Thank you. Gracias. Thank you. I'm going to make a Wenn sich die Tag wieder verkürzen und immer länger wird die Nacht, sitz ich recht oft allein und überleg, was ich zur Lesung dies Jahr mach. Les ich Ernstes oder Heitres? Les ich laut? Probier ich's leis? Es gibt endlos viel Lektüre, humoriges und Ernstes und auch Zuckerscheiß. Sind die Finger wundgeschrieben Ist der Kopf dann völlig leer Kommen von der Ferne Töne Aus dem Land Tirol daher Diese fügen sich so freudig heiter Manchmal auch dramatisch hart Zwischen Wörter, zwischen Zeilen Untermalen oder stärken die gedanken zart uns geht es nicht um weihnachts kitsch und sie ist lachen denken weinen wichtig weil herz und seel und kopf berühren wollen euch mit wort und Klang entführen. Kampung Kampung I'm going to make a Thank you. Musik Ist es nicht immer im Advent, dass allerorts ein Lichtlein brennt? Doch warum nur um diese Zeit? Das Jahr hat zwölf Monate bereit. Es brennt am Kranz, es brennt in Schalen, es brennt in Krippen, bei Portalen. Es brennt elektrisch, brennt in Schalen, brennt in Krippen bei Portalen, brennt elektrisch, es brennen Kerzen, doch so selten leuchten Herzen. Könnten wir, wenn wir es wollten, Neid und Hass und auch die Gier nicht verbannen aus dem Kopf, aus dem Herzen, jetzt und hier. Schau zum Nachbar, schenk ein Lächeln, denk dazu ein gutes Wort. Wenn du rausgehst aus dem Saale, nimm es mit an fremden Ort. piano plays softly Schönen guten Abend. Ich darf Sie im Namen von den beiden bestaussehendsten Tirolern begrüßen. Die haben jetzt frei gekriegt, aber zu Weihnachten müssen sie wieder daheim sein. Ja, danke vielmals an die Angelika und das ganze Team von Guck. Es ist so, es hat was Weihnachtliches für uns heute gehabt, wie wir hergekommen sind, wie wir empfangen worden sind, wie wir auch dann behandelt worden sind. Es ist wirklich so großartig und es ist so schön, wenn man auf Menschen trifft, die so respektvoll sind. Und ich glaube, das ist ganz was Wichtiges, dass wir den Respekt pflegen und den kann man auch im Packerl weiter schenken. Ich kann Ihnen sagen, der besinnliche Teil des Abends ist vorbei. Ja, das ist bei Advent Abend, da geht es uns zwei Stunden dahin. Wir haben gesagt, das erledigen wir in fünf Minuten. Und dann schauen wir, dass der Advent so ist, wie das Leben ist. Ein bisschen lustig, ein bisschen traurig. Und wir leben in einer Zeit, in der es sehr viele Skandale gibt. Und das ist aber nicht nur heute so. Wir glauben immer, heute ist schlechter. Es war früher auch so. Und da habe ich eine Geschichte geschrieben. Skandal beim Stall in Bethlehem. Als ich kalt in Bethlehem, wohin soll Maria in Bethlehem. Wohin soll Maria gehen zu gebären Gottes Kind, wenn alle Häuser bummvoll sind? Nirgends ist ein freier Platz für den Josef und seinen liebsten Schatz. So gehen sie zur Stadt hinaus, am Felde steht Applaus, Applaus zu beider allergrößter Freude ein altes, leeres Stallgebäude. Sie wollen rein, da hängt ganz klein ein unscheinbares Tefelein, auf dem da steht in gültnen Zeichen kein Zutritt. Fremde, da zeichleinigst schleichen. Die Tür geht auf, ein rundes Gesicht erscheint, dazu ein Männlein spricht. Der Stallerl da, ich sag, war bene, gehört mir dem tollen Benko Rene. Ich bau da her, a super Gschicht, Heinz Peter macht die Bauaufsicht, mit Trientiner Signoretti läuft sowieso alles Paletti. Der Sebi red mit Wüstenbrüdern, das Außerrucknähern und Fliedern. Den Schienenstrang zum Fladimir verlegt der blade Gusemir. Wer zähnt da mit der Stadel leicht, da werde ich dann so richtig reich. Ich stelle hin mit meiner Power den Betlehema Einkaufstower. Lauras Holy Shop werde ich in Taffen. Da können die Leute dann alles kaufen, vor allem das, was sie niemals brauchen. Im letzten Stock eine kleine Wohnung für Freundschaftsdienste, eine Belohnung. Und jeden Tag gibt es frisch am Table, dafür habe ich ein echtes Faible, frischen Hirsch der Belohnung und jeden Tag gibt es frisch am Table dafür habe ich ein echtes Faible. Frischen Hirsch vom Steirerland. Ganz frisch erlegt durch Schorschis Hand. Und wenn die Stimmung richtig passt, der auf der Zugin Zau rauslässt. So ein Skandal, skandiert Maria. Die Leute haben recht, wenn sie sagen, früher war es besser als wir heute. Verkauft der Herrgott den Stolz an so einen Strizi. Knall auf voll. Es zählt nur mehr Geld. Auch drum beim Herrn. Ich sage ihm deutlich. Hab mich gern. Nicht Jesus. Mohammed wird es werden. Kim Josef, Schlein, die Kim. Wir müssen gar noch Mekka hin. Und wie gesagt, es gibt ja nicht nur Skandale, es gibt auch ganz viele Krankheiten, die so übers Land ziehen. Und unter anderem gibt es den Krippaleninfekt. Den habt ihr vielleicht auch schon. Man merkt es oft gar nicht. Mit dem Fieber ist es nicht unbedingt. Aber ich habe mir gedacht, es ist wirklich so eine Seuche, die durch das land zieht habe dazu ein lied geschrieben das heißt den text die melodie um die zwei gemacht und die kathrin singt Immer um die Weihnachtszeit macht sich eine Seuche breit, die die Menschen überfällt, ihnen raubt Verstand und Geld. Rein ins Autoshopping-Mall, alle Strassen sind übervoll, Allerfassungs- und Shopping-Mall, alle Strassen sind übervoll. Die Dirfgarage ist auch besetzt, wild abgestellt und raufgehetzt. Weihnachtszeit, Krippala-Infekt, Leiddesign im Kumpfeffekt., geben aus ihr letztes Geld, was der Wirtschaft sehr gefällt. Der Einkaufstempel ist beschallt, last Christmas vom Klo rausknallt, im Mediamarkt entspringt ein Ruß. Verdammt, wo sind die Kinder bloß? Die stehen dort beim Nikolaus. Der hat einen Streit mit Santa Claus. Schleicht die wieder übern Deich, dich gibt's hier nicht in Österreich. Weihnachtszeit, Krippaleinfekt. Vielleicht ist's an dem Kopf defekt. Geben aus ihr letztes Geld, was der Wirtschaft sehr gefällt. Das Christkindle eilt schnell herbei, mischt sich ein in Streiterei, will, dass sich die Leute vertragen, überhaupt an Weihnachtstagen. Dieser virale Infekt, Überhaupt an Weihnachtstagen. Dieser virale Infekt hat uns allangesteckt. Stiehlt den Sinn der Weihnachtszeit Ruhe und Herzlichkeit Kommt herein und kauft ein Und am Christbaum muss viel sein Sagt die Werbung im TV Und der Mensch befolgt's genau. Kaufen, kaufen, schenken, schenken, alles nehmen, nur nicht denken. Nach dem Weihnachtsfeiertag zum Umtausch wieder zurückgedrungen. Weihnachtszeit, Krippala-Infekt Die Lappis seien im Kopf defekt Geben aus ihr letztes Geld, was der Wirtschaft sehr gefällt Weihnachtszeit, Krippala-Infekt Behandelt man ihn ganz korrekt, unterm Bau mit Flasche Sekt. Nur das hilft im Endeffekt. Ja, der Sekt, der hilft perfekt. Nur der Sekt hilft perfekt. Der hilft perfekt, der Sekt. Der Sekt hilft perfekt. Der Sekt, der hilft perfekt. Nur der Sekt hilft perfekt. Der hilft perfekt, der Sekt. Dr. Charlie. Der Sekt hilft perfekt. Der Sekt, der hilft perfekt. Ja, das hilft im Endeffekt. Im Endeffekt hilft nur noch Sekt. Der Sekt, der hilft perfekt. Nur der Sekt, der hilft perfekt. Nur der Sekt, der hilft perfekt. Gegen Krippaleninfekt. Prost! Stille Nacht, heilige Nacht findet in den katholiken Familien ihren Höhepunkt im familiären Absingen dieses Offenbarungsliedes. Die Melodie, die Botschaft, alles bedeutet Licht, Helligkeit, Aufbruch. Die Töne von Stille Nacht werden schon in der Stille des Stillens an das Neugeborene weitergegeben. in der Stille des Stillens an das Neugeborene weitergegeben. Die Worte sind so wunderbar, wie sagt man da, poetisch, schöpferisch, feierlich, kreativ, ausdrucksvoll, bilderreich, lyrisch. Es reimt sich so schön, so ästhetisch, so brillant. Nacht, Wacht, Paar, Haar, Ruh, Ruh, ja sogar doppelt, ein richtiges Innehaltenlied. Und bevor mein Schwelgen ins Unermessliche abdriftet, mein