Willkommen bei Literatur im Dorf, Silvana Steinbacher begrüßt Sie herzlich. Ein Leben mit dem Text. Als Lektor, als Verleger, als Redakteur im Jugendfunk oder als Kritiker. Das Theater wurde aber schließlich die berufliche Bühne für den Dramaturgen Franz Huber, ehe er Anfang dieses Jahres als Chefdramaturg und schließlich als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in Pension ging. Wir möchten heute über seine vielen verschiedenen Tätigkeiten sprechen, aber natürlich auch über das Theater sehr ausführlich. Grüß dich Franz, ich freue mich sehr, dass du da bist. Dankeschön für die Einladung. Du bist ja jetzt auch, obwohl du in Ruhestand bist, möchtest du dich eigentlich nicht so gerne auf die Hängematte legen. Also ich möchte mit einem Zitat von dir beginnen. Du hast kurz nach deiner Pensionierung gesagt, ich werde sicherlich nicht jeden Tag in ein Lokal gehen und dort Kaffee trinken, bis ich mir den Magen verderbe. Ich möchte auch weiterhin was tun. Das hat mir recht gut gefallen. Und jetzt hast du ja eigentlich so die Seiten gewechselt. Das heißt, du schreibst jetzt selbst ein Theaterstück. Du hast dich ja früher immer mit dem Text, der vorhanden war, auseinandergesetzt. Aber jetzt produzierst du ihn selbst. Ja, das stimmt. Das ist eine der Aufgaben, die ich im Moment habe, dass ich für das Ungarndeutsche Theater, mit dem ich schon seit mehreren Jahren eigentlich in Verbindung bin, dass ich für dieses Theater ein Dokumentartheaterstück schreibe über die Vertreibung der Ungarndeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. nach dem Zweiten Weltkrieg. Und da bin ich mittendrin in dem Suchen von Materialien, von Geschichten, auch von historischen Fakten. Und die Aufgabe stellt sich eigentlich darauf, wie kann man das szenisch aufbereiten, dass es nicht ein staubtrockener Geschichtsunterricht wird oder etwas, was vom Pod protest verlesen wird sondern wie kann man das szenische szenische mittel finden damit man das in einer anderen form darstellen kann die dann die möglichkeit schafft emotionen auch zu vermitteln ja da stecke ich mittendrin habe eine erste fassung gemacht es gibt ein regisseur, auch Clemens Bechtel, der das machen wird. Also das heißt, das ist schon ganz konkret, du schreibst nicht so ins Blaue, sondern das ist ein Auftädtchen, ungefähr 50 Kilometer nördlich von Pecs, 150 Kilometer südlich von Budapest. Dort gibt es ein ungarn-deutsches Theater. Das einzige Theater in Ungarn, das auf Deutsch spielt. Und da wird diese Produktion rauskommen und wenn alles klappt, im Frühjahr 2022. Das ist schon ziemlich bald. Die Situation ist eine ganz andere. Du warst ja immer als Dramaturg, warst du ja immer im Team, hast eigentlich auch immer vermittelt zwischen den Einzelnen und jetzt ist das doch ein relativ, wie man immer so schön zitiert, ein sehr einsamer Akt, das Schreiben. Ja, das stimmt, das ist richtig, aber es ist ganz gut, dass ich bei so einem Stoff und so einem Thema, dass ich da selber merke, ich muss dies auch, das ist ja jetzt nicht ein rein fiktives Theaterstück, was ich schreibe, wo ich mit den einzelnen fiktiven Figuren schwanger gehe und die dann sich miteinander beschäftigen und sich miteinander aussetzen. Sondern es ist ja schon ein Theaterstück oder soll ein Theaterstück werden, das in der Vielzahl auf dokumentarischem Material und auf Interviews fußt. Und da merke ich auch schon, da brauche ich, und da bin ich gerade jetzt in der Phase, wo der erste Entwurf abgeschlossen ist, und ich schon mich kurz in Berlin auch mit dem Regisseur getroffen habe. Und wir schauen, welche Stränge wir weiterverfolgen, was uns fehlt noch, was wir weglassen vielleicht auch. Also das ist speziell ein Stück, das habe ich auch bei dem Zusammenstellen und Kompilieren und eigenes Szenen erfinden, habe ich schon festgestellt, für so ein Ding brauche ich ein Gegenüber, relativ früh auch dann. Das ist jetzt ganz gut ich ein Gegenüber. Relativ früh auch dann. Und das ist jetzt ganz gut. Und das Gegenüber habe ich mit dem Regisseur und auch mit der Theaterleitung. Ja, nicht nur, denke ich mir. Weil du bist ja auch mit einer Künstlerin verheiratet, mit der Schauspielerin und Regisseurin Verena Koch. Also kann man ja vorstellen, dass sie vielleicht auch eine kritische Leserin ist oder gar nicht? Absolut, sie kriegt ja eh meine Sachen immer als allererstes. Ja, denke ich mir. Das ist klar. Und über Verena habe ich auch den Kontakt zu dem Ungarn-Deutschen Theater bekommen, weil Verena dort eigentlich schon seitdem sie vom Landestheater weggegangen ist, und das ist jetzt zehn Jahre, eigentlich in diesen letzten zehn Jahren kontinuierlich dort gearbeitet hat, als Regisseurin und auch einmal als Schauspielerin. Nein, Verena kriegt die Sachen immer und wirft auch ein strenges Auge darauf. Das ist auch wichtig. Das ist absolut wichtig, ja. Ich möchte jetzt einen ganz weiten zeitlichen Bogen machen, bevor wir dann wieder jetzt auf die Jetzt-Zeit kommen. Weil das Theaterstück ist ja nicht das Einzige, was du derzeit machst. Aber ich möchte beginnen. Du warst Redakteur beim