Die Redezeit ist jetzt um 10 Minuten. Ich soll sagen, dass ich das Mikro benutzen soll nochmal. Ich begrüße Sie alle im Namen von der Rektorin Brigitte Hütter, die heute leider krank geworden ist und mir nun die Begrüßung übertragen hat für die Veranstaltung. Besonders begrüßen möchte ich im Namen von Brigitte Hütter Frau Elisabeth Mayer-Kern von der Direktion Kultur und Gesellschaft des Landes Oberösterreich, die das Denkmal unter anderem die Institution finanziert das Denkmal und sie hat auch den Denkmalprozess sehr lange begleitet und wen ich noch hier sehe im Publikum ist die Gudrun Blohberger, pädagogische Leiterin der Gedenkstätte Mauthausen. Wir werden heute über den, ich muss jetzt ein bisschen improvisieren, weil ich die beiden Reden irgendwie verschmelzen muss von Brigitte Hütte und mir. Also es geht heute um die Diskussion des Wettbewerbs und zwar der Gestaltung einer künstlerischen Arbeit, die an den Widerstand von Frauen mit Sternchen, also Frauen ist immer mit Sternchen jetzt gedacht, in der NS-Zeit erinnern soll. Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Landeskultur GmbH im Auftrag des Landes Oberösterreich, gemeinsam mit der Kunstuniversität Linz. Und die Ergebnisse der zweiten Runde des zweistufigen internationalen Wettbewerbs liegen nun in Form von vier Projekten vor, die noch bis, also wir haben es annonciert, bis 8. Oktober, aber wahrscheinlich wird am 8. Oktober schon abgebaut, also sicher bis 7. Oktober noch zu sehen sein werden. schon abgebaut, also sicher bis 7. Oktober noch zu sehen sein werden. Der Wettbewerb wurde maßgeblich konzipiert von Genofeva Rückert-Sommerauer von der Oberösterreichischen Landeskultur GmbH, Entschuldigung, dass ich immer stolpere, und Martina Guglberger von der JKU und von mir als Mitglied der Kunstuniversität. Wir haben eine internationale Jury, die besetzt ist mit hochkarätigen Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen und die wir auch bewusst weiblich zusammengesetzt haben. Darunter sind die schon begrüßte Gudrun Bloberger, die hier auch anwesend ist, Claudia Büttner, die Kunsthistorikerin und Kuratorin, die viel auch mit Skulpturprojekten im öffentlichen Raum gearbeitet hat, Martina Gugelberger, Lusinier Kaixeta von Mais, sie ist Philosophin und feministische Theologin und Mitbegründerin des autonomen Integrationszentrums von und für MigrantInnen in Linz. Dann der Professorin für experimentelle Gestaltung an der Kunstuni Anna-Järmo Laeva. Brigitte Podgorzek, die hier auch auf dem Podium sitzt und Teil der KünstlerInnengruppe Prinzpott ist, Genofeva Rückert ist in der Jury und Kathleen Reinhardt, Kuratorin am Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die auch Kunsthistorikerin ist und ich selbst bin auch in der Jury. in der Jury. Die Diskutantinnen werde ich gleich in meiner Rolle als zweite Begrüßerin begrüßen. Insofern fahre ich jetzt hier etwas improvisierend fort mit der Begrüßungsrede von Brigitte Hütter. Das Projekt Denkmal, also wir haben es genannt oder hatte den Arbeitstitel Denkmal für Widerstandskämpferinnen, ist schon seit einiger Zeit, wie schon erwähnt, in der Diskussion und es bestand schon der Wunsch, schon länger ein solches zu gestalten und es wurde auch mit dem Reinhard Kanonier, dem früheren Rektor der Kunst-Uni diskutiert, der Teil der Expertinnenrunde war und es war sozusagen, als es jetzt wieder aufgegriffen wurde nach ein paar Jahren, war Brigitte Hütte ein bisschen mulmig und es taten sich viele verschiedene Fragen auf, von denen ich jetzt ein paar einzelne herausgreifen würde. Die erste Frage, die sie sich gestellt hat, ist, wie sieht oder sah weiblicher Widerstand generell und speziell in Oberösterreich aus. Zu erwarten ist eine Publikation von Martina Gugelberger, die im Herbst wahrscheinlich erscheinen wird, die sich mit dem Thema ausführlichst auseinandergesetzt hat. Dann eine nächste Frage ist, wie unterscheidet sich oder unterschied sich weiblicher Widerstand von männlichem? Dann stellt sich die Frage, wer will hier wem ein Denkmal setzen und warum? Und geht es nicht beim Denkmal immer auch um Repräsentationen von Herrschafts- und Machtverhältnissen? Und welche Art von Denkmal kann so ein Widerstandsdenkmal dann sein? Diese Fragen werden wir auch versuchen, heute hier zu diskutieren in der Runde. Und die Diskutantinnen, die ich später vorstellen werde, werden sicherlich auf die eine oder andere Frage davon dann eingehen. Ich möchte nochmal betonen, dass dieser Wettbewerb in mehrerer Hinsicht ein ganz besonderer Wettbewerb ist, denn er widmet sich dem Widerstand in Oberösterreich, der einerseits extrem gering war und andererseits auch kaum öffentliche Aufmerksamkeit erhalten hat, insbesondere auch aufgrund der Zentralität, der zu Recht der Zentralität der Opferperspektive. Zweitens ist es so, dass künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum dezidiert Frauen gewidmet sein soll, Frauen im Widerstand und Denkmäler, die Frauen gewidmet sind, gibt es nicht nur in Linz kaum. Also es gibt kaum Denkmäler, die Frauen gewidmet sind. Ich werde nachher einige zeigen. Ich muss jetzt auch eine Brille aufsetzen. Der Wettbewerb richtet sich ausschließlich an Künstlerinnen. Das Organisationsteam des Wettbewerbs besteht aus Frauen und auch die Jury ist nur durch Frauen besetzt. Dann viertens, um größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, haben wir ein offenes, zweistufiges Verfahren gewählt, das auch weniger bekannten Künstlerinnen ermöglichen konnte, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Das heißt, wir haben von vornherein auf einen geladenen Wettbewerb verzichtet. Es gibt vier Einreichungen, die die zweite Phase des Wettbewerbs geschafft haben und ihre Konzepte ausarbeiten konnten. Sie werden später von Genofe Verrückert vorgestellt. später von Genofe Verrückert vorgestellt. Und um die Linzer Stadtgesellschaft zumindest in der letzten Phase einzubeziehen, stellen wir die Einreichungen der zweiten Phase hier in der Aula der Kunstuniversität noch bis 7. oder morgens 8.10. aus und wir veranstalten heute eine Diskussionsrunde mit verschiedenen Vertreterinnen, im Übrigen auch Frauen, die über die zivilgesellschaftlichen Implikationen eines solchen Denkmals nachdenken werden. Dafür haben wir eingeladen Verena Lorber vom Franz und Franziska Jägerstätter-Institut der Katholischen Privatuniversität, ich werde sie nachher noch genauer vorstellen, Ona Valeris-Serbest von 52% und Brigitte Potgorschek, Teil der Künstlerinnengruppe PrinzPod. Nach den Inputs und einer Podiumsdiskussion werden wir versuchen, relativ rasch die Diskussion für das Publikum zu öffnen. Die Veranstaltung wird gestreamt, das heißt, es wird dann bei der Diskussion Maria herumgehen mit einem Mikrofon und wir möchten Sie bitten, dass Sie ins Mikrofon sprechen, wenn Sie Fragen haben oder Diskussionsbeiträge, damit Sie dann auch für das Publikum auf YouTube verständlich sein werden. Bevor ich nun einen sehr kurzen Einblick in Denkmäler für Frauen im Widerstand geben möchte, will ich mich noch ganz herzlich bedanken bei Xenia Alexandrovna Ulrich für die feine grafische Gestaltung der Einladung und der Plakate, Alisa Matern, Studentin der visuellen Kommunikation für die Plots, die sie uns erstellt hat von den Einreichungen, Silvia Leitner und ihre Kolleginnen für das umsichtige und absolut wichtige Veranstaltungsmanagement. Antonio Singaro für die Veranstaltungstechnik, er sitzt hier vorne. Gebäude und Technik für die Unterstützung bei allen technischen und Ausstattungsfragen. Maria Kepplinger, die mich unterstützt hat bei den Recherchen, beim Aufbau und der Veranstaltung. Und der Presseabteilung Julia Quentner, Eva Forstl und Doris Diensthuber. Gut, also ich werde einen kurzen Einblick geben in Denkmäler von Frauen und werde dann übergeben zu Martina Guglberger. Denkmäler sind in den jahren stark in die öffentliche wahrnehmung gerückt und haben zum teil erhebliche debatten wenn nicht sogar ihre stürze mit sich gebracht scheinbar harmlose und kaum beachtete skulpturen aus stein die oftmals vor allem als sitzgelegenheit genutzt werden werden hinterfragt und problematisiert dabei wird sowohl ihre form ihre monumentalität als obelisken oder reiterbilder, ihre Materialität aus sehr haltbarem Granit oder anderem Gestein, aber vor allem das, was sie darstellen sollen, kritisiert. Heronen und Denkern des aufsteigenden Bürgertums gewidmet sind. Manchmal auf Pferden, manchmal in nachdenklichem Habitus, häufig aber in herrischer Pose einen Platz beherrschend. Kaum einer dieser Heronen ist aus heutiger Perspektive uneingeschränkt einer Ehrung würdig. Die meisten dieser Denkmäler sind Männern gewidmet, die rassistisch, sexistisch oder wie hier stellsamer antisemitisch, gewalttätig, imperialistisch, diskriminierend und oder ausbeuterisch waren, natürlich neben ihren gefeierten Leistungen für das jeweilige Gemeinwesen. Postkoloniale AktivistInnen und wenig später auch die AktivistInnen der Black Lives Matter Bewegung haben weltweit viele der bestehenden Denkmäler von Kolonialisten, Sklavenhändlern, Imperialisten problematisiert, bearbeitet, abgebaut oder auch gestürzt. Hier der Sturz des Colston-Denkmals in Bristol im Jahr 2020. Und sie beginnen nun Gegendenkmäler zu errichten. gegen Denkmäler zu errichten. Wie beispielsweise das Denkmal der Künstlerinnen Lavon Bell und Janett Ehlers, I'm Queen Mary in Kopenhagen, zu Ehren von Mary Thomas, die 1878 die größte Revolte gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse in den dänischen Kolonien auf den heutigen Virgin Islands anführte. Die machen Crowdfunding, das Denkmal ist kaputt gegangen und wollen es wirklich realisieren, also man kann sie unterstützen. Ich mache gleich mal Werbung