ExitSozial wird heuer 40 Jahre alt. Wozu möchtest du ExitSozial gratulieren? Ich gratuliere ExitSozial ganz herzlich zu 40 Jahren Geburtstag, zu 40 Jahren, in denen sich Exit Sozial entwickelt hat, aus einem Verein, der aus fünf Leuten bestanden hat, die sich aus Überzeugung und mit der Vorstellung von einem Ideal zusammengetan haben, zu einem Verein entwickelt hat, wo 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, mit 13 Standorten in drei Regionen. Ein Verein, der heute in Kooperation mit anderen, zum Beispiel im Rahmen der Krisenhilfe Oberösterreich, Menschen in ganz Oberösterreich erreicht, unterstützt, begleitet und Hilfe da anbietet, wo sie noch braucht wird. Dazu gratuliere ich jetzt einmal dem Verein für die Entwicklung der letzten 40 Jahre sehr, sehr herzlich und wünsche dem Verein aber gleichzeitig, dass er diese Entwicklung auch weitergibt. Was wünsche ich dem Verein? Dass er weiterhin, ich finde, es sind viele gute, wichtige Dinge passiert und dass er weiterhin ein wichtiger Player in der sozialpsychiatrischen Landschaft bleibt. Ich gratuliere euch, dass ihr so etwas auf die Beine geschüttet habt, was für uns betroffenen psychisch kranken Menschen eine große Hilfe ist, dass wir einfach unser Leben besser in den Griff kriegen, dass wir eine gute Struktur in unser Leben bringen und dass wir auch noch sehen, dass wir für etwas nützlich sind. Ich möchte einmal sagen, ein herzliches Dankeschön an alle Sozialarbeiter, die uns immer begleiten und hoffentlich auch noch weiter begleiten werden. Ich wünsche Exit Sozial, dass es weiterhin so ein offener und menschenfreundlicher Verein bleibt, bei dem eben der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht so sehr die Diagnose. Ich wünsche Exit, dass es eigentlich noch immer lange besteht oder für immer besteht, würde ich mal sagen. Ich wünsche mir, dass wir die Politiker mehr Gehör haben. Gratulation, dass wir es durchgehalten haben in dieser Landschaft, die sich doch irgendwie gewandelt hat und ein bisschen ein härterer Wind mittlerweile, glaube ich, bläst, privaten Vereinen gegenüber. mittlerweile, glaube ich, bläst, privaten Vereinen gegenüber. Und dass ein gewisses Klima aufrecht erhalten werden konnte, das eine Art Mitsprache, ein Mitleben ermöglicht hat. Exit wünsche ich, dass es so gut läuft, wie es jetzt gerade ist. Man weiß, dort ist man in guten Händen und das ist für mich das Wichtigste. Ich gratuliere ExitSozial zu der Beständigkeit, immer noch in den Regionen draußen Standortstellend zu sein, nach wie vor extrem gut vertreten zu sein, zu dem teilweise noch Aufrechterhalten vom Pioniergeist und zu dem Mut, immer wieder Neues auszuprobieren. Was gefällt dir an Exit Sozial? Was soll der Verein auch mit in die Zukunft nehmen? Das ganze Leben ist für mich durch die Arbeit bei Exit wieder lebenswerter geworden. Es ist einfach positiver geworden. Ich habe nette Kollegen, Kolleginnen kennengelernt. Ich habe eine wirklich sehr gute Betreuung. Das ist irgendwie schon eine richtige Vertrauenssache, weil ich selber habe auch zu den Betreuern, ob sie männlich oder weiblich sind, so ein Vertrauen aufgebaut. Und ich muss auch sagen, ich habe irrsinnig viel gelernt durch ExitSozial. Ich würde mir wünschen, dass ExitSozial in zehn Jahren immer noch so vogelfrei ist und dass ExitSozial sozial bleibt. Schutz hat. Also das finde ich ganz wichtig und für mich persönlich ist das optimal. Und dass ich Freiheiten genießen kann, dass man nicht jetzt dort irgendwie das Gefühl hat, man ist eingesperrt oder so. Weil man im Kleinen ganz gut Dinge ausprobieren und umsetzen kann. Also auch dieses, ja mal eine Gruppe, also eine Gruppe für bestimmte Menschen, aber auch eine bestimmte Personen eine Gruppe vielleicht speziell anzusprechen, dass man das relativ unkompliziert ausprobieren kann. Dann ist es, wie wir miteinander tun, auf der einen Seite die Idee, dass wir uns wirklich wertschätzend und mit Respekt begegnen und das aber nicht nur Kollegin zu Kollegin, sondern dass wir jedem Menschen auf Augenhöhe begegnen wollen. Das gute Betriebsklima und die kollegialität untereinander und das Verständnis für jeden Einzelnen von den Kollegen und von Seiten der Betreuer. Das