Bayerischen Jugendfunk. Und da warst du ja, glaube ich, erst so 20 Jahre alt. Was hast du denn da genau gemacht? Neben dem Studium, soviel ich weiß. Das stimmt, das war neben dem Studium. Das war nicht ein Redakteur, ich war freier Mitarbeiter. Also ich war nicht fest angestellt, aber ich war freier Mitarbeiter dort und bin zum Bayerischen Rundfunk gekommen über einen Literaturwettbewerb für Schüler. Rundfunk gekommen über einen Literaturwettbewerb für Schüler. Und diesen Literaturwettbewerb im Bereich Lyrik habe ich damals gewonnen. Und dann bin ich zum Bayerischen Rundfunk gekommen, da wurde das vorgestellt. Da gab es damals im Bayerischen Rundfunk eine Sendung, die hat sich mit junger Literatur beschäftigt und mit ausgefallener Musik. Und da habe ich angefangen für diese sendereihe dann sendungen zu machen und auch sendungen mit eigenen texten zu machen aber das war das war gekoppelt oder also literatur mit mit mit musik ja ja genau das war lange seine 60Minuten-Sendung, was ziemlich viel Zeit ist und das mit Text und Musik mischt und wo man dann bestimmte Musiken halt dazu auswählt. Das war im Nachtmagazin meistens immer 22 oder 23 Uhr Musiken, die eben nicht so gängig waren, die nicht auf im verkehrsfunk gehört hat und die hast das hast du moderiert auch da habe ich die sind dies die meisten sendungen sind vor produziert worden und sind dann nachts eben meistens sonntagnachten sind die gesendet worden es war so ein team von 456 leuten die in unterschiedlichen Reihenfolgen diese Sendungen gemacht haben. Du warst ja dann doch, glaube ich, zehn oder elf Jahre beim Bayerischen Jugendfunk. Ich war da sehr lang, sehr lang dort für den Zündfunk, den es heute noch gibt, für den Jugendfunk und für diese literarische Sendung Pop Sunday. für diese literarische Sendung Pop Sunday und habe dann letztlich auch immer wieder in der Hörspielabteilung mitgearbeitet und dort geschrieben und habe meine Magisterarbeit auch über Hörspiele geschrieben. Also das hat sich dann so ergeben. Gut kombiniert, gell? Ja, das hat sich so ergeben. Und das war alles während der Studienzeit. Und dann nach dem Studium ging es aber nicht mehr weiter beim bayerischen rundfunk also also ich war sehr sehr lange beim ohr äffchen in oberösterreich und habe es hat sich eigentlich so in diesen jahren vor allen dingen in den letzten jahren haben sich die strukturen wirklich grundlegend geändert hast du du das damals auch bemerkt? Ich habe das damals insofern sehr stark gemerkt, weil es abhängig war, erstens mal abhängig war, wer war der leitende Redakteur im Jugendfunk? Hatte man zu dem einen guten Draht oder einen weniger guten Draht? Der hatte natürlich seine Schätzchens. Da gab es eine Leiterin des Jugendfunks, da war ich das Schätzchen, da habe ich sehr, sehr viel gemacht. Als er neu kam, war ich nicht mehr das Schätzchen, kam halt jemand anders oder so. Aber es ging dann letztlich nicht mehr weiter. Und so nach dem Studiumende dann ist ja auch so die Geschichte, wo man doch zumindest damals überlegt hat, wo gibt es vielleicht eine Festanstellung und wo man nicht so abhängig ist von einzelnen Aufträgen, die man bekommt und seien es mal viel oder seien es mal weniger. Aber ich meine, dieser Berufswunsch des Dramaturgen war noch nicht so zwingend vor Augen, glaube ich. Weil du hast ja zuerst einmal den Verlag Huber & Klenner gegründet. Ja, jetzt muss ich mal überlegen. Das stimmt. Ich habe damals bei diesem Schülerwettbewerb für Lyrik den ersten Preis gewonnen und Hans-Ulrich Klenner hat den für Prosa gewonnen. Und wir sind dann zusammen, wir haben beide Germanistik studiert, wir sind beide zusammengezogen, hatten eine Männer-WG. Und in dieser Männer-WG ist dieser Kleinverlag entstanden. Da haben wir schon studiert, neben dem Studium. Aber wir hatten natürlich kein Geld. Wir haben uns immer das Geld sozusagen erspart oder von den jeweiligen Freundinnen geliehen. Oh, das ist aber schön, wenn man solche Freundinnen hat. Ja, wir mussten halt schauen, wo man das Geld kriegt. Aber ich denke mal, der Verlag, der wird ja wahrscheinlich dann auch durch Subventionen oder so in irgendeiner Form sich finanziert haben, weil sonst ist es ja gar nicht möglich. Nein, überhaupt nicht. Wir hatten keinerlei Subventionen. Ich glaube, Österreich ist da sehr viel weiter. Wir sind in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. sind in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Darüber reden dann... Nein, wir hatten keinerlei Subventionen. Wir haben das, was wir gejobbt haben, was wir von der Rundfunkarbeit hatten, was uns Freundinnen geliehen haben, das Geld haben wir da reingebuttert, wie man so schön sagt, und haben die Bücher gemacht. Und haben versucht, einen Vertrieb zu finden, haben versucht, viel mit Lesungen, mit den Autoren Lesungen zu machen, dass man darüber die Bücher verkaufen kann. Ja, so hat sich dieser Verlag entwickelt ein paar Jahre lang und ist dann letztlich aber... War ja nicht haltbar, denke ich. Nein, das war eigentlich nicht haltbar. Das war eigentlich auch nicht haltbar und dann war immer die