Hi! Oh, so gefällt mir das. Mächtiger Sound aus meinen verrauchten Lungen, direkt nach Wels hineingeslampt aus meinem Munde. Herzlich willkommen, vielen, vielen Dank für euer Erscheinen zum ersten Welser Poetry Slam seit elf Monaten hier im Medienkulturhaus. Applaudiert euch einmal selbst, ihr habt die richtige Entscheidung gerufen. Ich bin noch ganz außer Atem, weil ich gerade in Köln gesprint bin und wieder rauf gesprint. Wir sind deswegen KünstlerInnen geworden, um sich nicht sportlich zu betätigen. Das sieht man meistens auch an den Oberarmen und an den vermissten Gehirnzellen sieht man es nicht, aber man selbst spürt es. Ich bin sehr, sehr froh, heute hier vor euch stehen zu dürfen und ein wunderbares Line-Up zu begleiten, um einen wunderbaren Abend hier zu begleiten und vor allem, um in Wörth wieder mal so richtig Lärm zu machen für die Poesie vom Publikum, für das Publikum. Denn das ist das, was Poetry Slams ausmacht. Deswegen auch an euch immer wieder die erste Frage an das Auditorium. Wer war denn noch nie auf einem Poetry Slam? Du klatscht, okay. Das ist schön. Er auch nicht, okay. Ein paar zaghaft, also so zaghaft aufzuhören, habe ich noch nie irgendwen in Böss gesehen. Das ist wirklich was, wo ich immer beeindruckt bin von eurer guten Kinderstube, von der guten Erziehung. Die ganze Show da funktioniert mit Interaktion. Sprich, wenn ich euch was frage, dürft ihr mir auch antworten, und zwar mit eurer gottgegebenen Stimme. Das heißt, wenn ich euch frage, wer war denn noch nie auf einem Polter Slam, dann antwortet ihr und wieder aufzeigt. Okay. Wenn ich die jetzt frage, wie heißt du? Sie sagt Barbara, sie kann reden, das ist voll super. Wenn ich euch jetzt frage, wer war denn noch nie auf einem Polter Slam, dann sagt ihr? Ich. Jetzt hätte ich darauf gewartet, dass irgendjemand seinen Namen sagt. Okay, kurze Gegenprobe. Wer war denn schon wöchentlich auf einem Poetry Slam? Osman. Osman, ja genau. Der Ossi kennt sich aus. So funktioniert das. Ich frage euch was, ihr antwortet es mir. Das ist ein Ping-Pong-Spiel der Worte, der Frage-Antworten und auch der jeweiligen Poetinnen, wenn sie auf der Bühne stehen. Und Interaktion einfordern, dürft ihr gerne mitmachen. Seid nicht schüchtern, es wird nicht ausgelacht werden. Das heißt, bei jeglicher Interaktion nicht daran denken, das ist mein Mamasaggat. Oder ich habe meiner Oma versprochen, dass ich mich in der Öffentlichkeit nie blamieren werde. Das vergesst ihr jetzt einmal alles. Dieser Raum ist ein sicherer Raum. Es ist ein sehr familiärer Raum. Ihr dürft euch da drinnen blamieren. Und es ist sogar gewünscht, denn es ist schön, mit den Künstlerinnen gemeinsam etwas zu kreieren. Und dafür ist das Publikum da. Deswegen an diejenigen, die noch nie da waren, das sind einige wenige ganz kurze Regelkunde vorneweg, damit ihr wisst, was euch heute erwarten wird. Ein Poetry Slam steht in Wikipedia, ist ein literarischer Dichter, innen wird Streit um die Gunst des Publikums. Was bedeutet das in Wörth? Es bedeutet, heute treten neun Künstlerinnen auf, um euch von ihren Texten und ihren Vorträgen so zu überzeugen, dass bei euch alle ein kollektiver Orgasmus ausgelöst wird. Das bedeutet nicht, dass ihr da herin einen gescheiten Rudelbums vollführen werdet. Nein, es wird ein literarischer Genuss für die Ohren. Ihr werdet so voller Leidenschaft dann sein, dass ihr diese Texte plus die Künstlerinnen mit nach Hause nehmen wollt und euch die irgendwo in ein Regal einstellen werdet. Und immer und immer wieder die jeweiligen Texte euch zu Gemüte führen werdet. So könnte Poetry Slam funktionieren. Kann natürlich auch was dabei sein, was euch gar nicht taugt, werden wir dann später noch probieren, wird aber heute in den seltensten Fällen der Fall sein. Genau, um die Kunst des Publikums geht's. Die Regeln dahinter sind einfach. Nur selbst erfasste Texte dürfen performt werden, sprich jeder Künstler, jede Künstlerin hat hier oben im Rahmen des Auftritts ihren selbst erfassten oder seinen selbst erfassten Text dabei. Niemand wird irgendeinen Text rezitieren, den jemand anderer geschrieben hat. Ganz simpel. Sollte