Innehalten zu Atemnot führt, stelle ich aber die Frage, heißt es bei der dritten Zeile der ersten Strophe richtig nur das traute hochheilige Paar oder doch ganz simpel nur das traute heilige Paar? Ich betrachte diese leicht divergierenden Zeilen nämlich als Stolperstein, also als Prüfstein für die nachfolgende abendliche Idylle. Singt der Papa die zweite, die bescheidenere Version, die Mama aber die mit dem hochheiligen Paar, kann sich aus der textlichen Disharmonie eine musikalische ergeben und in weiterer Folge natürlich eine familiäre. Aber wer kommt überhaupt ganz ehrlich? Textsicher über die erste Strophe hinaus. Auch wenn sich immer wieder alles reimt und jede der sechs Strophen mit den gleichen Worten beginnt. Die Botschaft ist jedenfalls klar. Also irgendwie heißt es doch am Schluss wiederum gedoppelt, Jesus der Retter, ist da. Und somit ist es ja auch gar nicht notwendig, das Zwischenstrophliche zu wissen. Die Geschichte hat ein Happy End. Sie geht gut aus. Ja, es ist wirklich alles grandios zusammengesetzt, angeordnet, man könnte sagen arrangiert. Eine göttliche Komposition. Die ersten vier Töne offenbaren, natürlich versteckt, die Absicht. G-A-G-E. G-E. Ein gewiefter Geist verbirgt sich hinter diesem Lied, wie bei allem, was im katholischen Teil des Erdballs geschieht. G-O-T-T. Alles genau geplant vom alten Mann mit dem langen weißen Bart, da oben sogar die Verbreitung des Liedes. Auch, dass sie heute hier sind und wir, das ist kein Zufall, das ist Voraussehung. Er hat es geplant. Und weil sie hier sind, erzähle ich ihnen jetzt die wirklich wahrhaft wahre Geschichte, frei von jeder Religionsduselei. Wir versetzen uns in das Jahr 1818. Oberndorf, katholischst bis in die Haare und Fingerspitzen motiviert, eilter Arnsdorfer Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber beim Hereindämmern des Heiligen Abends mit raschem, raumgreifendem Schritt die Notenmappe unter den Arm geklenkt der St. Nikolai-Kirche in Oberndorf zu. Er muss sich unbedingt für die Mitternachtsmette an der Orgel warm spielen. Nicht auszudenken, welche eine Blamage es wäre, verspielt er sich, wodurch das Gotteshaus wieder bis zum Bersten gefüllt sein wird. Zwei Kalkanten, abgeleitet vom lateinischen Kalkare, treten. Zwei Blasebalktreterbuben also. Ich führe das deswegen genauso so deutlich aus an dieser Stelle, damit auch sie für den Besuch der Lesung heute belohnt werden und zwar nachhaltig. Die zu Hause gebliebenen, ja die werden staunen, wenn Sie bei einer der nächsten Gesprächsrunden im Familien- oder Freundeskreis oder gar bei einem wichtigen Gesprächstermin das Wort Kalkanten so ganz nebenbei in die Diskussion einfließen lassen. Naja, vielleicht sind ja PolitikerInnen hier, das lässt sich überall einbauen, Landjugendtreffen, Beerdigungen, Seilbahneröffnungen, Gästeehrungen, es klingt interessant und es versteht niemand, außer Ihnen. Ja, das ist der Mehrwert einer Kulturveranstaltung. Im Eintrittspreis inkludiert. Kall Kanten. Aber weiter in der Geschichte. Die herzitierten Blasebalg-Träterbuben, zwei Strizis aus der 8. Klasse, letzte Bank natürlich, die Schillers Bürgschaft einfach nicht gelernt und auch das fehlerlose Abschreiben noch immer nicht geschafft haben, bearbeiten schon seit Minuten mit ihren Beinen die Belge. Die Kirche als Fitnessraum mit multifunktionaler Steppmaschine. Trotz kraftraubendem Eintreten der Knaben auf dem Balg und einem wild entschlossenen Griff des Organisten in das Manual bleibt die Königin der Instrumente stumm. Stumm. Bestenfalls ist ein asthmatisches Hauchen aus dem Pfeifen bemerkbar. Dem Pfeifenfuß scheint kein Luftstrom anzuströmen. Kein Luftstrom, kein Ton, kein Ton, keine Musik. Folglich keine Musikeinlage bei der Mitternachtsmitte. Dieser Gedanke lässt im Herrn Oberschulrat kurzzeitig Panik auflammen. Ein Stoßgebet zum Himmel gerichtet erleuchtet ihn das Geflackere der Kerzen am Orgelportal. raschem, raumgreifendem Schritt, durch den frisch gefallenen, pulvrigen Schnee zu Josef Mohr, dem Hilfspfarrer, und überbringt ihm niedergeschlagen die Nachricht vom fehlenden Luftstrom. Wie soll heute die Mitternachtsmette feierlich abgehalten werden, wenn die Orgel wie eine arme Kirchenmaus aus dem letzten Loch pfeift? arme Kirchenmaus aus dem letzten Loch pfeift. Ja, wenn der gute Pädagoge wüsste, wie nah er mit dieser Mausaussage dem Verursacher des Übels nahegekommen ist. Es war nämlich die Sakristeimaus von Sankt Nikolai, die auf Gottes Geheiß den Balg angeknappert hat. Und Gott hatte natürlich auch schon lange im Voraus nun den folgenden Dialog kreiert. Ihn also in die Münder von Gruber und Moor gelegt. Mein Gott, mein Gott, das ist wie sagt man da? Naja, meinst verzweifeln? Ja, genau, das ist verzweifeln. Naja, was ist denn zum verzweifeln? Ha, Franz Xaver! Hm, na, ich sag mal, eine Katastrophe ist das. Das ist so eine Katastrophe. Jetzt beruhig dich mal. Was ist eine Katastrophe? Die Orgel, die Orgel, die kann man vergessen. Ich sag dir nur, das ist Absage. Na ja, was meinst du jetzt, Absage? Wieso, weshalb? Keine Luft, kein Ton, keine Musik bei der Mette. Naja, dann nehmen wir halt die Gitarre. Was sagst du, Josef? Naja, die Gitarre. Hm, ja, also Gitarre ist eine gute Idee. Gitarre braucht keine Luft. Die nehmen wir, die Gitarre. Na ja, dazu summen wir halt ein bisschen so weihnachtlich dahin. Da fällt mir was ein. Weißt du, was noch besser ist? Wir nehmen da einfach deinen Text, Sepp. Was? Was für einen Text? Was meinst du da? Naja, den du da geschrieben hast, bei dem wir neulich angefangen haben, da diese Melodie da dazu zu machen. Den Text da, den du da vor ein paar Jahren geschrieben hast in Maria Pfarr. Dieses großartige Gedicht von dem Kind. In Maria Pfarr war ich nicht. Da habe ich keinen Text geschrieben, da war ich nicht. Der Sechser war aus der Maria Pfarr. Ich war in Mariefahr. Sei froh, dass kein Lunga da ist. Mariefahr, sagt der Herr Lehrer. Mariefahr ist das. Sehr gut, Herr Josef. Bitte, wir sollen jetzt nicht um Betonungen herumsteiten. Wir sollten uns lieber um die Benotung von dem Gedicht kümmern. Mach ich. Herr Operlehrer, da wo hab ich denn diesen Text? Da haben wir ihn in die Schublade. Haha, griffbereit. Übrigens, heißt das Gedicht Stille Nacht, heilige Nacht. Jetzt gibt es schon hier, Josef. Wir haben nicht ewig Zeit. Es ist schon eine sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr dich da schon deutlicher austreten. Du kannst nicht einfach sagen er da. Also da muss ich dir ehrlich sagen, das gefällt mir. Das ist die Tee-Tour. Da nehmen wir am Anfang ein G, dann nehmen wir ein A, dann nehmen wir wieder ein G. Ja und dann nehmen wir ein E. Das ist wunderbar, oder? G, A, G, I. Stile Nacht. Moa ist von den ersten Tonkombinationen begeistert und lobt natürlich vollkommen unwissend den echten Komponisten. Mein Gott, ist der schön. Gott zuckt zusammen. Hat Moa etwas gespannt? Ton folgt auf Ton und in kurzer Zeit ist es geschafft. Noch eine kurze Probe und schon sind die beiden für die Uraufführung bereit. Moa an der Gitarre singt die erste Stimme, den Tenor. Gruber die zweite, den Pariton. Sind die zahlreich erschienenen Mettenbesucher zuerst von den inhaltlichen Tiefe des Liedes und dem andächtigen Vortrag des Männerduetts gebannt, berauscht, bricht kurz nach dem doppelten Jesus der Retter ist da, die Menge in Himmelhohes, Enthusiasmiertes, Jauchzen und Frohlocken aus. Miertes Jauchzen und Frohlocken aus. Beglückt blickt Gott an diesem Abend auf das Kirchlein in Oberndorf herab. Eine Punktlandung. Ja, bis zum Morgengrauen fallen sich auch Gruber, Röspepperl und Moor. Naja, wirklich wunderbar. Wie ist das gemacht, hast du, Wolfgang Amadeus, du? Naja, zu verteidigen, ja. Du