Liebe Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, ich darf Sie alle sehr herzlich begrüßen. Wiederum ein sehr schöner Anlass, eine Antrittsvorlesung, nicht irgendeine Antrittsvorlesung, sondern die Antrittsvorlesung von Manuela N wo die ich gleich zuerst sehr sehr herzlich begrüßen möchte auch begrüße ich euch und sie alle hier im publikum exemplarisch nehme ich aber heraus und sehr gerne heraus reinhard kanonier meinen langjährigen, verdienstvollen Vorgänger. Gerfried Stocker als Leiter des Ars Electronica Festivals und Christa Sommerer als langjährige Leiterin von Interface Cultures und auch Mentorin der Idee dieser Professur Critical Data. Herzlich willkommen allen. Jetzt hat sich ja schon ein bisschen eingebürgert der Ablauf. Ich darf also kurz Manuela Nauvaux vorstellen und dann auch kurz noch auf die heutige Antrittsvorlesung zu sprechen kommen. Zunächst einmal eingerichtet wurde die Professur 2020 an der Abteilung Interface Cultures. Die Professur heißt Critical Data und ist tatsächlich und immer noch österreichweit einmalig. Critical Data soll die künstlerischen Welten und Utopien zwischen Versprechung, Manipulation und Verschwörung erforschen. Hinterfragt wird der Umgang mit Technologien, zum Beispiel Artificial Intelligence. Darüber hinaus werden gesellschaftliche Fragestellungen zum Verschwinden von Privatsphäre oder zur Einschränkung der Bürgerrechte behandelt. Gerade in Zeiten wie diesen noch einmal verstärkt über alle digitalen Phänomene hinaus, um eine Pandemie, die gerade wieder Fahrt aufnimmt. Zur Biografie. Seit 1997 aus wohlunterrichteten Kreisen, international als Künstlerin und Kuratorin tätig. Manuela Nauvaux ist lehrend, Lektorin an verschiedenen Hochschulen und Universitäten, an der Donau-Universität, an der Universität Salzburg, an unserer Universität schon seit 2014, aber auch an der TfANEN Tag Wien Lehranstalt in Tunesien und Gastprofessorin war sie, bevor sie hierher berufen wurde, eben an unserer Universität, aber auch 2021 an der TU Wien im Future Lab. Seit 2002 beobachtet und gestaltet sie die Entwicklungen in der Medienkunst und der digitalen Kunst. Und zwar auch und ganz besonders im Zuge ihrer damaligen Tätigkeit bei der Ars Electronica Linz. Also das ist für uns auch Teil dieser Kooperation. Manuela Nauvaux ist organisches Bindeglied dieser beiden Häuser, nicht nur und ausschließlich, aber ist quasi die Personifizierung dieser Kooperation. Gemeinsam mit dir, Gerfried, hast du, Manuela, die Abteilung Ars Electronica Export aufgebaut und operativ dann auch ins Leben gerufen. Eine Dissertation, betreut von Thomas Macho und Christa Sommerer, 2016 über Crowd & Art. Wörtlich, neue Formen der Partizipation an künstlerischen Prozessen über das Medium Internet sowie deren Einfluss auf eine sich im Wandel befindlichen künstlerische Praxis. Für die PhD-Arbeit, das sagt sie gar nicht so gern und auch nicht ausführlich in ihren Dokumenten und im Web, hat sie tatsächlich den Award of Excellence vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft erhalten. für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft erhalten. Seit 2020 eben auf der Professur, durch die Pandemie erst heute tatsächlich in der Lage, gemeinsam mit uns diese Antrittsvorlesung und für uns diese Antrittsvorlesung zu bestreiten. Das Buch, das 2017 erschienen ist, Crowd and Art, Kunst und Partizipation im Internet, basiert auf der Dissertation. Du bist außerdem seit 2020, also von Beginn an auf der Professur, auch Leiterin, sehr verdienstvolle Leiterin des Kunst-Uni Campus im Rahmen des Ars Electronica Festivals. Zunächst war es Wild State und heuer haben wir Loops of Wisdom erlebt. Publikationen, mannigfach, ich erwähne hier nur eben nochmals Crowd & Art, ein Buch, 2017 erschienen. Dann Beiträge, zum Beispiel exemplarisch 2017 Utopien des Wissens, Repräsentationsformen des Denkens im Ausstellungskontext. Präsentationsformen des Denkens im Ausstellungskontext, 2020 erschienene Logic of Participation in Digital Art and Network Culture und 2021 ganz jung Crowd and Art über die Logik vernetzter Beteiligungsmodelle. Schwerpunkte sind mannigfach, aber doch mit einem sehr klaren roten Faden. Der bisherige Schwerpunkt war die Frage, was ist, wenn Masse Kunst macht. Es ging um das Thema der Partizipation im Online-Kontext und im Online-Kosmos. Wir arbeiten Menschen in einer vernetzten Gesellschaft zusammen. Arbeiten Menschen in einer vernetzten Gesellschaft zusammen? Was heißt Kooperation, Kollaboration und Community für vernetzte Kunst? Und das analysiert an fünf Beispielen. Der für Manuela logische nächste Schritt, der folgt, war die Frage, was ist, wenn der Mensch mit Maschinen zusammenarbeitet und vor allem, wenn diese Maschinen vernetzt sind, also im Netz hängen. Also wenn zum Beispiel eine sich selbst trainierende Supermaschine daraus entsteht und wie wirkt sich das auf das Binnenverhältnis von Mensch und Maschine aus und welchen Stellenwert hat darin die Maschine? Und als Ausblick, auch darauf wirst du heute zu sprechen kommen, wendest du dich dem Thema Ironie und Humor zu. Ein Thema, das uns nicht nur menschlich sehr nahe liegt, sondern das gerade auch der Medienkunst, die ja immer auch mit neuen Technologien verbunden ist und es daher im Humorkontext gar nicht so leicht hat, innewohnen kann und innewohnen soll. nicht so leicht hat, innewohnen kann und