Guten Morgen allerseits. Guten Morgen allerseits. Dritter Tag. Ich war gestern sehr, sehr müde, aber gleichzeitig auch total angeregt. Also es war irgendwie interessant nach Hause zu kommen und das Gefühl zu einem Eingriff, will man nur noch schlafen, aber gleichzeitig hat man noch so viel im Kopf, dass man versucht noch irgendwie zu verarbeiten. Vielleicht nur als kleine Rückschau auf die letzten Tage. Inhaltlich will ich es nicht sagen, weil es kommt jetzt nochmal was obendrauf auf den Stapel der bedenkenswerten Fallbeispiele, aber eben auch der Interpretationen, der Auslegungen, der verschiedenen Vorschläge, wie man mit diesem belasteten architektonischen Erbe unten umgehen kann. Ich stelle nur ganz kurz die Moderatorin des heutigen Vormittags vor. Gibt es sonst noch irgendwas, was ich ankündigen muss, Sarah? Vielleicht nochmal der Hinweis, dass die Aufstellung aus der Dunkelheit Gibt es sonst noch irgendwas, was ich ankündigen muss, Sarah? Dann sage ich nochmal an, es kann ja gut sein, dass auch Leute im Zoom oder auf DorfTV mithören, eh in Lin Und es gibt auch noch für die Ausstellung aus der Dunkelheit im Aktenkeller ebenfalls angrenzend an den Hauptplatz 6 um 13 Uhr ganz wenige Restplätze. Also es ist die letzte Gelegenheit, diese wirklich tolle Ausstellung anzuschauen. Dann ist wieder zu, der Keller. Dann darf ich jetzt Martina Guglberger vorstellen. Sie ist assoziierte Universitätsprofessorin am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Kepler-Uni. An der Stelle auch nochmal den herzlichen Dank überhaupt an das Institut. Wir haben für diese Veranstaltung, aber eben auch überhaupt in den Fragen der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus immer super zusammengearbeitet und ich freue mich auch sehr, dass ihr beide, Birgit und Martina, euch bereit erklärt habt, hier Moderationen zu übernehmen. Wir haben ja genug zu tun, was dieses Thema betrifft. Jetzt stelle ich dich aber wirklich vor, die Forschungsschwerpunkte von Martina sind Frauen- und Geschlechtergeschichte, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Biografieforschung, das sind vielleicht die Forschungsschwerpunkte, die auch jetzt mit dem heutigen Vormittag viel zu tun haben. Sie kennt sich aber auch sehr, sehr gut aus in der Alpingeschichte und in der Missionsgeschichte. Und mit Blick auf das Teil der Gefallenen ist ja diese ganze Interaktion zwischen Katholizismus und Faschismus auch nochmal so ein Thema. Da reden wir aber ein anderes Mal drüber. auf ihre gerade im Erscheinen begriffene Habilitationsschrift über die Frauenexpeditionen im Himalaya mit dem schönen Titel Grenzen des Aufstiegs und auch gerade im Erscheinen begriffen ist ein Buch Widerstand von Frauen im Nationalsozialismus in Oberösterreich. Beides wahrscheinlich gerade in der Druckmaschine oder in der Auslieferung oder schon erschienen? Beide schon erschienen? Nein, die Habil-Schrift ist erschienen, die ist Mitte September erschienen im Campus Verlag. Also ich übergebe an dich. konnte leider gestern nur online dabei sein, was aber nichtsdestotrotz sehr, sehr spannend war. Und ich war auch ganz angetan von der Regendebatte und den vielen sehr, sehr guten Beiträgen zu dem Thema. Ja, wie die Karin schon gesagt hatte, heute gibt es sozusagen noch was obendrauf. Das Panel ist überschrieben mit künstlerische und zivilgesellschaftliche Initiativen. Um die geht es heute. Also noch weitere Impulse und Beispiele, wo es um verstörende, kontaminierte Orte in Oberösterreich, aber auch in Deutschland geht. Denkmäler, aber auch um Gebäude. Das zieht sich ja so durch die Debatten, dass es um diese beiden, beides kann, also auch Gebäude können ja eine Art Denkmal sein, auch unbequeme Denkmäler, womit haben wir es zu tun? Was stellen diese dar? Wie wird damit umgegangen? Und umso wichtiger ist es eben, sich auch an diesen Exempeln, an diesen Beispielen, dass man die wirklich gut durchdiskutiert. Und dazu leistet diese Tagung sicher einen sehr, sehr guten Beitrag. Gut, ich würde sagen, wir beginnen mit dem ersten Beitrag. Ich darf den Referenten vorstellen, bitte schön. Florian Kodanko, der aus Braunau zu uns gekommen ist und der sich, ich glaube es ist gestern auch schon öfters erwähnt worden, mit dem sogenannten Hitlers Geburtshaus auseinandersetzt. Sein Beitrag heißt Salzburger Vorstadt 15, Braunau am Inn. Florian Kotanko ist Gymnasiallehrer und Gymnasialdirektor im Ruhestand und für ihn trifft wahrscheinlich das zu, was wir Unruhestand nennen. Er ist sehr aktiv in der Zivilgesellschaft und vor allem was die zeithistorische Aufarbeitung der Stadt Braunau und der Umgebung betrifft. Er hat 1993, war ein Mitbegründer des Vereins für Zeitgeschichte Braunau, die seither die Braunauer Zeitgeschichtetage veranstalten. war 2015 Mitglied der Interdisziplinären Kommission zum verantwortungsvollen Umgang mit NS-Kultstätten, das vom Innenministerium eingerichtet worden ist und ist hier vor allem für dieses Objektvorstadt 15 dafür eingetreten. Er hat auch publiziert über lokaleistorischen Zeitgeschichte. Und ich möchte Sie nun bitten, uns über dieses virulente, kontaminierte Gebäude, würde ich mal sagen, oder virulenteste in Oberösterreich vorzutragen. Ich bedanke mich ganz herzlich für die Einladung und für die überaus freundliche Einbegleitung. Ich unterscheide mich ja von den bisherigen Referentinnen und Referenten in einem ganz wesentlichen Punkt. Ich bin an keine wissenschaftliche Institution angebunden. Ich bin ein freischwebender, dilettierender, pensionierter Bundesbeamter und damit auch in einer gewissen Situation, die mit anderen nicht vergleichbar ist. Ich bin auch nicht der Außenminister der Stadt Braunau. Das heißt, ich habe keinen offiziellen Auftrag, aber auch kein Verbot. Das wäre auch sinnlos und würde bei mir nichts fruchten. Soweit kennt man mich dort. Der Titel meines Beitrags Salzburger Vorstadt 15 Braunau am Inn ist das Zitat aus offiziellen Papieren, in denen der Begriff Hitlers Geburtshaus ja offiziell nie vorkommt. immer noch geheimen, aber natürlich nicht verborgenen Abschlussbericht der genannten Interdisziplinären Kommission zum verantwortungsvollen Umgang mit NS-Kultstätten mit besonderem Blick auf das Objekt Vorstadt 15 Braunau am Inn. Und dieser Abschlussbericht ist heute noch unter Verschluss, warum weiß ich nicht, aber so sei es, er wird nur immer wieder zitiert, auch in der Gesetzesmaterie. Nun, worum geht es mir? Was ist Brauner am Inn? Man muss es unterscheiden in der Zeit gegenwärtig und zur Zeit Adolf Hitlers. gegenwärtig und zur Zeit Adolf Hitlers. Braunau am Inn spielt in meinem Kampf zu Beginn eine große Rolle, an der Grenze zweier deutscher Staaten, sagt er, deren Wiedervereinigung mindestens uns Jüngeren ein Anliegen sein muss. Es liegt also am Inn, das ist die Altstadt in ihrer Dimension, die sie auch zur Zeit der Geburt Adolf Hitlers hatte. Der Vater Adolf Hitler war Alois Hitler, Vulgo Schickelgruber in früherer Benennung. Er war zuerst an der Vorläuferbrücke, dieser Brücke, als Zollbeamter tätig. Seine Hauptzeit als Zollbeamter verbrachte er allerdings am Bahnhof in Simbach, also auf bayerischer Seite, denn dort war das Hauptzollamt erster Klasse der kaiserlich-königlichen Zollverwaltung und er war also überhaupt nicht in Braunau tätig. Das wird in der Mythologie der Geburtsgeschichte von Adolf Hitler noch eine Rolle spielen. Brauner hat sich dann ausgedehnt, das ist der Stadtteil Laab, insofern wichtiger als der begründet ist aus einem KK-Flüchtlingslager aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, wo 12.000 bis 14.000 Trentiner und Trentinerinnen, also österreichische Staatsbürgerinnen italienischer Muttersprache untergebracht waren. Und hier sehen Sie einen der Leitbetriebe des Bezirkes Braunau. Braunau ist seit 1938 Standort ganz großer Aluminiumindustrie. große Aluminiumindustrie. Diese Aluminiumindustrie entstand auf dem Grundstücken der jüdischen Familie Wertheimer, von denen die eine Hälfte bereits vor dem Zweiten Weltkrie vorgaben die man kennt diese zwangsarisierung führte dazu dass dieses gelände in den besitz deriumwerke Berlin kam und dadurch entstand jetzt ein großes Aluminiumwerk. Ein paar Fakten. Die Stadt Braunau besteht aus zwei wesentlichen Teilen. Der ältere Teil ist Rantesdorf, das heutige Ranshofen. Jünger ist Braunau. Ranshofen liegt auf der obersten der Interrassen. Dort war bereits eine karolingische Pfalz. Stadtgebiet 1938 wurden Ranshof und Braunau vereinigt zur Gemeinde. Braunau in 25 Quadratkilometer, 17.000 Einwohner. Der Bezirk hat ungefähr 104.000 Einwohner und die Leitbetriebe habe ich bereits erwähnt. Die ersten drei wären also sicher NS-kontaminierte Betriebe, zumal jedenfalls von der AMAG die Betriebsleitung sagt, sie ist zukunftsorientiert und will sich mit der Geschichte nicht beschäftigen. Sie haben also das Firmenjubiläum mit der Eröffnung eines Walzwerkes gefeiert und ansonsten die Vergangenheit sozusagen vergangen sein lassen wollen. Alle Appelle sind hier gescheitert, dass man hier etwas machen müsse. Es gibt eine Dissertation über die Geschichte der ABAG von der Andrea Kugler und es gibt ein buch das auf private initiative entstanden ist durch einen aktenfund von zwei männern von denen der eine in der amag gearbeitet hat und gewusst hat wo das liegt wo das versteckt ist ja andere betriebe ktm kennen sie vielleicht die und wenn es regnet werden sie unter einem schirm von Doppler sitzen oder auch wenn die Sonne scheint. Das ist der Ausgangspunkt des Ganzen. Ich habe das also von dem Matrikula Online heruntergezogen. Es ist der originale Eintrag Adolf Hitlers im Taufbuch der Stadtpfarre Braunau im Band 19. Sie sehen hier April geboren, es ist schlecht zu sehen und hier sehen Sie die Adresse Vorstadt 219 mit Bleistift dazu, nun 19. Geboren April, geboren am 20. um 6.30 Uhr abends und am 22. um drei ein Viertel getauft. Daher findet sich in Zeitungseinträgen als Geburtstag der 22. Weil der Tauftag wesentlich wichtiger war als der Geburtstag. Sie sehen hier die lateinische Bezeichnung Adolphus und Sie sehen hier, getauft wurde er vom Ignaz-Propst. Und Sie sehen hier die Problematik der Schreibung des Familiennamens. Der Geistliche, der den Eintrag im Taufbuch vornahm, war sich absolut nicht sicher, wie schreibt man denn den Menschen mit Ü, mit zwei T. Also die Korrekturen waren mannigfach. Und die Klara, das Johann Pölzl, eheliche Tochter aus Spital und der Johanna, eheliche Tochter, ist also die Mutter Alois und Klara Hitler. Und Sie sehen hier eine ganze Reihe von Ergänzungen in dieser Matrikula online, in diesem originalen Taufbuch, dass nämlich Adolf Hitler durch Beschluss des Amtsgerichtes Berchtesgaden für tot erklärt wurde. Sie finden hier auch die ganze Geschichte erwähnt, wie die Namensänderung von Schickelgruber auf Hitler zustande kam. Sie finden hier die Einträge der früheren Ehen des Alois Hitler, wobei die erste Ehe ziemlich wenig dokumentiert ist, außer dem Sterbeort von Tisch und Bett, anders ging es nicht, geschiedenen ersten Frau Hitlers. Bett, anders ging es nicht, geschiedenen ersten Frau Hitlers. Die zweite Frau war die Franziska Fanny und die dritte Frau ist die Klara Pölzler. Und das ist nun das Objekt Salzburger Vorstadt 15, Vorstadt 219. Eine alte Aufnahme und das wäre eine aktuelle Aufnahme. Ich weiß nicht, ob Sie alle das Haus schon gesehen haben. Jedenfalls von außen, von innen ist es auch mir seit dem Jahr 2012 verborgen geblieben. Denn das hohe Innenministerium hat die Hand drauf und nicht nur auf dem Haus, sondern auch auf den Schlüsseln. Also es ist das Betreten des Hauses nur mit allerhöchster Genehmigung möglich und die zu erreichen ist mir auch nicht gelungen. Diese zwei Bilder und einige andere noch waren Gegenstand einer Untersuchung von Studentinnen und Studenten der TU Wien, der Abteilung Architektur. Wir haben eine umfrage unter österreichern unter nicht österreichern österreicherinnen gemacht 85 prozent der befragten das sample waren ungefähr 300 leute haben das haus auf keinem foto erkannt daraufhin erfolgte der hinweis dieses ha Haus steht in Braunau. Und dann haben 85% der Befragten Braunau mit Hitler in Verbindung gebracht, wobei die häufigste Antwort war, das ist doch der Geburtsort von Hitler. Andere haben gesagt, das ist eine schöne Stadt Termin, das ist ein wichtiger Industriestandort. Und im Jahr 2015 war ja Braunau die Brücke, einer der Hotspots für den Grenzübergang in diesem Migrationsstrom von Österreich nach Deutschland. Also an der Stadtgrenze fuhren die Busse, einer nach dem anderen fuhr. Die Leute wurden hinausgeschmissen und sind quer durch die Stadt gezogen und über die Innenbrücke hinüber wollten sie nach Deutschland. Und es ist die kritische situation eingetreten zwei sind in den in gesprungen und es war ein augenblick der spannung wer rettet sie denn wenn sie die deutschen retten springen hunderte und daher haben sie die österreicher gerettet das ist eine original sozusagen darstellung dieserierenden, wo man eben noch einmal, kennen Sie Ja, die das Haus gekannt haben, kennen Sie Braunau, ja natürlich, woher vom Hitlerhaus, no na. Und die anderen, die Nein gesagt haben, kennen Sie Braunau, mit dem Hinweis dann, woher, auch hier mit dem Hitlerhaus. Hitler und Braunau, darauf bin ich bereits kurz eingegangen. Also Alois Schickelgrube ist 1871 nach Brauner gekommen. Er stammt aus dem Waldviertel. Er hat 1876, 1777 wurde diese Namensänderung aus nicht ganz geklärten Gründen durchgeführt. Er war dreimal verheiratet. Letztendlich haben aus der zweiten Ehe der Sohn und die Tochter, also Alois Junior und Angela, haben die Zeitläufte überlebt. Von den vier Söhnen und zwei Töchtern aus der dritten Ehe haben nur Adolf und Paula das Kindesalter überlebt. 1872 ist die Familie bereits nach Passau übersiedelt. Alois Hitler ist in Leonting 1903 und Clara 1907 verstorben. Sie sind in Leonting begraben und das Grab wurde 2012 offiziell aufgelassen, um zu verhindern, dass es sozusagen eine Pilgerstätte, und jetzt wird es schwierig, eine Pilgerstätte bleibt, eine Pilgerstätte wird, denn es kommt immer bei all diesen Dingen darauf an, auch meiner Erfahrung nach, wen man fragt. Das ist genauso mit dem Haus. Jedenfalls, ich habe mich erkundigt, das Grab ist dem Erdboden gleich gemacht, aber nichts desto weniger ist es die Wissenden wissen es und es kommt immer wieder vor, dass einzelne Blumen oder auch Kerzen an dieser leeren Stelle sozusagen zu finden sind. Das sind einige Exempel, wie die Stadt offiziell sich bemüht, mit der Vergangenheit umzugehen. Seit 1989 gibt es diesen Mahnstein für die Opfer von Krieg und Nationalsozialismus, der aus dem Konzentrationslager Mauthausen stammt. Die Aufstellung erfolgte natürlich nicht zufällig 1989. Zu Beginn des Jahres hat Braun einen neuen Bürgermeister bekommen, Gerhard Skiba, der aus der sozusagen linken Sozialdemokratie stammte und der von seinem Vorgänger, der seine Grundausbildung in der Hitlerjugend bekommen hatte, sozusagen die Frage überliefert bekam, was damals mit dem 100. Geburtstag. Und er, Gerhard Skiba, war damals, Gerhard ist als 47er, also war 42 Jahre alt, hat sozusagen aufgrund, da muss man sagen, der Machtposition der Sozialdemokratischen Partei in Braunau, alleine entschieden, dieser Stein wird bestellt und hier aufgestellt. Warum hier, werden Sie vielleicht später noch sehen. Jedes Jahr findet eine Gedenkstunde so im Mai vor dem Anstein statt. Es werden hier immer Rednerinnen, Redner eingeladen. Also die Frau Dr. Herrmann war einmal zu Gast, aber auch der Anton Pelliker, der Reinhold Mitterlehner. Der letzte vor dem Lockdown, vor Corona, war Ludwig Lahrer, der für seine Rede dann von einem Lokalpolitiker geklagt wurde für Inhalten in seiner Rede. Und diese Klage vor dem Landesgericht, heißt es jetzt Ried, wurde also abgewiesen. Ich war der Zeuge für seine Unschuld. Und Ludwig Lahr ist also freigesprochen worden. Was eine ganz absurde Sache war. Aber etwas, was auch schon besprochen wurde, das Heimatrecht für Hitler wurde aberkannt. Hitler war nicht Ehrenbürger in Braunau, aber das Heimatrecht hat er verliehen bekommen 1938, wobei der rechtliche Inhalt des Heimatrechts vermutlich für ihn nicht schlagend werden würde, weil das gilt, also dass sich die Gemeinde verpflichtet, Arme und den Notgeratenen zu versorgen. weil das gilt, dass sich die Gemeinde verpflichtet, Arme und den Notgeratenen zu versorgen. Also das kann nur eine plakative Äußerung gewesen sein und keinen Rechtshintergrund gehabt haben. Wir haben einige Stolpersteine. Ich habe nur hier eine für die Frau Anna Sachs, die in Ravensbrück den Tod nicht veranschuldigt, sondern ermordet wurde. Wir haben Straßenbenennungen, wir haben einen Franz-J franz seger städter park und seit 1992 gibt sie die zeitgeschichte tage jedes jahr das gebäude selber bestand ursprünglich aus zwei gebäuden war brauerei und weil immer wieder gesagt wurde oder auch behauptet wird, Plan A, Hitler wurde tatsächlich im Geburtshaus geboren, Plan B, nein, er wurde im Hinterhaus geboren, Plan C, er wurde auf der Brücke geboren. Ja, es gibt alles in der Literatur zu finden, nicht nur in der Bild-Zeitung, die darüber ausführlich berichtet hat. die darüber ausführlich berichtet hat. Das Hintergebäude ist im Wesentlichen, es war eine Brauerei, das heißt, es war das Sudhaus, es kam als Wohnraum nicht in Frage, dann waren dort Ställe und Lagerräume, aber es gibt ja einen bekannten Artikel mit der Überschrift Braunau, das Bethlehem des Dritten Reiches und deswegen würde die Geburt im Stall vielleicht ja ganz gut passen. des Hauses, es steht in fast allen Hitler-Biografien drinnen, er ist im Gasthaus Pommer auf die Welt gekommen, die stimmt natürlich nicht, denn die Besitzer waren die Familie Daffner. 