jemand ein Buch dabei haben und aus diesem Buch vorlesen, schaut kurz aufs Cover, ist es höchstwahrscheinlich das eigene Buch, nicht ein fremdes. Regel Nummer zwei, es gibt ein Zeitlimit von sechs Minuten. Niemand darf diese sechs Minuten überschreiten. Da habe ich kurz die Begleitung einer Poetin schnaufen gehört. Der will ganz kurz fragen, hast du dich an dieses Zeitlimit gewöhnt? Ist das in Ordnung für dich? Sechs Minuten reichen aus. Wunderbar. Sehr gut. Es ist nämlich wichtig, nach diesen sechs Minuten plus 15 Minuten Toleranzzeit komme ich schweren Herzens auf diese Bühne und werde versuchen, mit genügender. Regel Nummer 3, wir dürfen keine Requisiten verwenden hier beim Auftritt, wir dürfen uns nicht verkleiden dazu, wir gehen auf die Bühne so wie wir im Alltag herumlaufen. Das ist schön, es braucht nicht mehr, wir sind keine Schauspieler, wir sind Menschen im Publikum, die auf die Bühne gehen und Texte fordern. Das ist deswegen so wichtig und erwähne ich vielleicht noch zwei, drei Mal am heutigen Abend, weil Menschen heute zum ersten Mal oder zum zweiten Mal oder zum dritten Mal auf der Bühne stehen, die sind auch ein, zwei Jahre im Publikum gesessen, haben sich gedacht, hey, das ist geil, ich habe was zu sagen, ich schreibe auch was, ich will auf diese Bühne und zack, ein Jahr später stehen wir da. Deswegen seid respektvoll, das ist die Regel Nummer vier. Herz zu, wenn es euch nicht gefällt, haltet euch in Zurückhaltung, übt euch darin, Bootsnärmt aus, denn auch Boon ist eine Lautstärke, die eventuell dazu führt, dass andere Leute dann irgendwie sagen, das hat aber mir gefallen und gibt einen Clash of Clans von der linkau, daugt man schon, halt nur nicht mit Gemein- und Beleidigungen. Genau, das waren die Regeln. Wer hat die verstanden? Ossi! Ossi hat's verstanden, sehr gut. Das finde ich cool. Ich glaube, ich habe noch nie so schnell die Regeln in Wörth erzählt. Deswegen üben wir das ganz kurz, dann später wieder zwischendurch, wenn ich frage. Und jemand findet einen Regelbruch, ob das tatsächlich alles Anklang gefunden hat, denn das zweitwichtigste neben den Regeln ist, wie erwähnt, die Beteiligung des Publikums. Wer möchte denn heute die verantwortungsvolle Aufgabe erwähnen? Bevor ich eine Frage gestellt habe, werden schon drei Hände gehoben. Auch das ist in der Welt nicht üblich. Danke, dass ihr euch so offen zeigt. Du hast das eh schon öfter gemacht, glaube ich, oder? Genau. Das ist sehr schön, da hinten einer, da einer. Das ist super. Eine Bedingung, jemand, der jemanden mitgebracht hat, also Auftretende, die Freunde, Freundinnen, Familienmitglieder oder die verfeindeten Nachbarn mitgenommen haben, dürfen nicht in der Jury sein, einfach nur um diese subjektiven Gründe. Ich gebe der einen zehn und der andere nur einen Punkt auszuschließen. Kunstbewerten ist geil. Ihr dürft das alles miteinander machen. Du darfst nochmal dir das erste nicht kaputte Tafel nehmen. Geht's? Sonst nimmt das obere. Mir fällt dann alles aus der Hand. Jetzt fällt mir alles aus der Hand. Ich habe noch eine andere, mir fällt dann alles aus der Hand. Jetzt fällt mir alles aus der Hand. Es war zu erwarten. Es tut mir leid. Genau, da hinten hat man mich ganz schnell aufgezeigt. Du kriegst das natürlich auch in die Hände gedrückt. Bitte sehr. Ihr dürft euch gerne in der Gruppe entscheiden, so wie viele Tafeln hast du jetzt? Danke schön fürs Aufheben. Du hast ganz schön viele, wahrscheinlich hast du zweieinhalb Jurytafeln in der Hand. Ich kriege noch eins retour. So, wer wollt noch? Irgendwo habe ich da noch. Ah, da finden sich jetzt die Mutigen. Das taugt mir. Und vielleicht auf der Seite noch irgendjemand. Du nimmst ernst? Okay. Du hast jetzt drei Cover und ein Jurywerte. Das ist gut. Wenn du das nachher wieder zusammenstürzt, wäre ich da sehr dankbar. Ein fünftes Mal ein Jurymitglied, Skriptchen oder ein einzelner Mensch, der gerne sagt, ja, Kunst und Künstlerinnen bewerten, finde ich geil, das tue ich gerne in meiner Freizeit. Wunderbar. Ah, du bist mit jemandem dabei. Das machen wir nicht. Wer möchte denn als unbeteiligter jemand, der nicht die Äpfel vom