Musik Guten Tag, ich begrüße Sie herzlich bei einer neuen Folge der Sendung Denken hilft bei DorfTV. Wie immer haben wir einen spannenden Gast geladen, diesmal Andreas Beham. Danke für dein Kommen. Sehr gern, danke für die Einladung. Andreas Beham hat Politikwissenschaften studiert, er arbeitet in Wien. studiert, er arbeitet in Wien, er ist, so kann man das sagen und so steht es auch in Wikipedia, der Experte in Österreich oder auch im deutschsprachigen Raum für den Rechtsextremismus. Er hat viel publiziert, also man findet bei ihm in den Medien, in den Zeitungen, ein Buch kenne ich, Extreme Rechte in Europa. Und er arbeitet seit vielen Jahren beim Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, wie der Name sagt, ist aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus heraus entstanden. Im Übrigen gilt das ja auch für die zweite Republik, also für den Staat, in dem wir leben. Und angesichts der Tatsache in der politischen Breite dieses Widerstandes und auf diese Breite sind wir bis heute stolz. Also kann man nicht nur von einem kommunistischen Widerstand sprechen oder vom sozialistischen, sondern es gab auch einen Widerstand von konservativer Seite. Von konservativer Seite. Wir sagen immer, auch auf Anwürfe von rechtsextremer Seite, wir seien kommunistische Tarnorganisationen. Da ist überhaupt nichts, was tarnen wir, erstens. Und zweitens, wir sind so kommunistisch, wie es der Widerstand war. Es ist unbestritten, auch von konservativen Historikern und Historikerinnen, wird es nicht bestritten dass kommunisten und kommunistinnen den höchsten blutzoll zum im kampf für die für die befreiung getragen haben auch in österreich im widerstand aber und das ist wichtig der widerstand war nicht nur kommunistisch es gab auch an widerstand der politischen mitte an konservativen jahr an rechten widerstand auch von katholikern wohl ist ein wider, monarchistisch und so weiter. Also das ist das eine, diese Überparteilichkeit, diese relativ politische Breite, die wir bis heute repräsentieren, aber eben noch einmal eine ganz enge Verbindung natürlich zum Auftrag des Widerstandes zum Nie wieder. Also wir verstehen unseren Auftrag eminent politisch, im Sinne der Vergangenheitspolitik. Das andere Standbein oder Gründungsmoment ist die Wissenschaft. Wir sind Anfang der 1960er Jahre, 1963 wird das Dokumentationsarchiv sozusagen die Gründung eingeleitet. Da konnte man an den Universitäten in Österreich nicht wirklich kritisch zum Nationalsozialismus forschen. Es gab keine Zeitgeschichte. Gerade an den Universitäten war doch diese Kontinuität, wie wir es auch nennen, am deutlichsten ausgeprägt vielleicht von allen gesellschaftlichen Institutionen. Das heißt aber auch kein Luft, kein Raum für kritische Arbeiten zu Faschismus und Nationalsozialismus. Und darum haben sich junge Historiker, Historikerinnen, Studierende außeruniversitär ein Standbein auch zu schaffen versucht. Und dieses Interesse in der Forschung, der Wissenschaft ist mit dem politischen Interesse des Nividas sozusagen im Dokumentationsarchiv quasi zusammengekommen. Und bis heute repräsentieren wir beides. Ein Lobby für den Widerstand, beziehungsweise natürlich auch für seine Ideen, für den Geist des Widerstandes und auf der anderen Seite eben wissenschaftliche Einrichtungen, eine Forschungseinrichtung. Das heißt, es ist so etwas Ähnliches wie ein Universitätsinstitut. Das heißt, es wird wissenschaftliche Forschung gemacht und hier bist du beschäftigt. Und deine Agenda ist eigentlich Rechtsextremismus? Genau, es gibt mehrere Abteilungen, die jetzt auch so genannt werden im Dokumentationsarchiv. Eine davon ist vor liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit auf der historischen Forschung, Widerstandsforschung, Täterforschung, Opferforschung und so weiter. Wir haben ja das Interview schon länger geplant. Und heute ist für die Zuseherinnen und Zuseher der 7. Januar 2025. Es ist eine historische Zeit. Gestern hat der Herr Bundespräsident Herbert Kickl den Auftrag erteilt, eine Regierung zu bilden. Das heißt, wir sind sozusagen ganz, ganz aktuell. du jetzt von deiner Art von Begrifflichkeit sagen, wir bekommen einen Rechtsradikalen als Bundeskanzler bzw. wie verstehst du diesen Ausdruck und wie definierst du das und wie würdest du dann die FPÖ bezeichnen und wie würdest du Herbert Kickl bezeichnen? Bleiben wir vielleicht beim letzten Teil der Frage nach der Person, da tut man sehr schwer. Also es gibt ganz wenige Personen in Österreich und international, wo ich mir so sicher bin, in der Einschätzung, in der Charakterisierung, dass ein Wort, eben wie rechtsextrem, faschistisch, neonazistisch, was auch immer dann im jeweiligen Fall passt, dass ein Wort ausreichen würde, diese Persönlichkeit zu charakterisieren. Wir sprechen lieber von Organisationen oder Programmen oder einer Politik, die wir charakterisieren. Und da ist doch zumindest im Dokumentationsarchiv unbestritten seit 1993, und da haben wir das das erste Mal gemacht, nämlich dass die FPÖ eine rechtsextreme Partei ist und wir haben sie erstmals als solche bezeichnet. Wobei wir immer betont haben, einerseits das Rechtsextrem nicht extremistisch heißt, nicht verfassungsfeindlich. Wir grenzen den Begriff ab von dem des Neonazismus. Das ist sozusagen der Teil der extremen Rechten, der sich positiv auf den Nationalsozialismus bezieht, seine Verbrechen leugnet und so weiter und eine ausgeprägte Gewaltbereitschaft oder Tätigkeit aufweist. Das ist der Neonazismus. Und das betone ich deswegen so diese Unterscheidung zwischen neonazistisch, also verfassungsfeindlich und rechtsextrem, weil da doch gravierende Unterschiede zu Deutschland bestehen. In Deutschland heißt rechtsextremistisch verfassungsfeindlich. Und wir haben weder eine freie demokratische Grundordnung noch, kennt die österreichische Rechts- und Verfassungsordnung, einen Extremismus. Wir haben ja auch nicht diese Stelle, die die Verfassungsfeindlichkeit von Parteien sozusagen beurteilen könnte. Das gibt es in Österreich nicht. Genau, also ganz andere Grundlagen. Und nur auf Basis