1938 wurde das Haus von Martin Burmann im Auftrag der NSDAP gekauft, um 150.000 Reichsmark. Die Familie Pommer kaufte sich unmittelbar daran ein nicht ganz kleines Haus in Braunau, das hier heute noch gehört, um 19.000 Reichsmark. Man kann also jetzt schon irgendwie auch die Wertigkeit einschätzen. Ob das jetzt dann der vierfache Verkehrswert oder der dreifache, das weiß ich nicht. Aber jedenfalls diese zwei Gewichtigkeiten sind nicht uninteressant. Das Haus wurde umgebaut. Es hat auch schon in der NS-Zeit eine lange Diskussion gegeben, was denn mit dem Haus geschehen solle. Und es gibt auch, ich habe im Deutschen Bundesarchiv einige Akten gefunden, wo es tatsächlich auch Hitler, die Kanzlei Hitler mitteilt, es sollen Kanzleien für die lokale NSDAP hineinkommen. Es soll jedenfalls kein Museum hinein, das wollte die lokale NSDAP. Letztendlich hat man sich dann aufgrund eines Entscheidungsprozesses, der nicht im Detail nachzuvollziehen ist oder für mich noch nicht nachvollziehbar ist, eine Galerie und die Volksbücherei eingebaut. Und der Architekt war der Vater einer in Österreich nicht ganz unbekannten Dame, nämlich der Lotte Tubisch, als Opernballmutter vielleicht noch in Erinnerung. Deren Vater war ein Architekt, Karl Tubisch, und von dem stammen die Pläne für den Umbau. Er hat sich später mehr auf Kirchenbauten konzentriert oder auch in Linz Bauten errichtet. Aber er war derjenige, der jedenfalls die Pläne unterschrieben hat. 1945 kam das Haus unter treuhänderische Verwaltung der Stadt, wobei, eine kleine Fußnote, als die Amerikaner am 2. Mai 1945 Braunau befreit hatten, versuchten ein Stoßtrupp der deutschen Wehrmacht das Haus in die Luft zu sprengen. Die Amerikaner haben das Haus verteidigt. Es sind Amerikaner ums Leben gekommen bei der Verteidigung des Geburtshauses Hitlers. Es sind allerdings auch die Angreifer, also bis auf einen, zu Tode gekommen. Die Frage, wem gehört eigentlich das, was einstens Burman gehörte, wurde erst 1951 geklärt und 1954 hat die Familie Pommer das Gebäude wieder zurückbekommen. Nach einem Rückstellungsvergleich musste er allerdings 150.000 Schilling bezahlen. Eine damals gewaltige Summe und sie haben sich also ziemlich verschuldet, aber sie haben es wieder zurückbekommen. Aber sie haben es wieder zurückbekommen. Das ist jetzt sozusagen eine Darstellung, Post 1938. Man sieht hier einerseits den alten Bauzustand noch und andererseits das Gasthof des Josef Pommer, wobei der Begriff Gasthof vielleicht etwas zu hoch gegriffen erscheint. Es war kein besonders gutes Gasthaus. Es war in der Verbotszeit, also von 1934 folgende bis 1938, ein Hotspot für NS-Treffen. Der Sohn des Gastwirts Josef Pommer, der auch Josef Pommer hieß, wurde also verhaftet, eingesperrt. Und es wurde auch das Gasthaus nach der Ermordung von Dollfuß wegen großer Feiern der Ermordung geschlossen. Behördlich geschlossen. Ein großes Problem, und damit sind wir bei der Nutzung, war auch, was macht man mit dem Haus nach 1936, nach dem Berchtesgadener Abkommen. Denn hier war ja ein gewisser Ausgleich zwischen dem austrofaschistischen Österreich und dem nationalsozialistischen Deutschland getroffen worden. Was kann man deutschen Touristen zeigen? Die wollen das Haus, organisiert oder auch unorganisiert anschauen. Und so gestattete man der Familie ein, Anführungszeichen, Anführungszeichen, Geburtszimmer einzurichten. Man hat, die Familie hat also, die Familie hat, ja, es gibt hier auch Fotos im Internet eines Zimmers und wenn Sie im Aktenkeller die Präsentation gesehen haben, dort ist ein Film von der Verena Schamberger aus Braunau. Und die hat also hier einen sehr ausführlichen Film gedreht mit einem Interview ihrer Großeltern, die es ja auch darauf Bezug nehmen unter anderem. Jedenfalls, dieses Gebäude ist, so kennt man auch, so gibt es viele Bilder. Der Umbau ist, naja, es gibt eine bauhistorische untersuchung der firma oder des des büros mitchell die pause ist bewusst sie wird verschwiegen sie gibt es nicht das heißt ich könnte sie jetzt liegen lassen und hinausgehen aber sie ist ist nicht publiziert, sie ist nicht zugänglich. Also ich habe sie jedenfalls nicht bekommen. Ich habe dann im Innenministerium mich darum bemüht, dass ja der Auftraggeber des Ganzen war, mit öffentlichen Geldern auch finanziert wurde. Nein, das wird für eine große Publikation aufbewahrt. Also jedenfalls, diese Baugeschichte ist natürlich ganz interessant. Die haben also auch Befundungen gemacht an der Fassade, in den Innenräumen und so weiter. Also man kann hier, man weiß ziemlich genau, wie die Umbauten auch gewesen sind. Ja, das ist die Rückseite des Hauses, die man weniger kennt, aber wo man eben sieht, dass es zwei Gebäude waren. Zivilgesellschaftliche Intervention 1938 wurde versucht, eine Tafel am Gebäude anzubringen. Die Eigentümerin, das ist einem das Problem, es war privat. Die wurde nicht gefragt. nicht gefragt und wenn man einem wenn sie eigentümer sind eines gebäudes ist kommt der mieter hat ihnen bei der in die fassade ein loch hinein und setzt eine tafel hinein werden sie auch unter umständen not amused sein jedenfalls ist das sozusagen zum erliegen gekommen das loch sieht man zum teil noch wenn die wenn die feuchtigkeit stimmt das ist der mannstein und die diskussion die so wie jetzt ein foto von von der Homepage der SPÖ genommen, aber ich hätte auch andere nehmen können. Im Jahr 2020 war die große Diskussion, soll der Mahnstein hier bleiben, ja oder nein? Und die Gemeinde hat tatsächlich, also der Gemeinderat hat beschlossen, der Mahnstein bleibt, Punkt, und er gehört der Gemeinde und alles das, was Oliver Ratzkolb und andere hochmögende Leute gemeint haben, man soll es zur Frau Sommer bringen und im Haus der Geschichte sozusagen auspräsentieren, wie auch immer, ist am Widerstand der Braunerinnen und Brauner kläglich gescheitert. Entschuldigung, tut mir leid, aber Sie haben eh so viel. Ich habe auch gesagt, wir nehmen den natürlich auch nur als Hauptbeschwerde meines persönlichen Konsens, weil dort hat er ja einen Sinn zusammen. Freilich, sicher. Es wäre wirklich nur eine Aufbewahrung gewesen. Der Sinnzusammenhang ist in Braunau. Daher ist das also auch keine Diskussion. Ich habe hier nur kurz zusammengestellt, wie entscheidend war, dass im Jahr 2011 die Lebenshilfe ausgezogen ist und der Leerstand bei aufrechten Mietvertrag. Es hat Kaufverhandlungen gegeben, verschiedene Kommissionen, all das mündete im Enteignungsgesetz von 2017 mit einer Entschädigung. Und damit ist die Frage, was machen wir? Denn alles das war ja bis dahin immer daran gebunden, dass die Gemeinde oder auch das Innenministerium nur Mieter ist und bei allem und jedem an das Einverständnis der Eigentümerin gebunden war. Jetzt nach der Enteignung war man natürlich irgendwie freier, unter Anführungszeichen. Aber schon 1965 hat der Obmann des Fremdenverkehrs Braunlack gesagt, naja, machen wir ein Museum hinein. Formen der Nachnutzung. Und dann kam eine lange Phase mit, oh, das sind alles offizielle Zitate. Totschweigen, damit keine Pilgerstätte entsteht. Man solle das Haus neutralisieren, entmystifizieren. Im Gesetzeskontext heißt es dann, es geht um das Durchbrechen der Symbolik des Ortes, indem ein gegenteiliges Zeichen gesetzt wird. Die weitere mediale Aufmerksamkeit soll unterbleiben. Das Gebäude soll zerstört werden, indem man es schleift oder, das finde ich überhaupt als Lateiner sehr schön, durch Metamorphose im Lauf der Zeit. Vulgo, in dem es wie beim Valle de los Raidos sozusagen, diese Formulierung stammt von Tilman Jens und dessen Vater Walter Jens, war also Professor der Rhetorik und Lateiner und hat das Metamorphosenbild gebraucht. Seit 2000, nach dem Auszug der Lebenhilfe, soll es eben, und das ist das meiste, meist bekannteste Projekt, soll das Haus der Verantwortung entstehen. Aber es gibt auch ein Haus des Populismus, ein Haus der positiven Gewalt, ein Museum der Befreiung, denn das gibt es nirgendwo. Wir haben eine Zeit lang mit Anna Rosmus aus Passau zusammengearbeitet, die sich also mit der Passauer Geschichte beschäftigt hat. Es sollten Wohnungen hineinkommen, es sollte wieder die Lebenshilfe hineinkommen. Das scheiterte daran, dass Organisationen von Menschen mit Beeinträchtigungen selber dagegen waren, denn sie wollten sich nicht instrumentalisieren lassen. Und der netteste Text stammte von einer politischen Partei, die heute aber auch in Oberösterreich in der Regierung sitzt. die heute aber auch in Oberösterreich in der Regierung sitzt. Und es sollte hier ein Geburtsnest entstehen zur Nachsorge von Neugeborenen. Also eine Filiale des Krankenhauses Braunau. Und es sollte da ein Geburtsnest, das wäre dann ja irrsinnig positiv besetzt. Und das wäre das Reframing oder Rebranding gegeben. Es hat künstlerische Interventionsversuche gegeben. Im Jahr 2007 hat die italienische Menschenrechtsgruppe Everyone, die wollte das Haus mieten und sie wollten da drinnen künstlerische Aktivitäten präsentieren. Aktivitäten präsentieren. Das ist gescheitert, weil, also es ist wieder an der Eigentümerin gescheitert, muss man sagen. Das Innenministerium war auch nicht sehr begeistert, weil das Innenministerium eine gewisse Kontinuität in der Nutzung haben wollte. 2017 bis 2020, Sie kennen vielleicht das Viviana Project von der Karin Frostig, die war mehrmals bei mir und sie wollte die Fassade des Geburtshauses als Projektionsfläche nutzen und hier haben verschiedenste Institutionen vom Innenministerium, die Gemeinde, wir hätten die Nachbarin so weit gehabt, dass sie das Aufstellen der Projektionsapparate gestartet hätte. Aber letztendlich ist daraus nichts geworden. Derzeit entsteht ein Film des österreichischen Regisseurs Günter Schweiger, dessen Partnerin in der Lebenshilfe in Freistaat gearbeitet hat und der will die ganze Geschichte in einem Langzeitprojekt über Jahre hinweg verfolgen und begleiten. Ich habe nur ein paar Diplomarbeiten aufgeschrieben, weil Sie lachen. Nein, das Landkreisprojekt passt wahrscheinlich. Passt sehr, ja. Er hat vor zwei Jahren begonnen. Und es wird noch, glaube ich, fünf Jahre ist die Finanzierung. Das ist jetzt der Punkt vom 19. November 2019. Der Innenminister Peschorn hat also entschieden, es kommt hinein das Bezirkspolizeikommando, die Polizeiinspektion Braun und ein polizeiliches Koordinationszentrum. Punkt um. Ich glaube nicht, dass ihm das am Tag, sagen wir mal am 19. in der Früh beim Duschen eingefallen ist, sondern dass auch hier eine längere Entscheidungsprozessfuhr herausgeschaltet war. Und hier kommt eine Person ins Spiel, die sehr unterschiedlich beurteilt wird. Das ist der Sektionschef Hermann Feiner, der im Innenministerium die Sektion 4 leitet bis 31. Dezember. Er geht in Pension. Und der ist sozusagen der Herr aller Verfahren. Und er ist auch die persönliche Kontinuität in dieser ganzen Diskussion. Und er ist auch die persönliche Kontinuität in dieser ganzen Diskussion. Und es ist ihm ein großes Anliegen, dass etwas mit dem Haus passiert. Und ich glaube, es ist letztendlich auch doch eher auf ihn zurückzuführen, dass die Polizei, dass die Entscheidung für die Polizei so gefallen ist. In Wien wollte man eine Ruhe haben aus armen Punktum. Wo sollen wir ständig mit Braunhaut, das ist weit weg von uns, herumschlagen. Dass die Entscheidung keine gute ist, ist wieder ein anderes Papier. Der Wettbewerb und die Jury und das war das Ziel, es soll ein unmissverständliches Zeichen dafür gesetzt werden, dass dieses Gebäude für immer eine Erinnerung an den Nationalsozialismus entzogen ist. Das ist das Ziel des Ganzen. Der Architektenwettbewerb hat ein Siegerprojekt ergeben, die Firma Marte Marte, Ziviltechniker aus Feldkirch. Auch dazu gäbe es sehr viel zu sagen, weil sowohl die Ausschreibungsbedingungen sind sehr wenig transparent gelaufen. Das Protokoll der Entscheidung der Jury-Sitzung ist mittlerweile online. Es gäbe, ich meine, man kann jetzt sagen, die Idee, so wie der Roman Sandgruber gesagt hat, man spielt ja hier den Nationalsozialisten in die Hände, weil man praktisch die Wiederherstellung des Urzustandes vor Hitler umsetzt. Das wären also diese zweigilig-begiebeligen Häuser. Und es sollte also dann alles das mit einer Tiefgarage und einer begrünten Fläche ergänzt und behübscht werden. Aber es sollte die Polizei, und zwar die Polizei hinein. Also tatsächlich die Polizeiinspektion Braunau, wo unter Umständen auch in Arrestzellen dann jemand sich den Kopf anhaut und heißt, er wurde im Hitlerhaus verprügelt. Ja, die Frage und die Diskussion, Polizei ja, nein. Wenn die Überschrift Polizei ist, da gibt es in Braunau eine sehr starke Strömung, dass eben nicht die operative Tätigkeit der Polizei da drinnen stattfindet, dass sie verhaftet werden, sondern dass eine polizeibezogene Einrichtungen hineinkommen. Man solle die Umbaupläne reduzieren, denn es gibt in der Bevölkerung sehr großen Widerstand gegen dieses überdimensionierte Projekt. Ganz simpel, die Geschäftsleute fürchten den Verlust von Parkplätzen. Leute fürchten den Verlust von Parkplätzen. Ja, die letzte Aktion über die Salzburger Nachrichten ist über den Verlust von Parkplätzen gelaufen. Die Frage, was geschieht mit dem Mahnstein, meiner Meinung nach ist das entschieden, der bleibt. Und in der Kommission von 2015 steht drinnen, unbedingt erforderlich ist eine historische Kontextualisierung. Ja, Moment, wo soll die erfolgen? Wie? Von wem? Und überhaupt? Wenn Sie etwas nachschauen wollen, wir haben auch, so wie das Projekt in Linz, eine App, Brauner History Go, die können Sie über Google Play herunterladen und da finden Sie also einige Stationen mit NS-Bezug. Dies ist der Link für den Architekturwettbewerb, wo Sie die Unterlagen finden können. Ich bedanke mich für die Einladung und für Ihre Aufmerksamkeit. Fahren Sie nach Brauner. Schauen Sie sich das an, hätten Sie einer gesagt. Vielen Dank. Für diesen ausführlichen Überblick der Geschichte des Hauses und des Umgangs damit. Ich glaube, dieses Projekt passt am allerbesten zu dem Tagungstitel Verstörende Orte und nicht nur der Ort ist verstörend, sondern auch der Umgang und vor allem auch der politische Umgang damit. Ich möchte an der Stelle nochmal auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen online über Zoom auffordern, sich an der Diskussion zu beteiligen. Das ist am besten möglich, im Chat ein Fragezeichen zu posten, dann werden wir dafür sorgen, dass sie dazu geschalten werden. Und auch ich möchte meine Studierenden an dieser Stelle begrüßen und auch auffordern, sich zu beteiligen. Gut. Wir haben immer alle Finalisten hin, um vorzugehen, damit das stärker im Dialog entstehen kann. Okay, wunderbar. Gibt es Fragen aus dem, bitte Monika Sommer. Ja, vielen herzlichen Dank für die Darstellung der Geburtshausgeschichte. Ich hätte noch eine Frage dazu und zwar, was ist der Stand jetzt eigentlich seit 2019? Also wird da jetzt schon gebaut? Ich weiß einfach nicht, was da jetzt aktuell los ist. Nein, nein, es wird nicht gebaut. Es ist das Projekt von der Website von Marte Marte verschwunden. Es hat archäologische und Bodenuntersuchungen gegeben, weil vom Gebäude ausgehend sehr große Kellerräume sich auch in den Bereich des Parkplatzes hinein erstrecken. Und das musste man natürlich wissen, wie schaut der Untergrund aus. Aber es ist von einem Baubeginn derzeit auch keine Rede. Also ich, Entschuldigung, ich weiß es nicht. Und Marte Marte hat auch der Sektionschef Feiner, mit dem ich Kontakt hatte, der hat gesagt, ja es wird im Frühjahr. Das Jahr weiß ich nicht. Okay, von Angela Koch gibt es eine Frage, dann von der Sarah Sandner und dem Herrn vom Bundesdenkmalamt. Also es klingt ja eigentlich alles sehr kurzweilig, wenn es nicht so schrecklich wäre. Die Frage, was wollen eigentlich die Braunauer und Braunauerinnen selber? Da gibt es ja sicher auch Diskussionen und wahrscheinlich Veranstaltungen dazu. Und gibt es da dezidierte Haltungen? Also es gibt in Braunau eine sehr große Bandbreite von Meinungen. Die einen sagen, man soll es so lassen, wie es ist und man soll in das Haus irgendwelche Büros hineingeben. Die anderen sagen, sie verstehen nicht, warum die Lebenshilfe nicht wieder hineinkommt. Also die Enteignung ist eigentlich von allen gutiert. Das ist Communis Opinio. Die Nutzung ist eine andere Frage. Für die Polizei sind ganz wenige im Braunau, insbesondere Nachbarn. Man muss hier die lokale Situation kennen. Gegenüber sind sozusagen häufig frequentierte Lokale mit ab und zu Lärmerregung und Bierflaschen schmeißen. Die sagen, wenn die Polizei da drin ist, dann gibt es das nicht mehr. Das sind ganz banale Dinge. Das ist der Alltag. Ja, es ist bizarr. Andere sagen, natürlich, mein persönliches Anliegen ist, wenn ich sage, und ich bin da nicht ganz allein, wenn ich sage, der Umbau, okay, wie auch immer. Wesentlich ist, dass, wenn schon die Überschrift Polizei drinnen ist, dass ein anderer Zugang mit dem Wort Polizei verbunden wird. Eben indem es heißt, mit einer Ausbildungsstätte für Polizisten. Es gibt ja Projekte jetzt mit der Donau-Uni in Krems für die Ausbildung der Polizei in Bezug auf Antisemitismus. Es gibt andere Projekte mit der Anti-Defamation League. kontaminierter Ort ist. Und im oder vor dem Gebäude muss die geforderte Kontextualisierung erfolgen. Das heißt, was war in diesem Haus? Was bedeutete Braunau für Hitler? Was bedeutete Hitler für Braunau? Und damit ergibt sich auch, was war nicht in diesem Haus. Denn die Bezeichnung Täterort ist natürlich sehr fragil in dem Zusammenhang, weil Adolf Hitler lebte vom 20. April bis etwa 1. Mai des Folgejahres drinnen. Er lebte an zwei weiteren Adressen in Braunau. In der letzten Adresse lebte er wesentlich länger. Von dem Hausbesitzer wurde ich geprügelt, weil ich das aufgedeckt habe. Weil jetzt sozusagen, jetzt kommen die Leute noch zu mir von mozart gibt es auch ein wohnhaus vielleicht auch dann ja es wird noch nicht gebaut es ist nicht absehbar begonnen wird es ist nicht absehbar die meinung der brauner sehr differenziert viele sind froh wenn etwas geschieht das dass endlich eine Ruhe ist. Ja, danke. Ich wollte eigentlich eine ganz ähnliche Frage stellen, und zwar, ob Sie uns noch ein bisschen schildern können, was die Haltung des Vereins für Zeitgeschichte ist. Sie haben jetzt gerade Ihre persönliche schon, aber Sie haben einleitend gesagt, Sie sind nicht als Außenminister von Braunau hier in keiner Funktion, an keine Institution gebunden. Sie haben keine Verbote zu sprechen und das Panel ist ja überschrieben mit zivilgesellschaftlichen und künstlerischen Initiativen. Und ich glaube, mich interessiert wirklich eben, wie diese zivilgesellschaftliche Initiative der Braunauer Zeitgeschichtstage ist, wie die praktische Arbeit und das Engagement aussieht. Und auch nachdem wir gestern beim Dokumentationszentrum in Nürnberg die Frage aufkamen, warum fragt man