Frosin, das werktägliche Infomagazin von RadioFro auf 105,0. Herzlich willkommen zum Infomagazin Frosin. Es begrüßt Sie heute Marina Wetzelmeier. Vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich wie mir und sind auch ein bisschen froh, dass die Zeit nun zu Ende ist. Die Zeit der Plakatwälder, der Wahlduelle, Podiumsdiskussionen, Interviews und Wahlinfostände. Seit Sonntagabend liegen die Ergebnisse der oberösterreichischen Landtags-, Gemeinderats- und BürgermeisterInnenwahlen nun vor. Die Stimmen wurden also erhoben. Aber wie geht es jetzt weiter? Darüber spreche ich heute in der Sendung mit zwei Gästen im Studio und es soll euch ein bisschen darum gehen, dass wir den Wahlkampf etwas reflektieren, ein bisschen auch die Berichterstattung reflektieren. um ein konkretes, etwas spezielles Beispiel, und zwar um eine Stadt, wo das Wahlergebnis sich etwas von dem Landesergebnis abhebt, unterscheidet, und zwar die Stadt Wels. Kurz vorweg, in Wels konnte die FPÖ nämlich überlegene Erfolge feiern, ganz anders als auf der Landesebene, auf der Landesebene, wo sie ja doch einiges verloren hat an Stimmen. Der amtierende Bürgermeister von Wels, Andreas Rabl, wurde mit 60 Prozent der Stimmen eindeutig bestätigt und im Gemeinderat haben die Freiheitlichen auch dazu gewonnen und 46 Prozent erreicht. Beeindruckend und bzw. eher bedrückend finde ich die Wahlbeteiligung, die immer weiter sinkt. Ich habe mir daher die Frage gestellt, was das denn demokratiepolitisch überhaupt bedeutet, wenn so viele Stimmen bei den Wahlen gar nicht dabei sind. Ich werde aber da nicht jetzt alleine darüber philosophieren, sondern wie gesagt habe ich zwei Gäste ins Studio eingeladen. Und das ist einerseits Barbara Eidenberger, Politikredakteurin bei den oberösterreichischen Nachrichten. Herzlich willkommen. Danke für die Einladung. Und da ich ja selbst aus Wels bin, freue ich mich, dass Stefan Schiehauer heute da ist. Er ist Redaktionsleiter und Moderator bei WT1. Vielen Dank für die Einladung, Marina. Zu Beginn würde ich ganz gern eigentlich, bevor wir auf die Wahlergebnisse eingehen und auf das Politische ein bisschen über den journalistischen Alltag plaudern. Der war sicher in den letzten Wochen und Monaten auch sehr intensiv. Barbara Eidenberger, Sie haben einmal in einem Artikel einen Beobachter einer Elefantenrunde zitiert und der hat gesagt, gut wenn endlich Sonntag ist. Das war dann auch der Titel des Artikels. Haben Sie sich das auch ab und zu gedacht? Ja, natürlich denkt man sich das immer wieder in meinem Wahlkampf, weil die Themen ja doch sehr intensiv sind, die Tage sind lang. Die Politiker, die Parteien sind sehr, wie soll ich sagen, fordernd, auch in der Berichterstattung. Da geht es dann schon rund und man wartet ja auch selber als Bürgerin einfach gespannt, wie wird es ausgehen und wo laufen dann die Fäden wirklich zusammen. Natürlich denkt man sich manchmal gut, wenn der Wahlsonntag da ist, aber wie man jetzt sieht, das bedeutet ja noch gar nichts, weil auch danach ist es oft noch sehr spannend. Genau, es ist noch einiges offen zu diesem Zeitpunkt. Bei WT1 in Wels war es ja auch ein richtiger Wahlsommer. Es gab einige Wahlduelle zwischen den Kandidatinnen, also es gab eh nur eine Kandidatin und ansonsten nur Männer. Home-Stories zu den Kandidaten, eine Elefantenrunde. Wie intensiv war die Zeit jetzt bei WT1? Ja, es war natürlich sehr intensiv. Wie intensiv war die Zeit jetzt bei WT1? Ja, es war natürlich sehr intensiv. Zehn Wochen lang haben wir jeder gegen jeden, also von den Spitzenkandidaten der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen, die haben wir eingeladen zu Duellen gegeneinander, zehn Wochen lang über den ganzen Sommer, wie du angewähnt erwähnt hast, die Home Stories, die Elefantenrunde. Aber wenn es nach mir geht, könnte eigentlich jeden Sonntag Wahl sein. Die Parteien werden damit wahrscheinlich keine Freude haben mit dem Vorschlag, aber es ist, da tut sich etwas. Es ist ja oft so sechs Jahre lang so eine Periode, es ist oft viel Leerlauf auch dabei, viele Themen, die immer wieder auf den Tisch kommen und das Wahljahr, da geht es ans Eingemachte. Da werden dann auch keine Plattitüden rausgeworfen, sondern da wird teilweise auch gestritten. Die Parteien krachen aneinander und das ist für einen Journalisten doch etwas Schönes. Ja, es tut sich was. Das war ja in Wels dann auch besonders spannend. Auf das gehen wir dann ein. Mir ist nur trotzdem aufgefallen, gerade im Lokaljournalismus, zumindest zu Beginn des Wahlkampfs, hat man in Wels, wo ja die FPÖ sehr dominierend ist und der amtierende Bürgermeister Andreas Rabl, da hat es keinen Zweifel daran gegeben, dass der irgendwie abgewählt wird. Und das hat sich ja auch von den anderen Parteien, vor allem die Grünen, haben da einen Spitzenkandidaten aufgestellt, der ein recht aktiver Kritiker der Welser Stadtpolitik war. Ist das auch was, wo man als Lokaljournalist dann ein bisschen darauf hofft, dass da so richtig auch eine Konfrontation jetzt gibt? Also ich habe so das Gefühl gehabt, man hat sich darauf fokussiert, so schwarz-blau-grüne Konfrontation in Wels. Ja natürlich, das war quasi ab dem Moment, wo der Thomas Ramersdorfer nominiert wurde, haben ja viele auf dieses Duell gewartet. Das war auch bei uns so, auf dieses Elefantenduell FPÖ gegen Grüne. Also da treffen ja zwei Welten aufeinander und zwei Personen, die sich eigentlich beide kein Blatt vor den Mund nehmen, die sagen was sie denken und die auch in ihren Lagern eine breite Zustimmung haben. Und dieses Duell war dann aber dann trotzdem überraschend, sag ich einmal, friedlich. Die beiden haben dann doch ganz gut miteinander gekonnt, was sich viele nicht erwartet haben. Aber das war dann glaube ich auch ein Grund, warum auch die Grünen dann am Ende doch so gut auch abgeschnitten haben, weil die Wähler gesehen haben, der Thomas Ramersdorfer ist keiner, der nur draufhaut, der nur kritisiert, sondern auch einer, mit dem man konstruktiver diskutieren kann. Und das war auch in unserem Wahlduell so, es war auch zwischen FPÖ und den Grünen so. Es waren durchaus auch, sicher, es wurden Nettigkeiten ausgetauscht, aber es war doch eine sehr sachliche Ebene. Der Schmutzkübel-Wahlkampf, den sich viele erwartet haben, den hat es eigentlich nicht gegeben in Wels. Der Wahlkampf in Wels war eben recht friedlich. Barbara Einberger, wir haben vorhin auch schon kurz erwähnt oder vor der Sendung kurz darüber gesprochen, dass der Wahlkampf auch in Oberösterreich jetzt nicht so konfrontativ war, ein bisschen auch zahmer war, als man sich erwartet hat. Es ist auch das Wort gefallen, das glaube ich die Politologin Katrin Steiner-Hämmerle erwähnt hat. Es war ein Wohlfühl-Wahlkampf. Ist das so auch Ihr Eindruck? Ja, gerade zu Beginn des Sommers war dieser Eindruck sogar sehr stark. Die ÖVP hat ihn dann mit ihren Plakaten noch einmal verstärkt, wo sie schöne Bilder von Oberösterreich und fröhliche Menschen aus Oberösterreich plakatiert hat, ohne überhaupt ein Parteilogo dazuzustellen. Also da hat man schon gemerkt, die