Herzliches Willkommen zum Kepler-Salon heute Abend unter dem Titel Welche Brücke wünschen wir uns? heute Abend unter dem Titel Welche Brücke wünschen wir uns? Und sehr viele von Ihnen reden gerne mit, denken gerne mit, schreiben vielleicht auch gerne mit. Darum freut es mich, dass wir heute eine kleine Sache hier präsentieren können. Wer möchte, es gibt so ein wunderschönes Mitschreibbuch, ist entstanden aufgrund der Kooperation der Kunst-Uni mit der Kepler-Uni gemeinsam. Also nehmen Sie sich gerne bei unserem Stefan oder bei der Selina eines dieser Hefte und einen Stift. Wann immer Sie möchten, wird die nächste Zeit aufliegen bei uns. Also wenn Sie die Lust haben, irgendwo verspüren, was mitzuschreiben, sich was zu notieren, sind Sie herzlich eingeladen, sich das zu nehmen. Genau, so viel vorweg. Und dann bin ich aber schon beim heutigen Thema, Genau, so viel vorweg. Und dann bin ich aber schon beim heutigen Thema, die Kooperation der Kunstuni mit der Johannes Kepler Universität anhand einer wunderbaren Ausstellung, die jetzt die speziell in Linz, seit Jahrhunderten für Diskussionen. Bis in den heutigen Tag hinein, möchte man fast sagen. Schon der Bau der ersten Brücke, es war 1497, stieß der Bau dieser Brücke auf einen heftigen Widerstand. Nämlich insbesondere von den Urferanern, das war ja dörflich eher klein strukturiert und auf der anderen Flussseite die Stadt Linz. Und man hat sich da bedroht gefühlt in seinen wirtschaftlichen Interessen, wenn die Produkte und Waren nicht mehr mit den Booten hin und her gebracht werden, sondern gleich über eine große Brücke. Und also sozusagen dieser Blick vom Dorf auf die Stadt hinüber mit einer gewissen Furcht vor Einbußen. Und Kaiser Maximilian sprach dann schließlich in einem Brückenbrief ein Machtwort für den Bau. Also wir sehen, 1497 ist es doch schon eine relativ lange Zeit, dass an dieser Stelle eine Brücke stand. Und die Linzer Nibelungenbrücke, eine der zentralen Verkehrsadern der Stadt, ist ein Bauwerk aus der NS-Zeit. Ganz intensiv damit beschäftigt haben sich in den letzten Jahren Birgit Kirchmeier und Angela Koch. Ich darf die beiden recht herzlich willkommen heute heißen im Kepler-Salon. Birgit Kirchmeier ist Professorin am Institut für neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Johannes Kepler Universität in Linz. Eine ihrer Schwerpunkte ist die NS-Forschung und daraus heraus hat sie auch im Kulturhauptstadt Linz 09 als Kuratorin Projekte entwickelt. Ein sehr großes und du wirst auch vielleicht ein paar Worte dann dazu sagen, wenn es passt. Angela Koch, Professorin für Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien an der Kunstuniversität in Linz. Leitet das CoLab Erinnerungsarbeit, ästhetisch-politische Praktiken, wie es sich nennt. Derzeit beschäftigt sie sich mit Ästhetik der NS-Erinnerungskultur. Und zusammen mit Birgit Kirchmeier und auch mit Wiltro Tackl an der Kunstuniversität Linz und Studierenden beider Unis haben sie nun die Ausstellung Über eine Brücke – Gehen, Fahren, Schreiben, Forschen, Reden und Streiten kuratiert. Die ist bis heute an der Kunstuniversität gelaufen, diese Ausstellung. Wer aufmerksam unsere Kommunikation verfolgt, hat es vielleicht gesehen, dass die auch verlängert wurde um immerhin zwei Monate. Die beiden haben uns aber heute auch visuelle Eindrücke mitgebracht, also für jene, die die Ausstellung nicht besuchen konnten, gibt es einen kleinen Einblick. Herzlich heute im Kepler Salon begrüßen. Vielen Dank fürs Zeitnehmen. Und zwar Marina Weinzierl, Marina Sladujewicz, Julia Höglinger, Thomas Obristnt hat, wie es sich gestaltet hat. Und vorweg darf ich aber dich, liebe Birgit, bitten, ein paar Worte zur Brücke und zur Genese der Ausstellung zu sagen. Ja, vielen Dank für die Einladung. Danke auch für die Einleitung. Danke, dass Sie heute da sind und mit uns über die Brücke sprechen, über Ihre Geschichte, über Ihre Gegenwart und Ihre Zukunft vielleicht auch. Wir wollen ja auch über Visionen sprechen. Mein Job ist aber der der Historikerin. Das heißt, ich war jetzt eher auch für den geschichtlichen Teil zuständig und ich möchte wirklich nur ein paar Worte sagen. Wir können das dann ja auch vertiefen noch im weiteren Gespräch, wenn Sie noch mehr wissen möchten zur Geschichte der Linz-Nibelungen-Brücke. Was schon gesagt wurde, die Brücke ist eben ein Bauwerk aus der Zeit des Nationalsozialismus und auf diese Zeit geht dementsprechend auch der Name zurück. Die Brücke, die vorher da war, ich gehe jetzt nicht zurück bis 1497, sondern überspringe ein paar Zwischenbrücken, aber die Brücke davor ist erst 1880 eigentlich gebaut worden. Das heißt, war noch nicht so alt, war aber sicherlich für das, was das 20. Jahrhundert an Mobilität gebracht hat, hat es das sicherlich nicht mehr leisten können. Oder sprich, die Brücke war zu eng, sie war zu klein, sie hat zwar schon quasi die Straßenbahngleise gehabt und auch die Sprassenbahn drüber gefahren, aber daneben konnte man bestenfalls noch vielleicht einen Fußgänger unterbringen, aber für einen mobilisierten Verkehr war die Brücke eben nicht geeignet. Deswegen gab es in den 30er Jahren schon Pläne oder Wünsche, eine neue Donaubrücke, eine größere, eine breitere Donaubrücke zu errichten, aber erst nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 haben sich diese Pläne dann konkretisiert. Sie wissen wahrscheinlich, dass Linz eine spezielle Stellung hatte in der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde zur sogenannten Führerstadt erklärt. Es gab nur fünf Führerstädte insgesamt im Deutschen Reich. Linz war quasi die einzige auf ehemals österreichischem Boden. Und als Führerstadt sollte sie sowas wie eine Modellstadt, eine nationalsozialistische Musterstadt darstellen. Und dazu gehörte eben auch ein architektonischer Aus- und Umbau, der einerseits vor allem der Repräsentation natürlich, der Machtrepräsentation etc. dienen sollte. Repräsentation natürlich, der Machtrepräsentation etc. dienen sollte, andererseits aber auch den Ausbau von Linz als Wirtschafts- und Industriestandort zu gewährleisten hatte. Und vor allem in diesem Kontext ist dann auch die Brücke zu sehen. Also die Brücke sollte quasi eine zentrale Verkehrsader darstellen, jetzt auch mit einer Verbindung dann zur geplanten Autobahn. Sie sollte vor allem auch hoch genug sein, um die Schifffahrt zu ermöglichen, mit einem ja auch auszubauenden Hafen. Also diese ganzen industriellen Anforderungen auch verwirklichen. Es ist im Sommer 1938 dann auch schon begonnen worden mit dem Bau der Brücke. Zuständig war Berlin, also das Brückenamt Linz, das den ganzen Bau überhatte, war jetzt kein städtisches Amt, auch keines des GAUs, sondern eben von Berlin aus geleitet mit dem Brückenamt Linz. Da konnte die Brücke mehr oder weniger für den Verkehr schon zugelassen werden. Zuerst für die Straßenbahn, dann auch für Fußgänger, Radfahrer, Ringen und Autos. Ja, und wenn es jetzt ein reiner Zweckbau gewesen wäre, dann sie eben auch Repräsentationsbau sein sollte und auch Ideologie tragen sollte. Es gab ab 1939, das war übrigens etwas, was wir in der Forschung auch mit den Studierenden, wir haben sehr genaue Zeitungsanalysen zum Beispiel gemacht und geschaut, wann taucht denn der Name eigentlich das erste Mal auf. Und es ist nicht seit 1938 schon als Nibelungenbrücke in den diversen Zeitungsmeldungen, die wir gefunden haben. Da ist immer nur die Rede von der neuen Donaubrücke. Aber ab 1939 lesen wir plötzlich von der Nibelungenbrücke. Und das war auch das Jahr, in dem ein Bildhauer damit beauftragt worden ist, große Skulpturen für diese Brücke zu schaffen, nämlich vier Skulpturen, die aus der Nibelungensage, aus dem Nibelungenlied stammen, Grimhild, Siegfried, Brunhild und Gunther. Dieser Bildhauer hieß Plettenberg, er begann damit, diese Figuren zu planen, zu designen, sie mit kleinen Modellen auch Hitler vorzustellen. Da gibt es alles Quellen dazu. Und ab 1941 sind dann auch die zwei davon, also Grimhild und Siegfried, als Gipsmodelle auf der Brücke gestanden. Was wir auch ziemlich neu herausfinden konnten, war, dass nicht nur diese vier Brückenfiguren, die übrigens sehr riesig mit ungefähr neun Metern geplant gewesen waren, sondern dass es auch ein Fries geben hätte sollen, also ein Bronzerelev entlang der ganzen Brücke, also von Linz bis Urfa hinüber auf beiden Seiten, das auch mit Szenen aus dem Nibelungenlied versehen gewesen wäre. Das heißt eigentlich sowas wie ein, wir haben es jetzt genannt, nibelungisches Gesamtkunstwerk, wenn man so will. Also das, worauf der Name zurückgeht. Und es gibt auch zahlreiche Quellen, die dem Ganzen den ideologischen Background geben, warum eigentlich Nibelungen, ich weiß nicht, wie sehr sie nibelungisch versiert sind, aber Linz als solche Stadt kommt im Nibelungenlied nicht direkt vor. Es gibt zwar natürlich den Zug der Nibelungen entlang der Donau, werden auch zahlreiche Donaustädte genannt, aber Linz nicht. Aber es ist in den Begründungen steht immer sozusagen einerseits natürlich die nibelungischen scheinbaren Tugenden, die ja dann als deutsch umgedeutet werden oder über die Instrumentalisierung des Nibelungenlieds haben wir auch eine Veranstaltung gehabt im Rahmen der Ausstellung. Das Nibelungenlied, dieser Zug nach Osten, ins Hundenland, so sollte quasi auch dargestellt werden. Die Ostmark ist jetzt mit dem Deutschen Reich verbunden und es ist quasi eine Erweiterung des Deutschen Reichs