hier für Sie. Sieht man sich die Geschichte der Denkmalserrichtungen an, so zeigt sich, dass Denkmäler nicht nur Repräsentationsinstrumente für Herrschaft, Stärke und Machtanspruch waren, sondern häufig auch der Beschriedung von Konflikten dienten. So wurden in den USA zahlreiche Kolumbusdenkmäler errichtet, um die Arbeitskonflikte mit italienischen EinwanderInnen zu befrieden. Und auch das Holocaustdenkmal in Berlin hatte den Nebeneffekt der Befriedung der internationalen Gemeinschaft, die nach der Wiedervereinigung in Sorge über einen wiedererstarken Deutschlands mit Allmachtsansprüchen war. In diesem Kontext stellt sich natürlich auch die Frage, warum in Oberösterreich und Linz jetzt ein Denkmal für Frauen im Widerstand gegen den NS errichtet werden soll. Ist dieses Denkmal auch ein Mittel der Befriedung, wenn zum Beispiel vor drei Jahren Gelder für feministische Gruppen, die sich aktuell gegen Diskriminierung von Migrantinnennen, SexarbeiterInnen, Kulturschaffenden und Fraueneinsätzen gestrichen wurden. Also viele erinnern sich noch an die Initiative Frauenland retten. Wie eingangs schon erwähnt, finden sich nur sehr wenige Denkmäler im öffentlichen Raum, die Frauen gewidmet sind. Im Zusammenhang mit Krieg und Gewaltherrschaft dominiert das Bild der Mutter, der helfenden Frau, vor allem aber der verletzbaren Frau. In Linz beispielsweise der Mädchenakt im Innenhof der Otto-Glöckl-Schule, den der NS-Bildhauer Josef Thorak gestaltet hat. Er soll an die Opfer der Bombardierung der damaligen Frauenberufsschule Ende 1944 erinnern. Solche Darstellungen dienen dazu, dem Krieg seine Härte, seinen Terror zu nehmen, ihn zu humanisieren. Auf diese Weise wird vom Krieg als brutalen Interessensanspruch des militärisch-industriellen Komplexes abgelenkt und ein Bild vom Krieg etabliert, der dem Schutz der eigenen Frauen und Kindern gewidmet ist. Positiv davon setzt sich das Monument to the Women of World War II, das 2005 in Whitehall in London enthüllt wurde, ab. Es zeigt verschiedenste Arbeitsuniformen und verweist auf die Arbeit der Frauen im Zweiten Weltkrieg in Großbritannien und die Vertreibung der Frauen aus ihren beruflichen Positionen nach dem Krieg. Hier werden Frauen nicht als Opfer dargestellt, sondern als ehemals Beschäftigte, die jederzeit wieder in die Uniform schlüpfen und weiterarbeiten könnten. Andere Frauendarstellungen, wie zum Beispiel die Alma Mater hier vor der Columbia University in New York, aber vor der Wien Universität ist auch eine meines Wissens. Oder die Justitia sind Allegorien für abstrakte Ideen und Ideale eines Kollektivs. Sie sind verallgemeinerbare und idealisierte Personifikationen einer Gemeinschaft. Die Darstellung von Frauen im Widerstand findet sich in Europa vor allem bei der Ehrung von Frauen im Partisanen-Krieg gegen die Nazis. Es ist auffallend, dass viele der Denkmäler, die auch Frauen würdigen, in den ehemaligen sozialistischen Ländern Ex-Jugoslawiens, in Albanien etc. stehen. Hier kommt zum Ausdruck, dass in den sozialistischen Ländern ein anderes Frauenbild herrschte, dass Frauen auch als aktiv Handelnde dargestellt und gezeigt werden konnten. Eine der bekanntesten Darstellungen ist allerdings die Statue der Partisanin am Anleger der Giardini in Venedig. An ihr geht man vorbei, wenn man die Biennalen besucht. Sie wurde 1969 von Augusto Mura als Märtyrerin und Opfer des Partisanen-Krieges gestaltet, liegend an der Grenze zwischen Land und Wasser, von der Anlage her die Uferbefestigung auflösend, daher immer auch fluid. Hier ging allerdings eine andere Statue voraus, wie die Journalistin Erla Zwingle in ihrem Blog zu Venedig schreibt. Erla Zwingle in ihrem Blog zu Venedig schreibt, die 1955 von Leoncillo Leonardo, selbst ein Partisanenkämpfer, zum zehnjährigen Jahrestag der Befreiung Venedigs von den Nazis gestaltet wurde. Sie war kämpferisch, bunt, kubistisch. 1961 wurde sie von Neonazis gesprengt. Also ich muss dazu sagen, diese Screenshots habe ich dem Blog von Erla Zwingle entnommen. Ähnlich erging es einem internationalen Mahnmal gegen Faschismus, das schon 1947 für die Partisaninnen in Südkärnten in Völkermarkt errichtet wurde und zwei Männer und eine Frau als bewaffnete KämpferInnen zeigt. Auch dieses von Marian Matijewicz gestaltete Denkmal wurde im Jahr 1953 von Unbekannten gesprengt. Die Einzelteile wurden 1982 wiedergefunden und ein Jahr später wurde die Figurengruppe bei der Gedenkstätte Perschmannhof in Bad Eisenkappel aufgestellt. Zur Ehrung des Widerstands der slowenischen PartisanInnen in Südkärnten. Noch zu Zeiten der DDR wurde in Erinnerung an den Widerstand der Frauen in der Rosenstraße in Berlin, die im Februar, März 1943 erfolgreich gegen die Deportation ihrer jüdischen Männer protestiert hatten, ein Denkmal in Auftrag gegeben, das die Bildhauerin Ingeborg Hunzinger gestaltet hat. ein Denkmal in Auftrag gegeben, das die Bildhauerin Ingeborg Hunzinger gestaltet hat. Der sogenannte Block der Frauen wurde 1995 enthüllt. Ingeborg Hunzinger war es ein Anliegen, Kunst insbesondere für die Arbeiterinnenklasse im öffentlichen Raum zugänglich zu machen. Das einzige explizit widerständige Frauenernde-Denkmal in Österreich befindet sich derzeit in Salzburg. Das Memorial für Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit Rosa Hoffmann-Gedenkstein ist von Iris Andraschek gestaltet worden. Begleitend zum Denkmal hat sie eine Postkarten-Edition herausgebracht. Jede Postkarte ist einer ermordeten Frau gewidmet und zeigt Attribute aus ihrem Leben. Und nun soll es auch in Oberösterreich ein Denkmal beziehungsweise eine künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum geben, die den Widerstand von Frauen würdigen und an ihn erinnern soll. Was sollte so ein Denkmal, so eine künstlerische Arbeit berücksichtigen und leisten können? Zunächst aber ein Blickick zurück zum widerstand von frauen in oberösterreich und zur entstehungsgeschichte der denkmalsidee bevor wir zur vorstellung der vier einreichungen kommen und schließlich zur podiumsdiskussion bitte sehr Martina Buckelberger, ich bin assoziierte Professorin am Institut für Neue Geschichte und Zeitgeschichte an der Johannes Kepler Universität und beschäftige mich schwerpunktmäßig mit Frauen- und Geschlechtergeschichte und habe in diesem Zusammenhang vor circa mehr als 15 Jahren in Oberösterreich zu Frauen im Widerstand geforscht und damals auch einen größeren Beitrag geschrieben. Der Widerstand von Frauen ist sehr lange in der Forschung und auch im öffentlichen Gedenken, wie wir jetzt ja auch gehört haben, mit wenig Beachtung beirrt worden. Das hat mit einigen Gründen zu tun. Einerseits ist nach 1945 das Widerstand hauptsächlich als militärischer Widerstand verstanden worden, also als Widerstand, der tatsächlich versucht hat, das NS-Regime zu stürzen. diesen militärischen Widerstand waren tatsächlich sehr wenige Frauen direkt involviert. Im Hintergrund sehr wohl als Partnerinnen von Militärs, die hier involviert waren. Dann wurde politischer Widerstand auch als Widerstand gesehen und im organisierten politischen Widerstand waren sehr wohl Frauen involviert, aber vielfach eben auch nicht gemäß ihrer Geschlechterrollen und dem damals zeitgemäßen Geschlechterverständnis im Hintergrund und nicht an erster Stelle. Das hat bewirkt, dass diese Handlungen von Frauen, die sehr wohl im politischen Widerstand waren, in der Nachkriegszeit fast in Vergessenheit geraten ist bzw. keine Beachtung gefunden hat und auch die Frauen selber ihre Tätigkeiten, ihre Handlungen nicht als so wichtig erachtet haben, vielleicht als etwas Selbstverständliches sogar eingebaut haben. Das hat sich erst verändert, dieser Blick auf Widerstand mit der Gründung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, des DÖWs 1968 und das Dokumentationsarchiv hat von Anfang an diesen Widerstandsbegriff als sehr weiten Begriff definiert. Sozusagen nicht nur konzentriert auf militärischen Widerstand oder politisch organisierten Widerstand, sondern auch sämtliche Formen einzubeziehen, die Handlungen beinhalten, die sich den NS-Vorschriften oder dem Regime widersetzt haben oder dieses nicht akzeptiert haben. Und damit sind natürlich sehr, sehr viele Formen von Widerstandshandlungen in den Fokus geraten. Das hat aber noch nicht bedeutet, dass damit auch die Frauen für die Forschung sichtbar geworden sind. sichtbar geworden sind, das hat dann erst die feministische Geschichtswissenschaft in den End- 1970er und dann eigentlich erst Mitte der 1980er Jahre gemacht. Da gab es die ersten Projekte in Österreich, die sich spezifisch mit Oral History Projekten, sprich mit lebensgeschichtlichen Interviews auf die Suche nach Frauen gemacht haben, die Widerstand geleistet haben. Und dieser Widerstandsbegriff, das ist eben ganz zentral, ist eben das Verständnis für diesen, ist eben, dass sämtliche Formen, die sich gegen das NS-Regime wehren, als Widerstand, aber auch, und das ist ein sehr großer Teil, Widerstand, der im Alltag passiert, der sogenannte Alltagswiderstand. Mittlerweile inkludiert man darin auch Widerstand von Verfolgten, das ist auch sehr lange in der Forschung außen vor geblieben. Verfolgte, sprich Juden, Jüdinnen sind die Roma, aber auch Homosexuelle und viele andere sind eher als Opfer gesehen worden und nicht weniger als Personen in den Fokus geraten, die sich auch gewehrt haben gegen ihre Verfolgung. Und spezifisch für Frauen und sehr wichtig sind diese Formen von Alltagswiderstand. Denn auch wenn Frauen politischen Widerstand geleistet haben, haben sie diesen sehr oft in ihren Alltag einbinden müssen, auch aufgrund ihrer Familienverantwortung und aufgrund ihrer alltäglichen Situationen. Das waren Hilfeleistungen zum Beispiel für Verfolgte. Das ist Oberösterreich