große Konfrontation sucht man nicht. Es hat sich dann ein bisschen verschärft, aber auch noch nicht so in dem Ausmaß, wie es viele erwartet haben. Man hätte ja glauben können, das wird eine große Richtungsentscheidung, schwarz-blau oder schwarz-grün und entsprechend intensiv wird da diskutiert. Das war aber nicht so, weil die ÖVP hat sich sehr abgehoben, auch im Wahlkampf hat sich auf diese Debatten gar nicht eingelassen, hat auch keine Signale ausgesendet, dass es eine Veränderung geben könnte, muss man ehrlicherweise sagen, sondern bleib so Oberösterreich war dann tatsächlich der Wahlspruch, der sich durchgezogen hat. Von dem her war dann eigentlich wenig Konfrontation. Es hat ein paar kleinere Aufflackern von Skandalen und Skandälchen gegeben, aber die haben tatsächlich nicht die breite Aufmerksamkeit bekommen und glaube ich haben auch die Wähler gar nicht so stark registriert, wie von manchen Parteien vielleicht gewünscht. Hat das vielleicht auch ein bisschen mit der Situation, in der wir gerade sind, zu tun, auch eben mit der Pandemie, dass man, es war ja doch auffällig, dass, Sie haben es erwähnt, auf den Plakaten wurde vor allem bei der ÖVP mit Kontinuität geworben. Bleib so, Österreich, wähl den Landeshauptmann. Also man hat so irgendwie signalisiert, wenn man die ÖVP wählt, dann bleibt alles gut, so war irgendwie der Eindruck. Hat man da tatsächlich auf die richtige Strategie gesetzt, dass man sagt, okay, in Krisenzeiten braucht man einfach Stabilität. Natürlich, also Corona ist und war das prägende Thema und das hat in diesem Wahlkampf natürlich eine extrem große Rolle gespielt. Niemand hat sich offensiv zu Corona geäußert oder wenn es nach den Parteien gegangen wäre, wäre kein einziger zum Thema Impfen zum Beispiel befragt worden. Nur man ist an diesem Thema nicht vorbeigekommen und deshalb hat auch kein anderes Thema wirklich Resonanz gefunden. Die Menschen sind gerade trotzdem immer noch in diesem Pandemie-Modus. Man fragt sich ständig, wie geht es weiter, wann ist dieses Thema endlich erledigt, auch für einen ganz persönlich. Und deshalb hat es natürlich auch nur dieses eine Thema gegeben. Und in einer Krise hat immer der Erste die besten Karten. Da steht den Menschen nicht der Sinn nach Veränderungen, nach Experimenten, nach etwas Neuem. Und auch vorher schon war der große Veränderungswille der Oberstreicherinnen und Oberstreicher nicht spürbar. Man war ja doch, und das haben auch viele Umfragen gezeigt, nicht so unzufrieden mit Schwarz-Blau. Das war ja in Wales ähnlich, Stefan Schiehauer. Also der Bürgermeister Andreas Rabl hat ja auch plakatiert, weiter tun, was richtig ist. Und offenbar hat es da aus der Bevölkerung ja breite Zustimmung dafür gegeben. Ist es jetzt so, also ist das so der Eindruck, den man da jetzt gewinnen kann, dass die Welserinnen und Welser mit den vergangenen sechs Jahren recht zufrieden waren? Ja, man muss das klar und deutlich sagen, der Bürgermeister hat jetzt sechs Jahre lang eigentlich keinen großen Fehler gemacht. Er hat sechs Jahre sehr souverän die Stadt regiert. Er hat es auch sehr geschickt angelegt, strategisch, weil vielleicht manche Themen, die unangenehm sind, wie der Sparkurs jetzt beim Magistrat oder die Reform, die Strukturreform, die waren dann doch am Anfang seiner Amtszeit und es waren dann am Ende auch sehr viele Wohlfühlthemen. Man hat die Innenstadt wieder auf Vordermann gebracht, die Fußgängerzone, der Kaiser-Josef-Platz wenige Wochen vor der Wahl neu eröffnet. Das sind natürlich auch lauter Punkte, die ihm in die Karten gespielt haben. Aber nichtsdestotrotz, auch ohne diesen Themen, glaube ich, wäre es kein Thema gewesen, dass er abgewählt wird. Er hat die Stadt auch gut nach außen vertreten, muss man auch sagen. Er kann sich artikulieren. Und was auch ein interessanter Punkt ist, er hat eben nicht jetzt wie die Landespartei, also der Manfred Heimbuchner, einen sehr Wischi-Waschi-Kurs, will ich fast sagen, beim Thema Corona angestimmt. Er hat klar gesagt, er ist geimpft. Für ihn persönlich bietet die Impfung Schutz. Und die FPÖ ist halt die Partei der freien Meinungen. Er hat sich aber nicht irgendwie hinreißen lassen, dass er jetzt da auf den Kickelkurs einschwenkt und sagt, er setzt auf Vitaminpräparate etc. Also er hat wirklich mit einer Sachpolitik regiert und hat seine Sache auch, ganz ehrlich gesagt, nicht schlecht gemacht. Es erinnert mich an einen Kommentar, den ich gehört habe oder auch gelesen habe von einem Bürger in Wels, der gesagt hat, der Bürgermeister hat sich ja keine Skandale geleistet, er macht seine Sache gut. Also reicht das schon, wenn man sich keinen Skandal leistet? Nein, es reicht nicht, aber ich habe es ja angesprochen, es waren ja auch große Themen dabei, die er umgesetzt hat, angefangen bei der Strukturreform, ein Thema, das nicht allen gefallen hat, aber was nötig war, weil da war ja einiger Aufholbedarf auch nach langen Jahren des Nichtstuns, möchte ich fast sagen. Dann hat er die Innenstadt wirklich eben auch herausgeputzt, das Greif hat neu eröffnet, das Greif wurde umgebaut, Thema Sicherheit, es wurden schon einige Punkte auch umgesetzt. Also Wels war sehr aktiv in den letzten sechs Jahren. Andererseits, wir haben jetzt davon gesprochen, dass die Leute dann doch haben sich für den gewohnten Weg entschieden haben, großteils für die Stabilität oder Kontinuität. Andererseits konnten ja auch kleinere Parteien punkten. Also ich denke auch an viele Gemeinden, wo zum Beispiel neue Bürgerlisten entstanden sind, neue Bewegungen und die dann plötzlich von null doch ein zweistelliges Ergebnis erlangt haben, da besteht dann doch wieder der Wunsch nach Veränderung. Oder Frau Eidenberger, wie schätzen Sie das? Oder kann man das nicht vergleichen? Es ist sehr schwer zu vergleichen und das hat man 2015 schon gesehen. Für mich war 2015 die Wahl der Bürgerlisten. Da sind plötzlich überall Bürgerlisten aufgepoppt und waren sehr erfolgreich. Teilweise haben sie ja auch in manchen Gemeinden sogar den Bürgermeister gestellt. Dieser Trend hat sich fortgesetzt. Tatsächlich ist es ja so, auf der Gemeindeebene spielt diese klassische Parteipolitik ja nicht so viel Rolle. Da geht sehr viel um Personen und man muss schon sagen, gerade, wie soll ich sagen, länger lang gediente Ortskaiser verpassen dann ab und an den Moment, wo es Zeit wäre für Veränderung und in dieses Loch stoßen dann oft die Bürgerlisten und sind eine willkommene Alternative. Wenn wir auch bei kleinen Parteien sind, also da gab es ja doch ein paar Neuerungen und zwar spreche ich da jetzt konkret auch vom Landtag. Da konnten die Neos eben erstmals, die sind jetzt das zweite Mal angetreten, aber konnten es schaffen in den Landtag einzuziehen und dann gibt es eine neue Partei, die impfkritische MFG, Menschenfreiheit Grundrechte, die jetzt auch, es wurde vorher schon geahnt, erahnt, dass die in den Landtag einzieht, aber nicht mit dieser Stärke. Das heißt, im Landtag gibt es ja jetzt eine Opposition, also das haben sich die Neos ja auch vorgenommen, dass sie sagen, jetzt sind