auch Richtung Osten oder quasi so diese, wie der Bezeichnung Nibelungen und Nibelungenbrücke steht, da fehlt ein wichtiger Teil, denn den meisten, und das durften wir schon feststellen, Linzern und Linzerinnen, ist die Geschichte der Linzern-Liebelungen-Brücke eher noch ein Begriff aus der Zeit nach Kriegsende, als die Brücke ja dann Zonengrenze gewesen ist, zwischen dem von den Russen verwalteten Urfa und dem südlichen Linz, das eben amerikanische Zone gewesen war. Und diese Markierung oder diese, dass die Brücke hier diese Grenze war, das ist, und das konnten wir feststellen im kollektiven Gedächtnis, wesentlich stärker noch verankert als die Zeit davor. Und dass das eben eine nationalsozialistische neue, ein Brückenbau gewesen ist. Also wenn man jetzt nachfragt, irgendwie Geschichte Nibelungenbrücke, dann kommt viel mehr das mit der Zonengrenze. Warum das so ist, können wir vielleicht gerne auch noch besprechen. Nachdem das aber der bekanntere Aspekt ist, haben wir den eigentlich in der Ausstellung weniger thematisiert, sondern uns eher eben auf die Entstehungsgeschichte, auf den nationalsozialistischen Kontext und auf die Gegenwart und Visionen konzentriert. Und bei den Visionen oder der Zukunftsgegenwart gebe ich vielleicht ab und auf die Geschichte können wir dann gerne noch in der Diskussion auch zurückkommen. Dann möchte ich gleich überleiten zu dir, liebe Angela. An eurem Institut habt ihr sozusagen die wissenschaftlich-historische Grundlagenforschung und intensive Forschung betrieben und darum passt jetzt dieser Sprung zu dir, Angela, ganz gut, dass du noch ein paar Worte sagst. Was ist das CoLab und wie ist es dann gelungen, sozusagen die Verbindung von Kunst, Wissenschaft, dass sich das dann niederschlägt und seinen Sukkus findet in einer Ausstellung. Mache ich sehr gerne. Nochmal auch von meiner Seite ein Dankeschön für die Einladung und ein herzliches Willkommen an die BesucherInnen und auch an die Studierenden, die gekommen sind. an die BesucherInnen und auch an die Studierenden, die gekommen sind. Ja, also ich leite das CoLab Erinnerungsarbeit, ästhetisch-politische Praktiken an der Kunstuni. Die CoLabs wurden vor circa fünf Jahren installiert an der Kunstuni und sind Formate, sind kollaborative Formate, die interdisziplinär und transdisziplinär arbeiten und also sozusagen nicht nur von einer Abteilung bespielt werden, sondern von, also gestalterische Abteilungen. Insofern, das ist die Grundidee, so eine Querschnittverbindung herzustellen, die thematisch aufgestellt ist. mit verschiedenen Formaten der Erinnerungskultur und wie man sozusagen die Erinnerungskultur, die ja sehr oft sehr eingefroren wirkt und sehr ritualisiert inzwischen wirkt, aufbrechen kann, aktualisieren kann und vor allem auch Themen in die Erinnerungskultur einbringen kann, die bislang weniger bedacht werden oder ein bisschen außen vor sind. Also an Personen erinnern, die bislang außen vor geblieben sind, an Orte erinnern, aber auch zum Beispiel bestimmte Handlungen einzubeziehen, die bislang nicht berücksichtigt wurden. Tagung veranstaltet vor ein paar Jahren. Das Thema war Grau in Grau und die Frage, warum muss Erinnerungskultur immer grau sein? Warum ist hier eigentlich der Versuch sozusagen den Nationalsozialismus in öffentlichen Ausstellungen, Museen, aber auch in Ritualen. Wie kann man das aufbrechen? Dann haben wir zusammen mit dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim eine Tagung veranstaltet zu Comics über den Nationalsozialismus. Da ist jetzt gerade auch die Publikation erschienen. Jetzt habe ich sie vergessen mitzunehmen, sonst hätte ich sie schön in die Kamera halten können. Und ich nehme an, dass aus dieser Beschäftigung heraus die Birgit Kirchmeier aber Historikerin ist und sich erstens Archivarbeit mag und zweitens sie auch sich gut auskennt und ich mag Archivarbeit nicht und kenne mich auch nicht gut aus, habe derzeit der Sitz der Dunkelheit. Es ist während der Corona-Zeit entstanden und ist in den Aktenkellern der Brückenkopfgebäude gezeigt worden. Und die Brücke ist sozusagen bislang eben unthematisiert geblieben. Und soweit wir das herausfinden konnten, gab es schon immer einzelne künstlerische Projekte, die sich mit der Brücke auseinandergesetzt haben. Aber es gab keine wirklich konzise thematische Ausstellung und Auseinandersetzung zum Bau und zur Geschichte der Brücke. Auseinandersetzung zum Bau und zur Geschichte der Brücke. Wenn man die Kunst-Uni heute betritt, durch die Pforte oder den sogenannten Infopoint in die Kunst-Uni hineingeht, schaut man da nochmal drauf hinweisen. Also man sieht direkt von dem Eingang der Kunstuni auf die Brücke, sie ist quasi, dieser Eingang ist fast wie ein Teil der Brücke und insofern bot sich das an, die Ausstellung auf alle Fälle dort auch zu starten und dort in den Räumen im Erdgeschoss der Brückenkopfgebäude zu gestalten. Habe ich jetzt schon sehr lang gesprochen oder kann ich noch ein bisschen weiter sprechen? Das ist natürlich das Tolle an dieser Kooperation, dass wir auf der einen Seite eine sehr die Beteiligung der Kunstuniversität die Möglichkeit haben, künstlerisch-wissenschaftlich zu arbeiten mit der Brücke und über die Brücke und nochmal sozusagen Ansätze auszuprobieren, die von der Gegenwart der Brücke ausgehen. Also wir haben uns auch die Brücke natürlich genau angeguckt, die Materialität der Brücke, die Struktur der Brücke, diese Blicke auf die Brücke, wie erscheint die Brücke, wie sieht sie im Alltag aus, wie hört sie sich an? Wie hört sie sich zu verschiedenen Zeiten an? Wie hört sie sich an verschiedenen Orten an? Da wird dann später Thomas sicher gerne was dazu sagen. sondern eben auch mit den aktuellen Gegebenheiten der Brücke. Und das ist sozusagen der Beitrag, den wir von der Kunstuniversitätsseite eben zeigen konnten. Genauso, was man hier sehr schön sieht, eine feministische Umdeutung der Nibelungen-Sage und auf der rechten Seite die Recherche, also hier die Recherchearbeiten zu den Nibelungenfiguren. Hier war immer die Frage, warum heißt die Brücke eigentlich Nibelungenbrücke? Ich kommentiere jetzt hier einfach gerade so ein bisschen die Bilder. Und wie kann man damit umgehen? Und wir haben uns explizit, hatten wir dann auch zwei Grafikerinnen, die sich mit Aufstellungsdesign auseinandergesetzt haben und die die Aufgabe hatten, eben keine graue Ausstellung zu gestalten, sondern zu versuchen, eine Farbgebung zu entwickeln, die dem Historischen gerecht wird, aber trotzdem nicht grau in grau ist. Vielleicht soweit erstmal. erst mal. Ja, sie war wirklich sehr frisch gestaltet mit diesem kräftigen Grün und trotzdem die Schwarz-Weiß-Fotografie, ich fand auch diese Nische da sehr interessant und man wusste gar nicht, darf man da wirklich so genau, wirklich reingehen und da auf dem Schreibtisch vielleicht auch in den Fächern wühlen und so, also man war so wirklich so teilhabende Besucherin dieser Ausstellung und ich finde es auch interessant, wo sie verortet ist, nämlich wirklich direkt an dem Ort, der auch thematisiert wird. Und habt ihr da einen dadurch besonderen Zulauf vermerken können? Weil wenn man ja über die Brücke herüberkommt und es ist alles Glas und das ist normalerweise die Pforte, also dann hängen da so Kopfhörer, Leute stehen herum. Also mir ging es so, dass ich mir gedacht habe, ah ist ist da schon vor Monaten, ist da jetzt eine Ausstellung, gehe ich da rein. Also zieht das die Leute, war das merklich? Es war sehr merklich, weil wir haben gerade im Foyer und im Lichthof haben wir sehr viele Ausstellungen, also von der Kunstuniversität und es hatte bislang keine Ausstellung so viel Zulauf wie diese Ausstellung. bislang keine Ausstellung so viel Zulauf wie diese Ausstellung. Also es war wirklich so, dass offenbar auch die Schrift an den Fenstern die Leute animiert hat, zu gucken, was ist da eigentlich los. Und die Verbindung eben Brücke, Gebäude und die Durchlässigkeit der Fenster, sodass man reinsehen konnte, ohne dass man schon gleich reingehen musste, hat glaube ich erstmal die Angst genommen, die Kunst-Uni zu betreten. Man hat gesehen, oder? Vielleicht magst du was dazu sagen, Marina, weil du so viele Aufsichten gemacht hast. Vielleicht ein Mikrofonwürfel bitte haben. Doch, du magst. Vielleicht darf ich die Zwischenphase nützen, weil wir vorher von den Grafikerinnen gesprochen haben, die auch ihre Namen hier vielleicht auch noch einzubringen. Das waren die Lena Heim und Rosalie Siegel, die das wirklich ganz großartig gemacht haben, damit wir von den Mitwirkenden hier auch ihre Namen noch nennen. Das ist der Mikrofonwürfel. Wenn du sprichst, wird es dann übertragen. wird es dann übertragen. Studierende, ich glaube auch Mitgestaltende der Ausstellung haben auch angeboten, Kunstvermittlung und Auskunft zu machen. Ist jemand da, der alle? Eine Kunstvermittlung hat die Marina gemacht, oder? Und Julia, du hast auch ein bisschen Vermittlung gemacht, oder? Aufsichten. Du auch, Marina? Ganz wenig, aber ein bisschen. Also ich glaube, diejenige, die es am meisten gemacht hat, ist die Marina. Also der Würfel liegt bei dir. Mich würde einfach interessieren, was waren die Fragen, welche Fragen haben die Menschen gestellt? Das leitet nämlich dann später auch über in das, was du gesammelt hast. Ja. Also die Fragen waren, ich erinnere mich gerade eher an die Sachen, was die Menschen selber erzählt haben. Also wir haben auch viel ältere Menschen gehabt, die