Ich bin verwirrt und durcheinander, aber es wird schon werden. Ich bleibe zuversichtlich. Damit sind wir bei unserem heutigen Thema. Und beim Hergehen habe ich mir gedacht, genau der richtige Abend für dieses Thema. Es ist finster, es regnet im Dezember. Das ist für mich so ziemlich das Thema Zuversicht in den Fokus zu nehmen, so in dieser dunkelsten Zeit, am Jahresende, wo es auch darum geht, dann mit neuem Schwung und hoffentlich auch neuer Zuversicht ins neue Jahr zu gehen. Situationen in unserer Gesellschaft, in unserer Politik, da haben wir, glaube ich, einiges an Bedarf, an Zuversicht. Und darum eben war es mir ein Anliegen, da mal hinzuschauen. Und das Format der Zeit Ihrer Bücher fragt ja Autorinnen, Autoren, literarische Werke, nach möglichen Antworten auf Fragen, die uns so beschäftigen, in diesem Fall nach der Zuversicht. Und ich habe auch zwei Gäste gewinnen können, die sich darauf eingelassen haben mit mir. Stefan Reuss und Peter Aswan, ich werde die beiden noch vorstellen dann. Danke mal für euch und für euer Dabeisein. Ja, und wir haben damit jetzt drei Bücher, die wir durchforstet haben. Die stellen wir dann nachher vor. Sie liegen eh schon da, aber dann gehen wir es der Reihe nach durch. Ja, ich beginne einfach mal mit der Vorstellung. Stefan Reuss ist 1983 in Linz geboren, lebt in Ottensheim und in Linz und ist viel unterwegs. So kann man es glaube ich zusammenfassen. Er hat so zwei große Themen in seinem beruflichen Leben, das ist die Musik. Er ist Sänger, Performer, Texter in verschiedenen Projekten mit aktiv dabei. Äffchen und Grex vielleicht gerade das aktivste, soweit es ich mitbekomme. Das ist ein Duo mit Christoph Hehn. Ö1 verortet es irgendwo im Dreieck von Adwinger, Texter und König Leopold. Eure Musik. Ja, und der Autor Stefan Reuss verfasst Hörspiele, Lyrik, Texte für Geirrk Nobels und hat zwei Romane bisher veröffentlicht. Triceratops ist 2020 erschienen, ist dann auch gleich auf die Longlist des Deutschen Buchpreises gelangt und Lauter ist heuer erschienen und war auf der Longlist des Österreichischen Buchpreises. Ganz ehrlich, für mich hätte es noch mehr verdient. Peter Assmann ist 1973 in Zams in Tirol geboren. 1963 habe ich 73 gesagt. Mein Lebensjahr. Nur weiter so. Fangt schon zu für 60 an. Oder 83, was hältst du denn gern? 73. Okay, 73 nehmen wir drin. Hat auch zwei große Themen, kann man sagen. Einerseits die Arbeit in Museen. Er war Leiter der Oberösterreichischen Landesgalerie, Direktor der Oberösterreichischen Landesmuseen, Landesgalerie, Direktor der Oberösterreichischen Landesmuseen, war dann Direktor des Complesso Museale Palazzo D'Urcale in Mantua, habe ich es richtig ausgesprochen? Pyrmene oder? Deine italienische Kenntnisse sind besser als meine. Und er war Direktor der Tiroler Landesmuseen und das ist ein langer Teil seiner Karriere, viele, viele Jahre, die du da verbracht hast. Und das ist ein langer Teil seiner Karriere, viele, viele Jahre, die du da verbracht hast. Und er ist aber auch selbst als Künstler aktiv, als bindender Künstler und als Autor. Er hat immer wieder Ausstellungen im In- und Ausland, sehr, sehr regelmäßig und ist da sehr, sehr aktiv. Ist Mitglied einiger Künstlergruppen und schreibt auch immer wieder. und schreibt auch immer wieder. Sein neuestes Projekt ist die Kunstoffizien Linz, ein Ort für Kunstprojekte, Kunstvermittlung und Kunstexpertise. Soweit? So gut? Ja, und was noch immer zu finden ist, es ist eine Wespe und ein Schmetterling nach ihm benannt. Wie auch immer man dazu kommt. Okay, wie sind wir drangegangen? Ich habe mal jede Menge Fragen zur Sufa sich gesammelt, die werden wir dann auch da sehen. Die sollen uns aber einfach nur im Hintergrund begleiten. Vielleicht finden wir schon im Durchforsten der Bücher da Antworten drauf, vielleicht dann im anschließenden Gespräch, vielleicht kommen wir auf ganz, ganz andere Fragen, die noch auftauchen. Ich will sie gar nicht dem Einzelnen vorlesen, sie sollen einfach da sein vielleicht. Ja, sind sie dann irgendwann mal Anregung, worum es uns geht. Ja, und ich würde sagen, wir starten los mit dir, Stefan. Was hast du mitgebracht? Ja, und ich würde sagen, wir starten los mit dir, Stefan. Was hast du mitgebracht? Ja, schönen guten Abend mal von meiner Seite. Freut mich, dass ich eingeladen worden bin. Freut mich, dass Sie alle da sind. Ich habe mitgebracht von Olga Tokarczuk, der liebevolle Erzähler. Und man sieht schon, ich habe es mir wahrscheinlich am leichtesten gemacht, zumindest vermeintlich, denn es ist ein sehr dünnes Buch. Die anderen Bücher, die heute vorgestellt werden, sind regelrechte Ziegel dagegen. Ganz kurz zur Autorin. Polnische Autorin, 1962 geboren, schreibt vorwiegend Prosa, also Erzählungen und Romane, aber nicht nur. Zahlreiche Preise hat sie eingeheimst und vor allem unter diesen Preisen natürlich der Nobelpreis, den sie 2019 erhalten hat, rückwirkend für 2018, weil 2018 aus diversen Skandalchen begründet mit diversen Skandalchen der Preis nicht vergeben wurde. Zwei quasi außerliterarische Aspekte möchte ich noch zu ihr zum Besten geben. Das eine ist, dass sie politisch durchaus engagiert ist, immer wieder die Stimme erhebt und Missstände anprangert, gerade im sehr engen, konservativen, ultrakonservativen Polen der Jetztzeit nicht unwesentlich. Und das Zweite ist, dass sie Psychologie studiert hat und auch psychotherapeutisch tätig gewesen ist und nicht nur in dieser Arbeit, sondern auch literarisch C.G. Jung als Inspirationsquelle immer wieder nennt. Und das ist auch sozusagen als Hintergrundstrahlung dieses kleinen Büchleins nicht ganz unwesentlich. Der liebevolle Erzähler ist nichts anderes als die Rede, die sie gehalten hat anlässlich der Verleihung des Nobelpreises. Und in dieser Rede entwickelt sie sowas wie eine essayistische Poetologie. Das klingt hochtrabend, meint aber nur, dass sie in relativ freier Form mit eingewobenen Anekdoten, also nicht streng wissenschaftlich abgehandelt, Gedanken über das Schreiben, über ihr eigenes Schreiben formuliert, aber vor allem Gedanken entwickelt und darum geht es vorwiegend in diesem Buch, wie denn das Schreiben allgemein angesichts der Herausforderungen der Gegenwart auszusehen hätte oder was gute Ansätze wären, hätte oder was gute Ansätze wären, wie man den Schreiben sollte, erzählen sollte, um der Gegenwart sozusagen die Stirn zu bieten. die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und dabei geht es hier zwar schon auch und in starker Absicht auch ums literarische Erzählen, aber auch ganz generell ums Erzählen, das wir alle jeden Tag tun. Also wir müssen keine Autorinnen und Autoren sein, um zu erzählen. Wir erzählen uns ständig was, untereinander im Tagebuch schreiben, beim Dialog an der Käsetheke, im Facebook-Posting und so weiter und so fort. Ein kurzes Zitat aus dem Buch in diesem Kontext. Nimmt das Erzählte einen anderen Lauf, so ändert sich der Lauf der Welt. In diesem Sinne ist die Welt aus Wörtern geschaffen. Wie wir über die Welt denken und vermutlich noch wichtiger, wie wir von ihr erzählen, hat daher eine ungeheure Bedeutung. Was geschieht, aber nicht erzählt wird, hört auf zu sein und vergeht. Das wissen nicht nur die Historiker sehr genau, sondern auch oder vielleicht vor allem Politiker und Tyrannen jeglicher Couleur. Wer an der Geschichte webt, der hat die Macht. Also Sprache hat eine weltkonstituierende Funktion. funktion und dadurch sind wir alle nicht nur die schreibenden aufgerufen sich über unser erzählen gedanken zu machen denn wir tragen verantwortung eben dadurch dass wir einander ständig dinge erzählen und dadurch welt herstellen und damit auch beeinflussen wie diese welt aussieht und wird eben gut daran diese verantwortung auch wahrunehmen, denn die Welt ist in keinem guten Zustand. Da sind wir uns wahrscheinlich alle irgendwie einig. Tokatschuk sagt sogar einmal den Satz in diesem Text, die Welt liegt im Sterben. Anwörter anführen, über allem schwebt die Klimakrise und anstatt, dass wir gemeinsam versuchen, diese zu bewältigen, kümmern wir uns um Kriege und ökonomische Ausbeutung der Natur und der Menschen und der strukturellen Diskriminierung und so weiter und so fort. Pandemien muss man auch noch erwähnen, auch wenn Olga Tokarczuk in diesem Text auf die noch nicht eingehen konnte, weil sie noch nicht so sehr im Schwange waren damals. Nun gehe ich ein bisschen weg vom Text und ich glaube aber trotzdem, dass ich dem Text noch Gerechtigkeit widerfahren lasse, denn ich möchte die Dialektik der Aufklärung kurz ins Feld führen, denn es ist ein