innewohnen soll. Ironie als eine Möglichkeit der Distanzierung zu Problemstellungen unserer Welt. Und diese Ironie kann sehr mächtig sein, nämlich sich auch mit Phänomenen auseinanderzusetzen, die vielleicht sonst Sperrmechanismen im Denken, im Fühlen und im Interagieren auslösen. Manigfache Funktionen, Jurymitglied des Landeskulturbairats Salzburg, ich sage hier nur beispielhaft, Jurymitglied zum Ars Electronica Award for Digital Humanity des österreichischen Außenministeriums und so weiter und so fort. Zur heutigen Antrittsvorlesung hat Manuela Naveau ein Image gewählt mit dem Titel Painfully Human Chatbot. Es ist hier zu sehen und es ist eine Arbeit einer Studierenden, einer Künstlerin und Studierenden von Interface Cultures von Josune Sarasate Azcona, einer spanischen Studentin von Interface Cultures. Sie hat ihre Master Defense im Oktober erfolgreich abgeschlossen und stellt die Frage, sind wir nicht schon in einer Welt angelangt, in der wir Bots benötigen, um uns in unsere Menschlichkeit zu erinnern? All damit und mit noch viel mehr wird sich heute Manuela Nauvaux beschäftigen, sollte er nur ein kleiner nur ein kleiner appetizer sein bin sehr gespannt auf deine ausführungen und freue mich sehr darauf ja danke vielmals, Brigitte. Ich gebe jetzt circa einen 40-minütigen Überblick über das, wie ich Critical Data im Department Interface Culture verstehe. Ich nutze Vorlesung jetzt wirklich in dem Sinn einer Vorlesung, weil es ist das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass ich eigentlich Deutsch sprechen kann und dass ich mir ganz wohl überlegt habe, auch welche Wörter ich wie verwende. Und deswegen habe ich mir gedacht, okay, das mache auch welche Wörter ich wie verwende. Und deswegen habe ich mir gedacht, okay, das mache ich jetzt dann nicht wieder platt durch einen Stehgreiftalk. Und würde dann im Nachhinein nur ganz kurz irgendwie einen Einblick in die Arbeit mit den Studierenden oder einen Ausblick geben, was auf uns zukommt im Rahmen von Critical Data. Aber lassen Sie mich meine Antrittsvorlesung mit ganz persönlichen Gedanken beginnen. Ich startete an der Kunstuniversität Linz als Studentin, damals noch Textil. Also begonnen habe ich beim Riedl, fertig gemacht habe ich dann bei der Margot Persson. Ich verließ die Kunstuniversität als Künstlerin, kam als Kuratorin zurück und realisierte hier mein PhD als Wissenschaftlerin. Ab dann verließ ich die Uni nicht mehr so richtig. Reinhard Kanonier wurde auf mich aufmerksam und er lud mich ein, die Best-of, das Präsentationsformat der Kunst-Uni Linz für zwei Jahre zu kuratieren. Christa Sommerer und Laurent Mignonneau luden mich dann für eine Gastprofessur ein für ein Semester, 2019, Sommersemester, und ich konnte meine Tätigkeit als Professorin austesten. Und das alles war möglich, weil ich in Gerfried Stocker, in Christine Schöpf und in Hannes Leopold Seder Mentoren, eine Mentorin und zwei Mentoren erkannte, die mich berieten, förderten und genauso wie mich meine Vorgesetzten und meine Kolleginnen im AEC immer unterstützten. Und da sind auch einige heute da. Die Emy ist da, die Christel ist da. Meine Erfahrungen am internationalen Parkett der Medienkunst, wenn man das so nennen kann, startete im AEC. 18 Jahre lang konnte ich Medienkunst, digitale Kunst oder wie immer wir jene Kunstformen nennen, die sich mit aktuellen technologischen Errungenschaften beschäftigen, von nächster Nähe aus beobachten, ausstellen, die KünstlerInnen dahinter befragen, mit ihnen zusammenarbeiten. Und diese Erfahrung ist es, das ist genau der Schatz, auf den ich mit großem Respekt meine Arbeit als Professorin und Wissenschaftlerin nun aufbaue. Ganz wichtig ist mir hier festzustellen, dass ich, wenn ich mich tief in meiner Seele immer noch als Künstlerin fühle, professionell jedoch mich als Kuratorin und Wissenschaftlerin präsentiere. Alle Arbeiten, die in meiner Präsentation hier nun vorkommen, sind Arbeiten von KünstlerInnen, mit denen ich persönlich in Kontakt war oder bin. Als Kuratorin und Professorin ist es mir ein Anliegen, mich mit jenen, vor allem auch mit den jungen Künstlerinnen, eingehend auseinanderzusetzen, die ich dann zum Beispiel in Ausstellungen oder für Ausstellungen selektiere oder für Workshops einlade oder über deren Arbeiten ich einfach nachdenke. Dass der persönliche Kontakt über einen gewissen Zeitraum, also das Zusammenarbeiten, Verhandeln und Argumentieren zwecks zum Beispiel der Präsentationsform der Arbeit in einer Ausstellung oder sogar Weiterentwicklung der Arbeit von enormer Wichtigkeit ist für mich und sich sogar Freundschaften daraus entwickeln, ist eine wunderbare Begleiterscheinung zu diesem Beruf. Es sind aber nicht nur die einzelnen Arbeiten wie Wolken, die an einem vorbeiziehen, sondern es geht vor allem um den Himmel. Um den Himmel verstehen zu können, der sich in jedem Moment wieder anders präsentiert und unter vielen Einflüssen wie Wind oder Tageszeit oder Ort der Betrachtung steht. Es geht um das große Ganze, das gesehen werden muss. Arbeiten, die in Kontexte gesetzt werden müssen und Kunstschaffende und Studierende, die ich gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützen möchte. Das bringt mich sogleich zu Iosune, hin zur ersten Arbeit, die ich zur Bewerbung der Antrittsvorlesung auswählte. Painfully Human Chatbot. Vielleicht haben Sie die Arbeit gesehen. Sie war