Forschungsgruppe irgendwo im Norden unterwegs war. Die Tasche mit den Solarzellen drauf, deren Stromproduktion wenigstens für das Mobilgerät ausreichen sollte. Beim allgemeinen Losrennen kam es auch darauf an, sich nicht zertrampeln zu lassen. Zertrampeln passiert, kaum kommt man zu Fall. Und dafür reicht es, geschubst zu werden, aus weniger Muskelmasse zu bestehen als andere, die sich schnell daran gewöhnen, dass es merkwürdig uneben und weich ist unter den Füßen, unerhört körperlich. Der Eingang in die selbstverschuldete Unmündigkeit ist ein Weiter. Das Mauerbauen war so ziemlich das erste, worauf man sich allerorts einigen konnte, solange noch ein wenig dafür nötige Infrastruktur vorhanden war. Blöd nur, dass sich das sichere Gefühl, auf der richtigen Seite zu sein, ständig veränderlichen Gegebenheiten anpassen musste. Freiflottierende Drohnenschwärme stürzten sich auf alles, was diesem räumlichen Sortiervorgang zuwiderlief, manchmal auch aufeinander. Sie hatten unterschiedliche Zielsetzungen. Doch wer will das sagen? Wer spricht hier? Wer hat die Drohnen programmiert? Wer die Daten eingefüttert? Wer den Auswurf kontrolliert? Kriegstechnisch gesehen spannend. Neuigkeiten. Orte mit funktionierender Stromversorgung waren dünn gesät. Doch gab es gelegentlich Innenräume, die heiß, schummrig und dicht bevölkert waren, ganz wie früher. All das, was im Pandemiefall strikt zu meiden ist. Doch gerade war Pandemiepause. Die Krankheit hatte sich überfressen und fand kein Futter mehr. Außerdem kann man als Population nicht mit allen Problemen gleichzeitig fertig werden. Krieg, Krankheit, Klimakatastrophe, man muss sich irgendwann entscheiden. Die Eingangskontrollen dieser Parzellenpartys waren entsprechend selektiv. Er will schon jede beliebige unklare Provenienz hereinlassen. Das Miteinandersein und Miteinanderhaltlossein will auch erst wieder gelernt werden. Es ist noch immer der belastungsfähigste soziale Leim. Da sind die Viren sehr einverstanden und wittern morgen Luft. Es geht hoch her. Auch wenn das Gespräch zwischen zwei Mitzwanzigern dem Mann dazugehört, gerade zum Erliegen kommt, der Abend ist fortgeschritten, die Luft feucht, dass sich bald aus dem Nichts Tropfen bilden werden. Die Rötung der empfindlichen Halshaut ist deutlich zu sehen, trotz der Schummrigkeit, die etwas Anheimelndes vermitteln will. Nicht allzu weit von Amanda sitzt ein verschiedenfarbiges Paar an der Bar. Das Thema, das die junge Frau angeschnitten hat, behagt dem jungen Mann nicht. Wie es scheint. Die Frau hebt ihr Glas und versenkt die Oberlippe im Schaum und Amanda wartet darauf, dass beim Absetzen ein Rand bleiben wird. Ein Schaum schnurrt, den die junge Frau mit elegantem Schwung abwischen wird. Haha, sagte sie, übervieren ins menschliche Genum, Human Hypothermic Hibernation im Holozehn, Post-Holozehn, hilarious. Das sagt sie so lässig, doch ihre Körpersprache verrät sie, ihr Körper schmal und angespannt in völlig verinnerlichten Traditionalismus, der sich doch langsam nochmal abgeschliffen haben sollte, wie die Beobachterin meint. Als Frau so wenig Raum wie möglich einnehmen zu wollen. So kommen wir nie weiter, dachte Amanda. Dann fiel ihr Noah ein, dann Grönland, dessen Eisschild mit dem Polaris in den Sommern dramatisch abschmolz, in den Wintern heftig anwuchs. Der Meeresspiegel schwankte entsprechend. Ihr Mobiltelefon piepte. Nora schrieb, Risk. Wir haben jetzt einen ganz neuen Forschungsansatz. Dem folgten irgendwelche Emojis, die Amanda nicht interpretieren konnte. Wie kam sie auf Grönland? Am Lagerfeuer. Monster. In unserem Alter sind sie alle entweder verrückt oder bindungsunfähig. Das sagte nicht nur Amanda, während zwei andere damit beschäftigt waren, unter Beifall