Was ist der 5. Beitrag von Mag. Johannes Hohrak? Der 5. Beitrag, gestaltet von Mag. Johannes Hohrak, widmet sich dem Thema Stadtklima und Boden. Die Auswirkungen der menschengemachten Klimaveränderung sind auch in Linz deutlich erkennbar. Höhere Durchschnittstemperaturen, mehr Hitzetage und auch Tropennächte, also überdurchschnittlich warme Nächte, die nicht mehr abkühlen, sowie längere und häufiger auftretende Hitzewellen sind spürbar. Dabei stehen Wetter und Klima auch in einem Wechselspiel mit dem Boden und beide Faktoren beeinflussen sich gegenseitig. Mag. Johannes Horak wird sich in seinem Vortrag jetzt mit den verschiedenen Aspekten dieses Wechselspiels beschäftigen. Ich darf Ihnen vorstellen, den Linzer Stadtklimatologen Johannes Horak. Er ist in seiner Funktion als Stadtklimatologe zurzeit mit der Entwicklung eines Konzepts zur Klimawandelanpassung für Linz betraut. Er schreibt stadtklimatologische Stellungnahmen, entwickelt Projekte im Zusammenhang mit Klimaanpassung und Klimaschutz ab. Und zu einem Teilaspekt seiner Arbeit ist auch gerade eine kleine Ausstellung entstanden, zu der wir am Ende des Symposiums noch einiges sagen werden. Aber zuerst jetzt einmal der Vortrag von Johannes Horak. Danke für die Vorstellung und einen schönen guten Nachmittag. Es ist inzwischen schon in etwa 17 Uhr. Wir sitzen alle schon eine Zeit lang. Und ich habe mir gedacht, wir fangen jetzt einfach mit einer kurzen Blitzumfrage an. Sie sehen da zwei Bilder vor sich. Es ist vielleicht ein bisschen plakativ. Wo würden Sie sich wohl erfüllen, wenn Sie sich das anschauen? Also auf dem linken, auf dieser versiegelten Fläche oder auf der Wiese rechts? Wer würde gerne auf dem Platz sitzen, fragen wir mal in die Gegend. Ich sehe bis jetzt keine erobenen Hände, ich weiß nicht, ob im Chat irgendwer was geschrieben hat in die Richtung. Wie schaut es mit der Wiese rechts aus? Wenn Ihnen das Gras zu lang ist, stellen Sie es sich ein bisschen kürzer vor. Die rechte Seite schaut wahrscheinlich in dem Fall angenehmer aus, würde ich sagen. Ich gebe zu, es ist suggestiv. Wir schauen uns dann einmal genauer an, warum man sich da wohler fühlen wird. Machen wir es vielleicht immer noch nicht besonders schwierig, aber wir haben wieder diesen sonnenbeschienen Platz auf der linken Seite. Auf der rechten Seite sehen wir eine Asphaltfläche im Schatten. Wo wären wir jetzt lieber? Ich nehme die Antwort einmal vorweg. Wahrscheinlich eher lieber im Schatten als in der Sonne. Wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich auf die Schattenseite ausweichen. Kann man jetzt nach dem Sommer nicht mehr so gut, aber besonders im Sommer in heißen Phasen auf der Landstraße gut beobachten. Die meisten Leute konzentrieren sich auf der Seite, wo gerade der Schatten ist. Sofern es gerade einen Schatten gibt auf der Landstraße. Und jetzt gehen wir kurz dem auf den Grund, warum wir sich so entscheiden, wie wir sich entschieden haben bei diesen sehr plakativen Beispielen. Unser Temperaturempfinden ist nämlich ein bisschen mehr als nur Lufttemperatur. Es ist vielleicht komisch, das jetzt einfach so zu sagen, weil wenn man im Wetterbericht schaut, dann heißt es immer, in Salzburg erwarten wir 20 Grad, in Innsbruck sind es vielleicht 30 Grad an dem Tag. Immer der Fokus auf die Lufttemperatur. So, das sind jetzt Sie oder von mir aus auch gerne ich, dieses Männchen hier. Und was für Faktoren beeinflussen jetzt, ob wir uns wohlfühlen, temperaturtechnisch gesehen. Einerseits natürlich die Lufttemperatur. Es macht einen Unterschied, ob ich 30 Grad Celsius habe oder ob ich 0 Grad Celsius habe. Man wählt die Kleidung natürlich auch entsprechend aus. Aber ein anderer wichtiger Faktor ist die Aktivität. Nehmen wir mal als Beispiel, wir starten jetzt am Hauptplatz einen kleinen Spaziergang. Wir wollen auf den Pöstlingberg. Wenn wir jetzt auf den Weg über die Nibelungenbrücke drüber sind, so Richtung Petrinum, angenommen es ist ein frischer Frühlingstag, dann wird uns vielleicht noch ein bisschen kühl sein am Anfang, wenn wir nicht genug angezogen haben zum Beispiel. Man sieht schon, die Kleidung spielt natürlich auch eine Rolle. Aber sobald wir den Kreuzweg raufgehen, die Steigung am Pöstlingberg, da wird uns gut warm werden. Unsere Muskeln arbeiten, die produzieren Wärme. Das beeinflusst unser Temperaturempfinden, obwohl sich das Wetter auf dem Weg jetzt nicht