Maria Langthaler aus Schwertberg, die zwei russische Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge aus Mauthausen, die geflüchtet sind, im Februar 1945 versteckt hat und damit ihnen das Leben gerettet hat. Das hat sie in ihrem Alltag mit eingebaut. Ein anderes Beispiel für Alltagswiderstand ist der sogenannte verbotene Umgang. Es war verboten, mit Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern freundschaftliche Verhältnisse zu haben. Es reichte aber schon eine Verdächtigung oder eine Denunziation, wenn eine Frau eine gar nicht bewiesene sexuelle Beziehung oder Liebesbeziehung mit einem Zwangsarbeiter, Beziehung oder Liebesbeziehung mit einem Zwangsarbeiter, der vielleicht als Knecht ein Kollege am Bauernhof war, unterhalten hat, um verhaftet zu werden und zum Teil Lebensmitteln oder anderen Gütern an KZ-Häftlinge verhängt. Frauen waren also nicht in Führungspositionen, sondern waren eher in der hinteren Reihe im Widerstand aktiv. Das konnten sie sich auch zunutze machen, indem sie als Unverdächtiger galten gegenüber dem NS-Verfolgungsapparat. Vielfach haben Frauen auch ihre Rolle als Mutter eingesetzt, um sich zu tarnen, um Flugblätter im Kinderwagen zu schmuggeln und auch bei Verhören haben sie diese Rolle so gespielt, dass sie ihnen auch weniger zugetraut wurde und sie haben sich damit auch zum Teil geschützt. Schwierig war die Situation für Frauen, die verhaftet worden sind und Familienverantwortung hatten oder Verantwortung für Kinder hatten. Das war eine sehr, sehr große Belastung und sie wurden auch damit erpresst, beziehungsweise versuchte man Druck auszuüben, um an Informationen zu kommen. Das war sicher eine sehr frauenspezifische Situation, wie wir auch in der Forschung immer wieder, wie sie uns begegnet ist und eine Riesenbelastung. Ich habe jetzt vor 15 Jahren eben in Oberösterreich hier eigentlich auch sehr, sehr vielfältige Formen von Widerstand von Frauen erforschen können. Seither ist aber, seit diesem Beitrag, den ich in einem Projekt des Landesarchivs Oberösterreich zur Geschichte von Frauen im Reichskau-Oberdonau verfasst habe, ist aber eigentlich sehr wenig passiert, sowohl in der Forschung und vor allem auch im öffentlichen Gedenken. In den letzten 20 Jahren wurden vielleicht eine Handvoll, vier bis fünf Straßen nach Frauen benannt, die Widerstandskämpferin benannt. In Ebensee gibt es mittlerweile eine Straße, die nach Hermine Schleicher benannt ist, einer Frau, die wegen der Unterstützung von Kriegsgefangenen denunziert wurde und im KZ umgekommen ist. Und Maria Langthaler, die ich schon erwähnt habe, in Schwertberg, auch nach ihr wurde eine Straße gewidmet. In Bad Ischl beispielsweise, wo Therese Besendorfer, eine der zentralen Akteurinnen des Widerstands im Salzkammergut herkommt, dort waren alle Initiativen bisher erfolglos nach ihr eine Straße zu benennen. Gerade jetzt ist dort wieder eine Initiative aktiv, die darauf hinweist und auch eine Online-Petition gestartet hat für die Errichtung eines Resi Besendorfer Platzes für Menschenrecht und Zivilcourage. Also das kann man unterschreiben und ich kann den Link auch gerne zur Verfügung stellen. 2014 haben sozusagen diese Mangel oder dieses Ungleichgewicht SPÖ-Frauen des Landes Oberösterreichs zum Anlass genommen, hier in den Landtag ein Projekt einzubringen, nämlich die Errichtung eines Denkmals für Frauen im Widerstand im Nationalsozialismus. Und dieser Antrag ist dann des Öfteren im Kulturausschuss des Landes diskutiert worden. Es wurde dann eine Expertinnenrunde, der ich auch angehört habe, gemeinsam mit Gabriela Hauch, Roman Sandgruber und Reinhard Kanonier, eingeladen, die Kulturdirektion, die dieses Projekt übernommen hat, zu beraten oder zu diskutieren. Und wir haben eigentlich uns, wir haben auch diskutiert darüber, was kann so ein Denkmal in der heutigen Zeit leisten oder wofür kann es stehen, wie kann es, soll es aussehen. Und wir haben sehr stark dafür plädiert, dass es eben an einem zentralen Ort realisiert wird. Wir haben sehr stark dafür plädiert, dass es eben an einem zentralen Ort realisiert wird. Wir haben den OK-Platz vorgeschlagen, also nicht irgendwo am Rande der Stadt, sondern wirklich zentral, dass es auch tatsächlich sichtbar wird. Und der OK-Platz ist uns geeignet erschienen, weil es als Aufhänger historisch, gab es den Fall der Ursulinen-Nonne Margarete Smolan, Dann gab es den Fall der Ursulinen-Nonne Margarete Smolan, die dort selbstgestrickte Socken aus einem Impuls heraus sehr spontan französischen Kriegsgefangenen zuivilcourage gesehen, die beispielhaft sein könnte für so ein Denkmal und deshalb auch diesen OK-Platz favorisiert. Prozess als Ort sozusagen geblieben und da bin ich sehr froh darüber. Und wir haben auch gesagt, dass dieser Frauenwiderstand oder der Widerstand von Frauen sehr wohl eine Möglichkeit bietet, auch in der Gegenwart anzuknüpfen an diese Beispiele, an diesen Mut, an dieses Unrechtsbewusstsein hier zu erinnern und das zu würdigen, aber auch das als Mahnung und Vorbild zu sehen. Es hat dann noch eine Weile gedauert und offensichtlich noch einiger Diskussionen auch im Landtag bedurft, bis das Projekt sozusagen konkret wurde, 2019 vor zwei Jahren wurde ich dann beauftragt, eine Publikation zu erstellen, die das ganze Denkmalprojekt oder diese künstlerische Auseinandersetzung auch rahmen sollte. Die Publikation erscheint Ende November und trägt den Titel Widerstand und Zivilcourage Frauen in Oberösterreich gegen das NS-Regime 1938 bis 1945. Oberösterreich gegen das NS-Regime 1938 bis 1945. Und ich habe gemeinsam mit meinen Kolleginnen Elisa Frey und Alexandra Wachter eben auch nochmal neue Recherche angestellt. Und wir haben zu den verschiedenen Formen von Widerstand sehr viele Beispiele gesammelt und dokumentiert, auch biografisch gesammelt, auch biografisch gesammelt, also einige Frauen auch intensiver vorgestellt und versucht, das alles in dieser Publikation auch gesamt Oberösterreich abzubilden, aus Beispiele aus sämtlichen Bezirken einzubinden, um hier wirklich diese breite Palette und auch nicht konzentriert auf die Städte, sondern auf ganz Oberösterreich zu zeigen. auf die Städte, sondern auf ganz Oberösterreich zu zeigen. Das Projekt oder das Buch ist ganz bewusst für ein breiteres Publikum geschrieben, soll Bildungseinrichtungen zur Verfügung stehen und auch Geschichtelehrer und Lehrerinnen, um es auch wirklich mit jungen Leuten zu diskutieren und somit auch durch das Buch vielleicht auch das Denkmal hier einzubinden in einen pädagogischen Prozess und in einen didaktischen Prozess in der Zukunft. Das würde ich mir zumindest wünschen. Und im Frühjahr diesen Jahres fiel dann der Startschuss für das Denkmal oder für die künstlerische Auseinandersetzung und die Ausschreibung glaube ich war im April und seither läuft eben dieser Prozess und wir werden ja jetzt sehen, was dabei herausgekommen ist und das weiter diskutieren. Gut, vielen Dank. Vielen Dank. Sie ist Kuratorin und auch Lektorin hier an der Kunst-Uni. Kommt sie da? Ja, also die oberösterreichische Landeskultur, die NBH, denkt auch schon ein wenig länger darüber nach. Sie weiß, dass unter Martin Sturm hat es noch erste Ideen gegeben, quasi so eine künstlerische Auseinandersetzung nach ganz Oberösterreich zu tragen. Im Endeffekt ist es aber jetzt unter Direktor Alfred Weidinger losgegangen, ganz konkret, nämlich auch der Auftrag im Namen des Landes Oberösterreichs, des Landeshauptmanns, dieses wirklich in Angriff zu nehmen und zu starten. Zentrum, oberösterreichisches Kulturquartier. Wir haben dann angefangen auch nachzudenken, in welcher Form so etwas auch heute stattfinden kann. Es gibt sehr viel zum Thema Denkmal, Mahnmal und welche Form der Würdigung eigentlich so einem Anspruch auch gerecht wird. Würdigung eigentlich so einem Anspruch auch gerecht wird. Dadurch sind wir dann auch relativ schnell auf die Kunstuniversität Linz zugegangen, auf die Angela Koch und die Brigitte Hütter, die sehr offen waren, mit uns das gemeinsam auch durchzugehen. Also klar war, dass wir einen offenen Wettbewerb starten möchten, zweistufig. Und dass hier wirklich auch ein Interesse, ein großes Interesse seitens der KünstlerInnen besteht, zeigt uns eigentlich die Einreichung von 48 Projekten in dieser ersten Ideenphase. Und wir haben wirklich auch sehr viel Feedback bekommen, dass so etwas auch lange überfällig ist und auch sehr viele interessante Beschäftigungen mit dem Thema des Denkmals, des Erinnerns, der Würdigung an sich. Wir haben gemeinsam auch mit der Martina Guglberger eine sehr breite Jury aufgestellt. Angela Koch hat sie erwähnt, es war uns wirklich wichtig, dass aus unterschiedlichen Bereichen Frauen zusammenkommen und auch von verschiedenen Perspektiven hier nochmal drauf schauen können, also eben die Gudrun Blohberger, Wissenschaftlerinnen, Vermittlerinnen, Zivilgesellschaft, Künstlerinnen vor allem und auch Kuratorinnen und dann eben wir. Ja, ich darf Ihnen jetzt an dieser Stelle die vier Projekte vorstellen, von denen auch jeweils oder von denen unter anderem auch Vertreterinnen da sind, die Sie dann auch draußen noch einführen werden. Das Ganze haben wir eigentlich relativ flott abgewickelt, weil es eben schon so einen langen Bart hatte, Zitat Brigitte Hütter. Man muss das jetzt einfach wirklich angehen und haben eigentlich einen Wettbewerb ausgeschrieben, offen jedes künstlerisches Material, jede Ausformung, der Platz offen, das heißt sozusagen offen auch in welcher Richtung sich so eine Erinnerungsarbeit, wie wir sie dann genannt haben, auch ausformulieren kann. Und auch die Künstlerinnen eingeladen, sich hier auch jeweils mit der Betitelung oder auch mit dem Thema des Denkmals Mahnmals einen Vorschlag zu liefern. Das erste Projekt