die Ausstellung besucht haben. Und viele haben eben über die Erfahrungen geredet oder über die Erinnerungen von der Besatzungszeit. Und auch viel, dass sie die Brücke eigentlich positiv in Erinnerung haben, tatsächlich. Zum Beispiel eine Geschichte war von einer älteren Dame, die hat erzählt, dass sie es geliebt hat, über die Brücke drüber zu gehen. Sie hat immer ein extra schönes Kleid erzogen und sie schön geschminkt, weil sie dann die Soldaten gesehen hat. Also es war eher ein Highlight. Ja, also die Fragen waren eher, wie wir recherchiert haben, glaube ich. Mehr auf das bezogen. Wie habt ihr recherchiert? Sehr unterschiedlich. Mehr auf das bezogen. Wie habt ihr recherchiert? Sehr unterschiedlich. Also ich bin von der Restation mit den Bewohnern von den abgerissenen Häusern. Und wir haben sehr viele Nachrichten gesucht. Und da eben die Sachen zusammengetragen. Andere haben Ja, ich will mal weiter. Genau, ich bin mal weiter. Und das war wirklich auffällig, einfach in welchen, also wann es losging, auch wann man eben unter dem Begriff Donaubrücke oder wann unter dem Begriff Nibelungenbrücke was findet und dann eben auch, wie das verkauft wird. Also dass es dann zum Beispiel mal eine Führung gibt, dass auch die LinzerInnen sich auch das angucken dürfen, wie zum Beispiel aktuell die Baustelle aussieht. Also sehr, genau, das war die Zeitungsrecherche, die irgendwie sehr interessant ist, weil es ja auch immer darum geht, wie das in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Es war ja städtebaulich ein ganz massiver Eingriff. Vielleicht kannst du da noch... Vielleicht kann ich dazu sagen, also erstens mir klingt das jetzt so easy, wir haben das ein bisschen recherchiert, also das war schon ordentlich viel Arbeit. Vielleicht kennen Sie oder nützen Sie auch dieses großartige Angebot von der Nationalbibliothek Anno, wo eine Vielzahl, hunderte Zeitungen, Zeitschriften digitalisiert sind und wunderbar aufbereitet nach Jahrgängen und auch mit Volltextsuche. Also sie haben irgendeinen Begriff und können wirklich in historischen Zeitungen danach suchen. Anno heißt das, also so wie im Jahre, A-N-N-O von der österreichischen Nationalbibliothek. wie im Jahre, A-N-N-O, von der österreichischen Nationalbibliothek. Ganz eine wunderbare Möglichkeit für uns Historiker, Historikerinnen oder historisch Interessierte, hier einfach was nachzuschauen. Gerade mit der Volltextsuche, die gibt es seit einigen Jahren, ist es jetzt wirklich möglich, nach Dingen zu suchen, die man sonst in Tageszeitungen, also wenn man jetzt wirklich Jahrgänge durchschauen muss und das auf Tageszeitungen, ist es nicht so leicht. Und so haben wir eben mit diesen Stichworten einerseits Donaubrücke und Nibelungenbrücke wirklich sehr, sehr viel finden können. Und was du jetzt gesagt hast, ist tatsächlich eine auch mich überraschende Erkenntnis gewesen, wie präsent dieser Brückenbau auch in den Zeitungen der Zeit gewesen ist. Also es wurde sehr viel darüber berichtet, über die Baufortschritte, über was gerade irgendwie gemacht wird. Es gibt, so wie Fabiola gesagt hat, gab es tatsächlich auch Führungsmöglichkeiten. Also man konnte gegen eine Spende für das Nationalsozialistische Winterhilfswerk auch Baustellenführungen machen und so weiter. Also es wurde sehr propagiert und das wirklich endlich die Brücke und, und, und. Und da war dieser Brückenbau quasi sowas, ja eigentlich, was ja sehr ausgeschlachtet worden ist, auch so wie du gesagt hast. darstellen lassen. Wir haben dann auch entschieden, dass man Teile, also einzelne Zeitungsausschnitte auch in der Ausstellung aufgelegt haben, wobei da sind wir gleich bei einer Problematik, die wir vielleicht dann noch diskutieren können, dass man sich halt immer beim Kuratieren von Ausstellungen mit nationalsozialistischen Inhalten die Frage zu stellen hat, wie darstellen kann ich einfach jetzt irgendwelche Kopien aus Nazi-Zeitungen auflegen und einfach so jetzt zum Lesen geben oder braucht es da sowas wie eine Triggerwarnung oder zumindest einen Kontext. Also das sind die Dinge, die wir auch mit den Studierenden natürlich immer besprochen haben und die halt auch, wo es über das Inhaltliche hinaus dann ums Kuratieren, ums Darstellen, ums mit solchen Quellen umgehen auch immer ging. Wie macht man das jetzt dann? Um dieses Darstellen, wie seid ihr mit dem dann umgegangen? Habt ihr es kommentiert? Ja, also wir haben ja diese große, das kann ich vielleicht ganz kurz sagen und dann dürft ihr wieder weitersprechen. kann ich vielleicht ganz kurz sagen und dann dürft ihr wieder weitersprechen. Wir haben ja hier diese große Wand gehabt mit den Fotografien. Der Brückenbau-Fortschritt ist akribisch fotografisch dokumentiert worden mit über 100, 500 Schwarz-Weiß-Fotos, die beschriftet sind, also wo genau auch draufsteht, was gerade drauf zu sehen ist. Und die BesucherInnen der Ausstellung waren etwas irritiert darüber, dass wir diese Bilder so hoch gehängt haben und die Bilder nicht so wirklich gut zu sehen sind. für Hitler persönlich angefertigt wurden, weil er über den Baufortschritt die ganze Zeit informiert werden wollte. Und wir wollten nun nicht genau diese Bilder, die Hitler vorgelegt wurden, dann sozusagen als ästhetisch schöne Fotografien zeigen, gerahmt, vielleicht in den Raum hängen, vielleicht sogar auch noch chronologisch, sondern wir haben einfach eine willkürliche Auswahl der Bilder gemacht, haben eine Wand damit gestaltet, damit man sich einfach die Masse der Fotografien vorstellen kann. Also hier diese Wand hier rechts, ja jetzt wieder das Kammerl und um auch eine Distanz herzustellen und das war dann die Aufgabe derjenigen, die versucht haben, in der Ausstellung zu vermitteln, dass dann auch immer den Ärger darüber, dass man sie nicht so gut sehen konnte, die Fotografien, das dann auch zu erklären, warum wir uns so entschieden haben, die Bilder so zu zeigen. Magst du dann der Stelle auch gleich noch was sagen zu den Resonanzen der Besucherinnen? Das kann ich, wenn du mir versprichst, dass nachher die Studierenden wieder zu Wort kommen. Versprechen. Genau, also wir hatten ja hier zwei Möglichkeiten, dass die Menschen, eigentlich waren es drei Möglichkeiten, sie konnten in der Ausstellung über die Ausstellung sprechen. Dann gibt es hier dieses BesucherInnen-Buch über eine Brücke schreiben. Soll ich es nehmen? Gib es mal. Wir können es auch nachher, blickt es hier aus und Sie können es durchblättern. Sie sollten mir aber bitte versprechen, dass Sie es ganz lassen, das Buch. Leider ist es am Ende jetzt ein bisschen verschandelt worden. Das ist ganz neu heute oder letzte Woche entstanden. Das war das eine. Und das zweite ist, dass wir so Zettelchen hatten, wo die BesucherInnen drauf schreiben konnten, welche Brücke wünschst du dir und Wünsche äußern konnten. Die Ausstellung ist ja heute sozusagen erst zu Ende und dazu kann ich nur ganz kurz, das muss ich jetzt ein bisschen ablesen, also es gab gerade in dem Buch, gab es uns nicht verloren geht. Wie Birgit schon gesagt hatte, wird die Brücke sowas dar wie eine Vereinigung, wie eine Verbindung, eine Familienzusammenführung, ist erwähnt worden, es ist die Freiheit nach der Kriegsgefangenschaft, dann die Brücke als die erste Ankunft in Linz, die erste Erinnerung an Linz ist die Brücke gewesen. Also solche positiven Erinnerungen. hat geschrieben, dass das Haus ihrer Urgroßeltern auch abgerissen wurde im Zuge des Brückenbaus und ihr Großvater also diesen Abriss des Hauses nicht wirklich verkraftet hat. Genau, es gab dann auch lustigerweise eine Querdenkerin, die einen sehr für mich nicht ganz verständlichen, sehr langen Teil geschrieben hat und die dann den Nationalsozialismus verbunden hat mit Mikrowellenterror. Und dann bei diesen Wünschen, welche Brücke wünurforum, oder dass es irgendwie eine Dauerausstellung zur Geschichte der Brücke gibt. Oder alternativ war die Idee, auch eine Wanderausstellung zu machen. Allerdings frage ich mich, wer interessiert sich für die Linzer Nibelungenbrücke? Wohin diese Ausstellung wandern, außer jetzt vielleicht an verschiedenen Orten in Linz. Dann wurde sehr oft, sowohl im Buch als auch auf den Zetteln thematisiert, der Name der Brücke. Einer hat vorgeschlagen, dass es einen jährlichen Wettbewerb zur Findung eines neuen Namens geben soll. Wenn er dann gefunden ist, soll es wieder einen neuen Wettbewerb geben oder benennen wir sie temporär, die Brücke. Das konnte ich jetzt nicht rauslesen, aber es war sehr vielen doch sehr wichtig, dass der Name, also dass die Brücke umbenannt wird, dass es ein Gedenkzeichen, ein Schild gibt an der Brücke und dass es vor allem eine bleibende Erinnerung gibt für Einheimische und BesucherInnen, wenn sie die Brücke betreten. Sehr viel wurde kommentiert, das Erleben der Brücke. Also wie fühlt man sich als BesucherIn, wenn man über die Brücke geht? Also eine Person hat geschrieben, sie sei ein sensorischer Albtraum. Sie hätte keine guten Vibes, mir geht es genauso. Also ich finde es wirklich stressig, über diese Brücke zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu fahren, also zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. einmal gesperrt war und von FahrradfahrerInnen der Fahrstreifen benutzt werden konnte. Auch die Möglichkeit, ohne Stress auf die Stadt zu gucken von der Brücke wurde beschrieben oder hat man sich gewünscht. Und auch an Silvester eine böllerfreie Brücke, sodass man schön das Silvesterfeuerwerk sich angucken kann, ohne dass man selbst beschossen wird. Also insgesamt gab es 30 Zettelchen, die eine Brücke nur für Fahrradfahrräder oder FahrradfahrerInnen sich gewünscht haben. Sechs Zettel haben sich eine Brücke für FußgängerInnen gewünscht. 