dieser unterschiedlichen Grundlagen war es und ist es uns möglich, die FPÖ als rechtsextrem zu bezeichnen. Wobei wir immer sagen, nicht extremistisch, nicht verfassungsfeindlich. Und wir sagen noch etwas dazu. Und das ging sich nämlich sonst auch rein rechnerisch gar nicht aus. Und wir sagen noch was dazu, und das ging sie nämlich sonst auch rein rechnerisch gar nicht aus, das heißt nicht, dass die Motivation, die FPÖ zu wählen, in 100% der Fälle eine Rechtsextreme ist. Das ist der nächste wichtige Punkt. Und das heißt im Übrigen auch nicht, und da bin ich wieder bei der Person, dass alle Funktionäre, Funktionärinnen, Mitglieder, wie auch immer, wo man die Grenze zieht, in diesem Sinne als gefestigte Rechtsextreme zu bezeichnen sind. Was aber, und da wieder zurück zu Herbert Kickl, er ist der Obmann einer rechtsextremen Partei. Okay. Das reicht mir eigentlich als Ausruf. Und weil du den Begriff rechtsradikal verwendet hast, den können wir uns in Österreich unter Anführungszeichen insofern sparen, der ist in Deutschland wichtig, wo ich ja eben jemanden, wenn ich jemanden in Deutschland als rechtsextrem oder extremistisch, wie es dort heißt, bezeichne, sage ich, ja, hat das Folgen. Diese Verfassungsfeindlichkeit, die ich immer attestiere. In Österreich habe ich das Problem nicht. Also ich brauche diesen Ersatzbegriff rechtsradikal, um diesen Teil der extremen Rechten, der noch innerhalb der Verfassung sich artikuliert, zu bezeichnen, brauche ich in Österreich nicht. Ähnlich gilt für rechtspopulistischisch das auch hier oft verwendet wird aber wenn man immer angst hat wenn man rechtsextrem sagt wird das gleich als verfassungsfeindlich verstanden ja und radikal also dass es gibt für dich gibt es doch hier kriterien vielleicht können sie uns die kriterien n vieles, was die FPÖ macht oder sagt oder tut, zu? Wir haben immer operiert, auch bei der Charakterisierung der FPÖ, mit dem Begriff von Willi Holzer, Klagenfolter, mittlerweile emeritierter Historiker. Und er ist auch im Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus auf 80 Seiten argumentiert, ausformuliert. Und hier ist es nochmal wichtig, im Unterschied zur deutschen Begrifflichkeit, dass man nicht auf Formales abhebt und dazu gehört auch sozusagen die frontale Ablehnung oder das Anlaufen, das militante Anlaufen gegen die parlamentarische, liberale Parteiendemokratie. Damit hat sich die FPÖ arrangiert. Wir kommen vielleicht auf den Demokratieaspekt nochmal zurück im Zusammenhang mit dem Autoritarismus. Das heißt, das ist für uns genauso wie die Gewalt in Deutschland braucht sozusagen irgendwo den Nachweis zu einer zumindest latenten Gewaltbereitschaft, um von Extremismus sprechen zu können. Brauchen wir nach der Begrifflichkeit von Holzer nicht. Was wir aber brauchen ist, und das ist ganz wichtig, eine antiliberale Grundhaltung. Was heißt das? Die Ablehnung sozusagen des Individuums als die entscheidende Bezuggröße. Es ist auch im FPÖ-Programm zwar das Individuum genannt und wird positiv geframed, aber es gibt wie immer im Rechtsextremismus ein großes Aber und das ist das Volk. Und das ist das Entscheidende. Also das Primat jetzt nicht der Nation als politische Willensgemeinschaft, sondern das Primat des Volkes, als, wie es auch oft heißt in der FPÖ-Programmatik oder im Schrifttum, organische oder natürliche Gemeinschaft, Abstammungsgemeinschaft. Also Volk vor Individuum ist das Erste. Das Zweite, was wichtig ist, und wir sprechen hier wirklich vom definitorischen Kern des Rechtsextremismus, also das, die Rede von der Forderung oder wie immer von Volksgemeinschaft zum Beispiel, gehört in diesen Kern, dieses antiliberale Moment, damit heißt es auch natürlich das autoritäre Moment. Und das Zweite ist der Bezug auf die Natur. Also der Rechtsextremismus, nach unserem Verständnis, ist immer Sozialdarwinismus. Jede Ungleichheit, die soziale Ungleichheit ist, wird zu einer natürlichen Ungleichheit und als solche legitimiert. Wenn etwa freiheitliche Politiker und Politikerinnen im Nationalrat gegen das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare anrennen, dann machen sie das oft und wiederholt, machten sie das in der Vergangenheit mit dem Hinweis, das ist sozusagen naturwidrig. Also Bezug auf die Natur oder auf Naturgesetzmäßigkeiten, wie auch immer, also ein biologistisches, sozial-darwinistisches Menschenbild, das wäre das eine. Und eben dieses völkische Volksgemeinschaftsmoment, das Antiliberale. Und rund um diesen Kern, der wie gesagt vorhanden sein muss, also wenn ich den nicht nachweisen kann, im Programm, in der Agitation, in der Propaganda, wobei es da natürlich Unterschiede auch gibt, wenn das nicht nachzuweisen ist, ist die Partei nicht als rechtsextrem zu bezeichnen. Dazu kommt noch der Nationalismus, der Rassismus, der Antisemitismus. Aber all das, wie auch den Autoritarismus, kann ich irgendwie auch aus dem Kern ableiten. Es gibt keine Volksgemeinschaft ohne Rassismus oder ohne Antisemitismus. Das kann nicht funktionieren, weder in der Theorie noch so fernstehend. Das heißt, ein ganz zentraler Bezug ist der Volksbegriff, deswegen auch der Volkskanzler oder die Volksgemeinschaft. Und wenn man jetzt über Volk redet, dann hat man natürlich immer einen Gegenbegriff. Und einer der Gegenze getrieben kommt man letztlich zu einer Verschwörung oder zu Verschwörungen. Also sozusagen die Systemparteien sind sozusagen so quasi eine homogene Gruppe und jetzt kann ich das insgesamt auch in einem Weltmaßstab sehen. Und für mich war zum Beispiel in der Beobachtung nicht des Nationalratswahlkampfes, sondern des EU-Wahlkampfes im Juni vorigen Jahres interessant, dass die FPÖ, die hat da im Mai so ungefähr ein Video, so war sie 25 Minuten gesendet. Das Video gibt es übrigens immer noch auf dem Internet. Das habe ich gestern getwittert oder im Plusky. Und da wird eigentlich relativ unverhohlen so etwas wie eine Weltverschwörung der Globalisten angeführt. Weltverschwörung der Globalisten angeführt. Und ich weiß, dass eine deiner Expertisen dieses Verschwörungsdenken ist. Und für jemanden, der