jetzt in alphabetischer Reihenfolge ist von Sabrina Kern, die hier ist, und Mariel Rodriguez-Rodriguez, die beiden, mit ihrem Projekt 5 vor 12, unerhörter Widerstand. Eines von zwei Audio-Projekten, die wir haben und wir haben dann auch in der Jury noch zwei Garten- oder auch Pflanzenprojekte ausgewählt. Die Idee sieht vor, einmal in der Woche, wenn eben die Sirenen getestet werden, aber eben fünf vor zwölf, also einige Minuten davor, diesen unerhörten Widerstand am OK-Platz wirklich laut hinauszurufen. Das ist die eine Seite des Denkmals, das sich hier sozusagen noch einmal in einer Form präsentiert, das sich hier sozusagen noch einmal in einer Form präsentiert, die auch an ein Megafon oder auch an sozusagen die Abstraktion eines Schaltrichters erinnern soll, wird dann eben eingelassen in hochglanzpolierten Edelstahl mit einem Audiosystem und die Installation ist aber nicht nur einmal in der Woche aktiv, sondern eben auch unter der Woche kann sie ausgelöst werden und dann erfolgt eben ein geflüsterter Widerstand. Die Bespielung wechselt auch jede Woche. Es sind 52 Biografien, die dann im Laufe des Jahres vorgestellt werden. Das Ganze wird auch begleitet von einer Webseite, wo man sich dann auch noch intensiver mit den Biografien beschäftigen kann. Die Jury hat das Projekt besonders überzeugt, weil sie eine Brücke schlägt auch zu aktuellen Formen des Widerstands, weil eben auch heutige Frauen und Gruppierungen eingeladen sind, hier als Sprecherinnen oder als Teilnehmerinnen von diesem Widerstandsschrei aktiv zu werden. So, das zweite Projekt ist von Brigitte Kovac, eine Künstlerin, die in Graz für die pädagogische Hochschule tätig ist, in einem fächerübergreifenden Programm jetzt wirklich auch Vermittlung und vor allem bildnerische Erziehung, ästhetische Erziehung in der Steiermark zu etablieren. ausgehend von der großen Brennnessel, das ist eine Pflanze, die bis zu drei Meter hoch werden kann, in zwei Varianten, entweder am OK-Platz oder im Ursulinenhof ein großes Feld zu gestalten. Auch von der Symbolik der Brennnessel aus greift zurück auf die Konnotation dieses ehemaligen Areals der Ursulinen, auch den Okarplatz, der früher eben ein Kräutergarten war, die Brennnessel, die auch in der Symbolik für das Widerständige steht, aber auch im Krieg genutzt worden ist als Ausgangsmaterial für Textilien. Das heißt, von daher eine komplexe Geschichte. Man sieht jetzt hier noch ein Zitat von Berthold Brecht, wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Das wäre eine Neonschrift, die auf der ehemaligen Kapelle des Ursulinenklösters montiert ist. Und begleitet wird dieses Projekt auch mit einem vermittelnden Ansatz und sie beschreibt es eben auch einerseits in die Brennnessel her, schaue im Wind, wieder ein Zitat, aber auch eine Denkmalbewegung, die sie in Gang setzen möchte in Form dann auch von Symposien, Vermittlungsaktivitäten, in die sie dann auch hier vor Ort nochmal alle zwei Jahre dieses Denkmal auch beleben möchte. Also man sieht hier nochmal den Ursulinenhof, da würden eben die Pflastersteine gesprengt werden. Es gibt dann eben zumindest die Namen von Widerstandskämpferinnen oder Frauen im Widerstand, die hier auftauchen und die sonst eben auch in der Kapelle am Okarplatz einen Ort finden würden. Das nächste Projekt ist von Andrea Sodomka, die den Ort sehr gut kennt. Als Teil von Alien Productions hat sie Ende der 1990er Jahre ein großes Audio-Projekt gestaltet. Wir waren ja nur Mädchen und hat eigentlich für eine künstlerische Arbeit einen sehr bahnbrechenden Projekt mit Frauen gearbeitet und auch diese ganze Geschichte dieses Orts für Frauen- und Mädchenbildung seit dem 18. Jahrhundert aufgearbeitet. seit dem 18. Jahrhundert aufgearbeitet. Sie hat eben eingereicht für eine Audioarbeit, das wären im Prinzip Platten, so wie hier, die viermal ein Meter hoch sind, mit Lautsprechern ausgestattet sind und ausgelöst werden können und an verschiedenen Orten im Ursulinenhof, auf der Kapelle, aber auch auf dem OK-Platz auftauchen und eben noch einmal Frauen eine Stimme geben möchte. Das Projekt heißt auch Frauenstimme und sie gehen davon aus, dass eben auch diese berührenden Geschichten von Frauen, von denen es auch heute kaum noch lebende Zeuginnen gibt, dass es einerseits ein großes Dokumentationsmaterial gibt, das sie noch aufarbeiten wollen, aber auch sozusagen mit Frauen heute sprechen oder eben mit der Familie sprechen, um das hier auch noch einmal in eine Form von Erinnerung, die sehr viel weiter geht als die Generation, die das damals betroffen hat. Und damit komme ich zu dem letzten Projekt vom Konzept von Laura Gebetsreuther und Katharina Struber, die heute hier ist. Die Ausarbeitung für die zweite Phase ist von Katharina Struber. Wir sehen hier Kassiber, das ist ein Teil des Projektes, Briefformen, die auch in dieser Zeit verwendet worden sind, die in diesem Fall eben Biografien von Frauen im Widerstand beinhalten, aber eben auch Pflanzensamen. Diese Form führt sich weiter fort am OK-Platz in Form dieser Auffaltung und hier gibt es eben das zweite Element, es sind Rosen. Bekannt sind die Rosen von Ravensbrück, die eben nach, also ich glaube in den 70er Jahren auch gezüchtet worden sind, um den Frauen in dem Frauenlager von Ravensbrück zu gedenken. aufgenommen sind, ein Teil davon. Es geht aber auch darum, also einerseits vor Ort eine Situation und eine Verankerung dieses Gartens zu finden, der sich aber auch nach ganz Oberösterreich hinaus ziehen soll. Also da geht der Garten sozusagen wirklich in die Breite und wird auch begleitet wieder über eine Webseite, wo man sich auch noch einmal sozusagen erinnern kann, aber auch wo aktuellem Widerstand gedacht wird. Also auch diese Verbindung gibt es hier. Ja, damit bin ich am Ende von unserer Präsentation von den vier Projekten, die wir sehr intensiv diskutiert haben in der Jury, die jetzt in einer, also die natürlich als Ideen vorgelegen sind, jetzt aber wirklich auch in einer Ausformulierung, dass wir das gut diskutieren können. Die Jury findet am Freitag statt und ich denke, wir werden es am Montag bekannt geben. Ich möchte mich nochmal bei euch bedanken für diesen wirklich tollen Prozess, dieses Denkmal oder diese ganze Ausschreibung durchzugehen, aber auch eben euch zu betreuen. Ich glaube relativ intensiv, so dass wirklich vier extrem interessante Projekte herausgekommen sind, die überhaupt nicht so einem typischen Mahnmal, Gedächtnis scheinen. Gerade im Ursulinenhof, wir haben ja eben die Franz-Jürgen-Städter-Platte, die natürlich irgendwie auch ihrer Zeit geschuldet ist. Es ist sicher ein Projekt, wo es auch um Widerständigkeit geht und wir haben gesucht nach einer Eleganz der Hürden. Danke. Gut, wir haben als nächsten Punkt der Tagesordnung sozusagen drei Inputs zu dem Wettbewerb und ich möchte jetzt gerne das Wort an Verena Lorber geben. Als erstes, sie ist Historikerin und seit Oktober 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Franz und Franziska Jägerstätter Institut der katholischen Privatuniversität in Linz. Das heißt, ihr Arbeitsfeld ist geprägt vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sie hat sich darüber hinaus mit Migration von jüdischen GalizierInnen um 1900 und mit Arbeitsmigration nach Österreich in den 60er und 70er Jahren auseinandergesetzt. Sie ist Bibliothekarin und hat eine Ausbildung zur Archivarin. Und ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kirche und Nationalsozialismus, Widerstand im christlichen Umfeld, Biografieforschung, Oral History sowie Frauen- und Geschlechtergeschichte. Bitte sehr. Dankeschön für die Einladung. Herzlich willkommen. Ich freue mich, dass ich heute meine Perspektive auf dieses Denkmal kundtun darf. Frauen haben Spuren in der Geschichte hinterlassen und ich sehe jetzt in diesem Denkmal eine große Chance, dass man das jetzt auch in der öffentlichen Wahrnehmung verankern kann und auch in gewisser Maßen eine Leerstelle schließen kann damit. Denn ein Denkmal regt immer dazu an, sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Und das zeigt sich bereits in der Vorgeschichte, sprich wie es überhaupt zum Entschluss kommt, dass ein Denkmal entstehen soll, welche Kontroversen es in der Diskussion gibt, aber auch wie steinig der Weg sein kann, bis es zur Umsetzung kommt, wie man vielleicht auch hier an der Zeitdauer bei diesem Denkmal sieht oder eben auch, wenn man das Beispiel nennt, das sehr umstrittene Denkmal, was 2018 in Wien für sogenannte Trümmerfrauen errichtet worden ist auf Initiative der FPÖ, die diesen Antrag schon 1986 eingebracht haben und dieses Denkmal einen sehr einseitigen Blick eigentlich auf Frauen eröffnet, wo Trümmerfrauen unter Anführungszeichen gesetzt als Heldinnen des Wiederaufbaus dargestellt werden, aber vollkommen dabei ausgeblendet wird, dass viele ehemalige Nationalsozialistinnen zum Wiederaufbau auch zwangsverpflichtet worden sind. Das jetzt in Linz geplante Denkmal bietet die Möglichkeit, dass man die Tatsache, dass viele Frauen widerständig waren, nonkonform im Sinne des totalitären NS-Anspruchs handelten und dabei ihr Leben, aber eben auch das Leben ihres Umfeldes riskierten, einfach auch ins kollektive Gedächtnis einzuschreiben. Und damit meine ich, dass ein kollektiv geteiltes Wissen über weiblichen Widerstand geschaffen werden kann. Und es gilt dem jetzt, die Spuren von Frauen in der Geschichte sichtbar zu machen und diesen auch im konkreten Fall jetzt eine Gegenerzählung zum durchaus männlich konnotierten Widerstand zu liefern und auch den männlichen Blick auf dieses Thema aufzubrechen. Eine der größten Herausforderungen bei einem heutigen Denkmal sehe ich darin, dass es eben nicht der Schlusspunkt einer so wichtigen Auseinandersetzung darstellt, sondern und auch nicht einfach nur zu einem Objekt im öffentlichen Raum wird. Robert Musil hat bereits angemerkt, ich zitiere, das Auffallendste an Denkmälern sei, dass man sie nicht bemerkt. Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar wäre wie Denkmäler. Und das heißt, ein Denkmal alleine reicht nicht aus. Die Bedeutung dessen muss ihm immer wieder vergegenwärtigt werden. Und ein wesentlicher Schritt dazu ist mit Sicherheit die Publikation, die jetzt demnächst entsteht. Aber ich denke, es braucht auch mehr Aktivitäten wie historische Stadtführungen, beispielsweise Diskussionsrunden, Gedenkveranstaltungen, um einfach die Bedeutung so eines Denkmals auch immer wieder in Diskussion zu stellen. Denn nur durch eine aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte ist es auch möglich, dass man neue Perspektiven auf die Vergangenheit schaffen kann und die Beteiligung von Frauen an Widerstand auch in der Erinnerungskultur einschreiben kann. Erinnerung ist immer etwas mehrdeutiges, etwas prozesshaftes und die Sichtweise auf Vergangenheit ist wandelbar und es kann eben auch durchaus zu Neubewertungen kommen, was sich gerade eben auch in aktuellen Debatten um Denkmäler im Zusammenhang beispielsweise mit der Kolonialgeschichte zeigt oder eben auch, wenn es darum geht, um die Sichtbarmachung von Frauen generell im öffentlichen Raum. Wünschenswert wäre es, wenn mit diesem Denkmal auch Fragen aufgeworfen wären, unterschiedliche Erzählstränge angeboten und Diskussionsräume geöffnet werden. So wie es auch in der aktuellen Denkmaldebatte gefordert wird. Heidemarie Uhl, eine österreichische Historikerin, hat auch in der Debatte um Denkmäler den Aspekt der Zukunftsfähigkeit eingebracht. Also dass es eben auch immer darum geht, die Auseinandersetzung offen zu halten, auch für weitere Generationen. Das ist persönlich ein sehr wesentlicher Aspekt bei Denkmälern, finde ich. Und gerade heute, wenn eben auf Personen des Widerstands wie auf Sophie Scholl bei Anti-Corona-Demonstrationen rückgegriffen wird und diese Personen einfach aus ihrer historischen Verortung genommen werden, ist es eben wichtig, dass man auch, wenn man sich mit Widerstand auseinandersetzt, ganz viel Aufklärungsarbeit auch betreibt. Den Widerstand in einer Demokratie und einer Diktatur können einfach nicht miteinander verglichen werden. und einer Diktatur können einfach nicht miteinander verglichen werden. Im NS-Regime wurde jede Form oppositionellen Handelns bestraft, wenn man an das Heimtücke-Gesetz denkt, wo einfach kritische Aussagen oder Witze über Adolf Hitler zu Inhaftierungen oder eben auch Schlimmeren geführt haben. Und an dieser Stelle kommt ihm jetzt zu einem Denkmal auch ein Auftrag der historischen Bildung zu. Denn mit der kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Widerstand kann man eben auch durchaus Lehren für die Gegenwart sowie für die Zukunft ableiten. Und das verbindet jetzt oder knüpft auch ein bisschen an meine aktuelle Tätigkeit am Franz und Franziska Jägerstätter Institut an, wo wir uns eben der Geschichte des Wehrdienstverweigerers Franz Jägerstätter widmen, auf sein Schicksal in einer Gedenktafel am Ursulinenhof verwiesen wird. Nächstes Jahr erscheint eine digitale Edition seines schriftlichen Nachlasses, was eine neue Interpretation oder einfach einen neuen Blick auf die Person Jägerstädter eröffnet. Aber das braucht eben auch Möglichkeiten der Vermittlung und deswegen haben wir jetzt bei unserem Institut ein neues Projekt geschaffen, wo es eben einfach geht, wie man quasi den Widerstand Jägerstädters auch historisch in die historische, religiöse, ethische Bildung integrieren kann. Und das heißt jetzt, Bildungsarbeit endet nicht mit einer Edition oder eben wie hier mit einem Denkmal, sondern muss aktiv weiter betrieben werden. Und es geht eben einfach um die Auseinandersetzung mit Geschichte und in einem nächsten Schritt eben auch darum, dass man sich fragt, was bedeutet es für die Gegenwart. Und gerade jetzt bei der Erinnerung an Widerstand ist es eben so wichtig aufzubrechen, dass es eben nicht nur einen heroischen, eher männlich-politisch-militärischen Widerstand gab, sondern, wie du vorher schon ausgeführt hast, vielfach Frauen beteiligt waren, deren Handlungen auch mit einem breiten Widerstandsbegriff oftmals überhaupt erst sichtbar werden. Und dieses Denkmal, finde ich, kann wirklich einen Beitrag dazu leisten, die Komplexität der Geschichte zu vermitteln, aber eben auch die Ambivalenzen abzubilden. Und wir neigen ja dazu, wenn man auf die Geschichte rückblickt, gern immer sozusagen in schwarz und weiß zu denken. Aber wenn man den Blick einmal genauer hinrichtet, dann sieht man eigentlich die ganzen unterschiedlichen Farbschattierungen und ich finde, es ist auch ein Auftrag dieses Denkmals, diese Ambivalenzen in der Geschichte zu vermitteln und auch ins kollektive Gedächtnis einzuschreiben. Wenn man jetzt den Blick auf Frauen wirft, so zeigt sich, dass Frauen im Nationalsozialismus nicht ausschließlich Opfer gewesen sind. Sie waren auch Mitläuferinnen, sie waren auch Täterinnen, aber sie waren eben auch Widerständige gegen den Nationalsozialismus und dann gilt es einfach diese Geschichte zu erzählen. Danke. Herzlichen Dank für den ersten Input, wo ich sehr viele Fragen rausgezogen habe, die wir nachher diskutieren können. Dann würde ich gerne überleiten zum zweiten Input von Brigitte Podgorchek, die Teil der Künstlerinnengruppe Prinspot ist. Sie arbeitet im Team seit 1984 in unterschiedlichen Medien. Als wichtige Werke für den öffentlichen Raum sind unter anderem die Platzgestaltung, es beim Nordico oder das Mahnmal Aspang Bahnhof, sowie die Entdeckung der Corridor in Brasdorf, Misfelbach zu nennen. Ihr künstlerisches Werk umfasst Architekturmodelle und Objekte, Landart, Fotografie und Film, Malerei und Zeichnung sowie Design. Brigitte ist wie vorhin schon gesagt Teil der Jury des Wettbewerbs. Wir brauchen leider ein paar Bilder dazu, um das deutlich Widerstand oder auch mit dem öffentlichen Raum. Das ist zum Beispiel das Mahnmal Aspang Bahnhof in Wien und das ist in einer Gegend, die sehr bewohnt ist. Also Menschen müssen täglich mit diesem Mahnmal, sind sie konfrontiert und uns war es sehr wichtig, dass es sich sehr integriert. Das ist jetzt nicht. Hier sieht man es. Und es ist ganz simpel, es sind die beiden Schienen. Es gibt ganz wenig Text. Kinder können das lesen, Menschen, die nicht Deutsch sprechen oder die wenig Deutsch sprechen. sprechen, es muss in der Vermittlung für uns so einfach und so übertragbar sein, aber trotzdem so prägnant, dass jeder weiß, was hier passiert oder hier an diesem Ort passiert ist. Also das finden wir für die Entstehung einer derartigen Erinnerung sehr, sehr wichtig. Ich mache es jetzt nur ganz kurz, das nicht. Hier sieht man es hinten. Hier sieht man ganz einfach, es sind drei Zitate, es sind die Schienen, es ist der Block und es ist die Brücke, wo die Menschen geteilt wurden. Die werden sofort erschossen und die anderen kommen zum Arbeitslager. Am Mannmann steht nicht mehr drauf als der Name, wie viele Transporte von wann bis wann, wie viele Truppe und wie viele Übergebende. Das ist jetzt was anderes. Ich habe dieses Beispiel deshalb gewählt, weil an den Schienen sieht man, hier sind 40.000 Gehortierte. Und wie man hier sieht, hat eine Familie schon Platz genommen, um ein kleines Picknick zu machen. Das könnte man natürlich jetzt für anstößig betrachten, aber es ist auch so, dass die Kinder mit diesem Mahnmal leben. Sie laufen auf den Schienen, diese Brücke ist auch für die Menschen, die Rollstuhl benutzen müssen. Und irgendwann ist es mir selbst schon passiert, dass die Kinder da sind und zu lesen beginnen. Eben diese kleinen Worte oder mit Menschen gefragt haben, was es dann bedeutet oder nicht. Und ich habe zugehört, wenn ich es gesehen habe. Und das finde ich sehr wichtig bei der Umsetzung in den öffentlichen Raum, dass es einen Denkanstoß gibt für Menschen, die über sowas nicht nachdenken möchten. Das ist ein anderes Beispiel, das haben wir in Frankreich gemacht, das ist in Dieppe, das ist eine temporäre Arbeit. Und zwar, da ging es um Migration und das ist im Hafen von Dieppe und das ist genau an der Schnittstelle hier, also der bessere Teil von Dieppe und Migranten müssen meist über diesen Weg gehen. Wir haben einen Teppich ausgerollt, 50 Meter lang, eine Einladung, die leider keine Einladung ist. Man sieht es hier, sie gehen dann durch ein fiktives Haus, sie haben scheinbar ein Dach über dem Kopf, aber der Teppich führt ins Wasser. Und das war so deutlich, dass wir von einigen Migranten, mit denen wir gesprochen haben, die uns gesagt haben, sie wissen genau, was wir meinen. Es ist eine Einladung, aber es ist auch keine. Entschuldigung, genau. Ja, das war es eigentlich schon. Hier sieht man es nochmal. Dieses andere, ich habe noch ein Beispiel mit, das auch sehr prägnant ist. Und das war in St. Gallen zur Regionale, hat man uns gebeten etwas zu einem Kriegerdenkmal zu machen. Das war vor der Kirche, Peter Oswald war damals der Kurator und der hat uns gebeten, ob wir nicht zum Kriegerdenkmal was machen könnten, um diese Diskussion einmal aufzubrechen, was das eigentlich ist. Es sind ja auf den Kriegerdenkmälen in Österreich nur die Krieger vertreten, es sind nicht die Menschen vertreten, die diesen Krieg mitgetragen haben. Die sind nicht da. Und es ist immer so von den Rechten so eine, es ist schon ein Spiegel einer Gesellschaft, diese zahlreichen Kriegerdenkmäler, die wir sehr einseitig betrachtet, den Krieg in jedem Ort haben. Und wir haben damals nichts anderes gemacht, als einen Schwan mit einem verlängerten Hals oben an die Spitze zu legen. Und ich muss sagen, wir hatten noch nie so