20 Zettel haben sich eine autofreie Brücke gewünscht. Also es ist schon sehr massiv, also viel stärker als sozusagen die Umbenennung. Es gab natürlich auch Prozettel, die waren deutlich weniger, also dass man die Brücke einfach so lassen. Nur wurde sie nicht 1941 geplant, sondern fertiggestellt. Und eine Person schrieb, dass die Ampel für Autofahrer doch immer auf grün geschaltet sein solle. Dann gab es eine ganze Reihe an Leuten, die die Br, dass man zueinander finden soll auf der Brücke, dass es eine Brücke sein soll für Austausch, dass die Passantinnen magisch werden sollen, die Brücke zukunftsgerichtet sein soll mit einer Abwehr vom Turbokapitalismus und für eine bewohnbare Erde, eine Brücke zwischen den politischen Parteien, eine Brücke der Gleichheit aller Menschen und eine Brücke zwischen den Bubbles. Erwähnt wurde auch noch eine Unterwasserbrücke, eine LED-Brücke und eine grüne Brücke für Mensch und Natur. Und es gab auch eine explizite Frage, die darf ich vielleicht gleich wieder stellen, weil die stand hier auch in dem Buch. Gab es auch Facharbeiter unter den Zwangsarbeitern weil das eben auch ein Thema war, das wir in der Ausstellung hatten und wo es auch in der Recherche ein Thema war und was aber gar nicht so leicht war, wirklich ganz noch expliziter in das ja thematisiert. Da gab es mehrere Projekte, auch das unter uns im Brückenkopfgebäude hat ja auch das Thema Zwangsarbeit aufgenommen. Und das Archiv der Stadt Linz hat damals eine Studie in Auftrag gegeben, inwieweit tatsächlich Zwangsarbeit eine Rolle gespielt hat beim Bau der Nibelungenbrücke und generell bei den Bauten der Brückenkopfgebäude und inwiefern auch Granit aus den KZ-Steinbrüchen hier dabei ist. Die Studie lässt einiges offen. Wir haben die Studie auch aufgelegt in der Ausstellung. Also man konnte sich da wirklich auch hinein vertiefen. Das war generell ein Prinzip auch der Ausstellung. Ich hüpfe jetzt vielleicht ein bisschen hin und her, aber um da gleich darauf auch zu kommen, wir wollten auch die Möglichkeit geben, sich zumindest zum Teil in der Ausstellung selber auch mit Materialien zu beschäftigen, mit denen wir uns auch beschäftigt haben. Also wir haben hier manches ausgelegt, wo man sich wirklich auch vertiefen kann und selbst sich ein Bild machen, ohne dass wir alles auf kleinen Täfelchen quasi beantworten. Fakt ist also, dass es in jedem Fall belegt ist, dass Kriegsgefangene nach dem Frankreich-Feldzug eingesetzt waren, Franzosen und wahrscheinlich auch Belgier. Also das ist in zahlreichen Quellen belegt. Da haben wir auch einiges dazu ausgestellt. inwieweit dann auch von den Baufirmen Zwangsarbeiter, Zwangsarbeiterinnen eingesetzt waren, ist jetzt in der Zahl nicht wirklich eruierbar, weil man da zum Teil auch in die, ja, das sind viele Privatfirmen, es sind über 30 Gewerke oder Firmen quasi beteiligt an diesem Bau und gerade wenn es private Unternehmen sind, ist da immer noch schwierig, auch einen Archivzugang oder Möglichkeiten zu finden. Also Studierende haben zum Teil auch Betriebe angeschrieben, aber wir haben wirklich überhaupt nie eine Antwort auch bekommen. Was man sagen muss, die Brücke ist ja schon ab 1938 in Bau gewesen und das war jetzt eine Phase, wo Zwangsarbeit also noch keine so große Rolle gespielt hat, wie dann in den späteren Kriegsjahren. Weil ja erstens die Kriegsgefangenen erst dann, also es war noch kein Krieg gegen die Sowjetunion. Das heißt, es gab jetzt auch noch nicht die russischen Kriegsgefangenen zu dem Zeitpunkt. Aber man kann, und generell ist ja das Zwangsarbeitssystem etwas, was sich mit der Zeit oft verändert hat. Also zum Beispiel, es waren auch vorher schon vielleicht ganz freiwillig sogenannte Fremdarbeiter aus der damaligen Tschechoslowakei, die hier in Linz gearbeitet haben. Dann war plötzlich der Anschluss, dann war irgendwie der Zugriff auf Teile Tschechiens und dann plötzlich waren sie sozusagen, mehr oder weniger sind sie vom freiwilligen Fremdarbeiter dann zum hier eigentlich festgehaltenen Zwangsarbeiter mit zunehmend schlechteren Arbeitsbedingungen geworden. Also das ist ein sehr komplexes System, das man auch nicht so einfach beantworten kann. Ob jetzt gezielt Facharbeiter unter den Zwangsarbeiterinnen waren, glaube ich, kann man jetzt speziell bei den Kriegsgefangenen wahrscheinlich so beantworten, dass hier nicht danach ausgewählt worden ist und dass die tatsächlich, wo man jetzt ausgebildete Ingenieursarbeit oder irgendwas ist, sicherlich nicht über Zwangsarbeit jetzt irgendwie gemacht worden. Das heißt, der Großteil der Arbeit, die hier, also die Arbeiter waren sicherlich zivile Arbeiter und keine zwangsverpflichteten Arbeiterinnen, aber es war nachweislich Zwangsarbeit dabei. Und mit zunehmenden Kriegsgeschehen sind es sicher dann auch bei der Fertigstellung von den Brückenkopfbauten etc. immer mehr geworden. Ich gebe, wie versprochen, das Wort noch einmal an die Studierenden mit der Bitte um eure Eindrücke oder auch Schilderungen. Gab es da sozusagen einzelne Aufgabenbereiche oder Bereiche in der Ausstellung, die jeder zugearbeitet hat und die jede gestaltet hat? Oder war das eine gemeinschaftliche Arbeit? Vielleicht sagen wir auch noch dazu, das Ganze ist basiert im Bachelorstudium der Kulturwissenschaften, auch universitätenübergreifend, Kunstuniversität, Johannes-Kepler-Universität und Katholische Universität und ein bisschen Anton-Brucken-Universität, glaube ich. Aber vielleicht magst du da fortführen. Also ich würde mal beginnen damit zu sagen, dass wir, glaube ich, alle von diesem kollaborativen Arbeiten sehr profitiert haben und uns die ganze Zeit stetig ausgetauscht haben untereinander. Im Speziellen haben wir dann aber zu spezifischen Themen in kleinen Gruppen gearbeitet. Um da vielleicht nochmal zurückzukommen zu dem Ausgangspunkt. Ich und meine Kollegin Maria Kepplinger haben zu eher gegenwärtigen Perspektiven auf die Brücke recherchiert, wie die Brücke als Infrastruktur funktioniert oder auch als Raum für Proteste, wie sie in aktuellen Diskursen abgebildet wird. Also die Maria ist dafür eben nicht in Anno eingetaucht, sondern in das ORF-Archiv und hat sich dafür eben angeschaut, wie die mediale Repräsentation während der letzten 50 Jahre stattgefunden hat und wie aus dieser Perspektive die Brücke auch inszeniert wird, für was sie dort steht. Sie ist zum Beispiel immer, also sie wird sehr dominant als Verkehrsfläche beschrieben und da immer aus einer sehr defizitären Geste heraus. Also es ist immer die Brücke, die zu wenig Verkehr zulässt oder die Brücke, die als Verkehrschaos dargestellt wird. Aber die Brücke ist auch ein wichtiger Teil touristischer Infrastruktur in ihrer repräsentativen Rolle. Wenn man sich Postkarten von Linz anschaut, ist sie dort immer sehr präsent und das eigentlich im Widerspruch zu dieser anderen Art der Repräsentation. Ich hingegen habe mich in meiner Recherche mit weniger institutionalisierten Quellen beschäftigt. Also ich bin sehr stark auf einzelne Interessengruppen zugangen oder habe mich mit Personengruppen beschäftigt und unterhalten, die einen eigenen Bezug zu dieser Brücke aufgebaut haben. Hast du da Beispiele? Bezug zu dieser Brücke aufgebaut haben. Ist da Beispiele? Zum Beispiel ist die Radlobby seit Jahrzehnten engagiert, diese Brücke umzugestalten. Und zwar sehr detailverliebt. Und die kennen diese Brücke ganz genau. Die kennen und wissen, warum sie Kritik an jedem dieser einzelnen Granitplatten haben. Und versuchen dies seit Jahrzehnten durch ein vehementes immer wieder auf das Magistrat zugehen, zu verändern und die als Raum auch für sie besser nutzbar zu machen. Da gab es ja jetzt mit dem Bau der neuen Brücke ein Versprechen, einen Fahrstreifen zu sperren oder dem Radverkehr öffentlich so zugänglich zu machen. Vielleicht ist das ein Zeitpunkt, das wieder in Erinnerung zu bringen. Sollte eigentlich nach der Bürgermeisterwahl. Gut, das können wir ja auf eine Liste geben. Also ist es eigentlich eine Landesstraße und somit auch ist das Land zuständig für die Brücke, also die Brückenabteilung des Landes. Das ist eben keine städtische Zuständigkeit eigentlich. Die Stadt ist aber, glaube ich, wiederum für die Gehwege und für die Aufgänge und für manches hier auch wieder zuständig. Also sehr, sehr komplex. Ich habe jetzt noch zwei ganz konkrete Fragen. Einerseits der Name der Brücke ist ja nicht Nibelungenbrücke, in Wirklichkeit, hast du mir im Vorfeld gesagt. weil sie immer so seit 1939 offenbar so benannt wurde. Aber es gibt keinen offiziellen Benennungsakt, den es offenbar bei Brücken sowieso oft nicht gibt. Also viele Brücken haben offenbar keinen offiziellen Namen, haben wir gelernt. Also es hat einfach die Straße, die darüber führt, hat ihre Straßenbezeichnung als Nummer, als Landesstraße. Aber es gibt eigentlich, so zumindest die Auskunft jetzt auch des Stadtarchivs, keine offizielle Namensgebung der Brücke, so wie es bei den Straßen zum Beispiel ist. Da ist das ja immer ein Entscheid des Gemeinderats, wird sozusagen über Straßenbenennungen entschieden und gibt dann quasi auch einen Akt und einen Beleg dafür. Und so etwas gibt es für diese Brücke nicht. Also eigentlich können