sie Opposition. Wird das im Landtag auch einiges verändern jetzt? Wird das im Landtag auch einiges verändern jetzt? Ja, bestimmt. Also ich denke, der Ton wird, also wenn man sich bisher Landtagssitzungen zu Gemüte geführt hat, ich nehme an, das machen nicht viele Menschen, weil die sind lang und oft nicht sehr knackig, ich denke, das wird ein bisschen anders werden. Das werden mehr Themen aus der B kommen, auch mehr gesellschaftspolitische Themen, weil gerade die NEOS und vor allem diese MFG haben ja nicht klassisch landespolitische Themen, für die sie stehen, sondern ein bisschen allgemeiner. Gerade MFG steht gegen Corona-Maßnahmen, gegen Impfen, das ist keine Landesmaterie, das wird im Bund entschieden. Man kann aber auch davon ausgehen, dass sie die Bühne im Landtag selbstverständlich dafür nützen, diese Dinge zum Thema zu machen. Es gibt aber die zweite, ich möchte mal etwas sagen, macht politisch wichtigere Ebene, das ist die Landesregierung. Und dort ist nicht nur alles beim Alten, sondern sogar noch einmal die ÖVP-Stärke gefestigt. Man hat einen Landesrat dazugewonnen, der absolute Mehrheit in der Landesregierung. Und ja, dort wird tatsächlich dann entschieden. Und ja, dort wird tatsächlich dann entschieden. Und da haben NEOS und MFG aufgrund der sehr minderheitenfeindlichen Regelungen im obersteuischen Landtag wenig Möglichkeit, tatsächlich Einfluss zu nehmen. Interessant ist auch Linz, wo jetzt neun Parteien im Gemeinderat eingezogen sind oder einziehen werden. Das sind eben auch neben den größeren Parteien, die eh schon drin waren, dann auch NEOS, KPÖ, dann wieder die MFG, der Wandel und Linz Plus. Welche Rolle sehen Sie da für die kleinen Parteien im Gemeinderat? Ja, die kleinen Parteien definieren ja selbst oft ihre Rolle sehr richtig und sagen, sie wollen halt einfach lässig sein. Und das stimmt. Und das ist auch etwas, was die Demokratie gut verträgt und die Demokratie braucht. Ein bisschen nicht die nur ausgetretenen Pfade, man richtet sich in der bequemen Mehrheit, sondern es gibt ein paar, die schauen ab und an das eine oder andere ein bisschen genauer, stellen etwas mehr in Frage. Also das schadet gar nicht. Natürlich für die regierenden Parteien wird es schwieriger. Und bei neuen Parteien verliert man doch vielleicht auch als Bürgerin Bürger mal den Überblick, oder? Also der Linzer Landtag hat durchaus Potenzial, ein bisschen verwirrt zu sein, wer nun zu wem gehört. Kommen wir nochmal nach Wales. Und zwar, wir haben schon kurz darüber gesprochen, ganz klarer Sieg für die FPÖ. Ich fasse nur nochmal ganz kurz die anderen Ergebnisse zusammen und zwar die zweitplatzierte Partei ist die SPÖ, die liegt eigentlich relativ weit oder sehr weit hinter der FPÖ, nämlich hat sie 23,4 Prozent erreicht. Das ist aus Sicht der SPÖ natürlich enttäuschend, weil sie ja vor Rabel, also vor 2015 über Jahrzehnte die Stadt regiert hat. Die ÖVP ist etwas abgestürzt, wenn man es so formulieren kann. Etwas abgestürzt. Ja, bei 12,2 Prozent. 2015 hat sie noch 17 Prozent gehabt. Und die Welser Grünen, die können feiern, weil die haben eigentlich alle ihre Wahlziele erreicht. Erstens sind sie zweistellig geworden, also mit 10,7 Prozent. Sie haben ein Mandat im Gemeinderat dazugewonnen und stellen erstmals einen Stadtrat. Die Neos konnten sich nicht wirklich verbessern. Da bleibt eine Person im Gemeinderat bestehen und wir haben es genannt, die impfkritische MFG, die sitzt jetzt zukünftig dann auch im Welser Gemeinderat mit einer Person. Es sind insgesamt sieben Listen in Wels angetreten, es gibt auch noch die Welser Linke, die hat aber ein Prozent der Stimmen erhalten. Da ist sie eigentlich konstant geblieben zum letzten Ergebnis. Es waren jetzt viele Infos meinerseits. Vielleicht, Stefan Schiehauer, könnten Sie noch ein bisschen aus Ihrer Sicht zusammenfassen, was waren so Highlights oder das Spannende aus Ihrer Sicht bei dieser Wahl? Ja, es war ein sehr spannender Wahlsonntag, weil viele eben nicht damit gerechnet haben, wie es ausgehen wird, aber wie deutlich es im Endeffekt dann ausgehen wird. Es war im Velios dieses Wahlcenter, es waren auch die Spitzenkandidaten aller Parteien dort versammelt, bis auf die NEOS, die haben es leider nicht geschafft. Und wie dann also die Ergebnisse dann über die Leinwand geflackert sind, da hat es schon teilweise auch sehr entsetzte Gesichter gegeben bei den Kandidaten von der SPÖ und der ÖVP. Da muss man ja ganz ehrlich sagen, die haben bis zum Schluss auch davon gesprochen, dass sie in die Stichwahl einziehen wollen. Auch am Wahlsonntag selbst habe ich mit ihnen gesprochen und die haben gesagt, sie haben nur positives Feedback gehört und sie haben wirklich damit gerechnet, sie werden die zweitstärkste Kraft und ziehen auch in die Bürgermeisterstichwahl ein. Und da muss man dann schon sagen, das ist teilweise wirklich ein Leben an politische Parteien in einer Blase, in einer Babel, wo man dann nicht wirklich selbst reflektiert auch wie man dann wahrgenommen wird. Und es war leider so, dass die SPÖ und die ÖVP im Wahlkampf teilweise sehr blass aufgetreten sind. Und das war auch ein Mitgrund, glaube ich, warum die Grünen so gestärkt wurden, weil dann doch viele Wähler entweder von der ÖVP zur FPÖ abgewandert sind. Die haben dann gleich gesagt, ja, wenn wir diesen Kurs wählen, dann wählen wir doch gleich den Bürgermeister oder die FPÖ, weil die ÖVP hat sich ja sehr darauf versteift, diese Themenfelder vorzudringen. Es gab fast nur Verkehr und Sicherheitsthemen bei der ÖVP und das in einer Wirtschaftsstadt wie Wels, die doch Teil der stärksten Wirtschaftsregion Österreichs ist. Und die Unternehmen, die hat man irgendwie überhaupt nicht erreichen können. Das war, glaube ich, strategisch ein falscher Weg im Wahlkampf. Die SPÖ wiederum, die hatte, glaube ich, das Problem, dass die Petra Wimmer als Nationalratsabgeordnete dann in Wels dann doch weniger präsent war als andere Kandidaten, auch weniger bekannt war im Endeffekt wahrscheinlich und dass sie dann im Wahlkampf selbst auch sehr harmlos waren. Sie waren wenig offensiv, sie haben eigentlich nur Standardsätze wiederholt, immer die bekannten Aussagen getroffen. Man war wenig angriffslustig und das wurde am Ende dann abgestraft bei der Wahl. Und natürlich das größte Entsetzen war bei den Kandidaten, die ÖVP bei der Bürgermeisterwahl, sogar hinter den Grünen, hinter Thomas Ramersdorfer nur auf Platz 4 mit knapp über 7 Prozent. Das ist ein politisches Debakel, das kann man nur so formulieren. Und die kleinen Parteien, ja die NEOS, die NEOS haben sich auch viel mehr erwartet, die wollten eigentlich drei Mandate, haben jetzt eigentlich auch sechs Jahre im Gemeinderat, der übrigens auch nicht weniger interessant ist oder auch nicht weniger amüsant ist, wie die Landtagssitzungen. Auch da kann es schon ausufern. Und ja, viele Zuseher hat man da wahrscheinlich auch nicht. Und da haben sie es auch probiert, teilweise mit einer radikalen Opposition. Also der Markus Hufnagel, der Spitzenkandidat, der war sehr aktiv. Der hat sich zu fast jedem Thema