Nachbarsgarten gestohlen hat? Ah, okay. Die Äpfel mit dem Garten stehen, da zeigt es die Furtwärm auf. Das gefällt mir auch immer wieder. Passiert nämlich sehr oft, dass die Menschen ins Publikum schummeln, weil sie sagen, oh, im Leinerpubliklesen da tritt XY auf und die hat mir vor zwei Jahren die Kirschen vom Bankflagg verheißt. Wir gehen richtig rein, egal wie gut der Text ist, die kriegt nicht einen Punkt von mir, weil ich so richtig arschig bin. Und mein Freund hat es mir ausgespannt, also kriegt es minus vier Punkte dafür. Das wird nicht passieren, denn in diesen jeweiligen Scherietafeln findet ihr Wertungen von 1,0 bis 10. Eins für einen Text, der nie geschrieben werden hätte sollen, gespeichert, den auf der Bühne vorgetragen werden hätten sollen. Das ist richtig schlecht, das wird nicht passieren heute. Stellt euch vor, ein Einlauf um zwei in der Früh ohne Ankündigung und das jeden Tag. Das ist circa ein Einpunktetext. der Fruehe, ohne Ankündigung und das jeden Tag. Das ist circa ein Einpunktetext. Ein Zehnpunktetext ist dieser Text, der Linz so schön macht wie wir es, der ein Wahlergebnis in drei Wochen bringt, das uns alle zufrieden miteinander leben lässt die nächsten 100 Jahre. Ein Text, der eure finanziellen, gesundheitlichen und beruflichen Probleme löst. Ein Text, der so schön ist, dass man sagt, wow, den will ich jeden Tag rund um die Uhr in meinem Ohr rezitiert bekommen. Das üben wir kurz mit Applaus. Ihr habt diesen Range, entscheidet weise. Ich möchte es jetzt beim Rest vom Publikum üben in Form von Applaus. Wie klingt denn ein Text, wo ihr sagt, okay, ich habe Eintritt gezahlt, ich verlange es nicht gleich zurück, aber so klasse war das jetzt auch nicht den ganzen Abend. Ich bleibe aber trotzdem da, einfach aus Respekt und Anstand. Wie klingt so ein Fünf-Punkte-Text in Wels? Wow! Anderswo wär das schon ein Zehn-Punkte-Applaus gewesen, also wie enthusiastisch schaut's denn hier nach 11 Monaten Abwesenheit? Sehr schön. Ein Text, der hat euch ganz gut gefallen, da haben sich schon drei kleine Haare am Unterarm aufgestellt. Der war literarisch schon so gut, dass ihr sagt, ja, das hätte ich selbst nicht mehr hinkriegen, geschweige denn, selbst auf einer Bühne vorgetragen. Wie klingt ein 7-Punkte-Text? Wie klingt ein 8-Punkte-Text? Ein 9-Punkte-Text? Ein 9,8-Punkte-Text? Und wie klingt ein 10 Punktetext? Oh ja, ihr habt Bock, ich hab Bock, das tagt mir so richtig, diese neun Auftritte, ich hab Bock. Das ist eine geile Show, jetzt schon eigentlich, kommt man schon zusammenrahmen und haben gerne ein Bier trinken an der Bar. Aber nein, wir wollen noch viele, viele Texte hören. Wir haben neun wunderbare Künstler und Künstlerinnen, diese neun werden in einer Wurscht auftreten, noch jedem gehörten Künstler, noch jeder gehörten Künstlerin wird der jeweilige Text mit dem Vortrag bewertet vom Publikum, sprich von der Jury. Es ist so, dass wir diese neun durchziehen, dann gibt es eine Pause und dann gibt es noch ein Finale der besten drei Poetinnen. Das heißt, ihr habt kurz Zeit zwischendurch, Energie zu tanken, einen Jig zum Rauchen, aufs Klo zu gehen und die Bar glücklich zu machen. Das ist ganz wichtig. Macht die Bar glücklich. Genau. Die haben wir vorher gelost. Ich habe kein Geld, hast du gerade gesagt. Man geht wohin und hat kein Geld mit. Das ist auch schön. Flattert bitte nichts, fragt einen anderen, vielleicht werdet ihr eingeladen auf ein Getränk. Dann machen andere Menschen die Bar glücklich. Du hast auch kein Geld mit? Also du willst auch eingeladen werden? Okay. Ich lade euch zwei Verträge ein, okay? Nein, jetzt ist es spät, jetzt ist es spät. Das tut mir leid. Genau, diese neun auftretenden Poeten und Poetinnen haben eure Gunst verdient, eure Aufmerksamkeit verdient, euren Respekt verdient. Für die Jury noch ganz kurz der Hinweis, wenn ihr eine Wertung gebt für den ersten gehörten Poeten, den wir dann gleich hören werden und ihr seid euch nicht sicher, kommt da noch was Besseres, war das schon das Beste vom ganzen Abend? Wählt eine Wertung, die euch erlaubt, auch im Laufe des Abends noch nach oben oder nach unten zu gehen, wenn man