Betriebsklima macht auf mich einen sehr, sehr guten Eindruck. Es schaut so aus, als wenn sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr wohl fühlen hier. Und ich denke mir, das ist auch eine der Grundvoraussetzungen, dass die Leistung oder die Arbeit mit den Klientinnen und Klienten sehr gut funktioniert. Und das wünsche ich mir, dass das auch so bleibt. Ich lerne nicht als erstes eine Diagnose kennen, sondern als erstes einmal einen Menschen und was der jetzt für Eigenheiten oder Probleme gerade hat, aber auch was für Stärken und Ressourcen. Und ich glaube, diesen Blick soll sich ExitSozial bewahren. Ein Blick in die Zukunft auf die psychosoziale Versorgung in zehn Jahren. Woran werden wir merken, dass sich etwas verändert hat? Dass man einfach mal diese ganzen Vorteile abbaut und Schuldzuweisungen macht oder eben nicht für voll genommen wird. Selbst dann, wenn man in der Norm leben kann, wenn man wieder einen Schub hat, zum Beispiel, einen Schützenfallschub oder mannisch, was auch immer, dann sollte man, wenn man wieder normal ist, für voll genommen werden. Speziell, wie es vor 10, 15 Jahren war, man hat mehr unternehmen können. Mehr Ausflüge, mehr Workshops, mehr Bastelarbeiten und so Sachen. Und das ist einfach das, was ich für mich wünsche, dass das wieder genauso wird. Also dass es regelmäßig etwas gibt, wo die Klienten hingehen können, ist ja wichtig. Weil die Klienten sind ja viel einsamer und allein und die brauchen ja ihre sozialen Kontakte. Und da ist gerade zum Beispiel eine Freizeiteinrichtung wie Spago optimal. Und wenn man dann aber nur ein oder zwei Mal in der Woche hingehen kann, dann vereinsamt weiterhören. Und darum wäre es besser, wenn das jeden Tag möglich wäre. Da würde ich mir wünschen, dass sozusagen diese integrative Arbeit, diese Beschäftigung, die zwangloser ist, dass das weit ausgebaut werden könnte. Ich hoffe auf jeden Fall, dass es mindestens so toll ist, wie es jetzt ist. Eventuell, wie wir eh schon gesagt haben, dass einfach die Kapazitäten mehr gegeben sind, dass das Ganze vielleicht ein bisschen mehr ausgebaut wird, dass der Tätigkeitsbereich vielleicht ein bisschen ausgebaut wird, dass wir vielleicht auch mehr Platz für neue Klienten haben, die Betreuer vielleicht ein wenig aufgestockt werden und das ganze System ein wenig nur ausgebaut wird. Ich glaube, es wird immer mehr ambulante Betreuung geben, Angebote Menschen in Krisen bei sich zu Hause zu begleiten. Und zwar nicht nur die Menschen selber, sondern eigentlich das ganze System um den Menschen drumherum. Vielleicht auch schon viel früher, als das derzeit üblich ist, also schon am Beginn der ersten Psychose quasi ein Netzwerk an Helfer und Helferinnen zu haben, die da nach Hause kommen, sodass ein Krankenhausaufenthalt gar nicht mehr notwendig ist. Online-Beratung, Chat, also man muss in die sozialen Medien gehen. Ich muss dorthin gehen, wo sich die Leute aufhalten. Ich kann nicht warten in der Beratungsstelle und sagen, die kommen nicht. Das heißt, ich gehe dorthin, wo die Leute sind. Und ich würde mir wünschen, Exit hat so viel Know-how, es hat so viele Expertinnen, so viel Wissen. Das gehört nach außen getragen, in den sozialen Medien, in der Zeitung, in Interviews, das ist auch eine gute Möglichkeit, durch Podcasts, es gibt so viele Podcasts im Netz, also ich finde, man könnte wirklich wöchentlich irgendein Thema reinstellen, Menschen haben Interesse, Menschen sind neugierig und Menschen brauchen Hilfe und Unterstützung und das brauchen sie nicht in einem Monat, das brauchen sie dann zu dem Zeitpunkt, wo es ihnen schlecht geht. Wir denken, dass da in zehn Jahren vielleicht die Ansprüche für Exit anders orientiert sind oder neue Geschäftsfelder oder Betätigungsfelder dazugekommen sind. Gleichzeitig hoffe ich aber auch, dass in zehn Jahren das Bewusstsein für die psychischen Erkrankungen, die es natürlich gibt, in der Gesellschaft besser oder noch besser angekommen ist und somit auch diese Leistung für die Klientinnen und Klienten als etwas ganz Selbstverständliches angesehen wird. Wir schaffen es alle, 25 Kilometer Einkaufszentren hinzupflanzen. Niemand denkt daran, irgendwie Ärztezentren oder Gesundheitskompetenzzentren