bist deshalb ein kleiner Johann Wolfgang. Sie freuen sich, wie gesagt, ungemein und feiern ihren Einfall, ihre Idee, ihren Erfolg mit einem vorrevolutionären 1788er Chateau Petrusse. vorrevolutionären 1788er Chateau Petrus, den ein Offizier der napoleonischen Truppen im Keller des Widums vergessen haben dürfte. Die Franzosen hatten ja bekanntlich in den vergangenen zwei Jahrzehnten Salzburg, Österreich und Bayern brandschatzend und mordend flächendeckend überzogen. Ja, du, das Wein machen, das können sie, das muss man schon sagen, die Franzosen. Prost! Ja, da muss ich dabei pflichten. Aber sonst, sage ich, das sind grausliche Leute. Nur das Krieg bringen da in die Welt. Und auch im anbrechenden Grau des Tages heilt das Lied in ihnen nach. Thank you. Thank you. I'm going to make a Thank you. Musik Zur Reparatur der Orgel rufen die Oberndorfer gleich in den ersten Jännertagen des Jahres 1819 den weit unbekannten Orgelbauer Karl Mauracher, einen Tiroler. Er ist aber kein gewöhnlicher Tiroler, er ist ein Zillertaler aus Krapfing, Fügen, Zillertaler. Aus Krapfen, Fügen, Erzillachtola. Und als ein ausgewiesener solcher ist er ein ganz wesentlicher Baustein in Gottes stille Nacht Projekt. Wie ja schon vorher erwähnt, ist vom Herrgott alles. Mit Akribie bis ins allerletzte Detail konzipiert. Und sogar die Verbreitung. Und dieser Plan hat schon bei der Erschaffung des Menschen begonnen. Unübersehbar ist dabei jedoch die Subjektivität Gottes. Dient ihm zur Anfertigung der Vorläufer des Australopithecus ganz normaler Löslehm, so modelliert er den Homo Zylatalensis, der übrigens seit Anbeginn aufrecht schreitet und sich auch in all den Jahrmillionen optisch kein bisschen verändert hat. Aus dem Geschiebelehm der Gletscher, ein Sediment, das mit Gesteinsbruchstücken und anderen Schiebekomponenten durchsetzt ist. Ein grobes Material als Baustein für einen großartigen Menschenschlag. Seit ihrem ersten Geburtsschrei, einem Juchitzer mit Echo, sind sie seine Lieblinge, seine Günstlinge, seine Schatzes. Der erste Zillertaler hört nicht auf den Namen Adam. Seine Rippe ist keine Eva. Sepp und Meudel nennt er sie. Die direkten Vorfahren der bethlehemischen Wahleltern. Gott Vater schenkt ihnen eine Enklave nach seinem Geschmack, ein Vatikanium, ein Paradies, kein gelobtes Land, ein gelobtes Tal. Mit einem idyllischen Gerinne der Zilla, von steilen Bergflanken links und rechts des Baches und durch schroffe Felsen und zerklüftete Gletscher am Talschluss beschützt, Baches und durch schroffe Felsen und zerklüftete Gletscher am Talschluss beschützt, ist ihnen ein unbeschwertes, friedvolles Dasein im Garten Eden beschieden. Nur eine schmale Öffnung gen Norden ermöglicht den Kontakt zur anderen Welt. Sie sind ein wahrhaft wehrhaftes Bergvolk, ausgestattet mit göttlicher Schlauheit und mit einer großen Zuneigung zur Musik. Sie lieben die einheitliche Gewandung beim Singen, beim Musizieren, beim Marschieren, im Gleichschritt mit ihren Verbänden bei festen und kirchlichen Anlässen. Ihr Spiel, ihr Gesang dient der Ehe Gottes. Sie sind Gottes Interpreten. Und immer sind sie festlich geschmückt, bei der Arbeit im steilen Fels. Edelweiß pflücken. Bei der Mahd am Hang, im Wald und auch im Stall tragen sie Tracht. Die Original. Aber zurück ins Tal der Ziller. Betreten neugierig gewordene Talfremde den Boden Edens, um Gottes Günstlinge zu bewundern, um im Elysium zu wandeln, fordern diese sogar abseits der Almen Almosen. Ein Schärflein, eine Kollekte, einen Unkostenbeitrag. Ein Schärflein, eine Kollekte, einen Unkostenbeitrag. Viel später, nachdem sie ihre Höfe in den Steillagen verlassen haben werden, bauen sie Burgen mit Betten im trockengelegten Talboden, erschließen die Bergwelt mit Seelen und Masten und nennen den Obulus Maut. Gebühr, Mietbiete, Pacht, Geld wird ihr Gott. Die Tracht wird durch die Niedertracht ersetzt. Aber so weit wird es erst in 160 Jahren sein. Jetzt sind wir im Jahr 1819 beim Orgelbauer Karl Mauracher. Er erfährt während der Reparaturarbeiten von diesem besonderen Lied, dem Weihnachtslied zur Heiligen Christnacht. Bei der Durchsicht des Notenblattes sticht ihm natürlich sofort die Tonfolge G-A-G-E ins Auge und macht ihm klar, dass das eine göttliche Order ist, eine Weisung. Das Notenblatt, eine Schatzkarte und Gott als Auftraggeber. Ins enge Tal zurückgekehrt, weiht er seine Mitbrüder und Schwestern in seine Entdeckung ein. Er übergibt dem Musikalischsten des Tales, den Urreinern, die Noten und den Text und bereits 1819 lassen diese das Lied in der Fügener Kirche erklingen. Auch hier ist die Hörerschaft überschwänglich beglückt. eigentlich Gottes Plan, lässt die fünf Geschwister durch das nördliche Nadelöhr aufbrechen, aus dem Tal hinaus in die weite Welt, quer durch Europa, an Höfe von Kaisern und Königen, bis hinauf an den Hof des russischen Zahn Alexander I. nach St. Petersburg. Und das war wahrhaft nicht um die Ecke. Und dort singen sie bereits 1822, stille Nacht, heilige Nacht. Und auch von der Insel ertönen königliche Rufe nach den Wundersängern mit dem Wunderlied König Georg IV. Er nennt sie dann zu Royal Singers, obwohl sie ja schon längst königliche Sänger sind, im Soll des Königs von Himmel und Erde. Wer oder was das Bistum, das Erzbistum Salzburg geritten haben mag, dass es verbot, das Lied in der Kirche zu singen, da die Gitarre kein Kircheninstrument sei, konnte nicht einmal in breit angelegten Studien eruiert werden. Und folglich glaubt alle Welt dieses wunderbare Lied sei eine Ton- und Textdichtung aus dem Zillertal. Niemand weiß um den wahren Entstehungsort. Es fragt sich auch niemand danach. Und warum sollten es die Zillertaler sagen? Irgendwann können die Urreiner die Nachfrage der europäischen Herrschaftshäuser nicht mehr befriedigen. Infolgedessen formieren sich im Tal unzählige Familiengesangsverbände. Zillertaler haben bekanntlich kinderreiche Familien. Sie sind ja furchtbar fruchtbar. Und brechen nun ebenfalls auf, das Lied in die Welt zu tragen. Zurückbleiben die ganz Alten, die ganz Jungen, die Lahmen, die Tauben, die Stummen. Eden stirbt temporär aus. Gottes Weisheit, die Zillertaler mit Sangesfreude und Geschäftssinn auszustatten, hat der Welt wahrhaft Schönes beschert. Die heutige, nur mehr auf Gewinn orientierte Verkitschung des Weihnachtsfestes beschert ihm aber wahrscheinlich so ab Mitte November tägliche Tobsuchtsanfälle, peinigende Selbstvorwürfe und eine ausgewassene, erwachsene Weihnachtsdepression, weil die Fülle an Geschmackslosigkeiten dem Fest alles raubt, vor allem das Geheimnisvolle. der Weihenacht, wenn ein Andy Borg, ein Florian Silbereisen oder gar der weiß bemützte Parade-Tiroler oder wie sie sonst noch alle heißen, diese adventweihnachtlichen Freudenbringer im blinkenden, kugelbestückten Lametta-Märchenwald, umgeben von aufblasbaren Rentieren, viel zu dicken Santa-Kleusen und leicht beschürzten, tanzenden Weihnachtsmützen-Trägerinnen, ihre Lippen asynchron zum Playback bewegen. Ja, da ist wirklich etwas aus dem Ruder gelaufen. Nix mit, Jesus, der Retter, ist da. Der Bub sitzt, vom Weihrauch sichtlich beeinträchtigt, in seinem Zimmer am Schreibtisch und tüftelt herum am Text für seinen neuen Song. Ich wär so gerne ein Kalkant. Ich habe gedacht, es wird ein ganz normaler Sonntag und dass Weihnachten mal endlich ruhig wird. Plötzlich sagt mir meine Mom, heute gibt's ein Treffen Merry Christmas, die Verwandtschaft kommt um vier Ah cool, das würde ich gern verpassen Doch es klingelt und sie stehen schon vor der Tür Ja, was soll ich sagen? Ja, was soll ich machen? Egal was kommt, ich sag nur, ich kann nichts dafür. Und alle sitzen da, bis jetzt noch ganz entspannt. Doch dann gab's diese Person, die