bisschen die Hintergrundstrahlung dessen, was Tukacuk in diesem kurzen Text ausbreitet. Ich versuche mich nicht zu verzetteln. Die Aufklärung hält auch Tukacuk natürlich prinzipiell für eine gute Sache oder es sind gute Sachen passiert. Es ist gut, dass wenn jetzt der Blitz einschlägt, wir nicht glauben oder die meisten von uns wahrscheinlich nicht glauben, dass der Zorn eines Gottes über uns kommt, sondern dass wir wissen, es ist ein physikalisches Phänomen und dessen Erklärung braucht keine Bezugnahme auf irgendeine übernatürliche Instanz. Noch dazu, Kraft der Technik, der Rationalität, können wir Häuser bauen, die Blitzableiter haben und so weiter. Das heißt, viel, und es sind medizinische Errungenschaften gemacht worden und so weiter und so fort. Das heißt, Rationalität, Wissenschaft, Aufklärung hat ganz, ganz viele gute Sachen vorangebracht und ins Werk gesetzt. Aber sie sieht auch die Schattenseite, zum Beispiel, dass dieses Ablösen des Mythos durch die wissenschaftliche Rationalität eine Leerstelle hinterlassen hat, nämlich der Mythos konnte Sinn stiften. Das kann die Wissenschaft tatsächlich, wenn sie sich ernst nimmt, nicht. Da würde sie auch die eigenen Kompetenzen überschreiten. Der Mythos kann Sinn stiften. Wenn ein Mythos sagt, die Welt wurde von einem Gott geschaffen, kann man das faktisch anzweifeln. Aber was in diesem Satz mitschwingt ist, wir leben in einem Kosmos, die Welt ist geordnet, es hat einen Sinn und auch wir sind irgendwo geborgen in diesem Sinn. Wir sind gewollt, meinetwegen. Das macht die Wissenschaft nicht aus gutem Grund. Aber es ist eine Leerstelle, die hinterlassen wird, wenn der Mythos sozusagen ersatzlos gestrichen wird. Ähnliches ist zu bemerken bei einem anderen Effekt der Aufklärung, nämlich der Emanzipation des Selbst, des Individuums, der je und je Einzelnen, des je und je Einzelnen. In früheren Zeiten ist das Individuum natürlich relativ unwesentlich gewesen, es sei denn, es war zufällig der König oder der Pharao. Heutzutage gibt es zumindest prinzipiell Rechte. Wir leben in der westlichen Zivilisation vorwiegend in Demokratien, auch wenn sie mal besser und mal schlechter funktionieren. Aber der Einzelne hat viel mehr Freiheit, sein Leben zu gestalten, die Einzelnen natürlich auch. Wir sind nicht mehr abhängig davon, Wissen zu erlangen durch Priesterkasten oder ein paar Gelehrte, sondern können selber uns bilden und so weiter und so fort. Auch das ist etwas sehr Gutes, was die Aufklärung ins Werk gesetzt hat. Aber auch hier gibt es eine Schattenseite. Dieses Erstarken des Individuums führte auch zu einer Hyperindividualisierung und zu einem Verlassen der Gemeinschaft mit dem Rest der Welt, wenn man so will, ontologisch betrachtet. Also das heißt zum Beispiel in Bezug auf die Natur, im Mythos ist die Natur beseelt, durch und durch von göttlichen oder geisterhaften Kräften durchwirkt. Heutzutage ist es mehr oder weniger Verfügungsmaterial, mit dem wir machen können, was wir wollen. Mit den Effekten, mit denen wir jetzt auch zu kämpfen haben. Und auch sozusagen interpersonal, wenn das Subjekt massiv erstarkt, wird es auch immer schwieriger, miteinander interpersonal in den Kontakt zu treten, weil auch die Gemeinschaft erodiert. in den Kontakt zu treten, weil auch die Gemeinschaft erodiert. Genau, das heißt, Mythos, eben die sinnstiftende Kraft des Mythos ist verloren gegangen. Ein geordnetes Ganzes, ein Aufgehobensein lässt sich hier, oder wird problematisch in der modernen aufgeklärten Welt. Und vor diesem Hintergrund, würde ich sagen, entfaltet Tukacuk ihre weiteren Gedanken. Die moderne Welt ist vergleichsweise unübersichtlich, zersplittert, fragmentiert, wirkt rahmenlos. Sie macht sich Gedanken über das Internet, ein monströses Sammelsurium von Informationen, aber ohne großen Zusammenhang. Es gibt keine Kraft, die hier wirklich Ordnung schafft. Das Einzige, was hier wirklich alles durchwirkt, sind Marktlogiken. Interessant ist auch, wie sich dieses Zersplittertsein, dieses Fragmentiertsein der modernen Welt in die Kunstformen hinein auswirkt, viel stärker oder viel dominanter unter den narrativen Kunstformen momentan als die literarische Erzählformen ist ja zum Beispiel das Format der Serie, die boomt ja wahnsinnig seit zwei Jahrzehnten und es ist auch eine neue Form von Serie. In den 60er, 70er, 80er, 90ern haben Serien auch anders funktioniert. Kirk oder vom Captain Picard und ich war gespannt, was für ein Abenteuer beim nächsten Mal passiert. Jetzt funktionieren Serien ja nur mit offenen Enden, oder tendenziell, es gibt Ausnahmen natürlich, aber die Tendenz ist, ein offenes Ende jagt das nächste. Es wird überhaupt kein Abschluss mehr gesucht und viele, also ich weiß nicht, wer alle von Ihnen Serien schaut, aber ich glaube, wenn jemand von Ihnen schon einige von diesen modernen Serien gesehen hat, kann man, glaube ich, das Urteil mit mir teilen, dass viele dieser Serien daran scheitern, dass sie immer mehr Geheimnisse auftürmen, immer mehr offene Fragen. Und irgendwann man denkt, und dann in der dritten, vierten Staffel auf einmal, damit halt irgendwas Neues passiert und irgendwie die Spannung aufrechterhalten wird, agieren plötzlich die Figuren ganz anders, als sie psychologisch eingeführt worden sind. Also es geht nur mehr um Effekthascherei und Dranbleiben-Säulen des Publikums, aber es hat eigentlich keinen großen Zusammenhang mehr. Auch da sozusagen diese Widerspiegelung, dass eine gemeinschaftliche, sinnstiftende Narration fehlt, dass es immer ums Partikulare geht, immer diese einzelnen Geschichten von irgendeinem Ich. Ich-Erzählungen, von überall her umschwirrt uns Stimmengewirr. Mit Ich-Erzählungen meine ich die Art von Geschichten, die eng um das Ich des schreibenden Kreisen, der mehr oder weniger verhohlen, nur über sich und nur durch sich schreibt. Zugleich tritt dieses Ich aber in Opposition zur Welt und das kann zu einer Entfremdung führen. Und Tokarczuk plädiert hier dafür, quasi diese falsche Bescheidenheit auch der Literatur fallen zu lassen und wieder zu wagen, größere Entwürfe zu entwerfen, sowas wie neue Mythen, neue Märchen, die natürlich, sie ist nicht naiv, nicht alte, quasi voraufklärerische Inhalte haben können, aber trotzdem von dieser sinnstiftenden Struktur her ähnliche Funktionen übernehmen könnten. Und hier komme ich wieder kurz auf C.G. Jung zu sprechen. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass sie daran glauben kann, dass es diese Mythen auch in der Moderne geben kann, denn C.G. Jung wäre, wenn man denn an seine Lehren glaubt, ein möglicher Quell solcher Mythen, die nicht notwendigerweise dogmatisch gesetzt, religiös oder politisch sind. Sie gibt übrigens auch zu, dass sie auch selbst nicht diese universelle Erzählform, wenn man so will, ins Werk setzt. Sie bemüht sich darum, aber hat auch noch nicht den weisen letzter Schluss gefunden. Was sie aber sagt, ist, dass zwei Aspekte muss dieses neue Erzählen, dieses der Gegenwart gerecht werdende Erzählen auf jeden Fall erfüllen, eben einerseits diesen Anspruch auf Universalität und andererseits so etwas wie einen liebevollen Blick. Kurzes Zitat dazu. Was uns fehlt, so scheint es, ist die parabolische Dimension der Erzählung. In einer Parabel ist die zentrale Figur nämlich einerseits sie selbst, ein Mensch, der in bestimmten historischen oder geografischen Gegebenheiten lebt, andererseits aber tritt sie weit aus diesem Rahmen heraus, sie wird zu jedermann an jedem Ort. Während dieses psychologisch anspruchsvollen Vorgangs gestaltet die Parabel unsere Erfahrung zu einer universellen um, indem sie für unterschiedliche Schicksale einen gemeinsamen Nenner findet. Dass man die Parabel heutzutage kaum noch antrifft, zeugt von unserer Ratlosigkeit. Und noch kurz ein Zitat zum liebevollen Blick. Wenn ich schreibe, muss ich alles in mir fühlen. Der Weg aller Wesen und Dinge in meinen Büchern, alles Menschlichen und Außermenschlichen, alles Lebendigen und nicht mit Leben beschenkten, führt durch mich. Jedes Ding und jede Person betrachte ich lange und aufmerksam, um sie zu verkörpern, zu personifizieren. Da so dient mir mein liebevoller Blick. denn liebevoll zu sein ist die Kunst der Verkörperung, der Einfühlung, der fortwährenden Suche nach Gemeinsamkeiten. Also sie plädiert für eine Literatur, in der der Mensch nicht nur frei erscheint, sondern auch geborgen, einzigartig, aber auch geliebt. Und eine Literatur, die wiederum etwas pathetisch ausgedrückt, das kalte Chaos, das uns umgibt, nicht bloß abbildet, sondern sich ihm empathisch