sie eigentlich nicht, wo es da um die jetzige Nutzung als Kulturstätte ging. Genau, dass Sie uns ein bisschen von diesem zivilgesellschaftlichen Engagement und den Gremien und der Einflussmöglichkeit erzählen. Gleich mit dem Letzten beginnend, warum fragt man uns nicht? Die Antwort könnte ich fast aus dem Munde des Bürgermeisters zitieren. Der sagt, das ist nicht eine braune Sache. Das hat Wien zu entscheiden. Die, denen gehört das Haus und die sollen das machen. Punktum. Wir sind aus dem Schneider. Völlig, also unglaublich, unglaublich. Und auch im Wahlkampf hat das Thema überhaupt keine Rolle gespielt. Überhaupt keine. Im letzten sehr wohl noch. Die Position des Vereins für Zeitgeschichte, wir haben im Jahr, also ich, ich habe im Jahr 2000 die Initiative von Andreas Meislinger mit dem Haus der Verantwortung unterstützt, in einer konkreten politischen Situation. Die Idee kam von einem Journalisten, von Reinhard Klicker, man solle eben in das Haus irgendwie Zugriff auf das Haus bekommen und dann eine internationale Städte der Begegnung und Versöhnung und Jugendtreffe etc. einrichten. Dieses Projekt Haus der Begegnung aus dem Jahr 2000, vom Andreas Meisling also begründet, er bekam den Auftrag dann ein Konzept zu entwickeln und dieses Konzept besteht in den drei Überschriften Past, Present, Future. Auf drei Stockwerken verteilt. Und alles andere ist nicht greifbar. auch von diesem Projekt sozusagen verabschiedet, obwohl er es nach wie vor zwischen Gott und der Welt oder mit beiden auch verficht. Und das ist alles sehr ehrenwert, aber es ist eine, das ist vorbei. Es war in einer bestimmten, konkreten Situation eine Überlegung, das war eben der Regierungsantritt der schwarz-blauen Regierung und da haben wir gesagt, was können wir in Braunau tun, um dieser sozusagen, dieser Ponzierung seitens auch der EU und diesem Bild von Österreich etwas entgegenzusetzen. Und in Braunau haben wir ehrlich gestanden nichts anderes als das Objekt Salzburger Vorstadt 15, denn Borbet, Felgen oder Ähnliches sind nicht so bekannt. Das ist die Position des Vereins für Zeitgeschichte. Es geht uns um eine historische Kontextualisierung. Ich habe immer diesen Raum verfochten und ich habe in Braunau die Heidemarie Uhl eingeladen gehabt. Und sie hat gesagt, das Vorbild wäre sozusagen das T-Gebäude im Konzentrationslager Sachsenhausen. Dort gibt es einen Raum, in dem dargestellt wird, was war in diesem Gebäude. Nämlich die Personalsteuerung für die gesamten Konzentrationslager im deutschen Machtbereich. im deutschen Machtbereich und dass der Rest des Gebäudes ist in einer sozusagen neutralen oder in einer administrativen Nutzung, da ist ein Finanzamt drinnen. Also das wäre durchaus auch denkbar. Die Stadtgemeinde Braunau hat eine Machbarkeitsstudie finanziert für das Bezirksmuseum, weil das Bezirksmuseum endet etwa mit dem Jahr 1870. Und es sollte umgebaut werden, diese Machbarkeitsstudie gibt es, aber dann kam Corona. Keine Entscheidung zwischen Daumen und Zeigefinger, das heißt, es gibt kein Geld dafür. Wir haben ja mal telefoniert, Sie haben ja hier großzügigerweise ihre expertise angeboten aber es geht nichts weiter also es ist schrecklich es ist schrecklich ok es gibt noch bitte von ihnen eine frage dann karin und dann birgit kurze frage bzw anmerkung auch soweit ich mich wahnsinnig historiker kommission drinnen weil sie diesen bericht haben weil ich meine soweit ich jetzt nur ergänzend diese ganzen entscheidungen zur enteignung und auch wieder mit dem objekt umgegangen werden muss und das findet er dann auch ein gang in dem enteignungsgesetz beruht alles auf dieser entscheidung der recht hoch kritik besetzten historiker kommission die dann bindend ist für die Republik, weil nämlich in dem Enteignungsgesetz dann drinnen steht, dass hier, dass das, dass eine Neutralisierung des Ortes, wie die Historiker und Historikerinnen festgestellt haben, durchzuführen ist und dass es nur ein oder zwei Nutzungsarten geben kann. Eine davon ist die Polizei und die andere, glaube ich, wenn ich jetzt richtig erinnere, eine Bildungseinrichtung. Und ich durfte ja dann auch für das Bundesdenkmalamt in diesem Wettbewerbsprojekt beratend dabei sein. War das eigentlich dann schon die Entscheidungsgrundlage, wo dann auch im Enteignungsgesetz die Frage, das auch ein bisschen so formuliert war, dass man interpretieren konnte, steht es jetzt noch unter Denkmalschutz oder steht es nicht mehr unter den schutz und ich glaube dass das etwas war das eigentlich dann die weitere vorgehensweise eigentlich fest festgesetzt und gar nicht mehr ermöglicht hat das ist sozusagen eine weitere diskussion möglich ist so kam es mir zumindest vorher ab wenn ich mich ad hoc antworten darf es Es hat zwei Kommissionen gegeben. Die eine Kommission, bei soll man, soll sich überhaupt die Republik mit dem Haus beschäftigen? dass dauerhaft und endgültig jegliche nationalsozialistische Wiederbetätigung etc. etc. an diesem Ort unter Ausschöpfung aller rechtlichen Mittel letztlich auch durch Schaffung geeigneter Eigentumseingriffe unterbunden wird. Das heißt, diese erste Kommission, da war ich dabei, das ist, was den Bericht nicht gibt, diese erste Kommission hat zu befinden gehabt, soll sich die Republik überhaupt mit dem Haus beschäftigen, wenn ja, wie? Clemens Jablona hat hier ganz wesentlich Einfluss genommen wegen der rechtlichen Perspektive. Und wir haben gesagt, wir haben nicht der Enteignung das Wort geredet, sondern Kaufverhandlungen etc. Und dann erst in letzter Konsequenz eine Enteignung. Und der Punkt 3 in dieser Kommissionsempfehlung ist eben die historische Kontextualisierung. Die zweite Kommission, deren Bericht öffentlich ist, der Abschlussbericht der Kommission zum historisch korrekten Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers. Da waren allerdings Vertreter aus Oberösterreich, die Cornelia Sulzbach, also vom Landesarchiv war dabei, wieder Oliver Rathkohl, Clemens Herbloner, aber es war Herwig Hösele, Dominik Fasching, Stefan Karner, Oskar Deutsch, Gerhard Baumgartner vom TÜV dabei und für die Stadt Braunau der Bürgermeister. Und da ist dann herausgekommen, man soll also eine sozial-karitative oder behördlich-administrative Nutzung. Das sind die zwei Punkte, sozial-karitativ oder behördlich-administrativ. Dann keine Nutzung zur Assoziation, die zu einer Assoziierung mit der Person Hitlers führt und eine tiefgreifende architektonische Umgestaltung sei vorzunehmen, die dem Gebäude den Wiedererkennungswert und damit die Symbolkraft entzieht. Das ist die Empfehlung der zweiten Kommission. Und diese Empfehlung der zweiten Kommission hat vielleicht der damalige Innenminister Sobotka missverstanden, also die tiefgreifende architektonische Umgestaltung damit interpretierte, das Haus gehört abgerissen, wäre ziemlich tiefgreifende architektonische Umgestaltung, damit interpretierte, das Haus gehört abgerissen, wäre ziemlich tiefgreifend. Oder aber es kam dann zur Ausschreibung dieses Architekturwettbewerbs, den ja Sie dann begleitet haben. Und wo ja Sie auch sicherlich wissen, wie die Entscheidung zustande gekommen ist, ist natürlich einstimmig. In der zweiten Runde das Projekt, sozusagen das Protokoll ist ja mittlerweile auch online. In Braunau hat es irrsinnig große Aufruhr gegeben, die ich etwas geschürt habe, weil die Präsentation der Projekte an zwei Tagen erfolgte. Niemand wurde darüber informiert offiziell. Es gab keine Informationen über die Presse, über die Stadtgemeinde, gar nichts. Das Ganze sollte eher, man hatte den Eindruck, ja, wo immer das ist, und es waren halt die Wiener, die das gemacht haben. So ist die offizielle Meinung der Stadt Braunau. Das ist schrecklich, schrecklich. Aber es ist schwer, dagegen anzukämpfen. Und das Enteignungsgesetz hebt ja den Denkmalschutz auf. Ja, der dahingehend genutzt wird, dass es nicht mehr unter Denkmalschutz steht. Okay, Karin, du warst das Nächste. Ja, ich versuche mich kurz zu halten, obwohl man das alles gar nicht fassen kann. Mir scheint zunehmend, das ist so ein heißes Kartoffelproblem, das sich in Dimensionen ausgewachsen hat, die man gar nicht mehr verstehen kann. Ich habe nicht mal wirklich eine Frage, aber vielleicht wenn man es so ein bisschen versucht zu abstrahieren, hat man in dem Fall ja auch den Eindruck, dass eines der Hauptprobleme ist, dass so ein wirklich wichtiges Unternehmen, das mit Erinnerungskultur, Bildungsarbeit und so zu tun hat, aufgerieben wird in verschiedenen politischen Auseinandersetzungen vor Ort und ganz anderswo, bis dann nichts mehr dabei rauskommen kann. Das habe ich bei Bankenprojekten gestern auch schon so wahrgenommen, dass es dann überhaupt nicht mehr darum geht, sich inhaltlich mit dem Thema auseinanderzusetzen oder eine sinnvolle Lösung zu finden, sondern das Gedenken wird zum Spielball von irgendwelchen Ränkespielen, Auseinandersetzungen zwischen Bund und Gemeinde, zwischen verschiedenen Fraktionen hier und da. Kann man da irgendwas dagegen machen, dass man mit solchen Dingen eben inhaltlich umgeht und sie nicht instrumentalisiert auf die eine oder andere Seite, weil das macht ja alles keinen Sinn. Zu sagen, ja, dieser Ort soll nicht weiter zum Pilgerort der Nazis werden, ja sicher, aber das heißt ja, eine Neutralisierung ist ja ganz was anderes. Ganz was anderes. Man kriegt das gar nicht gedacht, finde ich. Also ich kriege es nicht gedacht. Das mit der Neutralisierung wird nicht funktionieren, das ist ganz klar. Wegen der Pilgerstätte für die Neonazis, da kommt es ganz darauf an, wenn sie fragen. Ich erkunde mich regelmäßig bei der Polizei und von der bekommt man die Auskunft praktisch zu vernachlässigen. Wenn man die frühere Aktion Brauner gegen Rechts fragt, dann kommtunft praktisch zu vernachlässigen wenn man die frühere aktion braun gegen rechts fragt dann kommt heraus praktisch jeden tag und es kommt natürlich auch sehr darauf an wie interpretiere ich fotografierende wenn ich sage alle die eine katholische kirche fotografieren sind katholiken dann kann ich auch sagen alle die das die das Hitlerhaus fotografieren, sind Neonazis. Aber so funktioniert das einfach nicht. Und es gibt selten, ich gehe praktisch jeden Tag am Gebäude vorbei, es gibt selten einmal eine Kerze. Es gab früher ab und zu Blumen. Es gibt viele Leute, die es fotografieren. Braunau liegt einfach auch günst Braunau zu kommen und sich das anzuschauen. Aber ansonsten, also ein Hitler-Tourismus, ich war zweimal in Predapio, also im Vergleich dazu ist in Braunau überhaupt nichts. Ich war auch in Gori, dort war allerdings auch nichts. Aber ist eine andere geschichte und dass man aufgerieben wird zwischen zwischen punkten ich glaube dass die entscheidung des innenministeriums auch darin begründet wird man will irgendwas entschieden haben punkt das einmal irgendwas schickt was Was dann mit dem sollen alle ahnden, das ist wurscht. Bild. Ja. Gestern mussten wir uns vorspielen, Birgit Kirchmeier, Institut für Zeitgeschichte. Danke, Herr Kodanko, für den wahnsinnig interessanten und auch faktenreichen Vortrag. Ich habe zwei kurze Bemerkungen, Eine generell eher zu unserem Grundthema. Ich glaube, wir waren uns gestern dochrekten Umgang. Also ich glaube, allen, die sich hier mit Erinnerungskultur beschäftigen, muss allein hier schon ein bisschen kommen einfach Bedenken auf, weil das suggeriert ja, es gibt den historisch korrekten Umgang. Also wenn schon, dann müsste es heißen, über einen möglichen historischen korrekten Umgang oder was auch immer. Also das ist vielleicht nur mal ganz zu unserem Grundthema gehörig. Und ganz konkret habe ich eine Frage, nachdem das ja mit der Polizeinutzung fix zu sein scheint und Sie hier diese Möglichkeiten eingebracht haben, die offenbar in Braunau diskutiert, wenn ich das richtig verstanden habe, dass wenn schon Polizei, dann eben Polizei im Sinne von Antirassismus-Training, Ausbildung in solchen Städten. Ist das jetzt etwas, was konkret vorliegt als Vorschlag? Also wird das auch im Innenministerium schon so diskutiert oder sind das Vorschläge aus Braunau? Und darf ich ganz kurz noch etwas anfügen? Ich habe gerade Studierendengruppe Politische Bildung, die zum Teil jetzt auch zugeschaltet sind und da haben wir neulich schon ein bisschen auch vordiskutiert zu diesem Thema und ich hoffe, das sie konkret, also ich habe sie konkret gefragt, was sie aus ihrer Perspektive hier auch sagt und da kam irgendwie ein Argument, das ich bisher noch nicht gehört habe, dass ja eine Polizeistelle im besten Sinne ein Schutzort auch sein soll, also wo Menschen sich auch hinwenden können, sollen, in einer Schutzsituation vielleicht. Und das wäre für Sie sozusagen hier auch ein widersprüchliches Argument, hier dann einen belasteten Ort aufsuchen zu müssen. Ich zitiere es deswegen hier, weil es für mich ein ganz neues Argument war, das ich eigentlich noch nie gehört habe, auch in der Gegenpolizei-Nutzungsargumentation. Und deswegen hätte ich das auch vielleicht gern noch hier eingebracht. Aber prinzipiell würde es mich interessieren, diese Pläne. Ich habe das mit dem Sektionschef Feiner, dem habe ich das alles kommuniziert und ich bin mit ihm auch in Kontakt sozusagen. Aber ich glaube, dass die Entscheidungsfindung darauf hinausläuft, dass der Plan wird durchgezogen werden gegen alle Widerstände. Das mit dem Schutzargument ist ja auch das offizielle Argument des Innenministeriums, dass die Polizei ist eine Einrichtung eines demokratischen Staates und daher dient also diese Einrichtung eines demokratischen Staates zur Umfärbung eines kontaminierten Gebäudes. Abgesehen davon will man damit also potenzielle Neonazis abschrecken, ganz offen gesagt. Die Kontextualisierung fehlt trotzdem und die Polizei in Braunau wurde nicht gefragt, natürlich nicht. Und das Argument, dass das Gebäude Salzburger Vorstadt ja für die Polizeiarbeit denkbar ungünstig liegt, weil ja die Ausfallstraßen alle blockiert sind, wurde mit dem Argument sozusagen erschlagen, ja, das Krankenhaus liegt ähnlich und die Rettung findet auch hinaus, sozusagen, kann also auch schnell hinausfahren, also kann auch das Polizeiauto schnell hinausfahren, obwohl die Lage sehr ungünstig ist. Darf ich nur kurz replizieren, ich glaube, es war missverständlich gemeint, also das war jetzt nicht das Schutzargument pro, also dass es deswegen gut wäre, sondern eher, war jetzt nicht das Schutzargument pro, also dass das deswegen gut wäre, sondern eher, dass sie gemeint hat, das passt nicht, also das passt eben nicht an so einen Ort, den als Ort des Schutzes dann zu definieren. Ich habe schon verstanden, aber ich wollte das Argument sozusagen als Umkehrung des Schutzarguments, dass man eben... Okay, vielen Dank. Ich würde sagen, wir schließen diese Debatte, die nicht zu schließen ist. Und man hat das Gefühl, man müsste da nochmal ganz tief umrühren und das alles nochmal aufbrechen. Aber es scheint offenbar nicht so zu sein, dass die Diskussionen hier noch fruchten. Und man wird weitersehen. Vielen Dank auf jeden Fall für die Darstellung und ich würde sagen, wir gehen gleich weiter zu euch, zum nächsten Vortrag. Bleiben Sie gleich am Podium. Er bleibt ja hier. Gut, dann darf ich gleich die nächsten beiden Vortragenden vorstellen, die man wahrscheinlich in diesem Haus nicht vorstellen braucht, weil sie ohnehin jeder kennt. Sie werden sich mit NS-kontaminierten Denkmälen in Linz, also wir bleiben in der Region sozusagen, beschäftigen. Angela Koch ist Universitätsprofessorin für Ästhetik und Pragmatik und sie arbeitet auch mit visuellen Medien an der Kunstuniversität hier im Haus. Sie leitet das CoLab Erinnerungsarbeit, ästhetisch-politische Praktiken und ihre Arbeitsschwerpunkte sind Erinnerungskultur, Gender Studies, Postkolonialismus, Rassismus, Alterität und das Politische der Medien. Sie hat hier im Haus vor vier Jahren eine Tagung organisiert, Grau in Grau, ästhetisch-politische Praktiken der Erinnerungskultur und dazu vor zwei Jahren einen Band veröffentlicht, wo es auch in diesem Zusammenhang um die Ästhetik und die Praktik in der Erinnerungskultur geht. Sabrina Kern ist Medienkulturwissenschaftlerin und bildete Künstlerin. Sie ist Assistentin in der Abteilung Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien. Und ihre inhaltlichen Schwerpunkte ihrer künstlerischen, aber auch ihrer wissenschaftlichen Arbeit drehen sich ebenfalls um die Themen Erinnerungskulturen, NS-Zeit, NS-Täterinnen, Trümmerfrauen und Nachkriegszeit. Und ihr Fokus liegt dabei auf Medien, Denkmäler, Film, Fernsehen und Ausstellungen. Und ich möchte besonders hervorheben, dass ihr Projekt, das Sie mit Ihrer Kollegin Marielle Rodrigues für den wissenschaftlichen Wettbewerb zur Schaffung eines Denkmals für Frauen im Widerstand im Nationalsozialismus in Oberösterreich eingereicht hat. Fünf vor zwölf unerhörter Widerstand als Siegerprojekt hervorgegangen wird und 2022 am OK-Platz in Linz realisiert wird. Gut. Mit unserem Vortragstitel beziehen wir uns auf den berühmten Feuilletonartikel von Robert Musil über Denkmale, nicht. Man müsste sagen, sie entmerken uns, sie entziehen sich unseren Sinnen. Und Musil meint weiter dazu, es ist eine durchaus positive, zur Tätlichkeit neigende Eigenschaft von ihnen. Gerade angesichts der derzeit vielfach diskutierten Denkmäler für Kolonialisten, Sklavenhändler, Imperialisten, aber auch Antisemiten trifft dieser Befund nun nicht mehr zu. Sie haben sich nicht selbst in den Fokus der politischen Diskussion gerückt, sondern werden von AktivistInnen, die gegen die stillen Kontinuitäten rassistischer und sexistischer Strukturen und deren kultureller Grundlagen antreten, thematisiert, problematisiert und manchmal auch gestürzt. Der öffentliche Raum ist aber nicht nur geprägt von einer Unzahl hegemonialer Figuren und Bauten aus den vergangenen Jahrhunderten, sondern auch von Denkmälern, die aus der Zeit des NS stammen. Und zwar im Unterschied, ich hatte eine Diskussion gehört mal in den USA und da hieß es ja, Deutschland hätte das so super gemacht und alle NS-Denkmäler entfernt. Das stimmt nun nicht, auch Österreich nicht. Nicht nur im Umgang mit sogenannten NS-kontaminierten Gebäuden, wie es im Ankündigungstext hier für die Tagung lautet, fehlt in Österreich und Deutschland eine klare Haltung, sondern auch im Umgang mit solchen