... SILENT PRACTICE Musik Der 8. Juni 1942 ist jener Tag, in welcher deutschnationale Eliten eine geschichtliche Zeitwende herbeiführten. Ein Befehl des Reichssicherheitshauptamts an Ingenieur Kurt Gerstein aus dem Kaliwerk Kolin bei Prag, Kolin bei Prag 100 Kilogramm Blausäure zu beschaffen, wird als Beginn des völkischen motivierten industriellen Massenmords die Menschheit nachhaltiger schüttern. Ziel des als Desinfektionsmittel produzierten Gift Blausäure ist SS-Gruppenführer Odilo Globocznik in Lubin, welcher sich persönlich um dessen Überbringung kümmert. Es ging ohne Umschweife sogleich zur Sache. Dem berateten Hygieniker SS-Sanitätsarzt Wilhelm Pfannensstiel wurde von Globoschik einleitend mitgeteilt. Ihre andere noch weit wichtige Aufgabe ist die Umstellung unserer Gaskammern, die jetzt mit Dieselauspuffgasen arbeiten, auf eine bessere und schnellere Sache. Anfangs scheitern die Mordversuche aufgrund fehlender Kenntnis von Handhabung der Blausäure und deren chemischen Eigenschaften. Den massenhaften Tod fanden die Opfer auf andere Weise trotzdem. Letztendlich wird die Verwendung von Zyklon B im Herrschaftsgebiet Odilo-Klopotschnig so weit verfeinert, dass es als standardisierte Tötungsmethode der Nazis zur industriellen Ermordung von Millionen Menschen herangezogen wurde. In sämtlichen Vernichtungslagern des Dritten Reiches fehlte es nicht an Gaskammern. Den Grundstein dafür legte Klopotschnig mit seinem rassischen Eifer. Am 14. Juni 1942 geht einer der vielen Züge DA38 im Herrschaftsgebiet Kloposchnig ein. In den Viehwaggonen befinden sich 949 jüdische Männer, Frauen und Kinder. Frauen und Kinder. Menschen aus Wien, einstmals Nachbarn, Arbeitskollegen und Kolleginnen, Kindergartenfreunde und Schulfreundinnen, Kunden, Kundinnen oder Freundinnen. Die gleichen Menschen wie der ehemalige Gauleiter, aber mit einer sichtbar gelben Zeichen von Makel gekennzeichnet. Durch den Davidstern, durch das Ergebnis einer Wann-See-Konferenz, durch den Eifer von Rassenreinheit, durch erstrebte Profite der Industrie werden unsere Nachbarn oder vielleicht Freundinnen an der Rampe der Vernichtungslager Sobibor mit Beitschen vom Bahnhofskommando zur Ermordung rausgetrieben werden. zu Ermordung rausgetrieben werden. Zackig Wertsachen abgeben, vollständiges Entkleiden, Kopfhaare werden bis auf die Haut abgeschert. Es bleibt ein nackter Körper, welcher einer völkischen Vorstellung nicht entspricht, noch einer wirtschaftlichen Ausbeutung durch das NS-stützende Großkapital es wert zu sein scheint. Minuten später sind diese entblößten Menschen ihres Lebens und ihrer Goldzähne beraubt. Im Dienste von Lebensraum im Osten arischer Reinheit und Sonderprofiten durch Kriegskapitalismus. Unzählige Transporte für Massenmord, Kinderspielzeuglöffeln und Gabeln. Dieses gestohlene Gut wird zur Beute der SS und ihrer Schergen. Aus Kopfhaare zum Beispiel entstehen Decken und Pantoffeln. Alle näheren Zahlen und Einzelheiten sollten bekannt sein, da Schrecken von deutsch-nationalen und völkischen längst entzaubert worden. Zu meinen, sich damit arrangieren zu können, in welcher Weise auch immer, ist für Einzelne genauso wie für ganze Gesellschaften mit Unheil und Grauen behaftet. Für das ideologische Vorantreiben des Profitstrebens und Bevölkerungsaustausch als sogenanntes Umsiedeln wurden höchste Anstrengungen gefordert. Der SS-Polizeiführer Klobocznik fordert nicht nur die Umsetzung des völkischen Rassenwahn, nein, er stellte sich mit Eifer an die Spitze des völkischen und zugleich kapitalistischen Handelns. Ganze Landkreise wurden gegen den Widerstand der polnischen sowie jüdischen Bevölkerung zwangsgeräumt. Operiert hat die SS zumeist in der Nacht, die Menschen im Schlaf überrascht. Oft nur zwei Stunden blieben den Bäuerinnen und Arbeiterinnen ihre Höfe und Häuser zu verlassen. Mitgenommen durfte nur weniges werden, wofür eine Bestätigung von der SS ausgestellt wurde. Diese war das Papier nicht wert, es sollte nur ein Schein von Legalität gewahrt werden. Wurde mit Widerstand geantwortet oder gerechnet, so fanden unbeschreibliche Blutbäder an den zu vertreibenden Menschen, egal ob Kinder, Frauen oder Alte statt. Es wurden bis Dezember 1942 60 Dörfer mit ca. 10.000 Menschen geräumt. Als Rassenwall oder völkischer Sperrwall konzipiert, sollte damit gegen die von den