gemeldet. Sie haben auch die 100 Punkte der NEOS gehabt, 100 Punkte für Wels. Also die NEOS sind wirklich gelaufen, die haben auch interessante Kandidaten gehabt, den Walter Zaunmüller von der ÖVP quasi abgeworben und dann am Ende dann trotzdem wieder nur die 3%. Das war auch für die NEOS sicher ein sehr bitterer Wahlsonntag. Und die MFG, die sind halt aus dem Boden geschossen. Bezeichnend war, dass selbst am Wahlsonntag die Journalisten beisammengestanden sind und gesagt haben, wer ist denn jetzt da die Nummer 1 bei der MFG, weil man diese Person einfach vorher nicht gekannt hat. Aber die haben dann wirklich diese Protestwähler abgegrast, was die anderen Parteien dann nicht geschafft haben. Ja, gerade bei der MFG, also bei den anderen Parteien, ich kenne sie eben von Wels, weil ich da in der Innenstadt auch viel unterwegs war, da hat man Wahlstände gehabt, da hat man Info oder zumindest auch im Briefkasten hat man immer wieder Flyer gefunden von den anderen Parteien. Von MFG hat man eigentlich nichts gemerkt, so auf der Straße. Die letzte Woche waren sie dann präsent in der Innenstadt, wo sie zwei Stände gehabt haben, aber abseits dessen war da null Wahlwerbung eigentlich. Die NEOS in Wels, sie hatten ja doch ein sehr ambitioniertes Programm und sogar im Straßenwahlkampf sogar ein Einhorn dabei. Hat nicht geholfen. Hat nicht geholfen, ist kein Zauber passiert. Kann man aber jetzt sagen, dass für die Neos in Wales gar nicht mehr Wählerpotenzial vorhanden ist? Es ist schwierig, es ist schwierig, aber wie es aussieht, dann eigentlich nicht. Gerade jetzt in dieser Zeit, wo die ÖVP so schwächelt, wäre ja eigentlich das Potenzial da, dass eine neoliberalistische Partei wie die Neos davorstoßen und diese Wähler quasi einfangen, die unzufriedenen ÖVP-Wähler, die es ja scheinbar gibt mit 12 Prozent, aber schwierig. Also wieso die Neos dann nicht durchkommen, kann ich mir nicht erklären. Sie waren, wie gesagt, sehr aktiv. Der Felix Eippeltauer war auch zu Gast im Wels, gemeinsam Wahlwerbung gemacht und am Endeffekt dann wieder nur die 3%. Das ist ja, warum es nicht klappt für die Neos im Wels, ich weiß es nicht. Aber auch auf Landesebene auch die 4%. Das ist vielleicht, vielleicht ist tatsächlich nicht mehr drinnen im Wels. Wie würden Sie auf Landesebene sagen, Frau Eidenberger, die Neos haben ja doch eher ambitioniertere Ziele gehabt. Sie haben so gesagt, das Ziel ist, in den Landtag einzuziehen, aber dass es dann doch so gerade noch klappt, das haben sie sich auch nicht erwartet. Ist da auch jetzt in Oberösterreich nicht genug Potenzial vorhanden? Nein, das glaube ich nicht. Man muss sagen, die erste Hochrechnung war 3,9 Prozent auf Landesebene. Da ist das pinke Blut in den Adern gefroren. Also es war wirklich knapp. Also von einem Wahlsieg kann man da nicht sprechen. Es war ein schwieriges Erklimmen der Hürde. der Hürde. Warum es nicht besser läuft für die NEOS ist aus meiner Sicht mehrere Gründe. Man hat sich erst relativ spät auf den Spitzenkandidaten Felix Eppeldauer konzentriert. Theoretisch hätte man ja jetzt sechs Jahre gehabt, um im Land sich zu positionieren, bekannt zu machen und zu verbreiten. Stattdessen hat man, glaube ich, dreimal den Obmann gewechselt. Ich weiß nicht, wie oft den Landesgeschäftsführer. Also da ist ein bisschen organisatorisch auch aufgrund dieser Unwagensituation für die Neos, ist man dann auch nicht so gesettelt, wie man sein sollte. Zweiter Grund, und das passt vielleicht zu Wels, man hat in diesem Wahlkampf auf dieses Wirtschaftsthema ganz genau gar nicht gesetzt. Mein Welles ähnlicher. Ja, auch auf Landesebene. Es war sehr viel Kritik am Corona-Management, kann man vielleicht sagen, durchaus zu Recht. Es war sehr starker Fokus auf das Thema Bildung. Das teilt man sich aber mit anderen Parteien. Gleiches gilt für das Thema Klimaschutz. Auch das teilt man sich mit anderen Parteien, beziehungsweise da haben da die Grünen den USP. Da wird man nicht viel gewinnen damit. Und das klassische NEOS-Thema Wirtschaft ist nicht vorgekommen. Also konnte man diese potenziell frustrierten ÖVP-Wähler gar nicht abholen, glaube ich. In Wels hat man es probiert. Man hat ja Start-up-Zentren etc. gefordert, aber das ist einfach untergegangen. 100 Punkte für Wels, 100 Punkte der Neos. Wer außer wir Journalisten oder vielleicht auch die Konkurrenten, haben sie die wirklich durchgelesen? Ich glaube nicht, dass sich viele Welser, die jetzt nicht zur Neos-Wählerschaft gehören, diese 100 Punkte durchgelesen haben. Man hätte es probiert, in Wels die Wirtschaftsthemen anzugreifen, aber ich glaube, man ist daran gescheitert. Wir haben schon von MFG gesprochen, sprechen jetzt alle von MFG und bis vor ein paar Wochen hat man noch gar nicht davon gesprochen. Wir haben jetzt eben in Bezug auf Wels darüber gesprochen, dass auf der Straße sehr wenige in Erscheinung getreten sind. dass die auf der Straße sehr wenig in Erscheinung getreten sind. Man weiß jetzt, ich weiß jetzt nur von Facebook, dass sie Veranstaltungen gemacht haben in Wirtshäusern, dass sie dort Diskussionsrunden veranstaltet haben. Ansonsten hat sich der Wahlkampf, wie hat sich Barbara Eidenberger, Sie haben sich ja mit den kleineren Parteien auch intensiver beschäftigt, auch mit MFG. Wo hat sich der Wahlkampf da überhaupt abgespielt? Ja, sehr viel in den sozialen Medien. Es hat ja auch, MFG hat sich ja nicht als Oberösterreich-Landesgruppe gegründet, sondern war ja eigentlich nur im Bund aktiv, also als oberösterreichweite Gruppe, dass man in Oberösterreich antreten will, war ja dann auch eine Entscheidung, die erst kurz vor dem Sommer gefallen ist. Und da hat man dann schon aufsetzen können auf diese Aktivitäten im Internet. Diese Impfkritiker und Corona-Skeptiker sind ja im Internet sehr aktiv, auf Facebook, Telegram etc. Und dort hat man schön abgegrast und viele rekrutiert. Man darf aber eines nicht vergessen, die von Ihnen angesprochenen Veranstaltungen im Wirtshaus, das waren nicht ein paar. Das war, ich habe mir das auch sehr genau angesehen, das waren täglich bis zu drei Veranstaltungen in Wirtshaus, das waren nicht ein paar. Das war, ich habe mir das auch sehr genau angesehen, das waren täglich bis zu drei Veranstaltungen in den kleinsten Gemeinden. Und ja, ich meine, vielleicht waren da manchmal 100, vielleicht manchmal 50, vielleicht nur 20. Aber das holt schon viele Leute ab, dieser unmittelbare Kontakt. Dieser auch, muss man sagen, wertfreie Kontakt den Menschen gegenüber, weil das ist, glaube ich, das Erfolgsgeheimnis von MFG. Sie geben Menschen eine Stimme oder geben Menschen das Gefühl, gehört zu werden, die das Gefühl haben, sie werden sonst nicht so gehört. Und da haben sie sehr viel Boden gut machen können. Und das muss man schon sagen, also den Wahlkampf sollten sich die anderen Parteien ganz genau anschauen. Also da ist auch ein bisschen so ein Aufruf vielleicht auf andere Parteien. Ich sehe jetzt einen Vergleich mit einer anderen Partei im Auftreten. Dort ist man direkt zu den Menschen gegangen im Wirtshaus, direkt vor die kleinste