Griole an den mächtigen Muskelsträngen des Gegners zu zerren, als wollten sie ordentliche Portionen herausreißen. Beifall, wenn einer unter Schmerzen zurücktaumelte. Man hätte ihm sicher eine ansehnliche Kompensation und eine gesellschaftliche Position dafür versprochen. Trockenmuskeln braucht man nicht so dringend wie Innereien. Trockenfleisch wurde zum Knabbern verfüttert, auch ein nicht uneinträgliches Geschäft. Ein Drohnenschauer störte die Beschaulichkeit der Szene, die sich in all der Grausamkeit bequem eingerichtet hatte. Doch jemand verfügte offensichtlich über Störsender, die den Großteil der autonom navigierenden Sprengkörper ablenken konnten, die dann im Hintergrund niedergingen wie Sternschnuppen. Nur mit etwas mehr Getöse. Manche Menschen beobachteten auch lieber aus der Ferne. Man hätte beinahe denken können, sie seien sich selbst genug. Dumm nur, wenn ausgerechnet diese Ferne war, in die abgelenkt wurde. So viel für sich konnte man gar nicht bleiben, um diese Gefahr auszuschließen. Der Grundzustand, so lange auf der Hut, bis der Schlaf sich nicht mehr aufhalten lässt und vom Geist Besitz ergreift. bis der Schlaf sich nicht mehr aufhalten lässt und vom Geist Besitz ergreift. Und morgens, morgens herrscht Springflut. Spreekt man aus den Federn oder aus den Blättern, Haufen der Erdhöhle und der Verstand ist leer, frisch und weit und unbenutzt und alles ist möglich. Man verdrängt, dass es, wenn auch nur potenziell, jeden Tag ein wenig weniger ist. Dass die verbleibende Zukunft ein wenig weniger Potenzial an Zukunften in sich birgt, als das letzte Mal, als man nachgesehen hat. Und mitten in diesem Gewimmel aus Aufbruch und Frische fiel Amanda ein, dass sie vor dem Schlafen gehen beim beiläufigen Treten gegen ein Strandknäuel hängen geblieben war, an etwas Zähflüssigen, das Tang und Seegras verklebte. Den Weg zurück nahm sie, ohne nachzudenken. Je genauer man die Strandlinie betrachtete, desto länger wird sie. Das ist bekannt und doch immer wieder überraschend. Jedes Sandkorn will umschiften, jeder Ölklumpen umrundet werden. All das im Streiflicht. Die Gezeiten hatten sich verändert. Springfluten waren nun ein häufiges Phänomen und nicht nur einmal entkam Amanda gerade noch so, versunken in den Anblick des Meeres. Die zurücklaufende Ebbe, die schlängelnde Einstimmte im Sand bildete, mit feinen Verzweigungen, angeschwemmten Muscheln, die auf kleinen Steinen festsaßen, Tank, Plastik, eine eigene kleine vergängliche Landschaft. Was die Wellen an Land spülten, andererseits, war zumindest meist verwertbar. Da konnte sie nicht widerstehen, sie war bei weitem nicht die Einzige, da wurde sie sich auch drum geprügelt, wenn man Pech hatte. hatte. Das Meer, das all das ausspuckte, erschien ihm wie ein einziger großer Organismus, der sich zusammenballte und wieder auseinanderlief, einsog, ausatmete, sich konzentrierte und bis in die äußersten Spitzen verausgabte, bis die letzten Schleier der Brandung im Sand versanken, wenn die doch versinken würden. Stattdessen hinterließen sie Säumen von gemischter Farbenpracht, Bremsspuren einer an die Wand gefahrenen Zivilisation. Armanda konnte den Blick nicht abwenden von dem mächtigen, pulsierenden Tier, unter dessen gekräuselter Wasserhaut die Muskeln spielten, unablässig und flexibel, nur gelegentlich taten sie sich zusammen und bildeten einen Wellenberg, der abbrach. Fletschten Schaumzähne an Wellenkämmen. Die Erdschichten des Ufers spiegelten das beinahe, aufgehäuft und versteinert, angehoben und abgebrochen in sich auftümmenden Felsformationen, die man erst überwinden musste, um die Böschungen dahinter zu finden, in deren strauchgeschützten Rillen man sich verkriechen konnte. Hier mal eine kurze Pause. Ja, vom