unbedingt geändert hat. Ich habe schon die Nibelungenbrücke erwähnt. Das käme auch gut, wenn man vom Hauptplatz rüber geht, pfeift immer der Wind durch. Fangt so circa bei der Ampel an Richtung Hauptplatz über die Brücke und dann mitten auf der Brücke steht man richtig gut im Wind. Und während das im Sommer angenehm kühlend wirken kann auf uns, das heißt da fühlen wir uns vielleicht wohler als am Hauptplatz noch, kann es im Winter ziemlich ungut auch sein. Ein anderer Faktor, den man vielleicht nicht so am Radar hat, ist die langweilige Strahlung. Jede Oberfläche, jeder Körper gibt die ab. Sobald etwas eine Temperatur hat, alles hat eine Temperatur, strahlt es diese Wärmestrahlung ab. Und natürlich ein heißer Boden gibt mehr Wärmestrahlung ab als ein kühlerer Boden. Und unser Körper absorbiert diese Wärmestrahlung und das spüren wir natürlich auch. Fühlt sich dann unangenehm an, wenn man die Hand über den heißen Boden hält zum Beispiel. Und ein anderer Einflussfaktor ist auch die Luftfeuchtigkeit. Besonders diesen Sommer hat man das hin und wieder ganz gut gespürt. Wenn die Lufttemperatur hoch ist und die Luftfeuchte, die relative Feuchte einen gewissen Wert übersteigt, spricht man davon, dass es sich schwül anfühlt bei uns. Das ist ein sehr ungutes, drückendes Gefühl. Und zu guter Letzt, die Sonne sollte man auch nicht vergessen. Das war das Beispiel vorher mit dem in den Schatten gehen. Wenn ich die Möglichkeit habe, der Sonne zu entfliehen an einem heißen Tag, werde ich das machen, weil sie sich positiv auf mein Temperaturempfinden auswirkt. Und jetzt kommen wir zurück zu den Bildern wieder. Sagen wir, wir haben einen Hitzetag, 30 Grad Celsius, beeinflusst natürlich unser Empfinden, die Sonne scheint uns auf den Kopf und wir haben die langweilige Strahlung vom Boden in diesem Fall. Wie schaut es jetzt bei der Wiese aus? Sagen wir, das ist eine Parkfläche, die nur wenige Gehminuten entfernt ist von diesem versiegelten Platz auf der linken Seite. Die Lufttemperatur wird sich dann nicht stark ändern. Ein bisschen kühler ist es vielleicht, aber nicht so dominant für das, wie wir uns fühlen. Die Sonne scheint uns immer nur am Kopf. Aber der Unterschied, den wir da merken werden, ist, dass der Rasen, das Gras, viel weniger langweilige Strahlung abgibt. Es erhitzt sich einerseits nicht so stark, diese grünen Blätter und sie verschatten natürlich im Boden auch ein bisschen. Dagegen der Platz, der den ganzen Tag schon in der Sonne ist vielleicht, der speichert die Wärme, das heizt sich auf, vor allem wenn es eine dunkle Oberfläche ist, spürt man das einfach viel mehr. Daher fühlen wir uns auf der Wiese wahrscheinlich wohler. So, das zweite Beispiel, die linke Seite bleibt unverändert, rechts ist diese Asphaltfläche im Schatten, die Lufttemperatur ist wieder ähnlich, sagen wir die ist wieder ein paar Gehminuten entfernt, aber die langweilige Strahlung ist reduziert und die Sonne scheint uns nicht am Kopf. Also suchen wir den Schatten, weil wir uns dort aus diesen Gründen wohler fühlen. Wo wir uns wahrscheinlich am allerwohlsten fühlen würden, ist in so einem Park, in einer Parkanlage mit großen, großkronigen Bäumen, mit Verschattung, mit Wiesenflächen. Und der Sitzbankerl ist vielleicht auch ganz nett. Da haben wir dann vielleicht tatsächlich ein bisschen eine reduzierte Lufttemperatur, durch das, dass die Bäume auch eine aktive Kühlwirkung entfalten über die Blätter. Da kommen wir nachher noch dazu. Die langweilige Strahlung vom Boden, die auf uns auftrifft, ist verringert durch die Abschattung und durch das, dass es Gras ist und nicht versiegelt. Und jetzt haben wir uns einige dieser Wirkungen angesehen, die versiegelte Flächen auf unserer Temperatur empfinden haben. Das war jetzt alles tagsüber. Was passiert denn in der Nacht? Diese versiegelten Böden, ich habe es schon anklingen lassen, die speichern Wärme recht gut. Nicht nur die Böden, auch die Gebäude. Sie haben jetzt den ganzen Tag die Sonne, die drauf scheint. Diese Wärmeenergie, diese Energie wird eben eingekoppelt in den Boden. Der speichert die Baumaterialien, die wir verwenden, haben eine höhere Wärmekapazität als der Boden oder das Gras. Und diese Wärme, die wird über Nacht wieder abgegeben. In älteren Wohnungen findet man öfter nur so Nachtspeicheröfen, die heizt man mit Nachtstrom und dann geben sie das tagsüber ab. Hier haben wir die umgekehrte