jetzt ausgestellt auch bei Loops of Wisdom, also im September während dem Ars Electronica Festival. Iosune Sarasate-Atskona ist eine junge spanische Studentin, Künstlerin, die gerade eben vor zwei Wochen, wir haben es gehört, ihren Master bei Interface Cultures absolvierte. Ich wählte die Arbeit, um einerseits Kunstuni intern auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen und sie zu bewerben, aber auch weil sie so wunderbar zum Thema dieser Antrittsvorlesung passt. Als Professorin übernahm ich einerseits die Vorlesungsreihe zur interaktiven Kunst, Interaktive Kunst I und II, und erarbeite mit den Studierenden über zwei Semester lang die stolze Liste historischer Arbeiten zum Thema interaktive Kunst, Kunst- und Beteiligungsprozesse und Prozesse der computergestützten Interaktivität, vor allem seit den 50er und 60er Jahren, unter Berücksichtigung wichtiger technologischer Errungenschaften der jeweiligen Zeit. Errungenschaften der jeweiligen Zeit. Linguistische Datenverarbeitungssysteme, jetzt machen wir einen kurzen Ausflug in die Geschichte. Also Systeme, die natürliche Sprache in Form von Text- oder Sprachdaten algorithmisch verarbeiten können, bauen vor allem auf Leistungen der 60er Jahre auf. Chatbots, die auf uns reagieren, unseren Input mit Informationen an der Datenbank, einer Wissensdatenbank kontextualisieren und uns Antworten etwas vorschlagen, sogar mit uns zusammenarbeiten, sind seither im Interesse von InformatikerInnen, aber auch Kreativen und KünstlerInnen. In der Informatik wird ELIZA als der erste Chatbot genannt. Ein Computerprogramm, das vom MIT-Informatiker Joseph Weissenbaum zwischen 1964 und 1966 entwickelt wurde und Einfluss hatte auf ähnliche Forschungsprojekte wie Perry von Kenneth Colby aus dem Jahr 1972, der Chatbot Jabberwocky 1988, des britischen Informatikers Rolo Carpenter, Dr. Speizo 1992 von der Firma Creative Technology in Singapur und zu guter Letzt Alice, A-L-I-C-E, 1995 eine verbesserte Elisa als algorithmische Intelligenz, als Psychotherapeutin, um nur einige zu nennen. Einen Überblick zu all diesen Natural Language Processing Systems finden Sie eigentlich sehr gut auf Wikipedia. Ich habe hier nur die wichtigsten genannt. In den Computerwissenschaften und in der Informatik hat ein Chatbot mehr gemein mit einer intelligenten Suchmaschine in Kunst und Kultur, wird da aber schon wieder der nächste Schritt vorausgegangen. Zum Beispiel im Science-Fiction-Film 2001, A Space Odyssey von Stanley Kubrick, wo der fiktive Computer HAL 9000, ein Film der 1968 veröffentlicht wurde, die Geschehnisse im Raumschiff der Discovery-Lenkt. Die Idee zu HAL basiert übrigens vor allem auf dem System der Sprachsynthese, also eine künstlich erzeugte Sprechstimme, da im Jahr 1991 nämlich der erste Computer, nämlich ein IBM 704, darauf programmiert wurde, Daisy Bell zu singen. Und in der englischen Version des Films singt Hull dann auch Daisy Bell, in der deutschen Version hören wir das nicht, da hören wir Hänschen klein. In der Medienkunst ist Ken Feingold ein Beispiel und zwar eine Selbstdarstellung als androider Kopf im Blumentopf von großer Bedeutung. Eine Arbeit, die Kommunikation bzw. eher Misskommunikation als Beziehung zwischen Mensch und Technologie sieht. Der wahrscheinlich erste Chatbot in dem Sinne, wie wir heute Chatspots im Sinne von Web-Applikationen kennen, wird Lynn Hirschman mit Agent Ruby 1998 bis 2002 aus dem Film Technolust mit Tilda Swinton zugeschrieben. Eine realisierte Web-Applikation in Form eines weiblichen Chatbots, welche die drängendsten Themen unserer Zeit voraussieht. Nicht nur die Beziehung zwischen Menschen und Technologie, die Rolle der Medien als Instrument der Ermächtigung oder Unterdrückung, sondern vor allem auch im feministischen Sinne die Medien als Konstrukteure von Identitäten. Und auch Agent Ruby hat jetzt nur, weil wir nachher wieder zum Painful Human Chatbot gehen, hat hier auch schon unterschiedliche Stimmungen anklingen lassen. Painfully Human Chatbot gehen, hat hier auch schon unterschiedliche Stimmungen anklingen lassen. Und wenn wir jetzt zurück zur Iosune gehen, zum Painfully Human Chatbot von Iosune Sarasate-Atskona, die ihren Chatbot im Rahmen von Critical Data letztes Jahr erarbeitete. Wenn es also bei Interactive Art eher um so historische Entwicklungen in der Medienkunst geht, so betrachten wir bei Critical Data aktuelle Tendenzen in der digitalen Kunst und fragen, wie Codes, Algorithmen und Modelle unsere Welt übersetzen und zeichnen. Anhand von aktuellen Beiträgen untersuchen wir, wie Daten und datenverarbeitete Systeme als Werkzeuge von Kunstschaffenden genutzt werden, denn Künstlerinnen und Kreative machen sichtbar und kommentieren nicht nur, wie Systeme der Digitalisierung funktionieren, sondern vor allem auch, wie sie nicht funktionieren. Für Iosune ist der Chatbot ein Werkzeug, das vor allem von Firmen und Unternehmen genutzt wird. Dieser ahmt eine meist genau erkennbare weibliche oder männliche Mitarbeiterin nach, der die trainiert ist, um einfache Informationen anzubieten oder zu sammeln. Gute Chatbots geben dem Eindruck, dass sie eine reale Person als Ansprechpartnerin existiert, also die perfekte Mitarbeiterin, immer freundlich, immer zur Stelle und ein offenes Ohr für die Anliegen anderer. Der Painfully Human Chatbot jedoch hat fünf verschiedene Gesichter und auch