Überlegung, wir müssen irgendwann einmal ein Buch machen, was sich wirklich verkauft. Also machen wir jetzt ein Kochbuch oder machen wir kein Kochbuch? Und so haben wir das sein lassen. Es sind ja, also ein Konzept so viel, ich weiß, war ja, dass das Autorinnen und Autoren sind aus dem deutschsprachigen Raum. Aber diese Bücher, die haben ja auch nicht, was ich sehr, sehr originell finde, nicht, oder teilweise nicht so ausgesehen, wie man sich Bücher unbedingt vorstellt. Vielleicht wollen wir eines einmal zeigen von diesen Büchern. Ja, das war das allererste Buch. Das heißt, willst du Giraffenohr feigen, musst du ihr Niveau haben. Das ist ein handschriftliches, facsimile Buch von dem Dramatiker und Schauspieler Martin Speer. Martin Speer war ja eine große Hoffnung der jüngeren deutschen Dramatik in den 60er Jahren mit Franz Xaver Krötz und auch mit Rainer Werner Fassbinder. Aus dieser Generation kommt er auch. Die Marie-Louise Fleißer hat gesagt, meine drei Söhne, das ist Martin Speer, Franz Xaver Krötz und Rainer Werner Fassbinder. Der hat ein breites Spektrum eigentlich an den Dingen gemacht, die er geschrieben hat. Also die Jagdzehn aus Niederbayern ist das berühmteste Theaterstück wahrscheinlich. Hat auch bayerische Fassungen von Shakespeare-Stücken gemacht. Und hat danebenbei aber so sehr krude anarchistische Bücher gemacht, wo er so gezeichnet hat und Nonsens-Texte geschrieben hat und dadaistische Sachen. Und solche Dinge. Und da haben wir dieses Buch eben daraus gemacht und das war klar, dieses Buch kann man nicht einfach drucken, das ist, das geht nicht, das müssen wir in dieser Form machen. Josef Gallus Rittenberg hat das Foto von ihm gemacht. Das ist ja er selbst, ja. Das ist er selbst, der vorne da drauf ist, das ist Martin Speer, etwas kräftiger, der als Braut verkleidet. Und da haben wir auch, er hat gerne auch bei diesen Lesungen, die wir auch im Übrigen in Südtirol auch gemacht haben, auf der Burg Brixen, hat Brixen eine Burg? Ja, soviel ich mich erinnern kann. Aus Kindertagen hat Brixen eine Burg. Da haben wir gelesen und haben natürlich in Passau gelesen und in verschiedenen bayerischen Städten. Und er hat immer dazu seine Biersuppe gekocht. Und er hat, wie man auf dem Bild sehen kann, sehr viel gegessen. Lieben gern gegessen. Das immer in großen Portionen. Und so haben wir eine kleine Lesetournee gemacht und haben dieses Buch eigentlich über die Lesungen verkauft. Wie würdest du sagen, weil jetzt ist doch die Sprache in diesen vielen verschiedenen Tätigkeiten, die du gemacht hast, ehe du dann Dramaturg geworden bist, ist ja immer zentral da, auch als Dramaturg natürlich. Aber was würdest du sagen, wie würdest du deine Faszination für Sprache definieren? Worin liegt sie? Weiß ich gar nicht, woher die Faszination liegt. Das stimmt natürlich, dass ich mich viel mit Sprache beschäftigt habe. Auch fürs eigene Schreiben, auch für die Literatur, die mir sozusagen am Herzen liegt. Also da gibt es schon so Verbindungslinien, wo man sagen kann, wir haben uns in diesem kleinen Verlag Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre auf süddeutsche Literatur, wollten wir uns eigentlich ein bisschen spezialisieren. Also wir hatten auch so einen Südtiroler Autor. Wir hätten eigentlich Norbert C. Kaser fast entdeckt, aber da kam uns jemand anders zuvor. Also in dieser Richtung, das war die Literatur, die uns erst mal und mir auch vor allem übers Lesen gut gefallen hat. Ich komme aus einem Elternhaus, da wurde nicht viel gelesen, da gab es auch nicht sehr viele Bücher. Zur Literatur bin ich eigentlich gekommen über den Deutschunterricht, muss ich sagen. Über den Deutschunterricht, als es darum ging literatur des zwanzigsten jahrhunderts zu behandeln erstens hat mich das fasziniert zweitens mochte ich die deutschlehrerin sehr hat ein bisschen ausgesehen wie hildegard knef das fand ich faszinierend und in dieser zeit habe ich selber auch zu schreiben angefangen. Und dann ging das her. Ich habe dann Wolfgang Borchardt gelesen und habe den Kriegsdienst verweigert in Deutschland. Ich habe für die Schülerzeitung ein Interview gemacht mit Günter Eich. Oder ich habe aus Wolfgang Bechler und Walter Kolbenhoff von der Gruppe 47 kennengelernt und die erzählt haben, wie sie den Ruf aufgebaut haben, wie sie die Literatur in den Jahren ab 47 eben in München sich entwickelt hat und so weiter. So kam irgendwie, war das so beides, dass ich das also, ich hatte Kontakt zu den Leuten, ich habe darüber für die Schülerzeitung geschrieben, ich habe die Interviews zum Teil dann eben für den Bayerischen Rundfunk und so weiter. Also so ging das eigentlich Hand in Hand und darüber habe ich selber geschrieben, aber ich hatte, also damals, ich bin damals nicht ins Theater gegangen. Theater hat mich dann nicht so interessiert. Erst später eigentlich. Damals erstaunlicherweise Sachen von Turini, die mir gefallen hat, und vor allem von Wolfi Bauer, die ich in München gesehen habe und habe gesagt, das ist ja toll, unverschämt, was der schreibt. Genauso auch wie wir in unserer WG, wenn wir nach Salzburg