so wie ich, was für sich sozialwissenschaftlich oder von der Ökonomie kommend her denkt, das ja völlig undenkbar, soziale Phänomene durch eine Verschwörung zu erzählen. Es gibt Verschwörungen, nur das ist halt ein empirischer P2 in Italien gegeben und so weiter. Es gibt Verschwörungen. Wenn ich sage Verschwörung, dann liegt sozusagen die Beweislast bei mir. Und wie man überhaupt in solchen Kategorien oder wie die quasi eine Art von Denkmechanik des Verschw so ähnlich wie bei Orban, eine Weltverschwörung der Globalisten zu propagieren. Vielleicht könnten wir auch noch dann reden, in der medialen Wirklichkeit von Österreich ist das kaum thematisiert worden. Wie man sich weigern würde, die Absurdität von dem irgendwie nachvollziehen. Wie könnte man das erklären, in dieser Denkmechanik, dass eine Absurdität wie eine Weltverschwörung überhaupt Sinn geben kann für die Erklärung von sozialen Welten. Ja, eben, du hast einen wichtigen Punkt angesprochen, Sinn, Sinnstiftung, und darum geht es. Und das hat ein Kollege mal für den Antisemitismus im Besonderen, aber ich glaube, es gilt auch allgemein für das Verschwörungsdenken, für den Verschwörungsmythos, er stiftet Sinn, wo kein Sinn ist. verschwörungs mythos erstiftet sinn wo kein sinn ist das was nicht für alle gleich ja manche können sinnlosigkeit nicht wissen nicht verstehen besser aushalten wie andere aber gerade im internet zeitalter schickt es sich immer weniger bis gar nicht mehr heute nicht wissen zuzugeben wenn man es das machst du wohnst also diese illusion zu wissen, alles wissen zu können, hat natürlich die Nachfrage nach solchen Verschwörungsmythen enorm noch einmal befeuert. Gleiches gilt für tatsächliche, aber auch empfundene sogenannte Kontrollverluste. Ja, das Gefühl sozusagen, es entgleitet einem etwas. Jetzt kann man sich natürlich fragen, in modernen Gesellschaften, ja, worüber hattest du je denn die Kontrolle? Ja, war das nicht eh immer eine Illusion? Ja, aber was ja tatsächlich wir ja schon länger auch im Prozess der europäischen Integration beobachten, ist jetzt nicht, wie die FPÖ behauptet, ein Souveränitätsverlust in Österreich, sondern eine Verschiebung von Souveränität, von der nationalen Ebene zur europäischen Ebene. Jetzt kommt es aber auf der europäischen Ebene, wenn man so will, wo es ja noch keine Demokratie gibt, nach wie vor nicht, trotz allen Verbesserungen. Es gibt keinen Staat in Europa, wie das ein französischer Kollege einmal formuliert hat. Und das ist genau das Problem. Ein Staat ist entweder demokratisch oder nicht demokratisch. Aber er ist potenziell demokratisierbar. Das gilt für einen Nichtstaat nicht. Das heißt, solange die EU nicht staatsähnlicher wird, haben wir dieses Repräsentationsproblem, dieses Souveränitätsproblem. Das heißt, und das ist das Fatale, im Kern ist die FPÖ-Message richtig. Es ist nur die Frage, wie das dann sozusagen, was daraus und damit gemacht wird. Nämlich die Forderung ist nicht, okay, dann schaffen wir eben auch auf europäischer Ebene eine Demokratie, die diesen Namen verdient. Dann schaffen wir wieder dieses, und es geht hier um Volkssouveränität, eben weniger um individuelle Souveränität, schaffen wir wieder eben diese Souveränität auf europäischer Ebene, schaffen wir ein wirkliches Parlament mit wirklichen Befugnissen, die ein Parlament hat und so weiter. Das wären sozusagen die äußeren Faktoren. Und da kommen noch andere dazu, parlament mit wirklichen befugnissen die ein parlament hat und so weiter das werden sozusagen die äußeren faktoren und da kommen noch andere dazu soziale faktoren ökonomische die man alle mit kontrollverlust und vor allem mit angst mit angst zusammenfassen kann die eben auf individuell aber auch sozialer ebene die nachfrage erklären nach solchen Verschwörungsmythen. Aber jetzt mit dem Blick auf die Handelnden, auf die Rechtsextremen, aber auch konkret auf die FPÖ. Du hast den Wahlkampf, den letzten EU-Wahlkampf genannt, auch diesen, wie ich meine, im Kern antisemitischen Code der Globalisierer. der Globalisierer. Also wir sehen auch, wie diese neuen Verschwörungsmythen quasi auf den ausgetretenen Pfaden des alten Antisemitismus sich hier verbreiten. Das ist eine Kontinuität, auf die in Österreich immer viel zu wenig hingewiesen wird und die betrifft natürlich gerade nicht nur, aber auch natürlich die FPÖ als Partei des dritten Lagers und als solche. Solange sie mit diesem Lager nicht bricht, mit dem völkischen, mit dem deutschen Nationalismus, muss sie sich ihm gefallen lassen, eben auch hier in eine antisemitische Traditionslinie gestellt zu werden. Und aus Perspektive jetzt eben der Akteure wie der FPb ergibt sich auch eine notwendigkeit nämlich danke und darauf weist hannah arendt hin in den 50er jahren in den elementen totalitärer herrschaft das bestimmte politische bewegungen ohne verschwörungsmythen gar nicht auskommen weil diese diese verschwörungsmythen ihnen diesen inneren zusammenhalt geben ja sie heißt, man könnte sagen, wenn man es vereinfacht sagen würde, oder eigentlich übertrieben, im Mythos vom Volk ist das Mythos von der Verschwörung enthalten. Unbedingt. Und noch etwas, das kann man in vielen Fällen zeigen, wenn es eine Verschwörung gibt, dann bin ich letztlich irgendwo, man könnte sagen, bei der antisemitischen Weltverschwörung, also diese Erfindung aus dem 19. Jahrhundert, die dann auch die Nationalsozialisten, das heißt, es ist eigentlich ein mythisches Denken. Und für einen Wissenschaftler ist das natürlich eigenartig, weil natürlich als Sozialwissenschaftler sagt man, okay, interessantes Phänomen, wo ist die Empirie, das heißt, wo sind die empirie das hat wo sind die fakten und zweitens in den wissenschaftlichen denken ist man auch gewohnt es auszuhalten wenn man ehrlich ist das meiste wissen wir nicht genau das heißt wie weiß also als wissenschaftler auch wenn man viel weiß oder wenn man sich mit vielen kräften beschäftigt weiß man es ist ein tropfen im meer das eigene wissen und das nichtwissen hält man aus weil es ja ja auch etwas Positives gibt im Sinn von Neugierde. Genau, das