Stimmungen. Je nachdem, ob Wochentag oder Wochenende, beziehungsweise je nach Tages Tageszeit ist man mit einem Gesichtsausdruck und einer Stimmung konfrontiert. Die Einfluss hat einerseits auf Inhalt und andererseits auf die Art und Weise der Antworten des Chatbots. Die Künstlerin stellt die Frage, ob wir vielleicht genau diese Form von Technologie benötigen, die uns daran erinnert, dass wir als Menschen nicht ständig funktionieren können. Zu sehr haben wir uns bereits von Maschinen beeinflussen lassen. Wir müssen funktionieren, sollen zur Verfügung stehen, 7-24. Müssen wir Technologie vielleicht anfangen neu zu denken? Dass wir unserer menschlichen Seite wieder bewusster werden? Kann uns da Technologie überhaupt unterstützen? Können wir uns überhaupt zurück assimilieren? Was ich hier einen wirklich wichtigen Schritt in der Arbeit von Iosune erkenne, ist der Abstand, den die Künstlerin zur Technologie einnimmt. Auch wenn sie einen Chatbot vermenschlicht, auch wenn sie es selbst programmiert hat, indem sie der Maschine unterschiedliche Verhaltensweise einprogrammiert, steht eine klare Trennung zwischen dem, was der Mensch leistet und leisten kann und dem, was die Maschine leistet und leisten kann. Außerdem eröffnet sie uns eine ironische Möglichkeit, um falsch Antrainiertes wieder zu verlernen. Und genau das ist es, was mich an der Arbeit so fasziniert und mich fragen lässt. Was müssen wir neu lernen, wenn wir darüber nachdenken, welchen Stellenwert wir Technologie geben? Was heißt verlernen im Kontext von Technologie und wie können wir überhaupt verlernen ein buch das mich gerade jetzt in den letzten jahr und in der aufarbeitung zu kritik data besonders beeinflusste also die die mich gut kennen wissen habe ich bin dann eine liebhaberin von hannah arendt und ich habe letztes j Jahr angefangen, dieses Buch zu lesen von Marie-Louise Knott zum Thema Verlernen, wo sie basierend auf Hannah Arendts Denkbüchern auf 165 Seiten über die Wichtigkeit des Verlernens schreibt. Sie meint, und die zeichnerischen Übertragungen hier der Gedanken von Marie-Louise Knott stammen übrigens von Nanne Meyer, Hier der Gedanken von Marie-Louise Knott, stammen übrigens von Nanne Meier. Und ich zitiere jetzt Marie-Louise Knott. Wo die Gewissheit aufhört, beginnt das Denken. Der Aufbruch des Wissenden ins Ungewisse. Mit den tradierten Vorstellungen müssen auch Umkehrungen als Geländer des Denkens losgelassen werden. Um zu einer solchen Freiheit zu gelangen, bedarf es zum einen der Fähigkeit, sich durch das Andrängende Wirkliche verstören zu lassen, zum anderen eines diagnostischen und eines denkerischen Mutes. Wie kann das Denken das Geschehene und Gehörte annehmen, das, was uns zustößt, aufnehmen? Wie kann man zu einem neuen adäquaten Begriff von der Wirklichkeit gelangen in das Unbekannte verlernen. Eine Künstlerin, die für mich dieses Verlernen als Methode in ihrer Kunst praktiziert, ist Manu Luksch. In ihrer künstlerischen und aktivistischen Praxis macht sich ein scheinbar respektloser Umgang mit aller Liebe zum Detail bezüglich neuer technologischer Errungenschaften erkennbar. Vor allem Themen wie Menschenrechte in Zeiten von Überwachung und Kontrolle durch das Sammeln von Daten in autokratischen Systemen zentralisierter Macht und Märkte und das Vorwegnehmen von Zukunft durch derselben sind Fokus ihrer Arbeiten. Ich möchte heute vor allem jene Arbeit vorstellen, die Manon Lux innerhalb der letzten ein bis zwei Jahre realisiert, also in unserer pandemischen Realität. Predictive Cities ist eine Reihe von zweigliedrigen Bildern, die in Dakar ihren Ursprung nahmen. Dreidimensionale Bilddaten werden in eine zweidimensionale Ebene gebracht und verschiedene Parameter, mit denen ein Algorithmus versehen wird, vor allen Dingen die Integration der Dimension der Zeit, wo sich die Ansichten dann überschneiden, versuchen anstatt dem menschlichen Auge die Nachbarschaft zu sehen, zu ordnen und zu strukturieren. Da das maschinelle Sehen ein anderes Sehen ist als der menschliche Blick. Verstehen vermag, entstehen neue Anordnungen in einer unendlichen Dualität. Das kalkulierte Auflösen von Räumen hat für Dakar eine politische Implikation für Lux. Militär und Politik bestimmen, wie welche Räume von wem genutzt werden können. Wie sehr Macht und Algorithmen zusammenhängen, ist auch in ihrem Kurzfilm und Musikvideo Algorithm nachzusehen. Verlernen ist der mutige Aufbruch ins Ungewisse, wie wir gehört haben, und ist, das ergänze ich jetzt, respektlos dem gegenüber, was bekannt ist. Der aktive Aufbruch tiefer ins Ungewisse ist auch das, was uns Menschen Angst macht und das, was uns Künstlerinnen und Forscherinnen aber antreibt. Gerade zu Critical Data und Fragestellungen, wie wir mit Codes, Daten, Algorithmen und selbstlernenden Modellen umgehen, also eine abstrahierte Kombination von Codes als Sprachsystemen und Algorithmen von uns selbstlernenden Modellen als Kalkulationssystemen, wie sie funktionieren, wie wir sie einsetzen, wer sie einsetzt für uns, aber ohne unsere Bestätigung oder überhaupt gefragt zu werden, was wir uns von diesen Algorithmen eigentlich versprechen, benötigt meiner Meinung nach ein Verlernen nach von dem, wie wir Technik und Technologie bisher verwendeten und einschätzten. Mit den Worten von Hannah Arendt bzw. Marie-Louise Knott, ein aktiver Aufbruch ins Ungewisse, in das Fragliche, in das