Grönland bis hohe Mietpreise, also diese Welt ist aufgespannt zwischen Normalität, dem Alltag des 21. Jahrhunderts und Wahnsinn. glaube ich an dem text ist zumindest wenn man das erste mal damit konfrontiert wird der ton erzählt wir da hier von jemandem der sozusagen die der aus derselben speziell ist wie die figur die beschreibt nämlich die amanda die amanda wird beschrieben als eine von uns aber woher kommt die Hähme, das Spöttische in dem Ton, das Bösartige auch in dem Ton? Man hat nicht das Gefühl, dass diese Erzählstimme besonders viel Gnade kennt mit der Menschheit. Naja, also das uns, wie das definiert wird, ist ja eine Frage in dem Text und ändert sich auch im Verlauf des Textes, weil ein Mann dann nicht immer allein bleibt, weil sie tatsächlich Kontakt findet zu anderen Lebewesen, und zwar, um konkret zu sein, zu einem Oktopus. Und Oktopoden haben ja mehrere Gehirne, neun genau genommen, acht in jedem Arm, die sind untereinander vernetzt, und ein neuntes im Kopf. Und das heißt, wenn man sich jetzt vorstellt, wie Oktopoden, wenn sie über sich selbst reflektieren würden, von sich sprechen würden, dann wäre es schon eine Vielheit und keine Einheit mehr. Also so komme ich sozusagen auf die Definition des Wies am Schluss. Aber am Anfang spielt es natürlich in einer menschlichen Vorstellungswelt und das ist das Wir, das man überall geboten bekommt, wo man sich immer eingemeindet fühlen soll. In der Strudelhofstege, wir wissen doch alle, dass Hausmeisterinnen dicke Wadeln haben, also das auktoriale Wir. Und damit fängt es an, aber damit kann ich natürlich nicht zufrieden bleiben. Aber das nicht ausschließlich menschliche Wir am Ende ist sozusagen der Hoffnungsschimmer, von dem du gesprochen hast. Ja. der ist sozusagen der Hoffnungsschimmer, von dem du gesprochen hast. Ja. Ja, das heißt... Ich meine, wir sitzen so, wie wir da sitzen, haben wir, ich glaube, ungefähr ein Kilo Bakterien in uns, ohne die wir nicht leben könnten, die definitiv nicht unsere Körpermasse sind. Also es ist nicht so weit hergeholt. Ja, aber deine Zuversicht richtet sich sozusagen, wenn ich die recht verstehe, richtet sich sozusagen auf einen anderen Horizont, als den, den wir gemeinhin haben. Das wird schon alles gut gehen, wir kriegen das alles wieder hin. Genau. Stimmt. Aber die Überwindung der Spezies, die ist für dich ausgemachte Sache? Oder ist das tatsächlich nur ein literarisches Spiel? Also ich habe, bevor ich dieses Buch geschrieben habe, habe ich eine Rede gehalten für die 150 Jahre Feier der BOKU. Und da habe ich mich eben mit Klimawissenschaften beschäftigt. Und da habe ich mich eben mit Klimawissenschaften beschäftigt. Und im Zuge dessen hat mir eine Astrophysikerin gesagt, die Erde wird es überleben, die Menschheit eher nicht. Gut, und das war irgendwie so der Anfangspunkt. Die Prämisse deiner Arbeit. Das ist jetzt der schlechteste Satz, mit dem wir das Publikum heute entlassen können. Du wolltest eigentlich noch etwas lesen. Ja. Vielleicht noch eine kurze Stelle. Eine kurze Stelle. Ob das kurz genug ist? Ja, das ist kurz genug. Bubble, bubble. Der erste Knotenpunkt der Kommunikation manifestierte sich im Virtuellen, im Luftraum, wenn auch die Koordinaten ein wenig verrutscht waren. Irgendwie fanden sich ja dann doch immer die Richtigen. Die Sprachausgabe, Übersetzungs- und Auswertungsroutinen taten ihr Übriges. Überhaupt baute sich im Hintergrund eine Frage auf, die unausgesprochen blieb, dennoch ansprach und im Unübersehbarer in der geistigen Landschaft herumstand, warum irgendwer noch Botschaften senden wollen sollte. Vom Empfangen oder Verstehen gar nicht zu reden, wenn das doch die Maschinen vortrainiert, selbst testend und zu diesem Zweck schizophren, gegen