Mein Name ist Christina Angela Schicher, ich bin Mitarbeiterin in der Frauenberatungsstelle in Bad Ischl. Wir sind eine Anlaufstelle für Frauen in schwierigen Lebenssituationen. Eine schwierige Lebenssituation ist natürlich auch, wenn es finanziell eng wird. Ich kann jetzt da gleich anschließen, weil es so ein grundsätzliches, ich würde hinweisen auf, wir haben einen Schwerpunkt, der heißt Alleinerzieherinnen. Und ich würde sagen, Alleinerzieherinnen sind meistens vorher in einer Ehe oder in einer Lebensgemeinschaft. Und da muss man in der Ehe bzw. vor allem in der Lebensgemeinschaft aufpassen, falls es zu einer Trennung kommt, kann das Auswirkungen auf die finanzielle Situation haben. Und kurz ein paar Möglichkeiten finanzieller Unterstützung, wie wir sie geben können, weil zu uns ja ganz viele Frauen kommen, wo es eben dann schon schwierig wird, dass man 30 Euro zum Beispiel in eine Vorsorge steckt, wobei ich mir jetzt gerade gedacht habe, okay, bevor es in eine Unfallversicherung, in eine Zusatzversicherung stecke, macht es vielleicht etwas mehr Sinn. Zum Grundsätzlichen, da sind wir eh gut, wo du gerade warst, bitte die nächste. Jetzt kommt er. Also zum Grundsätzlichen ist es genau so, Überblick verschaffen über die finanzielle Situation. Wir machen mit den Frauen immer Einnahmen, Ausgaben, dass man die Liste von Einnahmen und Ausgaben hat, dass man Ordner hat mit Dokumenten, dass man einfach einen Überblick hat, was sind denn meine Ausgaben, was sind meine Einkommen. Wo sind denn meine Ausgaben, wo sind meine Einkommen? Welche Ausgaben rechnen Sie wirklich? Eben eine Zusatzversicherung von 30 Euro oder 25 Euro, dann sind es 300 Euro im Monat, dann sind es 3000 Euro im 10 Jahr. Also da kommt schon ganz schön was zusammen. Und man muss sich überlegen, was bringt man denn dafür? Weil wenn ich mal in Flüssbrich gehe Krankenhaus geht, wird versorgt. Ich weiß jetzt nicht, wofür man dann wirklich die Zusatzversicherung braucht. Mitwaschen für Krisenanliegen. Also schön wäre 2-3 Netto-Monatsgehälter für Sachen, die nicht alltäglich sind, wie eine kaputte Waschmaschine, Autoreparatur und mal schauen ob man das tun kann. Genau, ich wollte jetzt ganz kurz auf das Thema Ehe und Lebensgemeinschaft eingehen, weil das einfach eine Auswirkung hat. Ganz wichtig ist, sollte es zu einer Scheidung kommen, gibt es einfach in einer Ehe ganz klare gesetzliche Regeln, wie ein Vermögen, Eigentum usw. aufgeteilt werden muss, was es in einer Lebensgemeinschaft nicht gibt. Grundsätzlich bei der Scheidung, erworbenes Vermögen ist halbe-halbe aufzuteilen, gemeinsame Schulden sind ebenfalls zu teilen. Und da möchte ich die Frauen immer darauf hinweisen, wenn es einen gemeinsamen Kredit gibt und einer von den beiden Partnern sagt, ich zahle den Kredit fertig, dass die andere Person gleich diese Ausfallshaftung mit der Scheidung beantragt. Das heißt, dass sie zwar für den Kredit haftet, weil die Banken sie nicht auslassen aus dem Kredit, aber die Frau kann, ich komme im Falle von der Ex-Partner-Zweidnehmer erst ganz zum Schluss. Der muss sein ganzes Vermögen zuerst umsetzen, bevor die Bank dann auf die Frau zurückgreift. Das ist ein ganz wichtiger Punkt bei Scheidungen und bei gemeinsamen Verhandlungen. Das freiwillige Pensionsplitting hast du schon gehabt. Und auch ganz wichtig bei der Scheidung ist, dass man nicht freiwillig auf einen Unterhalt verzichtet, falls irgendwann einmal zu Sozialleistungen kommen sollte, die man braucht. Dass man nicht sagen kann, ob man auf einen Unterhalt verzichtet, braucht man eben keine Sozialleistungen. Ein wichtiger