Offene, in das Nicht-Feststehende. Dieses Wagnis steht jener Wirklichkeit gegenüber, nämlich dass wir Menschen mit einer überdurch den vorbereiteten Workshops zur KI-Ausstellung im Hygienemuseum, eine Ausstellung, die übrigens jetzt am 6. November startet und die wir damals bei der Ars Electronica quasi noch mit betreut haben oder zumindest irgendwie im Anfangsstadium konsultiert haben. Ich selbst werde auch mit Studierenden von 24. bis 28. November eine Exkursion ins Hygienemuseum machen. Also Ali Nikrang meinte, dass wir der KI vertrauen, so wie wir es gelernt haben, den Taschenrechner zu vertrauen. Wir übersehen jedoch dabei, dass der Taschenrechner deshalb so vertrauensvoll ist, weil er ein in sich geschlossenes System ist, nicht im Netz hängt und nicht beeinflussbar ist, zumindest den, den unsere Kinder noch in der Schule haben, weil seine Berechnungen auf geprüften Formeln und Instruktionsanweisungen basieren und der Taschenrechner daher transparent und nachvollziehbar für uns Menschen rechnet und er keine Agenda auf Meterlevel hat. Also es schwingt keine Agenda auf Meterlevel mit, außer richtig im Sinne von allgemein gültigen und geprüften Formeln zu rechnen. Und das schneller als wir es können. Auffallend interessant den Unterschied zwischen Rechnen und Kalkulieren zu erkennen. Rechnen ist nicht gleich Kalkulieren. Das Wort Kalkulieren basiert auf dem lateinischen Wort Calculare und Kalkül davon abgeleitet und bedeutet etwas im Voraus abschätzen, eine einschätzende Berechnung oder Überlegung. Oder Überlegung. Alle, die schon viel Vorträge über KI gesehen haben, denken sich jetzt sofort, eh klar. Aber warum für mich Ramon Lull jetzt so wichtig ist, ich sage jetzt natürlich speziell in diese Richtung, dass Kalkulationssysteme nicht nur eine Überlegung, also eine Agenda, also dass Kalkulationssysteme vor allen Dingen eine Überlegung, eine Agenda mit sich tragen, hat eine gewisse Tradition. Ein historisches Beispiel dafür kann in der Ars Magna Generalis Ultima von Ramon Lull gesehen werden. Ramon Llull war ein katalanischer Dichter, Logiker, Philosoph und Theologe aus dem 13. und 14. Jahrhundert und um das Jahr 1308 schuf er die Ars Magna Generalis Ultima, ein papierbasiertes mechanisches Mittel, um neues Wissen aus Kombinationen von Begriffen zu schaffen. Diese Konzepte zielten darauf ab, ultimatives Wissen und Wahrheit zu präsentieren, die die Existenz Gottes beweisen, um Ungläubige zum Christentum zu bekehren. Er lebte auf Mallorca, damals ein Knotenpunkt zwischen Christentum, Judentum und dem Islam, und war ein katholischer Missionar, der mit verschiedenen Sprachen und Religionen vertraut war. Seine Methode des generativen Denkens bestand darin, die universelle und einheitliche Wahrheit des Christentums in seiner missionarischen Rolle zu beweisen, unabhängig von der Sprache und Vorkenntnissen. Eine semiotische Doktrin einer universellen Sprache, die selbst analphabetische Menschen verstehen können. Da er in Arabisch, Katalanisch und Latein sprach und schrieb, wollte er die Sprachbarrieren überwinden, um zu kommunizieren und vor allen Dingen seine Mission zu verbreiten. Dieses Beispiel zeigt vor allem die Wichtigkeit, warum wir die Systeme des Kalkulierens hinterfragen müssen. Deren Input, deren Prozesse und deren errechneter Output oder, wie wir nun in Zeiten selbstlernender Systeme verfeinern könnten, wie wir nun in Zeiten selbstlernender Systeme verfeinern könnten, deren originärer Input, deren synthetischer Input, deren originäre Prozesse, deren synthetische Prozesse und deren kalkulierte Output-Wahrscheinlichkeit. Warum also Critical Data an einer Kunstuniversität im Department Interface Cultures? Vor allen Dingen geht es mir um diese Fragestellungen. Ist Technologie noch das, was wir gelernt haben? Haben wir kritische und zukunftsorientierte Vorbilder und Beispiele? Und was kann die Kunst dazu beitragen? Sie werden es schon gelesen haben in der Einladung zur Antrittsvorlesung. Es steht auch hier kurz erwähnt, wenn in der Wirtschaft, in der Informatik oder der Datenwissenschaft von kritischen Daten die Rede ist, geht es um die Steigerung des Umsatzes, um die Verbesserung der Produkt- und Dienstleistungsqualität. Und die Frage ist aber, was wären jetzt eigentlich so Critical Data im Zusammenhang mit einer gesunden Gesellschaft, mit umweltfreundlichen Strategien im Kontext einer Kunst? Und ich habe mir jetzt erlaubt, so eine Definition von Critical Data zu erstellen. Und natürlich sind wir hier bei Interface Culture keine Computer- oder DatenwissenschaftlerInnen, aber wir suchen Partnerschaften, bauen Kollaborationen, vertiefen uns in die Thematik und bauen künstlerische Prototypen, die wir wieder analysieren und so weiter. Das heißt, für uns ist Critical Data an der Abteilung Interface Cultures der Kunstuniversität Linz ein künstlerisches Erforschen von Daten und datenverarbeitenden Systemen durch verschiedene theoretische und praktische Auseinandersetzungen, technischer, ethischer, politischer, wirtschaftlicher als auch zeitlicher, räumlicher Hinsicht und vor allem mit diesem besonderen Fokus auf Diskriminierungs- oder beziehungsweise benachteilungskritischen Fragestellungen untersuchen. Wissend, dass Forschen und Analysieren nicht unbedingt gleich ein Verlernen impliziert, begeben wir uns auf die Suche nach diesem Schritt. Wir wissen auch, dass