widersetzt. Und damit bin ich bei meinem letzten Zitat, das auch tatsächlich der Abschluss des ganzen Textes ist. Zitat, das auch tatsächlich der Abschluss des ganzen Textes ist. Die klimatische und politische Krise, in der wir uns heute zurechtfinden müssen und die wir zu überwinden suchen, um die Welt zu retten, kommt nicht von ungefähr. Häufig vergessen wir, dass sie kein Fatum, kein Schicksalsschlag ist, sondern das Ergebnis ganz konkreter Schritte und wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, weltanschaulicher, auch religiöser Entscheidungen. Gier, mangelnde Achtung vor der Natur, Egoismus, Fantasielosigkeit, ein nicht enden wollender Wettstreit haben die Natur zu einem Ding gemacht, zu einem Objekt, das man in Stücke schneiden, benutzen und zerstören kann. Und deswegen glaube ich fest daran, dass ich so erzählen muss, als wäre die Welt eine lebendige, vor unseren Augen immerfort im Werden begriffene Einheit und wir ein kleiner und zugleich mächtiger Teil dieser Welt. Und ich füge hinzu, fest an etwas glauben, das kann man schon als Zuversicht bezeichnen. Dankeschön. Dankeschön. Wir werden dann bestimmt noch weiter darüber reden, schauen jetzt aber in das Buch, das du ausgewählt hast. Ganz anders, schon allein vom Umfang. Was kannst du uns darüber erzählen und welche Einblicke dazu geben, Peter? Zunächst danke für die Einladung. Und ich habe es mir nicht leicht gemacht, ein Buch auszuwählen, weil ich hin und her gerissen bin. Auch aufgrund meiner Ausbildung, meines bisherigen Lebens, weil die literarische Qualität von Prosa-Texten sich für mich in zunehmendem Maße auch an der Präziseste Tagebuch der Gefühle, der Erniedrigung, der Entmenschlichung, einfach das Kaputtmachen jeglichen Menschseins literarisch in Form gegossen hat. in Form gegurzen hat, hierzu auch eine Art Grundsatzpapier verfasst hat, das Prosa schlichtweg an der Überprüfbarkeit festmacht. Dieser Position bin ich sehr lange nachgehangen und dann kam, ja vielleicht Covid, dann kamen neue Formen des Erzählens, wie gerade geschildert, zum Beispiel die Serie, dieses beständig Aufreizen, aber nicht den Bogen auch zu einem Abschluss führen, sondern aus jedem Abschluss einen neuen Reiz des möglicherweise kommenden Generierens. Eigentlich die perfekte Konsumhaltung. Und gegen die gilt es meines Erachtens anzuschreiben. Und dann kam er wieder einmal, dieser Ilja Trojanow, der mich immer wieder mit seinen Büchern fasziniert hat. Zum einen, weil er sich ganz früh als Historiker betätigt hat, auf den Spuren eines Herrn Richard Burton gemacht hat. Über den möchte ich nicht viel erzählen. Lesen Sie es. Es ist hochspannend. Lesen Sie auch, wie Trojanow sich dann auf die wirklichen Spuren dieses Menschen im Heute gemacht hat. Richard Burton hat sein Leben damit beendet, dass er Tausend und eine Nacht übersetzt hat und nebenbei noch das Kama Sutra und hat dazu einen Idealjob gehabt. Er hat nämlich in Dresden gewohnt und war Botschafter des viktorianischen Englands, mit dem Auftrag genau gar nichts zu tun. Daher hat er also Zeit gehabt, Bücher zu schreiben. Dann ist mir dieser Trojananov noch einmal begegnet und das ist einmalig in meinem Leben bisher gewesen. Eine Lesung in Wels, in einer Buchhandlung, etwa die Hälfte an Menschen präsent. Er tritt auf, ich schaue noch, wo hat er sein Buch, er hat eine Viertelstunden auswendig seinen Prosa-Text vorgetragen und er hat sich dreimal versprochen ich habe mitgezählt und habe gedacht das kann ich nicht ich kann zwar auch schreiben, es gibt auch zwei Romane von mir ich weiß, wie viel Arbeit das ist aber sich so hinstellen, mit einer solchen Selbstverständlichkeit Literatur zu sein, in Personifikation von Literatur, habe ich noch nie erlebt. Und dann war er heuer im Stifterhaus und hat diesen Roman vorgestellt. Und der hat mir sehr zu denken gegeben, weil er ein völlig anderes Bild des Schreibens auch vorgestellt hat. Ich beginne bei der letzten Zeile, weil bei einem Roman muss man ja immer, wenn man also den Vorlesungen darüber traut, die erste Zeile, Gutwissen und die letzte Zeile. Die letzte Zeile lautet, es muss noch so viel erzählt werden, Punkt. Anders erzählt werden, drei Punkte. Punkt. Anders erzählt werden. Drei Punkte. Betone die Interpunktion, weil die auch im Roman eine ganz große Rolle spielt. des Textes souverän agiert, zwischen Beschreibungen, Dialogen, zwischen Zitaten, zwischen einer Art KI, die von oben eingreift, die wiederum in einem anderen Textsetting gestaltet ist. Also allein, wenn man das Buch zur Hand nimmt, aufschlägt, irgendwo beginnt, ist man sofort drinnen in diesen unterschiedlichen Schichtungen des Erzählens. Was erzählt er? Tausend und ein Morgen, Titel auch sehr klar, Tausend und eine Nacht. Also es geht um dieses kraftvolle Weiterführen der Erzählfähigkeit des Menschen. Warum? Trojanow gelingt es, so etwas wie eine Utopie aus verschiedensten Gesichtspunkten realiter angreifbar zu machen. Gesichtspunkten realiter angreifbar zu machen. Bisherige literarische Utopien, die wir kennen, sind immer Utopos der Ort, der nirgendwo ist, irgendwelche Projektionen. Er geht wie selbstverständlich von einer Utopie aus, die sich wiederum selbst in Frage stellt, weiterentwickelt, ihre Wurzeln sucht und versucht, diesen guten Zustand der Zukunft in die Vergangenheit zurückzutragen. Das ist dann erste Zeile des Romans, das Dramatis Personae, die Kronautin, das sind die Zeitreisenden, mit dem Motto, die Zeit ist hier, der Ort ist jetzt. Die Hauptperson heißt Zyra, als Kind trug sie den Spitznamen, was ist das? den Spitznamen. Was ist das? Als Erwachsene sucht sie, wie alle Kronautin, im damals dort den Punkt, an dem kleine Veränderungen zu großen Verbesserungen führen können. Und das ist schon der Roman. Also eine konsequente Zeitreise, eine Grundhaltung, dass dieses Faszinosum, den Ort und die Zeit zu wechseln, grundsätzlich möglich ist. Und dass diese Intervention aus der positiven Sicht einer Zukunft, die in vielen Bereichen besser funktioniert als die Probleme der Geschichte, hier Eingang finden soll. Wie das gelingt, kann man am besten selbst lesen. Ein paar Settings seien nur genannt. Das erste ist schon sehr dramatisch. Es geht um die Welt der Piren, eigener Gesetzlichkeit, neuer Gesellschaftsform, alten Hierarchien hineinbewegt haben. Zia unterstützt eine dieser Piratinnen, rettet sie vor dem Galgen, mit der Hoffnung, dass diese Ideale größer in einer kleinen Gemeinschaft von Piraten in Teilen gelebt werden. Der Grundgedanke ist ein sehr einfacher, allerdings ein noch nie gedachter und historisch auch so eine Art blinder Fleck. Was wäre, wenn sich gerade im Bereich der Karibik die Piraten und die Sklaven zusammengetan hätten? Um also gemeinsam diese ganz streng hierarchische, kolonialistische Gesellschaft aufzubrechen. aufzubrechen. Zyia hilft, interveniert, kommt natürlich wie jeder Einzelmensch auch dann sehr schnell an die Grenzen der jeweiligen Fähigkeiten, auch mit dem ganzen Wissen der späteren Zeit, hat allerdings den Vorteil, dass ihr Tod nicht ein definitiver ist, sondern sie wieder in ihre Zeit zurückkatapultiert. Aber es ist trotzdem spannend zu lesen, weil wir ja auch Serie Pirates of the Caribbean in diese Welten ja Hollywood-mäßig hineingeführt worden sind. Nicht zum ersten Mal, aber zuletzt eben am erfolgreichsten. Und hier auch diese seltsamen Zwischenwelten erlebt haben. Trojanow schreibt, also genau wüsste, dass wir alle diese Filme gesehen haben. Aber er geht immer noch den Schritt weiter. Was ist hier los? Was passiert realiter? Was wird gegessen? Wie wird geschlafen? Wie ist das Alltagsleben? Wie fühlt sich Kleidung an? Ja, man muss hin und wieder mal aufs Klo gehen. Wie passiert das? Und wie kann man hier auch in einer anderen Perspektive diese Historie betrachten? diese Historie betrachten. Zweiter Schauplatz, das ist Indien ein bisschen später, also quasi heute in ein paar Jahren, ein Schauplatz des totalen Konflikts von religiösen Vorstellungen, von medialen Inszenierungen, von Gurus aller Arten, von Objekten, die zu besonderen werden, von Machenschaften verschiedenster Manipulationssituationen. Züger begleitet hier einen Kommissar, der versucht, ein bisschen Licht in einen Kriminalfall zu bringen. Allerdings, auch hier in dieser schon zukünftigen Welt, gibt es zumindest einige Probleme weniger, vor allem die Umweltzerstörung. Also es gibt keinen Plastikmüll zum Beispiel. Anderer Schauplatz Sarajevo, Olympiade, Winterspiele 1984, Treffpunkt der Geheimdienste aller Welten, Vorbereitung für einen möglichen