Gemeinde. Andere Parteien treten auf bei der Parteiveranstaltung mit den Funktionären, mit den Sympathisanten, mit einer Armada an fahnenschwenkenden, in der Partei habe gewanderten Jugendlichen und einer Entourage. Das sendet unterschiedliche Signale. Und man sollte sich überlegen, ob man nur dieses Signal der Stärke, was ja dieses massive Auftreten bedeutet, aussenden will oder manchmal vielleicht auch ein Signal des direkten Bürgerkontaktes eine gute Idee wäre. Das ist, glaube ich, auch ein Erfolgsmodell von unserem Bürgermeister in Wels, vom Dr. Andreas Rabl, weil er nicht nur im Wahljahr überall vertreten ist, sondern eigentlich die ganzen sechs Jahre. Er ist derjenige, der zu einem Fußballspiel geht und dann sich auf der Tribüne wirklich bei den Leuten erkundigt, wie geht es euch? Wo sind Probleme in Wels? Was kann man besser machen. Also er hört tatsächlich auf die Bevölkerung und da gebe ich meiner Kollegin recht, das wird von den Wählern dann am Ende des Tages auch gutiert. Ich glaube nämlich tatsächlich, es ist ja viel darüber diskutiert worden, von wem kommen jetzt diese MFG-Wähler und würde man, die aufgelegte Partei sozusagen von der FPÖ, ich glaube ja, aber nicht wegen dieser klassischen FPÖ-Inhalte, wo man sagen muss, Thema Migration und Sicherheit natürlich, also das, glaube ich, bewegt die MFG-Wähler kaum. Aber die MFG-Wähler bewegt, dass sie ernst und wahrgenommen werden. Und das war immer das Besondere bei der FPÖ, was sie sehr gut kann, diesen tatsächlich kleinen Mann und die kleine Frau ernst nehmen und nicht sagen, du bist dumm, du hast keine Ahnung, sondern du bist genauso wert und wir haben dich gern bei uns. Das konnte früher ja auch die SPÖ, muss man sagen, auf Landesebene. Leider nicht mehr. Das hat man ja auch bei anderen, neueren Parteien gesehen, die jetzt bei der Landtagswahl nicht so erfolgreich waren, aber die zum Beispiel jetzt Bestes Oberösterreich oder andere kleinere Parteien, die gesagt haben, ja, sie wollen mehr Bürgerinnenbeteiligung vorsehen oder den Bürgern mehr zuhören. Also die haben es auch versucht, in die Richtung zu gehen. Nein, das war aber leider ein ganz anderes Konzept. Bei Estes Oberösterreich hat gesagt, wir stehen für nichts und bearbeitet dürfen die Bürgerräte machen. Das ist ein bisschen ein anderer Zugang. Ja, sie haben tatsächlich auch kein Parteiprogramm, also auf ein Parteiprogramm verzichtet. Ja, genau. Und MFG hat ein ganz klares Thema und ein ganz, ja, also da ist völlig klar, wofür die stehen, was die wollen. Abseits von Corona wird es ein bisschen schwieriger, das ist die große Herausforderung, das wird spannend. Wie positioniert man sich in den anderen wichtigen Fragen? Ich habe mit dem Joachim Aigner kurz vor der Wahl gesprochen und habe gefragt, wie stehen Sie denn zu diesen wichtigen Themen, eben Sicherheit, Migration? Da war man noch sehr, sehr an der Oberfläche. Im Bildungsthema hingegen, da haben Sie sich schon sehr viel überlegt, aber da wird man auch, glaube ich, noch mal ganz genau drauf schauen müssen. Ist das auch ein Faktor, der ein bisschen darüber entscheidet, wie nach wird man auch, glaube ich, nochmal ganz genau drauf schauen müssen. Ist das auch ein Faktor, der ein bisschen darüber entscheidet, wie nachhaltig das ist? Also wir haben es ja immer wieder gesehen, gerade vor Wahlen, dass da neue Parteien aufpoppen. Ich erinnere an die Frank-Stronek-Partei, die es auch in Wels probiert hat, damals auch gescheitert ist und ich denke, in sechs Jahren wird es mit der MFG ganz ähnlich sein. Das ist die spannende Frage, die wir auch in der Redaktion rauf und runter diskutieren. Es wird interessant, wie Sie sich eben bei Sachthemen dann wirklich einbringen, weil das Thema Corona, das kann ich mir nicht vorstellen, dass das jetzt noch sechs Jahre gespielt wird und dass man in sechs Jahren dann immer noch diese Protestfehler abgreifen kann. Also man wird jetzt sehen, ob die MFG sich auch bei Sachthemen einbringen kann, einbringen wird. Aber meine Prognose ist, in sechs Jahren in Wels zum Beispiel wird es dann nicht mehr reichen für einen Gemeinderatseinzug. Bei MFG ist ja auch die Frage, wer wird denn nun wirklich vorne stehen, gerade im Landtag. Ein Landtagsmandat ist durchaus mit finanziell gut ausgestattet. Da schauen wir mal, ob da nicht ein mal ein bisschen ein Gerangel drum entsteht, weil Listen sind ja nicht in Stein gemeißelt, wie wir wissen. Gleiches gilt dafür, wer man nun wirklich ist, weil die Bundespartei, wenn man sie jetzt so nennen möchte, tritt doch noch einmal deutlich schärfer auf als die Landesorganisation. Das ist mir auch schon aufgefallen im Gesprächen mit den Protagonistinnen. Und ja, dann wird man eben sehen, ob Sachthemen dann eine Rolle spielen. Ich fürchte nur die Wähler von MFG und die Wählerinnen. Da ist viel Potenzial für große Enttäuschung, weil das, was MFG verspricht, können sie nicht einlösen. Und es ist auch gesundheitspolitisch äußerst bedenklich eigentlich, manche Themen. Ja, das Ironische an MFG ist ja, dass man auf evidenzbasierte Maßnahmen immer brucht, aber die Evidenz der Luft, die sie selbst der wissenschaftler sind und nicht die Anerkannten. Wobei mir aufgefallen ist beim Thema Umwelt auf der Homepage, nimmt man dann doch wieder die offizielle Version, also die offiziellen wissenschaftlichen Fakten her und macht das jetzt da. Man legt es so aus, wie man es braucht und will. Man würde ÖMFG jetzt unrecht tun, wenn man sagt, die sind völlig, ich sage es jetzt bewusst ein bisschen pointierter, abgespaced. Das stimmt sicher nicht. Es sind auch sehr viele intelligente Leute dabei bei dieser Partei, auch in Wels zum Beispiel. Da kennt man dann doch einige, wenn man sich die Personen dahinter dann ansieht. Aber am Ende des Tages entscheidet dann doch die Sache, ich glaube in sechs Jahren wird dann Corona-Thema allein nicht mehr reichen, um Erfolge zu feiern. Vielleicht noch was zu den Wahlmotiven. Ich finde es interessant. Wir switchen auch immer so ein bisschen hin und her zwischen der Landesebene und dann der Stadtebene, also in Bezug auf Wels. Und gerade bei der Gemeinderatswahl und bei der Landtagswahl, da klafft das Ergebnis in Wels schon sehr weit auseinander. Bei der Landtagswahl in Wels, da war auch die Wahlbeteiligung ein bisschen höher, bei 66 Prozent im Vergleich zu 58 bei der Gemeinderatswahl. Im Landtag hat man mehrheitlich für die ÖVP gestimmt, das ist auch die stärkste Partei, so wie wir es eben im landesweiten Ergebnis haben. Die FPÖ hat auch auf Landesebene in der Landtagswahl in Wels verloren, 8 Prozent verloren. Und an dritter Stelle ist die SPÖ. Kann man jetzt sagen, dass jetzt in Wels tatsächlich die FPÖ ganz einen anderen Stellenwert hat? Oder dass es auch eher natürlich eine Personenwahl war in Wels tatsächlich die FPÖ ganz einen anderen Stellenwert hat. Oder dass es auch eher natürlich eine Personenwahl war in Wels. Ich würde jetzt nicht sagen, die Partei, weil man sieht es ja beim Ergebnis auf Landesebene, da hat man dann ja schlechter abgeschnitten, aber es ist einfach dann