plötzlich etwas sagt. Person, die plötzlich etwas sagt. Und es eskaliert, keiner weiß wieder wieso. Alle streiten, ich ess Kekse und schau zu. Und wenn der Onkel voll mit Glühwein unsern Christbaum demoliert, dann ist Weihnachten wie immer wie gewohnt. Es eskaliert, die Verwandtschaft rastet aus. Und auch Opa haut politisch einen raus. Und wenn die Tante jetzt noch sagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, dann ist Weihnachten wie immer wie gewohnt. Hat mich gefreut, Merry Christmas, ho ho ho. Hab gehofft, es wird ein wunderschöner Abend und dass dieses Jahr die Stimmung mal nicht kippt. Doch so wie jedes Jahr lässt die Verwandtschaft fragen, ob's auch im nächsten Jahr das Treffen wieder gibt. Oh nein. Ah, cool, das wür würde ich gern verpassen. Doch es klingelt und sie stehen schon wieder vor der Tür. Ja, was soll ich sagen? Ja, was soll ich machen? Egal was kommt, ich sag nur, ich kann nichts dafür. Und alle sitzen da, bis jetzt noch ganz entspannt Doch dann gab's diese Person, die plötzlich etwas sah Und es eskaliert, keiner weiß wieder wieso Alle streiten, ich ess Kekse und schau zu Und wenn der Onkel voll mit Glühwein unseren Christbaum demoliert, dann ist Weihnachten wie immer wie gewohnt. Es eskaliert, die Verwandtschaft rastet aus. Und auch Opa haut politisch einen raus. Und wenn die Tante jetzt noch sagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, dann ist Weihnachten wie immer wie gewohnt. Hat mich gefreut, Merry Christmas, ho ho ho. Von Enkeln und Wundern. Wenn die Kinder erwachsen geworden und aus dem Hause sind, wenn man gefühlsmäßig immer schneller dahin altert, dann bröckelt vom einstigen Glanz des Weihnachtsfestes, ganz speziell von der Mystik des Heiligen Abendsends immer mehr ab übrig geblieben sind möglicherweise so traditionelle eckpunkte wie das christnachträuchern bei dem man vor jahrzehnten schon den großvater betend begleiten durfte die würstel suppe danach das anzünden der kerzen am kleinen weihnachts, sofern überhaupt noch ein Nadelgeselle in die gute Stube darf. In speziellen Fällen entspringt im Anschluss an das Entzünden vielleicht eine gesungene Ros vor dem Bäumchen, ein kurzes Innehalten folgt, ein flüchtiges Aneinanderdrücken, ein in sich tief in die Augen schauen, nicht allzu lange, weil sich sehr schnell so ein feuchtglänzender Schleier bemerkbar macht, wenn die Momente des Kinderaugenleuchtens von früher ins Bewusstsein treten. Einsam zu zweit steht man da, leer, innen drinnen. Die Wärme längst vergangener Heiligerabendeende fehlt trotz fußbodenheizung und erderwärmung ja so trostlos öde war es bis vor kurzem aber heute steht die große änderung an der sohn kommt mit seiner familie er ist wieder heimgekehrt beruflich war in den letzten tagen und den letzten jahren drüben über dem großen teich in der IT-Branche. Mit WhatsApp und Skype hat man plaudern, sich sogar in die Augen schauen können. Eh großartig, aber es ist eben nur ein Bildschirm. Berühren, spüren, riechen des Gegenübers. Das fehlt vollkommen. Und mit dabei ist erstmals das Goldstück von Oma, Opa, Mama und Papa. Alexa, Emilia, Sophie, Leonie. Die Kleine ist gerade vier geworden im Oktober. Die Tatsache, dass sie zweisprachig erzogen wird, erleichtert die Unterhaltung mit dem Opa enorm. Sein Englisch ist nämlich nicht wirklich sehr umfangreich. Yes, no, okay, Marlboro, Coca-Cola und Fuzg. Coca-Cola und Fuzk. Vor ein paar Jahren hat sich der Opa, als er selbst noch kein Opa war, über die anderen Opas immer so aufgeregt, wenn sie ihre Enkel stolz im Kinderwagen ausführten, mit ihnen natürlich nur, um vermöglicht vielen anderen gesehen zu werden, im Stadtplatzca café eis schleckten oder in pathologischer euphorie über den nachwuchs jedes vernünftige männergespräch im keim erstickten und nun ist er auch sein enkel nachricht geworden jede gelegenheit nutzt er mit der kleinen besammen zu sein er liest ihr aus dem alten durch durch seine Frau schon sehr abgegriffenen Märchenbuch seines Sohnes vor. Er findet selbst Geschichten und wenn sich Alexa, Emilia, Sophie, Leonie ins Reich der Fantasie davon macht, spielt er sogar den Prinzen oder den König oder eine andere Figur. Die Adventzeit bestimmen natürlich Geschichten vom Nikolaus, vom Krampus und je näher der Heilige Abend rückt, kommen auch vermehrt Hirten in Opas Erzählungen vor. Ja, da kennt er sich aus. Er war ja selber einmal Hirte, der Opa, im Festspielhaus, beim Advent singen in Salzburg, lange vor dem Kölschen Niedertracht singen. lange vor dem Kölschen Niedertracht singen. Er war sowas wie der gutmütige alte Hirte. Und wenn Alexa Emilia so, ich nenne sie ab jetzt zeitsparend Leonie, es verlangt, wird er in seiner Weihnachtserzählung auch zum Zimmermann oder zur Heiligen Maria. Seine Paraderollen sind jedenfalls der Ochs und der Esel am Kopfende des Buben. Opas Mu oder Ia, Ia, Ia, die sind so echt, dass die Oma oft ins Zimmer stürmt und ihn einen alten Esel schimpft. Aber zurück zur eigentlichen Geschichte. Für das heurige Fest hat der Poldi-Opa zwei besondere Aufgaben überantwortet bekommen. Zum einen das Verstauen der Geschenkpakete, wenn sie im Haus eintrudeln. Die Kleine darf keinesfalls sie zu sehen bekommen. Und zum anderen ist er für das Geläute des Christkindlerscheinens verantwortlich. Aufgaben, die einer gewissen Kreativität und auch Routine bedürfen. Das Pakete-Versteckenoblag ihm schon vor vielen Jahren, als sein Sohn noch klein war. Routine also. Das ehemals einfache Christkindl-Läuten von Hand ersetzt ein himmlisch klingendes Gebimmel aus dem Netz auf seinem Handy. Von Hand zu Handy. Easy. Herausfordernd ist das korrekte Einstellen der Vorlaufzeit des Gebimmels, damit man eben nach dem Starten des iPhones zeitgerecht bei den Überraschten dabei sein kann. Im prädigitalisierten Zeitalter wäre das als vollkommen vertrottelter Schwachsinn abgetan worden. Der Poldioper versteckt also in alter Gewohnheit die zahlreichen Geschenke an bewährten Plätzen. Die oberen Drittel der Kästen und Schränke sind dafür besonders prädestiniert, weil über Kindhöhe auch die Garage, die Tiefkühltruhe oder die Basstrommel seines Schlagzeugs sind ausgeklügelte Aufbewahrungsorte. Sorgfältig führt er über jedes Geschenk, über jeden Lagerplatz Buch. Dazu hat er sich in seinem Rechner eine Excel-Tabelle mit dem Codewort Christkindl-Geheimlager angelegt. Die Spalten weisen den Geber, die Geberin, das Datum, die Übergabe an ihn, Stockwerkraum und die genaue Stelle aus. Thank you. Gå in på gulvet. Thank you. Je näher der Heilige Abend heranrückt, desto nachlässiger wird er mit der Dokumentation der eintreffenden Backe. Hinein in den Schrank, zwei T-Shirts darüber gelegt, Tabellennotiz entfällt. Das merkt man sicher sowieso. Sind ja nur mal ein paar Tage. Und dann ist der kaum zu erwartende Tag da. Bei seinem Kalender für Rentner, Abreißkalender mit Denksportübungen für Gehirnleistung bis ins hohe Alter auf der Rückseite, lässt er Leonie den 23er herunterreißen. Schau her, heute ist der 24. Heute kommt das Christkind. Christkind heißt das, Leonie, horch nicht auf den Opa, feigst seine Frau, die Oma. Na, was lernst du der Kleinen auch für einen Schmarrn? Diese linguistische Divergenz könnte, wäre nicht das Fest des Friedens am Tagesfahrplan, durchaus zu einem gröberen Zerwürfnis führen. Aber heute, heute wird nicht gestritten. wir offen es führen. Aber heute, heute wird nicht gestritten. Und damit dieser Vorsatz auch durchgehalten wird, sprechen der Paul die Opa und die Oma ab jetzt nur mehr indirekt miteinander. Wann kommt jetzt das Christkind eigentlich, will Leonie wissen, ich glaub später, sagt der Opa. Aber vielleicht fragst du sicherheitshalber die Oma, die weiß ja immer