Krieg. Wer sich an die 80er Jahre, Mitte der 80er Jahre erinnern kann, an diese bleierne Zeit, so wie auch der Filmtitel, an diese absolute Trägheit, die gesamte Bedrohung der Atomwaffenarsenale der Menschheit und hier drinnen versucht Zier durch ein paar Informationen die Fronten zu klären. durch ein paar Informationen die Fronten zu klären. Und dann noch der Einblick in die russische Revolution. Was passiert denn wirklich? Was treibt den Menschen wirklich an? Worum werde ich zum Revolutionär? Was überzeugt mich? Was kann hier ein Movens für meine Revolutionstätigkeit sein? Das sind also die Schauplätze. Es sind keine in sich geschlossenen Erzählungen, es ist auch überhaupt kein Seriencharakter dabei, es ist vielmehr eine Grundhaltung, die sich hier transportiert und diese Grundhaltung ist das Erzählerische. Und dieses Erzählerische möchte ich schon auch am zentralen Begriff der Zuversicht festmachen. Was ist Zuversicht? Wir haben ja angewöhnt, auch nicht zuletzt aufgrund meiner Italianitar-Forze, immer wieder zu überprüfen, wie heißt dieser Begriff, wie würde ich ihn auf Englisch verwenden oder wie würde ich ihn auf Italienisch verwenden oder wie würde ich ihn auch auf Französisch verwenden. Zuversicht ist eines dieser wunderbaren deutschen Wörter. Wir haben solche. Das gibt es in der Form nur im Deutschen. gibt es in der Form nur im Deutschen. Vielleicht vertiefen wir das noch, aber hier geht es um den Grundsatzunterschied zwischen Vertrauen und Zuversicht. Ein paar andere solche Wörter, gerade im Italienischen, ist wunderbar, außer Hundekommandos werden auf Deutsch gesetzt, also Sitzblitzfass, das geht auf Deutsch viel besser. Aber dann gibt es sowas wie Hinterland oder Mitteleuropa. Das sind so Begriffe, die in der deutschen Sprache eine ganz andere Bedeutungsvielfalt haben. Auch der Begriff Heimat übrigens. Die Verbreitungsvielfalt haben, auch der Begriff Heimat übrigens. Ohne mich jetzt noch weiter auszubreiten, möchte ich doch das speziell Positive dieser von Ilja Trojanow geschilderten Welt an einem Faktum vor allem festmachen. Und das ist, dass die Gesellschaft, aus der heraus er schreibt, die er imaginiert, das ist eine Gesellschaft, die erkannt hat, dass das Wort satt nicht mehr zu steigern ist. dass das Wort satt nicht mehr zu steigern ist. Dass einfach irgendwann einmal genug ist. Und dass dieses mehr und immer noch mehr und dass diese konsequente Steigerung von den Schuhen angefangen bis zu den Brillen, um jetzt hier im Saal versammelte Objekte zu zitieren, hier im Saal versammelte Objekte zu zitieren, Essen, Trinken, all das. Ich glaube, es ist klar, worum es hier geht. Ich möchte allerdings auch eine Grundhaltung zitieren, die der Autor auch hier sehr, sehr forciert. Im gesamten Roman, das ist diese konsequente Reflexionsebene. Also diese immer wieder von Neuem Überprüfung der eigenen Tätigkeiten, der eigenen Empfindungen, der eigenen Auswirkungen. Das passiert meistens durch Begleiter, die dann auch mit in diesem Zeitraumabenteuer mitfahren. Das ist die permanente Anwesenheit einer Art KI, die mitlernt und quasi immer wieder das Gelernte auf einen Punkt bringt. Und der Autor hat das folgendermaßen geschrieben. Jeder Plan muss im chromatischen Kreis einen Spießfragenlauf überstehen. Spießfragenlauf. Also hier gibt es natürlich schon, er ist ein Meister immer wieder neuer Wortfindungen, die ganz selbstverständlich da hineingestreut werden. Wenn eine Strategie seziert wird, ist Skepsis oberste Pflicht. Es ist schmerzlich schwer, jene Stelle zu finden, in der die Drehtür der Geschichte aus den Angeln gehoben werden kann. Zyoside verlangte den anderen viel Fantasie ab. Da sind wir natürlich jetzt bei dem Begriff, den ich als den Zentralen der Zuversicht hier in den Raum stellen möchte. Das ist nun einmal die menschliche Fantasie. Das ist nun einmal die menschliche Fantasie. Das ist nun einmal die Kraft der Einbildung. Fantäin heißt in direkter Übersetzung sowas wie Einbildung. Also wir können uns was einbilden. Wir haben die Kraft, Bilder so klar auszuformulieren, dass sie zu Leitlinien unseres Handelns werden können, zu Zielvorstellungen. Und das verstehe ich sehr persönlich unter Zuversicht. Das verstehe ich als eine Grundhaltung, dass ich mir eine Welt imaginieren kann, die nicht auf negative Abgrenzung, nicht auf das Bessersein gegenüber anderen, sondern auf das berühmte Miteinander, auf ein Ineinanderverschränken, auch auf einen gemeinsamen Lösungsansatz, auf etwas Positives und nicht auf etwas Zerstörerisches ausgerichtet sein kann. Danke. Dankeschön. Ja, und auch ich habe mir ein Buch ausgewählt, nachdem ich erfahren habe, was die beiden nehmen. Da wollte ich bewusst irgendwie ganz was anderes dazustellen, um auch danach zu fragen und habe mich dann für die Paula von der Isabel Allende entschieden. Das ist jetzt ganz anders als beide Werke wieder. Also es ist wirklich auch schon von der Herangehensweise ganz, ganz anders. Ja, vielleicht noch kurz zur Isabel Allende. Ich glaube, sie ist soweit bekannt, ist 1942 in Lima in Peru geboren, ist chilenisch-US-amerikanische Schriftstellerin, hat aber als Journalistin begonnen. Zu schreiben hat sie Romane, zu schreiben begonnen hat sie erst mit 40. Und das war eher so, wie sie es zumindest erzählt, zufällig. Sie hat einen Brief an ihren sterbenden Großvater geschrieben und daraus ist dann das Geisterhaus entstanden. Das war ihr erster Roman, der ja auch gleich sehr, sehr erfolgreich war. Und sie ist hochaktiv. Isabella Allende ist mittlerweile 82 Jahre alt und publiziert ganz, ganz regelmäßig. Erst 2023 ist ihr aktuellster Roman erschienen. Also es ist eine sehr quirlige und lebendige Frau. Und in Paula schreibt sie wieder einen Brief. Das ist eine autobiografische Erzählung, Paula. Und diesmal an ihre Tochter. Also Paula ist die Tochter oder war die Tochter von Isabella Allende. Als diese 29 war, ist sie ins Koma gefallen, die Paula. Das war 1991 und ein Jahr später ist sie dann ohne jemals wieder zu erwachen verstorben. erlebt die Isabella Allende in Kalifornien schon und Isabella Allende fährt dann nach Madrid und ist dort im Krankenhaus bei ihrer Tochter, die auf der Intensivstation ist, das heißt ganz viel Zeit, die sie nur auf den Gängen sitzt und wartet und dort beginnt sie diesen Brief zu schreiben. Das ist einerseits eine Reflexion dessen, was jetzt gerade passiert und wie sie das erlebt. Das ist aber andererseits auch eine Erzählung ihrer eigenen Biografie, also die Erzählung der Geschichte von der Isabel Allende. So wie sie sie erinnert. Um eben, wenn die Paula wieder aufwacht, das ist ja sehr lange die Hoffnung, sie annehmen, okay, da ist dann viel vergessen, dann haben sie was, wo sie gemeinsam die Erinnerung wieder herausholen. Das ist so der Zugang und das ist die Geschichte. Warum habe ich es ausgewählt? Einerseits, weil ich wirklich wissen wollte, ob es in so einer Situation, die, denke ich, zu einer der extremsten ist, die wir uns vorstellen können, dass eins unserer Kinder stirbt und wir es da begleiten müssen, ob es da noch irgend so etwas wie Zuversicht geben kann und was das sein kann. Also das wollte ich da einfach herausfinden. Ja, und ich habe, glaube glaube ich einerseits gesagt das andere fällt mir jetzt nicht mehr ein ja und was habe ich da so gefunden am Anfang also es sind vor allem drei Personen die am Anfang bei der Paula sind das ist der Ernesto, das ist ihr Ehemann, sie haben noch nicht mal vor einem Jahr geheiratet, sind noch ganz kurz zusammen. Das ist die Isabella Allende und das ist die Mutter von der Isabella Allende. Die sind da anfangs vor allem da, es kommt dann immer wieder Besuch, aber die drei sind da. Und da geht es vor allem darum, das einfach einmal irgendwie durchzustehen und auszuhalten, diese Situation. Am Anfang ist ja noch die Hoffnung da, dass sie eines Tages wieder erwachen wird und möglichst ohne große bleibenden Schäden. Aber im Laufe der Zeit werden die Zweifel immer größer, dass das noch geschehen wird. Und irgendwann kommt der Punkt, wo mehr oder weniger offen ausgesprochen oder immer wieder gedacht wird, wahrscheinlich ist es besser, sie kann einfach gut gehen und braucht nicht mehr lange zu leiden. bei den beiden Frauen. Und was da sehr hilfreich ist, vor allem beim Ernesto und bei der Mutter von Allende, ist der Glaube an Gott, der sie da sehr durchträgt. Bei Allende ist es eher so, die Stärken, die sie aus der Geschichte ihrer Familie herausliest oder die sie da so interpretiert und aus ihrer Herkunft. Sie beschreibt ja eine Familie der