einige WissenschaftlerInnen diesen oder einen ähnlichen Weg gehen. Wir untersuchen die Formen des Verlernens, wie gesagt, bei Hannah Arendt. Wir forschen unsere Realität in Verschränkung mit dem Digitalen, auch mit Hilfe von jenen Persönlichen, die bereits interessante, dekonstruierende Wege gegangen sind. Dan McKillen, Karen Barath, Rosi Bredotti, Kate Crawford, Dana Boy, Matza Pairano, Timnit Gebru, Janina Loh, Martin Zeilinger, um nur einige zu nennen. Nun stellt sich die Frage, inwieweit Verlernen in digitalen Systemen überhaupt möglich ist. digitalen Systemen überhaupt möglich ist. Und lassen Sie mich neben den bereits erwähnten Arbeiten von Iosune Sate-Atskona und Manu Luksch noch folgende Arbeiten vorstellen. Joana Moll ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Forscherin. Molls Forschung konzentriert sich auf die Materialität des Internets, auf Überwachung, soziales Profiling, Schnittstellenproblematiken und sie hat ihre Arbeit und kritischen Analysen zu ökologischen und sozialen Auswirkungen des Netzwerks, also des Internets, Materialer und immaterieller Agenten, beziehungsweise so wie ich sie gerne nennen würde, Agenten, beziehungsweise so wie ich sie gerne nennen würde, also diese Agenten oder Agentinnen wären für mich diese Konfigurantinnen, also konfigurieren im Sinne, dass von Software anpassen, während es sozusagen diese Konfigurantinnen des Internets in einer Reihe von Museen, Universitäten, Festivals und Publikationen hat sie das sozusagen ausgestellt. Also sie sucht irgendwie diese Konfigurantinnen, diese Schnittstellenproblematiken, die sie eben sozusagen in ihren Arbeiten behandelt. Moll ist derzeit Gastdozentin an der Universität Potsdam und wird ihre neueste Forschung zu Cookies und das systematische Outsourcen von Energieverantwortung in einer Ausstellung in Madrid, nächstes Jahr Vorstellung, die ich kuratieren darf. In ihren Arbeiten geht es um das Outsourcen von Verantwortung generell. Jene Verantwortung, die Unternehmen und Plattformen nur zu gerne an den End-User abwälzen, der die Korrektur quasi doppelt zu bezahlen hat, also selbst als Userinnen der Plattform, als Userinnen der Cookies, die auf unseren Rechnern arbeiten und gleichzeitig als Steuerzahlerinnen die umweltgerechte Maßnahmen seitens der Politik einfordern. Fall sind es 8724 Seiten, also das Buch von Jeff Bezos über Amazon, also das Buch von Jeff Bezos, Life Lessons Rules for Success 2018, das Jeff Bezos schrieb, also jener, der sozusagen irgendwie das über das Imperium Amazon verfügt. Sie hat es bestellt und sie hat auf 8724 Seiten sozusagen den Code ausgedruckt, der dafür notwendig war. Amazon-User bemerkt, dokumentiert Molls aufmerksame Schnittstellenpolitik die verborgene Extraktion von Information und Energie, die in die Erfüllung des durch einen einfachen Klick ausgelösten Kaufs fließt. Diese Arbeit wirft Fragen zum Tracking von VerbraucherInnen in der Schattenwirtschaft auf und zeigt, wie umfassend unsere Daten von Plattformen wie Amazon monetarisiert werden. Sie macht greifbar, wie die unbezahlte Arbeit und die unerkennbare Schattenarbeit von VerbraucherInnen gleichzeitig mit dem exponentiellen Wachstum von Mikroprozessoren so weit verbreitet worden ist. Und sie bezieht sich dabei auf den österreichischen, US-amerikanischen Autor Ivan Illich, geboren 1926 in Wien und 2002 dann in Deutschland in Bremen, der Zeit seines Lebens für einen lebensgerechten Einsatz des technischen Fortschritts eintrat. des technischen Fortschritts eintrat. Wenn es um Critical Data geht, möchte ich auch die Arbeit von Mushon Ziaviv, der Normalizing Machine, erwähnen. Die Arbeit fragt, wie erkennen Algorithmen ein normales Gesicht und wer bestimmt, was normal ist. Die Arbeit spürt nach, wie mit Datenbanken für maschinelle Lernprozesse umgegangen wird und wer bestimmt, was die Norm ist. Bei der interaktiven Variante wie hier steht man quasi vor einer Kamera, man wird irgendwie abgefilmt und man wird dann mit einer anderen Person quasi konfrontiert und muss sich dann quasi in der Interaktion entscheiden, wer sich jetzt als normaler, als normalere Person darstellt. zurück in die Geschichte. Zu einer Zeit, als die ersten fotografischen Datenbanken als Archivkarten entstanden und die Wirtschaft anfing, den Menschen systematisch zu kategorisieren. Der französische Kriminalforensiker Pionier Alphonse Bertillon hatte das anthropometrische System zur Personenidentifizierung damals vorgestellt, welches davon ausgeht, dass kein Mensch dem anderen gleicht und er vermaß Gesichter und Körper, um Wiederholungstäter schneller zu finden. Diese Methoden zur Standardisierung, Indexierung und Kategorisierung menschlicher Gesichter wurde von der Eugenikbewegung später den Nazis übernommen, um bestimmte Gesichtstypen dann zu kriminalisieren. und die Verschränkung mit bestehenden Datenbanken beweisen, liegt in den Sammlungen eine Agenda zu Stereotypen und Voreingenommenheiten. Die Diskussionen rund um Bias, um die Verzerrungen in den Datenbanken, wenn diese nicht transparent zugänglich sind und nicht kontrolliert werden dürfen. Besucht man die Website von Amnesty International Österreich, liegt der Zugang zur Programmstruktur sowie zum Algorithmus der Gesichtserkennungssoftware, die bei der österreichischen Polizei seit August 2020 im Einsatz ist, bei privaten Unternehmen und sind am Beispiel in