alles. Oma, weiter kommt die Kleine mit ihrer Frage nicht, weil die Oma ist schon aus dem Zimmer verschwunden und zwar ziemlich energisch. Was ist mit der Oma? Warum ist die Oma so schnell? Na, ich glaub, sie hat was vergessen. Weißt, wenn man älter ist, da vergisst man immer mal was. Und die Oma ist ja schon ziemlich alt. Und dabei grinst der Paul die Opa so schelmisch in sich hinein. Mit einer nur auf das Allernotwendigste reduzierten Großelternkommunikation schummelt man sich durch den Tag. Bei Einbruch der Tämmerung bricht die Oma notgedrungen das Schweigen. Sie weist den Opa an, sich mit der Enkeltochter auf die Christkindsuche zu begeben, damit sie inzwischen alle Vorbereitungen treffen können. Aber nur eine Viertelstunde. Raunt der Opa beim Rausgehen. Es ist saukalt. So schnell geht es aber nicht, Papa. 20 Minuten mindestens, meint der Bub. Draußen sind die Umrisse der Nachbarhäuser nur mehr schemenartig zu erkennen. Da und dort brechen leuchtende Vierecke aus der Dunkelheit. Im Haus ist Tempo angesagt. Der nach allen Regeln der Weihnachtskunst bereits in den letzten Tagen traditionell dekorierte grüne Nadelriese wird vom Papa, also dem Sohn und der Mama, der Schwiegertochter, vom Gästezimmer ins Wohnzimmer gezogen, geschoben, geschleppt, gezerrt. Nadelspuren am Paket lassen eindeutig auf Misshandlung schließen. Mit Opas ausgedruckter Liste wuselt Oma durch die Räume und holt die Pakete. Weltberühmte ägyptische Architektur plagiierend wird die viel oder besser Unzahl von Paketen am Boden vor dem grünblättrig-stacheligen angeordnet. Die Papa-Pyramide links vom Baum, rechts davon die Mama-Pyramide, dazwischen die Oma-Pyramide und davor die, die anderen. Die, die anderen, an Größe, Volumen und Ausdehnung. Weit überragende Oper-Pyramide. Omas Einwilligung hatte diese Anordnung keineswegs, aber der Bub hatte sie dem Vater im Vorfeld zugesagt. Storben die Leute an der Haustür, die beiden Heimkehrer, windeseilig entzündeter der Papa die Kerzen am Baum. Durch den Lichtschein ist nun auch der mächtige Grünnadelige hinter den nachgestellten Pharaonengräbern wieder spürbar. Beim hastigen Ablegen des Anoraks erzählt Leonie, dass sie so einen Lichtschein mit Schweif über den Himmel herunterflitzen habe gesehen. Naja, das war das Kisskind. Bestätigt der Opa, es ist sicher hinter dem Haus gelandet. Ja gut, dass ich vorige Woche noch gemäht habe. Papa, bitte. Ja, oder es saust durch den Kamin ins Haus, meint Leonie. No, no, sagt ihre Mama. Through the Kamin comes only Santa Claus. Also der Weihnachtsmann bei uns in Amerika, ja? Mit, ja, so ist es. Bei uns gibt es ja nur den Santner Klaus. Aber keinen Weihnachtsmann, da rundet der Opa das Gespräch ab, fügt er aber noch schnell hinzu und außerdem bleibt er sowieso drinnen stecken, wenn ich mir überlege, wie dick der ist. Opa, bitte! Und zwar kurz, aber heftig von Oma gezischelt, beendet den Dialog endgültig. Leonie ist im Begriff nach oben zu sausen, das geht aber natürlich nicht, weil erst ihm das smartphone spektakel in gang setzen muss mit der äußerst schwachen fadenscheinigen behauptung wird dann schauen wir auf das kieskind schon fertig ist geht er in den oberen stock dort startet er sein smartphone das vorbereitete gebimmel samt vorlauf, damit er es wieder in den Eingangsbereich zurückschafft. අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි අපි Thank you. Unten angekommen fragt ihn Leonie, und Opa Christkind da? Und bevor er überhaupt antworten kann, erschallt im oberen Stock eine himmlisch-engelsgleiche Blechbüchsen-Fanfare. Ja, es ist gerade fertig geworden, wie ich reingeschaut habe. Ich habe mit ihm noch schnell ein bisschen geredet, weil das hat so fertig reingeschaut. Das ist ja Papa, bitte. Naja, wirklich. Trotz Rezession. Sau viel Stress, hat sie gesagt. Ja, und jetzt noch Linz, Wels. Braunau macht es morgen, ja. Also Vormittag. Schnell rauf, behutsam eingetreten, im Halbkreis vor den Konsummonumenten aufgestellt. Leonies Augen glänzen mit den flackernden Lichtern des Baumes um die Wette und auch Opas Augen haben den Glanz einer Vollmondnacht. Einen kleinen verstohlenen Wiedergutmachungsblick richtet er nach rechts. Oma spürt ihn genau, weicht aber keine Millimeter von ihrem anvisierten Ziel der Christbaumspitze ab. Ein gemormeltes Text unsicheres, gefolgt von einem, beenden den ersten Akt. beenden den ersten Akt. Dann der Gesangsteil des Abends, stille Nacht, heilige Nacht, in unterschiedlichen Touren und divergierenden Textzeilen. Anschließend wünschen sich alle persönlich, wobei die großelterliche Bewünschung der frostig kalten Nacht sehr, sehr nahe kommt. Aber all das bemerkt die kleine verzauberte Prinzessin natürlich nicht. Sie steht zwar da vor den Geschenkskulpturen, dem spürbaren Baum, aber ihre Gedanken sind weit, weit, weit weg. Irgendwo im weiten Universum. Auf den Spuren des Christkindes. Opas. Na ja, dann schauen wir mal, ob das Christkind, Entschuldigung, das Christkind auch brav war, durchschneidet diese fast heilige Stille und trocknet in einem Aufwaschen auch die feuchten Augen der anderen Anwesenden. Jetzt ist Leonie nicht mehr zum Halten. Ja, der kriegt ihn nicht einfach zressen, Leonie. Das Christkindl, das braucht das Papier sicher wieder. Gell, Oma? Unablässig beharrlich arbeitet sich Leonie zum Eingemachten vor. Jedes Mal ein kurzer Glanz am Gesicht, ein herzeigendes Zuvor-Schall-Gekommenen. Und dann kommt schon das nächste Packerl dran. Der Opa freut sich über jedes Geschenk, genauso wie sein Goldschatz. Das Weihnachtspapier, das legt er sorgfältig zusammen, wie seine Euroscheine in seinem Geldtascherl. Nach gut zehn Minuten höchster Entpackungsverzückungslust nähert sich Oma langsam, aber zielstrebig dem Opa. Das Gewicht ihrer Info lässt sie sogar die Distanz des Tages überspringen. Nicht weihnachtlich mild, giftig, zischelnd sagt sie, wo ist eigentlich das Backel, das ich für die Alexa, Emilia, Sophie, Leonie besorgt habe? Was für wen, Ola? Für die Leonie. Und die anderen sind auch nicht da. Das ist das Backel für den Werner und die Kathi. Du hast die Liste, schau halt nach. Wenn sie nicht da sind, dann waren sie nicht auf deiner Liste. Ich habe jedes einzelne Geschenk abgehakt. Von der Liste fehlt nichts. Na dann, ja du, dann bin ich auch überfragt. Vorgestern habe ich sie dir unten in der Garage in die Hand gedrückt. Echt? Ja sicher. Ja, Jetzt denk einmal nach. Weil du das so sagst. Jetzt erinnere ich mich auch. Das war du, du bist heimgekommen und dann hast du mir was in die Hand gedrückt. Ja richtig und zwar drei Packerl. Ja du weit können die nicht sein. Die haben ja keine Füße. Ich schaue schnell nach. Und mit diesen Worten macht er sich auf die Suche. Um die Sache kurz zu machen, er findet die Vermissten nicht sofort, aber immerhin Leonis Packerl kommt im Kasten mit den Tennissachen zum Vorschein unter seinem Björn Borg-Leiberl. Die beiden anderen Geschenke hat er in einen kleinen Koffer gegeben, der wiederum in einem größeren Koffer verstaut ist und der auf dem Wäschekasten im Bügelzimmer liegt. Also verdammt sichere Verstecke, eigentlich zu sichere und nicht eingetragen. So, wie schmuggelt man nun diese Geschenke unter den Baum? Auch dieses Problem weiß der Opa zu meistern. Schon beim Betreten des Wohnzimmers deutet er mit einem kurzen Nicken und einem gleichzeitigen Augenschließen sowie dem nach oben gestreckten Daumen an, dass er alles im Griff hat. Alles rutscht in Kampocha. Da fügt er so selbstsicher grinsend dazu. Opa, wo warst du? Was? Kamp? Kamp? Geistesgegenwärtig pariert Oma die Neugier der Kleinen. Was? Kamp? Geistesgegenwärtig pariert Oma die Neugier der Kleinen. Alexia, Semilia, Sophie, Leonie, jetzt zeig dem Opa, was du