Punkt ist die Lebensgemeinschaft, weil im Gegensatz zur Ehe gibt es in der Lebensgemeinschaft eben keine wechselseitigen Ansprüche zur finanziellen Unterstützung und Unterhaltsansprüche. Und weil dann gemeinsame Kinder da sind, ist es ganz wichtig, dass man bedenkt, dass Alimente auch schon in aufrechter Lebensgemeinschaft vereinbart werden können, dass man darauf schaut, dass man Betreuung und Kosten für die gemeinsamen Kinder aufteilt und wieder das freiwillige Pensionssplitting ist auch in einer Lebensgemeinschaft möglich. Bei der nächsten Folie finde ich es auch ganz wichtig, Ich finde es auch ganz wichtig, dass man zum Beispiel sagt, Betreuungszeiten für Kinder, Kosten für die Kinder, Haushaltsführung, das ist in einer Lebensgemeinschaft, wenn man sich das so aufteilt, ich gehe arbeiten und die andere Person bleibt daheim, zahlt die Miete oder wie auch immer, es macht einfach einen Unterschied, diese Dinge sind dann alle weg, falls man sie trennt. Der Kredit für das Auto, derjenige, der das Auto gezahlt hat, der die Wohnung gezahlt hat, dem bleibt das auch. Und derjenige, der die Miete gezahlt hat, Haushaltskosten übernommen hat, für die Kinder daheim war, da bleibt nichts mehr. Also wichtig ist in einer Lebensgemeinschaft, dass man sich das gut aufteilt und dass man alle Investitionen, die man getätigt hat, also größere Anschaffungen, dass man Belege hat darüber, was hat man bezahlt, weil grundsätzlich ist es bei der Trennung so, das was man bezahlt hat, kann man auch wieder mitnehmen. Und ein wichtiger Punkt ist, sollte man vorhaben, jetzt länger in dieser Lebensgemeinschaft zu bleiben, war es ganz wichtig, eine Beraterin in Aufbruch zu nehmen und auch Partner, Partnerinnen, Vereinbarungen bei einem Rechtsanwalt zu vereinbaren, weil da ganz viele Dinge geregelt werden können. Auch zum Beispiel, wenn Sie Lebensgefährtin oder Gefährtin eine Wohnung kaufen, ein Haus kaufen, dass man auch wirklich einen Vertrag macht. Was passiert mit dem Geld, das jeder und jede investiert hat? Was passiert bei einer Trennung? Wer kriegt was? Dass man das im Vorfeld schon macht. Ich glaube, ganz viele Menschen wissen es, ganz wenige machen es, weil man immer davon ausgeht, mir passiert das eh nicht. Aber ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Genau, so kleinere Tipps, wie man ein bisschen drauf schauen kann, dass ein bisschen mehr überbleibt, ist, vor allem Alleinerzieherinnen und Frauen, die weniger Einkommen haben, also man sagt, beim Lohnsteuerausgleich kann man den Absatzvertrag für Alleinerziehende oder Alleinverdienende ankreuzen. Das bringt gleich eine Erleichterung. Es gibt Sonderzuwendungen für Alleinverdienende und Alleinerziehende mit geringem Einkommen. Das sind 60 Euro pro Kind. Man kriegt das automatisch, wenn man arbeitslos ist oder Sozialhilfe bezieht. Alle anderen, die unter einem gewissen Betrug, ich glaube 1400 Euro netto verdienen können, das dann beim Lohnsteuerausgleich rückwirkend zum Beispiel zurückdrehen. Und bei sehr geringem Einkommen sollte man auch einen Lohnsteuerausgleich machen, weil man das in Form einer Steuergutschrift kriegen kann. Sozialleistungen, auf die man denken sollte, wenn man wenig Geld hat, ist die Kinderbetreuungsbeihilfe vom AMS bei Arbeitsaufnahme, wenn es schon einen Job in Aussicht gibt. Das Kind jünger als 15 Jahre ist, gibt es einen Beitrag von höchstens 300 Euro im Monat für den Kinderbetreuungsplatz. Die Sozialhilfe, glaube ich, ist bekannt. Das heißt, wenn wir das eigene Einkommen, sei das über Karenzgeld, sei das über geringfügige Beschäftigung, sei das über Unterhalt