das vorher nicht weiß. Orientiert euch aber so gut an dieser Wertung, die euch erlaubt, auch im Laufe des Abends noch nach oben oder nach unten zu gehen, wenn man das vorher nicht weiß. Orientiert euch aber so gut an dieser Wertung, dass ihr sagt, okay, dem ersten Text habe ich 8 Punkte gegeben, weil er halt schon gut war, aber vielleicht noch nicht das Maximum. Wenn ihr aber dann Texte hört, die euch den ganzen Abend weniger flashen, bleibt konsequent unter dieser ersten Wertung, wann der erste Text für euch der beste des Abends war. Somit bleibt es fair für alle 9 Auftretenden die ganze Runde lang. Habt ihr das verstanden, liebe Jury? Und mehr wie die Jury haben geantwortet. Das gefällt mir, das nennt mich Enthusiasmus. So starb meine ich den Abend, denn der erste Künstler hat es erfahrungsgemäß schwierig, nicht so in Wels. Sehr oft ist schon der erste Startplatz der Gute gewesen, der sich sofort ins Finale gehievt hat. Er ist extra aus Klagenfurt oder Villach, ich glaube Villach eher, angereist. Uhhh, Klagenfurt, Felden, ah, noch schlimmer. Irgendwas mit F, habe ich mir gedacht. Okay, den weiten Weg aus Kärnten, zumindest Bundesland, habe ich erraten, in der Geografie war ich noch nie so gut. Bitte gebt mir einen Zehn-Punkt-Applaus für den ersten Künstler des heutigen Abends, für den Vollsupern und Vollklassen, Felix Erlach. Applaus bitte, bis er auf der Bühne ist. Ja, danke schön. Wie der Silbi schon gesagt hat, von draußen vom Walde komme ich her, nämlich aus Kärnten, aus Felden mit V. Ja, und ich habe mir gedacht, es freut mich, dass ich diesen Poetisch-Slamet im ersten Ecke eröffnen darf. Und ich beginne mit einer Liebesgeschichte. Und diese trägt den Titel, wenn es wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post. Und dieser Text geht folgendermaßen. Sein Name tut hier nichts zur Sache. Es wäre ohnehin einer, den man ganz schnell wieder vergisst. Nennen wir ihn vorsichtshalber aber den Hauptprotagonist. Denn Sie müssen wissen, er macht keine halben Sachen und würde deswegen auch niemals bei einem Halbmarathon mitmachen. Er ist oft so unentschlossen, also lässt er den Zufall entscheiden, überlässt der Münze die Wahl, vergisst dabei aber immer Gott. Was war denn jetzt Kopf und was war Zahl? Er bringt Wörter zu Papier, die er in gesprochener Form an seine Mitmenschen bringt, mit klarer Stimme, mal leise, mal laut. Viele vergleichen seine Texte mit einem Speil, die gehen nämlich unter die Haut. Als Mitarbeiter bei der Post hat er schon unheimlich viele Leute Dinge aufgeben sehen. Häufig sagt er, ja, wenn es wirklich wichtig ist, dann dürfen Sie halt auf unser Mitarbeiter-WC gehen. Doch er liebt seinen Beruf, hat daraus eine Berufung gemacht, weil in ihm das Feuer brennt, das er auch in anderen entfacht. Und es ist doch ein schönes Gefühl zu wissen, dass man anderen eine große Hilfe ist. Päckchen verschickt in die entferntesten Winkel dieser Erde nach Nord, Süd, West oder Ost. Es heißt ja nicht umsonst, wenn es wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post. Doch bei der Post ist er der, den man nur als das Computergenie kennt. Denn er beherrscht die Computer excellent. Er hat immer das letzte Word. Im Club tanzt er zu Algorithmen. Geile Maus ist für ihn kein Anmachspruch. Und fragst du ihn, sag, wie hast du's mit der Religion? Sagt er dir, ja, wer dort oben herrscht, wer weiß das schon, hat mich ja noch nie so recht interessiert. Ich bin vor kurzem sowieso zu einer PDF-Datei konvertiert. Doch manchmal, da fühlt er sich einsam, wie so eine Leerzeile. Dann liegt er gern am Boden der Tatsachen für eine ganze, ganze Weile. Denn er mag sie und sie kennt ihn nicht. Er ist fasziniert von ihr, vor allem von ihrem Gesicht. Wenn sie in seiner Nähe ist, macht sein Herz tausend Sprünge. Ja, es bucht schon regelrecht Flüge. Ihr Gesicht ist wie ein Bahnhof, so schöne, tolle Gesichtszüge. Er sagt, hier ist der Evolution die nächste Stufe der Schönheit gelungen. Unfassbar ist so ein Anblick wirklich als Produkt zweier Menschen entsprungen. Er würde ihr bis ans Ende folgen. Er folgte ja schon auf Instagram. Dort sieht er sich regelmäßig