Nazis im Osten bezeichneten Untermenschen entstehen. Bis 1943 wurden um die 110.000 Menschen zwangs ausgesiedelt, davon ca. 30.000 Kinder, von denen ein Drittel die Tragödie nicht überlebte. Nach penibler Prüfung auf Rasse und Verlässlichkeit rückten 4.554 volksdeutsche Bauern und SS aus der Heimat in die leer stehenden Höfe und Dörfer Polens ein. Im Jänner 1943 wurde in Warschau von höheren SS- und Polizeiführer Krüger und Generalgouverneur Hans Frank Bilanz gezogen. Dass wir uns mit der Besiedelung dieses Raumes zunächst, also des Distrikt Lublin bzw. der Kreishauptmannschaft Samosch nicht zu Freunden der Pole gemacht haben, ist selbstverständlich. Eine sehr sachliche Beschreibung dessen, was noch kommen sollte, wie Zitat, soweit also der pole minderwertig ist wieder aus diesem gebiet rausgenommen und verschwindet im kz mit dem polnischen vertriebenen sollten die ss eigene betriebe in Distrikt Lublin mit Zwangsarbeitskräften versorgt werden. Einzelne wurden nach einem Rasseprüfungsverfahren für eine Wiedereindeutschung wert befunden und sollten im Reich erzogen werden. Die zwischen 14 und 60-Jährigen zur Zwangsarbeit herangezogen und ein arbeitsunfähiges Fünftel der Bevölkerung erlitt sein trauriges Schicksal in den Vernichtungslagern des Generalgouvernements. Im Herrschaftsbereich Globotschnicks stellte der Reichsführer SS am 18. Juli 1942 unmissverständlich fest, dass die Ermordung der Juden ausschließlich Angelegenheit der SS ist und die Zivilverwaltung vielleicht nur noch Handlangerdienste leisten darf. Erfolgreich im Sinn der deutschnationalen Ideologie war Globocznik bei Aktionen, welche von Umsiedelung und Entjudung sprachen.chselweise, je nachdem, was gefordert wurde. Die Brutalität, mit welcher im Distrikt Lublin gegen alles und jeden vorgegangen wurde, provozierte nicht unvorhersehbaren Widerstand, bei jüdischen sowie polnischen Menschen. Das wurde bei allen grausigen Erfolgen, welche Globocznik durch Berlin belobigt vorweisen konnte, zu einem immer größer werdenden Problem von Sicherheit gegenüber den Deutschen. Partisanen und Widerstandsgruppen sammelten und formierten sich gegen die Nazis in den riesigen Wäldern von Barchew. Ein vom Major Wilhelm Trapp befähigte Aktion Ostersegen gegen diesen Widerstand konnte trotz Einsatz schwerster Waffen nur wenig ausrichten. Und nochmals wird die Aggressionsspirale weiter angezogen. Mit einer Aktion Wehrwolf sollen die Pläne von Lebensraum für volksdeutsches Rassengut, Arbeitskräfte für deutschnationale Rüstungsproduktion erfüllt werden. Bis zu 60.000 Menschen wurden im Juni 1943 vertrieben. Nach einer Rasseprüfung wird ein Teil ins Reich zur Zwangsarbeit. Jene, die rassisch nicht entsprechen, in Konzentrationslager zur physischen Vernichtung deportiert. Aufgrund der militärischen Niederlage der deutschen Wehrmacht in Stalingrad und der vorrückenden sowjetischen Befreiungsarmee spitzt sich die Sicherheitslage im Distrikt Lublin immer stärker zu. Kloboczniks Handeln wird trotz Belobigung und wohlwollenden Akzeptierens persönlicher Defizite wie fehlender Zucht von Kindern in einer von Himmler angeordneten Ehe zum nicht mehr unübersehbaren Problem. Ein letztes Mal soll im Distrikt Lublin die Erfahrung der Umsiedlungsarbeit von Klobocznik in Dienste genommen werden. Eine inferiore Aktion für einen Spezialisten wie ihn aufgetragen. Die Räumung des im Osten Polens gelegenen Ghetto Pialistok. Der SS- und Polizeiführer von Lublin lässt in der Nacht vom 15. zum 16. August 1943 vom Polizeiregiment 26 und Polizeischützenregiment 34 das Ghetto umstellen und sämtliche Zu- und Ausfahrten sperren. Ein Straßenkampf gegen den sich formierenden jüdischen Widerstand nimmt seinen furchtbaren Lauf. Über 2000 Juden sterben bei der Räumung des Ghettos sofort. Mehr als 30.000 Menschen werden am 19. August 1943 in 14 Zügen abtransportiert. Zur sofortigen Vernichtung. 14 Zügen abtransportiert, zur sofortigen Vernichtung. Ein Transportzug mit 1260 Kindern geht am 21. August ab nach Theresienstadt. Von dort werden die Kinder zwischen 6 und 15 Jahren am 6. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert. Am 7. Oktober 1943 werden diese 1260 jüdischen Kinder angesehen als größte Gefahr für arische Vorherrschaft eines deutschnationalen Imperiums in Europa. In den Gaskammern von Auschwitz vergast. Thank you.