Situation. Die Wärme wird tagsüber gespeichert und in der Nacht dann abgegeben. Und das führt dann dazu, dass in der Stadt im Vergleich zum Umland die Lufttemperatur erhöht ist. Und natürlich durch das, dass die Oberflächentemperaturen von diesen versiegelten Böden, durch das, dass die Wärme langsam erst rausgeht, auch höher ist, haben wir auch einen erhöhten langweiligen Strahlungsfluss. Wie hat sich das mit der Versiegelung jetzt in Linz entwickelt? Wir können statt auf dem Böstlingberg auch zum Schlossmuseum raufgehen. Da gibt es ein Stadtmodell von Linz, das ist so 1800, steht glaube ich dabei. Und ich habe da jetzt ein paar Sachen eingezeichnet da drauf. Einerseits den Hauptplatz, so zur Orientierung, ist in diesem magentafarbenen Kästchen und dann noch die unversiegelten Grünräume, die es zu dem Zeitpunkt noch gegeben hat, wo große Freiflächen waren, vielleicht ein bisschen mit Baumwuchs auch noch. Schauen wir uns mal den Istzustand an von Linz. Da ist nicht mehr viel über von diesen unversiegelten Flächen. Es gibt in Linz sehr viele grüne Innenhöfe, aber in diesem Beispiel, im Vergleich zu 8100, gibt es einen Zuzug in die Stadt, der Wohnraum muss auch irgendwo hin. Und im Vergleich zu früher sieht man, dass sich da einiges getan hat, wenn es um die Versiegelung geht. Hat das jetzt Auswirkungen auf das städtische Klima, wenn wir die Flächen versiegeln? Und wenn ich die Fragestellung mal so stelle, kann man davon ausgehen, dass die Antwort ja ist. Das hat natürlich Folgen. Und bei der nächsten Grafik jetzt einmal nicht erschrecken, da sind ein paar bunte Kästchen drauf. Und wir beschränken uns einmal auf die linken beiden. Das blaue Kästchen, das betrifft das Umland, das orange-rote, das betrifft die Stadt Linz. Und umso weiter oben dieses Kästchen ist, umso mehr Hitzetage, Tage mit über 30 Grad Celsius findet man dort vor. Und was man da jetzt gleich sieht, ist, dass dieses blaue Kästchen deutlich unter dem orange-roten liegt. Das heißt, zwischen 1971 und 2000, da konnte man im Umland von Linz mit etwa so fünf Hitzetagen rechnen im Jahr, so im Durchschnitt. In Linz dagegen liegen wir schon über 10. Es gibt natürlich eine gewisse Schwankungsbreite was das angeht. Summa summarum liegt man in der Stadt bei einer größeren Anzahl an Hitzetagen durch die Versiegelung. Jetzt kommen wir auch einen Blick in die Zukunft lagen mit Modellen und so 2021 bis 2050, da wo wir uns jetzt etwa befinden, das sind die mittleren beiden Kästchen, da schaut die Sache schon so aus, dass auch im Umland die Hitzetage mehr werden, aber sie steigen auch in Linz an. Und gegen Ende des Jahrhunderts, ja da wird man in manchen Teilen von Linz schon bis zu 60 Hitzetage auch finden können. Das ist natürlich ortsabhängig, es ist nicht überall gleich stark versiegelt. Denkt man an Ebelsberg momentan oder Pichling, ist weniger versiegelt als in der inneren Stadt. Und das kann man sich nicht nur für Hitzetage ansehen, sondern eben auch für die vorhin schon einmal genannten Tropennächte, also Nächte, wo die Lufttemperatur nicht mehr unter 20 Grad Celsius sinkt. Die sind deswegen so interessant zum Ansehen, weil wenn man eine Tropennacht hat, dann ist die Erholsamkeit des Schlafs schon stark beeinträchtigt. Man schläft nicht mehr so gut. Und wenn jetzt Tropennächte in Abwechslung mit Hitzetagen auftreten, kann es auch gesundheitlich ab einem gewissen Zeitpunkt kritisch werden. Im Umland, so ganz links die beiden wieder, konnte man 1971 bis 2000 so mit zwei Tropennächten in etwa rechnen im Jahr. In Linz waren es dann so um die, nicht einmal fünf, so drei, vier vielleicht. Blick in die Zukunft, gegen Ende des Jahrhunderts, da kratzt man schon an den 35 in etwa, in manchen Teilen von Linz sogar an den 40. Im Umland dagegen werden es aufgrund der geringeren Versiegelung weniger sein. So, ich glaube 25, ich sehe das da gerade am Displayring schwer, 20 Tropennächte oder so. Man sieht es auch an etwas anderem, wenn man sich die Jahresmitteltemperaturen, die Entwicklung ansieht. Was wir da jetzt vor uns haben, steht in dem Satz da, ich erkläre es jetzt noch ein bisschen ausführlicher, ist die Abweichung der Jahresmitteltemperatur. Man kann sich immer die mittlere Lufttemperatur eines Jahres anschauen, in dem Fall von der ZAMG-Messstation, die bei den Kreuzschwestern im Hof steht und die vergleiche dann mit einem Klimanormal. Das Klimanormal