Denkmälern. Dabei stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum politisch sind, sondern vielmehr, was sind die Kriterien ihrer Beurteilung und welche Arbeiten werden von der Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft akzeptiert? Welche Denkmäler sind untragbar geworden und was sind die Gründe hierfür? Welche Denkmäler aber lassen sich als NS-belastet bezeichnen? Gibt es ästhetische oder stilistische Kriterien? Ist die Entstehungszeit im NS ausschlaggebend oder sind die KünstlerInnen durch ihre ideologische Verortung verantwortlich für die sogenannte Kontamination? Gerade angesichts des nationalsozialistischen, rassistischen und antisemitischen Reinheitsgedankens widerstrebt es uns allerdings von Kontamination zu sprechen. Wir wollen die Idee der Reinheit nicht implizit in unsere Diskussion eingesickert sehen, sondern vertreten vielmehr den Ansatz, dass gerade Pluralitäten, Mischungen, Zusätze oder auch Schmutz die Perspektiven erweitern können. die Perspektiven erweitern können. Auch wollen wir nicht von Nazidenkmälern oder NazibildhauerInnen sprechen, da es keine klar umrissene TäterInnengruppe gab. Wir ziehen es vor, von KünstlerInnen zu sprechen, die entweder erklärte NationalsozialistInnen waren oder im Nationalsozialismus Karriere gemacht hatten. Dazu zählen einige der BildhauerInnen und GestalterInnen von Denkmälern in Linz, wie zum Beispiel Alexander Popp, Wilhelm Fraß, Josef Thorak, Alois Dorn, aber auch Friederike Stolz, auf die wir in diesem Vortrag noch eingehen werden. Sie alle waren NSDAP-Mitglieder, ihre Karrierewege verliefen jedoch sehr unterschiedlich. Im Deutschen Historischen Museum Berlin ist aktuell die Ausstellung »Die Liste der gottbegnadeten Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik« zu sehen. Im Rahmen der Ausstellung wurden knapp 300 Werke sogenannter gottbegnadeter KünstlerInnen, die aus der NS-Zeit sowie den ersten Nachkriegsjahrzehnten stammen, im halböffentlichen und öffentlichen Raum in Deutschland und Österreich recherchiert und auf einer interaktiven Karte dokumentiert. Hitler und Goebbels hatten im Jahr 1944, also in der Endphase des Zweiten Weltkriegs, eine solche Liste mit 1041 KünstlerInnen verschiedenster Disziplinen erstellt. Und diese sogenannten Gottbegnadeten wurden zwar vom Kriegsdienst befreit, waren aber in den Dienst der Propaganda für den totalen Krieg gestellt. Die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum thematisiert vor allem das Fortbestehen dieser Kunst der Gottbegnadeten im öffentlichen Raum und die Bedeutung der KünstlerInnen in der Nachkriegszeit. Die interaktive Karte des DHM vermerkt für Linz nur zwei solcher Arbeiten. Unsere ersten Recherchen zeigen aber, dass es sehr viel mehr NS-belastete Arbeiten im öffentlichen Raum in Linz gibt. Zunächst werden wir auf einige Denkmäler exemplarisch eingehen, die in unseren Augen NS-belastet und nach wie vor unverändert im öffentlichen und halböffentlichen Raum von Linz zu finden sind und danach, und das macht dann die Sabrina, auf Denkmäler und Skulpturen, an denen Veränderungen erfolgt sind. Josef Thorak war neben Arno Breger einer der wichtigsten NS-Staatskünstler und wurde von Hitler zum Gottbegnadeten ernannt. Er ist gut bekannt und muss nicht weiter vorgestellt werden. 1943 erhielt Josef Thorak von der Stadt Linz den Auftrag für eine Denkmalskulptur für die Bombenopfer der Frauenberufsschule, die heute als Otto-Glöckl-Schule bekannt ist. Er schuf die Marmorstatue Mädchenakt, die hier zu sehen ist, oder auch brennende Eurydike, in Klammern zu früh, die 1951 zur Aufstellung kam und heute unter Gebüsch in einem hinteren Eck des abgeschlossenen Innenhofes steht und kaum wahrgenommen wird. Auch von der Schule selbst wird die Statue nicht thematisiert. Die Figur Eurydike wurde in der Kunst der NS-Zeit vor allem nach der Niederlage von Stalingrad als Allegorie der Opferbereitschaft der Frauen für den totalen Krieg verwendet, wie Jan Thabor erläutert hat. Außerdem sei die Wendung Opfer des Bombenkriegs, die sich auf der Inschrift findet, zur damaligen Zeit eine klare und jedermann verständliche Schuldzuweisung an die Amerikaner gewesen. Zum Mädchenakt schreibt er, pervers ist auch, dass NS-Künstler wie Thorak, die mit ihren Kunstfertigkeiten den Krieg zu entfalten halfen, sich danach berufen fühlten, diesen Krieg und sich selbst als Opfer zu beklagen. Solche Darstellungen dienen dazu, dem Krieg seine Härte zu nehmen, ihn zu humanisieren. Auf diese Weise wird vom Krieg als brutalem Interessensanspruch des militärisch-industriellen Komplexes abgelenkt und ein Bild vom Krieg etabliert, der dem Schutz der eigenen Frauen und Kinder gewidmet ist. Von Josef Thorak gibt es noch eine bzw. zwei weitere Skulpturen in Linz. Die heilige Ursula, auf die kommen wir später noch zu sprechen, und eben diese Brunnenfigur aus dem Jahr 1952 im Garten der ehemaligen Artilleriekaserne in der Prinz-Eugen-Straße 11, die ihm auch zugeschrieben wird. Vor der Arbeiterkammer steht ein Brunnen, der 1950 von Alois Dorn errichtet wurde. Dorn entstammt einer Familie mit deutschnationaler Gesinnung aus Scherding, die schon zu Zeiten des Ständestaats mit der NSDAP sympathisierte. Er studierte Bildhauerei bei Josef Wackerle, ebenfalls ein im NS Gottbegnadeter an der Akademie der Bildenden Künste in München. Dorn trat vermutlich 1938 eventuell schon früher in die NSDAP ein und meldete sich freiwillig zur Wehrmacht. Er war anerkannter Künstler in der NS-Zeit und hatte zahlreiche Ausstellungen und Aufträge, unter anderem bei der großen deutschen Kunstausstellung in München 1937 und für den Festzug der deutschen Kunst 1938. Da steht zwar, wir haben dieses Bild gefunden, es könnte dieser Rokoko-Wagen gewesen sein, es ist allerdings unklar, ob er wirklich von Dorn ist. Nach dem Krieg war er kurz in Haft, konnte sich aber, nachdem er den Wettbewerb für den Brunnen vor der Arbeiterkammer gewonnen hatte, wieder als Künstler etablieren. Der Brunnen vor der Arbeiterkammer soll an den Wiederaufbau des Gebäudes erinnern. Das Gebäude wurde am 25. April 1945 durch Bomben und kurz danach durch einen Brand, der vermutlich von Nationalsozialisten gelegt wurde, schwer beschädigt. von Nationalsozialisten gelegt wurde, schwer beschädigt. Die monumentale Frauenfigur mit Hammer, also nicht nur ein S-Symbol, aber auch ein S-Symbol für Arbeit und eben kein Schwert in der anderen Hand, sondern ein Getreidebündel erinnert an Skulpturen von Hanak und Thorak und soll wohl eine Fruchtbarkeitsgöttin darstellen. Eine doch etwas rückwärtsgewandte Vision für die Zukunft der Arbeit. Eine doch etwas rückwärtsgewandte Vision für die Zukunft der Arbeit. Von Dorn gibt es noch dieses Europa-Denkmal aus dem Jahr 1961 in der Lederer Gasse 35 direkt vor der Europaschule, das etwas moderner anmutet. Von Friederike Stolz, der Mutter der Grottenbahn auf dem Pöstlingenberg, sind zwei Skulpturen in Urfahr zu finden. Die Brunnenskulptur Pinguine von 1961 im Garten des Caritas-Kindergartens in der Hölderlinstraße und die Spielplastik-Seelöwe von 1970 in der linken Brückenstraße 44 beim Planschbecken im Hof. Stolz war nicht nur Mitglied der NSDAP, sondern erhielt zahlreiche Aufträge für Denkmäler und 1941 sogar den Gau-Kulturpreis Oberdonau sowie einen Ehrendoktortitel wie Nils Olga, Gudrun Rath, René Winter in ihrer Begleitpublikation zu Kalter Hauch, die unten ja auslag, recherchiert haben und die auch hier zu sehen ist. Friederike Stolz ist aktuell völlig unkritisch am Walk of Femme, ein Sterngesetz, der sich auf der Promenade an der Donau befindet und 63 wichtige Linzerinnen würdigt. Auf ihre nationalsozialistische Vergangenheit wird nicht näher oder gar kritisch in ihrer Kurzbiografie vom Borghoff-Film eingegangen. Die zwei Skulpturen sind vergleichsweise harmlose und unverfängliche. Skulpturen könnten auf inhaltlicher Ebene eher aus einer postkolonialen als aus einer NS-kritischen Perspektive problematisiert werden. NS-kritischen Perspektive problematisiert werden. Stolz gestaltete außerdem ein Fries am Dachsaum der Friedenskirche Pfarrer Christkönig. Es beinhaltet zwei plastisch ornamental gestaltete Tauben, dazwischen eine Attika mit in den Verputz geschnittenen Lämmern, die gegen ein Mittelkreuz ausgerichtet sind. Die Kirche wurde von weiteren NS-belasteten KünstlerInnen ausgestattet. Im Innenbereich, im Altarraum gestaltete Max Weiler einen Christkönig-Fresko und Alexander Popp, den ich schon erwähnt hatte, hat die Kirche mitentworfen und von Wilhelm Frass, auf den wir noch zu sprechen kommen, findet sich über dem Tor eine Bronzekugel mit einer plastischen Taube. Die beiden letztgenannten, Popp und Frass, gestalteten zusammen das Pionierdenkmal auf der Donaupromenade. Der Entwurf, das Denkmal, stammt von Alexander Popp, der Adler und die vier Bronze-Medaillons, die am unteren Teil des Denkmals befestigt wurden, wurden von Wilhelm Frass gestaltet. Popp versuchte während der NS-Zeit Karriere zu machen, erhoffte sich neue Möglichkeiten für die Architektur durch die Macht der NSDAP und das totalitäre Regime, konnte sich aber nur als Industriearchitekt für das Rüstungswesen etablieren. So konnte er für die Eisenwerke Oberdonau und auch für die Reichswerke Hermann Göring verschiedene Industriebauten nicht nur in Linz realisieren. Von 1941 bis 1945 war er Rektor der Akademie der Bildenden Künste in Wien und 1945 wurde er aller seiner Ämter enthoben, was 1947 mit seiner Versetzung in den Ruhestand wieder rückgängig gemacht wurde. Der Bildhauer Wilhelm Frass, der auch in der Ausstellung auf Linie zur NS-Kunstpolitik im Wien-Museum derzeit thematisiert wird, kann nicht nur als Mitläufer eingestuft werden, sondern hat sich aktiv an der NS-Kulturpolitik beteiligt, sich bereichert, Karriere gemacht und konnte 1945 wie die meisten KünstlerInnen einfach weiterarbeiten. Frass erlangte Bedeutung und Einfluss nur in der Ostmark und wurde dank seiner Bekenntnisse zum Nationalsozialismus 1938 schon Sachberater für Bildhauerei im Wiener Kulturamt. In dieser Funktion schrieb er öffentlichkeitswirksame Wettbewerbe aus, vertrieb Kolleginnen aus ihren Staatsateliers und ließ viele als jüdisch geltende und politisch unerwünschte Denkmäler im öffentlichen Raum entfernen. 1940 wurde Frass zum Professor vor Bildhauerei an der Wiener Frauenakademie ernannt und er wurde 1944 von Hitler und Goebbels auf die Liste der Gottbegnadeten gesetzt. Wilhelm Frass versteckte 35 unter dem von ihm gestalteten Denkmal des toten Soldaten in der Krypta am Wiener Burgtor ein Huldigungsschreiben an die NSDAP. Das ist, glaube ich, ziemlich durch die Presse gegangen und das Röhrchen mit der inkriminierten Inschrift wurde erst 2012 gehoben und entfernt. Hat jemand ein Taschentuch für mich? Super, danke. Danke. Genau, die Krypta. Wieder zurück zum Pionierdenkmal. Das fragagt weithin sichtbar auf der Donauländer empor. Der Kameradschaftsbund der Pioniere und Sapeure hatte es errichten lassen, um an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs zu erinnern. Der Linzer Gemeinderat gewährte mehrfach finanzielle Unterstützung. finanzielle Unterstützung. Drei der vier Medaillons zeigen die Arbeit der Pioniere und Sapeure. Das Lichten eines Ankers bei der Überquerung eines Gewässers, ganz links, in einer bergigen Gegend, dann das Tragen von Holz- oder Stahlschienen für den Brücken- oder Eisenbahnbau, dann die Überwindung von Hindernissen durch Hacken und Graben, das war die Arbeit der Sapeure. Die Die Abbildungen zeigen uniformierte Soldaten bei der Arbeit, die zielgerichtet, im Gleichklang und aufeinander abgestimmt ihre Tätigkeiten verrichten, eine harte Männerarbeit. und Kampf für die Nation bzw. den sogenannten Führerstaat. Zugleich wird aber mit dieser Symbolik auch die Unterordnung unter sowie der Schutz durch den nationalistischen Doppeladler evoziert, der eben über dem Denkmal schwebt. Der Doppeladler war Wappentier der K&K-Monarchie, aber auch des austrofaschistischen Ständestaates. Das vierte Medaillon ehrt die Pioniere des Ersten Weltkriegs und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Jahreszahlen 39 bis 45 offenbar auf Betreiben des Entwurfamts ergänzt, vermutlich im Jahr 1963. Der erste Standort befand sich in der Nähe der heutigen Nibelungenbrücke vor dem Hotel Weinzinger, wie auf diesen alten Postkarten zu sehen ist. Das Hotel Weinzinger war das beste Hotel in Linz. Es stand an der Stelle der heutigen Generali-Versicherung in unmittelbarer Nähe und Nachbarschaft zu den Brückenkopfgebäuden, also gleich da vorne. Das Denkmal wurde wegen des Neubaus der Nibelungenbrücke im Jahr 1939 abgebaut und erst 1963 am neuen Hochwasserschutzdamm, seinem heutigen Standort, wieder aufgebaut. Auf Nachfrage der KPÖ im Jahr 2013 teilte das Verteidigungsministerium mit, dass ein privater Verein bis 2007 dort Kranzniederlegungen veranstaltet hatte, der von der Pionierkompanie des Bundesheeres unterstützt worden war. Dieser Verein löste sich offenbar im Jahr 2008 auf. Das Denkmal gehört laut dieser Auskunft der Stadt Linz und befindet sich nicht auf militärischem Grund. Im Jahr 2009 wurde das Pionierdenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Von einem expliziten NS-Stil wird heute ja nicht mehr gesprochen. Vielmehr setzt sich die faschistische Ästhetik aus vielen antimodernen, manchmal heimattümelnden, manchmal die bäuerliche Scholle und Arbeit überhöhenden, manchmal heldische, soldatische oder kriegsverherrlichende, manchmal antikisierende und oder monumentale Darstellungen zusammen. All diese Stile und Darstellungsweisen gab es schon vor 1933. All diese Stile und Darstellungsweisen gab es schon vor 1933. Sie wurden jedoch mit der großen deutschen Kunstausstellung 1937 explizit zur deutschen Kunst erhoben und von den modernen Kunstrichtungen abgegrenzt. Das Pionierdenkmal zählt unseres Erachtens dazu. Wir betrachten es als besonders NS-belastet und plädieren für einen sofortigen Abbau. NS belastet und plädieren für einen sofortigen Abbau. Alexander Popp hat in Linz noch weitere Gebäude mitgestaltet, unter anderem die Tabakfabrik und von Wilhelm Frass lassen sich noch folgende Arbeiten in Linz finden. Das ist der Jüngling hier in der Römerstraße 83, 1929 für das Grab des St. Pöltener Bürgermeisters Wilhelm Vögel geschaffen, damals noch den Titel der Redner tragend. Es wurde 1948 verkauft und 1953, 1954 in Linz als Teil der Stadt Fliegerdenkmal auf dem Freienberg aufgestellt. Und Fraß hat auch noch dieses Fries hier gestaltet, dieses Klinkerfries für die Tabakfabrik im Eingangsbereich. Damit übergebe ich an Sabrina, die nun auf Umgestaltungen und Diskussionen von Denkmälern eingehen wird. Im Vergleich zu den bereits vorhin erwähnten Denkmalstürzen und kontroversen Auseinandersetzungen im Zuge der Black Lives Matter Bewegung erscheint es in Linz ruhig um Denkmäler bestellt. Zwar gibt es zu einzelnen Denkmälen seit Jahren kritische Stimmen und Forderungen, aber keine heftigen oder von einer breiten Mehrheit getragenen Protest oder Diskussionen. protest oder diskussionen vor allem in bezug auf die denkmaler für franz stelzhammer und friedrich ludwig jahn die beide im volksgarten aufgestellt sind aber auch in bezug auf das pionierdenkmal gab es in der vergangenheit immer wieder initiativen die eine Kontextualisierung, Untersuchung oder Entfernung gefordert haben. Genau, also das ist der Stelzhammer. Auf der rechten Seite noch eine Intervention von Maiz, wo sie auch nochmal auf den Antisemitismus vom Stelzhammer hinweisen. Und für die, die nicht aus Linz sind, vom Stelzhammer stammt der Text für die oberösterreichische Landeshymne. Genau, hier der Jan. Passiert ist wenig, die Initiativen scheiterten immer wieder an der Politik. Zumindest aber wurden Inschriften und eine Gedenktafel von 1962, die selbst der Stadt Linz als zu problematisch erschienen war, vom Jahrndenkmal entfernt. Auf der Gedenktafel wurde den gefallenen Turnen des Zweiten Weltkriegs gedacht. Von den namentlich aufgelisteten 55 Personen, 16 konnten nicht identifiziert werden, waren mindestens 29 Mitglieder der NSDAP, SS oder SA gewesen. Neben diesen gescheiterten Initiativen gibt es auch einige wenige Veränderungen und Interventionen, die wirklich erfolgt sind. Wir greifen davon vier exemplarisch heraus. Genau, jetzt kurzer Ausflug auch noch zum Austrofaschismus. Im Linzer Mariendom, wo sich auf der linken Tür neben dem Haupteingang eine Gedenktafel befindet, die an den damaligen Bundeskanzler Engelbert Dollfuß erinnert, wurde 2006 aufgrund der Kritik seitens der SPÖ, Grünen und KPÖ eine zusätzliche Plakette angebracht. Die Gedenktafel für Dollfuß wurde 1934 bei der Errichtung der Domtüren eingeschnitzt. 1938 musste sie zugehängt werden und in den 80er Jahren wurde die Tafel, die die Inschrift verhängte, wieder abgenommen und 2006 wurde schließlich eine metallene Plakette ergänzt, die die Gedenktafel kontextualisiert, die Position der Kirche zur damaligen Politik darlegt, sich gleichzeitig davon distanziert und die heutige Position der Kirche zur Parteipolitik erläutert. Genau, jetzt nochmal der Thorak. Im Zuge von Linz 09 Kulturhauptstadt Europas präsentierte die Landesgalerie Linz 2008 die Ausstellung Politische Skulptur, Balach, Kaspar, Thorak, Wotruba, parallel zur Ausstellung Kulturhauptstadt des Führers, Kunst im Nationalsozialismus in Linz und Oberösterreich im der Caritas in Linz-Urfa, Schiefersederweg in den Skulpturengarten der Landesgalerie transferiert und mit einer Kontextualisierungstafel versehen. Auf ihr findet sich die Entstehungsgeschichte der Statue, der Kontext, in dem die Skulptur damals im Skulpturengarten ausgestellt wurde, die mythische Geschichte der heiligen Ursula und vor allem eine kritische Betrachtung von Josef Thorex NS-Vergangenheit und seines Nachkriegsschaffens. Die Statue steht heute wieder beim Ausbildungszentrum Sozialberufe zusammen mit der Tafel von 2008, wie auf diesem Bild ersichtlich ist. Die wohl bekannteste und medial am weitesten verbreitete Intervention betraf die Aphrodite-Statue im Runzheulentempel im Bauernbergpark. 