treibt mich ja immer an. Und hier habe ich sozusagen, ich halte das nicht aus. Es ist aber trotzdem schwer nachzuvollziehen und ich brauche sozusagen eine Art von Sinngebung, ich brauche einen Mythos und gleichzeitig ist das natürlich dann völlig antivissenschaftlich. Das heißt, ich brauche einen Mythos. Und gleichzeitig ist das natürlich halt dann völlig antivissenschaftlich. Das heißt, ich kann dann halt, was ja auch die FPÖ gemacht hat, Leute, die zum Beispiel den Wert von Impfungen leugnen, also Dinge, die man eigentlich, man könnte sagen, zivilisatorisch schon zerrungen haben, die so viele Millionen Menschen das Leben gerettet hat, das kann man sozusagen infrage stellen. oder man glaubt, man kann das leihe, man hat überhaupt keine Ahnung über Komplexität von Wissen, von Wissenschaften, wie Wissengenerierung basiert, kann ich sozusagen durch eigenes Urteil, kann ich mit eigenes Urteil kann ich das in Frage stellen. Das ist der nächste Punkt, vorher noch die Frage der Wissenschaftsfeindlichkeit oder des Antivissenschaftlichen. Du hast natürlich völlig recht mit einem normativen Verständnis von Wissenschaft, das ich auch teile. Und wenn man Wissenschaft eben auch begreifen als offen, ergebnisoffener Prozess und eben der eben auch nicht Wissen integriert und zum Antrieb macht, für noch mehr Wissen zu generieren. Stimmt schon. Aber gleichzeitig diese, wir haben es während der Pandemie gesehen, wird hier von so Verschwörungs Propagandisten, Theologen, wie immer man sie nennt, Theoretiker, sagen auch manche, Verschwörungstheorie, wird Wissenschaft imitiert, man könnte jetzt sagen, auch persifliert. Das sind zum Teil wirklich in sich hoch komplexe und auch wenn man es jetzt nur auf rein formal anschaut natürlich wird man sofort wenn man genau hinschaut kann man viele anmerken und es entlarvt als nicht wissenschaft ja aber es tut als ob es wissenschaft wert ist in die also spannend also ich glaube es ist vielleicht viel viel weniger als wir das wahrhaben wollen, so ein Bruch wirklich auch mit dem Wissenschaftsglauben. Jetzt nämlich nicht positiv gedacht, sondern wirklich Glauben ist jetzt nicht per se negativ, aber im Zusammenhang mit Wissenschaft immer kritisch zu hinterfragen. haben wir ja nicht erst seit gestern eine Wissenschaft, die sich immer wieder in Dienst nehmen lässt, von der herrschenden Politik zur Legitimierung von bestimmten Handlungen, Entscheidungen. Stichwort Wohlfahrtsstaat, Sozialstaat. Es gibt Kolonnen von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die immer in der Vergangenheit vor Corona sozusagen auch als Experten herangezogen wurden, um zu sagen, das Pesszisionsantritt gehört drauf, die Sozialleistung gehört zurückgenommen. Und da hat sozusagen keiner hier die Rolle der Wissenschaft auch hinterfragt oder sehr wenige nur. Und da sind Gegenteil. Man hat hier auf eine Wissenschaftshörigkeit sozusagen gesetzt und die, und das ist natürlich der falsche Weg und die Wissenschaft, die sich sozusagen so in Dienst nehmen lässt von der herrschenden Politik, muss ich natürlich dann auch selbstkritisch fragen, ob das richtig war. autoritären ist es dann ungeschlagen quasi zugunsten des rebellischen moment aber ohne sozusagen die wissenschaft jetzt unter anführungszeichen ganz überbord zu werfen also man man hat eigene wissenschaftler man hat sozusagen alternative dann wahrheiten kongresse aber sie wirken auf nie immer wieso imitationen oder Persiflagern von Wissenschaft. Ich denke, da könnte man jetzt viel sagen. Vielleicht kommen wir noch auf diese Parallele zum Neoliberalismus und mit der Geschichte vom Neoliberalismus oder mit der wissenschaftlichen Kritik. Da habe ich mich ja sehr beschäftigt, da kann man viel Kritisches sagen. Ich möchte vorher noch ein anderes Stichwort aufgreifen, das du genannt hast, Ich möchte vorher noch ein anderes Stichwort aufgreifen, das du genannt hast, was im Zusammenhang steht mit dieser Komplexität des Gesellschaftlichen. Das heißt, im Grunde genommen, man könnte sagen, wie hat sich die Gesellschaft verändert? wo ja die Rechten überall in allen reichen Ländern des Westens einen Zuspruch bekommen haben. Wie hat sich das verändert? Und natürlich ist das ein ungeheuer komplexer Prozess. Das heißt, überhaupt über Gesellschaft zu reden, über Veränderung von Gesellschaft zu reden, im Zusammenhang auch mit dem Wirtschaftssystem. Und jetzt passiert eben diese Vereinfachung und das eine Stichwort hast du schon genannt, eine Biologisierung. Das heißt, es wird biologisch erklärt. Und jetzt ist dann wieder die Ungleichheiten, die bestehen, werden gesagt, das ist natürlich, hast du auch gesagt. Genau, nicht mehr Gott gewollt, wie man früher gesagt hätte. Natürlich, also die Natur ersetzt sozusagen Gott. Und es ist biologisiert und letztlich und das finde ich auch interessant, was du gesagt hast, in der Verschärfung eines Sozialdarwinismus. Vielleicht könntest du uns diesen Denkzusammenhang noch einmal erklären. Vor allen Dingen eignet sich das Beispiel des Sozialdarwinismus ganz gut, um zu zeigen, wie der Rechtsextremismus sozusagen auf der neoliberalen Hegemonie drauf sitzt. Oder um ein anderes Bild zu verwenden, nämlich von einem Segelschiff. Also quasi der Rechtsextremismus, wenn wir den so als Segelboot begreifen dann blast ihm der wind sozusagen momentan quasi in segel ja was meine ich damit naja die neoliberale hegemonie ist gekennzeichnet und man muss sie halt der kölner als neoliberal bezeichnet aber wir haben es zu tun mit einer normalität von le Leistungsdenken, von Ellbogenmentalität, von einem Individualismus der besonderen Art, also eben der Rücksichtslosigkeit, der fehlenden Verantwortungsübernahme und so weiter. Und ich darf immer, und ich zitiere das auch immer wieder, also sinngemäß, oder erinnere an den vergessenen Ausspruch von Margaret Thatcher, eine der ersten, die Neoliberalismus sozusagen auch dann zu einer Regierungspraxis gemacht hat, in Erinnerung mit den Verwüstungen, die ja bis heute zu merken sind, dort, die gesagt hat, sowas wie Gesellschaft gibt es nicht. Ja, das finde ich ganz