viel Konfrontation wie mit diesem kleinen Eingriff. Im Guten und im Bösen ist an diesem Schwan niemand vorbeigekommen. Das war ganz einfach und es hat eine unglaubliche Diskussion ausgelöst. Ein Riesenstreit, viele Menschen haben es verstanden. Die Kinder sind vorbeigelaufen, die haben gedacht, eine Gans hängt dort oben, aber es hat jeder gesehen und jeder hat darauf reagiert. ganz hängt dort oben, aber es hat jeder gesehen und jeder hat darauf reagiert und das halte ich für ganz wichtig und besonders in Österreich, wo wir so viele von diesen Städten haben, die wirklich nur sehr einseitig beleuchtet sind. Das war es eigentlich schon. Vielen Dank für die Darstellung. Gut, dann komme ich zum letzten Input von Ona Valerius-Jardas, Feministin, Künstlerin, Kulturtäterin und unter anderem bei der Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur 52% als Geschäftsführerin tätig. frauenpolitischen Allianz-Initiativen. Sie ist Initiatoren der transkulturellen Allianz Feminismus und Krawall. Ihre Themen sind Feminismus, Individualismus, Kollektivismus, Jugendkulturen, Alternativbewegungen, kulturelle Öffentlichkeit und Systemkritik, die sie mit den Mitteln der bildenden Kunst und der neuen Medien bearbeitet. Bitte sehr, Robin. Danke. Als Letzte ist es immer ein bisschen schwierig. Ich hoffe, es wurde nicht schon alles gesagt bei so brillanten Vorrednerinnen, aber ich versuche mich. Also das Wort Denkmal an sich lädt ja schon dazu ein, darüber nachzudenken. Deshalb möchte ich Sie einladen, mit mir mitzudenken. von Männern dargestellt sind, wurde jetzt schon mehrfach gesagt. Männer in Bewegung, Männer in heroischen Büsten, Balkone, wo Männer sprachen oder Gedenktafeln, die auf verstaubte männliche Leistungen oder Verbrechen hinweisen. Das ist sozusagen das, was wir im Stadtbild gerne finden. Das Denkmal in dem Kontext für mich als Sinnbild des Patriarchats kombiniert mit dem maskulinen Substantiv Widerstand, was so viel bedeutet wie sich widersetzen, sich entgegenstellen, mündet dann in der Wortkonstruktion Widerstandsdenkmal. Widerstandsdenkmal. Aus feministischer Perspektive auch ein Oxymoron, also quasi Begriffe, die sich eigentlich widersprechen. Denn ein Denkmal zu erschaffen ist immer auch Wiedergutmachungspolitik und eben nicht Widerstand. Pauline Haushofer schreibt in ihrem autobiografischen Roman Die Wand, es ist schrecklich schwer, gerecht zu sein zu seiner eigenen Vergangenheit. Umgelegt auf die kollektive Identität und Zugehörigkeit Österreichs im Nationalsozialismus bestätigt sich Haushofers Aussage, da wir uns nach wie vor in einer Debatte wiederfinden, in der ein Opfermythos konstruiert wird, der beinhaltet, dass der Genozid an sechs Millionen Menschen bereits aufgearbeitet und angemessen bearbeitet wurde. Dieses nationale Selbstbildnis innerhalb der Erinnerungskultur bildet den Nährboden für Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus. Ein Denkmal zu erschaffen, das den ermordeten und überlebenden Widerstandskämpferinnen gerecht wird, kann es demzufolge nicht geben, bevor eine gerechte Wiedergutmachung im österreichischen Umgang mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus geleistet wurde. Die meisten Widerstandskämpferinnen und die unzähligen Opfer der Nazis wurden weder angemessen durch die Republik entschädigt oder ihre Geschichten aufgearbeitet. Das betrifft nicht nur Frauen, auch Männer, Trans und diverse Personen. Auch die Traumatisierung der großteils weiblichen Bevölkerung durch Vergewaltigung und Ausbeutung, auch durch die Besatzungsmächte und durch viele andere, findet bisher weder im Diskurs der Erinnerungskultur noch im öffentlichen Raum Platz. Wie kann also die Kunst dem Widerstand der Frauen in Oberösterreich gegen das NS-Regime gerecht werden, wenn die Politik versagt? Was ist zu tun? I'm no longer accepting the things I cannot change. I am changing the things I cannot accept, meint Angela Davis. historischer belasteter Denkmäler, Straßennamen oder Gebäude finden zurzeit Einzug in die Auseinandersetzung um Erinnerungskultur und Widerstand. Aber wie kann Erinnerungskultur mit intersektionalen Perspektiven, also multiplen Ungleichheits- und Unterdrückungsverhältnissen analysiert, veranschaulicht und nachvollziehbar gemacht werden? Wie kompensieren wir den Verlust von Zeitzeuginnen? Wie kann auch eine jüngere Generation durch ein Denkmal angesprochen werden? Und wie kann es vermieden werden, Erinnerungskultur politisch zu instrumentalisieren? Dafür braucht es Freiräume, um nachzudenken, historische Zusammenhänge zu erkennen, zu diskutieren. Gleichzeitig braucht es Mut und Risiko, um kreative Visionen zu entwickeln und wissensbasierte Entscheidungsoptionen abzuwägen. Also eine prozesshafte und gesamtgesellschaftliche Aufarbeitung der vielen. Von Wissenschaftlerinnen, Theoretikerinnen, Philosophinnen, Künstlerinnen, Migrantinnen, der Arbeiterinnenklasse. Es gibt sie bisher nur in Ansätzen, diese gemeinsamen Thinktanks, wo Diskurse zwischen minorisierten Gruppen und Mehrheitsangehörigen auf Augenhöhe überhaupt stattfinden können. Um einen kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft zu gewährleisten, kann Erinnerungskultur eigentlich nur in einer permanenten Veränderung gedacht werden und als Ergebnis ständiger Diskussion verstanden werden. Die Bedeutung von Erinnerungskultur hinsichtlich unmittelbarem räumlichen, zeitlichen und politischen Kontext in Linz möchte ich anhand einer aktuellen Anekdote erzählen. Erinnerungskultur zog auch in der Debatte um die Benennung der neuen Linzer Donaubrücke ein. Von 52 haben wir eine Kampagne gemacht, wo wir dazu aufriefen, dass die Brücke, die neue Donaubrücke nach einer Frauenpersönlichkeit, Frau mit Sternchen, benannt werden soll. Die Kampagne wurde von den Grünen aufgegriffen und in den Gemeinderat gebracht, wo dann über die Benennung der Brücke abgestimmt wurde. Ein weiteres Mal wurde deutlich, dass sich der Großteil der Linzer Stadtpolitik vor Frauenpersönlichkeiten fürchtet. Personennamen von Frauen wurden gegenüber der Öffentlichkeit, und das ist jetzt ein Zitat, als problematisch ausgemacht, würden sie ja nur einen bestimmten Teil unserer Gesellschaft abbilden. Fazit. Die neue Linzer Donaubrücke entgegen vieler Zusprüche aus der Bevölkerung, von den Medien usw. wurde nicht nach Johanna Donal, Ute Bock oder der Widerstandskämpferin und frauenpolitischen Aktivistin Anna Gröblinger benannt. Nein, das Patriarchat entschied sich symbolisch für den alten Namen Eisenbahnbrücke. Obgleich sich die nächsten Generationen wahrscheinlich fragen werden, warum eine Brücke, über die weder eine Bahn fährt noch aus Eisen ist, Eisenbahnbrücke heißt. Ja, wir schreiben Linz 2021 und die Boomer sitzen nach wie vor an den Machtzentren. Eine Umbenennung des OK-Platzes als zukünftiger Ort für die Erinnerung an die widerständigen Taten, für die Erinnerung an die widerständigen Taten, Haltungen, Aktionen und Ideen von Frauen in Oberösterreich während der NS-Zeit, würde zum Beispiel auch ein Zeichen setzen, sich nicht nur an der Debatte, sondern auch aktiv an Veränderung zu beteiligen. Es würde auch bedeuten, einer nächsten Generation zu zeigen, dass Widerstand nicht vergessen wird, auch wenn der Akt des Widerstands oft bedeutet, geächtet zu werden. Als Beispiel dafür möchte ich Greta Thunberg erwähnen, wo Widerstand nur durch den eigenen Körper ausgelöst wurde. Es waren natürlich auch die Grundvoraussetzungen dafür geschaffen. Aus freien Stücken nach Butler konnte es ausgeführt werden, ohne Angst vor Polizeigewalt oder politischer Zensur. Diese Form des Widerstands, diese Formen Zeichen zu setzen, sind auch eine aktive Beteiligung an Veränderung. Wir von 52 verstehen die Bürgerinnen als Eigentümerinnen des öffentlichen Raums, die gewählten politischen Vertreterinnen als Verwalter und Erhalterinnen. Der Auftrag der Kunst wird hier sein, den Ort als unmittelbaren Erfahrungsraum zu gestalten und damit Platz zu schaffen, nicht nur für Erinnerung, sondern auch den Raum für neuen Widerstand zu verankern. Insofern ist es auch, glaube ich, kein Zufall, dass die Initiative zu diesem Widerstandsdenkmal auf der Initiative von Frauen beruht und dass wir in Linz hoffentlich bald auch in der Innenstadt und nicht versteckt in der Peripherie ein feministisches, widerständiges Denkmal haben, das den Frauen, den Diversen und allen, die sich mitgemeint fühlen, ein Zeichen setzt. Dankeschön. Vielen Dank für die schönen, provokanten Thesen. Ich frage einfach schon mal in die Runde, gibt es vielleicht schon Fragen aus dem Publikum, Anmerkungen aus dem Publikum? Sonst würde ich jetzt einfach nochmal eine Frage stellen an alle Diskutantinnen. Also was sich so gezeigt hat in euren Beiträgen und Inputs ist, dass es auf gar keinen Fall ein statisches Denkmal werden soll, sondern dass es ein Denkmal werden soll, das diskursiv ist, das auch immer aktuelle Diskussionen, Strömungen einbezieht, dass es irgendwie vielleicht sogar temporär sein soll. Aber ich stelle mir dann immer die Frage, warum soll ein Denkmal, das Frauen ehren und würdigen sollen, die im Widerstand waren, warum soll das jetzt ausgerechnet temporär und diskursiv sein? Warum kann man sie nicht auch einfach mal setzen? Ich weiß nicht, wer daran antworten möchte. und diskursiv sein. Warum kann man sie nicht auch einfach mal setzen? Ich habe immer wieder jetzt auch rausgehört, dass auch ein Denkmal temporär sein kann und sich eben verändern kann und reagieren soll auf die aktuellen Diskussionen und dadurch muss es ja irgendwie sehr veränderlich sein. Das ist für mich ein Widerspruch, eine Setzung, eine Würdigung und eine Veränderlichkeit. Lässt sich das auflösen? Also, wo ich jetzt anfangen darf, ich finde, temporär soll es