2008 verhüllte der Künstler Alexander Jöchel, der leider auf dieser Tagung absagen musste, die Aphrodite-Statue, die 1943 ein Geschenk Hitlers an die Stadt Linz war. Formlos so auch der Titel der Arbeit, verhüllte er sie mit einer Holzkiste und versah diese mit der Aufschrift Linz, 18. April 1942, die Plastik auf der Gugel soll formlos enthüllt werden. Der Führer übergibt sie der Stadt Linz als Geschenk. Linz, 13. Mai 2008, die Plastik auf der Gugel wird formlos sichtbar gemacht. Die Statue, deren Dubel in Hitlers Bürogebäuden in Berlin stand, stammt von dem mecklenburgischen Bildhauern NSDAP-Mitglied Wilhelm Wandschneider. Jöchel löste mit seiner Aktion eine breite Diskussion um die Statue, unbehelligtes Dasein, ihre Gegenwart und Vergangenheit aus. Alexander Jöchel berichtet in einem Vortrag im Rahmen unseres Seminars Goodbye Guy on a Horse zu aktuellen Denkmaldebatten und Praktiken, den wir in Kürze als Minipublikation auf unserer Website veröffentlichen werden, das alles mit einem unscheinbaren Artikel in einer kleinen Linzer Zeitung begann. begann. Ein paar Tage später schrieben bereits nationale und internationale Medien über seine Intervention. Diese Berichte problematisierten, dass die Stadt Linz noch immer ein Führergeschenk im öffentlichen Raum stehen ließ. Der Druck auf die Stadt war damals groß. Linz 09 stand in den Startlöchern, die Stadt war international sichtbar und der Nationalsozialismus war bereits als Thema für die Kulturhauptstadt geplant. Die Stadt Linz entschloss sich, die Figur abzubauen und gab eine Pressemitteilung heraus mit der Nachricht, dass die Figur nun in den Keller des Stadtmuseums Nordico verbracht worden sei. Also zu erklären, dort befindet sich das Depot des Museums, um zu überlegen, wie man später damit verfahren könne. Die Stadt legte mit dem Abbau der Statue ein unfreiwilliges Schuldeingeständnis ab, das die öffentliche Aufmerksamkeit noch förderte und die Reaktionen verschlimmerte. Der Stadt Linz wurde vorgeworfen, ihre Geschichte im Keller zu verstecken und unter den Teppich zu kehren. Damit war die nächste Pressewelle losgetreten, aber die Stadt Linz reagierte nicht mehr darauf. Alexander Jöchel schlug der Stadt Linz 2010 einen zeitgemäßen Gegenentwurf für den Umgang mit der belasteten Figur vor. Er wollte die Aphrodite mitsamt dem Sockel im Boden versenken und eine Glasplatte darüber setzen. Die Geschichte sollte einerseits weiterhin sichtbar bleiben, andererseits aber sollten Besucherinnen den Blick nicht mehr ehrfürchtig nach oben richten müssen bei der Betrachtung von Hitlers Geschenk. Auf der Glasplatte sollte ein Text angebracht werden, der die Geschichte der Figur thematisiert. Ein weiterer Text sollte den zeitgemäßen Umgang mit belasteten Denkmälern in unserer Zeit diskutieren. Sein Vorschlag wurde nie umgesetzt und das Interesse am Thema vererbte. Heute befindet sich ein Metall an einem Rahmen in einigen Meter Entfernung zum Säulentempel. Er wurde 2018 aufgestellt. Ein kurzer Text erläutert die Leerstelle am Sockel und die Geschichte. Die Aphrodite befindet sich noch immer im Nordiko, ist Teil der Sammlung und wird dort historisch kontextualisiert präsentiert. Aktuell in der Ausstellung 100% Linz, Kaleidoskop einer Stadt. Ich zeige das Bild nicht an, warum auch immer. Zensur. Im Rahmen des Projekts Hohlräume der Geschichte, wovon auch formlos ein Teil war, erfolgte 2008 die Intervention Herkunft ist nicht immer sichtbar von Christa Eistleitner an den Löwen vor dem Linzer Bahnhof. Sie sind bis heute ein beliebter Treffpunkt und gleichzeitig Relikte aus der NS-Zeit. Ursprünglich wurden 1941 vier Löwen vom NS-Regime beim Halleiner Steinmetz Jakob Adelhardt, der den Nazis als Schöpfer in Art und Kunst galt, aber durch Protektion diesen Auftrag erhielt, für die Staatsbrücke in Salzburg, damals Todbrücke, in Auftrag gegeben. Zwei Löwen wurden fertiggestellt und schließlich 1948 beim Wiederaufbau des Bahnhofs nach Linz verkauft. Bereits 1999 löste der Münchner Künstler Wolfram Kastner durch die Verhüllung der beiden Löwen mit Tarnnetzen eine Kontroverse um den Umgang mit NS-Kunst im öffentlichen Raum aus. Es wurde gefordert, die Löwen im Zuge des Umbaus des Bahnhofs zu entfernen. Im gleichen Jahr erklärte der Linzer Gemeinderat die Löwen für ideologisch unbedenklich und sprach sich mehrheitlich für die Wiederaufstellung aus. 2003 wurden sie zur Einweihung des Bahnhofsumbaus wieder am Eingang aufgestellt. 2004 widmete sich außerdem das Projekt Die Löwen als ästhetisches Ereignis der Kunstuniversität Linz den Löwen. Zehn eigenschlägige Projekte wurden in diesem Zusammenhang im Lentus Kunstmuseum vorgestellt und in einem Katalog präsentiert. Wie sich an den hier angeführten Beispielen zeigt, wagt die Stadt Linz nicht viel. Die Antworten sind immer die gleichen. Tafel, Museum, allzu problematisches Entfernen, ohne wirklich etwas zu verändern oder einfach belassen, wie es ist. Besonders die Kontextualisierungstafel wird als ubiquitäres, adäquates Mittel eingesetzt. So kann dann behauptet werden, dass eine kritische Auseinandersetzung erfolgt sei. Über Sinn oder Unsinn von oftmals kaum sichtbaren, da unscheinbar oder an versteckten Orten angebrachte Tafeln wird nicht reflektiert. Meistens entmerken sie sich genauso wie die problematischen Objekte selbst und können jederzeit wieder entfernt werden, wenn sie inhaltlich nicht mehr genehm sind. Sie sind ein schwacher Kompromiss, wenn es darum geht, überhaupt etwas öffentlich zu hinterfragen oder sichtbar zu machen. Wir finden einen solchen Umgang nicht ausreichend. Als ein schlechtes Beispiel sei hier die Kalksteinplastik-Fruchtträgerin von Wilhelm Frass in Wien erwähnt. Sie wurde 1958 auf dem anderen Platz 1 vor dem Gemeindebau, der 2016 in Franz-Jonas-Hof umbenannt wurde, aufgestellt. Heute findet sich an ihrem Sockel eine kleine, fast nicht zu erkennende Kontextualisierungstafel. Wer sie lesen will, muss sich dafür fast auf den Boden legen. Auch eine Entfernung von problematischen Inschriften kann notwendig sein und könnte genauso wie die Entfernung von Zusatztafeln leicht erfolgen. Dadurch wird aber am ideologischen und politischen Gehalt eines Werkes nichts verändert. Das künstlerische Werk bleibt, wie und was es ist. Aus dem Kunst- und Kulturbereich erfolgen in Linz immer wieder temporäre künstlerische Interventionen, die sich aber bald wieder verflüchtigten und meistens nur eine kurzfristige Auseinandersetzung bewirkt haben, wenn sie überhaupt wahrgenommen wurden. Jöchels Intervention stellt hier eine große Ausnahme dar, aber auch die Löwen vor dem Bahnhof wurden immer wieder diskutiert, blieben aber unverändert an Ort und Stelle stehen. Im besten Fall führen Interventionen zumindest auf Zeit zu verstörenden Veränderungen, die wiederum einen gesellschaftlichen Diskurs auszulösen vermögen. Wie Moravec und Sternfeld in ihrem Artikel visuelle Geschichtspolitiken im öffentlichen Raum festhalten, sind Erinnerungsprojekte im öffentlichen Raum aber nur unter bestimmten Bedingungen gerne gesehen. So gibt es in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Interventionen einige klassische Muster. Die Imperative dazu lauten, die Bausubstanz darf nicht angegriffen werden. Gedenktafel bitte. Und temporäre Interventionen sind die besten Interventionen. Beliebt ist alles, was reversibel ist und oder keine Dauerhaftigkeit aufweist. Solch temporäre Interventionen haben Potenzial, ändern zwar am Werk wenig, können aber zu einer Bedeutungsverschiebung beitragen, die jedoch flüchtig ist. Die problematischen Denkmäler hingegen bleiben verfestigt, Potential ändern zwar am Werk wenig, können aber zu einer Bedeutungsverschiebung beitragen, die jedoch flüchtig ist. Die problematischen Denkmäler hingegen bleiben verfestigt, in Stein und Metall sichtbar stehen. Sie prägen weiterhin den öffentlichen Raum ästhetisch-politisch. Eine weitere beliebte Verfahrensweise von öffentlichen Stellen in Linz stellt die Aufarbeitung mittels Bücher und Publikationen dar. Dadurch wird zwar der Wissensstand zu einem Thema wesentlich erweitert, eine sichtbare Thematisierung und Problematisierung im öffentlichen Raum, eine Bedeutungsverschiebung auf inhaltlicher Ebene an den betreffenden Orten, Gebäuden, Skulpturen, wie sie über Interventionen möglich sind, findet allerdings dadurch nicht statt. Als Ausnahmebeispiel in Linz kann hier wohl die Installation unter uns von Hito Steiler und Gabo Heindl am Brückenkopfgebäude Ost im Rahmen der Kulturabstatt 2009 gelten, die aber leider auch nur ein temporäres und kein dauerhaftes Projekt war. Es gibt eine breite Palette an Möglichkeiten, wie mit Denkmälern verfahren werden kann. Sie alle haben Stärken und Schwächen. Eine generelle Antwort darauf, was ein adäquater Umgang ist, gibt es nicht. Je nach Werk muss hier im Einzelfall entschieden werden, was angemessen sein könnte und was nicht. Eine Bestandsaufnahme könnte ein Anfang sein. In Linz läuft derzeit eine Studie zu historisch belasteten Straßennamen. Ähnliche Studien sind in Wien und Salzburg bereits abgeschlossen. Eine ähnliche Studie zu NS-belasteten, aber auch zu anderen historisch problematischen Denkmälern wäre dringend nötig. Mit einer Studie sind allerdings längst noch keine Umgangsweisen mit belasteten Denkmälern geklärt. Gerade in den postkolonialen Denkmaldebatten hat sich gezeigt, dass es keine einfachen Lösösungen gibt es mag zwar kurzfristig befreien sein denkmal dazu stürzen aber die geschichte für die sie stehen lässt sich dadurch nicht tilgen parks für belastete denkmaler könnten eine lösung darstellen oder als neue rechte pilgerorte wiederum zu einem problem werden gut wir sind jetzt am ende also angela mich beschäftigen noch zahlreiche weitere Denkmäler, die wir jetzt im Vortrag nicht erwähnt haben. Das ist jetzt nur so ein letztes Sammelsurium noch und desto mehr man recherchiert und gräbt, desto mehr Denkmäler, problematische, findet man auch. Danke. Vielen Dank für diese erste Bestandsaufnahme für das Graben hier direkt in der Stadt. Viele dieser Skulpturen sind ja alltäglich, geht man so vorbei und weiß man es gar nicht. Es gibt da sicher noch sehr, sehr viel zu tun. Birgit Kirchmeier hat sich schon gemeldet. Herzlichen Dank an euch beide für die unfassbar wichtigen und dichte Darstellung hier von diesen vielen Orten. Man fühlt sich wirklich immer noch mehr umgeben und umdrängt von allem. Also vielen Dank dafür und ich würde es auch wirklich super begrüßen, wenn man hier auch eine, ja so eine, zunächst vielleicht mal Studie und was auch immer dann umsetzen kann. Ich wollte nur eine kleine, vielleicht einschränkende Bemerkung eurer, denn dieser doch Radikalkritik jetzt, die Stadt Linz traut sich wenig, ja, im Fall der Aphrodite, klar rede ich jetzt dazu, nachdem ich mich mit der Aphrodite irgendwie beschäftigt habe und auch im Stadtmuseum mit Andrea Biner das kuratiert habe. Im Fall der Aphrodite möchte ich aber jetzt schon einschränkend sagen, dass hier glaube ich schon, es ist eigentlich für mich eines der ganz wenigen Beispiele, wo ich das Gefühl habe, das ist jetzt halbwegs gelungen. Also ihr habt ja auch das gezeigt, das ist eigentlich keine un... also eine entmerkende Tafel. Ich finde die Tafel eigentlich künstlerisch ziemlich toll gestaltet. Ich weiß nicht, vielleicht kann man das Bild nochmal bringen, aber das war eben diese Metallrahmung, wenn man quasi davor steht, rahmt das quasi den leeren Tempel. Also das wäre für mich eigentlich schon ein Beispiel, wo man sieht, eine Tafel kann man auch gut inszenieren. Also die ist jetzt nicht irgendwo, wo man sie nicht sieht, sondern ich finde die eigentlich super präsent und ich gehe dort auch viel vorbei, weil ich in der Nähe wohne und sie wird sehr wahrgenommen. Also ich sehe sehr viele Leute immer da stehen und sich dann überlegen, was das ist und so. Sie wird auch manchmal beschriftet. Also es steht, also vor kurzem ist man wieder oben gestanden, schade, also schade, dass die hübsche Aphrodite nicht mehr da ist. Also es ist auch schon eine Möglichkeit der Auseinandersetzung und in dem Fall finde ich nicht, dass man sagen könnte, das ist jetzt einfach verräumt und im Museum, sondern eigentlich ist ja hier genau das passiert, was man auch will. Es wird nicht nur was dazu geschrieben, sondern eigentlich ist ja hier genau das passiert, was man auch will. Es wird nicht nur was dazu geschrieben, sondern die ist ja wirklich gestürzt worden. Juhu! Also ich finde es wirklich einfach gut. Das ist ein Hitlergeschenk, das ist wirklich eine Skulptur, die dort auch nicht gewesen ist. Da gab es ja auch wieder diesen Denkmalschutzproblem, dass ja der Park in seiner gesamten Anlage unter Schutz gestellt war, aber da hat man eigentlich nicht dem Rechnung gezollt, dass die ja nicht in der Ursprungsanlage dabei war, sondern dass die Ursprungsanlage genauso war, nämlich ein leerer Sockel. Das Lustige, also eines der völlig absurden Details in der Abtragung 2009, in der über Nacht erfolgten, ist, dass die Stadt im Eiferei auch gleich den Sockel mit abgetragen hat. Und der Sockel war aber immer schon dort, also der kam nicht von Hitler. Deswegen ist er jetzt auch, wie das gemacht worden ist, wieder aufgestellt worden, der Sockel der Lehre, was natürlich schon bei manchen Leuten zu etwas Unverständnis geführt hat, wieso die den leeren Sockel wieder hinstellen. Aber auch das fand ich eigentlich ganz, ganz interessant. Also vielleicht nur ein bisschen ein Plädoyer, dass man dieses eine Beispiel vielleicht auch mal, also aus meiner Sicht als halbwegs gelungen, wenn man in diesem Kontext überhaupt von gelungen reden kann, auch betrachten kann. Und eine ganz Kleinigkeit noch, die Stadt Linz hat nie eine Pressemitteilung rausgegeben, dass sie es in den Keller geräumt haben. Das Wording war, es kam ins Depot und es war auch tatsächlich nie im Keller des Stadtmuseums, es war im Depot, ein ausgelagertes Depot. Also diese Kellerformel hat sich dann einfach so eingespielt als sinnbildlich und symbolisch, man hat es in den Keller, aber das war nicht das offizielle Statement und es war auch nicht im Keller. Alex, Jöchel, die zu versenken. Insofern haben wir da sozusagen im Vortrag da nochmal drauf hingewiesen. Ja, so eine Kontextualisierungstafel ist irgendwie, ist schon schön, ja, aber man hätte es eigentlich auch viel toller noch machen können. Ja. Ich glaube, Karin warst du vorher? Ja. Karin Harrasser. Ich habe es mir jetzt wieder gemerkt, Namen sagen für die Menschen im Zoom. Ja, dann Sie. Wir haben ja gestern schon über verschiedene Fälle gesprochen. Ein Argument ist, glaube ich, bis jetzt noch nicht aufgetaucht, das mir immer sehr einleuchtet, nämlich, dass die Beschriftung immer gegenüber dem, was man sieht, viel schwächer ist. Also eben, da muss man immer hingehen, man muss lesen, während halt das Bild, das eine Skulptur in der Stadt macht, es ist sofort da. Ich finde das jetzt auch nochmal eindrucksvoll. Tafeln, die irgendwie extra so angebracht werden, dass sie eben nur Hunde lesen können, aber gar keine Menschen. Also ich denke, das ist ein wichtiges Argument jetzt, auch wenn die Beschriftung die erste Stufe der Partizipation sein kann, muss man das einfach mit bedenken, die ist immer schwach. Also der Text, der neben dem bildnerischen Werk steht, ist halt immer eine schwache Geste. Das vielleicht nur ganz allgemein. Das zweite Interessante, wo ich gerne weiterfragen würde, wie ihr da weiter tut damit, ich finde das auch sehr eindrücklich. Ihr habt ja eigentlich sowas versucht, wie so einen intersektionellen Zugang, mal zumindest zu skizzieren, quer durch, erstens von Pinguinen bis martialischen Kriegerdenkmälern, die Frage, wie steht dann eine weibliche Figur, die dann in einem anderen Kontext eine Ehre erfährt, in dem ganzen, in diesem ganzen sich überkreuzenden Fädengewirr. Also das wäre eigentlich eine theoretische oder konzeptionelle Frage, wie kommt man da, wohin kommt man mit so einem intersektionellen Zugang? Vielleicht hat sie da schon Ideen. Es grenzt dann auch an diese Frage der Multiperspektivität im Nachdenken über Denkmäler. Und das dritte geht eher Richtung Dirk. Wenn man jetzt diese Interventionen anschaut, die meisten sind ja wirklich eher zart, die man jetzt hier gesehen hat, oder sehr ästhetisch interessant. Wir hatten gestern das tolle Beispiel aus Innsbruck, wo eben alles Mögliche sozusagen draufgepappt wird auf dieses Denkmal. Kann man eben, wie du auch richtig gesagt hast, ästhetisch darüber streiten, aber irgendwie funktioniert es als Geste. Ich fand ja auch, das funktioniert deshalb, weil es so absurd ist, was da alles auf diesem Denkmal inzwischen draufgepappt ist und draufgelegt wird, dass man irgendwie das fast wie eine Einladung versteht, da dann noch alles Mögliche andere draufzulegen und eben diese neue Bewertung nicht aussterben, also austräupfeln zu lassen. Also das fände ich so eben als eine Strategie, wie kann man Denkmäler so kontextualisieren, dass es eigentlich eine Einladung ist, immer mehr drauf zu tun oder das einzudecken mit diesen verschiedenen Bedeutungsschichten. Vielleicht habt ihr da ja andere Beispiele. Also ich habe das so verstanden in Innsbruck. Wenn da schon eine Rose drauf pappt und lauter komische Graffitis, kann man noch anderes Zeugs auch drauflegen. Geht schon. Das sind nur so ein paar Ideen. Mir fällt jetzt nur ein, also das Pionierdenkmal ist ja auch, glaube ich, eines der meistkommentiertesten Denkmäler, was Graffiti und so betrifft. Das ist sehr beliebt für diese Art der Intervention, wo sich das Denkmalamt wahrscheinlich nicht so freuen wird drüber, weil das schon in die Sachbeschädigung geht. Aber eben zu deiner ersten Frage wegen Intersektionalität, ich habe da jetzt noch keine Antwort drauf, aber die Diskussion muss ja allein schon mal darüber geführt werden, reicht es jetzt aus, dass man diese Skulpturen und Denkmäler kritisiert, weil die Macherinnen irgendwann mal halt in der NSDB waren oder überzeugte Nationalsozialistinnen und gerade bei der Friederike Stolz finde ich es dann interessant, weil das relativ vermeidlich harmlose auf den ersten Blick Skulpturen sind, wo halt so Tierchen am Spielplatz irgendwie dann vorkommen und so Spielplastiken für Kinder sind im Vergleich eben zu die anderen Denkmäler oder Skulpturen, die halt inhaltlich auch schon problematisch sind von dem, was sie irgendwie an Bedeutungsproduktion machen. Ich würde, also das ist auf alle Fälle eine wichtige Frage und ich würde denken, dass es nicht nur sozusagen ein