ist meistens so die mittlere Temperatur über 30 Jahre. Das hat den Grund, damit man die natürlichen Schwankungen im Klima ein bisschen rausmittelt. Es ist jetzt egal, ob ich das von 1971 bis 2000 wähle oder die 30 Jahre vorher. Man bezieht sich einfach auf was. Und was diese Balken da jetzt zeigen, ist, wie viel kühler oder wärmer ein Jahr war als diese 30 Jahre Mitteltempo, also dieses Klima normal. Und blaue Balken, die nach unten zeigen, sagen, es war kühler als in diesen 30 Jahren im Mittel und rote Balken nach oben zeigen, dass es wärmer war. Und was man ganz gut sieht, ist, dass ab den 80er, 90er Jahren, sehen Sie auf der X-Achse die Jahre markiert in der Horizontalen, dass ab da sieht man circa, dass er eine Wärmung einsetzt, also mit freiem Auge. Man kann es auch schon vorher ein bisschen feststellen, aber mit freiem Auge sieht man es in etwa auch da. Und der Ausreißer nach oben bis jetzt, das wärmste Jahr in Linz bislang, das war 2018, da sind wir fast drei Grad über diesem Klima normal schon gelegen. Jetzt kann man die Frage stellen, im Vergleich zur globalen Erwärmung, wo liegen wir da mit Linz? Liegen wir da drunter in der Erwärmung oder liegen wir drüber? Gibt es da Vermutungen oder weiß es wer vielleicht sogar? Genau, drüber liegen wir. Und zwar so im Schnitt um etwa 1 Grad Celsius mehr. Das heißt, wir sind schon, in Linz spüren wir die globale Erwärmung deutlich mehr, weil natürlich in der Stadt die Flächen versiegelt sind. Und diese Versiegelung hat eben die Auswirkung, wir haben den Begriff heute schon gehört, die trägt zur Hitzeinselbildung bei. Und in solche Hitzeinseln ist man einer erhöhten Hitzebelastung ausgesetzt. Das geht einerseits mit einem unangenehmen Empfinden einher, man versucht solche Bereiche dann zu meiden, aber es ist nicht nur das Empfinden, es ist auch messbar und das kann natürlich auch gesundheitliche Folgen haben. Wo in Linz haben wir solche Hitzeinseln besonders? Intuitiv weiß man es wahrscheinlich in etwa, das ist einmal der Gesamtüberblick über das Stadtgebiet. Man sieht schon, dass die innere Stadt da ein ziemlich roter Fleck, orange-roter Fleck drinnen ist. Und ja, aber in vielen Bezirken gibt es zumindest einen Teil, der so eine Hitzeinsel ist. Zoomen wir da ein bisschen rein. Da haben wir jetzt den Ausschnitt von der inneren Stadt. Wir sehen Kaplanhof, wir sehen Industrieviertel und Bulgariplatz im Endeffekt. Und im Norden ein bisschen was für Urfa noch. Die innere Stadt ist eine große Hitzeinsel. Im Kaplanhof hat man ebenfalls einige dieser Hotspots, im Bulgariplatz einige mehr, dort in der Gegend, also nördlich des Bulgariplatzes in etwa. In der Stadtklimaanalyse sieht man noch etwas Weiteres, das man jetzt bei dieser Karte vorher nicht so gut gesehen hat, und zwar die herausragende Bedeutung, die unversiegelte Flächen im Stadtgebiet haben. Sie sehen da jetzt in diese rosenen, magentafarbenen Töne so grüne Flächen hervorblitzen, grün-gelbliche Flächen. Das sind die innerstädtischen Parks und zum Teil zeichnet sich auch die Innenhöfe, die begrünten, sieht man da ein bisschen rausblitzen. Und das bringt uns jetzt zur ersten Bedeutung, die unversiegelte Flächen in der Stadt haben. Es sind sehr wichtige Ausgleichsräume. Es kann nicht jeder, wie es der Herr Schwarz vorher schon erwähnt hat, raus auf den Böstlingberg gehen, raus auf den Voschberg, irgendwo hin, wo es grüner und ein bisschen kühler ist, wo man dieser Hitzelast einfach ein bisschen auskommt. Es braucht eigentlich in Gehweite, fünf Minuten Gehweite, 250 Meter, wenn man gemütlich geht, braucht es solche Ausgleichsräume. Unversiegelte Flächen mit Baumbewuchs in der Stadt. Dann gehen wir weiter zu einem anderen Punkt, an dem wir uns jetzt herantasten, warum unversiegelte Flächen für Linz eine Bedeutung haben und zwar nicht nur im Zentrum. Der Grüngürtel ist heute öfter schon erwähnt worden. Arbeiten wir uns einmal vor, warum der zusätzlich noch wichtig ist. Was man hier sieht ist so die Draufsicht von, wir schauen von Süden nach Norden auf das Stadtgebiet in Linz drauf und ich habe die Höhe der Hügel im Norden, so die Ausläufer der böhmischen Masse, habe ich ein bisschen übersteigert dargestellt, damit sie gut rauskommen. Und was ich da zeigen will ist, das Linz wird umschlossen von einer Hügelkette im Norden, die zentralen Bezirke, Urfer und so weiter. Die Hügel könnte man vielleicht vom Wandern