oder 15 Stunden Beschäftigung. Wenn der Richtsatz für Alleinstehende unter 1209 Euro ist, hat man einen Anspruch auf eine Sozialhilfe. Wobei die Sozialhilfe natürlich an Bedingungen geknüpft ist, wie Arbeitsbereitschaft, sich am Arbeitsamt Arbeit suchen zu mögen, Bewerbungen zu schreiben, also da geht es einfach so. Dieser Betrag von den 1209 Euro erhöht sich dann für jedes Kind, es hängt immer von der Anzahl der Kinder ab und für den Alleinerzieherinnenzulage, die Höhe hängt von der Anzahl der Kinder ab. Eine weitere Unterstützung ist die Wohnbeihilfe, muss man einfach stellen. Die Voraussetzung ist, dass der Quadratmeterpreis der Wohnung der Mietkosten unter 8 Euro ist und kein Pauschal- Mietvertrag ist. Und das ist ein schwieriges Unterfangen, derzeit irgendwie Wohnungen zu finden, wo dieser Verratmeterpreis tatsächlich so hoch ist. Wohnhilfe von Land Oberösterreich, das ist etwas, was Frauen kriegen können, wenn sie in eine Frauenberatungsstelle gehen. Das sind zinsenlose Kredite für Kautionen bei Neuanmietung. Aber geht eben nur über eine Frauenberatungsstelle. Das ist eine Kombination aus Land Oberösterreich Frauenreferat und der Oberösterreichischen Landesbank AG. Dann gibt es natürlich beim Land Oberösterreich noch die Hilfe in besonderen Lebenslagen, kann man einen Antrag stellen, jährlich Heizkostenzuschuss bei der Gemeinde. Und worauf wir immer wieder zurückgreifen können, das sind die Serviceclubs in der Region, die Rotary, Lions, die immer wieder sehr schnell und sehr unbürokratisch mit finanziellen Unterstützungen helfen, wenn es notwendig ist. Da geht es aber jetzt wirklich darum, Überbrückungshilfen zu schaffen und wirklich zu sagen, ich kann die nächste Miete nicht zahlen, ich kann, weiß nicht, brauche Lebens, weil der Ex-Partner nicht zahlt und bis das jetzt alles geregelt ist und wenn dann über das Gericht geregelt ist, kann es sich zum Beispiel Servicegroups kurz einmal einsprengen und Übertragungshilfen geben. Ich glaube, ich habe da noch das Thema Schuldnerberatung, also sobald Schulden da sind das Thema Schuldnerberatung. Also, sobald Schulden da sind, zur Schuldnerberatung. Genau, und Hilfe bei Mietschulden gibt es den Wohnschirm, wo Wohnungsmieten bis zu 3 Monatsmieten auch übernommen werden können. Ist aber auch an bestimmte Bedingungen geknüpft und kann man über das Mosaikviertler-Tuch sich eine Beratung holen. Aber es geht nicht im Vorhinein, also ich kann jetzt nicht sagen, ich kann mir die nächste Monatsmiete nicht zahlen, sondern es geht nur rückwirkend, ich habe die letzten drei Monatsmieten nicht gezahlt, dann ist da zum Beispiel eine Möglichkeit. Aber eine Grundvoraussetzung, dass die zukünftigen Mieten geschafft werden können. Also wenn klar ist, man kann sich diese Wohnung nicht leisten, greift auch der Wohnschirm nicht. Das war jetzt in einer Kür zu Frauen und Finanzen auf der anderen Seite. Aber ja, das ist so unsere tagtägliche Arbeit. Wobei, wirklich ein bisschen zum Umdenken anfangen, ob man nicht schon auch ein bisschen in die Richtung beraten sollte, sich für die Pension was anzusparen. Weil Frauen und Pension ist ein Riesenthema. Ganz viele Frauen, die sich das nie gedacht haben, dann irgendwann scheitern und allein bleiben. Und dann hört man oft, ich habe da eh immer gearbeitet. Ich habe eh immer gearbeitet. Ich sage es jetzt mal, man hat auch immer gearbeitet, wenn man auch mit den Kindern gearbeitet hat. Man war immer beschäftigt. Ja, das war eben. Und dann hat man eine Ausgabszulage von 1200 Euro und eine Miete von 700 Euro und dann geht es ganz wenig mehr aus. Dankeschön.