Netzwerk ist von unterschiedlichen Denkmälern und deren GestalterInnen, sondern dass man auch die einzelnen Denkmäler immer intersektional auch betrachten muss. Also nicht nur sozusagen im Verbund, sondern auch einzeln und auch nicht nur einen intersektionalen Zugang, sondern überhaupt einen Zugang auch aus verschiedenen Fachrichtungen. Wir sind ja beide keine Kunsthistorikerin, sondern, also ich bin Medienwissenschaftlerin und Ethnologin und Kulturwissenschaftlerin und die Sabrina ist Künstlerin. Also wir kommen aus so ganz unterschiedlichen Ecken, wie wir da drauf gucken und da wäre sicher nochmal interessant, auch eine historische Perspektive dazu zu nehmen, eine kunsthistorische Perspektive dazu zu nehmen, aber vielleicht auch eine ökonomische Perspektive dazu zu nehmen und eine Stadtpolitik und so weiter. Also es wäre wirklich gut, wenn man sozusagen selber so ein Netzwerk, ein zivilgesellschaftliches Netzwerk an ForscherInnen vielleicht versammeln könnte, die sich diese Denkmäler nochmal ausnahmeperspektive anguckt. Also das wäre vielleicht ein Plädoyer dafür. Ich darf mich ganz herzlich bedanken. Ich habe mich schon sehr gefreut auf den Beitrag und das war ein wirklich toller Überblick. Und ich fand es eben auch ganz wunderbar, dass Sie gesagt haben, wir enden jetzt nicht mit 45, sondern wir beschäftigen uns mit dieser Ideologie, wo es dann eben nicht nur die Brücke, sondern eben auch sehr viele Kontinuitäten gibt. Ja, leider stehen viele der Objekte auch unter Denkmalschutz, muss man dazu sagen. Ich glaube, vielleicht aus Sicht des Denkmalschutzes geht es darum, solche Objekte auch unter Denkmalschutz, muss man dazu sagen. Ich glaube, vielleicht aus Sicht des Denkmalschutzes geht es darum, solche Objekte, und ich glaube, da widersprechen wir uns ja gar nicht, auch als dreidimensionale historische Dokumente zu betrachten. Das heißt, auch in der Botschaft, die Sie widerspiegeln, mit der wir vielleicht nicht einverstanden sind, geben Sie aber diese Ideologie weiter und sind auch Objekte für die Forschung. Deswegen geht es uns um die Erhaltung der Substanz, aber es heißt nicht, dass nicht eine aber es geht ja auch, das ist ja diese Komplexität dieser Objekte natürlich und ich finde das ein wahnsinnig wunderbares Beispiel der Aphrodite-Statue, auch wenn es jetzt vom Bundesdenkmalamt dann nie genehmigt wurde, dass sie entfernt wird, aber eben, was ich kritisiert habe, ist, wenn dann nur mehr einfach der Sockel dasteht und das Unkommentiert dasteht. Aber mit diesem Framing ist das eine ganz großartige Geschichte und das hat weiters den Vorteil, dass sie dann eben nicht nur im Depot verschwindet, sondern auch in Ausstellungen genutzt wird und entsprechend kontextualisiert wird. Und das ist ja eigentlich dann ein wunderbarer Umgang, dass man jetzt nicht so tut, wir stecken die Geschichte im und es vertuschen alles sondern wir fremden das so und gleichzeitig verwenden wir die skulptur wieder und ich gebe ihnen auch vollkommen recht man wird nicht ein einheitliches konzept für alle diese objekte haben ich bin zwar wichtig und haben sie auch gesagt wichtig ist weil das aufarbeiten einmal so wie es auch in der denkmalpflege ist inventarisationarisation, einmal schauen, was ist eigentlich alles da und das dann eben zu schauen, was sind das für unterschiedliche Arten von Objekten und eine Erfahrung, die ich jetzt in anderer Art gemacht habe, in Estland, in Tallinn, habe ich so einen kleinen Denkmälerpark besichtigt und da waren, wenn ich jetzt an Loega denke, war Stalin vom Sockel gerückt, aber er war immer noch nicht auf Augenhöhe und es war immer noch sehr gruselig, diese Skulptur anzuschauen. Und auch das könnte wieder ein Problem sein, wenn ich jetzt alle in einen Denkmälerpark gehe. Also es wird die eine Lösung nicht geben, aber ich glaube, wichtig ist der Diskurs. Und die Beschmierungen, ja gut, das sind die Eigentümer, in dem Fall die Stadt Wien oder die Stadt Linz, die das dann immer wieder bezahlen müssen, wenn sie das reinigen oder der Meinung sind, sie müssen es wieder reinigen. Aber es ist natürlich auch, glaube ich, wünschenswert, und das haben wir auch jetzt gesehen, nur etwas zum Verschwinden zu bringen und dann gar keinen Diskurs oder es zu zerstören, kann, glaube ich, auch nicht der richtige Umgang sein. Und das ist durchaus auch spannend, wenn bei manchen Objekten dann immer wieder auch was temporäres passiert und manches von den temporären Dingen vielleicht dann auch permanent bleibt oder eben diese, dann wieder verändert wird, wenn was Neues kommt und das habe ich jetzt ganz spannend gefunden, da nehme ich für mich jetzt einiges mit und darf mich nochmal ganz herzlich bedanken für Ihren Beitrag. Ja, vielen Dank. Das hat mich jetzt gerade zu dem Gedanken gebracht, ob man nicht auf den Sockel der Aphrodite einfach auch immer wieder was anderes draufstellen könnte. Also genau und Was ich nur wirklich schade finde und problematisch finde, wenn es Eingriffe gibt in Denkmäler, dass die zum Teil eben sehr schwer bestraft werden. Also da glaube ich steht bis zu vier Jahre Gefängnis sogar drauf. Also man kann nicht wirklich aufrufen dazu, obwohl ich das eigentlich hiermit gerne tun möchte. Ich tue es jetzt aber nicht, weil ich mich vielleicht dann auch strafbar mache. Aber das finde ich von der Gesetzgebung wirklich schwach. Also weil das sind einfach Arbeiten im öffentlichen Raum, da soll man was damit tun können. Und wenn die beschmiert werden, ist das also gerade bei dem Pionierdenkmal, wo jetzt im Moment draufsteht, das Patriarchat vom Sockel stoßen. Also da wäre ich wirklich dafür, dass das erstens bleibt, der Spruch, und zweitens aber, dass dieses Ding wirklich mal vom Sockel gestoßen wird und einfach vielleicht mal umgelegt wird oder so. Also das könnte man ja wirklich mal als ein Akt der Stadt Linz und vielleicht gemeinsam mit dem Denkmalamt einen offiziellen Umsturz veranstalten. Da jetzt noch anknüpfend eben auch nochmal der Hinweis, es gab auch für eines der Thorax-Skulpturen in Salzburg, da steht ja der Paracelsus und der Kopernikus, auch den Vorschlag, die Figur umzulegen und dann tatsächlich die Fläche, wo es draufgestanden ist, zu nutzen für eine Kontextualisierung. Also man kann ja auch mit diesen Skulpturen und Statuen kreativ umgehen, dass sie eben nicht mehr so riesig sind, sondern dann vielleicht wirklich mal flach da liegen. Und über Parks, da waren wir uns auch nicht ganz einig, weil es kommt glaube ich immer darauf an, wie werden diese dann dort inszeniert und das schlechteste Beispiel für solche Parks ist glaube ich in Litauen der Grutterspark, glaube ich heißt der, wo halt wirklich so ein Disneyland des Stalinismus entstanden ist. Das will man ja wahrscheinlich nicht, dass man dann ein Disneyland des NS irgendwo hat und alle nostalgisch in den Park gehen. Okay, Monika. Ja, vielen Dank für diese wahnsinnig spannende Darstellung von eurem Projekt. Ich habe viel über Linz gelernt. Ich wollte nachfragen, wie eigentlich euer Projekt weiter geplant ist und ob vorgesehen ist, sozusagen den Denkmalbegriff auch nochmal zu erweitern. Denk nur zum Beispiel im berühmten Keller des Nordico liegen auch noch die Schablonen von dem In-Situ-Projekt von 2009. wie inaktet werden sollte man das wollen. Wahrscheinlich wäre das gar nicht gut, weil das Projekt ist jetzt einfach auch schon alt. Aber trotzdem denkt es die Stadt sozusagen ja nochmal in einer ganz anderen Form mit. Und ich kann mir gut vorstellen, dass gerade in einer Stadt wie Linz, wo auch mit vielen anderen Medien eine lange Tradition herrscht, mit anderen Medien zu arbeiten, dass da vielleicht auch noch viel mehr schon passiert ist, was sozusagen nicht in Stein oder in Metall gegossen wurde oder ob auch diese Interventionen mitdokumentiert werden von eurem Projekt. Das hätte mich noch interessiert. Also dieses Projekt, muss man sagen, ist aus einer Lehrveranstaltung hervorgegangen und wir haben die Studierenden beauftragt, nach problematischen Denkmälern im Stadtraum zu suchen, beziehungsweise wir haben ihnen schon eine Liste vorgegeben und manche haben dann noch zusätzlich sich was gesucht. Und das ist jetzt sozusagen der erste Aufschlag gewesen. Wir haben noch mehrere Sachen auch im Text geschrieben, also im Vortragstext geschrieben, die wir wieder rausgestrichen haben. Also es gibt schon noch mehr und auch schon mehr Text. Also wir hoffen, dass es vielleicht doch eine Publikation hier gibt. Und wir werden sicher an dem Thema weiter dranbleiben, weil das Sabrina selbst beteiligt ist. Also sie sozusagen auch ein Denkmal in der Stadt errichtet und sich genau darüber auch Gedanken macht, was muss so ein Denkmal können und wie kann es Frauen, die im Widerstand waren, würdigen und gleichzeitig aber eben nicht so ein klassisches Denkmal sein. Das war auch in der Diskussion der Jury, wir waren beide zusammen in der Jury, haben wir sehr ausführlich genau darüber gesprochen und das auch überprüft diese ganzen Einreichungen. Also wir sind sozusagen im Prozess gerade. Teilhabe und das bedeutet ja nicht unbedingt nur, dass Information immer über diese Beschriftungen und kleinen Täfelchen passiert, sondern offensichtlich gerade bei der Aphrodite ist es ja verabsäumt und generell zu informieren, dass hier was passiert und das passiert ja schon auf vielen anderen Ebenen und um das mal wegzubringen von diesen Tafeln und Zusatztafeln, also die Interventionen können ja auch schon über Informationen vielleicht auch mal nicht nur mit direkten Interventionen, wäre schon gut, wenn das mal passiert und wenn da eure Arbeiten auch dazu beitragen können, da mal aufzuklären, wo es hier überall Bedarf gibt, zu diskutieren überhaupt, weil ich habe das ganz spannend gefunden, diesen Walk of Fame, den ihr erwähnt habt, wo offensichtlich aus feministischer Perspektive hier eine Bildhauerin hervorgehoben wird und ihr hier sie geehrt werden soll und gleichzeitig nicht bekannt war offensichtlich, dass sie nationalsozialistische Vergangenheit hat und belastet ist oder schon, aber seid ihr damit, das wollte ich noch wissen, in Kontakt getreten, um hier etwas zu ändern, zumindest an deren ich glaube, das ist im Internet, gibt es hier die Biografien nachzulesen, ob da etwas passieren kann. Also da müssen wir jetzt wirklich verweisen auf Gudrun Rath, René Winter und Nils Olga. Die haben das recherchiert, rausgefunden, die haben da einen Vortrag im Sommer dazu gehalten und wir haben das jetzt sozusagen nur zitiert. Die haben da einen Vortrag im Sommer dazu gehalten und wir haben das jetzt sozusagen nur zitiert. Und das ist eben unten diese kalte Hauch, die Installation, die im Erdgeschoss zu sehen ist. Und da gibt es auch eine kleine Begleitpplex und intersektional ist. Ja, was eine gute Idee zum Beispiel auch wäre, um Sachen sichtbar zu machen, es gibt ja diese schöne Denkmaldatenbank von der Stadt Linz, da könnte man zum Beispiel auch aufführen, die Interventionen gegen Denkmäler, dass man sozusagen nicht nur KünstlerInnen und Herstellungsdatum und Aufstellungsdatum und was bildet es ab, sondern auch was gab es eigentlich für Proteste oder so, dass man das sozusagen ergänzt. Das wäre eine gute Sache, um auch von diesen Kontextualisierungstafeln vielleicht mal ein anderes Medium zu finden. Gut, herzlichen Dank. Nochmal für die Diskussion. Wir machen jetzt zehn Minuten Pause bis 20 nach 12 und es gibt Kaffee und was zu trinken außen im Vorraum. Übers Dach. Ja, wir werden dem Strom folgen sozusagen und nach nachher, es wird ja umgebaut. Der Herr Wasmut wird online zugeschaltet. Okay, gut. Unser letzter Referent im Panel hat auch sozusagen im Online-Platz genommen. Arne Cornelius Wassmuth darf ich hiermit begrüßen, der über die Marzona Stiftung Neue Saläcker Werkstätten, über die Umnutzung und Neugestaltung eines unbequemen Denkmals sprechen wird. Ich darf ihn kurz vorstellen. Er ist Gründungsdirektor der Didas Design Akademie Saläck und Politologe, Kulturwissenschaftler und Denkmalpfleger. Er ist auch Vorstandsvorsitzender der Amazonastiftung Neue Saalecker Werkstätten. Und 2017 ist er auf die Spur gekommen, dieser Saalecker Werkstätten als unbequemes Denkmal, wie er es nennt. Und dazu werden wir jetzt mehr von ihm selbst erfahren. Herzlichen guten Tag. Hören Sie mich? Ja. Fabelhaft. Vielen Dank für die Einladung. Ich möchte mich herzlich bedanken auch bei Ihnen, Frau Gugelberger, für die Moderation, bei Frau Harasser für die Einladung und bei Frau Sander ganz besonders für die beinahe fürsorgliche Betreuung in der Vorbereitung und Umsetzung dieser Veranstaltung. des Ortes Saalecker Werkstätten, warum wir das als unbequemes Denkmal oder kontaminierten Ort verstehen, etwas über die Marzonastiftung Neue Saalecker Werkstätten und über diesen Prozess des Reframings oder Repurposing und die Herausforderungen, mit denen wir ringen. Ich bitte um Verständnis, dass das kein wissenschaftlicher Vortrag ist, sondern eher als, ich würde sagen, zivilgesellschaftlicher Erfahrungsbericht zu verstehen ist. Und ich ermuntere Sie sehr, mir alle aufkommenden Fragen anschließend zu stellen. Es wird sicherlich welche geben, zumal eine halbe Stunde nicht viel ist für drei Jahre Erfahrung inzwischen und eine Reise, die auch noch sehr viel weiter geht. Ich teile mal meinen Bildschirm. Sehen Sie das? Gut. Wir befinden uns hier. Das sind die sogenannten Saalecker Werkstätten im Vordergrund. Auf der rechten Seite das ehemalige Wohnhaus und im Hintergrund die Burg Salek. Unten unter diesem Kalksteinfelsen fließt die Saale, einer der bedeutenden deutschen Flüsse, auch historisch gerne besungen. Wir sind hier in der Mitte Deutschlands angesiedelt im sogenannten Burgenlandkreis. Das ist kulturhistorisch ein Teil Thüringens, aber bei irgendeiner Bodenreform nach dem Zweiten Weltkrieg dem Land Sachsen-Anhalt zugedacht worden und ist eben heute wirklich der südlichste Zipfel des Landes Sachsen-Anhalt. Die Anlage befindet sich, wie schon erwähnt, unterhalb der Burg Saaleck. Die Burg Saaleck hat ja auch eine historisch interessante Verwandtnis, die auch ein Abbild sozusagen des Klimas und der Gesamtlage in dieser Region darstellt. Und zwar haben sich hier 1922 die beiden Mörder des Reichsaußenministers Walter Rathenau verschanzt. Die wurden vom damaligen Besitzer der Burg eingeladen, sich hier zu verstecken, nachdem sie das Attentat in Berlin verübt hatten und sind dann auch in der Burg Saaleck von der Polizei gestellt worden. Einer ist der Legende nach vom Turm gesprungen und zu Tode gekommen und der andere erschossen. Und wir haben noch heute die Situation, dass also Sympathisanten mit diesem Anschlag und mit diesen Mördern Grenze niederlegen für die Mörder von Walter Rathenau. Das sozusagen direkt im Umkreis unseres Vorhabens. Das ist uns auch bewusst gewesen, als wir uns auf diese Reise begeben haben. Das ist nur ein, finde ich, auch eigentlich pointiertes Beispiel dafür, was für ein politisches Klima wir uns befinden. Meiner Kenntnis nach wird im Burgenlandkreis zu über 22 Prozent die AfD gewählt und Saaleck als Ort ist also bis weit in die 2000er berüchtigt gewesen, wirklich als Nest rechtsnationaler Gesinnung, die Dorfkneipe und so weiter und so fort. Dazu später etwas mehr. Hier sehen wir sozusagen die Ansicht in die andere Richtung. Nochmal auf die Saalecker Werkstätten, das Torgebäude und die Nebengebäude zur linken das haupthaus mit dem anbau geradezu und hinten rechts neben einem ja irgendwann nach der wende entstandenen neubau dessen entstehungsgeschichte wir noch nicht ganz analysieren konnten das sogenannte architektenhaus vielleicht darf ich kurz zwei, drei Sätze zu meiner Person sagen, weil ich tatsächlich schon sehr direkt mit diesem Projekt verbunden bin. Ich habe die Seilacker Werkstatt das erste Mal 2015 in Augenschein genommen, allerdings auch wirklich nur von außen. von außen durchs Tor habe ich quasi auf das Gebäude geblickt, weil ich auf dem Weg war zu dieser Tagung in Weimar über Paul Schulz in Naumburg. Ich war damals gerade fertig geworden mit meinem zweiten Studium. Also ich bin Politologe von außerhalb, habe an der Columbia Universität und an der London School of Economics International Politics studiert und dann über 15 Jahre journalistisch gearbeitet. Bin dann zurück an die Uni und habe bei Professor Zalewski an der Bauhausuniversität, Entschuldigung, an der Viadrina in Frankfurt Oder ein berufsbegleitendes Masterstudium absolviert, Schutz europäischer Kulturgüter. Und in diesem Zusammenhang habe ich mich besonders interessiert für unbequeme Denkmale, so wie es im Studium genannt wurde und ich finde diesen Begriff eigentlich auch ganz hilfreich. Und habe geschrieben über den Obersalzberg, habe einen Film produziert über den Bückeberg, wo die Reichsante Dankfeste stattfanden und mich eben auch mit Paul Schulze in Hamburg irgendwo beschäftigt. Und 2015 auf dem Weg zu dieser Tagung sind wir an den Salika-Werkstätten vorbeigefahren. Ich hatte sozusagen diesen Blick und das war es dann auch erst mal. Und 2017 rief mich ein Freund an, der mit mir zusammen studiert hat und erzählte mir, dass das Anwesen zum Verkauf stünde. mir, dass das Anwesen zum Verkauf stünde und dann bin ich abermals runtergefahren und habe es mir von innen angesehen zusammen mit dem damaligen Immobilienmakler und da ist bei mir eigentlich die Entscheidung getroffen oder gefallen, dass ich mich gerne engagieren möchte, um an diesem Ort etwas Sinnstiftendes und Vernünftiges zu entwickeln, dazu später mehr. Also jetzt nochmal zu Paul Schulze Naumburg. Paul Schulze Naumburg ist 1869 in Almrich in der Nähe von Naumburg geboren worden, war Sohn eines Porträtmalers und kam aus sehr gutbürgerlichen Verhältnissen und ist später ein deklarierter Rassentheoretiker und exponierter Ideologe der NS-Kulturpolitik gewesen. Seine Kindheit in Naumburg auf dem Domgymnasium, dann Kunstakademie in Karlsruhe, eine Station in München als Mitglied der Münchner Sezession 1895. 