baskischen Abenteuer und Seefahrer und erzählt das so. Die Familienlegende beginnt im Anfang des vorigen Jahrhunderts, als ein stämmiger baskischer Seemann an der Küste Chiles an Land ging, den Kopf voller hochfliegender Pläne, um den Hals das schützende Medaillon seiner Mutter. Aber wozu so weit zurückgehen? Es genügt zu wissen, dass der Stammvater wurde eines Geschlechts von kraftvollen Männern und Frauen mit festen Armen und gefühlvollen Herzen. Das ist so die Geschichte, die sie dann trägt und sie erzählt auch immer wieder. Sie beruft sich immer wieder auf diese baskischen Seefahrer und sie beruft sich sehr stark auf den Großvater, der sie sehr geprägt hat, aber vor allem auf die Großmutter und die starken Frauen in der Linie. Also das ist mal die Großmutter, die schildert sie als eine sehr, sehr schillernde Person, sehr, sehr ungewöhnlich. Sie hat eine sehr prägende Rolle gehabt, weil sie sehr maßgeblich die Isabella Allende mit aufgezogen hat. Also die war im Haus der Großeltern sehr aufgewachsen. Die Großmutter hat zum Beispiel der ganz kleinen Isabella Allende vor allem Esperanto beigetracht, weil sie dachte, das ist wichtig, das ist die Universalsprache und darum hat sie ihr versucht, möglichst bald Esperanto beizubringen zum Beispiel. Sie war aber sehr mystisch unterwegs, hat viele Suancen abgehalten, hat Prophezeiungen getätigt und sie war aber anscheinend auch sehr gesellschaftlich aktiv. Es gab ganz, ganz viele Abendveranstaltungen im Haus von ihr. Da waren Intellektuelle eingeladen, da waren sehr, sehr ungewöhnliche Menschen beisammen. Das hat alles sie gemacht. Wie sie dann verstorben ist, war das Haus dann sehr, sehr still und ruhig. war das Haus dann sehr, sehr still und ruhig. Und dann ist da die Mutter, die auch eine sehr, sehr anspruchsvolle Biografie hatte. Sie hat sehr jung geheiratet, gegen den Willen ihres Vaters hat sie sich für einen Mann entschieden, wo der gleich so gesagt hat, aber gegen diese Tochter, wenn die so auftritt, kann ich nichts tun. Und die ist mit dem dann eben nach Peru gegangen von Chile, weil der Diplomat war. Sie war sehr jung, sie war 20 damals, hat dann innerhalb von vier Jahren drei Kinder bekommen. Und jedes Mal nach der Geburt ist dieser Mann irgendwo hinschwunden und irgendwann halt wieder aufgetaucht, während das Schlimmste so vorbei war. Und als das jüngste Kind geboren wurde, der jüngste Sohn, der noch dazu ein sehr, sehr schwaches Baby war, also da ging es sehr stark darum, kann der überhaupt überleben, ist er überhaupt abgetacht. Es gab damals einen großen Skandal, einen öffentlichen Skandal in Peru, der war dann weg. Und sie stand dann da mit drei sehr, sehr kleinen Kindern und musste nach Hause, nach Chile zu ihrem Vater zurück. Ja, das war natürlich große Schande. Es ging dort auch damals zu der Zeit noch nicht so einfach, sich scheiden zu lassen. Sie hat das aber alles getragen mit Würde, so erzählt es die Isabel Allende. Und die hatte eine sehr innige Beziehung zu ihrer Mutter. Die ist dann relativ alt geworden. Sie haben nur eigentlich relativ wenig Lebenszeit miteinander im gleichen Land verbracht, haben sich aber täglich einen Brief geschrieben. Immer wieder, teilweise sind die ja dann monatelang unterwegs gewesen oder wochenlang zumindest. Und die Mutter war auch die Erstleserin aller ihrer Bücher und Romane. Also das war schon sehr, sehr innig. Was war noch so wichtig für sie? Das ist so das Herkunftsland, das sie so prägt. auch die Erstleserin aller ihrer Bücher und Romane. Also das war schon sehr, sehr innig. Was war noch so wichtig für sie? Das ist so das Herkunftsland, das sie so prägt. Und auch wenn sie hat auch sehr lange Zeit ihres Lebens gar nicht in Chile gelebt, aber auf das beruft sie sich immer so. Und das beschreibt sie so. Wir in Chile werden geprägt durch die ewige Gegenwart der Berge, die uns vom übrigen Kontinent trennen und durch das Gefühl der Unsicherheit, wie es in einer Region geologischer und politischer Katastrophen nicht zu vermeiden ist. Alles bebt unter unseren Füßen. Wir kennen keine Sicherheit. Wenn wir gefragt werden, wie es uns geht, ist die Antwort nichts Neues oder teils, teils. Wir wandern von einer Ungewissheit zur nächsten. Wir bewegen uns vorsichtig in einer Region, das hält dunkel. Nichts klar umrissen, wir mögen keine Zusammenstöße, wir ziehen verhandelnd vor. Und sie beruft sich auch auf die Landschaften. Sie war mit dem Großvater dann mal in Patagonien unterwegs und dort begibt sie sich dann immer hin, also gedanklich hin, wenn es ihr besonders schlecht geht. Und dann nimmt sie noch so die eigene Persönlichkeit und beschreibt das und die Lebenserfahrungen oder das, was wir uns darüber erzählen. Sie beschreibt es auch so, da habe ich das aufgeschrieben, das kommt dann glaube ich noch, finde ich gerade nicht. Also sie ist eben sehr, sehr jung, gleich wieder nach Chile gekommen, dann mit den Großeltern aufgewachsen, ihren Vater hat sie nicht gekannt. Es kam dann ein Stiefvater, mit dem sie lange Zeit ein nicht ganz so einfaches, später dann ein sehr liebevolles Verhältnis hatte. Und ihr ganzes Leben war geprägt von vielen, vielen Ortswechseln. Ihr Stiefvater war wieder Diplomat. Sie hat als Elfjährige in Bolivien dann gelebt. Dann war sie drei Jahre lang im Libanon als Teenager. Sie musste sich immer wieder auf neue Schulen einstellen, war dort Außenseiterin und sie war dann im Exil. Sie ist ja nicht der zweiten Grades von Salvador Allende. musste sie ins Exil gehen. Sie hat dann 13 Jahre in Venezuela gelebt, hat sich da sehr lange dagegen gesträubt und dann halt auch irgendwie eingefunden ist, aber nie wieder nach Chile zurück. Sie ist dann nach Kalifornien zu ihrem zweiten Ehemann gezogen und lebt auch seither dort. Und sie hat sich auch immer als Außenseiter wahrgenommen. Das schreibt sie so, ich habe mich immer als anders empfunden. Soweit ich zurückdenken kann, habe ich immer am Rand gestanden. Ich gehörte nicht wirklich zu meiner Familie, meinem gesellschaftlichen Umfeld, einer Gruppe. Ich nehme an, aus diesem Gefühl der Einsamkeit erwachsen die Fragen, die einen zum Schreiben drängen. In der Suche nach Antworten werden die Bücher gezeugt und ausgetragen. Und dann geht es noch um das eigene Tätigwerden, das ihr hilft, dass sie dieser Situation nicht völlig passiv ausgeliefert ist. Und es ist am Anfang dieses Schreiben, dieses Briefes, wo sie da sitzt, mehr kann sie gar nicht machen. Auf die Idee kommt sie gar nicht selbst, sondern ihre Mutter sagt ihr, schreib doch. Beginnt zu schreiben. Und dann beginnt sie auch tätig zu werden. Sie beginnt alles daran zu setzen, dass die Paula von der Intensivstation kommt. Das gelingt ihr dann, dann ist sie da in so einem Saal. Und nachdem sie sehr viele Zweifel hat an dem Madrid der Ärzten und dem Krankenpersonal, engagiert sie da selber einen Physiotherapeuten, holt da alle möglichen Heiler rein, die da helfen sollen und irgendwelche Nonnen mit tibetischen Gebetsglöckchen kommen da. Nicht ganz klar, ob sie da selber jetzt dran glaubt, aber es ist einfach irgendwas, was sie tun kann, wo sie das Gefühl hat, da mache ich irgendwas. Sie beginnt dann auch dort in, das ist ja ein großer Saal, dort ein bisschen eine andere Stimmung reinzubringen mit Musik, mit Keksen, mit Geschichten, die erzählt werden von Patientinnen und Besuchern, um da ein bisschen was zu verändern. Und schließlich gelingt ihr das, was ihr jeder gesagt hat, das geht nicht. Sie kann dann die Paula mit nach Kalifornien nehmen und der Transport gelingt. Und auch dort soll sie in ein Krankenhaus kommen. Sie will das nicht, sie nimmt sie dann zu sich nach Hause, sorgt dort wieder für Krankenschwestern, pflegt auch selber sehr viel. Sie will selber tun, sie will sie nicht irgendwo haben. tun, sie will sie nicht irgendwo haben. Ja, und vielleicht so was, was ich so mitnehme aus diesem Buch, Isabella Liende, und das kommt auch im Buch öfter vor, ist jetzt nicht nur ein Vielleicht, sondern im Unterschied zu Trojanow, gar nicht der Wahrheit verpflichtet im Schreiben, sondern das Schreiben hilft ihr, sich Geschichten zu erzählen, sich was zu vervollständigen, was sie vielleicht nicht mehr hat oder nicht hat. Und daraus holt sie sich dann die Stärkung. Und so schreibt sie zum Beispiel über ihre Großmutter, ich habe zugehört, wenn von ihr gesprochen wurde. Ich bewahre in einer Blechbüchse Reliquien von ihr, die überdauert haben. Und den Rest habe ich erfunden, weil wir alle eine Großmutter brauchen. Ja, und dann sind es viele, viele Kleinigkeiten. Das sind der