eine Personenwahl, ein Personenwahlkampf. Und wie gesagt, der Bürgermeister Andreas Rabl, der genießt nun einmal eine sehr hohe Beliebtheit in der Stadt, eine sehr hohe Akzeptanz. Und da merkt man auch wieder bei der Landeswahl, dass eben die ÖVP eigentlich auch Potenzial hätte. Aber gegen einen Andreas Rabl scheitern sie eigentlich alle in Wels. Was waren jetzt auf Landesebene da entscheidende Motive? Wir haben ja am Anfang schon ein bisschen darüber gesprochen. Entscheidende Motive, wir haben ja am Anfang schon ein bisschen darüber gesprochen, also der Oberösterreich soll so bleiben, wie es ist und hat aber auch, weil wir jetzt vor Personenw. Also da war ja mehr Thomas Stelzer als ÖVP irgendwo zu lesen oder zu sehen. Das Interessante ist ja, der Thomas Stelzer ist jetzt nicht der Landesvater wie der Josef Bühringer das zum Beispiel war. Er ist eher der kühle Rechner, der kühle Manager und das hat durchaus Anklang gefunden. Also keine aufgeregten Argumentationen, sondern klar sachlicher Sparkurs. Das hat gut funktioniert, obwohl man schon sagen muss, etwas mehr Emotion da, dort würde ich nicht schaden. Aber es passt ja auch auf Wels umgerechnet, da ist der Andreas Rabl ja auch nicht als FPÖ angetreten, sondern auch als Team Rabl. Und damit wollte er auch verdeutlichen, man wählt jetzt nicht die Partei in Wels, quasi die Bundespartei, die Kikelpartei, sondern man wählt den Kurs von Andreas Rabl und der kommt halt gut an. Ja, man kann dieses Fokussieren auf Thomas Stelzer natürlich auch auf Landesebene durchaus als eine bisschen Abgrenzung zur Bundespolitik verstehen. dass sie ein bisschen eine Abgrenzung zur Bundespolitik verstehen. Ja, wenn wir über die ÖVP in Wels gesprochen haben, ist mir aufgefallen, dass man auch die Postwurfsendungen und Plakate waren ja auch eher auf Stelzer hingerichtet. Er hat ja auch seine Wahlkundgebung dann vor der Wahl, sogar eine Woche vor der Wahl war das, glaube ich, in Wels abgehalten. Auf der Bühne in der Welser Messe beim Volksfest, wo man noch angestimmt hat, hier regiert die ÖVP, war dann nach der Wahl nicht mehr so. Zu den Themen, die Corona-Maßnahmen waren ein wichtiges Thema. Zu Beginn des Jahres, wo man schon darauf geachtet hat, welche Themen groß werden könnten, habe ich mir ehrlich gesagt gedacht, dass das Thema Klima ein bisschen prominenter sein wird im Wahlkampf. Noch dazu, dass hat es im Sommer auch einige wirkliche Katastrophen mitten in Europa gegeben. Trotzdem vermisse ich das ein bisschen oder hatte das Gefühl gehabt, abgesehen von den Grünen, die das natürlich zu ihrem Nummer-eins-Thema gemacht haben, sind die anderen viel. Das wird sehr unterschiedlich gesehen. Aber dieses grundsätzliche Bedürfnis, das Klima zu schützen, etwas zu tun gegen diese Starkregenereignisse etc., das ist mittlerweile so breit angekommen. Und das ist, glaube ich, der Grund, warum es dann nicht mehr so wahlkampfentscheidend war oder im Wahlkampf nicht mehr so eine große Rolle gespielt hat. Wobei man natürlich differenzieren muss. Für die jungen Wähler ist das das Wahlmotiv Nummer eins, für die Älteren eher nicht so sehr. Da werden dann die Klassiker wie Pflege, Wirtschaft, Wachstum und Arbeit relevanter. Es war ja auch zwei Tage vor der Wahl, eben am 24. September hat es ja auch noch mal den weltweiten Klimastreik gegeben. Auch in Linz sind da von Fridays for Future noch viele junge Menschen auf die Straße gegangen. Und ich frage auch deswegen, weil ich von der Klima-Allianz in Oberösterreich weiß, dass diese einen Klimawahlcheck gemacht haben. Und die kritisieren sehr stark, dass es in Oberösterreich ja nicht einmal einen Klimaschutzplan gibt. Der wurde auch im Landtag von drei Parteien abgelehnt. Deshalb habe ich mir irgendwie gedacht, dass das Thema doch nicht so ernst genommen wird, wie man vielleicht vorgibt. Wird es auch nicht, aber jeder sagt auch, dass es wichtig ist und damit wird es dann so ein bisschen schwammig. Daran wird die nächste Landesregierung zu messen sein auch, wie sie sich mit diesem globalen Thema, und das ist eine große Herausforderung, die, glaube ich, unbestritten auf dem Tisch liegt, wie sie damit umgeht. Vor allem eben, wie es zumindest jetzt aussieht, dass es schwarz-blau ist. Man wird nicht darum herumkommen, dass man da die eine oder andere Maßnahme setzt. Man hat das Glück, dass die Wirtschaft in Oberösterreich so gut aufgestellt und so innovativ ist, dass davon selbst quasi sehr viel passiert. Und darauf ruft man sich ein bisschen aus. In Wels ist jetzt das Thema Klimaschutz ja auch nicht so prominent gewesen, oder? Kaum. Also es wurde außer von den Grünen eben kaum thematisiert. In Wels hat sich das Thema Klima dann auch durch alles sehr auf den Verkehr verlagert, wo eher Vorschläge gekommen sind, mehr für den Radverkehr, weniger für die Pkw zu tun. Aber ansonsten das Thema Klima dann auch durch alles sehr auf den Verkehr verlagert, wo eher Vorschläge gekommen sind, mehr für den Radverkehr, weniger für die PKWs zu tun, aber ansonsten das Thema Klima haben eigentlich ausschließlich die Grünen besetzt, kann man so sagen. Obwohl ja kurz ein paar Wochen eben vor der Wahl trotzdem auch die Klimabündnis, internationale Klimabündniskonferenz in Wels stattgefunden hat. Haben auch alle schön Fotos gepostet, gemacht, aber das ist auch so ein Thema, wo die SPÖ eigentlich auch mit Pauken und Posaunen gescheitert ist. Man hat die Umweltreferentin gestellt und trotzdem das Thema Klima, das waren alles so Themen, die am Ende der breiten Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wurden. Das muss man so ehrlich sagen und da hat die SPÖ eben auch viel Potenzial liegen lassen. Wir haben jetzt noch ein paar Minuten, wo ich tatsächlich noch etwas über die Wahlbeteiligung oder die Nichtwählerinnen, Wähler sprechen möchte oder Personen, die gar nicht wählen dürfen, weil das haben wir auf Radio Froh sehr oft thematisiert. Anfangs habe ich es erwähnt, ich habe es eher etwas erschreckend gefunden, dass die Wahlbeteiligung sinkt. Also bei den Gemeinderatswahlen in Wels und in Linz hat es 57 bzw. 58 Prozent Wahlbeteiligung gegeben. In Wels war es ja bei der Gemeinderatswahl zumindest noch 70 Prozent. Oberösterreichweit 76 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Frau Eidenberger, wie kann man das erklären, dass jetzt immer weniger Menschen ihr Wahlrecht tatsächlich auch wahrnehmen? Fühlen sich die Menschen nicht angesprochen, nicht vertreten? Ist das auch ein Zeichen an die politischen Parteien? betreten, ist das auch ein Zeichen an die politischen Parteien? Also die ÖVP jubelt auf Landesebene, die FPÖ jubelt auf der Stadtebene, aber angesichts der Wahlbeteiligung kann man jetzt nicht von der breiten Zustimmung sprechen. Parteien sind da wunderbar pragmatisch. Die 100 Prozent werden von den abgegebenen Stimmen gezählt und damit tut man so, als hätten einen dann eben 60 oder knapp 40 Prozent der Bevölkerung gewählt. Was natürlich, wenn man es ganz pragmatisch rechnet, dann nicht so ist, also wenn man es tatsächlich rechnen würde. Das Phänomen mit der