1897 gelangt er nach Berlin und von dort aus, da trifft er seine zweite Ehefrau, ich mache das jetzt alles sehr kurz, die eine geborene Warnschaffe ist und sehr viel Geld in die Ehe bringt und auch beste Verbindungen in höhere Kreise, zu denen sich Schulze-Nahmburg, so wie es scheint, schon als junger Mann auch berufen fühlte. Und mit dem Geld seiner Frau und den guten Kontakten ist er dann 1900 nach Saaleck gekommen und hat hier ab 1901 eben dieses Wohnhaus errichtet. Und links im Hintergrund sieht man das Architektenhaus, das dann in der Zeit eben auch dazu kam. Ab 1902 entsteht das Haupthaus und der Anbau, den wir vorhin gesehen haben, sehen wir nachher auch nochmal in den 20er Jahren. 1904 gründet Schulze-Naumburg hier die Saalecker Werkstätten, die in ihrer Hochzeit bis zu 70 Mitarbeiter haben. Hier sieht man ein Bild der Gesamtanlage und diese Saalecker Werkstätten waren also reichsweit aktiv. Schulz und Naumog ist Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts wirklich ein extrem erfolgreicher Bauunternehmer kann man eigentlich sagen gewesen. Er war selber kein Architekt, fühlte sich aber berufen, ich sag mal, Orte zu schaffen, immer mit der Unterstützung von Fachleuten und hat reichsweit Villen, Schlösser und derartige Anlagen errichtet oder errichten lassen. Das bekannteste vielleicht Schloss Zizilienhof in Potsdam, welches dann zwischen 1913 und 1917 von den Saalecker Werkstätten von Paul Schulze-Narmburg sozusagen verantwortet wurde. Die Saalecker Werkstätten waren aufgeteilt in drei entscheidende Bereiche. Das war einmal Schlösser und Villenbau, einmal Garten- und Landschaftsarchitektur und drittens Innenausstattung und Möbelentwurf, also Interior Design. Man konnte sich sozusagen schlüsselfertig dort versorgen. Schulze-Naumoch ist Mitgründer des Deutschen Werkbunds. Er war also Gründungsmitglied 1907. Er war der erste Vorsitzende des Bundes für Heimatschutz, welcher 1904 gegründet wurde. Also eine wirklich einflussreiche und wichtige Figur sozusagen in der Kulturlandschaft der damaligen Zeit. Außerdem war er ein sehr umfangreicher Autor. Die Kulturarbeiten Scholz in Nauenburgs standen in vielen bürgerlichen Bibliotheken der damaligen Zeit. nachwuchs standen in vielen bürgerlichen bibliotheken der damaligen zeit und genau 1928 nach dem ersten weltkrieg dann radikalisiert sich schulze namen zusehends und schreibt 1928 das buch kunst und rasse ein ja ein offensichtlich völkisch-nationalsozialistischer Band, rassentheoretisch ausgelegt, aus heutiger Sicht grauenhaft. Und das hat er in Saaleck auch geschrieben. Zu dieser Zeit waren Hitler hier zur Linken und viele andere namhafte Nationalsozialisten in Saaleck zu Besuch. Goebbels, Himmler, Wilhelm Frick, der spätere zunächst NS-Innenminister Thürings und spätere Reichsinnenminister. Hier rechts sieht man übrigens die dritte Ehefrau von Schulze-Narrenburg, die sich dann von ihm hat scheiden lassen und die Ehefrau von Wilhelm Frick dem späteren Reichsinnenminister wurde. Daran erkennt man auch wirklich das Niveau der Verflechtung in der Machtzentrale des Nationalsozialismus. 1930 auch in die Partei eingetreten und ist dann von Salik aus auch 1930 berufen worden an die Kunsthochschule übernommen hat, der aber den konservativen oder rechtsorientierten Thüringern immer noch zu liberal war und der wurde dann durch Paul Scholze-Naumoch ersetzt, der dann in Weimar auch wirklich sein Unwesen getrieben hat. Und ja, lass ich mal so stehen. 1940 werden die Salika-Werkstät, weil die Familie Scholz und Naumann, wie gesagt, inzwischen in Weimar ansässig ist, werden die Saaleker Werkstätten an den Reichsnährstand verkauft und werden dann 1941 wird hier der sogenannte Böttnerhof eingeweiht, benannt nach dem Ökonomierat Böttner, eine Städte zur Pflege berufsständischer Gemeinschaftsarbeit im Gartenbau. Und das bleibt auch bis Ende des Zweiten Weltkriegs die Nutzung dieser Anlage. Wir wissen heute, dass auch Umbauten in dieser Zeit noch von Paul Schulz genommen wurden. Wir vermuten, wir wissen, dass sie stattgefunden haben und vermuten, dass er sie persönlich auch noch begleitet hat. 1945 wird es dann ein Schulungsheim des Konsums und anschließend ein Altersheim, was es bis 1995 bleibt. 1995 beschließt das Land Sachsen-Anhalt die Anlage, die deutlich größer war als das, was heute zur Stiftung gehört, und zwar das Haupthaus-Nebengebäude, das Sie gesehen haben, aber auch Architektenhaus und ein großes Feld oberhalb der Anlage, wo die ehemaligen Obststreuwiesen und Kapfenteiche, Tennisplätze der Familie Scholz in Hamburg waren, zu trennen. Und so kommt diese Hauptanlage in private Hände von einem Investor, der große Pläne hat, aus denen exakt gar nichts wird. Also seit 1995 eigentlich leer stand. Das Architektenhaus geht über in den Besitz einer inzwischen in Auflösung sich befindenden Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hatte, sich mit der Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen, aber aus vielen komplexen Gründen diese Aufgabe nicht wirklich wahrnehmen konnte, beziehungsweise nicht so wahrnehmen konnte dass sie fortgeführt werden konnte ich habe dann wie ich erwähnte 2017 die anlage das erste mal gesehen und dieser initial zündung auf einen persönlichen ja väterlichen freund zugegangen das ist dieidio Marzona. Egidio Marzona ist ein italienisch stämmiger Kunst-Mäzen, Sammler und Intellektueller, der in Berlin lebt, den ich seit vielen Jahren kenne und der sich ganz besonders hervorgetan hat, eigentlich durch zwei Dinge. Zum einen durch seine Kunstsammlung, die heute Teil ist des Museums der Moderne in Berlin und auch einziehen wird in den Neubau auf dem Potsdamer Platz. Im Parallel dazu hat Egidio Marzona über 40 Jahre ein Archiv zusammengestellt, das sogenannte ADA, Archiv der Avantgarde, das mit über 1,7 Millionen Archivalien das größte Archiv seiner Art auf der Welt ist über die Geschichte der Moderne. Und selbstverständlich, hier ein paar Eindrücke, selbstverständlich kannte auch der Egidio Paul Schulze-Naumburg, der ja in diese Geschichte der Moderne hineingehört, sozusagen als die dunkle Seite oder die Unterseite der Medaille, der Widersacher des Bauhauses. und Egidio war sehr interessiert an dem Ort und wir sind dann das erste Mal zusammen auch 2017 runtergefahren und auf dieser Reise entstand die Idee, diesen Ort, ja zu versuchen, diesem Ort gewissenhaft neues Leben einzuhauen. Sich einerseits mit der Geschichte auseinanderzusetzen, was selbstverständlich ist, andererseits aber auch ein Nutzungskonzept zu entwickeln, welches in die Zukunft weist und diesen Ort beleben kann. Und so wurde aus dieser Initialidee heraus oder beziehungsweise Initialmotivation heraus die Marzona Stiftung Neue Salika Werkstätten gegründet, die sich im Prinzip laut Satzung zu drei Dingen verpflichtet hat. Zum einen das Beleben des Ortes durch eine Akademie, das ist die DAS, die Designakademie Saalig, über die Geschichte des Ortes aufzuklären. Geschichte der Familie Marzohne heraus, Kunst nach Saaleck zu bringen, die sich im weitesten Sinne auch mit dem Ort der Geschichte auseinandersetzt und von Saaleck aus auch in die Region ausstrahlen soll, sowohl als Bezugspunkt, als Ort sozusagen der Versammlung, aber möglicherweise auch ganz physisch Kunst auch an andere Bereiche nach Bad Kösen, Naumburg und darüber hinaus trägt, weil die zeitgenössische Kunst in dieser Region bisher wenig bis gar nicht repräsentiert ist und wir versuchen wollen, das zu ändern. So, jetzt erzähle ich Ihnen zunächst etwas über die DAS, die Designakademie Saaleck, die wiederum im Kern drei oder sagen wir vier Dinge tut, schon jetzt, vorhat und tut. künstlerischer Leiter Maurizio Montalti. Für diese Anfangszeit ist ein italienischer Designer, der spezialisiert ist auf Materialforschung, Biodesign und zukunftsweisende neue Materialien in der Design- und Gestaltungsentwicklung, sitzt in Amsterdam und arbeitet vornehmlich mit Mycelien, also mit Pilzkulturen. Und gemeinsam mit Maurizio haben wir in den letzten zwei Jahren ein Fellowship-Programm entwickelt. Hier sind unsere zweiten, unser zweiter Rundgang Fellowship bereits in Saaleck in diesem Sommer gewesen. Nach der Sanierung wird die DAS, die Design Akademie Saaleck, 16 internationale Stipendiaten einladen, sich für vier Monate in Saaleck aufzuhalten, zwischen Mitte Mai und Mitte September. Es ist ein ganz bewusst global angelegtes Stipendienprogramm. Das heißt, unsere Verkehrssprache ist Englisch. Hier zum Beispiel sind vier Fellows, Head Mentor Maurizio, meine Wenigkeit und unsere Direktorin für Programm und Entwicklung auf der rechten Seite. Eine Stipendiatin aus Indien, ein Stipendiat aus Italien. Wir haben hier Chile und einen Stipendiat aus den Vereinigten Staaten von der Harvard Universität. Und wir haben eine Jury, die diese Stipendiaten auswählt im Moment, weil wir einfach auch wirklich noch ganz am Anfang unseres Vorhabens sind. Und ich würde mal sagen, diese jetzt stattfindenden 14-tägigen sommerlichen, ich würde sie eher Workshop-Fellowships nennen, ja, sehr klein sind, laden wir zur bewerbung ein wenn man also im letzten jahr und auch in diesem jahr jeweils etwa 40 emerging talents aus diesen bereichen design handwerk und architektur eingeladen sich zu bewerben und haben dann mit einer ja auch wirklich recht hochkarätig besetzten jury eben eine auswahl getroffen die werden komplett eingeladen zu Flugkosplogie und werden vor Ort zusammengeführt. Zum einen mit einem gemeinsamen Projekt. In diesem Jahr haben sie mit Maurizio gemeinsam sich eben auch mit Pilzkulturen beschäftigt. Hier werden gerade Mycelien mit einer Wurstmaschine in diese Membran hinein gepumpt, die dann sozusagen mit einer Weidenkorbflechterin eine spontane Architektur entwickelt, die die Stipendiaten dann eben mit einem Mycelium, mit einer Mycelium-Außenhaut versehen haben. Das Thema des Fellowship-Programms in diesem Jahr war Symbiotic Habitat, also Koexistenz von Mensch und Natur. Und hier ging es eben um Fragen des Zusammenlebens von menschlichen Organismen, natürlichen Organismen. Und es ist ein metaphorisches Bauwerk entstanden, was jetzt auch erstmal dort wächst und weiter wuchert. Wir sind etwas in Sorge, dass die Pilze auch bald im Haus sind, aber ho auch an ihren eigenen Projekten arbeiten. Das ist eigentlich das Kernziel, dass wir wirklich dann voll ausgestattete Werkstätten haben, wo sie an ihren Projekten arbeiten können. BioLab, 3D Drucker und so weiter und so fort. Wie sie auch mit Partnern aus dem Handwerk, aus der Industrie verbinden sozusagen, um ihnen weiter zu helfen in ihren Prozessen und in ihren Projekten und sie aber immer auch begleiten durch Vorträge von internationalen Mentoren. Das war jetzt durch Corona in diesem und letztem Jahr hauptsächlich digital, aber wir hatten auch Glück, einige Redner und Mentoren einladen zu können. Wir hatten in diesem Jahr einen mexikanischen Designer, Fernando Lapoz, der tatsächlich physisch nach Saale gereist ist, zwei Tage mit den Stipendiaten verbracht hat, über seine Arbeit diskutiert. Und in diesem Zusammenhang muss ich erwähnen, dass auch diese zukunftsorientierte design und architektur arbeit immer beeinflusst ist durch den ort an dem wir uns befinden also die die gespräche haben immer auch etwas mit der geschichte zu tun paul schulze namburg und die saalecker werkstätten sind einfach fest verbunden mit themen von antisemitismus rassismus und die Saalecker Werkstätten sind einfach fest verbunden mit Themen von Antisemitismus, Rassismus und diese Fragestellungen schwingen auch mit rein in die Diskussion dieser Workshops, des Stipendiums, beim Abendessen, die Fellows essen zusammen natürlich mittags und abends, wirklich sehr anregende und sehr interessante Auseinandersetzung. Was uns erfreut, weil es eigentlich genau das ist, was wir als Stiftung ermöglichen wollten. Wir wollten Menschen zusammenbringen, die über unsere Zukunft nachdenken, aber immer vor dem Hintergrund auch einer Kenntnis unserer Vergangenheit und einer Auseinandersetzung mit dieser. Das zweite ist, dass die Designakademie SALEC einmal im Jahr ein sogenanntes Walk and Talk, ein Symposium stattfinden lässt. Dieses war 2019 die Auftaktveranstaltung, die wir dazu benutzt haben, unsere Ideen nochmal kritisch zu durchleuchten. Hier waren Wissenschaftler, Marco de Micheles, Jean-Louis Kohn, viele Professoren, aber auch Vertreter der Wirtschaft, der Presse, der Politik eingeladen, mit uns zusammen über einen dreitägigen Zeitraum Workshops wahrzunehmen und zu hinterfragen, wie wollen und können wir entwickelt haben, sinnvoll? Wie lang sollte so ein Stipendienprogramm sein? Wie könnte der Inhalt eines Dokumentationszentrums aussehen? Da sind viele Impulse gesetzt gemeinsam, aus denen wir noch heute zehren und die wir sozusagen als Initialarbeit verstehen möchten. Hier ist diese ganze Gruppe nochmal abgebildet und es hat uns auch gezeigt, wie eine Architektin aus Nairobi eingeladen, da wir, wie gesagt, ein internationales Vorhaben sind. Und es hat uns gezeigt, wie gut sich dieser Ort auch eignet, um Menschen zusammenzubringen aus vielen verschiedenen Hintergründen, verschiedenen Ländern und Dialoge anzuregen, Gespräche zu führen. Der Ort in seinem unsanierten Charme auch tatsächlich eine ganz besondere Qualität hat und auch im Sanierungsvorhaben jetzt uns vor Augen geführt hat, wie behutsam wir eigentlich hier Veränderungen durchführen müssen, um im Endeffekt auch diese Zeitschichten sichtbar zu halten. Das nächste, was wir in Saaleck machen, ist, dass wir natürlich ein Outreach-Programm entwickeln, also die lokale Bevölkerung einladen, mit uns den Ort zu erleben, mit uns den Ort zu gestalten, uns zu fragen, uns auch anzuregen. Das ist im Moment einmal im Jahr ein Tag der offenen Tür, der wirklich sehr rege angenommen wird. Wir hatten also im letzten Jahr, als wir das das erste Mal umgesetzt haben, schon auch Befürchtungen, ob man uns da Hakenkreuze auf die Außenmauer spritzt oder was passiert, aber es waren sowohl im letzten als auch in diesem Jahr sehr motivierende Erlebnisse mit sehr vielen Besuchern aus wirklich dem weiteren Umfeld. Natürlich bin ich oder mein Team und ich das ganze Jahr über damit beschäftigt, ich sage mal, diesen Ort zu kommunizieren. Wir haben regelmäßige journalistische Besuche, inzwischen auch durch viele Kultureinrichtungen und Initiativen aus Sachsen-Anhalt, aber auch aus ganz Deutschland, die wir nach Saaleck einladen oder mit denen wir durch Saaleck gehen. Also es ist ein dauerhaftes Kommunizieren und Diskutieren über den Ort, aber hier ganz gezielt sozusagen eben auch für die lokale Bevölkerung. In diesem Zusammenhang konnten wir im letzten Jahr eben eine Ausstellung vorstellen, die wir zusammen mit der Burg Gibichenstein in Halle, einer der ja auch traditionsreichsten deutschen Kunsthochschulen und Designhochschulen, umsetzen konnten, wo sich Studierende der Burg Gibichenstein mit den Außenflächen, also mit den Membranen sozusagen der Saalecker Werkstätten beschäftigt haben und die Frage gestellt haben, was für eine Narrative erzählen eigentlich Oberflächen. Eine sehr schöne, anregende Ausstellung, dazu wurde auch fleißig diskutiert. Eine sehr schöne, anregende Ausstellung. Dazu wurde auch fleißig diskutiert. Zweitens konnten wir erfreulicherweise schon jetzt durch eine freundliche Unterstützung der Deutschen Forschungsgesellschaft eine Medienstation nach Saareck bringen, die kurzzeitig in der Topografie des Terrors in Berlin stand und jetzt bei uns in diesen unsanierten Räumen aufgebaut wurde, die sich mit den antisemitischen Netzwerken des Paul Scholz in Naumburg beschäftigt. Ein wirklich sehr spannender, ein sehr spannendes Angebot, sich sozusagen intensiver mit der Person, es geht jetzt nicht gezielt dort nur um Salix, sondern wirklich um die Person Scholz in Naumark, um den Saalecker Kreis und viele andere Dinge sozusagen in diesem Dunstkreis. Und man erfährt eine Menge und es ist quasi ein Vorbote des späteren Lernorts und Dokumentationszentrums, das wir da jetzt schon anbieten können. Und das ist uns auch sehr wichtig. Schließlich ist die DAS dabei, auch eine Community oder eine Gemeinschaft in der Region zu entwickeln. Also wir haben gerade jetzt ein Pilotprojekt mit einem jungen Schmied, der in Kanada auf der Wahl zwar und sich beschlossen hat, sich im Burgenlandkreis wieder anzusiedeln, in seiner Heimatregion eine alte Schmiede übernommen hat. Und mit dem entwickeln wir jetzt gerade erste Produkte, wo wir versuchen wollen, internationale Form- und Designsprache mit regionalem Handwerk zu verknüpfen und in kleineren Serien erstmal auch Designobjekte zu entwickeln, die im Interesse aller drei Parteien des Designs, des Handwerks und auch uns als Stiftung dann zugutekommen, weil wir langfristig auch sehen müssen, wie wir unser Vorhaben finanziell auf sichere Beine stellen. Wir haben ein internationales Kuratorium für die DAS, also die Marzoner Stiftung konnte dieses Kuratorium zusammenstellen. Christian Benimana kommt aus Kigali in Rwanda, leitet dort die Mass Design Group, ein internationaler Zusammenschluss von nachhaltig orientierten Architekten und Designern. Professor Dieter Hofmann ist der Rektor der Burg Gibichenstein. Sarah Whiting ist die Direktorin der Harvard Graduate School of Design. John-Louis Kohn, ein international renommierter Kunsthistoriker und Architekturhistoriker, der in Paris und New York lehrt. Alexandra Daisy Ginsberg ist studierte Architektin, heute Künstlerin, die sich sehr mit Natur und Gestaltung und im Somerset House in London ansässig ist, beschäftigt. Marisa Yu leitet den Hongkong Design Trust und Omer Abe ist ein Israeli, der heute in Vancouver lebt und Industrieller ist beziehungsweise Unternehmer, ein sehr großes internationales Lampenimperium und Designimperium aufgebaut hat. Und dieses Kuratorium unterstützt uns tatkräftig, empfiehlt uns Fellows, die wir zur Bewerbung motivieren können, vermittelt uns Mentoren und begleitet uns quasi im Prozess der Belebung des Ortes immer auch unter Berücksichtigung seiner Geschichte. Denn das hängt unweigerlich miteinander zusammen. Wo sind wir heute? Wir haben dann 2018 eben wurde die Marzona Stiftung Neu-Saaläcker Werkstätten gegründet. Wir haben erfreulicherweise über den Bund, also die Bundesrepublik Deutschland und das Land Sachsen-Anhalt eine Initialförderung von 10 Millionen Euro erhalten, mit denen wir 8,5 Millionen Euro nutzen, um die Anlage zu sanieren. Das wird nicht reichen, weil die Schätzungen 2018 datiert sind, aber es bringt uns schon ein gutes Stück des Weges voran. Und 1,5 Millionen Euro sind für die Aufbauarbeiten