Geschmack von Aprikosen, den sie sich erinnert, weil sie damit eine Geschichte verbindet. Das sind einzelne Sätze, die sie mal gehört hat von jemandem, die ihr helfen. Es sind Erinnerungen an Menschen. Und es ist die Natur. Und letztendlich geht es darum, Akzeptanz zu finden. Und ganz zum Schluss kommt sie zur Erkenntnis, das Einzige, was hilft und was mich da durchträgt, ist die Liebe, denn die bleibt bestehen. Denn sie wird die Paula immer lieben. Und die kann ja niemand nehmen, egal ob die Paula noch da ist oder nicht. Ja. oder nicht. Ja. Ich hätte noch was zu lesen, aber es ist schon zu spät und ich glaube, wir sollten noch unbedingt drüber reden. Und darum mache ich da jetzt mal einen Punkt. Wir möchten ja jetzt auch Sie alle einladen, in diesen Diskurs über die Zuversicht einzusteigen, soweit man überhaupt die Zuversicht diskutieren kann. Fragen zu stellen, eigene Zugänge mit uns zu teilen. Bitte einfach ein kurzes Zeichen mit der Hand. mit uns zu teilen. Bitte einfach ein kurzes Zeichen mit der Hand. Es gibt dann wieder unseren Mikrofonwürfel. So gerne so eigene Beiträge und Fragen dazu. Gibt es schon jemanden, der... Ja, bitteschön. Der Begriff Zuversicht ist interessant in dem Zusammenhang mit der Entwicklung auf der Erde insgesamt. Und der zweite Begriff, satt sein oder satt, das sind eigentlich zwei korrespondierende Begriffe, meine ich. Möchtest du, weil es von deinem Buch das Satz kam und auch der Begriff Zuversicht? Danke, ich glaube, das war sehr präzise und hat jedem eingeleuchtet, dass man bestenfalls übersatt werden kann, aber dass nichts Gutes ist, ist auch klar. Zuversicht hier, und das ist, wie ich meine, das Faszinierende an diesem Buch von Ilya Trojanow, ist diese Grundhaltung, ist diese Grundperspektive, dass wir jetzt nicht nur zukunftsorientiert uns verbessern können, sondern dass wir auch die Geschichte verbessern können. Zumindest versuchen, denn es wäre auch so ein prägnantes Zitat, dass wir ja uns unsere Geschichte immer selber machen. Und wenn wir hier ansetzen und zum Beispiel andere Geschichtsbilder entwickeln, wenn Sie sich an Ihren Geschichtsunterricht zurückerinnern, ich bin ausgebildeter Geschichtslehrer, allerdings habe ich nie in der Schule gearbeitet. Eigentlich lernt man von einem Krieg zum nächsten. Das heißt, nur Kriege haben verändert. Dazwischen vielleicht einmal irgendeiner, der irgendwas besonders erfunden hat. Aber ansonsten Namen von Kriegerinnen, wenn sie in politischer Führungsposition wären. Wäre das nicht auch einmal ein Ansatz, Geschichte ganz anders zu denken? die wir jetzt gehabt haben, als Jahre des Friedens mit einsprengseln. Aber diese Periode als Friedensperiode auszubreiten. Denn die Kriegsrhetorik, die hat immer zum Krieg geführt. So wie meine persönliche leise Theorie war, dass wir einfach viel zu viele Zombie-Filme gehabt haben vor Covid. Und dass diese Realität eigentlich schon fast selbstverständlich war. Irgendwo kreuen sie herum, diese Menschenfresser. Und diese Bilder haben sofort politische Entscheidungen bedient. So wie jetzt, wer spricht vom Frieden? Einfach nur als Möglichkeit, wer vom Frieden spricht, ist weg politisch. Das stimmt ja nicht. Wir können uns unsere Realität schaffen, wenn wir nur die entsprechenden Bildwelten aufbauen. Das möchte ich vor allem als Zuversicht auch bezeichnen. Das möchte ich vor allem als Zuversicht auch bezeichnen. Und da bin ich also bei Trojanow in guten Händen. Er hat selber gesagt, er ist ja Bulgare. Ilija Trojanow, so wäre sein bulgarischer Name. Und daher muss man immer ein bisschen aufpassen. Ein Moment noch. Was bedeutet für dich Zuversicht, der Begriff? Ich glaube, Zuversicht ist, es ist ja eng verwandt mit der Hoffnung, aber sie ist etwas stärkeres als Hoffnung. Vielleicht kann man so sagen, beides sind Haltungen auf die Zukunft, also auf eine gewünschte Zukunft, irgendwas in der Zukunft wünscht man sich, das passiert oder eine Entwicklung sollte möglichst so und so passieren und während die Hoffnung sagt, ich wünsche mir das und ich glaube auch, dass es möglich ist, sagt die Zuversicht, ich wünsche mir das und ich glaube nicht nur, dass es möglich ist, sondern eigentlich glaube ich, dass es passiert. Also ich glaube nicht nur, dass es möglich ist, sondern eigentlich glaube ich, dass es passiert. Also der Glaube ist vielleicht ein bisschen der Unterschied zwischen der Hoffnung und der Zuversicht. Wobei es gibt natürlich auch eine Skala der Hoffnung. Zum Beispiel man kann ja nicht viel Hoffnung hegen oder nur geringe Hoffnungen hegen. Und man kann aber große Hoffnung haben. Und wenn man große Hoffnung hat, dann ist man vielleicht schon fast zuversichtlich. Genau. Aber das ist ein bisschen eine streng philosophische, begriffsanalytische Erklärung. Aber das würde ich jetzt gerne beisteuern dazu. Vielleicht eine Ergänzung. Es ist ja der Begriff der Sicht des Sehens drinnen. Das ist schon stärker als die Hoffnung für mich. Also da sehe ich was, da schaue ich wohin. Man sieht es schon fast wie geschehen. Es geht um die Bilder, die wir sehen. Dagegen ist übrigens Optimismus, weil das ist ja fast ein kalter Begriff dagegen. Es gibt zum Beispiel keine Zweckzuversicht, es gibt aber einen Zweck Optimismus und das hat einen Grund, glaube ich. Für mich hat Zuversicht was mit der eigenen Weltanschauung zu tun. Ich verbinde Zuversicht auch mit dem Blickwinkel oder mit der Art, wie ich denke, lebe und handle, dass ich einen Einfluss darauf haben kann. Und wenn er nur so klein ist, deswegen bin ich zuversichtlich. Und damit einhergehend auch so eine Art Glaube, dass wir mehrere sind, wir können etwas bewirken. Und ich bin Teil dessen. Dankeschön. bewirken. Und ich bin Teil dessen. Ja. Dankeschön. Ja, ich glaube auch, dass auch ein Wort, das oft bei den Fragen vorkommt, diese Selbstwirksamkeit, also das Gefühl, man kann was ausrichten, ist sehr wichtig, bei sehr vielen Formen der Zuversicht zumindest. Man kann natürlich auch zuversichtlich sein, dass bei Leverkusen Bayern München schlagen wird und man hat selber nichts in der Hand, aber bei vielen Dingen, die vielleicht existenziell wichtiger sind, hat das eine ganz eminente Wichtigkeit, das Gefühl zu haben, man kann zumindest ein kleines Schäufelchen beitragen und man ist nicht alleine. Wir sind mehrere. Das ist ja auch ein starkes Motiv in diesem Roman von Trojanow. Wenn wir das Fußballspiel hernehmen, ich glaube Zuversicht ist, es wird noch viele Begegnungen geben. Irgendwann einmal schaffen wir es. Und es wird auch so sein. Also Bayern München wird nicht ewig immer bessere sein. Das ist die klare Zuversichtshaltung. Beim Roman hat mich sehr fasziniert, dass eben dieser, ich habe es schon ausgebreitet, die Utopie, also dieser Ort die selbstverständliche Basis ist. Dass auch die Zuversicht eben die selbstverständliche Basis ist, dass auch die Zuversicht eben die selbstverständliche Basis ist, von der aus dann mögliche Konflikte im Einzelnen, auch ein näheres Kennenlernen von Situationen der Vergangenheit jenseits eben der Geschichtsbücher möglich sein wird und eben auch eine kleine Intervention mit Auswirkungen, die durchaus offen bleiben im Roman. Also es wird jetzt auch nicht suggeriert, dass hier eine Erzählung die Welt in einem großen Bogen erklären und verbessern kann. Aber es wird in jeder Zeile dafür hingeschrieben, dass genau die Haltung, die Sie nennen, ich persönlich, kann Zuversicht leben und kann sie weitergeben. Genau auf diese Basis hin wird hingeschrieben und das ist einerseits die Basis, andererseits auch die Zielvorstellung. Und das nenne ich eben diese literarische Souveränität bei diesem Autor. Ich möchte kurz versuchen übrigens Tokarczyk und Trojanow zu verklammern. Ich finde das eigentlich diese Zukunftsutopie, die der Hintergrund dieses Romans ist, man kann ihn ja lesen als quasi einen Mythos, nur dass er eben interessanterweise ein Zukunftsmythos ist, der hat aber auch Zuversicht stiftet und Sinn stiftet. Also da wird ja auch eine Welthaltung, ein Bild der Zuversicht generiert und hat durchaus mythische Qualitäten, dadurch finde ich. Und ich finde es total spannend, weil normalerweise Mythos ist eher etwas, was irgendwann in der Vergangenheit geschehen ist oder maximal alles jetzt durchwirkt. Aber einen Mythos der Zukunft finde ich eigentlich ganz toll. Ich beiße mir jetzt auf den Hintern, dass ich ihn nicht gefragt habe, ob er sich gelesen hat, weil er genau auf diese Zeilen eigentlich hingeschrieben hat. Ja, er ist dieser liebevolle Erzähler. Er ist derjenige, der diese Kraft einerseits in