alles bekommen hast. Schau Opa, das hat mir das Christkind auch noch gebracht und das da auch und die Puppe. Aber Opa, Pferd war keins dabei. Ui, F fest, du. Leonie, weißt, ich war jetzt gerade oben im Bad, Kamp-Ellen. Und da schaut auf einmal das Gästkindl aus dem Spiegel raus, wie ich reinschaue und sage, wir müssen alle noch einmal ganz runter gehen. Jetzt hat er etwas vergessen. Ja, ja, du weißt, ich sage dir, was die Christkindlten heutzutage denken. Ja, juhu, vielleicht bringt sie jetzt das Pferd. Und das war Christkindl. Und der Gedanke an ein Pferd bestimmen den sofortigen Aufbruch. Die Kleine nimmt ihre Eltern an der Hand und zerrt sie so richtig gehend aus dem Raum, die Stiege hinunter und ruft dazu Oma, Opa, come on, come on. Sobald alle außer dem Opa natürlich ein Stockwerk tiefer sind, übernimmt dieser wieder die Regie. Packerl rein unter den Baum, Timer am handy gestartet und runter über die stiege kurzes warten amerikanischer fanfaren kitchen tönt rauf rein sein procedure erst 20 minutes before und natürlich entdeckt die kleine die paketeete sofort. Es sind die einzigen, die noch ihre schmuckvolle Ummantelung haben. Doch kein Pferd, das kein Pferd in der Schachtel war, hat Leonie ohne bleibenden Schaden überwunden. Und das wahrhaft weihnachtlich Wunderliche dieses zweiten Erscheinens des Gabenkindes war das Lösen der Zungen von Opa und Oma. Unaufhaltsam plappern sie wie seinerzeit, als sie sich noch so viel zu sagen hatten. Und lange nachdem Leonie unter dem Baum eingeschlafen war und ihre Eltern sie und sich niedergelegt hatten, lag die Oma immer noch wach neben dem Poldi-Opa im Ehebett. Sie den Kopf in seiner Schulterkuhle, er sie liebevoll umarmt. Ja, wie damals, vor vielen, vielen, vielen Jahren. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Applaus Ist es jetzt her und es ist schwer, auf deine Worte zu bauen, denn unsere Herzen sind leer, wie können wir dir vertrauen? Es lebt nur die Erinnerung. Wir waren Kinder im Schutz der Fantasie, denn Zweifel gab es nie. Doch später kam der Verstand, hat unsere Träume verbannt. Dein Licht und deine Magie sind heute nur Erinnerung. Du warst als Kind für mich da in der Nacht, hast mir viel mehr als nur Geschenke gebracht. Ich hab dir niemals in die Augen gesehen, doch deine Nähe war schön, hast mich im Schlaf gut bewahrt. Hast mich im Schlaf gut bewahrt Christkind, lass dir nicht erzählen Es gibt dich nicht Christkind, was sie auch erzählen wollen Ich glaub an dich. 2000 Jahre ist es jetzt her, es ist nicht fair. Ein kleines Kindlein im Stroh verkauft sich schlechter als er, der Mann mit Bart stiehlt die Show, der Schein verblasst in der Erinnerung. 2000 Jahre seit du geboren, hab dich fast verloren, in dieser eiskalten Zeit sind unsere Seelen erfroren in Unersättlichkeit. Was bleibt ist nur Erinnerung. Du warst als Kind für mich da in der Nacht, hast mir viel mehr als nur Geschenke gebracht. Ich hab dir niemals in die Augen gesehen, doch deine Nähe war schön. Hast mich im Schlaf gut bewacht. Christkind, lass dir nicht erzählen, es gibt dich nicht. Christkind, was sie auch erzählen wollen, ich glaub an dich. Denn ich will, dass es dich gibt, ich glaub an dich. Weihnachten, das Fest der Liebe. Noch in den 80er Jahren des vergangenen Jahrtausends war es in den ländlichen Gemeindengegenden üblich, den Baum für das Geburtstagsfest des kleinen Jesus selbst im Walde zu erlegen. Schwer bewaffnet mit einem Fuchsschwanz oder einer Hock, also eine Axt für weniger Sprachkundige, bahnte man sich und Touristiker mögen jetzt ein bisschen weghören, den Weg durch brusttiefen Neuschnee. Dem Oberhaupt der Familie, ja so etwas gab es damals auch noch, der fein bezeitete Zuhörer merkt gewiss, dass Quote und Gendern noch nicht einmal im Begriff waren, angedacht zu sein. Dem Oberhaupt oblag es also einen grünblättrigen Nadelbaum für das Christfest zu besorgen. Am Nachmittag des 23. Dezember macht sich der Oberhaupt, also ich, auf den traditionellen Holzweg. Das Beinkleid, eine bereits die dritte Generation ausstattende, abgetragene, kniebunt Lederhose, die Unterschenkel umwickelt mit Omas grauen Gamaschen aus Schafwolle, die Füße in genagelten. Über der gestrickten Weste der Schladminger vom Flohmarkt, der jeder Witterung standhält. Die Zipfelkappe, Fäustlinge, ein Rucksack runden das Bild des Abenteurers, des Wildschützen ab. Wobei Wildschütz nur als Synonym zu verstehen ist für die Urtümlichkeit, die ich ausstrahle. Vielmehr bin ich der Berufsgruppe des Holzarbeiters zuzuordnen, da ich in meinem Rucksack ja eine, wie eingangs erwähnt, Axt oder Hock habe und ein Fuchsschwanzerl mitführe. Um unvorhergesehenen Kälteeinbrüchen zu widerstehen, findet auch ein Flachmann mit Vogelbergebranntem darin ein Platzerl. Und da ein gestohlener Baum das Fest entweiht, ist es, bevor er zur Tat geschritten wird, unbedingt vonnöten, einen försterlichen Baumbezugsschein sein eigen zu nennen. Der Amtsweg kann jedoch umgangen werden, sofern man einen Waldbesitzer kennt, beziehungsweise jemanden kennt, der einen kennt, einen Waldbesitzer. Ich fahre also zu meinem Freund Rudi, er besitzt zwar keinen Wald, dafür aber ein Café, ein Pub, eine Disco, aber und er kennt einen, der viele Bäume besitzt, den Sepp. Er hat so viele eng beieinander stehende Bäume, dass man getrost Wald dazu sagen darf. Weiters hat er ein Hotel und schon sein ganzes Leben lang einen richtigen Freund, den Rudi. Bevor ich dem Rudi nun mein Anliegen im Café mitteilen kann, stehen zwei Sättel am Tisch. Von ihm angeschafft, Weihnachtsseitel. Um nicht den Verdacht eines Schnorres auf mich zu laden, revanchiere ich mich mit der neuzeitlichen Form des alttestamentarischen Aug um Aug und ordere gleich zwei Gerstensäfte dazu. Just im Augenblick unseres Aufbruchs, ich hatte mittlerweile die Gelegenheit, dem Rudi meine Weihnachtsbaumbettel bitte mitzuteilen, gesellt sich der Rossignol Ferdl, ein unvergessen liebenswerter Mensch, dazu. Bereits beim Betreten des Lokals bestellte er ihm vorbeigehen an der Schrank Dreiseitel. Der Anstand erfordert das auch der Rudi, beziehungsweise ich. Der Anstand erfordert das auch der Rudi, beziehungsweise ich. Naja, in relativ kurzer Zeit sind schon fünf Runden. Draußen hat die Dämmerung den Tag, den Gare ausgemacht, die Temperatur sinkt. Helga, Rudis Frau und Chefin, beschenkt uns, weil der Rosignol-Pferdl da ist, mit französischem Bouger avec Coca-Cola. Rüscherl. Auf Weihnachten, Geschenke darf man nicht ablehnen. Die Übersicht verliert sich im Lebergift. Es ist sicher einiges nach 20 Uhr, als uns der Ferdinand Richtung Mittersil verlässt. Er hat schon einen Christbaum zu Hause und der Rudi und ich fahren zum Sepp in sein Hotel. Der Sepp sitzt versunken in seine alltägliche Arbeit an der Bar. Er bezahlt den Gästen diverse Runden und muss, das bleibt einem gestandenen Wirt nicht erspart, jedes Mal mittrinken. Egal ob er will oder nicht, meist will er eh. Aber trotzdem zeigt hier das Schicksal, dass es auch unbarmherzigkeit, grausam sein kann, wenn man sieht, mit wem er anstoßen muss. Egal, es geht um einen Weihnachtsbaum und nicht um Gästeschichten. Ohne noch ein Wort mit ihm gewechselt zu haben, drückt uns die Kellnerin zwei Schnapserl in die Hand. Also eines mir und eines dem Rudolf. Zwei Weizenbiergesellen sich unaufgefordert dazu. Schneiderweise 0,5. Ah, vom Chef, sagt sie. Irgendwann findet der Sepp in der Gästebetreuung eine kleine Verschnaufpause und die nützt er Rudi, ihm mein Anliegen vorzubringen. Mit einem Mucks gleich hinten raufige Hinter-Sodö ist der bürokratische Aufwand erledigt. Da der Sepp jede finanzielle Entschädigung aus finanzamstechnischen Gründen ablehnt, schmeiße ich eine Runde. Drei