wir sie nennen. Also da stellt sich schon die Frage, ob man, ob der Stadt Linz da nicht, also nochmal überlegen möchte, dass Stadt Linz dann nicht, also nochmal überlegen möchte, im Beibehalten dieses ursprünglichen Namens, wenn sie eigentlich gar nicht Nibelungenbrücke heißt, sondern oder hieß oder in der NS-Zeit so geprägt war, inwieweit man das dann nicht mit Hinweisschildern vermerken möchte oder sich doch auch einmal stadtpolitisch überlegen möchte, das umzubenennen. Oder sagt ihr in eurer Forschung und auch aus den Ergebnissen dieses Projekts heraus, es soll ein Denkmal bzw. ein Mahnmal bleiben? Also was ist da so eure Conclusio aus dieser Auseinandersetzung, wie man mit dieser historischen Belastung auch umgeht? Das sollten vielleicht jetzt mehrere von uns in Statement dann dazu abgeben. Ich kann mal meins abgeben. Also ich sehe es auf zwei Ebenen. Erstens, wir wollten jetzt nicht unbedingt eine Konklusio oder wir haben auch keine Konklusio, sondern wir wollten, wie der Untertitel der Brücke ist, über die Brücke reden, über die Brücke diskutieren, über die Brücke etwas anregen, über die Brücke informieren. mit diesen Informationen, die wir vorlegen, auch dazu beitragen, dass es an der Brücke in irgendeiner Form eine Information zur Brücke gibt, also eine Information, die über den Entstehungskontext, über die Geschichte dieser Brücke, in welcher Form auch immer Bescheid gibt und Besucher, Besucherinnen, Linzer, Linzerinnen, wem auch immer, die Möglichkeit gibt, hier sich selbst ein Bild zu machen. Das ist das, was ich auf jeden Fall anregen wollte, was die Benennung betrifft. Das ist eine eigene Diskussion. Ich glaube jetzt auch nicht, also wie gesagt, ich denke nicht, dass es die Stadt, also wenn dann betrifft das Stadt und Land, weil wie gesagt eigentlich Landesstraße, aber wer immer dann auch zuständig ist oder sich dafür zuständig fühlt. Ich glaube, wir wollten jetzt einfach mal eine Diskussion anregen und das ist mal soweit, glaube ich, ganz gut geschehen und hat große Resonanz. Dann nehmen wir das doch als Stichwort. Aber ich möchte nicht nur meine Konklusion, sondern öffnen den Gesprächsraum jetzt. Bitte. Wir haben den Mikrofonwürfel. Darf ich bitten? Genau. Dankeschön. Also mir hat die Ausstellung sehr gut gefallen. Auch die Geschichten von den Familien, die die Häuser verloren haben, die dann, glaube ich, in die Landstraße rein besiedelt worden sind, in Häuser, wo die Juden gewohnt haben, die das verlassen haben müssen. Das macht betroffen eigentlich, dass die Häuser abgerissen werden. Das ist vielleicht weniger, weil das wird jetzt auch gemacht, wenn ich mir da an der Westbrücke die Häuserzeile anschaue. Aber nur wie ich heute die Ablöse vor sich gehe, ist das sowas anders. Zum Namen. Ich habe eine Karte gesehen, da steht Everdinger Straße drauf. Das heißt, die Brücke hat einen Straßennamen gehabt. Ich habe es gerade in meinem Handy gesucht, ich finde es jetzt nicht. Aber das ist irgendwo im Archiv der Stadt Linz, dass die Everdinger Straße geheißen hat. Ich würde es nicht umbenennen, weil man den Kontext dann verliert eigentlich zu dem, was man vermitteln möchte und welche Geschichte die Brücke hat. Ja. Das wollte ich sagen. Okay. Bitte dort. Danke für das Statement. Ja, wir sind froh. Ich wollte dich fragen, weil als wir die Ausstellung, beziehungsweise du die Ausstellung gemacht hast, 2009 mit der, wie hieß die schnell? Kulturstadt des Führers. Nein, das nicht, mit der Kollegin, wo ich dir aus Berlin noch was gegeben habe. Die Silvia, ne? Silvia, genau. Die Hitler-Baden-Ausstellung. Genau. Ist da nicht auch darauf hingewiesen worden, dass die Nibelungenbrücke irgendwo doch so ein kleines, und ich glaube, ich erinnere mich, wenn ich rübergehe, einen Hinweis hat, dass dieses sozusagen mal sowjetische, ist das Russisch und, was ist das noch? Hilf mir. Es gibt tatsächlich eine Tafel an der Bücke, dass es sehr aufmerksam drüber geht. Diese Tafel, die ist Mitte der 80er Jahre angebracht worden, und zwar von der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Und also, bitte? Ach so, ich wollte das eben auch bemerken, das ist für die Sudetendeutschen, ich glaube, 1982 angerichtet worden ist. Das haben wir dann auch in der Forschung zur Baugeschichte am Ende herausgefunden. Also wir wussten das, aber haben das am Ende noch hinzugefügt. weil es dann doch sehr entfernt ist von der Geschichte der Bauzeit generell, aber das ist die einzige Tafel, die es gibt. Und die ist auch, soweit ich weiß, nur auf einer Seite und zwar, wenn man von der Uni, von den Brückenkopfgebäuden zurlausuliert. Man weiß eigentlich, wenn man den Hintergrund nicht kennt, also es steht nichts von wegen sowjetisch-amerikanisch, sondern es steht so quasi sehr pathetisch dem Zugriff sozusagen in die Freiheit gekommen sind. Also angesichts dessen, dass sonst nichts an der Brücke steht, ist das jetzt, finde ich, gar nicht so, ja, also eher problematisch. Und ich weiß nicht genau, wie der Hintergrund war. Wir glauben, dass Mitte der 80er ist die Brücke einmal general saniert worden und das dürfte auch die Zeit sein, die man da hier genutzt hat, dass offenbar mit einer Initiative der Sudetendeutschen diese Gedenktafel hier angebracht worden ist. Es ist aber sozusagen eine Tafel der sudetendeutschen Landsmannschaft und keine, die offiziell vom Magistrat oder vom Land oder wie auch immer hier angebracht worden ist. Bitte. Was ist eigentlich mit den beiden Limpelungen, Figuren, die über Großen passiert? Warum ist es nicht erhalten geblieben? Es ist ja ein historisches Denkmal. Sonst müsste man ja auch die ganzen Hitlerbauten begreifen. Aber schon kurz gewöhnt werden. Ja, vielleicht nur ganz kurz. Der Bildhauer, der die errichten sollte, hieß Bernhard Blettenberg und er hat bis, also er war zwischendurch eingezogen und hat dann eigentlich erst 1944 wieder begonnen, sie aus Granit auszuführen. Also das, was oben stand, waren ja nur Gips- Skulpturen und die Graniternen sind scheinbar nicht fertig geworden. Er hat in einem Atelier in Grimmsmünster daran gearbeitet. Und dort verliert sich ihre Spur. Also es ist zwar seltsam, weil die waren riesig. Und es gibt ein Foto, wo er schon am Siegfried arbeitet. Und der ist schon relativ groß. Aber wo die verblieben sind, konnten wir immer noch nicht lösen. Obwohl ich da schon relativ lang dran bin. Ich habe auch den Nachfahren dieser Blettenbergs geschrieben in Deutschland. Das ist durchaus alles ganz interessant, aber die Fertigen sind sozusagen nie an der Brücke gewesen. Und die beiden, die auf der Brücke waren, die beiden aus Gips, Grimhild und Siegfried, da gab es immer so ein bisschen einen Mythos, der offenbar auch von Bildhauer Blettenberg selbst forciert worden ist, der immer behauptet hat, die Amerikaner haben seine Figuren zerstört und in die Donau geschmissen. Das stimmt definitiv nicht. Erstens, wenn man dort steht, weiß man, da kann man nichts in die Donau hinunterschmeißen, weil darunter ist die Straße und nicht die Donau. Also dort an den Seitenköpfen, wo die Figuren standen. Und wir haben jetzt tatsächlich, also eine Studierende in ihrer Archivrecherche hat ein Dokument gefunden, wo das Brückenamt damals der Stadt für Ende Juni von Arbeitsprotokoll vermerkt hat, entfernen der Reiter Skulpturen von der Brücke. Ende Juni 1945 datiert. weiter Skulpturen von der Brücke. Ende Juni 1945 datiert. Dürften sicher dabei zerstört worden sein, weil wie gesagt, es gibt Skulpturen. Ich glaube nicht, dass man die jetzt so abgetragen hat, dass sie dabei nicht zerstört worden sind. Warum, wissen wir auch nicht. Ich glaube eigentlich weniger aus ästhetisch-ideologischen Gründen, sondern eher, weil dort dann diese Kontrollposten aufgebaut worden sind. Und ich glaube fast eher, dass das der Grund war, dass man die halt weggeräumt hat und dann dort diese Kontrollpostenhütten errichtet hat. Ja, mein Name ist Gregor Andreas. Ich bin Gästebegleiter hier in Linz. Das heißt, der offizielle Begriff ist Fremdenführer. Aber ich sehe unsere Besucher nicht als Fremde und mich selber nicht als Führer. Und auch ich bin dafür verantwortlich, dass wir die Brücke so als Zongengrenze wahren. 80 Prozent unserer Gäste, die meisten kommen ja über den Fluss Tourismus mit den Schiffen. Das sind Amerikaner. Und natürlich fragt man sich immer, was kann ich dem aus seinem Erfahrungsbereich berichten. Und da ist eben die Zonengrenze, wo Amerika und Russland waren, sehr arm. Das ist eine gute Geschichte immer zu bringen. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum die so wahrgenommen wird. Und ich bin der Leibfond, ich laufe ja öfter über die Brücke drüber, und zwar im Wesentlichen von Uniteile von Linz nach Urfa, und da komme ich auch zu dieser für mich sehr befremdlichen Tafel der Sudeten Deutschen, und ich frage mich auf einer Brücke, die ja nationalsozialistisch belastet ist, die ja auch mit der Judenverfolgung und Vernichtung zu tun hat, ist eine Tafel von der Sudeten, Sudeten als Landmannschaft, die offenbar auf einem Todesmarsch war und durch diese Brücke irgendwie gerettet wurde. Also wo ist da der Hintergrund, was ist die Geschichte dahinter? Die Sudeten sollten aus einer Vertriebenform? Wie kann ich das aufrechnen mit dem Leiter Juden? Ja, aber die Brücke hat ja einen nationalsozialistischer Hintergrund. Okay. Wir haben uns in einem Seminar an der Uni auch mit der Geschichte verschiedener Denkmäler in Linz auseinandergesetzt und auch mit der Tafel. Und die Tafel hat natürlich einen problematischen Hintergrund, vor allem an dieser Stelle. Man muss vielleicht auch dazu wissen, dass die Sudetendeutschen zu 80 bis 90 Prozent die NSDAP gewählt haben und zu einem sehr hohen Anteil Nazis waren. Und deswegen ist es wirklich ein Problem, dass diese Tafel da nach wie vor so hängt. aus natürlich der Vertreibung der sudetendeutschen Gedenken oder dafür auch Zeichen an bestimmten Orten anbringen, ob es jetzt wirklich die Brücke sein muss und ob man da überhaupt diese Gestaltung der Brücke in dieser Hinsicht so belassen sollte. Das finde ich gehört wirklich diskutiert und da gehört eine breite Diskussion her. Das ist aber eine Frage, die wir uns, weil wir uns mit der Geschichte der Brücke auseinandergesetzt haben und vor allem mit der Brücke als nationalsozialistischem Bau für uns jetzt nicht wirklich im Vordergrund stand. Wenn sich eine Arbeitsgruppe gefunden hätte von den Studierenden, hätten wir das Thema aufgenommen in die Ausstellung, aber es hat sich keine Arbeitsgruppe gefunden. Insofern ist es nicht in der Ausstellung, aber es gilt es weiter aufzuarbeiten. Stimme ich auf alle Fälle überein. Ich möchte dazu sagen, ich stimme dem völlig zu, ich stimme Ihrer Fragestellung zu und auch dem zu. Ich halte es wirklich für sehr problematisch, dass das Partielle erinnern, also dass eine Gruppe an ihre Geschichte an diesem Ort hier erinnert und alles andere nicht erinnert wird. Das ist partielle Erinnern, also dass eine Gruppe an ihre Geschichte an diesem Ort hier erinnert und alles andere nicht erinnert wird. Das ist eben ein großes Problem. Da geht es irgendwie überhaupt nicht um Aufrechnen. Aufrechnen ist sowieso nicht zielführend. Es sind einfach ganz unterschiedliche Geschichten und es ist schon sehr bezeichnend für die österreichische Nachkriegsgeschichte, dass der einen Geschichte nicht gedacht wird und der anderen schon. Also das ist absolut übereinstimmend mit dem gesamten Erinnerungsdiskurs. Sie kennen sicher den Begriff der Opferthese. Österreich eben sehr lange sich als Opfer, nicht als Mittäter der nationalsozialistischen Verbrechen gegeben hat. Und ich wage ein bisschen auch die These, dass das insofern auch ganz gut zusammenpasst, dass man sich der Zonengrenze und der Besatzungszeit erinnert, wo sozusagen auch wieder etwas Opferhaftes anhaftet. Also man wurde hier kontrolliert, man hat hier sozusagen Willkür auch der Besatzer und so weiter erleben müssen, aber die Zeit davor wird nicht erinnert, die wird quasi ausgeklammert aus der Erinnerung, die wird auf die Seite gedrängt und hat hier keinen Platz. Und das, denke ich, spiegelt auch diese ziemlich verunglückte Erinnerungspolitik hier an der Brücke wieder, indem wir hier eine Tafel haben, aber über das andere alles schweigen und eben keine Tafel haben. Und da, glaube ich, sollten wir mittlerweile wirklich etwas daran ändern. Da habe ich eine Frage. Da würde ich ganz gerne jetzt... Kleinen Moment bitte. Ach so, das hätten wir. Kleinen Moment. Die öffentliche Debatte in Linz, ist die aus eurer Perspektive jetzt nach dieser intensiven Auseinandersetzung nochmal konkreter, sozusagen wird da ausreichend über das bauliche Erbe des Nationalsozialismus diskutiert und wenn ja, welche Tabus gibt es da? Also ich weiß von keiner öffentlichen Diskussion. Ich weiß, dass wir eine sehr große Medienaufmerksamkeit hatten, also sehr viele Presseberichterstattungen und uns hat die Eva Schobisberger versprochen, dass sie die Brücke thematisieren wird im Magistrat. Ob sie es getan hat, wann sie es tut, keine Ahnung. Das ist die Frage. Aber es ist natürlich, also die Frage ist auch, woran lässt sich eine öffentliche Diskussion messen? eine öffentliche Diskussion messen. Also vielleicht können das eher hier die BesucherInnen im Raum auch sagen. Also wie wird über die Brücke gesprochen? Wird jetzt anders über die Brücke gesprochen? Also das würde mich auch interessieren. Vielleicht darf ich noch ergänzen, also wenn ich so jetzt die letzten, ich merke, wie ich älter werde, wenn ich die letzten zwei Jahrzehnte vielleicht zurückblicke oder noch mehr, vielleicht haben viele von Ihnen Linz 09 noch in Erinnerung. wenn ich die letzten zwei Jahrzehnte vielleicht zurückblicke oder noch mehr. Vielleicht haben viele von Ihnen Linz 09 noch in Erinnerung. Und aus meiner Sicht war Linz 09 das letzte Mal, das vielleicht erste und das letzte Mal, dass man intensiver über den Nationalsozialismus in Linz und den Umgang damit gesprochen hat. Da gab es ja mehrere Projekte. An einem war ich selber teilhabend an der Ausstellung im Schlossmuseum. Es gab aber auch das Unter-uns-Projekt eben am Brückenkopfgebäude, wenn Sie sich erinnern, mit dem abgeputzten mit Fassade. Dann gab es das In-situ-Projekt mit den Beschriftungen an den Gehsteigen, Markierungen an Straßen, an Täter- und Opferorten. Also da gab es wirklich erstmals eine große öffentliche Diskussion, nachdem es schon einige Zeit zuvor die wissenschaftliche Bearbeitung, ich sage lieber Bearbeitung als Aufarbeitung, weil Aufarbeitung klingt so, als könnte man irgendwas fertig aufarbeiten. Aber es gab ja ein großes Projekt, das von der Stadt in Auftrag gegeben worden ist, über Linz im Nationalsozialismus zu forschen. Da sind zwei dicke schwarze Bände daraus entstanden. Da ist sehr viel und gut gearbeitet worden, das ist durchaus zu begrüßen. Aber es blieb so doch eher ein bisschen im wissenschaftlichen Kontext. Und die große öffentliche, würde ich mal sagen, Wahrnehmung war dann bei Linz 09. Und was mich persönlich eher überrascht hat oder auch was ich bedauere, ist, dass ich das Gefühl habe, dass es danach wieder sehr stark abgebrochen ist und nicht weitergeführt worden ist. Da war jetzt eh so viel, jetzt ist wieder mal Ruhe, unter Anführungszeichen. Und dann ist diese Debatte eigentlich wieder eingeschlafen, möchte ich mal sagen. Obwohl eben vieles noch aussteht und ganz sicherlich noch, weil, um zurückzumachen. Ja, gerne. Wir möchten gerne auch aussprechen lassen, das ist eigentlich Tradition im Salon. Bitte. Ich hätte jetzt gerne was dazu sagen, weil eigentlich ist es immer diese Gesprächsrunde und nicht so viel Reden vom Podium. Muss ich auch mal wieder entschuldigen. Nein, das ist grundsätzlich. Ich glaube nicht, dass ich uns entschuldigen müsste. Nein, muss ja nicht. Ich sage es nur, weil ich wollte das mit Insito nämlich auch sagen, was die, jetzt fällt mir wieder der Vorname nicht aus, wie heißt der, was, mit Vornamen schnell. Mir fällt, was? Das ist der Direktor von Monika Sommer, Heidemarie Uhl im Dagmar, dass es bleibt. Und das wurde leider nicht akzeptiert. Das hat sie jedenfalls öfter erzählt, dass es vor denen da bleiben soll. Und dann, das will ich auch noch anklingen lassen, weil du jetzt gesagt hast, man muss eine Diskussion führen drüber vielleicht, dass was geschieht. Und es ist eine lange, lange Diskussion gewesen, ob wir in Linz Stolpersteine oder andere Sachen und ich finde es heute noch entsetzlich, weil diese Stelen, die, ich sage jetzt sind Stelen, heißen die Stelen doch, werden als Fahrradabstellanlagen, die Hunde gehen da ran und so weiter und es ist nicht so sichtbar, also ich war gestern wieder in Salzburg spazieren und du siehst dir einfach, wenn du runterg, Welz sogar Stolpersteine ausgelegt hat. Und ja, ich glaube, hier ist irgendwie... Danke. Würde gerne wissen. Ich möchte gerne wieder auf die Brücke zurückkommen und darf da den Würfel weitergeben. Mich interessiert die Zukunft der Brücke. Wie weit ist sie vom Bauwerk her statisch in Ordnung? Und besteht die Möglichkeit, dass die Fußgänger und die Radfahrer einfach mehr Platz bekommen? Denn ich denke mir, das ist ein drängendes Problem. Gibt es da etwas, was wir nicht wissen? Ich denke, das ist jetzt die Frage. Auf die Zukunft kann ich keine konkreten Antworten geben. Also es wird ja immer wieder kolportiert, dass es dafür Pläne gibt. Aber ich glaube, mehr als über das Erwähnte hinaus kann man nichts sagen. Die tatsächlich interessanten Dinge im Kontext der Brücke sind ja auch immer wieder, wie sehr sie zwar in diesen dysfunktionalen Verkehrsraum gedacht wird, aber gleichzeitig auch immer wieder dadurch zum Raum für Proteste wird. Also das, dass sich eben so viel Verkehr darauf ansammelt, scheint ja einen gewissen Hebel zu verleihen, dort auch Öffentlichkeit herzustellen. Und so sind es auch immer wieder nicht nur an Transport- oder Mobilität orientierte Proteste, die dort stattfinden, sondern findet die Zivilgesellschaft in Linz in der Öffentlichkeit auch hauptsächlich auf der Brücke statt. Und das macht sie auch zu einem sehr, sehr spannenden Ort. Im Vorgespräch oder auch vorhin in der Wortmeldung hast du eben gesagt, dass es ein Raum für Aktionismus ist. Was war da in euren Erhebungen und Recherchen, vielleicht kannst du ein paar Beispiele nennen. Also ich glaube der Linz-Marathon, weil sie gesagt hat, sie sind leuchtbar, wenn ich das richtig verstanden habe. Also es gibt so Momente, wo wirklich auch im Verkehrskonzept eingegriffen wird und bewusst umgelenkt wird, um dort Dinge stattfinden lassen zu können. Und bewusst umgelenkt wird, um dort Dinge stattfinden lassen zu können. sozusagen von unten eingegriffen wird und einfach verschiedene Gruppen die Brücke auch einfach für ihre Interessen blockieren. Aber so dazwischen war die Brücke auch immer wieder Raum für die Zivilgesellschaft. Also es ist