ihre Beiträge an. Ja, unserem Hauptprotagonisten steckt Amos Pfeil ganz tief da hinten im Rücken. Er hat ja schon versucht, an dem Ding irgendwie rumzurücken, rauszuziehen oder vielleicht rausschneiden. Geht doch vielleicht mit Steuerung X, aber es hilft wohl einfach alles nix. Er hat Angst, den ersten Schritt zu machen. Natürlich möchte er ihr auch nicht zu nahe treten, denn um sie als Sonne kreisen sicher noch ganz andere Planeten. Näher ist der, der jetzt schon zum Chiropraktiker geht, weil ihm das Mädchen seiner Träume regelmäßig den Kopf verdreht. Beim gemeinsamen Familienessen versalzt er allein die Suppe, denn er ist verliebt und er sagt sich, ach, wäre ich Kleptomane, es würde mir an nichts fehlen. Ich könnte nebenbei einfach auch noch Herzen stehlen. Doch es gibt ihn, er existiert. Und es wäre schön, wenn sie das wenigstens schon mal weiß, aber vielleicht knistert es zwischen den beiden auch nur mit diesem Kaktuseis, der Armerpfeil da hinten, das geht echt auf die Substanz, das ist nichts für schwache Nerven. Soll er ihr überhaupt schreiben oder einfach wieder eine Münze werfen? Er hat Schmetterlinge im Bauch und bei ihr sind es noch Raupen. Metamorphose ist irgendwie nicht in Sicht, das Leben ist ein Wunschkonzert, ein Ponyhof, aber ganz sicher kein schönes Liebesgedicht. ein Ponyhof, aber ganz sicher kein schönes Liebesgedicht. Doch eines Tages, da spaziert unser Hauptprotagonist durch die Straßen dieser Stadt, denn er hatte einen Termin beim Chiropraktiker seines Vertrauens am Nachmittag um halb zwei, da rollt vor ihm plötzlich ein Postauto vorbei und er liest die Aufschrift, wenn es wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post. Eine Münze zu werfen, fiel ihm dieses Mal keine Sekunde ein. Die Antwort war klar, was könnte denn schon wichtiger sein? Und er beschließt ihr zu schreiben, es einfach zu riskieren und sein Glück auch mal zu probieren. Denn wenn es sich gut anfühlt und wenn es wirklich wichtig ist, dann ist es auch wert, riskiert zu werden. Und wie mit einem Mausklick beginnt sich seine Welt in alle möglichen Farben zu färben. Zuhause schreibt er sich dann die Seele frei. Er lädt sie ein zum Picknick mit leichter Kost. Er schreibt nicht über Instagram, denn wenn es wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post. Dankeschön. Felix Erler. Auch ich bin eingerostet, ich habe vorher versucht zu erwähnen und dann ist wieder vergessen. Das Schnipsen, wunderbar, da hat einer mitgedacht. Es geht darum, euer Applaus, eure Grunds zu erwerben. Während eines Textes, der lustig ist, kann man lochen, kann sich mitteilen. Während eines Textes, der deep und nochdenklich ist, kann man sich auch mitteilen in Form von einer Schnipserei. Das gibt eine Rückmeldung, dass ihr das versteht und wertschätzt. Schnips zu meinem Kollektiv. Das ist jetzt dieser Punkt, wo sich die Menschen blamieren, die nicht schnipsen können. Es ist nicht tragisch, das ist einfach so genau. Fühlt euch bemüßigt, jederzeit zu schnipsen, wenn euch was gefällt. Das ist ein schönes Geräusch, das hört sich an wie 100 watschende Schildkröten am Strand, die gerade schlüpfen und ins Wasser rennen wollen. Und dann kommen Pelikanen und fressen sie alle auf. Und das Knacken des Panzers klingt wie Schnipsen. Schnipst es nochmal? Habt ihr dieses Bild im Kopf? Es ist ein schönes Bild. Genau. Wunderbar. Bitte, liebe Jury, ich hoffe, ihr habt euch überlegt, welche Wertung in dem vorgehörten Text geben wollt, bloß den Vortrag. Das Zweite, was ich vergessen habe zu sagen, die höchste und niedrigste Wertung der Jury werde immer streichen, sollte sich doch jemand in die Jury geschmuggelt haben, der mit irgendjemandem kurz verbandelt, verliebt, verhasst, verschwägert oder sonst was ist. Einfach, um eine schöne, gute, objektive Wertung zu haben. Genau. Liebe Jury, auf mein Kommando, immer bitte gleichzeitig, das sind Abschnes voneinander, auf 3, 2, 1, Tafeln hoch. Ich starte mit einer 7,5, die wir streichen. Dann haben wir eine 7,7, die bleibt. Eine 8,0, die bleibt. Eine 8,5, die bleibt. Und eine 9,0, glaube ich, die gestrichen wird. Ergibt zusammen 24,2 Punkte und einen