sinkenden Wahlbeteiligung zieht sich ja jetzt schon über mehrere Jahre und es ist ja wirklich so, zum einen gibt es diese Politikverdrossenheit und zum anderen eine sehr aufgeregte Politikinteressiertheit, die aber dann oft weniger an der konkreten Politik, sondern an diesen emotionalen Themen hängt. Ich denke da jetzt eben an die Flüchtlingskrise 2015, die durchaus politisiert hat und auch die breite Bevölkerung politisiert hat. Oder jetzt eben die Corona-Pandemie und der Umgang damit. Viele Menschen haben aber das Gefühl und das ist die Frage, warum sie das Gefühl haben, mit ihrer Stimme nichts bewirken zu können. Sie sehen egal, sie richten sich sehr. Was soll ich als Einzelner schon beitragen? Und da, glaube ich, müssen die Politiker und Politikerinnen noch viel stärker ins Gespräch mit den Menschen gehen und zeigen, das, was du wählst, das ist deine Chance, dein Leben, dein Umfeld mitzugestalten. Und das wird ja oft ein bisschen übersehen, dass das ganz konkrete Auswirkungen auf das Leben von jedem und jeder Einzelnen hat. Das muss noch viel stärker erklärt werden, wie stark das durchschlägt. wirklich wahrgenommen werden. Und das passiert eben wirklich nur, wenn man sich umhört, wenn man auch unter dem Jahr, wenn man auch vier Jahre vor der Wahl sich mit offenen Ohren durch die Stadt geht, sich bei Bürgerstammtischen dazusetzt, einmal Meinungen einfängt. Und glaube ich, nur so kann es auch gelingen, weil auch in Wales die 58 Prozent, das ist ja ein erschreckendes Ergebnis, dass so viele Leute ihr Wahlrecht einfach nicht in Anspruch nehmen. Und da muss sich natürlich, müssen sich natürlich auch die Politiker hinterfragen, vor allem von den Parteien, die eben jetzt gescheitert sind. Vor allem die Wähler merken das ja. Die Wähler merken ja, dass sie fünf Jahre egal sind und dann bettelt man um die Stimme. Das ist ja einfach nicht stimmig. Dann will man mit einem Kugelschreiber alles wieder gut machen. Genau, ein Kugelschreiber an der Luftballon. Das ist halt zu wenig. Und das ist auch zu wenig Wertschätzung der Wählerstimme gegenüber von der Politik. Also lass uns fünf Jahre in Ruhe und dann mach, was wir dir sagen. Das ist kein mündiger Umgang mit dem Bürger. Und die Zeiten sind vorbei, wo die Wähler sozusagen nach dem Kirchgang brav das Kreuzerl dort machen, wo sie wissen, dass sie es zu machen haben. Die Menschen sind wesentlich informierter, teilweise auch fehlinformierter, aber auch da muss man sagen, Aufgabe der Politik, da noch viel stärker, und der Medien, ich möchte uns da gar nicht ausnehmen, da noch viel stärker und tiefer hineinzugehen und zu sagen, du zählst, deine Stimme zählt und ich erkläre dir auch warum. Es macht ganz gut deutlich, dass es ja auch eine Bringschuld ist von Seiten der Politik, dass man sagt, man geht auf die Menschen zu und man sagt jetzt nicht, okay, die interessieren sich halt nicht mehr für Politik, warum auch immer. Es gibt ja auch irgendwie, oft hört man da, dass das dann Wählerinnen oder den Wählern zum Vorwurf gemacht wird, wenn sie nicht wählen gehen. Ja natürlich, es gibt schon auch eine Hohlschuld und wir alle haben als Bürgerinnen und Bürger auch die Verantwortung von diesem Recht Gebrauch zu machen. Es ist ein Recht, das diese Demokratie begründet. Nur, es ist immer der hohe Anspruch an die Menschen. Der Durchschnittsbürger hat Sorgen mit seiner Arbeit, Sorgen mit seiner Familie, Sorgen mit seinem Freundeskreis vielleicht, was auch immer. Und dann soll er noch das hohe Ziel des ehren Demokraten erfüllen. Also ich finde das manchmal ein bisschen viel verlangt. Und das ist eben gerade im Wels, um noch einmal darauf zurückzukommen, das Erfolgsgeheimnis der FPÖ. Da sind jetzt sechs Jahre lang der Bürgermeister, der Vizebürgermeister und die Vizebürgermeisterin gelaufen. Die hat man überall gesehen. Wenn man durch die Stadt geht, sieht man sie im Kaffeehaus mit den Wählern reden, mit den Welsern reden. Und die anderen Parteien, also die Großparteien, die SPÖ und die ÖVP, deren Kandidaten, die sieht man auf sehr ausgewählten Veranstaltungen, natürlich auf gewissen Kulturveranstaltungen, wo man als Kulturvertreter, als Kulturstadtrat dann vertreten sein muss. Aber dass die einmal wirklich auf dem Fußballplatz sein würden und sich erkundigen, wie es den Leuten geht, Fehlanzeige. Da sind sie gescheitert. Und genauso auch die ÖVP. und genauso auch die ÖVP. Eine Gruppe, die bei den Wahlen ja leider gar nicht zählt, sind eben Personen, die keine österreichische Staatsbürgerschaft haben. Wir haben eben bei Radio Froh uns öfters intensiver mit der Pass-Egal-Wahl beschäftigt. Der Hintergrund dazu ist, dass in Oberösterreich 13 Prozent der Menschen, die im Wahlalter sind, eben nicht mitstimmen dürfen, weil sie eine andere Staatsbürgerschaft haben als die österreichische. Und daher gab es dann im Vorfeld der Wahlen, in den Wochen vor der Wahl, einige Aktionen von der Initiative DEM21, wo man symbolisch unabhängig von seinem Pass oder von ihrem Pass eine Stimme abgeben konnte. Interessanterweise ist das Ergebnis der Passegalwahl ganz anders. Da hat, glaube ich, die SPÖ 40 Prozent erreicht und die Grünen 30 Prozent von den Personen, die ihre Stimmen dort abgegeben haben. Also ganz repräsentativ ist es nicht, aber trotzdem sehr interessant zu wissen, wie das sonst ablaufen würde oder wie das vielleicht das Wahlergebnis verändern würde. In Wales sind es sogar 27,5 Prozent, die bei den Landtagswahlen nicht mit stimmen dürfen, also über ein Viertel der Menschen im Wahlalter. Auf Gemeindeebene ist es dann ein bisschen weniger, weil da dürfen immerhin die, die die EU-Staatsbürgerschaften haben, mitwählen. Ich stelle mir da immer die Frage, oder wir haben auch in der Redaktion uns die Frage gestellt, wenn man das Wahlergebnis uns ansieht, wie repräsentativ ist das wirklich? Also wie, wenn die Stimmen so vieler Menschen eben da nicht vertreten sind. Was würden Sie sagen, Frau Eidenberger, ist das recht bedenklich, diese Entwicklung, in die wir da gehen? Ja, natürlich. Es ist ja die richtige Frage. Zum einen, wie repräsentativ ist das, zum anderen, wie zugehörig fühlen sich die Menschen dann auch. Und wenn wir jetzt gerade davon gesprochen haben, dass dieses demokratische Recht, und ja, das gilt auch für die, die hier leben und ihren Beitrag leisten. Also ich verstehe schon, dass es da ideologische Diskussionen darüber gibt und tatsächlich wird sich deswegen auch nichts ändern. Davon bin ich überzeugt. warum auch das Thema Integration immer nur als Bringschuld und nicht als Bringschuld vom Staat ein bisschen mehr gesehen wird. Weil es ist etwas anderes, wenn ich mich wo auch aktiv einbringen kann und auch das Gefühl habe, was ich denke und wähle, das zählt, das ist wichtig oder es ist egal und du darfst dich nicht äußern. Das sind zwei unterschiedliche Signale und man muss sich gut überlegen, auf lange Sicht, welches da vielleicht zielführender wäre. In Wales ist es ja tatsächlich dramatisch und es werden ja immer mehr Menschen, weil in Österreich das Einbürgerungsrecht auch im Vergleich zu anderen