Österreich daher auch dem Bundesministerium für Inneres, nicht bekannt. Allein die Tatsache, dass immer mehr Daten erfasst werden und es nicht transparent ist, wie indexiert, wie kategorisiert wird und wie die Daten verschränkt und verwendet werden und es keine gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür gibt, ist diese künstlerische Auseinandersetzung von Mouchon von enormer Wichtigkeit im direktesten Sinne mit Hara Arendts Bedürfnis des Verlernens vergleichbar. Einen nächsten Schritt setzte der Künstler, indem er das System online zur Verfügung stellte. Eine Version, die er letzten Freitag in der Science Gallery Dublin präsentierte. Es ist also nicht mehr der elitäre und geschlossene Kunstraum, der sich dazu seine Gedanken macht, sondern jede und jeder im Netz kann selbst ausprobieren, wie Gesichter indexiert, kategorisiert werden und was es heißt oder heißen könnte, normal zu sein. Ein ständig anwachsendes Archiv von normalen und normaleren Gesichtern. Mit einem ironischen Zwinkern möchte ich nun auch die letzte Arbeit für heute vorstellen. Zurück zu Interface Cultures, wo Giacomo Piazzi, er hat letzten Juni seinen Master bei uns bei Interface Cultures gemacht, absolviert, und Matthias Pitscher, er steht kurz vor seinem Master, den Key Romancer, also den Handleser oder die Handleserin entwickelten. Wenn es hier um Critical Data und um die Frage des Verlernens geht, kann man fragen, vertrauen wir einer KI genauso, wie wir Handleserinnen vertrauen? Der Kiromancer ist eine KI, die aus der Hand liest und Vorhersagen über das Leben einer Person trifft. Auf einer Scanneroberfläche wird die Hand gelegt, von welcher eine visuelle Karte erstellt wird, welche wiederum mit dem Textgenerator GPT-2 gekoppelt ist. Der Textgenerator wurde trainiert mit Texten aus dem Internet zum Thema Horoskope und Handlesen. Vertrauen wir Handleserinnen? Warum vertrauen wir dann künstlich intelligenten Systemen? Aber vor allem sollten wir der KI nicht genauso kritisch gegenüberstehen, wie wir teilweise Menschen gegenüberstehen? Auf der Website zur Arbeit spricht der Kiro Manza zu uns und meint, die Website habe ich hier erwähnt, meine derzeitige Generation von computergestützten Sprachmodellen ist in der Lage, kohärent klingende Texte zu erstellen, denen es oft an sinnvollen Informationen mangelt. Im Falle meiner Wahrsagefähigkeiten ist dies ein Merkmal, kein Fehler. Ironie ist ihr, also Hannah Arendt, ein Mittel, sich Erlebtes auf Distanz zu schieben, um es bedenken zu können, schreibt Marie-Louise Knott. Walter Benjamin sagte, dass es fürs Denken keinen besseren Start gibt als das Lachen. Walter Benjamin sagte, dass es fürs Denken keinen besseren Start gibt als das Lachen. Und insbesondere bietet die Erschütterung des Zwerchfells dem Gedanken gewöhnlich bessere Chancen dar als die der Seele. Moment, Walter Benjamin. Und auch Hannah Arendt erkannte diese befreiende Kraft des Lachens, die über die Wirklichkeit hinausgeht. Ich meine, dass es in einer Realität mit ungewisser Zukunft und voller neuartiger Probleme das Lachen, der Humor, die Ironie verstärkt benötigt. Wir arbeiten mit Daten, wir messen, quantifizieren und die mathematische Objektivierung unserer Welt ist Teil unserer Realität. Medienkunst und digitale Kunst haben daher eine besondere Aufgabe. Aufgrund ihrer Verstrickungen hin zu den neuen Technologien und den ihnen innewohnenden Orientierungen an Funktion, Optimierung, wirtschaftlichen Gewinn. Was aber, wenn wir uns unserer Welt mit den Möglichkeiten des Humors und der Ironie annähern? Und wer, wenn nicht Medienkünstlerinnen oder KünstlerInnen der digitalen Kunst, können sich diese ironischen Prozesse der Reflexion einer technisch orientierten Welt bestens bedienen? der Reflexion einer technisch orientierten Welt bestens bedienen? Ich komme zu einem fiktiven Frage-Antwort-Spiel. Ich frage, unser Leben basiert auf Berechnungen, die es bestimmen, messen, standardisieren, vergleichbar und kontrollierbar machen, ob durch uns selbst oder durch andere. Immer mit dem eigentlich zutiefst menschlichen Ziel, mehr Wissen über uns selbst zu generieren und es mit anderen zu teilen. Aber irgendetwas ist schief gelaufen in den kalkulierenden Optimierungsprozessen, denn Berechnungen und Kalkulationen machen uns nicht klüger. Oder, Friedrich Kittler könnte darauf antworten, in Computern verwandelt sich die mathematische Objektivierung, und er reagiert hier auf einen Terminus von Husserl, Edmund Husserl, nie wieder in lebensweltlichen Sinn zurück, sondern bestenfalls in Anschauung oder Leben zweiten Grades. Scientific Visualization, Artificial Life. Universell programmierbare Computer sind von menschlicher Erfahrung derart abgeschottet, dass eher die Gefahr droht, sie würden auch noch ihre Benutzer programmieren. Und er hat es im Jahr 1989 geschrieben. Was mich in meiner weiteren Forschung also antreibt, diese eindeutige Trennung, die eben auch Friedrich Kittler schon 1989 irgendwie definiert hat, diese eindeutige Trennung von Mensch und Maschine suchen, sich die Fähigkeit bewahren, durch das Andrängende Wirklichkeit oder Wirklicher sich verstören zu lassen, wie Marie-Louise Knotten meinte. Daraus weiters einen diagnostischen und denkerischen Mut, sich anzutrainieren. Und Humor und das Lachen nicht verlernen, wenn doch das Verlernen an sich das ständige Training von uns Künstlerinnen