auf keinen Fall sein, weil genau das ist das, was man so ganz oft in der Geschichte hat. Man arbeitet Themen unter Anführungszeichen temporär irgendwie ab und damit ist es dann erledigt und es verfolgt aber keine Auseinandersetzung wirklich, damit keine Einschreibung in die Erinnerungskultur. in die Erinnerungskultur. Aber ich glaube einfach, man kann den Bogen dadurch spannen, wenn man das Denkmal auch weiter bespielt, dass man das Thema in die Gegenwart holt und das ist für mich der Konnex, der mich diese beiden Punkte dann wieder verbinden kann. Vielleicht noch wer anders? Also ich habe das jetzt auch so verstanden, dass das temporäre eben nicht so gemeint ist, dass es aus all den Stimmen eben nicht dabei bleibt, jetzt ein Denkmal irgendwo hinzustellen oder eine künstlerische Arbeit und dann geht man wieder nach Hause und ist zufrieden, dass das passiert ist, sondern dass es weitergeht, dass es weiterentwickelt wird, dass daran auch weiter Veranstaltungen, Diskussionen, Debatten oder im besten Fall sich ein Raum entwickelt, wo wieder Widerstand entstehen kann und dass das sozusagen eine temporäre Veränderung auch für die Zukunft bedeutet, das wäre, denke ich, sehr wichtig und das habe ich jetzt so rausgelesen und eine große Aufgabe für so ein Projekt. Ja, und ich glaube, indem wir in die zweite Runde gegangen sind, haben wir ja auch beschlossen, Werke auszuwählen, die zwar ein Zeichen am Ort setzen, aber eben diskursiv bleiben und lebendig. Also das war schon, das glaube ich, haben wir alle so gedacht. in einer künstlerischen Arbeit, also sozusagen eine Kunst im öffentlichen Raum, soll, wenn sie sich mit so einem Thema beschäftigt, auch eine radikale künstlerische Setzung sein. Ich glaube nicht, dass ein Kunstwerk jetzt all die Dinge tragen kann. Das ist auch nicht die Aufgabe. Aber es kann einen Ort schaffen und es kann sozusagen anregen, es kann anstoßen und es kann natürlich aktualisiert werden. Aber nicht im Sinne von einer künstlerischen Aktualisierung in dem Sinn, sondern eben auch einer diskursiven Begleitung. Ich sehe das fast so als wie ein Auftrag, die Diskussionen, die jetzt so, oder die Inputs, die kamen an uns, dass wir sozusagen versuchen, diese diskursive Begleitung, oder Begleitung des Diskursives, um so ein Thema am Köcheln zu halten und immer wieder aufzugreifen und Kooperationen zu diskutieren und in Grusien zu veranstalten. Vielleicht ist es ein Auftrag nicht nur an uns, die wir hier vorne sitzen, sondern vielleicht an alle, die hier sitzen, die sich für das Thema interessieren und da vielleicht auch mitarbeiten wollen. Also insofern, weil ich glaube nicht, dass eine, also auch von den vorgeschlagenen Einreichungen, Also auch von den vorgeschlagenen Einreichungen, von den Einreichungen jetzt, diese Einreichungen, diese vielen Ansprüche, die jetzt an so ein Denkmal oder an eine künstlerische Arbeit zu diesem Thema gestellt wurden, in irgendeiner Form leisten können. Also das braucht, glaube ich, eine viel größere Zusammenarbeit dafür. Also ergänzen würde ich gern, ich hoffe im Namen von 52, weil die Kollegin sitzt dort. Ich glaube für uns wäre es ein Erfolg, wenn sozusagen in Zukunft feministische oder antirassistische Demos vom OK-Pl gehen weil das ist der place to be vor widerstand ich bin mir gar nicht sicher also symposien alles gut das braucht es auch alles aber da werden wir sozusagen da wo es verankert sein sollte also sozusagen den ok-Platz als einen Ort, einen oberösterreichischen Ort zu nehmen und umzudefinieren. Vielleicht müssen wir wirklich kämpfen dann noch für eine Umbenennung. Es gab im Vorfeld und in den Diskussionen um das Denkmal auch natürlich die Frage, Und in den Diskussionen um das Denkmal auch natürlich die Frage, der OK-Platz ist so ein Platz, der gerne besucht wird, wo man gerne abends sitzt und ein Bier trinkt. Was wird aus dem Platz, wenn der jetzt mit Brennnesseln zum Beispiel bedeckt ist oder wenn wir durch Schreie gestört werden, durch Aufschreie gestört werden, ist es dann noch der Platz, wo man sich trifft am Abend und den man genießen kann. Ist einer der wenigen Plätze, die funktionieren, die dann für feministischen Widerstand stehen sollen. Ist es ein Widerspruch oder ist es gut? Aber das ist ja das, was ich gemeint habe. Die Leute leben ja in gewissen Gründen. Und sie reagieren darauf. Beim Mahnmal gibt es zum Beispiel das Phänomen, rundherum ist alles gespräht. Auf dem Mahnmal bisher kein einziger Spray. Es steht nicht dort, Sprayen verboten. Irgendwie scheint das eine Grenze zu sein. Und sie sind aber jeden Tag damit. Oder bei diesem Teppich. Die wussten genau was gemeint ist. Es ist eine Einladung, es ist nur Denkanstöße und wenn das funktioniert, ist das dann schon ziemlich viel. Also jetzt am OK-Platz, dass Menschen verstehen und sagen, ah, hier, dieses Megafon, das wie ein Tore aussieht. Der OK-Platz ist ein extrem lebendiger Ort. Wir haben den wirklich auch studiert und lange auch überlegt, wie wir den von einem aufgeschütteten Sandplatz umgestalten können, der keinen Namen hatte, bis eigentlich das Areal des ehemaligen Ursulinenklosters baulich durch diesen Büroregel eigentlich geschlossen worden ist und ist erst 2006 oder 2007 eben als OK-Platz umbenannt worden. Ich finde es wichtig, dass der Platz der Kunst gewidmet ist. Das ist für mich das Wichtigste. Ob der sich jetzt umbenennen muss, um wirklich einer der wenigen urbanen Plätze in dieser Landeshauptstadt zu sein, das weiß ich nicht. Was es auf jeden Fall hat, ist ein interessantes Raumgefüge, in dem sehr viel zusammenkommt. Also das ehemalige Ursulinenkloster, das verlassen war. Es ist ein Ort der Bildung, es ist ein Ort der Kunst, es ist ein Ort, wo Menschen sich auch aufhalten können und der eine Form von Schutz hat. Es ist eine konsumfreie Zone und ich denke auch eine große Setzung vertragt dieser Platz, weil er soll sich auch wieder verändern. Also er war nie statisch und er erfährt jetzt wieder eine Transformation, was absolut wichtig ist. Und er ist ja auch sozusagen ein Platz, der vielen Menschen gehört. Den ganzen Anrainern, aber auch, was weiß ich, die Leute in der Tiefgarage. Ja, und so divers. Extrem divers, ja. Sie kommen vom Land, die einen trinken Kaffee, die einen wissen, was Kultur ist, die anderen beschäftigen sich weniger. Sie kommen aber trotzdem am Okraplatz. Also insofern ist gerade an dem Ort so ein Stück wichtig. Ich finde das total spannend, die Diskussion. Einerseits die Frage von dem, was heißt denn Denkmal? Was bedeutet das als Ort? Was bedeutet sozusagen das Temporere? Geht es jetzt wirklich sozusagen immer etwas Temporeres oder geht es darum, einfach das Repräsentative eines Denkmals in Frage zu stellen? Also was ich meine ist, als erstes einmal die Frage, wie denkt man Raum? Muss man Raum so denken, dass Raum irgendwie ein Schachtel ist, der irgendwie seine Koordinaten hat und Zeit ein Faktor ist? Das sind alles Ausgangspunkte, die uns sozusagen ein Gerüst liefern, uns zu orientieren, wenn man das aufbricht. Also ich wollte da einer Raumsoziologie, Martina Löw, hier großartig Gedanken, die sagt, braucht man überhaupt nicht denken, lassen wir uns mal weg. eine Gleichzeitigkeit möglich, von dem es einen Ort gibt, an dem etwas stattfindet, was eine künstlerische Setzung ist und gleichzeitig eine Ausbreitung. Und erinnern, jenseits der Repräsentation tun wir alle in uns selbst. Wir sind die Personen, die die Erinnerung tragen. Und das finde ich natürlich sozusagen, das ist das Spannende, was du, Brigitte, sagst, die Menschen, die dort sind und die dann mit den Kindern, die dann die Buchstaben fühlen, und dann geht es sozusagen um das Entwickeln deren Interesse. Und ich glaube schon, dass man sozusagen, dass ich in allen Projekten und in vielen, die ich jetzt präsentiert sehe und die ihr ausgesucht habt, sehr wohl auch den Ansatz sieht, wie kommunizieren wir weiter und gehen über diesen statischen Ort hinaus. Es gibt ganz viele Versuche sozusagen und da ist sozusagen Raum und andererseits die Zeit, weil ich auch glaube, dass wir den Widerstand weitertragen, das ist das Interessante. Das wollte ich sagen. Sollte das jemand kommentieren? Okay, dann gehen wir zur nächsten Frage da hinten bei der Frau mit dem grauen Kleid. Ja, meiner Meinung nach besteht eine große Schwierigkeit beim Denkmal Darwin, wie konkret und voll so sehr bedenkt man die Frauen im nationalsozialistischen Widerstand sein. Gleichzeitig soll es natürlich nicht wirklich in die Gegenwart schlagen, und da, wie Sie es ja gerade gesagt haben, je mehr aktuelle Sprüngungen sozusagen mit hereingenommen werden, umso mehr verliert es sozusagen diese historische Dimension. Ich glaube, das ist wirklich schwierig, da eine gute Balance zu finden. Und das Zweite, was ich auch ansprechen möchte, bezüglich temporär, also mir gefällt zum Beispiel sehr gut diese Idee mit den Brennnesseln, aber per se ist das schon mal im Jahreswechsel temporär und zum anderen wage ich mir gar nicht auszumalen, was vielleicht für Reaktionen darauf gibt. Und da kann natürlich auch eingegriffen werden und die Brennnesseln sind entfernt oder vielleicht werden sie auch als despektierlich gesehen von manchen Mitbürgerinnen, was nur ein paar Brennnesseln hat man sozusagen für diese Frauen, denen man eigentlich Respekt zahlen möchte. Ich glaube, es ist ganz schwierig immer eine gute Materialität für das Denkmal zu finden, die auch eine gewisse Robustheit hat gegenüber Vandalismus, um das mal klar zu benennen. gegenüber Vandalismus, um das mal klar zu benennen. Und vielleicht ist die Brennnessel da aber eine gute Wahl und beständig. Aber jedenfalls, das wollte ich auch noch zu bedenken geben, bei den akustischen Lösungen, die mir natürlich auch gut gefallen, es