oder nach Italien gefahren sind, dann haben wir Alois Brandstätter gelesen. Zu Lasten der Briefträger. Ich glaube, das ist ein Buch, das haben wir in unserer Männer-WG. Und zwar haben wir das laut gelesen, weil es großartig ist und weil wir tränen. Wir haben Tränen gelacht. Und so kam da auch der Bezug zur österreichischen Literatur. Obwohl du da ja noch lange nicht in Österreich warst und vielleicht auch gar nicht gedacht hast. Nein, das war eher so, wo gibt es Interessenspunkte an Literatur, die mir zusagen, mit denen ich mich auseinandersetzen will, die mich ansprechen, die emotional auch was auslösen. Das war, und das war vielfach wirklich tatsächlich, ja, dann doch österreichische Literatur. Da war ich noch weit weg vom Theater, noch weit weg. Also Linz war da noch ganz weit weg. Hast du wahrscheinlich gar nicht gewusst, so richtig zu reden. Nein, das wusste ich nicht. Was da vor sich geht. Nein, aber da habe ich und das ging einher auch mit Wolfgang Ambros, mit Ernst Jandel, mit Mayrecker, das war alles so ein... Obwohl ja da in Bayern auch schon einiges los war. Ich glaube, da war ja auch Konstantin Wecker für den ich sehr... Also der mir damals sehr gefallen hat. Also vice versa, glaube ich, war das dann auch. Also deine nächste Station war doch dann die Volkshochschule. Eine Volkshochschule. Und da stand ja so zu Beginn eigentlich ein großer Saal, mit dem etwas geschehen sollte. Und diesen Saal solltest du dann bespielen und hast das dann eben auch gemacht. Kannst du da erzählen? Ja, ich war dann ein paar Jahre bei der Münchner Volkshochschule beim Programmdirektor engagiert und hatte dann tatsächlich den ersten festen Vertrag mit 40 Stunden und einem festen Salär. Und da ging es darum, in dem neu gestalteten Kulturzentrum am Gasteig, das Kulturzentrum am Gasteig, gab es eine sogenannte Blackbox, einen Theaterraum mit 200 Plätzen, den man da reingesetzt hat. den man da reingesetzt hat, aber es war irgendwie nicht klar, was mit dem jetzt eigentlich geht, was da jetzt passieren soll. Und dann hat sich die Münchner Volkshochschule den sozusagen vom Kulturreferat geben lassen, mit dem Auftrag, dort Programm zu machen. Und ich habe dafür für diesen Raum Programm gemacht in den Sparten Musik, Tanz, Theater und habe da dann auch so ein Uraufführungstheater gegründet, wo man Stücke einsenden konnte und habe mit den Münchner Dramaturgen der beiden großen Häuser dann eine Jury gebildet. Und wir haben Stücke ausgesucht, die dort aufgeführt wurden. Also mit Profi-Schauspielern? Mit Profi-Schauspielern, ja. Mit Profi-Schauspielern dann, oder? dann ist dann auch ein Programm dort entstanden. Und aus dem Wettbewerb für junge Dramatiker, diesem Uraufführungstheater, sind dann auch wirklich Theaterproduktionen entstanden. Und die haben eigentlich dann, man muss sich das irgendwie so vorstellen, das ist ja ein Kulturzentrum, in dem es gibt groß die ganz normale Volkshochschule mit ihren Kursen. Es gibt das Richard-Strauss-Konservatorium mit seinen Musiksälen und Übungssälen und es gibt die riesengroße Münchner Stadtbibliothek und die Villa Harmonie gibt es. gibt es und dazwischen eben diese black box aber bei diesem uraufführungs theater gab es am endeffekt eigentlich nur die ausgewählten stücke die auf dem tisch schlagen und mich und jetzt muss das erst mal von dem vom papier her sozusagen auf die bühne kommen das heißt man muss sich um alles ich musste mich um alles kümmern weil es gab keine theater infrastruktur also ich musste mich kümmern um probenräume ich musste mich kümmern um Probenräume, ich musste mich kümmern um Schauspieler, ich musste mich kümmern um Regisseure, Bühnenbildner, Termine dort, also eigentlich um alles. Und das war nach einer Anzahl von Produktionen, vielleicht so zehn Produktionen, habe ich mir irgendwie gedacht, das geht so nicht weiter. Also wenn, dann musst du wirklich richtig zum Theater gehen, wo es auch die Infrastruktur gibt, dass du dich nicht darum kümmern musst, ob das der jetzt die richtige Maske hat und so. Weil es eine Maske gibt, weil es Gewerke gibt wie die Schlosserei und so weiter. Also das lauft ja auch aus, wenn man sich um jedes Detail kümmern muss. Ja, das macht dann mürbe, das geht auch nicht. Also das heißt, da ist dann eigentlich erst so der Wunsch entstanden, zum Theater zu gehen. Ja, genau. Und da war nie deinerseits der Wunsch, Regisseur zu werden? Da stand immer der Berufswunsch Dramaturg in Vordergrund? Da schon doch Dramaturg, ja. Also eher der, der sich mit der Interpretation beschäftigt, mit dem Vermittelnden zwischen den Schauspielern und dem Regisseur oder dem Haus und dem Intendanten. Nein, der Wunsch, selbst zu inszenieren, nee, eigentlich nicht. Also schon klassisch eigentlich, klassisch diese Dramaturgentätigkeit, obwohl ich gar nicht wusste, wieste, was das eigentlich genau ist, ein Dramaturgen, was der eigentlich alles zu machen hat. Und vor allem auch, ich wusste damals ja auch nicht, wie komme ich überhaupt an ein Theater. Und dann war die erste Station ja dann Esslingen. Die erste Station war Esslingen. Genau, die