Schnapserl bitte. Aber den anderen ruft der Hausherr der Servierkraft hinterher. Und unseren fragenden Gesichtsausdruck ablesend meint er, naja, wann dann saufen wir schon was Gescheites, oder? Ein vorzügliches Feuerwasser, das mein Begleiter nicht auf einen Hax, also einem Bein, stehen lassen will. Dazu jetzt wieder drei Saitl. Das App mag die Schneiderweise nicht, von der muss er immer so kropfitzen. Unaufhaltsam ruckelnd bewegt sich der Zeiger der alten Zeitmessmaschine an der Wand weiter, Sekunde um Sekunde, die in der Addition schon viel mehr Minuten ergeben, als eine Stunde ihr Eigen nennt. Die Gaststube leert sich, der Sepp weist mich ins Baumfällen ein. Dazu ist es notwendig, den Rucksack samt Werkzeug aus dem Wagen zu holen. Beim Türöffnen bemerke ich anfangs gar nicht, dass es geschneit hat. Und zwar ganz schön viel. Pulverschnee dämpft nämlich mein hinterteiliges Aufkommen am Boden. Geil. Also nicht das Hinfallen, der feinflockige Schneestaub. Ja, das wird heuer wieder ein richtiges Weihnachten. In die Stube zurückgekehrt stehen drei frisch gezapfte, schaumbekrönte Biere am Tisch. Mein Altes ist doch noch halb voll oder halb leer. Wie sagt man da eigentlich, wenn man schon... Das fachmännische Urteil über meine Holzbezugswaffen fällt niederschmetternd aus. Was willst du oft mit dem Spielzeug? Bamtratsen, ha? Geil, Lisbeth, bring nicht nur drei Schnapse. Ich hol dabei ein gescheites Werkzeug für den Norden. Deprimiert leere ich das halbvolle Bier und gieße auch gleich noch den randvollen Schnaps hinterher. Selbst Abwesenheit nutzt der Rudi schamlos aus für einen Ausflug ins Traditionelle. Wieder einmal beginnt er von seinem harten Alma-Dasein auf der Kompriesenalm in den Kriegsjahren zu erzählen. Und bevor er zu der berühmt-berüchtigten Stelle kommt, wo er betritt, S661 Timbersport Professional den Raum und platziert sie mittig vor mir auf dem Tisch. Furchteinflößend starrt mich das Schwert des Kettensägenmonsters an. 90 Zentimeter ist es lang, wie mir der Sepp erklärt und fügt noch so richtig von oben herab hinzu. Mit so einer Maschine haben Sie seinerzeit den ganzen Bamm in der Sahara erledigt. In drei Tagen. Nach kurzer Einschulung breche ich professionellst ausgerüstet auf in die Wildnis. Sepp gibt mir noch eine Taschenlampe mit. Mittlerweile ist es bereits, naja, sehr spät, fast schon früh. Und irgendwie muss ich dann auf dem Weg ins Holz abgebogen sein und werde durch meine Frau Stimme, wo ist der Baum, wirklich äußerst unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ich muss mich ordnen. Ich war doch gerade noch Baum. Ja, der Christbaum. Ah, der Christbaum. Jetzt habe ich schon eine erste Fährte. Ja, wo ist er, wo ist er? Leicht lächelnd, lallend, aber wahrheitsgetreu antworte ich, im Wald. Noch, ich habe es nicht über das Herz gebracht. Er war so jung, so schön, so Tränenflüssigkeit benetzt, meine geröteten Augen. Meine Frau zeigt kein Verständnis für mein Empfinden. Ich ändere die Taktik. Hör zu, Schatzi. Ich werde es, das Restliche vernimmt meine geliebte Gemahlin maximal, durch die geschlossene Tür. Bei Schatzi hatte sie nämlich fluchtartig den Raum. Unverständlich. Katastrophaler Tagesbeginn. Heiliger Abend. 11.30 Uhr. Fast Heino. Wahnsinn, so spät. Ja, dann der Uhr geht drehen und kein Baum. Kein Bäumchen im Hause Rabanza. Eiligst angezogen verlasse ich ungewaschen das Haus. Echte Holzfäller riechen nach Schweiß und Alkohol. Fahre zu Seppens Hotel und frage ihn, ob nicht irgendwo um das Hotel herum ein Weihnachts-Morituri, ein dem Tod geweihter Nadelbaum mit grünen Blättern, Frage ihn, ob nicht irgendwo um das Hotel herum ein Weihnachtsmorituri, ein in dem Tod geweihter Nadelbaum mit grünen Blättern, in Erwartung einer erleuchteten Zukunft stehe. Gleich in den Haus schaffe. Bloß bist. Magst nicht Schnurrschnapp, Weihnachtsschnapse. Du erinnst dich an der Richte wieder her. Dankend lehne ich ab und eile in den angrenzenden Wald. Dass diese hier beheimateten Nadelgewächse noch am Leben sind, verdanken sie ausschließlich ihrer von Gott gegebenen Natürlichkeit. Keine perfekt gewachsenen Zuchtbäume sind das. Nein, sie sind so einzigartig. Schier dünstbeastet, verwunschen, verwachsen. verwunschen, verwachsen. Kein vernünftig denkender Mensch käme auf den Gedanken, sich so etwas ins Wohnzimmer zu stellen. Ich schon. Ja, überlegen Sie nur. Die Not, die Armseligkeit, die Verzweiflung, die Kümmernis, die im Stall zu Bethlehem herrschte. Dieser Baum trägt all die Tristesse, das Depressionsschwangere, die Düsterkeit und gleichzeitig auch das Philanthropische in sich tanze ich meiner Frau vor. Diese historisch, künstlerisch, katholisch fundierte Performance erreicht das Herz meiner Frau nicht. erreicht das Herz meiner Frau nicht. Naja, Beamtin. Selbst die Argumentation, dass sie aufgrund der geringen Astdichte weniger Kugeln aufhängen müsse, weniger Süßigkeiten Platz fänden, gesündere Weihnachten eben, entlocken ihr kein lächeln ein eiskalter herodianischer blick verwundert mich den rest des tages erster strahlender kinderaugen im glanze der sieben kerzen ja lichtspendend habe ich auch den adventkranz angezündet, also die Kerzen stunden. Und mein gekannt geschmettertes, es ist ein Ross entsprungen. Stimmen auch Sie, Milde, meine heilige Maria. Eine schicksalsträchtige Begebenheit. In jener unheiligen Nacht wurde die Tradition des Baumholens durch den Familienvorderen in unserer Familie zu Grabe getragen. Und durch das mittlerweile traditionelle Chauffieren des wahren Familienoberhauptes meiner Maria eben zum Lagerhaus ersetzt. ersetzt. Dort kauft sie um den ersten Dezember herum einen grünstacheligen Immigranten, eine Abies Nordmannianer aus dem Kaukasus. Und nicht nur dafür liebe ich sie. Eisig sind die Wege und Straßen, weiß verblasen ist das Land. Keine Seele streicht durch die Gassen, beflissen schmückt dem Baum die Hand. Kinder warten schon seit Stunden, allzu langsam geht die Zeit. Wo dreht's Christkind seine Runden? Ist schon nah oder noch weit? Kerzen brennen in den Fenstern, erhellen dunkel wie ein Stern, erzeugen Funkeln in den Herzen. Christkindl ist nicht mehr fern, ganz gespannt, starren Kinderaugen, erwartungsfroh auf diese Tür. Ach, wie schön ist doch ihr Glauben an das Wunder, jetzt und hier. glauben an das Wunder, jetzt und hier. Morgen sind die Wege und Straßen eisig noch und weiß das Land. Wieder füllen Menschen Gassen, keine Worte, keine Hand. Eisig sind die Menschenherzen, wieder nach der weihnacht wer nicht freuen schenken teilen geben als lehrer der raus echt angebracht Thank you. Thank you. Thank you. Applaus beim guck beim eugen bei allen leuten die dafür sorgen dass es so was gibt wie es hier gibt und bitte halten sie denen treu und unterstützen ich kann nur sagen für mich ist es immer wieder immer so im dezember herum beim weihnachtsprogramm formel er so um die zeit wir haben es mal im August probiert, aber es hat nicht so geklappt. Und wie gesagt, wir machen das jetzt schon das fünfte Jahr so miteinander. Wir haben es vorher auch schon miteinander was gemacht. Kennengelernt habe ich die vor 14 Jahren, vor halt 15, 2010. Da sind sie zu mir gekommen, damals in das Cineteater in Neukirchen, da habe ich so ein Theater gehabt. Und wir waren so, wir haben ein Programm gemacht, so eine Art Licht ins Dunkel. Wir haben also so unbekannte Menschen geholt und da sind die zwei gekommen mit, ich habe zuerst gar nicht gesehen, dass ein dritter auch noch dabei ist. Nur so ein riesen Ziehharmoniker, Zugin. Ganz dünner war das, so Zugin. Und dann sagten sie, spült jetzt auch noch, glaube ich. Und da habe ich die zwei kennengelernt. Und dann haben wir eben zusammen mit dem Bixner Herbert auch noch so