irgendwo hinzubauen, besonders am Land, in die regionalen Gebiete. Und dort würde ich schon sehen, dass da nicht nur ein Hausarzt drin ist und Orthopäder, sondern eben auch psychologische Berater. Ich sehe durchaus auch eine breitere Basis an Settings, die wir anbieten. Die letzten Jahre zeigen es ja schon, ja, die Gesellschaft wird digitaler und auch da, glaube ich, wird es Fortschritte geben, was unsere Angebote angeht, wobei das Persönliche nie verloren gehen darf, weil das ist schon eine der Qualitäten, die unsere Arbeit ausmacht. Nicht nur das Digitale, sondern auch diese ganz persönliche, direkte Beziehung. Was sind deine Wünsche an die Gesellschaft für die Zukunft der psychosozialen Versorgung? Was mein Wunsch war an die Leute draußen, dass solche Leute ganz normal behandelt werden. Und mit ihnen ganz normal behandeln sollen und mit denen ganz normal reden. Dass es vielleicht mit der Psychiatrie mehr Öffentlichkeitsarbeit geben wird. Teilweise ist es schade, wenn man ein bisschen ein Tabu hat, das psychische Thema. Und da sollte man eigentlich in der Öffentlichkeit sein, weil das hat es geklappt. Mehr Öffentlichkeit zu schaffen, dass das, was wir anbieten, eine Normalität hat. Also dass das nichts ist, was man nur mal besonders blöd, schon lange krank ist oder ein besonderer Mensch ist, sondern dass das Alltägliche, also wenn man einkaufen geht zum Pilo, dass das genauso ein Angebot wäre. Einerseits sozusagen ist wichtig, dass die Basisversorgung gut ist und dass die Menschen, die in der Basisversorgung tätig sind, auch da gut bleiben können. Dazu braucht es einfach Raum, Zeit, Geld, Akzeptanz der Politik und der Gesellschaft, dass das, wenn es viele ambulante Angebote gibt, das besser, billiger ist unter Umständen als ein Krankenhausabenteuer, dass es mehr Möglichkeiten gibt, dass die Klienten nicht nur entscheiden müssen, zwischen Krankenhaus und zu Hause bleiben, sondern dass sie sagen, nach Krankenhaus gibt es noch Krisenzimmer, ambulant Gespräche in der Krisenhilfe und Wohnbetreuung. Themen, die den Menschen in den nächsten Jahren besonders wichtig werden oder die in der Begleitung für uns auch wichtig werden. werden oder die in der Begleitung für uns auch wichtig werden. Ja, ich denke mal, die Berufswelt wird immer auf der einen Seite digitaler, mobiler, vielleicht wird auch Homeoffice wesentlich mehr. Das heißt, das kann durchaus auch ein Thema werden. Wie drängt man in Zukunft im Sinne einer Work-Life-Balance die Arbeitswelt von seinem Privatleben? Also ich finde zum Beispiel in zehn Jahren, wenn so Einrichtungen wie das Pargo, wenn es vielleicht mehr gäbe oder da auch wieder mehr längere oder mehr Öffnungszeiten, die sind ja momentan auch ein bisschen eingeschränkt, glaube ich, oder verkürzt worden. Ich glaube, es gibt Menschen, die eben Schwierigkeiten haben, vielleicht draußen mit Kontakt zu anderen. Ich glaube, dass das auch gut tun würde, wenn sie da eben vielleicht mit auch Betroffenen oder gleichgesinnten Menschen wieder Kontakt haben könnten. Was ich mir auch besonders wünschen würde, wäre viel ein regionaleres, vernetzteres Zusammenarbeiten mit, Wünschen würde, wäre viel ein regionaleres, vernetzteres Zusammenarbeiten mit, wenn es in diesen Themen geht, mit Hausärzten, mit Kinderärzten, mit Frauenärzten. Also wirklich so ein Ärztezentrum, nicht nur aus der psychosozialen Komponente heraus, ganz klar Fachärzte sind enorm wichtig in der Region, aber auch dann viel stärkeres, vernetzteres Ärztezentrum, das auch die psychosozialen Faktoren berücksichtigt. Wenn ich zehn Jahre in die Zukunft schaue, dann hoffe ich, dass sich die Idee weiterentwickelt und weiter in den Köpfen festsetzt, dass Gesundheit ein ganzheitliches Thema ist, aus psychischer und sozialer Gesundheit, nicht nur das Körperliche, das irgendwie immer im Vordergrund steht. Ich wünsche mir, dass wir stärker auf Präventionsangebote setzen können und nicht immer nur wie die Feuerwehr, die das Feuer löscht, wenn es schon brennt, sondern dass wir uns gemeinsam anschauen können, zum Beispiel in Kooperation mit Schulen, in Kooperation mit Gesundheitseinrichtungen, in Gemeinweseneinrichtungen. Wie bleiben Menschen denn psychisch gesund?