erste Station war Esslingen. Esslingen ist bei Stuttgart. Das ist vielleicht so weit weg wie Wels von Linz, so ungefähr. Da habe ich meine Frau kennengelernt. Da ist unser Sohn geboren, Valentin. Jetzt kann man das Bild ein... Die Zeichnung. Ah, die Zeichnung. Die habe ich heute Nachmittag. Das war, glaube ich, das letzte oder vorletzte, hat man das gesagt. Das könnte man einblenden. Das habe ich nämlich jetzt vor einer halben Stunde noch, bevor ich hierher gekommen bin, habe ich was gewühlt, habe ich was gesucht, was ich nicht gefunden habe. Aber dafür habe ich das gefunden. Und das hat deine Frau gemacht, gell? Das hat meine Frau gezeichnet, ja. Ja. Super, 89. Da steht irgendwas oben von bayerischer Landsmannschaft. Weil ich als Bayer ins Schwabenland gegangen bin. zur Welt gekommen und waren dort, also ich war dort am ersten richtigen Theater, wo es alles gab. Die Landesbühne, die haben im Vertrag eigentlich stehen, dass sie 50 Prozent an dem Standort zu spielen haben und 50 Prozent im Bundesland. Also das ist ein Theater, das sehr viel rumfährt. Nennt sich in Deutschland Landestheater. Hat nichts zu tun mit dem Landestheater, wie es in Österreich ist. Ja, das schon. Aber da ist es wirklich, also bei den Landestheatern, es gibt eine ganze Reihe von Landestheatern, von Rendsburg, wo meine Frau gearbeitet hat, bis Memmingen, also in ganz Deutschland verteilt. Und deren Aufgabe ist wirklich, am Standort zu spielen und in der Gegend rumzufahren. Was irgendwie eine tolle, also was eine tolle Erfahrung ist. Und es ist ein kleines Theater, das waren vielleicht 150 Mitarbeiter insgesamt. Da kennt man irgendwie alle. Das ist wirklich so richtig wie Familie, weil man, da fährt man ja, oder die Schauspieler natürlich müssen viel Abstecher fahren, wie das heißt, überall hinfahren und man probt nur bis mittags um 12, weil dann muss man sofort in den Bus und dann kommt man nachts erst um 2, 3 nach Hause und so. Ja, ja, ist anstrengend. Muss aber dann natürlich noch in die Kneipe gehen und all diese Dinge. Also das war eine sehr schöne Zeit in dieser, es war auch eine, ja. Du hast gemeint, du hast eigentlich nicht so richtig gewusst, was ein Dramaturg tut. Wie sieht denn so ein Alltag eines Dramaturgen eigentlich aus? Also man ist ja ständig so im Kontakt mit Intendant, mit Schauspieler, auch jetzt im übertragenen Sinn mit dem Text, also ob der Text irgendwie auch Striche gibt, er wird dann wahrscheinlich mit dem Regisseur besprechen. Wie sieht so dein Alltag aus? Also eine der Haupttätigkeiten ist, wie du richtig sagst, ist tatsächlich, dass man eine Spielfassung macht für das jeweilige Theater von einem Stück jetzt, dass man sich darüber verständigt, mit dem Regisseur zusammen darüber verständigt, was lässt man eher weg, wo setzt man eher einen Schwerpunkt hin. Das ist in der vorbereitenden Arbeit auf eine Produktion, auf eine Produktion ist das schon ein großer Bestandteil, wobei viele Bereiche und Felder dann eben auch noch stattfinden, die heißen, was weiß ich, wie besetzt man die Stücke richtig, wer ist in welchem Stück, wo sind die Proben, wie sieht die Proben-Disposition aus, also sehr viel organisatorisches ist ebenfalls dabei. Aber man muss dann eigentlich schon sehr auf einer Ebene sein mit dem Regisseur oder eine Ebene finden, oder? Ja, das stimmt. Also klar, man muss mit dem Regisseur oder Regisseurin natürlich eine Basis finden, auf der man sich unterhält oder wo man auch das selbe Ziel vor Augen hat, was man mit einem Stück erreichen will oder nicht erreichen will oder wo man hingehen will oder welche Aspekte einem wichtig erscheinen oder andere weniger wichtig. Das ist klar, es gibt auch, es gibt auch, hat auch immer wieder, es gibt auch Regisseure, die halten nichts von Dramaturgen, da gibt es Regisseure, die haben Angst vor Dramaturgen, weil sie dann glauben, die reden ihnen, pfuschen ihnen immer dauernd rein und wissen eh immer alles besser oder so. Ich habe das Glück gehabt, ich habe immer relativ gut mit Regisseuren ganz gut zusammenarbeiten können eigentlich. Offensichtlich auch Schauspieler. Also ich habe da so einen Ausspruch, habe ich gehört, von einem bayerischen Volksschauspieluspieler wird das wahrscheinlich ganz falsch aussprechen der gemeint hat dramaturg nichts dann tue ich da nichts das gehört sich wahrscheinlich ganz anders an ja also also offensichtlich gibt da auch bei schauspielern irgendwie ängste oder oder oder oder er so die abgrenzung ja, oder weniger? Sind das Ausnahmen? Nein, das gibt es schon. Ja, ja, das gibt es schon. Abgrenzung, das hängt immer ein bisschen davon ab. Das hängt immer ein bisschen auch davon ab, inwiefern man das wissen will, was der Dramaturg jetzt dazu denkt oder nicht dazu denkt, oder ob er auch Proben sieht und mitverfolgt und was er dazu sagen kann. Das ist ganz unterschiedlich. Und es gibt natürlich einen Haufen Witze über Dramaturgen, die haben einfach, wo die sagen, naja, die wissen immer was, die wissen immer was zu sagen, aber sie helfen einem nicht weiter. Das stimmt wahrscheinlich auch. Über jede Berufsgruppe gibt