der Neunutzung der Akademie und auch der inhaltmalpflege und anderen Bereichen aus der Architektur. Und diesen Wettbewerb hat die dänische Architektin Dorte Mandrup gewonnen, hier die zweite von links, die auch zufälligerweise gerade in Berlin das Exilmuseum verantwortet. Dorte Mandrup hat hier ein Beispiel ihrer Architektur im Wahlzentrum, was sie gebaut hat, sehr mit nachhaltigen Baumaterialien beschäftigt und mit interessanten und auch zukunftsweisenden Lösungsansätzen. Auskunftsweisen und Lösungsansätzen. Und die Dorte Mannrup hat dann einen Masterplan entwickelt für die Sanierung der Saaliker Werkstätten, der sehr behutsam ist und nur wenige, ich sage mal, optisch wirklich verändernde Eingriffe vornimmt. Und ansonsten, ich sage mal, das ist ein Denkmal von nationaler Bedeutung. Deswegen ist der Denkmalschutz hier sehr aktiv, verständlicherweise. Und Frau Mandrup hat also in der, in der, die Suiten für die späteren Stipendiaten entworfen, die Bäder, hat ein Konzept entwickelt, wie wir auch in den Innenbereichen Wandflächen erhalten, so wie sie jetzt sind, fixieren, wo wir Dinge verändern. Bereichen Wandflächen erhalten, so wie sie jetzt sind, fixieren, wo wir Dinge verändern und hat vor allem eben hier im Vordergrund zu sehen, diese runde Brücke entworfen. Hier stand historisch ein Übergang zwischen der Westterrasse und dem Architektenhaus. Paul Schulze-Namux hier quasi hin und her spaziert zwischen seinem privaten Wohnhaus und dem Architektenhaus, wo seine Angestellten tätig waren. Ich gehe nochmal zurück auf die andere Ansicht. Und hier ist eigentlich, finde ich, ein sehr spannender Aspekt, den ich gerne ansprechen möchte, weil es gab hier erhebliche Auseinandersetzungen mit dem Landesdenkmalamt des Landes Sachsen-Anhalt, die zunächst auf die Rekonstruktion dieses Übergangs bestanden haben. Herr Wassmuth, noch drei Minuten, schaffen Sie das? Ja, schaffe ich, bin am Ende. Das Landesdenkmal am Sachsen-Anhalt hat zunächst auf die Rekonstruktion dieses Übergangs bestanden und wir als Stiftung haben uns quergestellt und gesagt, dass wir uns weigern, das künstlerische Werk eines NS-Rassentheoretikers wieder zu errichten. Denn was weg ist, ist weg. Es ist ja, wie wir sehen, nicht vorhanden zurzeit. Wir haben es auch erfreulicherweise durchsetzen können. Das heißt, in Planung ist jetzt diese Infinity Bridge von Dorte Mandrup. Hier sieht man sie nochmal in ihrer Filigran. Ob sie so gebaut werden kann, wird sich zeigen, aber so ist der Entwurf. Jetzt möchte ich kurz noch was zum Dokumentationszentrum sagen. Das kommt hier in den Eingangsbereich. Das ist mein letzter Punkt, der ist wichtig. Das wird dauerhaft geöffnet sein. Wir werden also das Torgebäude und das Dokumentationszentrum für Besucherströme dauerhaft öffnen, die westliche Anlage nur auf Anmeldung oder auf Termin. Das hat viele Gründe, auf die ich auch gerne später eingehe, aber in Kürze jetzt nur so erwähne. an der TU Berlin mit der Deutschen Forschungsgesellschaft und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt ein Transferprojekt vorzubereiten, welches sich mit der Vermittlungsarbeit des Lernorts auseinandersetzt. Zum einen, aber vor allem auch mit der technischen Art der Vermittlung, weil es ein recht kleiner Raum und wir wollen sehr stark auch einen digitalen Bereich mitbeleben, um sozusagen auch über Saale hinaus von diesem entlegenen Ort aus unsere Themen in die Welt zu bringen. Hier nochmal eine kurze Ansicht und das war's. Punktlandung. Vielen Dank für diesen sehr spannenden Beitrag und dieses Projekt, das ich so überhaupt noch nicht kannte. Wollen wir für die Diskussion, wollt ihr noch mal auch der Herr Wasmut euch sieht. Ja, hören. Ja. Genau, wir haben jetzt noch 15 Minuten Zeit für die Diskussion, damit wir dann pünktlich um Viertel nach 1, dass auch Zeit noch bleibt für den Besuch der Ausstellungen. Gibt es Fragen? Monika Sommer. Ja, vielen herzlichen Dank für die spannende Projektvorstellung. Das klingt alles großartig. Man hat sofort Lust, da auch hinzufahren und diesen Ort sich zu erschließen. Eine Frage hätte ich noch bezüglich Ihres Stipendienprogramms. Ist auch daran gedacht, auch Kulturwissenschaftler und Kulturwissenschaftlerinnen zu integrieren? Denn ich denke, das wäre vielleicht eine spannende Kombination, dass Sie Ihre Stiftung ja auch schon sozusagen auf diesen drei Säulen aufgebaut haben, dass sich das dann im Stipendiumprogramm eben auch vielleicht so fortsetzt. Ja, das ist also auf jeden Fall im Gespräch. Wie ich schon sagte, sind wir im Moment, die vier sommerlichen Besucher, die wir im Moment haben, campen quasi in den unsanierten Räumen. Das ist ganz aufregend, aber da es ein so kleiner Kreis ist im Moment, haben wir uns entschieden, uns auf die Kernthemen der Designakademie zu konzentrieren, also Design, Handwerk, Architektur. Aber wenn wir saniert haben und tatsächlich 16 Fellows unterbringen können, dann wollen wir auf jeden Fall das ausweiten, auch in andere Bereiche, um auch genau diese Dialoge zu ermöglichen. Genau, ja, das ist geplant. Karin? Ja, ganz herzlichen Dank. Man ist ja geradezu neidisch, wenn man nochmal zurückblickt auf das, was wir heute Vormittag gehört haben und auch in den letzten Tagen, wo wir immer wieder sehen, dass genau solche Erinnerungs- und Denkorte ins Straucheln geraten, weil sie aufgerieben werden in politischen Kämpfen oder fallen gelassen werden, verhindert werden. Also zunächst mal großer Neid, aber daran auch die Frage geknüpft, was waren die Gründe, dass Sie sich an eine private Stiftung gewandt haben und jetzt nicht an eine öffentliche Stelle, als die Idee aufkam? War Ihnen das irgendwie schon klar, dass das sonst ein endlos Projekt wird? Oder wie kam es dazu? Wir in Österreich, wir haben ja kaum Stiftungen. Das heißt, dieser Weg ist uns hier sowieso relativ versperrt. Aber das ist natürlich eine berechtigte Frage, in welche Hände man eben so ein Langzeitprojekt legt. Es geht ja um eine Langzeitnutzung und nicht nur um sozusagen jetzt mal ein bisschen Licht drauf zu werfen und dann wieder zu verschwinden. Warum erschien Ihnen die Stiftung der Verlässliche als die öffentliche Hand? Vielen Dank für die Frage, die ist tatsächlich sehr interessant und auch wichtig meiner Ansicht nach. Wir haben ja die Stiftung explizit gegründet für dieses Vorhaben. Also ich sage mal, es hat ein kleines bisschen was mit meiner Biografie zu tun. Ich bin Auslandsdeutscher, ich bin in Korea aufgewachsen und in Nigeria, wie gesagt, in Amerika studiert. Ich war so gut wie nie in einer deutschen Schule und bin eigentlich in diesem angelsächsischen Kulturkreis und Umgang auch sozusagen mit kultureller oder gesellschaftlicher Verantwortung aufgewachsen. Also lag für mich vielleicht die Idee auf einer privaten Ebene anzufangen, nachzudenken näher. Außerdem habe ich großen Respekt vor den Mühlen der deutschen Bürokratie und auch einiges Ungeduld vielleicht und habe mich deswegen zunächst eben mit dem Ingenieur Marzona über diese Idee ausgetauscht. Und ich glaube, das Land Sachsen-Anhalt war extrem dankbar, dass hier ein, ich sage mal, der Ingenio hat einen italienischen Pass, ist ein linksliberaler Sammler und Mäzen und in gewisser Weise über Zweifel erhaben. Und wir haben mit ihm gemeinsam und der Gründung dieser Stiftung, glaube ich, dem Land Sachsen-Anhalt auch echt eine Sorge abgenommen, weil das Objekt stand lange leer, es stand zum Verkauf, es gab Gerüchte, dass also rechte Kreise auch Kaufinteresse hatten an dieser Anlage und damit, ja, also verbunden war, glaube ich, auch eine gewisse Erleichterung in der Staatskanzlei in Magdeburg, dass jetzt also ein irgendwo über Kritik erhabenes Vorhaben, aber wir wurden am Anfang in den ersten Monaten schon auch kritisch beäugt. Inzwischen hat sich eine, finde ich, sehr konstruktive Zusammenarbeit mit allen Bereichen in der Staatskanzlei, auch mit dem Landesdenkmalamt ergeben und entwickelt. Und es macht richtig Spaß, dieses Projekt gemeinsam voranzubringen. Angela, bitte. Ja, vielen Dank für den wahnsinnig spannenden Einblick in so ein tolles Projekt. Meine Frage schließt an Karin Harassas an, weil das scheint ja wirklich so zu sein, als hätten Sie alles richtig gemacht. Und jetzt meine Frage, wo liegen Friktionen? Wo sindweise über den denkmalpflegerischen Umgang. Also meine Überzeugung und ich habe jetzt noch ein Magisterstudium in Denkmalschutz absolviert, aber mich schon mit den Fragen intensivarchitektur und in Saaleck Dinge wiederherzustellen, die abhandengekommen sind, ist für uns absolut indiskutabel. Aber es gab über die reformarchitektonische gerade Brücke hinaus Forderungen, dass wir also bis hin zu Paul-Schulze-Naumox-Rosengarten wieder anlegen. Und da gab es erhebliche Auseinandersetzungen. Und ich habe ja gesagt, wir konnten uns da erfreulicherweise in den meisten Punkten verständlich machen und haben auch einen gemeinsamen Weg gefunden, dieses Projekt weiterzuentwickeln. Aber es war und bleibt eine Herausforderung, Veränderungen an diesen Ort zu bringen und sie zuzulassen. Also ich würde mal sagen, wenn wir die ersten Kunstwerke von vielleicht auch provokativen internationalen Künstlern in Saaleck aufstellen, dann werden wir sicherlich nochmal ganz interessante Erlebnisse haben. Das ist eigentlich so das Komplexeste, was mir jetzt wieder erfahren ist, dann sind wir natürlich auch als Initiatoren eines internationalen Fellowship-Programms in der Pampa in Mitteldeutschland auch in Sorge um unsere Stipendiaten, sage ich mal so. Also es ist nicht selbstverständlich, dass wir, also wenn wir eine Bewerbung aus Kigali, aus Rwanda bekommen, dann muss dieser Stipendiat genauso Mitglied unserer Gemeinschaft sein können, wie ein nicht-afrikanischer Stipendiat und ohne Angst durch Salek spazieren können. Und ob das dann wirklich so ist, werden wir sehen. Also es beschäftigt uns schon auf, mit welcher Verantwortung wir Menschen dorthin holen. Die müssen ja auch sicher sein, wenn sie sich dort bewegen. Bisher haben wir keine entsprechend negativen Erfahrungen gemacht, aber es ist ein Thema, was uns beschäftigt und auch nachhaltig besorgt, sage ich mal. Das sind eigentlich so die beiden Aspekte, das rechte Umfeld und die Auseinandersetzung mit dem Denkmalschutz und die Finanzierungsfragen. Aber damit will ich Sie nicht langweilen. Das ist halt, wenn du als private Initiative antrittst und es ist irgendwo eine Public-Private-Partnership, das Land Sachsen-Anhalt ist verantwortlich auch für die politische Vermittlung. Wie das nachher im Detail aussieht, das wissen wir noch nicht. Wir können als Stiftung nicht den dauerhaften Betrieb sozusagen eines Dokumentationszentrums auf wirklich hohem Niveau gewährleisten. Das muss in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale oder auch Bundeszentrale für politische Bildung passieren und anderen Akteuren, die dort auch viel mehr Erfahrung und Fachkenntnis haben, als wir es haben können. Sarah, bitte. Sarah Sander, ja, danke auch nochmal von meiner Seite. Und es ist ein super Anknüpfungspunkt. Ich wollte nämlich gerade nach dem Dokumentationszentrum auch nochmal fragen, also ob Sie da nochmal ein bisschen erzählen können, was da das Konzept oder der Stand ist. Aber auch vor allen Dingen hat mich vorher interessiert, eben wie konzeptuell die Beschäftigung mit der Vergangenheit und die Beschäftigung mit der Zukunft sozusagen verbunden sein soll. Das schien mir so nebeneinander zu stehen. Erstmal Vergangenheit, Doku-Zentrum, Zukunft, Designakademie. Zukunft Design Akademie. Und mein erster Ansatz war genau, oder mein erster Ansatz, wie Monika Sommer schon gefragt hat, wie sich das im Fellowship-Programm sozusagen auch zeigen wird, diese Verwebung von der Beschäftigung mit der Vergangenheit und der Entwicklung von nachhaltigen Zukunftsstrategien, eben auf Ebene des Kuratoriums bestimmt wichtig, wie auf Ebene des Fellowship-Programms. Aber genau, interessieren tut mich eben auch noch wirklich besonders, was das Doku-Zentrum machen und leisten soll und wie es verbunden sein soll. Und die letzte Frage, die für mich offen geblieben ist oder was mich interessiert, ist die Frage, wie eben diese architektonische, das haben wir jetzt ja die letzten Tage so viel diskutiert, wie die architektonische, ja der Kompromiss dann zwischen konservatorischen oder denkmalgeschützten Aspekten und neuen Zugängen, neuen Zugänglichmachungen sozusagen am Gebäude. Aber das ist vielleicht jetzt ein bisschen viel. Ich glaube, das Dokuzentrum im Kern würde mich mal noch interessieren. Ja, gerne. Das sind große und komplexe Fragen. Und es sind auch Fragen, auf die wir an diesem Punkt unserer Reise keine abschließenden Antworten geben können. Das Ganze ist hier ein Prozess. Es ist ein Dialog. Es ist ein Ort des Austauschs. Das ist das, was wir sozusagen ermöglichen und es gibt da noch keine abschließenden Antworten. Was uns erfreut, ist, dass es ein erstes Konzept gibt, das von Frau Professor Schüler-Springorum vom Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin an der TU bereits erarbeitet wurde und auch finanziert, welches die Inhalte des Dokumentationszentrums andenkt. Und auf Grundlage dieses Konzeptes ist gerade das Transferprojekt, was ich vorhin kurz erwähnte, in der Entwicklung. Das wurde angeregt von den beiden Wissenschaftlern, die auch mit der Deutschen Forschungsgesellschaft die Medienstation über Paul Schulze-Naumburg entwickelt haben. Und da geht es in der Tat sehr stark um die Frage, wie wir das das gestern und das morgen miteinander verknüpfen. Und ich kann Ihnen darauf einfach noch keine wirklich befriedigenden Antworten geben. Denn es ist zu früh im Rahmen dieses Vorhabens. Es gibt einfach noch, wir sind dabei, daran zu arbeiten mit einem hochkariertig besetzten Team von Wissenschaftlern dann und wir werden sehen. Wichtig ist, dass es stattfindet und ich kann, wie ich versucht habe zu vermitteln, vorhin jetzt auf jeden Fall aus der Praxis schon berichten, dass der Ort zwingt zum Austausch. Wenn die Stipendiaten ankommen, haben wir immer am ersten Tag eine Daniela Spiegel von der Hochschule Anhalt in Bessau, die Architekturhistorikerin ist und sich mit Paul Schulze in Amok auskennt, hält einen Vortrag und führt sozusagen an die Geschichte des Ortes. an die Geschichte des Ortes und daraus ergeben sich während des Aufenthalts der Stipendiaten ganz unvorhersehbare Gesprächsfäden und Diskussionen auch über Kolonialismus, über Rassismus, über Ausgrenzung, über gesellschaftliche Fragestell Und wie wir das ordnen, wie gesagt, das wird sich in den nächsten drei Jahren durch dieses Projekt mit der Deutschen Forschungsgesellschaft, welches wir gerade vorbereiten, der Antrag wird jetzt kürzlich eingereicht, wir sind guten Mutes, dass das auch angenommen wird. Das wird sich dann in dem Zusammenhang finden. Gut, es gibt noch eine letzte Frage von Hubert Lobnig. Mein Name ist Hubert Lobnig. Ich bin Künstler und Lehrender an dieser Kunstuniversität Linz und bin Ihnen sehr dankbar für die Präsentation des Projekts, weil ich eine gewisse Verwandtschaft natürlich zu uns auch sehe, zur Universität hier in den Brückenkopfgebäuden, die ja eine ähnliche Strategie verfolgt im Grunde genommen. durch ein mehr oder weniger pädagogisches oder ein lebendiges Lehrkonzept mit jungen Menschen praktisch zu betreiben und dadurch auch sowas, ich sage es jetzt mal salopp, sowas wie eine Teufelsaustreibung oder eine reflexive Auseinandersetzung auch zu ermöglichen. Bei Ihnen würde ich mich jetzt eben die Frage dazu, würde ich mich noch, stelle ich mir die Frage, warum Sie, weil Ihr Projekt hat ja, das hat so einen progressiven und einen regressiven Strang, den progressiven insofern, dass sie ja natürlich zukunfts Ausrichtung, von seiner Gestaltung und auch natürlich von der Ideologie, die für die gebaut worden ist. Und es gibt so, es geht nach vorn und es bremst nach hinten, würde ich sagen. Und warum ich verstehe es natürlich total, dass sie sich diesen Ort gesucht haben, auch weil es eben diese Auseinandersetzung um diesen Ort geht, aber es hat so diese beiden Richtungen. Richtung und unsere Stipendiaten lassen immer etwas zurück. In diesem Jahr haben sie uns dieses architektonisches Weidenkunstwerk mit Pilzkulturen zurückgelassen. Im ersten Jahr haben die Stipendiaten, da haben wir mit dem lokalen Weinbau zusammengearbeitet und uns mit Abfällen aus der Weinbauindustrie beschäftigt und da gab es auch einige Barriquefässer, die bei uns auf dem Hof gelandet sind und da ein Tischler dabei war unter den Stipendiaten, haben die Fellows uns eine riesige Schaukel gebaut, auf der bis zu sechs Personen sitzen können, weil diese Schaukel für sie ihre Erfahrung oder ihr Erlebnis in Saaleck symbolisiert hat und zwar schaukelt sie zurück und sie schaukelt nach vorne und das ist eigentlich genau das, was dieses Projekt auch einzigartig macht in gewisser Weise. Weil es ist ja mit bewussten, mit offenen Augen und klarem Blick entschieden worden, gerade an diesem Ort und nicht an irgendeinem x-beliebigen Herrenhaus irgendwo in Deutschland eine Akademie zu gründen. Sondern vor dem Hintergrund dieser Geschichte. Ich glaube, das ist das, was den Stifter, Egidio Marzona, das ist das, was mich gereizt hat. Ich erwähnte, ich bin Politologe von Haus aus und habe dann nochmal Denkmalpflege studiert. Also es sind genau diese Verknüpfungen eigentlich der Dialoge und der Ebenen, die mich reizen. eigentlich der Dialoge und der Ebenen, die mich reizen. Und ich muss nochmal sagen, ich denke, das sieht man an der Präsentation, geben uns äußerst große Mühe, den Dialog offen zu führen, viele Menschen einzubeziehen, auch kluge Menschen aus aller Welt in diesen Dialog einzuführen, aber es bleibt ein Prozess. Wir sind das dritte Jahr in diesem Projekt drin. Wir reichen die Baugenehmigung überhaupt erst nächstes Jahr im März ein. Und es werden sicherlich auch noch viele Weichen gestellt werden, die ich heute gar nicht vorhersehen kann. Das ist einfach Teil der Reise. Vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich glaube, es gibt auch noch mal hier einen Applaus. Danke Ihnen. Gut, wir sind jetzt am Ende dieses Panels angelangt und es gibt jetzt noch die Gelegenheit, die Ausstellungen zu besuchen. Um 14 Uhr geht es dann weiter mit dem Schlussgespräch.