uns vielleicht allen nur relativ präsent, dass sowohl die Klimaproteste als auch die Maßnahmen-Demos während der Covid-19-Pandemie beide auf dieser Brücke stattgefunden haben. So ist es auch immer wieder, dass die Brücke auch zur Bühne für politischen Protest wird. Also die 1. Mai-Demos gehen über diese Brücke, die Demos am 8. März gehen über diese Brücke. Die Öffentlichkeit dieser Stadt findet ganz stark dort statt. Und wie geht es hier statisch jetzt der Brücke? Genau, auf das wollte ich noch eingehen, weil wir haben jetzt sehr viel gelernt über Brückenbau, aber wir sind immer noch keine Statikerinnen geworden. Also diese Frage, glaube ich, können Sie nicht an uns stellen, aber wir können so weit wiedergeben. Wir haben auch Treffen gehabt mit der Brückenabteilung, die uns sehr viel, es war sehr aufschlussreich, es war total spannend, irgendwie auch zu sehen, dass man sich auch anders mit Brücken beschäftigen kann, nämlich ingenieursmäßig und nicht historisch oder aktionistisch. Und die Brücke ist in gutem Zustand. Das kann man, glaube ich, kann man so danach. Also einfach genau, wie man zu dieser Zeit eine Brücke in dieser Art gebaut hat. Das heißt, sie ist in den 80er Jahren generalsaniert worden und so weit. Jetzt von dem her dürfte sie schon noch eine Weile halten. Was die verkehrspolitische Gestaltung betrifft, Thomas hat jetzt auch schon darüber gesprochen, auch das ist etwas, also ich denke, eine Stadt muss sich halt entscheiden, welche Stadt sie sein will und welchen Verkehr sie haben will und dass die Brücke hier ein großer Problemfaktor auch, das ist nebenbei eine kleine Anekdote, allerdings durchaus traurig, ich habe einen Zeitungsartikel aus den 80er Jahren gefunden, Mitte der 80er, wo darauf hingewiesen wird, wie gefährlich es eben ist, wenn man auf diesen Minifahrradstreifen am Gehsteig fährt und eben danach die Kante zum Fahrstreifen der Autos hinunter ist und man da eben, wenn man hinunterfällt, einfach wahnsinnig gefährdet ist. Das erleben wir alle, wenn wir mit dem Fahrrad da drüber fahren. Das ist in den 80er Jahren ganz groß aufgeblasen als Zeitungsartikel gewesen mit der Forderung, dass hier auf der Stelle und sofort etwas gemacht werden muss. Ich glaube, es war 1985. Also, nur um zu zeigen, wie viel hier weitergegangen ist. Eins, zwei, drei. Ja, also zur Statik. Wir haben ein Gespräch mit jemandem vom Brückenamt gehabt und einfach sehr viel Aufklärung über den grundsätzlichen verkehrspolitischen Ansatz bekommen. Ansatz bekommen und da sind ein paar sehr interessante Sachen rausgekommen, zum Beispiel, dass die Fahrstreifen, die drei, die es jetzt gibt, grundsätzlich nicht ganz verkehrsgemäß so sahen, wie sie jetzt sind, einfach von der Breite her, vor allem auch, wenn die LKWs da vorbeifahren und das auch dann ein Problem darstellt für den potenziellen, für die potenzielle Erweiterung von den Fahrstreifen, also Fahrradstreifen. Einfach aus der Perspektive ist es schwer, auch in die Zukunft zu blicken und zu wissen, wie wird es weiter ausgebaut, wie soll einer der Streifen für die Autos jetzt umgewandelt werden. Es ist auch einfach aus einer politischen Ebene, auch mit den Wahlen und dem Ganzen, einfach sehr schwer zu sagen. Aber grundsätzlich, wie gesagt, es hat eine Sanierung, Großsanierung in den 80er Jahren gegeben und grundsätzlich meint man, alle 40 bis 50 Jahre soll es neue Sanierungen geben. Also bald in der Zukunft sollte man vielleicht damit rechnen, aber ansonsten, ja. Ja, gut, danke. Wie wir jetzt auch noch nicht genannt haben als Player der vielen Akteure, die da zuständig sind, ist das Denkmalamt. Die Brücke steht auch unter Schutz. Also auch das macht es jetzt schwieriger, sie umzugestalten. Asche. Zu dem Thema Radfahrstreifen. Ich hatte 2012 einen Radfahrunfall direkt auf der Brücke. Und ich war mega, mega sauer damals. Ich war sowas von wütend, natürlich im Schock danach. Es war an dem Tag, es war Freitag, wo normalerweise immer der volle Stau war. Es war so circa 14 Uhr. Ich bin von der Linzer Seite rübergefahren. Es war fast nichts los am Gehsteig. Aber es sind mir die Leute sind ins Rad reingegangen. Also ich habe leider zu spät reagiert und bin genau auf diese angesprochene Kante gefallen und ich habe das Glück gehabt, ich habe wirklich viele Schutzengel gehabt, weil es waren Last Wegen, also ich habe mich bei dem festgehalten. Ja. Und ich war am liebsten, war ich ins Rathaus reingeraucht. Also ich war mega sauer. Ich habe dann versucht zu kommunizieren per E-Mail. Ich wurde nur abgewiesen. Ich habe es dann an verschiedenen Stellen, also Zeitungsartikeln, online deponiert. lange schon verfolgt. Ich war echt sauer, weil man dachte, das kann es eben aufgrund dieser Diskussionen, die schon für mich gefühlt 40 Jahre stattfinden, dass dort was passiert. Ich wollte das nur anmerken. Gibt es da, glaube ich, eine Antwort? Vielleicht auch noch eine Anekdote, um eben den Denkmalschutz und die Radwegpolitik zusammenzubinden. Es ist ganz spannend, dass der aktuelle Radweg, der über die Brücke führt, regelmäßig erneuert werden muss. Also wir haben das auch in unserer Auseinandersetzung dann aufgegriffen. halt nicht dauerhaft umgestaltet werden darf, gehen die Partikel dieses Radwegs auch immer wieder ab. Die müssen dann in Intervallen natürlich immer wieder nachgefärbt werden. Und ich glaube, da kann man ein bisschen den Ansatz sehen, den die Stadt in ihrer Verkehrspolitik verfolgt. Und für alle, die jetzt nur zweifeln, was für ein Ort die Brücke ist. Also wir haben uns sehr lange damit auseinandergesetzt, wie man das in Daten festmachen kann oder wie man eben einen Zugang dazu findet. Und sehr spannend war dann, dass für uns ein Zugriff auf das, wie sich die Brücke anfühlt oder besser, wie sie sich anhört, eben genau war, dort mal zu stehen und nur den Sound aufzunehmen und sich anzuhören, wie die Brücke um 7 Uhr morgens klingt. Und zwar nicht im Vorbeigehen, sondern 40 Sekunden auf der Brücke stehen und da ein Mikro reinhalten. Und nicht nur um 7 Uhr morgens, weil das ist ziemlich klar, wie sie da klingt, aber auch um 2 Uhr früh. Diese Brücke ist 24-7, 7 Tage die Woche, ein ziemlich unangenehmer Ort. Und deshalb muss ich wirklich auch als Bevölkerung von der Stadt fragen, will man die wirklich so zentral, will man einen Teil der Stadt so zentral haben, der sich so anfühlt? Einmal dann aber dort bitte. Ja, ich wollte ergänzen, mir ist da eingefallen, weil Sie gefragt haben nach der Zukunft der Brücke. Da ist mir Vergangenes eingefallen. Und zwar gab es schon mehrmals im Rahmen von Wettbewerben, Architekturwettbewerben, Projekte, die die Brücke einbezogen haben, Projekte, die die Brücke einbezogen haben, obwohl es gar nicht als Wettbewerberaufgabe zur Disposition stand. Nämlich kann ich mich erinnern beim Wettbewerb für das neue Rathaus, da gab es ein Projekt, das hat das neue Rathaus sozusagen als Brückenbau vorgesehen. Also sozusagen, das ist, also wie ich das Projekt gesehen habe, ist schon eine Zeit lang, darum kann ich es nicht so genau schildern, aber da wäre sozusagen das Rathaus über die Brücke gebaut worden oder über der Brücke erbaut worden. Dann kann ich mich erinnern, gab es nochmal ein anderes Projekt, ich weiß nicht, das ist einfach nur so vorgeschlagen worden, von Lauritz Ortner glaube ich sogar. Der wollte die Nibelungenbrücke so nach dem Vorbild der Casa Ponte Vecchio umgestalten, sozusagen um auch Urfa und die Hauptstraße mehr einzubinden, weil nicht mehr so eine Niemandsland ist. Ich meine, es gibt zwar eine schöne Aussicht zum Teil, wenn man einmal mitten auf der Brücke ist, ins Müllviertel, aber er wollte halt links und rechts Läden, Cafés, Ausblicke sozusagen vorsehen. Also ob das alles statisch gegangen wäre, weiß ich nicht. Also gegangen wäre es sicher, aber der Aufwand ist die Frage dann. Dann gab es auch ein Projekt einmal im Rahmen des Lentos-Wettbewerbs. Das hat vorgesehen sozusagen das Museum als Brückenbau das Museum als Brückenbau zu errichten auf der Nibelungenbrücke. Und ja, das wären drei Gebäude sozusagen, die über der Brücke errichtet worden wären, also drei Beispiele. Und dann habe ich auch einmal gesehen, das ist auch sicher schon 15 Jahre oder so, da gab es ein Projekt, einen Radweg anzuhängen an der Westseite, ja, Richtung Ottensheim, neben der Brücke oder zum Teil sogar unter der Brücke, das weiß ich nicht genau, also unter dem Gemik dann so genau und mit gewendeten Rampen als Auffahrten auf der Uferaner Seite, also vor dem neuen Rathaus und Donau und dann auf der Linzer Seite da vor dem ÖVP-Gebäude da, also weiter unten an der Uferseite. Ja. Also es wäre schon was möglich, auch mit der Brücke, aber es ist die Frage heute, ob man es will, ob man es soll. Bitte. Ja, vielen Dank. Bisher war alles ganz spannend. Ich kann mich jetzt sozusagen nicht verkneifen, wenn wir jetzt schon beim Verkehr sind, erst mal darauf hinzuweisen, wir haben ja jetzt gehört, es gäbe viele andere Möglichkeiten. Die Frage, will man das? So eine Brücke, die sozusagen so ein Horrorort ist, ja, das will man anscheinend. Man will das ja noch fortführen. Man will ja noch diesen Tunnel bauen durch den Froschberg, durch dann am Bahnhof dieses Riesenverkehrsgebiet. Man lässt sich nicht hindern durch Untersuchungen, die zeigen, was das an Luftverschmutzung bringen würde. Man lässt sich nicht hindern dadurch, dass das dreimal so teuer wird wie geplant. Man hätte, die Stadt hätte aussteigen