großen Applaus, wie immer, für den Künstler. Und niemals für die Wertung. Es wird im Laufe des Tages öfter passieren, dass es mich verrechnet. Es wird im Laufe des Tages öfter passieren, dass es mich verrechnet. Bitte weist mir in der Pause darauf hin, falls ich nicht zusammenziehen kann, schreibe ich wahllos irgendwelche Nummern auf diese Tafel. Solange ich die fünf Wertungen richtig hinschreibe, können wir sich das in der Pause nochmal anschauen. Verurteilt mich nicht, ich kann weder rechnen, noch bin ich gut in Geografie, noch Biologie, noch habe ich Schreiben gelernt. Deswegen muss ich reden da auf der Bühne. Nichtsdestotrotz gibt es sehr wohl Künstler und Künstlerinnen, die Gehör finden wollen, so auch der Nächste. Er setzt quasi fast schon die Kärntner Meisterschaften fort, obwohl er auch ein kleines Herzchen in Oberösterreich im schönen Mühviertel verloren hat. Applaudiert auch ihn mit einem 10-Punkt-Applaus auf diese wunderbare Bühne. Macht's Lärm für den voll super und voll klasse Gilbert Blechschmid. Lärm und Applaus bis er aufbare Bühne. Macht's Lärm für den voll super und voll klasse Gilbert Blechschmid. Lärm und Applaus, bis er auf der Bühne ist. Hallo Börs, geht's euch gut? Ja? Mir ist nicht mehr so das Bild von den Pelikanen, die die Schildkröten aufknacken, hat mir den Rest gegeben. Nein, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber die ganze Zeit, jetzt anderthalb Jahre, was ich hinsiechen war, ein bisschen mühsam, gerade was den Kulturbereich angeht. Deswegen bin ich sehr froh, dass da so viele Menschen sitzen. Hat wer von euch in dieser Zeit zufällig mit Microsoft Teams zu tun gehabt oder Zoom? Ja, ich habe mich bemüßigt gefühlt, einen Text darüber zu schreiben, weil wir sehr viele Weltprobleme haben. Corona habe ich weggelassen. Ja, die sitzen zusammen und haben einen Schurfix-Termin über Teams. Und so ungefähr hat sich das in meinem Kopf abgespielt. Das werde ich euch jetzt antun. Grüße zum heutigen Schurfix. Super, dass wir es einmal geschafft haben, uns alle zu treffen. Ich würde vorschlagen, wir machen ein kurzes Checkli, wer gerade woran arbeitet, damit jeder weiß, was beim anderen so läuft. Später stelle ich noch ein neues Mitglied in unserer Runde vor. Entschuldigt sind heute die Diskriminierung, da sind zu wenig Frauen in unserer Runde. Und der Fundamentalismus, der meint, wir wären nicht radikal genug. So, aber dann fangen wir einmal an. Herr Rechtspopulismus, darf ich Sie bitten, uns ein kurzes Update zu geben. Was läuft gerade so in Ihrer Mette? Grüß Gott! Also die Geschäfte laufen solide. Im größten Markt Amerikas hatten wir einen äußerst fähigen Mann installiert. Die Frisur war zwar fragwürdig, aber der Mann hatte großes Potenzial. Seine Philosophie war, Reden ist Silber und Twitter ist Gold. In Europa sind wir wieder hart am Start. Im ehemaligen Kernmarkt Deutschland betreiben wir gerade politische Integration. Alle, die keine andere Partei mehr haben will, packen wir in eine sogenannte AfD. Das ist ein Haufen bunter Vögel in einem zugeschissenen braunen Käfig. In Österreich waren wir kurzzeitig auf einem guten Weg, aber dann hat einer unserer Hoffnungsträger in Ibiza ein wenig über die Stränge geschlagen. Wodka-Bull und russische Schlampen. Wir alle kennen das Problem. Super, danke für die Ausführung. Das klingt ja schon einmal vielsprechend. Dann ist jetzt der Klimawandel dran, bitte. Ja, hallo Leute. Es ist so geil gerade. Es ist so geil. Also ich kann euch sagen, wir skalieren total. Kleiner Klimawitz am Rande. Pass auf. Pole und Gletscher sind die neuen Tierbabys. Absolut um dahin schmelzen, es ist so cool gerade, ne, eigentlich ist es eher gerade hot, naja, wir erobern die Welt im Hagelsturm, wenn Sie wissen, was ich meine. Aha, ja, danke auch dafür, aber ich glaube, da geht sicher noch ein bisschen mehr. Unbedingt dranbleiben bitte, also weiter in der Agenda, wo momentlich habe ich gerade einen Sprachmacher von der Armut bekommen. Hola chicos. Ich, Hunger und Rassismus werden es leider nicht schaffen. Hunger wollte noch etwas von McDonalds und jetzt hängen wir im McDrive-Fest. Ich bin sowieso