interessant. Für Neoliberalismus gibt es nur Individuum und Staat. Und da ist auch wieder das Autoritäre. Und der Markt. Genau, der Markt der das alles regelt. Und da mit Staat ist auch schon wieder das Autoritäre angesprochen. Der Neoliberalismus ist kein Liberalismus. Also müssen wir unter Anführungszeichen setzen, weil er eben ungemein autoritär oder das Autoritäre braucht, beziehungsweise dann auch in seinen Praxen, egal wo in Lateinamerika oder wo auch immer in England dann auch autoritär oder autoritärer reagiert. Aber wie habe ich das gemeint mit dem Leistungsdenken? Also hegemonial ist das, jeder ist seines Glückes Schmied, wir müssen alle was leisten und so weiter, wir müssen alle den Gürtel enger schnallen. Und da sitzt jetzt quasi der Rechtsextremismus drauf, in extremo heißt letztendlich. Wir müssen das Extreme immer als Übertreibung des Normalen begreifen. Die Normalität des Leistungsdenkens wird im Extremismus sozusagen zum Soziallavinismus. Jetzt ist nicht nur jeder seines Glückes Schmied, sondern wer nicht arbeitet, soll nicht essen. Aber wer nicht arbeitet, soll nicht essen, wird ohne diese Hegemonie des Leistungsdenkens in der Luft hängen, wäre nicht so, wie wir sagen, plausibel. Und das trifft Sie halt mit einem Denken. Man könnte zum Beispiel sagen, was ist die Ideologie oder was ist das Denken der Silicon Valley? Millionäre oder Billionäre oder Milliardäre, müsste man jetzt sagen, für die im deutschen Sprachgebrauch, die ja eigentlich immer sagen, wir arbeiten viel, was ja stimmt, und den ungeheuren Erfolg, den wir haben, haben wir ja sozusagen unserer Leistung, das heißt, die Kritik des Leistungsdenkens heißt nicht, Leistung per se in Frage zu stellen. Ich denke, du bist sicher eine Person, die sehr viel arbeitet. Ich bin auch eine Person. Pension gibt es für mich eigentlich nicht. Ich arbeite gern und ich mache es gern und arbeite viel. Das heißt, es geht nicht um Leistung. Es geht sozusagen um Leistung in der sozialen Interpretation beziehungsweise die Zuschreibung von Erfolg zu Leistung, das ist dann die Leistungsideologie. Und den anderen zu sagen, die halt irgendwie Pech haben, die krank sind, die nicht können, die vielleicht, was weiß ich, kognitive Schwierigkeiten haben. Das ist auch ein gewisser Teil der Bevölkerung zu sagen, wenn du jetzt vom Sozialstaat abhängig bist, dann bist du Sozialschmarotzer. Letztlich ist sowas wie diese bürgerliche Rohheit oder so, wie der Heidemeyer, wird jetzt nur übertrieben. Im Sinne, es ist eine Auslese und die Besten setzen sich durch. Das heißt, wenn ich Erfolg habe, die Frage ist halt nur, wie erkläre ich dann einen Scheiter wie Alabenco oder so irgendwas. Voll, aber dann gibt es eben wieder die äußeren Schuldigen. Also das ist auch etwas, was wir ja unter Schwarz-Blau 1 gesehen haben, noch 2000. Vor allen Dingen bei Jörg Haider, wie er ihm Antisemitismus dann noch einmal zugelegt hat. Nämlich, weil er was nicht mehr konnte, jetzt quasi als Oppositionspolitiker zu agitieren. Jetzt war die FPÖ ein Regierungsverband, aber die FPÖ ist in ihrer DNA eigentlich eine Oppositionspartei. Sie braucht diese Bewegung, sie braucht die Inszenierung als Oppositionspartei. Wenn sie aber jetzt an der politischen Macht ist, gegen wen ist man dann Opposition? Na dann geht es halt gegen die wahren Herrschenden im Hintergrund oder gegen die Brüsseler Eliten oder gegen die US-amerikanische Ostküste oder gegen fremde Mächte ganz allgemein und so weiter. Also da habe ich schon ein bisschen Angst, dass die FPÖ, was sie sozusagen als Oppositionspartei innenpolitisch eben aufgeführt haben, quasi dann noch einmal auf einer internationalen Ebene, jetzt kann man natürlich sagen, Österreich ist nicht so bedeutend, aber innerhalb der EU schon, dank auch dem unnötigen Einstimmigkeitsprinzip, das nach wie vor herrscht, in sehr vielen Bereichen, ist das nicht nichts. Und weil du es eben angesprochen hast, diese gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre, der letzten 30 Jahre, ist jetzt egal, wie man das oder auf wann man die datiert oder beginnen lässt, ist auf jeden Fall unbestimmt ein Prozess einer gesellschaftlichen Wandlung, aber Gesellschaft wandelt sich immer. Nur was viele Kollegen und Kolleginnen meiner Meinung hin auch dazu gehört, ist ein sehr rasanter Prozess. Das heißt, die Leute kommen nicht mehr nach oder nicht alle kommen gleich schnell nach beim Verstehen, beim Einordnen und da bleibt so etwas oder entsteht dann so etwas, was man in der Soziologie Anomie nennt. Das heißt, eine wirklich ganz tiefgehende Verwirrung, was die Werte und die Normen betrifft. Und da sind wir wieder bei der schon angedeuteten zumindest Orientierungslosigkeit. Und da ist die extreme Rechte sozusagen die erste gewesen, diese Ängste, die da auch entstehen in solchen Prozessen und auch die Entfremdungsgefühle. Ich kenne sozusagen, die Welt ändert sich so rasant, ich erkenne sie nicht wieder, ich fühle mich fremd, kann diese Entfremdung aber nicht artikulieren, weil man die Theorie dazu füllt, um Entfremdung überhaupt als Begriff. Also brauche ich Fremde, die bedrohlich werden. Das ist ein guter Punkt. Und das ist diese fatale Verschiebung. Von der Entfremdung zu den Fremden. Unbedingt, da besteht ein Zusammenhang. Und je schwächer sozusagen liberale linke Erklärungsansätze auch von so Entfremdungsprozessen wären, desto mehr werden die Fremden gebraucht. Und da hat sich auch wirklich was verschoben. Wir sprechen der politik wissenschaft hier von sozusagen einer verschiebung hin vom sozialen zum kulturellen und damit verbunden sind auch auflösung alter bindungen ja die soziale bindungen waren wie gewerkschaften interessensgemeinschaften und so weiter ja aber auch so ins institutionen wie kirche, was immer man davon hält und wie kritisch man sie sieht, verlieren sozusagen Koalitionskraft. Es bilden sich sozusagen neue Bindungen. Und die werden zunehmend, nicht mehr jetzt entlang von sozialen Gemeinsamkeiten, Interessen, das ist etwas sehr Inkludierendes, sondern zunehmend kulturell gebildet. Kulturelle Interessen, kulturelle