sollte auch, ich denke an technische Ausfälle, die uns ja alle immer so begleiten. Es soll da für sich sprechen, ohne sie allein auf diese akustische Vermittlung zu verlassen, die natürlich sehr schön ist. Ja, das sind nur einige Anregungen zur Diskussion, vielleicht auch andere. Diskussion vielleicht auch an Andre. Vielleicht kurz diese Verbindung historischer Auftrag dieses Denkmals und Verbindung mit Gegenwart. Also klar, der historische Auftrag und ich glaube, den muss dieses Denkmal auch wirklich ganz klar vermitteln, was Widerstand in unterschiedlichen Kontexten heißt. Also ich glaube, da ist heutzutage so ein bisschen eine Verschwimmung oder Verrückung in gewisser Art und Weise passiert. Und ich glaube, das ist das Zentrale, dass man sich anschaut, Widerstand im Kontext desourage beispielsweise im Kontext einer Demokratie? Und ich glaube, das ist so die Möglichkeit, wie man das gut miteinander verbinden kann. Aber man muss das wirklich klarstellen, dass Widerstandshandlungen oder non-conformes Verhandeln einfach in einer Diktatur etwas anderes ist. Und dass das einfach mit ganz anderen Konsequenzen verbunden ist. Und das ist, glaube ich, der zentrale Aspekt des Denkmals. Aber ich glaube einfach, dass man trotzdem, wenn man sich mit Widerstand auseinandersetzt, es hat immer irgendwie so etwas Aktives. Also es regt irgendwie schon automatisch zum Denken an. Und das ist, glaube ich, das, was dieses Denkmal auch leisten kann, wie man es dann in die Gegenwart bringen kann. Ich würde auch gerne noch ergänzen, dass man sozusagen vielleicht auch nicht in das Fahrwasser fallen darf, dass dann das Frauendenkmal für Widerstandskämpferinnen alles erfüllen muss. Weil das ist auch wieder so klassisch, sozusagen, jetzt würde ich es eher als Wunschliste verstehen und natürlich die handelnden Künstlerinnen müssen dann entscheiden, was berücksichtigt wird und was nicht. Ich hätte den Wunsch, dass so etwas aktiv da ist, dass bei diesem Aufschwung einfach einem Aktionismus irgendwie Platz gemacht wird. Also man könnte ja auch ein jährliches Format einführen, wo es ein Budget gibt, wo wirklich eine Veranstaltung stattfinden kann, wo Menschen dann von diesem Platz auch eine Parade beginnen können. Also wo wirklich was eher in das Performative geht. Also das finde ich hat jetzt bei den Vorschlägen jetzt keinen Platz gehabt. Das ist auch okay, aber ich finde da verbindet sich halt viel. Das ist vielleicht temporär, aber irgendwie kann es ja wie so ein Gedenktag werden, der bespielt wird und der, glaube ich, auch für zukünftige Generationen immer eine Aktualität haben wird. So nur als Denkanstoß. Genau, das ist der Auftrag, der an uns ergeht. Aber da würde ich auch gerne, weil sozusagen das eine schließt ja das andere nicht aus. Das habe ich schon mitgenommen. Weil bei Feminismus und Krawall war ein ganz anderer Umgang mit Denkmälern zum Beispiel. Also wir haben 2015 ein ganzes Schiff durch die Stadt gezogen und vor das Rathaus gesetzt, nur mit Körper zu arbeiten. Aber da bin ich jetzt wieder bei vorher sozusagen. Eine Sache kann wahrscheinlich nicht alle Wünsche erfüllen und muss es, glaube ich, auch nicht. Ja, bitte. Ich teile das, was der Moritz gerade gesagt hat. Ich möchte aber nochmal eine Lanze dafür brechen, dass wir, was eben auch gesagt wurde, dass wir jetzt nicht anfangen und sagen, dass genau das Frauendenkmal nur aktionistisch ist oder dass da Aktionen stattfinden oder Performance ist. Ich finde es schon gut, dass es eine Materialität gibt, dass es ein Denkmal gibt, dass man was anschaut, dass es Metall, irgendwo rumsteht, eure Metallsprechrohr zum Beispiel, das ist ja ein Material, das wirkt ja auch unheimlich. Und das finde ich schon gut, dass es so einen Startpunkt für die Demos zum Beispiel gibt. Ich finde diese Materialität ist gerade bei uns auch sehr wichtig und das finde ich gut, dass es auch, also einige Vorschläge, die Sie vorgestellt haben, sind ja etwas zurückhaltend, aber trotzdem gibt es was zu sehen. Es werden die Pflastersteine aufgerissen und dann wächst da die Brennnessel draus. Das ist ja trotzdem ein Ort und das finde ich schon wichtig, dass es den gibt. In Ergänzung natürlich mit dem performativen, wo ich ja natürlich dabei bin. In Ergänzung natürlich mit dem performativen, wo ich ja natürlich dabei bin. Da könnte ich nur berichten auf den Diskussionsprozessen, dass es uns auch sehr wichtig war, wie wir den Wettbewerb konzipiert haben, dass es wirklich auch eine Verortung gibt, dass es eben nicht nur temporär ist, sondern dass man auch direkt an einem Ort mit einer Skulptur, mit einer Skulptur, mit einer Installation, die Frauen auch ehren kann und würdigen kann. Und dass es darüber hinaus aber eben auch noch zu Diskussionen anregen sollte. Das war im Ausschreibungstext schon so formuliert. Ja, dass es von den historischen Widerstandsfrauen eben auch sehr wohl in die jetzige zeit hinüber reichen kann und dass man da eine fortsetzung findet ich denke das war auch so angedacht immer ist auch sehr wichtig weil momentan ist es wahrscheinlich wird es immer wichtiger widerstand zu zeigen Und es war ein weiterer Punkt, der ganz wichtig ist, dass die Künstlerinnen, die einreichen, sich auch Gedanken machen über die Benennung. Dass es nicht unbedingt Denkmal oder Mahnmal eben heißt, sondern dass sie für sich selber eine Form und auch einen Titel finden für diesen Ort. Also dass das nicht von uns sozusagen vorgegeben und definiert wird. Also dass es sprachlich auch ein bewegliches Gelenk ist. Stimmt. Gibt es noch weitere Anmerkungen? Ja. Willi, bitte. Ja, ich möchte auch ganz gern nochmal anknüpfen an dem, was du, Angela, ganz am Anfang gesagt hast. Also ich finde es sehr spannend und auch sehr wichtig, dass jetzt anhand dieses Denkmals ein Diskurs offensichtlich stattfindet, auch in Linz. Was bedeutet ein Denkmal? Was kann das sein? Wie kann das aussehen? Wen repräsentiert es? Ich hätte mir das vielleicht gewünschtcht auch anhand eines anderen Denkmals. Also ich finde es ganz spannend, dass das jetzt ausgerechnet ein Denkmal für Frauen im Widerstand sein muss. was können diese Überlegungen, die jetzt natürlich für dieses Denkmal für Frauen im Widerstand errichtet wird, oder was müssen die sogar eigentlich dann weiterspielen oder spiegeln, wenn es um Denkmäler oder Mahnmale geht, die dann wieder eher männlich konnotiert sind oder patriarchal konnotiert sind. Weil sonst wäre das, finde ich, fast schon wieder ein bisschen naturalisierend, wenn wir hier von Weiblichkeit sprechen in einem nicht doppelten Sinn, sondern mittlerweile dreifachen Sinn, wenn ich an die Nonne denke, die Sie erwähnt haben, die selbstgestrickte Socken aus dem Fenster geworfen hat. Also da haben wir schon so ein bisschen eine Potenzierung von Weiblichkeitsbildern, die mir fast ein bisschen zu viel ist. Genau, danke. Auch an uns alle, alle Denkmäler, die je andiskutiert werden, wirklich auch kritisch zu diskutieren und die Diskussion auch einfließen zu lassen. Aber ich glaube, man kommt inzwischen fast nicht mehr drum herum, die aktuellen Denkmaldebatten einzubeziehen in so eine Diskussion. Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich denke, das wäre ein Armutszeugnis. Schon ist ja auch ein Spiegel einer Gesellschaft, und mittlerweile spiegeln wir ja doch breiter als vor 100 Jahren, als nur männliche Beispiele die Plätze belegt haben. Hoffentlich. Gut, gibt es noch weitere Anmerkungen? Nein, da ist noch einer. Gibt es noch weitere Anmerkungen? Kurze Frage, gibt es denn eigentlich so Überlegungen, wie man das auch kommuniziert, der Bevölkerung, den Passanten gegenüber? Also die Entwürfe waren jetzt alle sehr überzeugend, aber sie waren halt sehr überzeugend, wenn man gewusst hat, um was es geht. Wenn man aber nur vorbeigeht, kann ich mir sehr leicht vorstellen, dass man das Denkmal vielleicht gar nicht als solches überhaupt wahrnimmt und mich würde interessieren, wie man versuchen kann, das eben wirklich auch den Menschen auf der Straße nahezubringen. Diese Vermittlungsarbeit leisten die künstlerischen Beiträge und KünstlerInnen, die dahinter stehen, selber. Aber wir als Institution werden uns auf jeden Fall darum bemühen, dass es da auch noch weitergeht. Ich denke mal, es wird zu Beginn sicher sehr, wahrscheinlich auch kontroversiell diskutiert werden, egal welches. Das kann man sich vorstellen. Oder vielleicht ist es auch bei manchen stärker und bei anderen weniger. Das heißt, dass es sicher mal eine starke Setzung zu Beginn ist und dann braucht es natürlich sehr viel Vermittlung. Also ich habe, unsere Kolleginnen beschäftigen sich auch hier mit dem Ort sehr intensiv. Also man kann noch in das ehemalige Wehrmachtsgefängnis hineingehen, man kann in den Raum hineingehen, wo der Franz Jägerstetter war, die Marlène Haushofer war, Schülerin hier, also da gibt es wahnsinnig viel Geschichte. Haushofer war, Schülerin hier, also da gibt es wahnsinnig viel Geschichte und Vermittlung passiert, abgesehen von Text und von digitalen Medien vor allem persönlich. Also so, dass wirklich etwas passiert, passiert am meisten persönlich und es wird sicher am Platz genug Diskussion geben, also weil es eben so ein Ort ist, wo man sich trifft, wo man miteinander redet. Also wir sind da sehr zuversichtlich, dass wir diesen Auftrag dann gut hinbringen. Dann würde ich Sie einladen. Draußen haben wir Wein und Bier und es sind auch Künstlerinnen da es ist Mariel Rodriguez Sabrina Kerl, Katharina Struber sind da, die auch nochmal über ihre Arbeiten mit euch und ihnen sprechen können ich denke, ihr werdet euch mal zu eurer Arbeit oder zustellen damit alle wissen, wer ihr seid und ich freue mich weitergehen und vielen Dank euch allen für die Inputs und für die Diskussionen.