und WissenschaftlerInnen sein sollte. Das hoffen wir bei Critical Data zu versuchen. Critical Data haben wir im Rahmen letztes Jahr zum Ars Electronica Festival im September das erste Mal präsentiert. Wir haben im Rahmen von Loops of Wisdom, also auch hier schon die Frage, wie viele Loops, welche Twists müssen wir nehmen, sozusagen um irgendwie Fragestellungen zu wissen oder eben so ein bisschen Weisheit müssen wir nehmen, um heute irgendwie der Weisheit vielleicht ein bisschen näher zu kommen. um heute der Weisheit vielleicht ein bisschen näher zu kommen. Und wir haben zum Thema Critical Data dann Studierende präsentieren lassen, die ihre Arbeiten in den letzten zwei Semestern, vor allen Dingen im Wintersemester, erarbeitet haben. Sie haben das wie über Posterpräsentationen gemacht und haben ihre Arbeiten unter anderem auch in der Ausstellung dann von Interface Cultures zum Thema Interkult präsentiert. Wir hatten aber auch die Möglichkeit, so ein kleines Symposium, eine Konferenz, eine Tagung zu dem Thema zusammenzustellen und haben dann internationale WissenschaftlerInnen und Forschende quasi eingeladen, mit uns ihre Überlegungen zu teilen. Und so hat es dann ausgesehen. Also das war dann irgendwie so dieses Gefühl. Wir waren am Hauptplatz 8 im Innenhof und ich glaube, sehr viele von euch waren irgendwie sogar dabei. Und ja, wir haben uns in einer angenehmen Atmosphäre, ja, wir haben reflektiert, wir haben uns ausgetauscht, wir haben argumentiert und wir haben es uns auch gut gehen lassen. Also so viel irgendwie zu dem Thema, dass es auch immer wichtig ist sozusagen, es muss ein befreiendes Lachen auch möglich sein. Ganz kurz möchte ich noch die Methode des Art Replies erwähnen. Also das ist etwas, was ich mit meinen Studierenden sehr gerne mache oder ich hoffe, dass es auch so ankommt. Es geht irgendwie darum, wie reflektieren wir Theorie, wie arbeiten wir mit Theorie. Das heißt, wir lesen und wir suchen uns Passagen und versuchen aber dann, also jene Passagen, die uns irgendwie besonders wichtig und interessant vorkommen, auch künstlerische Arbeiten dazu zu finden. Und dann besprechen wir die künstlerischen Arbeiten und durch das wir die künstlerischen Arbeiten sozusagen und die Studierenden die künstlerischen Arbeiten präsentieren, präsentieren sie dann auch sozusagen warum sie jetzt eigentlich irgendwie aus welcher Textpassage, welche Idee, welche Gedanke sie zu dieser Arbeit inspirierte und wie sie diesen Gedanken interpretieren. Das heißt also diese Methode, dass über künstlerische Arbeiten oder über diese Antworten von Künstlerinnen und Künstlern ist es uns wichtig, sozusagen auch den Zugang zur Theorie zu finden. Und schlussendlich noch einen kleinen Ausblick über das Nächste. Also wir arbeiten gerade im Sommersemester zu Critical Data, haben wir schon basierend auf den Erfahrungen mit dem Partner von Science Center, das hat schon bei der Ars Electronica angefangen, und Kleantis Neoklios, der Leiter von ITICA, also von diesem Interactive Department von Science in Nicosia, war auch total interessiert, im Rahmen von der Kunstuniversität einen Austausch mit Studierenden voranzutreiben. Und wir fahren jetzt mit fünf Studierenden nächste Woche, also jetzt von 1. bis 4. November nach Nicosia. Die Studierenden, fünf Studierenden stellen ihre Arbeiten aus, machen dort Workshops und tauschen sich dann auch mit den Computerwissenschaftlern, Datenwissenschaftlern. Wir tauschen sich dann auch mit den Computerwissenschaftlern, Datenwissenschaftlern, also eine Forschungsgruppe heißt Transparency in Algorithms, mit denen wir auch schon im Sommersemester gearbeitet haben. Die werden sich austauschen, werden sich das erste Mal auch physisch treffen und werden so die Möglichkeitpe, die Kuratorin ist der Ausstellung und lassen uns inspirieren, wie die Ausstellung sich im Hygienemuseum in Dresden gestaltet hat, mit welchen Challenges sie zu bewältigen hatte. Wir haben auch die Möglichkeit, Ulf Langheinrich zu treffen, als einen ganz wichtigen Medienkünstler in dem Bereich und andere. Moritz Simon Geist ist leider nicht da, wird leider nicht da sein zu der Zeit, aber wir treffen auch andere Künstlerinnen und Künstler, was ganz wichtig ist meiner Meinung nach eben, wie ich eingangs erwähnt habe, also der direkte Kontakt der jungen Künstlerinnen und Künstler, der jungen Studierenden mit Künstlerinnen und Künstlern, die einfach in dem Bereich und in dem Feld schon länger tätig sind. Aber auch mit Critical Data ist für uns natürlich ganz wichtig, irgendwie die Ausstellung im Rahmen von Interface Culture auch während der Ars Electronica wieder mitzugestalten. Ausstellung im Rahmen von Interface Culture auch während der Ars Electronica wieder mitzugestalten und ganz besonders stolz bin ich natürlich, dass ich in Madrid eine Ausstellung habe zum Thema Code and Algorithm, eine Ausstellung, die von der Telefonica Foundation in Madrid quasi initiiert ist und auch finanziert ist und ich werde dort quasi als Kuratorin auftreten und werde dort natürlich auch versuchen, ganz junge Studierende und Künstlerinnen wieder mit reinzunehmen. Ja, insofern ist das jetzt mein letztes Slide. Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit und freue mich auch auf eure Fragen. Und ich weiß auch, es gibt dann nachher noch Getränke in dem anderen Raum. Da müssen wir nach noch etwas wechseln