Identität, die uns zusammenschweißt. Oder wie Heinz-Christian Strache es einmal formuliert hat, in Wien Favoriten, wir sind europäische Brüder, sagt ursprünglich ein Nationalist, spricht jetzt von europäischen Brüdern, weil wir nicht islamisiert werden wollen. Okay, das ist ein interessanter Punkt, also diese Auflösungsprozesse innerhalb der Gesellschaft. Ich habe jetzt unlängst vor kurzem einen Bericht gelesen in den USA, dass 15 Prozent sagen, sie haben überhaupt keine Freunde. Also man könnte auch nachdenken, wie sich der öffentliche Raum verändert hat. Stichwort McDonalds. Früher hast du dort hingehen können, hast stundenlang mit dem Laptop arbeiten können, hast einen Nachmittag verbringen können. Jetzt ist das durchrationalisiert, wo die Angestellten völlig gestresst sind, wo man sich in einer digitalisierten Schlange einordnen muss. Im Grunde genommen ist das nur mehr sozusagen eine Art von Gewinnmaximierungsmaschine, aber nicht einmal, das Wirtshaus ist so teuer geworden. Und interessant ist auch der Schub, den die FPÖ gekriegt hat in der Zustimmung durch diesen Einschnitt der Lockdowns in der Pandemie. Das heißt, es geht nicht nur, das ist jetzt eine andere Ebene, es geht nicht nur um die staatlichen Eingriffe, das ist sozusagen die Thematisierung, dann durch die ganzen Demos, sondern es geht auch um diesen erlebbaren, auch für den Jungen, diesen Verlust von Gemeinschaft, gerade in einer Zeit, wo die Jungen rausgehen müssen und sich von den Eltern lösen können. Das heißt, das ist natürlich jetzt ein großes Thema, aber ich möchte jetzt eigentlich mit dem aufhören. Das große Thema ist, und das wäre spannend, vielleicht kommst du noch einmal, da machen wir eine andere Diskussion, nämlich die Bindungskräfte in der Gesellschaft, wie sie die verändert haben. Und das ist halt etwas, meines Wissens, ein Ort von Reflexion über die Gesellschaft, das ich auch bei den anderen Parteien völlig vermisse. Also ein Verständnis dafür, wie sie da im Grunde genommen die Gesellschaft verändert und die relative Hilflosigkeit von anderen Parteien, bis hin zu den Neos oder diesen antidemokratischen Elementen erklärt sich für mich auch aus diesem Nicht-Verstehen, wie sie Bindungskräfte, Gestaltungskräfte in der Gesellschaft verändert haben. Und da sprichst du eh sozusagen auch aktuelle Ansätze an in den letzten Jahren. Das hängt natürlich mit der Pandemie zusammen. Gab es aber vorher auch schon, aber dann hat es so richtig einen Durchbruch erlebt. Nämlich die Berücksichtigung der Einsamkeit quasi als Zustand für fanatisierung prozesse also es gibt in deutschland immer große sie sehen dass ein buch das daraus entstanden ist zum zusammenhang genau von eben gefühlen der einsamkeit ja und da geht es gar nicht um dann tatsächlich wie man das bemisst objektive um tatsächliche einsamkeit oder wie auch immer. Es geht um Angst vor Einsamkeit, es geht um Gefühle der Einsamkeit, der Isolation vor allen Dingen, die Fanatisierungsverläufe und damit eben Zustimmung zu Rechtsextremismus auch erhöhen können. schon älteren ursprungs in oder die entwicklungen schon viel früher begonnen haben nämlich nicht erst in der pandemie ich glaube ich würde tatsächlich in im zusammenhang bringen mit unserem medienverhalten mit dem internet konsum jetzt weiß ich natürlich dass man sich im internet virtuell vergemeinschaften kann aber offensensichtlich ist der menschliche Körper sozusagen mit Virtualität, sind nicht alle seine Bedürfnisse noch. Wer weiß, wie es in 200, 300 Jahren ausschaut. Aber noch ist die menschliche Bedürftigkeit, und es gilt jetzt nicht für alle, aber mehrheitlich, mutmaßlich, nur mit dem Virtuellen nicht vollständig zu stillen es braucht mehr wir wissen zum beispiel studien dass aus deutschland das ein zusammenhang besteht zwischen der verweildauer im internet egal in welcher form und egal ob spielt oder zettel oder was auch immer ja aber man sitzt in der regel alleine vor einem Kastl, das man entweder in der Hand hat oder das am Schreibtisch steht. Also zwischen der Verweildauer im virtuellen Raum und Angstzuständen. Okay. Und da muss man noch gar nicht auf so angstmachenden Seiten sein, wie sich die extreme Rechte vertreiben. Da muss man doch gar nicht sich in dem Desinformationsnetzwerk verfangen haben. Sondern alleine die rein quantitativ. Und das finde ich einen interessanten Zusammenhang. Und da vermisse ich doch auf fortschrittlicher Seite, natürlich auch in der Kritik oder im Versuch, den Rechtsextremismus Einhalt zu gebieten schon so etwas was man früher als technik kritik bezeichnet haben also mir scheint so ein bisschen technologische blindheit auch muss diese neuen gerade die neuen sozialen medien betrifft ja mittlerweile die politik aber da ist man dann auch oft so so bisschen überreagierend mit Schlagworten wie eben oder Verbotsforderungen, was TikTok betrifft. Aber ganz konkret, TikTok ist eine Radikalisierungsmaschine. Punkt um. Ja, also da wird es dann konkret, aber wie gesagt, schon ganz allgemein besteht hier ein Zusammenhang zwischen der Verweildauer im Internet und diesen Angstzuständen. Oder ich frage immer dann die Kids, weil ich gehe auch viel an Schulen, und genau darüber redet man. Ich würde sagen, 80 Prozent der Inhalte, die ich mit 14, 15-Jährigen bespreche, dreht sich immer um Angst. Angst, Angst, Angst, Angst und ein Einsamkeitsgefühl. Und ich frage sie dann, wann fürchtet ihr euch mehr, wenn ihr allein in einem dunklen Wald geht oder mit euren fünf besten Freunde und Freundinnen. Und dann frage ich sie, sitzt ihr allein vor dem Computer oder mit Freunden? Ja, allein, aber wenn irgendwo anders wer mit einem spielt oder so. Aber die Körper sind sozusagen alleine. Und das löst diese Gefühle aus. Ich denke, ich bin ganz bei dir. Die traditionelle linke Analyse für den Rechtspopulismus ist halt politioökonomisch oder sozioökonomisch oder auch, auch wenn wir sozusagen jetzt sozusagen einer Thematisierung des Neoliberalismus übereinstimmen. sehr interessant, das habe ich eigentlich nicht so erwartet, weil ich ja wahrscheinlich auch zu wenig