sich hat natürlich, aber es auch zur Anwendung bringt. Genau. Weitere Fragen oder Gedanken, Beiträge dazu? Ich wollte einfach mal Danke sagen. Sie und ihr alle macht das einfach so großartig. Und Ihre Grundbotschaft oder eure Grundbotschaft, Sie lieber Peter Aßmann kenne ich noch von Uni-Zeiten. War ich damals schon zuversichtlich. Schön war es. Einfach, dass die Zuversicht durch das Lesen, durch das Rezipieren von Texten geschaffen wird. Dass der Erzählstrang eines menschlichen, fantasievollen Raumes nie zu Ende geht und so weiter. Also ich wollte jetzt einfach einmal Danke sagen. Und ja, durch das Lesen entstehen dann neue Räume von Vorstellungen, die man dann hinterfragen kann, reflektieren kann. Und so entstehen dann eben die Utopien und ja, das wollte ich jetzt einfach noch sagen. Danke für die großartige Möglichkeit heute, also wirklich, Chapeau, danke. eigentlich sehr intensiv beschäftigt hat, war diese Grundfrage, ist das jetzt quasi ein glückliches Außerweltsein, wenn du mit Zuversicht leben kannst? Oder ist das auch etwas, was ansteckend sein kann und oder was man weitergeben kann oder was überhaupt sich aus einer Gemeinschaft heraus generieren kann? Und an Ihre Worte anknüpfend ist mir dieses Wort Interesse einfach gekommen. Also interessiert bleiben. Interesse, also auf Beziehungen ausgerichtet sein, auch auf neue Beziehungen, auf neue Informationssituationen, neue Möglichkeiten, ein anderes Denken, nicht querdenken oder queer als Grundhaltung, sondern wirklich immer wieder von Neuem sich relationieren. Mir kommt immer wieder das Italienische, immer Relacionarsi heißt ein bisschen was anderes als einfach nur Beziehungen leben. Also auch ganz bewusst ein Interesse am Anderen haben und an anderen Fakten haben. Ja, da möchte ich auch nochmal anknüpfen. Die Fantasie ist ja schon angesprochen worden, die Einbildungskraft als große Movens einer möglichen positiven Entwicklung und auch diese Fantasie, die sich über die Literatur nicht nur transportiert, sondern auch ins Werk setzt. Und ich glaube einfach, solange es diese Fantasie gibt, die unter anderem, nicht nur, aber unter anderem durch Bücher zu uns gelangt, können uns, solange können wir nicht vollständig resignieren und Resignation ist ja eigentlich das Gegenteil, wenn man so will, oder die Abwesenheit von jeglicher Hoffnung und Zuversicht und solange wir aber uns eine andere Welt vorstellen können, ist sie auch möglich und alles, was möglich ist, heißt deswegen so, weil es wirklich sein kann irgendwann. Ich möchte eine Frage in die Runde stellen, weil wie helfen Rituale? An dem bin ich hängen geblieben. Weil Zuversicht ist jetzt keine Meditationssituation oder Zuversicht ist es auch nicht. Irgendwas, was man Gymnastik im Gehirn betreiben kann. Also wo ist der Anknüpfungspunkt? Wie setzt ihr das? Du hast ja die Frage gestellt. Gibt es auch eine mögliche Antwort deinerseits? Ja. Es ist die Frage, wie helfen Rituale und wenn ja, wie? Es sind ja zwei Fragen da drinnen. Die ist ehrlich gesagt einfach aufgetaucht, diese Frage. Ich habe die runtergeschrieben. Ich habe wahrscheinlich an diese dunkle Zeit gedacht. Und da gibt es sehr wohl Rituale, die sehr weit zurückreichen, die sehr teilweise religiös sind, die uns helfen in dieser dunklen Zeit. Also Weihnachten ist nicht umsonst jetzt und mit ganz viel Licht. Oder das Lichterfest, Lucia-Fest im Norden. Das sind Rituale, die uns in der Zeit, wo es ganz, ganz dunkel ist, zeigen, es gibt Licht. Und es wird auch wieder Licht kommen. Wintersonnenwende zu feiern. Mit dem klaren Wissen, es wird wieder heller werden. Also ich habe es wirklich einmal nur so ganz so gedacht. Aber ich habe auch die Antwort nicht. Ich habe auch keine Antwort. Ich kann nur ein paar Gedanken dazuspinnen. Mir ist das beim Wort Ritual, habe ich wieder die Verwandtschaft zum Mythos, der in meinem Text eben so eine große Rolle spielt, gesehen, weil beide Begriffe haben ein ähnliches Schicksal. Es gibt zwar immer noch quasi unsere privaten Mythen und Meinungen und auch private Rituale, die oft im Kontext einer Selbstoptimierung passieren, aber interpersonal in einem größeren Zusammenhang funktionierende Mythen und Rituale sind uns ja quasi abhandengekommen. Natürlich gibt es in Religionsgemeinschaften gewisse Mythen und Rituale und Mythen sind uns ja quasi abhandengekommen. Natürlich gibt es in Religionsgemeinschaften gewisse Mythen und Rituale, aber die Rituale und Mythen, die einen allgemein gesellschaftlichen Sinn stiftenden und Gemeinschaft stiftenden Effekt hätten, die sind eigentlich Mangel. Und die wären aber sehr gut. Und der Vorteil des Rituals wäre noch dazu, dass es so ein sinnliches und es eine Sinnlichkeit hat, eine Empirie hat und ein Konkretwerden hat, ein gemeinschaftliches Handeln. Ich kann nicht sagen, was es sein könnte, aber es wäre gut, wenn es es gäbe. Wir haben hier eine Diskussion gehabt. Jetzt so eine Viertelstunde vor Ende muss es heraus. Dass ich die Isabel Allende, also ihre Bücher natürlich, ich kenne sie nicht persönlich. Wie kann ich es in einem Abend der Zuversicht halbwegs positiv formulieren, nicht eben zu den für mich beglückendsten Autorenerfahrungen zähle. Vielleicht, weil zunächst Weihnachten war. Ich war kurz vor Weihnachten in Chile. Dort hat es zu Weihnachten zwischen 25 und 30 Grad, je nachdem, wo man sich befindet. In der Nähe der Antarktis natürlich nicht, aber Hauptstadt Santiago. mit der Coca-Cola in der Hand, so absurd vorgekommen wie dort. Das ist eine der Realitäten von Chile. Solche Dinge habe ich natürlich vergeblich gesucht bei der Isabel. Aber mir geht es da eher um die Frage des Mythos. Weihnachten ist eines der faszinierendsten Feste. Es ist eigentlich das Einzige, das sich weltweit halbwegs platzieren konnte. Natürlich nicht immer im gleichen religiösen Zusammenhang, eh klar. Aber die Frage ist eben, was verbindet man mit Weihnachten? Also manchmal zumindest ein kleines Innehalten, ob jetzt vom Konsumdenken geprägt oder von religiösen Vorstellungen etc. Aber das für mich Wesentliche wäre eher diese Adequanz des Mythos. Also der Mythos für die jeweiligen Gesellschaften, für die jeweiligen Geschichten eine Zukunftsperspektive in sich trägt. Und das ist der Weihnachtsmann mit Coca-Cola in Chile für mich nicht. Aber du wolltest ja deine Kritik äußern. Nein, da zitiere ich sie selber, Aber du wolltest ja deine Kritik äußern. Nein, da zitiere ich sie selber. Vorbereitet. Jede Schrift ist ein Gifterl. Ihr Großvater wird hier so zitiert. Ich kann dir nicht trauen, weil du alles veränderst. Wenn ich sterbe, ist keiner mehr da, der dich im Zaum hält, und bestimmt wirst du herumgehen und Lügen über mich erzählen. Und dabei lacht er und hält sich ein Taschentuch vor den Mund, weil er seine Gesichtszüge noch nicht wieder beherrschte. Und sie geht auch noch öfter darauf ein. Sie möchte zum Beispiel ein Interview von Pablo Neruda. Der sagt, das gibt er ihr nicht, weil sie alles verdreht und sie soll Romane schreiben. Ja, da ist sie gut aufgehoben, aber kein Interview mit ihm, weil da vertraut er ihr nicht. Und als sie Journalistin ist, schreibt sie alles Mögliche. Sie nimmt, was sie kriegen kann und schreibt auch Horoskope. Und weil sie keine große Lust hat, sich irgendwie damit zu beschäftigen, findet sie die Horoskope. Also sie geht da. Aber das machen heutzutage auch viele Leute. Aber sie erhebt nicht den Anspruch darauf, eine Wahrheit zu, es sie überhaupt gibt, weil die Geschichte ist immer das, wie wir es uns erzählen und was wir daraus machen. Im Geisterhaus ist es das Problem. Das war einfach meine Erfahrung. Ich komme hochgeladen mit dem Geisterhaus, alle Seiten parat und was weiß ich was, nach Chile und sage, ich habe das gelesen. als ein DDR-gestellter Chilene bei meinem zweiten Besuch ihre Ausstellung in Chile und mit Chile 99.2000 organisieren können. War natürlich traumhaft. Und der zweite Begleiter war ein José Balmaceda, also da spricht der Adel schon vom Namen. Also sicher die andere Seite. Genau die gleichen Aussagen, genau die gleichen Situationen. Also das Faszinierende ist die persönliche Geschichte und die Kraft des Geschichtenerzählens, die dort im Konflikt kommt, meines Erachtens, wenn es um historische Perspektiven und um historische Bilder geht. Weil da werden Sympathien natürlich unterschiedlich verteilt, um nur mal auf dieser Basis anzufangen. Das, was Trojanow macht, das ist auf einer ganz anderen Ebene eben diese Grundhaltung zu reflektieren und literarisch auszubauen. Viel komplizierter, das ist wenn man so sagt, ein