gerade knapp bei Kasse. Hunger hat auch nichts mit und der Einzige, der natürlich Geld hat, ist der Rassismus. Aber der will dem afrikanischen Aussehenden Mitarbeiter das Geld nicht geben. Das kann also noch eine Weile dauern. Ist eine klassische Paz-Situation. Aber euch noch viel Spaß. Hasta luego. Mucho besitos. Ja, das ist jetzt natürlich suboptimal, aber da kann man jetzt leider auch nichts machen. Dann machen wir auch mal mit dem Krieg weiter in Makar. Bitteschön, Sie sind dran. Servus, ihr Pazis. Also es läuft bombastisch, gell? Im Prinzip muss man mal sagen, wir sind auf einem sehr guten Weg, weil wir suchen sich alle die guten Gegenden mit großem Konfliktpotenzial aus. Momentan zündeln wir gerade ein bisschen in Arabien um und dann, das passt schon gut. Ein Dauerbrenner ist sowieso, aber das mit der Religion, da brauchen wir nicht viel tun, das funktioniert von ganz allein. Nur so ein bisschen zwischen Moslems und Christensticheln und gut, das ist so quasi Scharia und Josef. Ja, das gibt dem Plüssli ins Mitteilungsheft, die grundsolide Arbeit, Dankeschön. Nachdem der Rechtspopulismus auch wieder besser im Geschäft ist, peilen wir einmal ein Join-Adventure für einen dritten Weltkrieg an. Jetzt darf ich euch unseren neuesten Mitstreiter vorstellen. Plastik ist zwar schon lange im Geschäft, aber erst in den letzten Jahren wirklich in unsere Liga raufgestiegen. Grüß euch, ihr Amateure. Spiele ich euch in der Liga? Schaut lieber mal, dass ihr in meiner Liga raufgestiegen. Grüß euch, ihr Amateure. Ich spiele in eurer Liga, schaut lieber mal, dass ihr in meiner Liga mitspielt. Ich bin der Einzige da, der überall ein Big Player ist. Leute mit viel Geld reden vom Inseln kaufen. Aber warum Inseln kaufen, wenn man sich einfach seine eigenen machen kann? Ich habe das geschafft, was die Piraten jemals wollten. Ich bin der wahre Schrecken der Sieben-Welt-Meere. Und wenn es so weitergeht, dann habe ich bald meinen eigenen Kontinent, ihr Gespritzten. Und wenn es euch geschüttelte Ollen nicht mehr gibt, bin ich noch da, weil ich werd nämlich immer da sein. Und das macht's mir mal nach. Mir gehört der Laudan, der ist ja fast play hard, plastik hard, Alter. So schaut's aus. Uiuiuiuiui, da ist aber jemand schrecklich übermotiviert, aber ich mag den Enthusiasmus. Weiter so. Jetzt einmal vielen Dank für alle Updately. Also ich muss sagen, wenn wir unsere Synergieeffekte noch ein bisschen besser nutzen, dann werden wir unaufhaltsam sein. Dann sind wir uns einmal ehrlich, wer soll uns denn eigentlich aufhalten? Sie? Sie? Oder Sie da im Publikum? Ich glaube nicht. Danke. Gilbert Blechschmid. Für diejenigen, die zum ersten Mal bei einem Poetry Slam sind, wundert euch nicht, man darf in jeder Sprache, in jedem Dialekt, in jeder Ausprägung, in jedem Genre, in jedem Stil seine oder ihre Texte vortragen. Es können alle Sprachen da herum gesprochen werden. If you don't understand the poem, feel it, gibt es so einen schönen Spruch von einem amerikanischen Kollegen. Insofern, wenn Dialekte euch nicht geläufig sind, fühlt einfach das, was ihr hört. Das ist mir so schön, wenn ich das sage. Genau, meine Damen und Herren in der Jury, wir bitten euch gemeinsam, die Poetin und ich, um eure Wertung bei 3, 2, 1 und Tafeln hoch. Wir haben eine 8,7, die wir streichen. Dann haben wir eine 9,0, eine zweite 9,0, eine dritte 9,0 und abschließend eine 9,5, die wir streichen. Ihr gibt zusammen 27 Punkte und einen großen Applaus für Gilbert Blechschmidt und nicht für die Wertung. Kurzer Hinweis an die Jury, mit sowas macht sie mir das Rechnen sehr leicht. 