gehen, strecken sich da runter rum. Östlichberg haben wir heute schon erwähnt, Freienberg, Baumberg und weiter im Westen dann auch den Kürnberg. Warum ist das für Linz ein gewisses Problem, was das Stadtklima angeht? In Europa haben wir die Hauptwindrichtung vom Westen. Das Wetter kommt bei uns vom Westen und vom Osten haben wir auch sehr häufig die Windrichtung. Das sieht man auch gut bei Messungen am Freienberg, die durchgeführt werden. Wo ist jetzt das Problem? Gehen wir in die Draufsicht. Wir haben hier diese Hügelkette und sagen wir, wir haben eine Situation, wo der Westwind aufs Stadtgebiet trifft. Außerhalb vom Stadtgebiet, vor Westen, da ist der Wind unbeeinflusst, mehr oder weniger sagen wir mal, der großräumige Wind. Dann trifft er auf die Hügelkette im Norden und im Süden trifft er auf die Gebäude. Nördlich in dieser Hufeisenform wird einerseits der Wind abgebremst, eben durch die Hügel, und andererseits durch die Gebäude. Wir haben da sehr viele hohe, dicht stehende Gebäude, die nehmen aus diesem Fluss die Energie ein bisschen raus und verlangsamen den. Im Süden sieht man den Effekt natürlich auch, aber weit nicht so dramatisch wie im Norden, weil einerseits die Hügel fehlen und die Baug nicht so hoch hinausragt. Die Konsequenz ist, dass man im Norden von Linz deutlich öfter Windstille hat. Das sieht man auch gut an Messungen. Konzentrieren wir uns bei dieser eingeblendeten Grafik auf die blaue Linie, auf die blaue Kurve. Das ist die Häufigkeit von Windstille bei Nacht. Wenn Sie so beim 24er Turm, knapp nördlichlich der Donau in dieser Biegung die Messungen anschauen, dann ist in etwa 40% der Fälle in der Nacht geht kein Wind. Im Stadtpark, also Park im Kaplanhofviertel liegt man bei eher 60%. Da hat man noch dazu höhere Gebäude, stärkere Versiegelung, die den Luftfluss ein bisschen abbremst und abwirkt, kann man sogar sagen. Wenn ich jetzt weiter nach Süden rausgehe, dann geht die Windstille zurück. In dem Bereich sind es vielleicht nochmal 30 Prozent, bis bei den Messungen in Asten ist man schon bei knapp unter 20 Prozent. Also der Linzer Süden ist besser durchlüftet als der Linzer Norden. Und die Gründe sind eben die Gebäude, die dort stehen und die Hügelkette. Was spielen jetzt unversiegelte Flächen für eine Rolle? Warum sind die so wichtig? Das hat mit der Kaltluftentstehung zu tun. Und das Blatt ist jetzt der erste Hinweis, dass die Fläche unversiegelt sein sollte. Weil ein Blatt wächst normalerweise nicht aus dem Asphalt raus. Man kann sich schon seinen Platz machen, aber einen dichten Baumbestand finde ich eher auf die unversiegelt Flächen. Die Blätter transpirieren, also sondern ein bisschen Wasser ab und das evaporiert dann. Diese hochtechnischen Ausdrücke, das kann man einfach von dem, was man selber schwitzt. Die Feuchte verdunstet, führt Energie ab, Schwitzen hilft uns beim Kühlen. Und das ist ein ähnlicher Prozess, den nennen sie dann Evapotranspiration. Und der führt dazu, dass die Luft im Umfeld von diesem Blatt gekühlt wird. Ein Baum hat sehr viele Blätter. Und der Effekt von diesen vielen Blättern ist jetzt, dass der natürlich viel mehr Luft abkühlen kann. Und die kühle Luft, die sinkt zunächst einmal nach unten. Der Grund für das Absinken nach unten ist, dass kühlere Luft eine höhere Dichte hat, als die warme umgebende Luft, die nicht gekühlt worden ist durch diesen Prozess. Daher sinkt die ab durch die Gravitation. Spielen wir das ein bisschen weiter, setzen wir den Baum auf einen Hang. Rund um Linz, besonders im Norden, findet man viele bewaldete Flächen, wo Bäume auf einem Hang stehen oder Gras. Gras hat auch eine gewisse kühlende Wirkung natürlich. An einem Hang haben wir jetzt den Prozess, dass die Luft absinkt und der Hangneigung folgt. Hänge im Norden, fließt die kalte Luft dann ins Stadtgebiet rein. Mit der Ausnahme, wenn ich jetzt Gebäude quer dazu stelle, dann hindere ich die Luft natürlich dran, kann diesen Kaltluftabfluss zum Erliegen bringen. Und wenn ich zwischen diesem Kaltluftproduktionsgebiet und dem Stadtgebiet eine große Parkfläche mache, die sich tagsüber wieder stark erwärmt, haben wir ja vorher schon gesagt, die speichert dann die Wärme und gibt es in der Nacht wieder ab. Jetzt habe ich da Kaltluft, die fließt über den Parkplatz und wird dann wieder erwärmt. Das heißt, ich verliere durch diese versiegelte Fläche eigentlich die kühlende Wirkung von