Ländern relativ restriktiv ist. Das heißt, es werden mehr Menschen sein, die dann bei zukünftigen Wahlen ausgeschlossen sind. Ist ja gerade in Wales ja auch eine bedenkliche Entwicklung. Ich glaube, sogar unter der FPÖ-Regentschaft ist die Zahl der Ausländer, wenn man das so jetzt formulieren darf, in den letzten sechs Jahren sogar gestiegen. Ich glaube, um 5000 ist die Marke, mit der die SPÖ im Wahlkampf geworben hat oder das immer wieder auf den Tisch gebracht hat. Aber natürlich, es ist ein schwieriges Thema. hat oder das immer wieder auf den Tisch gebracht hat. Aber natürlich, es ist ein schwieriges Thema und wenn diese Personengruppe auch wählen dürfte, dann denke ich, würden die Parteien noch mehr auf das Thema Integration setzen und noch mehr versuchen, diese Gruppen auch abzuholen. Was aktuell ja das Thema Integration schwierig ist. Alle Parteien werben damit, aber konkrete Vorschläge jetzt auf den Tisch bringen, tun dann doch die wenigsten, wie man die Integration dann noch weiter verbessern könnte. Das ist leider ein völlig verbranntes Thema. Das ist so hoch emotionalisiert, dass jede sinnvolle und nüchterne Diskussion darüber ja fast unmöglich scheint. Und das auf vielen Ebenen, sei es auf der privaten Ebene bis zur politischen, sehr emotionalisiertes Thema. Ja, wenn wir auch ein bisschen so meinen Ausblick zu geben, was sind jetzt, ein paar Minuten gebe ich uns noch Zeit. Gerade in Wales, also auf Landesebene wird es politisch eben so aussehen, dass es wieder Richtung schwarz-blau geht. In Wales ist es also gar nicht so sicher. Bisher war es immer so, dass die FPÖ mit der ÖVP zusammengearbeitet hat in so einer Art Koalition. Die ÖVP hat jetzt sehr stark verloren und eigentlich schon abgewunken, dass sie nicht mehr der Juniorpartner der FPÖ sein will. Bei der SPÖ ist es ja auch sehr fraglich. Es wird eine sehr spannende Konstellation. Die ÖVP wird sich nach diesem Debakel nicht noch einmal darauf einlassen. Die haben gesehen, aus Juniorpartnern in einer in Wels so starken FPÖ, da kann man quasi nur verlieren. Man wird geschluckt quasi. Das hat man gesehen, die Wähler der ÖVP sind jetzt scheinbar auch zur FPÖ gewandert, weil sie gesagt haben, bevor sie jetzt die Stimme da machen, machen sie sie dort, wo es gleich wirklich die Mehrheit bringt. Mit der SPÖ, die SPÖ ist glaube ich noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Da prallen ja auch ein linker und ein rechter Flügel in der Partei aufeinander. Die müssen jetzt einmal eine klare Richtung, eine klare Tendenz bekennen, wo geht es denn hin in den nächsten sechs Jahren. Und da wird es glaube ich auch keine Koalitionsgespräche geben. Jahren. Und da wird es glaube ich auch keine Koalitionsgespräche geben. Und dann wird es ja interessant, weil mit der Stimme der MFG im Gemeinderat hätte man dann diese Paz-Situation. Es gibt 17 Sitze für die FPÖ von insgesamt 36 und das heißt mit der MFG hätte man dann die 18 und der MFG-Gemeinderat, das MFG-Gemeinderatsmitglied ist ein ehemaliger FPÖ-Funktionär oder ein ehemaliges FPÖ-Parteimitglied. Und da hätte man dann eine PAD-Stellung. Und dann hat man ja dann noch die ÖVP, die wird dann wahrscheinlich bei manchen Themen oder bei den meisten Themen auch mitgehen. Aber eine richtige Koalition in Wels sehe ich jetzt aktuell nicht. Könnte dann tatsächlich interessant werden in den nächsten sechs Jahren. Könnte sehr interessant werden, weil wenn wir uns auch den Stadtsenat ansehen, interessant werden in den nächsten sechs Jahren. Könnte sehr interessant werden, weil wenn wir uns auch den Stadtsenat ansehen, vier Sitze gehen da an die FPÖ, zwei an die SPÖ, einer an die ÖVP und einer an die Grünen, da wird man dann doch schauen müssen, vielleicht, dass man sich doch die ÖVP irgendwie ködert mit einem interessanten Referat, dass man die vielleicht doch noch überzeugt, aber mit SPÖ und auch mit den Grünen wird es keine Koalition geben in Wels. Was sind jetzt so aus journalistischer Sicht Erwartungen an die nächste Legislaturperiode? Oder welche Themen könnten in den nächsten sechs Jahren so aufpoppen? Ja, da gibt es in Wels ein großes Thema, mit dem auch alle Parteien in den Wahlkampf gegangen sind. Das ist natürlich das Traunufer. Da erwartet sich jetzt die Bevölkerung, da muss etwas passieren, weil auch das, da muss man ganz ehrlich sagen, da hat die FPÖ Nachholbedarf. Da ist es die letzten sechs Jahre zu wenig weitergegangen. Das auch, obwohl der Bürgermeister das Thema immer wieder prominent zu besetzen versucht. Aber das Traunufer, das wird stiefmütterlich behandelt und da muss jetzt was passieren. Und da steht auch einiges bevor, wenn man so den ganzen Plänen glauben darf, also der Hallenabriss soll in den nächsten Jahren in dieser Periode erfolgen, der alten Messehallen und dann sind sich auch alle Parteien einig gewesen, ein riesen Naherholungsgebiet, Central Park, Teich etc. entstehen und das wird im Wels glaube ich in den nächsten sechs Jahren das Thema und natürlich die Stadtteile. Wie wird es auf Oberösterreich weiter? Ja, es wäre schön, wenn auf Landesebene auch die Themen so klar vor uns liegen würden. Man muss leider sagen, es wird uns noch durchaus einige Monate das Corona-Thema beschäftigen. Das Krisenmanagement im Land wird noch gefordert sein. Und da wird spannend, wenn Schwarz-Blau kommt, wovon wir ja wie gesagt ausgehen, ob die FPÖ da wie bisher einfach still ist und mitgeht. Weil diese Töne gegen das Impfen etc., die sind ja noch im Wahlkampf so offensiv aufgepoppt. Davor war man sehr brav und hat einfach nichts blockiert, sage ich jetzt einmal. Also wird man sehen, ob das auch wieder so weitergeht. Dann wird ein ganz spannendes Thema das Budget. Landeshauptmann Thomas Stelzer ist ja damals angetreten mit, ich saniere das Budget und wir bauen Schulden ab. Ist dann auch gelungen. Es war ein durchaus sehr umstrittenes Sparbaket. Corona hat jetzt den Haushalt wieder komplett durcheinander gewürfelt. Das heißt, man stellt sich schon die Frage, wartet hier das nächste Sparpaket auf uns und welcher Fokus wird dieses Sparpaket haben? Und das nächste Thema wird dann trotzdem durchaus auch der Klimaschutz auf die eine oder andere Weise sein, aber wie gesagt, eher wohldosiert bei Schwarz-Blau. Ja, dann sage ich danke Barbara Eidenberger und Stefan Schiehauer für den Besuch und für die Diskussion. Ich sage danke. Dankeschön. Und damit sind wir am Ende des Frosin angelangt. Heute mit einer Analyse zu den Wahlen in Oberösterreich. Der Wahlschwerpunkt im Radio Froh hieß ja Stimmen erheben. Nun haben wir die Stimmen erhoben und werden sehen, was in den nächsten sechs Jahren auf uns zukommt. Mehr Informationen zu dieser Sendung finden Sie auf der Webseite unter fro.at. Und Sie können das Frosin auch nachhören und zwar unter cba.fro.at. Und das heutige Studiogespräch können Sie auch ansehen und zwar auf DorfTV. Danke auch an die Hörerinnen und Hörer fürs Dabeisein und wir freuen uns, wenn Sie beim nächsten Frohsinn wieder einschalten und zwar morgen um 18 Uhr auf Radio Froh. Auf Wiederhören. Thank you.