können, mühelos, mit dem Argument, es wird zu teuer, wir machen das nicht. Man hält eisernfest an diesem Projekt und will dann da am Bahnhof so einen riesen Frankfurter Verkehrskreuz haben, sozusagen. Also Frage, ja, man will das. Und das ist natürlich irgendwie auch eine Kontinuität von Gewalt, finde ich, die man sich überlegen kann. Es gibt ja schon einiges an Untersuchungen zu Autoverkehr, Autobahnfaschismus. Also da hängt ja viel zusammen. Und ist das nicht immer noch sozusagen hier irgendwie in den Köpfen drin und es gibt keinen Stoppen mehr? Und es gibt ja jetzt eine ganze Menge anderer Brücken, die gebaut wurden. Immer noch kein Platz für eine Tram, immer noch kein Platz für Fahrrad. Also ich verstehe es gar nicht. Wenn man da guckt, das sind inzwischen drei oder vier Brücken parallel, das hätte doch wirklich anders gehen können. Gut, das muss sich jetzt mal loswerden. Dann werfe ich jetzt noch einen Aspekt ein. Jetzt habe ich vorgegriffen, bitte. Vom Denkmalschutz. Es wurde ja schon mal eingegriffen beim Finanzamt, da wurde der Gehsteig außerhalb von der Brüstung gelegt, weil da war ja der Auffahrt zu schmal. Die Fahrräder fahren neben den Autos und die Fußgänger, so könnte man ja, wenn es statisch möglich wäre, auch auf der Nebelungenbrücke etwas auskralien. einfach trennen einmal und schauen, dass das sicherer wird, weil die Menschen gehen einfach auch zu Fuß und es ist schön, dass sie zu Fuß gehen und fahren Rad und das wird noch mehr kommen und das ist auch gut, so wenn es noch mehr wird. Okay, das ist einfach, als eben schon mal eingegriffen worden ist. Also was ich jetzt aus den Kommentaren zur Ausstellung, aber auch an den Kommentaren ablesen kann, die jetzt hier abgegeben werden. Eigentlich müssten wir weiterarbeiten an dem Projekt und sollten wirklich uns jetzt in der Zukunft überlegen, wie lässt sich eine angenehme Brücke gestalten und auch wirklich umsetzen. Ich weiß nicht, ob wir dazu Kraft haben, aber ich behalte es mal im Kopf. Und ich weiß nicht, ob wir dazu Kraft haben, aber ich behalte es mal im Kopf. Ich möchte mich sehr für Ihr Statement auch bedanken. Und da waren, glaube ich, ganz viele wichtige Punkte, auch mit diesem Gewalt, Faschismus, Autobahnen. Und vielleicht das noch einmal aufnehmen, weil das Groteske ja eigentlich dran ist, dass gerade die Autobahnen ja immer das sind, was als das Positive, also dieses, was ja angeblich positiv war am Nationalsozialismus, kommt ja eigentlich immer sofort, Stichwort, wer hat ja die Autobahn gebaut. Also um das jetzt hier noch einmal auch aufzunehmen, was Sie hier gemeint haben. Und die Brücke ist eben hier auch nicht als nur die Brücke zu sehen, sondern man muss sich wirklich diese nationalsozialistischen Planungen für die Stadt anschauen. Die ergeben ein Gesamtbild, in dem sich die Brücke eben einfügt und wo tatsächlich auch die Autobahn bis dorthin fahren hätte sollen. Und sozusagen, also das ist eigentlich auch ein Verbindungsstück gewesen. Also es ist wirklich nicht nur die Brücke, sondern genau wie Sie richtig sagen, komplett eingebunden in eine große, mächtige Verkehrspolitik, die hier alles bestimmt und die sicher auch in gewissem Sinne zum Teil nachwirkt. Bitte. Nur den Würfel? Also die erste Frage wäre die, auch wenn jetzt mit Denkmalschutz oder so, aber inwieweit vom Originalzustand her, welche Änderungen gibt es tatsächlich, die man jetzt, ich meine, natürlich hat es ja einige Zubauten sozusagen gegeben, vor allem auf der Uferaner Seite, aber vom Originalzustand, was ist da noch erhalten? Und wenn wir jetzt bei dem Thema eben Nutzung und so weiter sind, hat es ja, oder hat es jetzt, glaube ich, schon ein paar Mal ja diese, ich sage jetzt trotzdem, tolle Sache gegeben, das Brückenpicknick von Live Radio organisiert. Das ist halt glaube ich ein vierstündiger oder fünfstündiger Fahren. Ist sogar ein bisschen länger. An einem Sonntag glaube ich von der Früh bis 15, 16 Uhr, wo halt die Hälfte der Brücke gesperrt ist. Aber inwieweit ist das bekannt? Also vergleichbare Veranstaltungen? Gibt es sowas? Oder hat es sowas auch gegeben? Ich meine, war das schon mehr ein Thema vielleicht, das irgendwo zu institutionalisieren? Weil eigentlich wäre das am Sonntag gar nicht so blöd, das irgendwo dauerhaft zu machen. Thomas, möchtest du noch zum Picknick? Zum Picknick nicht, aber zu sonstigen. Es ist vielleicht vorhin schon ein bisschen durchgedrungen, dass wir uns selber auch gewundert haben, wann was warum auf der Brücke geht und was dann nicht geht. Und das Live-Radio-Brücken-Picknick ist, glaube ich, ein gutes Beispiel dafür, was geht. Der Linz-Marathon ist auch ein gutes Beispiel dafür. Die Gründe dafür sind vielleicht nicht die gleichen. Aber die Frage, was alles auf der Brücke nicht geht, im Kontext dessen, was wir jetzt wissen, was geht, hat uns dann auch sehr gewundert. Darf ich vielleicht noch zum Denkmalschutz? Also wir haben ja mit den Brückenkopfgebäuden auch immer mit dem Denkmalamt zu tun und wir haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass die nicht mehr so starr und stur sind, wie sie inzwischen auch ein bisschen offener sind für Umgestaltungsgedanken und um die Brücke lebenswerter zu machen und angenehmer zu machen. Aber dazu braucht es halt trotzdem den politischen Willen und ohne den geht es nicht. Genau. Und zu Ihrer Frage noch, was ist original an der Brücke und was ist vielleicht verändert? Also an der Brücke selber, die Brücke selber ist eigentlich quasi unverändert. Also was bei der Renovierung in den 80er Jahren gemacht wurde, ist, dass das Geländer etwas angehoben, die Brüstung wurde etwas angehoben, wenn Sie sich das genau anschauen. Die Brüstung ist die originale Brüstung aus den 40er Jahren, aber unten hat sie so ein kleines Fundament, das sie insgesamt um, ich glaube, circa 10 cm oder so erhöht, um den heutigen Sicherheitsvorschriften, die so eine Brüstungshöhe haben muss, entspricht, aber ansonsten ist der Zustand eigentlich more or less unverändert. Wenn es keine weiteren Fragen gibt, möchte ich die Gespräche dann an die Salonbar verlegen, nämlich im Hinblick auf die Uhr im Auge behalten. Und ich denke, der heutige Abend hat ganz schön gezeigt, womit ihr auch die Ausstellung übertitelt habt, über eine Brücke gehen, fahren, schreiben, forschen, reden und streiten. Und an dieser Stelle möchte ich an euch beide noch einmal um ein kurzes Abschlussstatement bitten, um hier noch einmal einen Bogen zu setzen über das heutige Thema, über die Brücke. Ich finde, wir sollten weiterhin über die Brücke und über diese Nazi-Gebäude streiten durchaus. Und ich sehe auch und ich wollte jetzt damit eigentlich die Studierenden nochmal erwähnen, dass es auch eine sehr große Bereitschaft gibt und sich das verändert hat in den letzten Jahren und dass wir diese Bereitschaft unbedingt aufgreifen sollten und weitertragen sollten und fördern und unterstützen sollten. Und fördern und unterstützen sollten. überrascht hat, ist, dass die so wahnsinnig viel positive Resonanz war zu der Beschäftigung mit dieser Brücke, dass es sehr viel Zustimmung gegeben hat zu dieser Diskussion. Und wenn ich das vergleiche mit dem, was bei Linz 09 damals vorhanden war, war da viel mehr Ablehnung, das viel problematischer. Also möglicherweise hat sich, auch wenn es jetzt nur 15 Jahre, aber es hat sich was verändert. Ich glaube, dass hier Offenheit eigentlich da ist und dass man eigentlich nur mehr, und das finde ich schade auf Seiten von politischen Entscheidungsträgern, offenbar immer noch so viel Angst hat vor diesem Thema, hier womöglich etwas falsch zu machen und vor lauter Angst macht man gar nichts. Und das wäre nicht notwendig. Ich glaube, man könnte über offene, transparente Diskussionen vielleicht gute gemeinsame Lösungen finden. Und da sollten wir alle weiter dranbleiben. Und danke, danke den Studierenden. Bin ein bisschen traurig, Julia, dass du nicht zu Wort gekommen bist. Vielleicht können wir dir noch das Schlusswort geben. Julia hat nämlich eine Befragung gemacht an der Brücke. Erzähl selber, ich finde, das ist schon noch ein ziemlich wichtiges Ergebnis. Genau, vielleicht sind es auch ganz gute Abschlussworte. Ich habe mich mit meiner Kollegin, der Darina Scholz, auf die Brücke gestellt. Und wir haben tatsächlich Leute gefragt, ob sie wissen, warum die Brücke so heißt, wie sie heißt. Wir haben das dann aufgenommen, das hat man in der Ausstellung Ausschnitte davon hören können. haben, weil die meisten Menschen tatsächlich keine Ahnung gehabt haben und irgendwie nur so bisschen und da wahrscheinlich auch eher schon ältere Menschen, die das nur ein bisschen mehr gewusst haben und wo man einfach merkt, es ist Bedarf da, es wird vergessen und das ist glaube ich tatsächlich sehr wichtig ist, dass man daran erinnert, weil es nicht einfach tatsächlich irgendwann aus den Köpfen verschwinden wird. Schöner Appell an die Erinnerungskultur. Vielen Dank. Ja, und vielleicht findet sich doch auf universitärer Ebene noch eine Möglichkeit, die Ausstellung nochmal zu dokumentieren und nachzusehen. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Was wir aber wissen, was der nächste Montag bringt, ist ein Gast, das ist Günther Gschäger. Er ist Botschafter der Gemeinwohl, Ökonomie und Finanzmarktexperte und er wird den Kreislauf Wirtschaft und Geld erläutern. Und ich wünsche einen schönen Abend an dieser Stelle. Vielen Dank. Applaus Abend an dieser Stelle. Vielen Dank.