Page-Turner. auszubauen. Viel komplizierter, das ist, wenn man so sagt, ein Page-Turner. Also, wie geht es denn aus? Ja, sie stirbt zum Schluss, aber wie stirbt sie? Da musst du durch, wie viel? 350 Seiten? So ungefähr. Bei dem Buch geht das nicht, weil du eigentlich immer wieder von Neuem einsteigst und eigentlich immer wieder von Neuem innehältst, weil hier auch die entsprechenden Schnitte da sind, aber nicht so Serienschnitte, ich wiederhole mich, sondern eher immer die Frage auf dich, wo stehst du? Was würdest du tun, wenn, was wir uns alle, denke ich einmal, schon imaginiert haben, du in die Zeit reisen könntest? Wo würdest du hinreisen? Was für Erfahrungen würdest du dann machen? Oder was würdest du irgendjemandem mitgeben wollen oder verändern wollen? Das ist eine ganz andere Grundhaltung. Und glücklicherweise gibt es so viele und verschiedene Erzähler und verschiedene Menschen, die schreiben und ihre Zugänge machen für unterschiedliche Menschen, wo man wieder andecken kann. Ich glaube, es geht eh nicht um einen Wettbewerb. Wer ist der Beste, der das vermitteln kann, sondern wer spricht mich gerade an und beantwortet gerade die Fragen, die ich habe. Ich möchte auch in diese Kerbe noch einmal hineinschlagen. Es geht um Bücher, es geht ums Lesen, es geht um diese Kulturfähigkeit, denn jedes Buch produziert automatisch ein Kino im Kopf. Und ein gutes Buch macht dieses Kino im Kopf auch reflektierbar, überprüfbar, erweiterbar, personalisierbar. Der Fernseher interessiert eh schon nicht mehr. Das ist nur, wenn du ganz müde bist. Vorher tust du wahrscheinlich noch irgendwelche Zitate vom Fernsehen, also von irgendwelchen Filmen, also die ganzen Social-Media-Partien, die da dann irgendwelche Szenen, die du eh kennst, wo du das vorher und nachher schon parat hast so ungefähr. Allerdings ist das eben nicht ein entwicklungsorientiertes, sondern ein zitierendes Element. eben nicht ein entwicklungsorientiertes, sondern ein zitierendes Element. Und da ist einfach die Kraft der Literatur einmal mehr nicht einmal gefragt, sondern sie ist selbstverständlich da. Man muss nur ein Buch zur Hand nehmen und zumindest ein paar Seiten lesen. Ein paar Seiten. Es reichen zwei Seiten am Tag. Was auch immer. Und ich glaube, dass die Bücher, die wir heute hier vorgestellt haben, genau auch die Basis für diese Zuversicht sein können. Weil wir sind natürlich oftmals mit verordneten Büchern auch aufgewachsen. Natürlich haben wir auch eine, also meine Generation sage ich jetzt, weil wir so schön im Zehnerabschnitten da vor euch sitzen, was ja eigentlich auch ganz spannend ist. Wir waren der richtigen Reihenfolge. Aber die Frage ist einfach mediale Kompetenz. Wir haben Lesen gelernt, bei was auch immer. Also bei mir war es halt noch Karl May, wo ich wirklich Lesen gelernt habe. Aber muss ja nicht sein. Es gibt schon was anderes auch. Aber die Frage, dass man von einer Wortformulierung in eine Bildformation im Gehirn kommen kann und auf der Basis dann andere Reflexionen über das eigene Leben oder über das Zusammenlegen setzen kann, das sehe ich als die zentrale Basis für Zuversicht. Und da wären wir wieder bei Dukacuk und ihrer Rede, oder? Ah, sicherlich. Da geht immer was. Aber ich knüpfe da kurz an. Tatsächlich, zum Beispiel das Fernsehen oder allgemein visuelle, vor allem narrativ oder künstlerisch nicht wahnsinnig anspruchsvoll oder provokativ gestaltete Formate, Kinofilme, Serien, whatever, die dringen ja nahezu unvermittelt in unser Bewusstsein ein. Während beim Lesen ja viel mehr die eigene Fantasie, der eigene Verstand gefordert ist. Wir müssen ja die Bilder erst produzieren und kriegen sie nicht quasi freihausgeliefert. Wir müssen aktiv tätig sein. Und ich glaube, deswegen ist Lesen tendenziell immer ein bisschen intelligenter und wahrscheinlich auch förderlicher für so ziemlich alles als zumindest gängige visuelle Formate. Das ist jetzt ein bisschen ein Kulturkonservatismus, aber den gebe ich euch nochmal mit. Also ich bekenne mich voll dazu, das ist Zuversicht. Das ist Zuversicht. Wie oft wurde das Buch schon totgeredet? Diesmal stirbt es wirklich. Nein, ich bin zuversichtlich. Darf ich noch? Bitte, ja. Ich würde noch einmal gern auf den Begriff satt zurückkommen. Ich meine, jetzt sind wir näher dran an den Tatsachen des täglichen Lebens, dass man eigentlich heute genügend darüber weiß, wo wir satt sind, worin wir schon satt sind und was man tun müsste, um sozusagen zu überleben. tun müsste, um sozusagen zu überleben. Wir sind heute da auf einer sehr theoretischen Schicht sozusagen und die Realität ist also hier ziemlich ausgespart geblieben. Das ist die Frage, ich fühle mich jetzt direkt angesprochen, ist die Frage, von welcher Realität wir reden. Wenn ich mir die Realität so konstruiere, dass eben der Handel das braucht, die Wirtschaft das braucht, dass wir unbedingt Panzer produzieren müssen, um uns zu schützen, dann werden wir die Panzer auch zum Einsatz bringen. Das ist eine Erzählung, eine Realität. Diese Bücher geben uns die Kraft, die Realität zu verändern. Eine andere Erzählung einfach zu probieren, zumindest stückweise, zumindest in kleinen Teilen, zumindest im Ansatz, um nicht zu resignieren und zu sagen, die Faktizität, die Faktenlage oder das sind die Träumer, das sind die Weltfremden. Oder da gibt es ja noch ein paar so schöne, nette Attribute. Also ich bin noch aufgewachsen, Gutmensch war ein Ziel. Also jetzt ist das eine Beschimpfung. Aber lassen wir das. Worum es mir einfach geht, ist tiefer zu denken, höher zu denken, breiter zu denken, einfach sich klar damit zu konfrontieren, dass es Realitäten, verändernde Mechanismen des menschlichen Geisteslebens gibt. Und die Bücher sind das. Und die Ansätze, die wir gehört haben, man kann eine persönliche, wirklich tief traurige Situation über das Schreiben, auch über das Lesen an der Tod des eigenen Kindes, ist eine Katastrophe. Zumal in diesen Jahren. Anders sich erschreiben. Man kann eine Grundhaltung zwischen Politik, Psychologie, Mythos, Einfühlung und Aussagekraft auch in wenigen ganz prägnanten Zeilen, das ist ein Satz nach dem anderen, der in dieser Rede einfach prachtvoll Möglichkeiten eröffnet. Oder man kann das einfach schlichtweg zur Anwendung bringen. Das ist ein Plädoyer, weil wenn wir so weitermachen, dann werden die vielen Probleme, die wir alle uns imaginieren, immer größer werden. die vielen Probleme, die wir alle uns imaginieren, immer größer werden. Und dann wird auch der Blick auf diese Probleme immer enger werden. Wir brauchen einen weiteren Blick, wir brauchen einen größeren Blick. Und der, das war ja schon fast schlusswortartig versucht, ist Kreativität, ist Interesse, ist einfach eine Zuversichtshaltung. Davon bin ich zutiefst überzeugt am Ende oder in einer späten Phase meines Lebens, wo ich schon vieles gesehen habe, schon vieles gemacht habe, schon vieles erlebt habe. Also das positiv Neue ist das Interessante und Wichtige. Dankeschön. Und alles andere ist eine Chance. Stefan, was geht dir jetzt noch zum Abschluss durch den Kopf? Nein, ich gebe allen noch mit auf den Weg. versuchen wir mit einer gewissen Zärtlichkeit und mit einer gewissen Dosis Liebe voller Zuneigung an die Welt und unsere Mitmenschen heranzugehen. Und damit stemple ich mich hiermit zum Hippie und verabschiede mich schon mal. Dankeschön, Dankeschön. Ja, ich möchte noch was teilen, was so mein Zuversichtsanker in ganz schwierigen Zeiten ist. Das ist ein Lied von einem ursprünglich Poeten, Leonard Cohen, hat ja als Poet begonnen und wurde dann erst zum Sänger, Songwriter. Der hätte den Nobelpreis kriegen sollen. Ja, das können wir immer wieder diskutieren. Und er hat dieses Lied geschrieben in einer Zeit, wo es ihm ganz, ganz schlecht ging. So viel ist bekannt und ich will aber jetzt nur den Refrain und einige werden das kennen. Und ich will aber jetzt nur den Refrain, und einige werden das kennen. Ring the bells that still can ring. Forget your perfect offering. There is a crack, a crack in everything. That's how the light gets in. That's the anthem. Und gerne anhören und immer wieder anhören. Damit möchte ich abschließen. Ja, und damit hoffe ich sehr, dass wir unsere Zuversicht und die Zuversicht, die wir da gefunden haben, mit Ihnen teilen konnten, dass Zuversicht ansteckend sein kann, hoffentlich auch ist, so wie Sie sie sowieso nicht ohnehin schon mitgebracht haben hier heute. Und darf mich bei euch beiden ganz, ganz herzlich bedanken. Vielen, vielen herzlichen Dank. Danke, auch von meiner Seite. Vielen Dank. Thank you.