es wahrscheinlich alle möglichen Witze. Das mag tatsächlich auch so sein. Man ist ja auch ein bisschen in der Kommodensituation, dass man nicht wirklich zusammenarbeitet. Die Arbeit mit den Schauspielern auf der Bühne macht der Regisseur. Macht der Regisseur, ja. Das macht nicht der Dramaturg. Und wenn es dem Dramaturg langweilig ist, kann er gähnen oder er kann Kaffee trinken gehen. Das kann alles der Regisseur natürlich nicht machen. langweilig ist, kann er gähnen oder er kann Kaffee trinken gehen. Das kann alles der Regisseur natürlich nicht machen. Wobei es eigentlich natürlich nicht die Aufgabe ist, dass einem etwas langweilig ist oder dass man gähnt, sondern dass man natürlich tatsächlich verfolgt, ob das, was man sich sozusagen vorgenommen hat und was da Inhalt oder die Aussage oder auch die zweite Ebene einer Szene ist, ob man damit hinkommt, so wie die Schauspieler und der Regisseur jetzt arbeiten. Ich möchte jetzt ganz gern dieses Foto, dass wir das sehen bitte, wo du sehr jung noch bist. Du hast ja dann einige Stationen durchgemacht. Jetzt weiß ich nicht, wo ist das gewesen? War das dann schon in Mannheim? Das ist ein Foto aus Darmstadt. Da war ich für den Leon- und Lena-Preis vorgeschlagen als Lyriker. Ah, ja. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wann das war. Ja, ja. Und da hast du dann dort gelesen? Da habe ich dort gelesen, da lesen ja alle, weil das war auch so eine absurde Literaturveranstaltung eigentlich, dieser Preis. Das war das Jahr, als Ursula Hahn den Leon den leon sohn lena preis gewonnen hat ja und eigentlich war das schon klar diese diese alten damals damals diese alten dackel inklusive herrn reich ranitzky die schwirrten alle um ursula haata und dass dann noch andere lesen sollten ja das macht man halt so ja also das war das war eigentlich ziemlich absurde situation ich habe es auch so weit weit verdrängt dass ich gar nicht mehr genau weiß wann in welchen jahr das jetzt war aber es war irgendwie es war nicht das war nicht schmerzhaft es war bloß irgendwie so wie man es war nicht schmerzhaft, es war bloß irgendwie so, wie man es war sofort spürbar, es war sofort spürbar, wie auch so ein Literaturmarkt. Wie ein Literaturbetrieb dann eigentlich auch abläuft. Auch abläuft, ja genau. Also eigentlich am Anfang haben wir wirklich gedacht, die sollen uns das Geld geben für das Essen, dann essen wir gar nicht und dann fahren wir wieder. Ja, ja. Ja, ist absolut so. Also absurde Dinge, aber es war Zirkus, das Literaturzirkus, den gibt es wahrscheinlich, gibt es häufig im gesamten Kunstbetrieb. Du bist ja dann auch mit deiner Frau 1998 nach Linz gekommen und hast eigentlich gar nicht gedacht, dass du da jetzt so lange bleiben würdest. Weil ich kann mich da noch sehr, sehr gut erinnern. Das war unter der Intendanz von Michael Klügel und Schauspielchef war Gerhard Willert. Und das Publikum war anfangs irritiert. Wie hast du das empfunden zu Beginn eigentlich in deiner Position? Also anfangs war das schon so, dass wir mit so einer Vehemenz überhaupt nicht gerechnet haben vom Publikum. Dass da was anderes passiert auf der Bühne, als was vorher war, das war uns schon klar. Das war uns bekannt. Aber es gab da natürlich, es gab auch schon von vornherein eigentlich ziemlich heftigen Gegenwind. Also der vormalige Schauspieldirektor hat zusammen mit einigen Schauspielern, die nicht übernommen wurden, die gekündigt wurden, hat ja schon heftig gegen das neue Team eigentlich gearbeitet. Es gab auch, ich glaube, in der Kronenzeitung gab es damals einen Artikel, der hieß Der Einmarsch. Ja, ich weiß. Und zwar war das, weil die ganze Leitung war, waren jetzt Deutsche, jetzt kommen die Piefkis daher. Und natürlich gab es auch hunderte von Anfragen und Sendungen. Muss denn das sein, dass das schöne österreichische Theater ein deutscher leiten muss? Gibt es denn keine Österreicher und so? Also das war ja, das ist ja komisch, aber ist das auch so eine Diskussion, die kommt immer so wellenförmig, kommt die immer so, alle paar Jahre wird die immer hoch, also beim, ja, erst vor ein paar Jahren wieder ist es immer wieder, müssen das denn, jetzt waren es mit denen, jetzt bin ich so lange da gewesen, dass ich drei Intendanten hatte und vier kaufmännische Direktoren. Diese drei Intendanten sind alles Deutsche. Ja, aber ich habe auch damals, ich kann mich erinnern, irgendwann war das auch eine Frage von, das ist so eine, ganz genau verstehe ich die Frage, ganz genau verstehe ich die Frage nicht, was sich dahinter eigentlich verbirgt, oder ob das wirklich so Tendenzen eigentlich sind, wo man sagt, nee, wir wollen eigentlich, wir wollen so bei uns sein. Also ob das eigentlich ganz ungute politische Tendenzen eigentlich sind, dass man sagt, also auf der einen Seite sprechen wir von Europa, Also ob das eigentlich ganz ungute politische Tendenzen eigentlich sind. Auf der einen Seite sprechen wir von Europa. Und dann aber gibt es irgendwie Probleme, wenn ein Deutscher... Ja, es ist sehr sonderbar. Aber es waren ja auch die Stücke. Das ist natürlich klar. Ich muss ja sagen, ich bin