dem Hang, der oberhalb ist, von dem bewaldeten. Wenn sie über eine Wiese abfließt, dann bleibt die Wirkung erhalten, bis sie ins Stadtgebiet kommt. Und wie der Mechanismus besonders effizient sein kann, ist, wenn der Baum nicht an einem Hang steht, sondern an einem Graben. Mit meiner Zeichenkünste schaut das dann so aus. Die Luft sinkt wieder ab. Ich muss kurz einmal durchschnaufen, Entschuldigung. Nein, Wasser brauche ich nicht, danke. Und was in diesem Talboden dann passiert, ist, dass sich diese Kaltluft ansammelt. Also, wenn ich da besonders viele Bäume habe, kann man sich vorstellen, die macht diesen Talboden schön voll mit Kaltluft. Und was die Gräben im Norden, im Linz für Wirkung haben, ist, die sind ja geneigt Richtung Stadtgebiet. Das heißt, die Luft, die kalte, die ergießt sich, die fließt richtig schön, wird ins Stadtgebiet reingeleitet. Das sieht man auf dieser Abbildung durch das veranschaulicht, dass da, wo die Gräben sind, so tiefblaue Farben eingezeichnet sind. Besonders viel Kaltluft wird dort gebildet und kanalisiert. besonders viel Kaltluft wird dort gebildet und kanalisiert. Er gießt sich eben zuerst nach Urfa und in weiterer Folge auch in die weiteren Stadtteile im Zentrum. Das ist für etwa drei Stunden nach Sonnenuntergang. Das ist deswegen wichtig, weil ich will ja möglichst lang von dieser Kaltluft profitieren. Umso früher die bei mir ankommt, umso früher setzt da die Kühlung ein. Wenn ich jetzt erst nach sechs Stunden nach Sonnenuntergang die Kaltluft kriegen würde, dann ist es jetzt auch nicht mehr so lange bis die Sonne wieder aufgeht, vor allem im Sommer. Das heißt, umso früher die ankommt, umso besser. Dieser Kaltluftabfluss findet bei uns statt, besonders intensiv aus dem Haselgraben. Ist auch da links noch eingezeichnet, wo der in etwa liegt. Dieser Nord-Süd-Einkerbung aus dem Höllmühlgraben und aus diesem Leitengraben. Und es gibt dann weiter östlich nur weitere Gräben, die ebenfalls ein bisschen Kaltluft produzieren. Der Haselgraben ist sogar ein Spezialfall, weil der hat noch ein weiteres lokales Windsystem, das vormittern auch da eigentlich einsetzt und bereits schneller und mächtiger Kaltluft in die stadt schaufelt das ist der haselgrabenwind haben vielleicht schon mal gehört der ist intensiver und stärker als dieser kaltluftabfluss der versiegt dann so mitternacht herum in etwa und dann setzt auch im haselgraben der Kaltluftabfluss ein. Ist dort natürlich auch entsprechend mächtiger, wenn Sie schon einmal den Haselgraben gesehen haben, ist es ein riesiges Tal im Ende, riesiges Tal ist jetzt übertrieben, aber schöne Einkerbung mit 30-40 Grad steilen Hängen, sehr viel Baumbewuchs und erstreckt sich über einige Kilometer Länge Richtung Norden. Aber vergessen wir nicht auf die anderen unversiegelten Flächen, die im Norden sind oder rund um die Stadt, der Schildenberg im Süden natürlich auch oder die unversiegelten Flächen am Froschberg, die produzieren alle eine gewisse Menge an Kaltluft, die über den Hang abfließt. Und solange ich da unversiegelte Flächen habe am Weg in die Stadt, bleibt auch die Wirkung der Kaltluft bestehen. Flächen habe am Weg in die Stadt, bleibt auch die Wirkung der Kaltluft bestehen. Und das ist die zweite Bedeutung dieser unversiegeltem Böden, zu denen ich hinwollte, die Kalt- und Frischluftproduktion. Und aufgrund dieser Einbettung von Linz in das Becken der nördlichen Bezirke kommt der bei uns noch einmal gesonderte Bedeutung, besondere Bedeutung zu. Ohne die hätte man noch mehr Windstille in dieser Beckenlage. Und dann kommen wir zu einem dritten Punkt, der ist heute schon öfter angesprochen worden. Bei Starkregen fehlt uns mit versiegelten Bögen die Versickerungsmöglichkeit. Ich habe da jetzt so drei Bilder zusammengetragen. Das war am 18.07. in Wien auf der Tangente. Es ist ein Screenshot aus einem Video, aber man sieht vielleicht, da blickt wer aus dem Auto auf die Straße raus und eigentlich schaut das ein bisschen aus wie ein See im Endeffekt. Die ganzen Reflexionen, da ist das Wasser ungefähr, ja, nicht bis zur Motorhaube, aber bis zum Boden vom Auto gestanden. Stark Regen August, die Kanalisation überfordert, das Wasser kann nicht abfließen und dann kommt es zu solchen Situationen. Hat man aber auch im Stadtgebiet in Wien gehabt, das Problem an diesem Tag, das ist eine U-Bahn-Station in Wien und wenn das Wasser so nicht in die