kenne von dir, ist sozusagen die Wichtigkeit von sozialpsychologischen Momenten und auch wie sich das verändert hat. Ich möchte trotzdem noch einmal, schon langsam müssen wir zu Ende kommen, einen Themenwechsel machen und möchte über etwas Aktuelles reden. Und zwar, wenn man sich jetzt in diesem Umschwung der letzten Tage in der Politik in Österreich, die jetzt da passiert ist, sich die Zeitungen anschaut, dann fällt auf, wie wenig eine Thematisierung dahingehend passiert, welche Art von Politik es von der FPÖ zu erwarten. Heute zum Beispiel steht in einigen Zeitungen drinnen, na ja, die FPÖ wird es ja noch anschauen, weil es gibt EU-Vorgaben, es gibt eine Sparpolitik, es gibt ein hohes Staatsschuldenbudgetdefizit und wie werden sie das machen? Das heißt, im Grunde genommen möchte man die FPÖ auf einen Sachdiskurs und auf eine Sachproblematik einschwören. Das heißt, der entscheidende Begriff, den du gesagt hast, ist, die FPÖ ist eine Oppositionspartei. Das heißt, es wird passieren, ein Politikbruch. Und man hat eigentlich, und das ist recht erstaunlich, man hat viel zu wenig Bewusstheit oder Bewusstsein dahingehend, welche jetzt der Inszenierungstaktiker der FPÖ. Natürlich kann man nicht jetzt Zukunft vorhersagen, aber wahrscheinlich machen. Eine interessante Parallele war ja diese Hausdurchsuchung im Verfassungsdienst, die Kickel damals als Innenminister relativ schnell gemacht hat. Das heißt, das war ja ein paar Wochen nach der Regierungsbildung. Das heißt, das ist ja eine riesige Inszenierung im Hintergrund. Kann man ja nicht von einem Tag am anderen machen. Das heißt, das ist vorbereitet. Und die Frage wäre jetzt, was könnte man mutmaßen, so im Sinne auch von einer Warnung? Welche Art von Inszenierungen? Also Kulturkampf ist zu erwarten, aber was ist noch zu erwarten? Oder was fällt dir so ein, zum Angenommen, du wär man jetzt schon sozusagen die Sachzwänge, die sie quasi zwingen würden, eben eine bestimmte Politik des Abbaus des Defizits zum Beispiel zu vollziehen, wie wenn sie nicht anders können, weil die FPÖ sich dann natürlich immer schon eine Ausrede hat. Und vor allen Dingen auch eine... Sachzwänge sind eine Ausrede hat ja vor allen dingen auch eine seite gesehen ausrede und unter legitimation und das entscheidende und das wissen auch von regierungsbeteiligungen und jetzt haben wir ja nicht nur mit einer regierungsbeteiligung zu tun sondern wir haben es mit einer freiheitlichen kanzlerschaft zu tun das heißt es wird alles noch mal potenziert werden wenn man sie vergangenen damals noch schwarz blauen regierungen anschauen, wo ist begonnen worden? Eben, mit Einsparungen bei politisch missliebigen Gruppen, Institutionen und so weiter. Und da sehe ich manche ganz wichtige Institutionen auf Dauer und damit aber auch die Republik, und da geht es zum Beispiel um die Arbeiterkammer oder um sowas, wirklich in Gefahr. Und man wird, oder die österreichische Hochschülerinnenschaft und die Pflichtmitgliedschaft, etwas, was die Freiheitliche Partei immer und in jedem Programm immer wieder die Abschaffung gefordert hat. Also ich glaube, dass wirklich grundlegende Institutionen, bewährte, wichtige Institutionen in der Zweiten Republik unmittelbar bedroht sind unter einer FPÖ-Kanzlerschaft. ORF z.B. ORF natürlich. Wir können es ja auch beim unmittelbar bedroht sind in unter einer fbk zu schaffen dass das natürlich alles eben wir können sie auch beim ungarischen und dann zeitversetzt am slowakischen beispiel ja sehen was da auch auf uns zukommt aber besser ist noch in österreich zu schauen eben was in der vergangenheit versucht wurde und da hat man eben gerade im kulturbereich ein mens Menschenrechtsbereich, im NGO-Bereich, da massive Einschnitte bis hin, dass Vereine ihre Aktivitäten einstellen mussten, im Frauenbereich, feministische, die es am härtesten und ersten betroffen haben, im Bereich Integration, etwas, was ja nichts zur Integrationsförderung, weil wir wollen ja keine Integration. Also, dass da gestrichen wird. Und darum habe ich gemeint, einen besseren Gefallen kann man der FPÖ nicht tun. Sie braucht das gar nicht politisch argumentieren, weil da wäre sie kritisierbar, leichter, sondern sie sagt, nein, alle müssen sparen. Also darum machen wir es ihnen nicht zu leicht, zwingen wir sie dazu, ihre Handlungen auch entsprechend politisch argumentieren zu müssen. Und sozusagen auch mit einem offenen Visier auch hier politisch anzutreten, was natürlich im Fall der FPÖ eher eine Illusion ist. Und welche Inszenierung, du hast das angesprochen, da muss man aber nochmal unterscheiden, weil du auch die Razzia beim Verfassungsschutz erwähnt hast. Das war natürlich auf der einen Seite Inszenierung, aber auf der anderen Seite war das auch Realität für die betroffenen Beamten, die rausgemobbt wurden, die kriminalisiert wurde es war es hatte auch folgen ja bis heute und und da ist es schwer jetzt zu sagen was die ersten schritte sein wären unter freiheitlicher kanzlerschaft ob es nehmen wir an es wird wieder dem verfassungsschutz betreffen also ganz oben andere institutionen wie justiz und weiter da ist ein bisschen schwieriger ja das ist das braucht das braucht länger aber im verfassungsschutz da kann man relativ schnell agieren kann man ja gesagt nicht vorstellen aber vielleicht werde ich überrascht dass die fb oder das kickel gerade vom hintergrund der geschichte der övp das das Innenministerium überlässt. Also da müssen wir mit Ähnlichem oder Schlimmerem wie diese Razzia rechnen. Weil ja gerade die jetzige Spitze des Verfassungsschutzes oder DSN, wie das Amt jetzt heißt, immer wieder in der Vergangenheit darauf hingewiesen hat, wie gefährlich die Identitären sind, was das für eine Gruppe ist. Und gleichzeitig die FPÖ jede Distanzierung von den Identitären aufgegeben hat. Das heißt, da gibt es einen ganz massiven Konflikt zwischen Behördenteilen und der Freiheitlichen Partei. Und das wird sich die FPÖ in der Regierung mit dem Konflikt auf ihre Art lösen. die fb in der regierung mit den konflikten auf ihre art lösen ja was was die inszenierung betrifft und