Weihnachtsgeschichten gemacht. Und irgendwann sind wir auf diese Formation gekommen und das ist für mich wirklich immer was ganz Besonderes, mit denen auf der Bühne zu stehen, abgesehen davon, dass einfach eben meine Kinder sein konnten, das sind so liebe Menschen, so liebenswerte und gute Menschen, das ist nicht kein Honig ums Maul, sondern das ist wirklich so. Und es gibt nichts Schö Schönes, wie wir mit Leuten zusammenarbeiten, die Freude von ihnen herausstrahlen. Danke euch. Und jetzt darf ich euch noch ganz kurz erzählen, wie es bei mir war, wie ich Weihnachten erlebt habe, so vor ca. 40 Jahren, als ich so ein kleines Kind war. 42 Jahre. Und das war eben ganz was Besonderes. Es nichts geben es ist so als bahn häseln gewesen am land draußen aufgeregt seit mittag schon erst hektisch laut, befließen auch. Jetzt ganz still, leise lauschen Kinderohren. Finger, Fingern vorsichtig, spaltbreit nur den Vorhang auf. Zurückgezogen, nur ein Stück, ein kleines Finsternis da draußen. Flocken purzeln erdenwärts am Fensterbrett der Schnee. Nase fest ans Glas gedrückt, umsonst. Der Blick verliert sich in der Finsternis. Ob dort der Schneemann friert? Ein Lichterstreif, das Christkind, ja! Ein Lichterstreif, das Christkind, ja! Nein, nun heißt es wieder warten. Ach Zeit, ach Zeit, verrinne rasch. Am Boden dort, fort vor der Tür, da liegt, gelockt, so silbern, goldig, glänzend, hart. Schnell aufgehoben, hergezeigt, ans Herz gedrückt, den Blick gewandt zur Tür. Ein Klingeln, läuten, leis und freudig, froh. Ein Lächeln, Lachen, Neugier, Freude, atemlos. Und auf den Lippen bildet sich mit zaghaft Neugierfragen Christkindl dort drin? Schnalle von der Zimmertür, ganz vorsichtig und sanft herabgedrückt, Halt breit auf nur, leuchten, bauen, Geschenke, Glückseligkeit, Zufriedenheit und Herzenswärme. Thank you. Danke. Danke. Danke. Und ganz kurz, wenn wir sie noch ganz kurz aufhalten dürfen, eine Geschichte zum Schluss noch, die für mich immer Weihnachten ist. Eine Geschichte noch von mir, ein Lied von den beiden. und falls jemand noch ein weihnachtsgeschenk gesucht die was das ist immer das übliche aber sie haben cds noch mit von einer und die zwei die sand waren sie ohne mich auftreten noch viel besser und stört kann und und dann gibt es nur eine Gruppe, die die Katrin hat. Das sind drei Weiberleute. Damen, Wahlhassende und drei hervorragende Musikerinnen. Die kommen auch vielleicht einmal zu euch, wenn ihr es ans Christkindl schreibt. Eine Geschichte noch von mir zum Schluss, die ich meiner Mutter geschrieben habe. Vor vielen Jahren. Baba, Mama, bis morgen. So enden meine Abendtelefonate mit meiner Mutter seit Jahren. Zweimal täglich rufe ich sie an, einmal am Vormittag und einmal am Abend. Oft muss ich sehr lange läuten lassen, bis sie abhebt. Abend. Oft muss ich sehr lange läuten lassen, bis sie abhebt. Es geht eigentlich seit Jahren kein Tag, an dem ich mich nicht an diesen Rhythmus halte. Wo bist du, fragt sie mich meistens als erstes. Ja, daheim. Oder wenn ich irgendwo unterwegs bin, nenne ich halt den Ort, an dem ich mich gerade befinde. Das hat sie dann nach ein paar Augenblicken wieder vergessen. Wie so vieles rund um sich herum. Und neulich erzählt sie mir, dass sie gerade im Wohnzimmer gesessen ist, dass sie den Blumenstrauß angeschaut hat, der am Tisch steht. Sie aber nicht mehr weiß, von wem sie ihn bekommen hat. Von mir gestern. Dann sagt sie, dass sie im Album geblättert hat, in dem ich die Schwarz-Weiß-Bilder als kleinen Buben zeige, im Faschingskostüm, beim Rodeln oder als Josef im Kindergarten. Weißt du noch, wie das Medall geheißen hat, das damals die Maria gespielt hat? Mein Gott, so ein lieber Bub bist du gewesen. Die Bilder wecken Erinnerungen. Längst Vergangenes wird zum Jetzt. Und dann beginnt sie von Weihnachten zu erzählen. Von den schneereichen Wintern, von Abenden im Advent, an denen ich nur vom Christkind redete Davon, wie ich mit dem Opa in den Wald gegangen bin, um das Christkind zu suchen Und wie ich mit strahlenden Augen vor dem Christbaum stand Nicht viel lag unter dem Baum Socken, ein Stirnband, eine selbstgestrickte Jacke aus Schafwolle Die gewaltig juckte, wenn man sie anhatte. Indianer, die es während des Jahres nur in den Linde Kaffeepackungen gab. Und einmal sogar ein Holzzug, eine Dampflok und drei Waggons. Zwei Güterzugwaggons, einer für die Personenbeförderung. Alles Vollholz, liebevoll bemalt, natürlich händisch zu betreiben. Auch das Geschnaufe, der Dampfflock muss man selber produzieren. Wenn es bergauf geht, schnauft sie stärker, rattert sie auf der Ebene. Dahin muss man sich nicht so verausgaben beim Imitieren des Dampfrosses. Mein Zug fährt aber nicht einfach nur im Kreis, wie diese neuen elektrischen Eisenbahnen, die ich bei Adventsspaziergängen durch die Stadt in den Auslagen der Spielwarengeschäfte so bestaunt hatte. Mein Zug fährt vom Wohnzimmer in die Küche und von dort ins Schlafzimmer und dann ins Vorhaus. Also genau genommen schiebe ich ihn. Und sogar ein kleiner Tunnel ist auf der ganz langen Strecke zu durchfahren. Hinter der Klo-Muschel rattert er unter dem Abflussrohr hindurch. Ja, und ich liefere Waren aller Art von einem Zimmer ins andere. Kekse, Lametta, Sternspritzer, unermüdlich. Oma, Opa, Mama, Papa, Onkels, Tanten. Zwänge ich mir Kraft meiner Fantasie in den Waggon hinein und alle finden Platz. Ja. Und dieses, der Lokführer hat aber schon ganz kleine Augen. Ich glaube, er geht jetzt ins Bett. Er will meinem Eisenbahner-Dasein ein Ende bereiten. Aber ich bin doch noch überhaupt nicht müde, Mama. Es nützt nichts. Gemeinsam mit meinem Papa stelle ich dann den Zug unter den Christbaum, genauso wie ihn das Christkind hingestellt hatte, wasche mich, ziehe meinen neuen Pyjama an und lege mich ins Bett. Mama kommt noch ins Zimmer, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und sagt, schlaf gut, mein Lieber. Und ich schon so im Halbschlaf, Baba, Mama, bis morgen. Ja, jetzt hat sie mich doch tatsächlich mitgenommen in ihre Welt. Durch ihr Erzählen, ihr Erinnern. Wenn ich das Gespräch beende, wird sie bald nichts mehr von unserem Telefonat wissen, weder inhaltlich, noch dass wir überhaupt miteinander gesprochen haben. Aber morgen rufe ich sie wieder an. Und vielleicht erzählt sie mir dann von, irgendwann wird sie nicht mehr abheben. Irgendwann wird sie mein Papa, Mama bis morgen nicht mehr hören können. Aber Weihnachten wird wieder kommen und ich werde sie hören, wie sie mir von Weihnachten erzählt. An Schienenrahmen, es braucht einen russern guten Stolz. Jeder Mensch braucht einen Namen und jeder Aufstieg verlangt sein Volk. In jedes Dunkel, Feuer, Licht, es braucht die Wahrheit, ein Gerücht. Jeder Mensch braucht einen anderen, so wie ich. Wir brauchen alle was zum Essen Und ein Loch überm Kopf Die Luft zum Atmen, nicht zu vergessen Es sucht ein West, seinen Duft. A Loch als Gesicht wird trotzdem brennen und von Slomring wird schöner Bär. Jeder Mensch braucht einen anderen, so wie wir. Jede Feder, die sollte schreiten, Buch soll in Erdung gläsern bleiben. Ein schönes Lied ist dort zum Hören. Ein schönes Lied soll dann geschaut werden. Am Ende soll der Gastag passen und immer wieder bescheiden bleiben, weil jeder mich an und an braucht, so wie wir. Irgendwann wird sie nicht mehr abheben. Irgendwann wird sie mein Papa, Mama bis morgen nicht mehr hören können. Aber Weihnachten wird wieder kommen und ich werde sie hören, wie sie mir von Weihnachten erzählt. Hab ich so tief das Dankbar sein und nimm mal wieder Bescheid im Bein, weil jeder Mensch einen anderen braucht, so wie wir. Weil jeder Mensch ein und ein braucht, so wie wir. Thank you. Schöne Weihnachten, bleibt gesund. Pfiat euch.