Kanalisation kann oder irgendwo versickern, irgendwann landet es dann am tiefsten Punkt. Das sind dann zum Beispiel die U-Bahn-Stationen. In dem Fall hat sich da auch schon einiges angesammelt. Man kann aber auch elf Jahre zurückgehen. Da war die Lerchenfelder Straße überflutet. Das hat wie ein Sturz, wie ein Fluss eigentlich ausgeschaut. Dass da eine Straße ist, das hat man nur mehr erahnen können und eben das auf dem Screenshot eigentlich gar nicht mehr. Das ist die dritte Bedeutung, die Versickerungsflächen in der Stadt. Und diese ersten zwei Punkte, als Konsequenz der Klimaerhitzung, wird die Bedeutung der innerstädtischen Grünflächen und der unversiegeln Böden und dieser Kalt- und Frischluftproduktionsgebiete, dem Grüngürtel, die wird in Zukunft immens zunehmen. Durch die CO2-Emissionen der letzten, ja, wir haben die Erwärmung für die nächsten 20 Jahre im Prinzip schon jetzt. Selbst wenn wir jetzt aufhören, würden die Temperaturen noch weiter steigen. Wir brauchen diese Flächen, damit es in der Stadt lebenswert bleibt. Wir brauchen diese unversiegelten Böden. Jetzt haben wir uns angeschaut, was unser Stadtklima zu einem guten Teil beeinflusst. Ein festgestellter Boden ist ein wichtiger Faktor. Schauen wir uns vielleicht noch kurz an, Boden und globales Klima. Der Boden spielt nämlich natürlich auch für das globale Klima eine Rolle. Und das globale Klima beeinflusst letztlich auch das Klima, das wir in Linz vorfinden. Wir haben vorher gesehen, die Erwärmung in Linz steigt. Wir sind sogar über der globalen Erwärmung. Und diesen Zusammenhang gibt es einfach. Und da machen wir jetzt einen kurzen Exkurs zu der Entwicklung, wie viel Kohlendioxid, sprich das Treibhausgas, Kohlendioxid sich in unserer Atmosphäre befindet. Ignorieren wir mal die Beschriftungen, die da drinnen sind. Die erkläre ich dann gleich noch weiter. Die muss man nicht lesen können. Ich sage dann so die wichtigsten zwei Punkte, detailliert was. Als erstes sieht man mal so eine rote Linie, eine rote Kurve, die nach oben geht, oder? Die sollte halbwegs hervorstechen. Das ist so der Jahresmittelwert von Kohlendioxid in der Atmosphäre. Man sieht, die steigt an. Dann gibt es die blaue Kurve. Das sind so monatliche Schwankungen. Kommt daher, das hat mit der Vegetationsperiode zu tun. Im Winter, wenn die Blätter runterfallen, verrottet das, setzt das den Kohlenstoff wieder frei. Im Sommer, wenn das dann alles wieder, die Vegetation aufgebaut wird, bindet es das wieder. Das ist dieses Auf und Ab, das man von Jahr zu Jahr da feststellt. Und jetzt kommen wir zu diesen Beschriftungen. Ich habe da einige dieser Klimakonferenzen in etwa angedeutet, wo die stattgefunden haben. Und bei jeder Klimakonferenz wird im Endeffekt mehr oder weniger beschlossen, wir wollen diese rote Kurve abflachen. Von Kurve abflachen haben wir alle schon sehr viel gehört in den letzten anderthalb Jahren. Versuchen wir da eigentlich schon länger. Das Kyoto-Protokoll ist vielleicht nur ein Begriff. Ich weiß jetzt das Jahr nicht genau, vor dem Jahr 2000 auf jeden Fall. Da hat man gesagt, nein, jetzt schauen wir aber wirklich, dass wir das ein bisschen einschränken. Das hat nicht ganz funktioniert. Das Abkommen von Paris ist noch gar nicht so lange her. Da wollten wir jetzt aber das wirklich angehen, dieses Problem. Es ist immer noch nicht ganz gelungen. Also nicht ganz. Man sagt dann immer, ja Corona hat eh die Emissionen eingeschränkt. Ja und das stimmt auch für zwei, drei Monate. Wir sind inzwischen wieder auf einem Stand über dem, was vor Corona war. Also ganz sind wir noch nicht dort und es bedarf da wirklich entsprechender Handlungen, damit man diese Kurve abflacht und sie dann wieder auch zurückgeht irgendwann. Wie geht die zurück? Wir sehen da hier wieder eine komplizierte Grafik. Sie ist der Kohlenstoffkreislauf der Erde. Kohlenstoff kann im Meer, im Ozean eingelagert werden, aber auch im Boden. Wie wir gesehen haben, haben wir in der Atmosphäre auch schon ein neues Lager eröffnet. Da haben wir schon einiges auch rein geblasen durch Verbrennungsprozesse. Wir konzentrieren uns jetzt auf diesen einen kleinen Teilaspekt, die Böden. Dann habe ich ein bisschen rausgegriffen. Wir haben oberhalb die Vegetation und unterhalb die Humusschicht im Boden. Das, wo gut Kohlenstoff abgelagert wird. Machen wir wieder eine kurze Blitzumfrage, wo es dem Vortrag zu Ende geht. Wer glaubt, dass