eher so im Schauspielbereich interessiert. Und das, was Willard auf die Bühne gebracht hat, war für mich teilweise wirklich, das waren Theatererlebnisse zum Teil, habe ich schon so empfunden. Aber ich habe dann auch beobachtet, damals, dieser Sturm hat sich dann relativ schnell wieder gelegt. Ja. Ich weiß es nicht. Das ist ein erstaunliches Phänomen gewesen eigentlich, dass sich das relativ schnell erholt hat. Wir hatten ja enorme Einbrüche bei den Zuschauerzahlen und bei den Abonnementkündigungen usw. Eigentlich war für uns nur die Devise, und wir haben am Anfang auch ein bisschen ein aberwitziges Theaterprogramm gemacht, also von unbekannten Autoren, unbekannte Stücke und die gleich zwei, dreimal hintereinander, wo man sagt, ja, hat man so gemacht, war vielleicht auch ganz richtig, weil man im zweiten oder dritten, vierten Jahr würde man sich sowas dann vielleicht zweimal oder dreimal überlegen anzusetzen, wenn man nicht im ersten Schritt, wo man noch nicht kennt, ein bisschen zu weit vielleicht geht, das ist ganz gut. Aber was das Erstaunliche war, weil ich auch an einem Theater, einem Staatstheater in Darmstadt gearbeitet habe, das wirklich ziemlich am Hund war, was den Schauspielbereich betrifft, weil es niemanden interessiert hat mehr in der Stadt, was dort gemacht wurde. Und es wirklich Jahre, Jahre gebraucht hat, bis man wieder ein bisschen ein Standing hatte und die Leute sagten, es lohnt vielleicht doch tatsächlich wieder zu gehen. Und das war ein Phänomen, das ging dann doch relativ rasch. Das war ein überraschendes Phänomen. Und das hängt sicher damit zusammen, dass wir eigentlich gesagt haben, es hilft uns nichts anderes. Wir dürfen keine Wagenburg-Mentalität entwickeln. Das war vorher schon da, das können wir jetzt wirklich nicht machen. Wir müssen die Türen aufmachen, wir müssen auf die Leute auch zugehen, wir müssen Veranstaltungen anbieten, wir müssen Gespräche anbieten mit denen, wir müssen die Möglichkeit geben, Ventile anbieten, wo die Leute die Luft ablassen können. glaube, das hat sich bewährt. Das mochte dann auch das Publikum. Das ist auch angenommen worden und so, dass man dann auch nochmal nicht so ganz im strengen Theater zusammensitzt, sondern vielleicht eben beim Achterl danach und locker darüber spricht. Es ist ja immer so die Frage beim Theater, was man sich immer wieder überlegt, ob das Theater, was man sich immer wieder überlegt, ob sich das Theater überlebt hat, natürlich ist immer wieder die Frage, aber auch, ob es neue Darstellungs in der Literatur Stücke, wenn man von den Sprachflächen ausgeht, die Elfriede Jelinek schreibt oder Autoren, die zusammen mit dem Ensemble gemeinsame Stücke entwickeln und wo man sozusagen von dem psychologischen Theater oder einem Theater abrückt, jetzt sich zusammensetzt aus ganz fest umrissenen Figuren, sondern dass das fluider wird, dass das Stimmen sind, dass Leute verschiedene Psychologien haben, verschiedene Positionen einnehmen in so ein Ding, auch Sprachmaterial verwenden, was aus Zeitungen ist, was in der historischen Literatur vorkommt. Also das sind ja, das gibt es ja seit 20, 30 Jahren immer wieder. Die Frage ist, wie viel man da in so einem traditionellen Spielplan unterbringt und sowas machen kann. Wobei ich da sagen muss, Linz ist ja jetzt keine Metropole und es hat keine Universität im Bereich der Geisteswissenschaften. Es gibt aber keine großen Fakultäten oder so. Und trotzdem gab es vom Publikum schon, das habe ich schon festgestellt, ein verstärktes Interesse an Themen, an Stoffen, die auch hier verwurzelt sind, die auch hier da sind. immer erzähle ist ich habe ja damals das thomas bernhard stipendium ins leben gerufen 2006 und das erste stück von christoph nussbaum eder war mit dem gurken flieger in die südsee und das war die eferdinger glaube ich genau was nicht so ja ja ja ja ging es um saisonar die Gurken pflücken. Ja. 2006, also Christoph Nussbaumeder, der ja aus Niederbayern stammt, der wusste natürlich nicht von, der hat, als er das Stück geschrieben hat, nicht an Linz gedacht, weil er ja da gar nicht wusste, dass das da aufgeführt wurde. Aber das hat enormen, enorme Furore gemacht. Hier in Linz. Und hat auch, hat aber die Leute auch insofern beschäftigt, dass sie nicht nur geschimpft haben, wenn sie nicht gekommen sind und von Dingen behauptet haben, die überhaupt nicht in dem Stück vorkommen, sondern sie sind auch tatsächlich gekommen und haben es sich angeschaut. Ich möchte jetzt, weil ich auch noch auf deine Gegenwart zu sprechen kommen will, entschuldige, wenn ich dich unterbreche, aber ich möchte abschließen noch mit einem Foto aus dem Theater, wo du doch ein bisschen skeptisch auch schaust, was ein bisschen recht gut passt zu dem, was wir jetzt zu alles gesprochen haben. Das ist ein ganz gutes Foto. Ich finde das auch ganz witzig war ja ja ja du weißt noch welche produktion das war oder möchtest du es gar nicht sagen oder ich weiß nicht ich weiß es nicht mehr. Nein, ich weiß es nicht mehr. Ich weiß es nicht mehr. Den Regisseur weiß ich. Der Regisseur ist Ingo Kerkhoff und die