sich selbst antretend, mittlerweile viel besser konnten. Da hatte sich ein Faktor gründlich rausgekürzt. Der Mensch. Doch das Reden kann man sich nicht so einfach abgewöhnen, selbst wenn man weiß, dass es eigentlich gegenstandslos ist. Und schließlich ist nicht das permanente Kommunizieren der Grund allen Lebens, jedenfalls verdichteten sich in all dem Rauschen Hinweise darauf, dass man eine Unwucht schließlich auch wieder ausgleichen konnte. Und zwar durch eine Ansammlung von Materie an anderer Stelle. Das war immerhin eine Idee. Man könnte Stein auf Stein und Körper auf Körper häufen, um eine kritische Masse zu erreichen. Man könnte den eigenen Körper als Material begreifen, man müsste das Werk nur in einer konzertierten Aktion vollbringen, um diesen lahmen Planeten wieder in Schwung zu bringen. wieder in Schwung zu bringen. Private Militärdienstleister boten in der Zwischenzeit Geoengineering zur Strahlungsabwehr im Weltraum an, reflektierende Kristalle, die in die Atmosphäre eingebracht werden sollten. Es bildeten sich Glaubensgruppen, die weder unter sich noch in Bezug aufeinander besonders einig waren, was das Ziel oder besser den Zielort ausmachte, an dem das Material aufgehäuft werden sollte, um die Gewichtsverteilung so auszugleichen, dass man die Erdachse und damit gewissermaßen die Zeit zurückdrehen könnte. Aber immerhin war man Gruppe. Und der Umstand, dass ein gewaltiger Staudamm geborsten war und das ausfließende Wasser die Massenverteilung und damit die Lage der Rotationsachse der Erde verändert hatte, machte Hoffnung. Ein kleiner Zwischensatz, das war ein reales Ereignis, es ist ein Staudamm in China gebrochen. Am Grund des Meeres, hörte man so nebenbei, hatte man zwei kooperierende Oktopoden entdeckt. Sie täuschten die Beutetiere und teilten sich den Ertrag. Eine oktopodische Sensation. Anderswo brennen die Wälder. Gebratene Tauben fallen vom Himmel. Ja, um Ihnen noch ein bisschen Hoffnung zu machen, es ist fünf vor und nicht fünf nach. Sie hätten noch Gelegenheit, die eine oder andere Frage zu stellen, wenn Sie möchten. Ansonsten danke ich euch beiden. Danke, Olga Flor, danke, Martin Prinz. Danke für die Aufmerksamkeit. Ich möchte mich noch einmal bedanken beim Stifterhaus für die Einladung und wünsche Ihnen einen schönen Abend. Die beiden Autoren im Übrigen sind bereit oder wären bereit, Bücher zu signieren. Es gibt da hinten oder draußen einen Büchertisch. Dankeschön. Im Namen des Stifterhauses möchte ich mich bei Olga Flor, Martin Prinz und Günter Eisenhuber für diesen gelungenen Abend bedanken. Wie bereits erwähnt, gibt es einen Büchertisch, der befindet sich hinten am Ausgang. Heute wird er betreut von meiner Kollegin Sandra Maletz. Kuratiert wurde er von der Buchhandlung Alex. Und wie schon gesagt, die AutorInnen erklären sich sicher gerne bereit, die Werke zu signieren. Ich werde meine Leseexemplare auch signieren lassen. Und ich möchte Sie noch mit einem Veranstaltungshinweis in den Abend entlassen. Besuchen Sie uns gerne auch diesen Donnerstag, wenn wir den Oberösterreichischen Pen Club zu Gast haben. Das Thema des Abends lautet Heimat, ein missbrauchter Begriff. Christian Teißl, Vorsitzender des ÖSV, wird einen wissenschaftlichen Vortrag halten und Claudia Taller und Thomas Schlager-Weiniger werden lesen. Die Moderation übernimmt Thomas Duschlbauer. Und ich hoffe, Sie haben den Abend genossen. Ich möchte Sie auch noch darauf hinweisen, dass die Ausschreibungen für unsere Literaturzeitschrift die Rampe auf unserer Homepage einsehbar sind. Auch am schwarzen Brett schauen Sie gerne vorbei, wenn Sie Texte einreichen möchten. Vielen Dank, ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise und noch einen schönen Abend.