mehr Kohlenstoff in der Vegetation eingelagert ist als im Boden? Glaubt es wer? Und wer glaubt, dass im Boden mehr drinnen ist? Ja, da sind alle wunderbar informiert. In der Vegetation sind so circa 460 bis 650 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Im Boden sind es 1500 bis 2400 Milliarden Tonnen. Das ist schon eine ganz schöne Menge. Das ist ein Vielfaches von dem, was in der Atmosphäre drinnen ist. Und das zeigt jetzt ein ganz gutes Problem. Wenn man jetzt sagt, planieren wir den Wald nieder, bauen wir dort ein Einkaufszentrum oder einen Parkplatz, dann verlieren wir die Speicherfähigkeit der Vegetation, wir verlieren die Speicherfähigkeit vom Boden. Die ist weg. Der Boden lässt sich nicht so leicht wieder aufbauen. Der ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Ein Großteil der Humusschicht, die Hälfte etwa, besteht aus Kohlenstoff. Und wenn man jetzt am Klimawandel denkt, was wir erwarten können, sind mehr Starkregen-Events. Deswegen haben wir vorher auch gesehen, wie das in Wien teilweise schon passiert ist, dass Straßen überflutet sind. Führt aber auch bei Agrarland zu Erosion. Sprich, wenn der Boden erodiert, wieder weniger Kohlenstoffspeichermöglichkeit. Und das Ganze ist ein sehr komplexes System. Die Permafrostböden haben Sie wahrscheinlich die meisten schon einmal gehört. Das sind Böden, die eigentlich immer unter 0°C haben, unter der Gefriergrenze im Endeffekt. Durch den Klimawandel, durch die Klimaerwärmung, Klimaerhitzung, ist auch interessant, für welches Wort man sich entscheidet, sind die nicht mehr so lange, Also tauen die einfach langsam auf. Dann setzen da wieder Zerfallsprozesse ein. Es setzt Treibhausgase frei. Und das wiederum beschleunigt die Klimaerhitzung, die Klimaerwärmung. Mehr Permafrostböden bauen auf. Das ist so eine Rückkopplung, die man versuchen möchte zu vermeiden. Und wir haben heute die Biber schon gehört. Da hat es eine interessante Studie gegeben, einfach um zu zeigen, wie komplex das System da tatsächlich ist. Man hat in Kanada oder in Nordamerika, auf jeden Fall Kanada, Alaska, ich bin mir ganz sicher, beobachtet, dass bestimmte Regionen überflutet werden, wo Permafrostböden waren. Hat sich herausgestellt, die Biber sind nordwärts migriert, durch das, das angenehmere Bedingungen für sie inzwischen waren. Sie haben dann das gemacht, was Biber eben machen, haben Bäume gefällt, Dämme gebaut, durch das sind Permafrostböden überflutet worden. Flüssiges Wasser ist über dem Gefrierpunkt normalerweise. Sprich, die Biber haben einen Beitrag dazu geleistet, dass der Permafrostboden auftaut. Und das sind so Wechselwirkungen, die hat man vielleicht nicht gleich am Schirm, sie passieren aber trotzdem und zeigen auch in gewisser Weise die Komplexität von diesem System. Dann komme ich jetzt zum Resümee und zum Abschluss eigentlich. Wir haben uns jetzt kurz angeschaut, was beeinflusst unser Temperaturempfinden. Und dann hat man einfach festgestellt, da gibt es halt negative Einflüsse von versiegelten Böden einerseits auf das Stadtklima und auf das Hitzeempfinden von uns. Dann sind wir zur Bedeutung unversiegelter Böden gekommen, die eben einerseits ein wichtiger Ausgleichsraum in der Stadt sind, wo man sich hin- und zurückziehen kann in Hitzephasen. Man kann damit Hitzeinseln abbauen und auch die Kalt- und Frischluftproduktionsgebiete sind für unser Stadtklima besonders in Linz immens wichtig und werden in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Und als letzter Punkt bei der Bedeutung war die Möglichkeit von Versickerung bei Starkregenereignissen. Natürlich haben unversiegelte Böden auch eine Bedeutung für das globale Klima in Form dessen, dass sehr wichtige Senke im Kohlenstoffgreiflauf sind und eben die Speichermöglichkeit für Kohlenstoff bieten. Und zwar nicht nur der Boden, auch die Vegetation, die darauf wachsen kann. Und mit dem möchte ich dann eigentlich auch enden. Aus dem ergibt sich dann eigentlich ganz automatisch, dass Bodenschutz gleichzeitig auch Klimaschutz ist. Danke für die Aufmerksamkeit. Vielen Dank für den Bogen, den du jetzt wirklich gespannt hast, für unsere großen Themen Boden, Leben, Klima, wie diese Zusammenhänge. Du hast es super anschaulich dargestellt. Vielen Dank für das Herausarbeiten einfach der Bedeutung der unversiegelten Böden für die Stadt und für das Stadtklima und für uns alle und für die Vegetation.