Hospitantin, die daneben war, die war die Kindergartentante von Valentin. Aha. Also an das kann ich mich nicht erinnern. Das Stück weiß ich jetzt nicht mehr. Und da rechts ist der Beleuchtungswärter. Ja, ich finde die Haltung irgendwie ganz gut. Die ist richtig, ja. Ja, ich weiß nicht, die kann man breit interpretieren, finde ich. Sehr, sehr. Aber kommen wir jetzt zur Gegenwart. Also ich war am Wochenende im sogenannten, das ist das Volkshaus Kandelheim, das ist in der Nähe des Bulgari-Platzes und da war ein sehr, sehr interessantes Symposium unter dem Namen Rotkäppchens Beutel. Also da ging es um Kolonialismus, ging es um Weltbilder, Feindbilder, Geschichte, die uns lenkt. Also das war organisiert von GfK, also Gesellschaft für Kulturpolitik, kuratiert von der Schriftstellerin Lisa Spalt und unterstützt vom Verein Markart, den du gegründet hast. Was soll denn da weiter passieren in diesem Haus? Also in dieser Corona-Zeit haben wir natürlich viel diskutiert bei uns. Wir wohnen da ja auch im Markart-Viertel in der Nähe vom Phoenix Theater. Wir wohnen da ja auch im machen hier in dem Viertel, wo es neben dem Phoenix Theater nicht so wahnsinnig viel gibt. Und so haben sich eine Reihe von Leuten aus unserem Haus, in dem wir zusammenwohnen, das bildet eigentlich den vorstand jürgen bonert ist ob man meine frau die verena koch ist die stellvertreterin ich bin der kassier thomas buchner der bei uns im haus und ein krimi autor aus linz der weiß jetzt gar nicht welcher stell der ist irgendein Stellvertreter, vielleicht vom Kassierer auch oder so. Und seine Frau, die Christina. Und so haben wir uns eine Satzung gegeben, einen Kulturverein zu gründen, der das kulturelle Leben in diesem Stadtviertel ein bisschen beleben will und ein paar Akzente da einfach setzt. Glücklicherweise haben wir das Kandelheim da, was die Verena gefunden hat, weil sie dort schon mal früher eine Theaterproduktion geprobt hat, ist auf das gestoßen und hat festgestellt, das ist ja eigentlich halb leer, aber es gehört irgendwie noch der Stadt und gehört dem ÖGB. Und dann haben wir vom ÖGB jetzt ein paar Räumlichkeiten bekommen und das Café bekommen, in langen Verhandlungen gehört dem ÖGB. Und dann haben wir vom ÖGB jetzt ein paar Räumlichkeiten bekommen und das Café bekommen. In langen Verhandlungen mit dem ÖGB, die uns sehr wohlwollend sind, aber die alles in Wien absegnen lassen müssen. Es ist ja so ein Haus mit dem Charme der 60er Jahre. Ich finde es ja ganz nett. Und es hat wohl auch eine ruhmreiche Vergangenheit, wo alles Mögliche dort geschehen ist. Und bis vor ein paar Jahren, es gab wohl auch einen professionellen und festangestellten Jugendzentrumsleiter dort, der halb finanziert wurde von der Stadt und halb vom ÖGB. Und da hat die Stadt wohl gesagt, sie können das nicht mehr bezahlen. Und der ÖGB konnte es auch nicht mehr bezahlen. Und dann ist der weggefallen. Und dann dümpelte das Gebäude so dahin. Und die ÖGB-Jugend macht da Seminare noch drin. Es gibt, Haku Bolena machen Sprachkurse da zum Teil auch drin. Naja, und wir wollen ein bisschen sowas. Und so auch Stadtteilprojekte, das finde ich ganz interessant. Und da wollen wir an Stadtteilprojekten auch, also Verena plant nächstes Jahr ein Bürgerinnen-Theater zu machen. Die Menschen da auch sozusagen integriert werden sollen. Unbedingt, also in dem Bürgerinnen-Theater, was sie da federführend vorhat, ist eigentlich gerade Leute, die einen anderen kulturellen Hintergrund vielleicht haben. Und es gibt sehr viele ausländische Mitbürger und Mitbürgerinnen dort im Stadtteil, die versuchen vielleicht für so ein gemeinschaftliches Theaterprojekt. Das ist eines der größeren Aufgaben, das so für 2022 ansteht, das zu entwickeln dort. Neben unterschiedlichen Dingen, die sich versuchen, in die Stadtteilpolitik einzumischen. Es wird ja dort in den nächsten Jahren, das riesengroße ÖBB-Gelände, da wird ja ein neuer Stadtteil eigentlich entstehen. Auch dass man sich da zum Beispiel fragt, wie sollte der eigentlich aussehen oder was wünscht man sich oder was wünscht man sich nicht, was dort geschieht. Also es gibt dort in dem Viertel eine Menge an Dingen, über die man sprechen, diskutieren, sich austauschen kann. Und auch in dem Stadtteil und in dem Viertel, in dem man Veranstaltungen machen kann, Musikveranstaltungen machen kann, Lesungen machen kann. dann wünsche ich dir sehr viel glück bei all deinen vorhaben also bei dem theaterstück jetzt einmal in allererster linie auch bei der belebung dieses kandel heims und ich kann mir nicht vorstellen dass du dir den magen verdirbt durch den täglichen gang in ein lokal wie man anfangs gesagt haben, um damit wieder einen Bogen zu schließen. Also wir haben heute über Franz Huber gesprochen, also der zu Gast war Franz Huber und wir haben über seine vielen verschiedenen Tätigkeiten gesprochen und auch über seine Arbeit beim Theater, wo er Anfang dieses Jahres als Chefdramaturg und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in Pension gegangen ist. Silvana Steinbacher wünscht Ihnen noch einen schönen Tag. Machen Sie es gut.