ich habe zwar schon angedeutet wird man sozusagen das oppositionelle gehabe wir auf eurer seite gegen die da oben ja wenn man jetzt schon oben ist wird man es einfach sozusagen verschieben auf die ja genau die da oben sein jetzt im georg sohr sch war es schon immer aber gerade das anti eu sind man sicher wird verstärkt werden ja man wird irgend eine art von wenn es geht also wenn oder die frage seit wieder an die öfb agieren wird man wird irgend eine art von konflikt mit der provozieren vielleicht oder irgendwelche dinge die heute was ich vielleicht sogar populär sein und da wird man halt die anderen genau diese sozialen gelwerfungen, die zu erwarten sind und den Kulturkampf versuchen zu überdecken. Genau, man formiert sozusagen eine Volksgemeinschaft gegen die äußeren Feinde wieder. Ein Volkskanzler ohne Volksgemeinschaft, das macht nicht viel Sinn. Das heißt, hier ist wirklich davon auszugehen, dass jetzt eben von oben ausgehend zu einer autoritären Formierung eben einer Volksgemeinschaft kommt. Und wir wissen, was es heißt, Volksgemeinschaft. Und Herbert Kickl nennt ja sozusagen seine Wähler und Wählerinnen, die potenziellen, ja wirklich explizit Familie. Also man braucht es gar nicht mehr nachweisen, dass Familien ähnliche an der Volksgemeinschaft ist, wie er selbst so benannt. Und er ist der Familienvater. Und Familie und Demokratie, Familie und Fremde, wie geht das zusammen? Fremdheit, ja. Du hast einen interessanten Punkt angesprochen, nämlich diese fehlende Abgrenzung zu den Identitären, die ja eigentlich immer so als die rechteste oder auch die radikalste Truppe angesehen wurde. wenn man Heider Strache Kicke anschaut, dann könnte man klar sagen, oder vermutlich stimmst du da über rein, dass eine Radikalisierung passiert ist. Das heißt, jetzt wird man sich den Jörg Heider wünschen, so quasi. Und ich denke, eine Art von, wo man es wirklich sieht, ist eben die Identitären, bis hin, dass man die Begriffe übernimmt, dass man Personen, die bei den Identitären gearbeitet haben, dass die hohe Posten haben, jetzt in sehen in Österreich und in Oberösterreich, die sind halt irgendwie jetzt wieder bedeutungslos, weil ja die Wähler und Wählerinnen alle zur FPÖ gegangen sind. Also im Grunde genommen gibt es überhaupt keine Gruppierung in Österreich, die rechter ist oder von irgendeiner Art von Bedeutung. Genau. Und man könnte, also dieser These, es ist rechter geworden, dem würdest du zustimmen? Unbedingt, aber da ist die FPÖ auch Teil der Gesellschaft. Wir sprechen von einem gesamtgesellschaftlichen Rechtsruck. Und der betrifft natürlich auch die FPÖ, der seit der FPÖ ist auch selbst nur noch rechtsgerückt. Und es würde jetzt nicht Sinn machen zu diskutieren, was war zuerst. Und es gibt, glaube ich, wechselseitige Bedingungen hier. Aber dieses noch weiter nach rechts gerückt sein merken wir eben an der Sprache, Diskurs, du hast es schon erwähnt, diese Aggregation gegen die Globalisten, wo nicht viel dazu gehört, den Antisemitismus sozusagen rauszuarbeiten darin, Die Verschwörungsmythen, die gesponnen werden rund um WHO, Impfung und so weiter, das Antivissenschaftliche dabei, dahinter, wenn man es so nennen will. Die fehlende Abgrenzung gegenüber den Identitären oder die aufgegebene Distanzierung ist ein weiterer Faktor, du hast es schon genannt, um zu sagen, dass die FPÖ oder nachzuweisen, dass die FPÖ zwischen Strache und Kickl, dass es da nochmal einen Rechtsruck gegeben hat. Wir können jetzt sagen, ja, auch unter Strache war die Distanzierung von die ist jetzt Makulatur. Und du hast völlig recht. Also es ist dieser Bereich zwischen FPÖ und Verbotsgesetz, also da gibt es nichts relevant Einständiges mehr. Wirklich. Also wir können das alles, diesen Bereich als Vor in den letzten Jahren sozusagen wie ein Magnet. Und da ist natürlich auch ökonomisch die FPÖ ein Faktor. Und das ist etwas, was ich im Übrigen ja noch einmal stärker befürchte und jetzt nicht nur als Partei, sondern dass der Staat dann die Aufgabe übernimmt, die die FPÖ übernommen hat, nämlich genau diesen Bereich zu finanzieren. um nämlich genau diesen Bereich zu finanzieren. Und diese Vorstellung, dass von unseren Steuerngeldern eine politische Betätigung der Identitären finanziert wird, wie es dir damit geht? Mit Identitären gibt es ja so ein Buch. Ich habe sogar direkte Kontakt gehabt mit denen, ich habe mit denen diskutiert. Aber das ist jetzt ein anderer Punkt, der kann man im Internet anschauen. Über Inserate haben wir ja immer direkte Förderungen, also sozusagen, was man bei den politischen Gegnerinnen einspart, dann noch rechts verschieben. Nein, in Oberösterreich ist ja das Zentrum mit dem Sender. In Stereck, ja. Wir müssen schon langsam zum Ende finden. Ende finden. Wenn man sich anschaut, jetzt die aktuelle Lage, also im Grunde genommen sind wir ja in sehr dramatischen Tagen für die Republik. Im heutigen Ding habe ich gelesen vom Fischler, dass die dritte Republik droht. Das war immer das Schlagwort mit Jörg Haider. Gibt es etwas, was du unseren Zuseherinnen und Zusehern, solange sie überhaupt Also das war immer das Schlagwort mit Jörg Haider. Gibt es etwas, was du unseren Zuseherinnen und Zusehern, solange sie überhaupt noch verweilen, also das ist ja nur ganz eine kleine Widerheit, was du denen sagen möchtest? Gibt es noch irgendwas ganz Wichtiges am Schluss? Ja, ich tue mir immer so schwer mit Schlussworten. Nein, muss ja nicht sein. Ich kann nur sagen, was ich nicht machen würde, was schön wäre, wenn andere auch nicht machen würden, nämlich aufhören. Also resignieren, also nicht zu resignieren, weiterzukämpfen, sich zusammenzuschließen, mit Gleichgesinnten Widerstand zu organisieren, Opposition zu bilden. Also ich kann nicht anders und ich hoffe, die Leute können das nicht aufgeben. Herzlichen Dank für die spannende Faststunde. Und Ihnen, meine lieben Zuseherinnen und Zuseher, danke ich recht herzlich, dass Sie so lange ausgehalten haben. Und ich freue mich, wenn Sie bei der nächsten Sendung für Denken hilft bei DorfTV uns wieder begleiten. Dankeschön, auf Wiedersehen. you