3 mal 9, das ist im 1x1 zweite Klasse viel Gescheh dabei, das haben wir noch gemerkt, aber nur wenn man es auswendig gelernt hat, multiplizieren funktioniert nicht. Alles, was sich rund um eine ganze Zahl bewegt, geht auch noch einigermaßen ganz schwer, wenn man es irgendwas mit 6, mit 7, mit 8 macht, dann wirft es mich komplett, aber das kriegen wir auch hin gemeinsam. So wie auch die nächste Künstlerin ihren Auftritt nicht nur so irgendwie hinkriegen wird, sie ist hochdekorierte Künstlerin in ganz Österreich unterwegs. Ich bin sehr, sehr froh, dass sie heute zum ersten Mal in Wels dabei sein darf. Applaudiert auch sie mit einem 10-Punkt-Applaus auf diese wunderbare Bühne, die voll super, die voll klasse, Elena Sarto. Applaus bitte, bis sie auf der Bühne ist. Hi, hallo Wales. Ich war wirklich noch nie hier. Ich komme eigentlich aus Tulln, aber das hat nichts mit meinem Text zu tun. Ich erzähle euch heute etwas über mich. Ich wäre gerne originell, besonders klug, besonders schön und sehr schnell. So schnell, dass mir keiner bei meinen Plänen zuvorkommen kann. Kein Klischee, vergänglich wie Schnee im Klimawandel. Ja, ich wäre gerne originell. Will nicht in der Masse untergehen, nicht Mainstream, sondern speziell. Aber das ist nicht so einfach. Und ich weiß, ich bin nicht allein, denn jeder will besonders sein und keiner so wie der andere. In diesen amerikanischen Highschool-Filmen, die ich im Lockdown viel zu oft gesehen habe, sind immer die so cool, die zu bestimmten Gruppen gehören. Die Footballer, die Cheerleader, die bildhübschen, aber das nicht ahnden Einzelgängerinnen, die am Ende dem liebsten Jungen der Schule abbekommen. Heutzutage und eigentlich schon länger haben neue Menschen die Spitze der Hierarchie übernommen. Wir heißen jetzt Hipster, sind zu cool, um in eine der alten Sparten zu passen. Wir sind so originell, um in eine der alten Spaten zu passen. Wir sind so originell, dass wir leider alle gleich aussehen. Diesem Trend lässt sich keiner entgehen. Und am Anfang hat mich das Ganze wirklich noch beeindruckt, aber jetzt verkaufen H&M und Co. T-Shirts mit Cutouts, um ganz schön Hipster zu sein. Hashtag do it yourself, made in Bangladesh. Aber Hauptsache Hipster und somit das neue, fresh. Kaufe jetzt den Vintage-Look, frisch aus der Fabrik. Ich wäre gerne originell, will etwas Neues erfinden, aber irgendwie gibt es die ganzen logischen und praktischen Dinge schon. Neues entdecken ist auch nicht mehr so wie früher, als man auf ein Tier zeigen konnte und ihm einen kreativen Namen geben konnte. Hashtag das ist jetzt ein Schnabeltier. Heute soll ich dafür plötzlich Physik verstehen, war das ein Neutrino oder Neutron? Ich wäre gerne so originell wie moderne Kunst, denn dafür braucht man wirklich ein Einfallsreichtum und Mut, nur wenn man die tausendste Person ist, die sich öffentlich auszieht, wirkt das irgendwie auch nicht mehr so gut. Und ich würde gerne etwas Außergewöhnliches auf dieser Bühne machen, will, dass die Menschen staunen, weinen, lachen, aber alles, was mir eingefallen ist, ist, meine Zettel wegzuwerfen oder zu zerreißen. Kreativ, ich weiß, denn wer hätte damit rechnen können, dass so etwas Skandalöses passiert. Aber danach, was es dann, während die Menge langsam ihr Interesse verliert, gehe ich cool von der Bühne. Hashtag Hipster, Hashtag Original, Hashtag YOLO. 17 Millionen Beiträge wurden unter Hashtag Hipster schon veröffentlicht. 30 Millionen unter Hashtag Original, 40 Millionen unter Hashtag YOLO. 17 Millionen Beiträge wurden unter Hashtag Hipster schon veröffentlicht. 30 Millionen unter Hashtag Original. 40 Millionen unter Hashtag YOLO. Your Only Live For Us haben sich wohl mehrere gedacht. Etwas wirklich Originelles habe ich damit wohl nicht gemacht. Und jetzt habe ich den gesamten restlichen Slam ein schlechtes Gewissen, dass die anderen Poetinnen auf meinen Zetteln ausrutschen könnten. Hashtag Regrets. Wir sind alle so originell, dass wir einander gar nicht bemerken. Pushen uns selbst an die Spitze, anstatt andere zu stärken. Wenn wir die Welt retten wollen, dann nur, weil sie uns gehört. Posten Bilder von uns in der Menschenmenge von Fridays for Future. Entscheiden uns für Hashtags Save the Planet, weil Hashtags sind mit dem Auto zur Demo gefahren, weil der Zug keine Klimaanlage hatte. Weniger poetisch klingt. Wir streben nach Originalität und verdrängen die Realität. Wir sind alle so besonders, aber wer, jemand ist anders. Unsere T-Shirts verkünden Bad Hair, Don't Care, aber die Haare dürfen maximal gestern das letzte Mal gewaschen worden sein. Lebe deinen eigenen Stil, aber lass bloß kein Haar auf deinen Beinen. Das erinnert mich. Storytime. Ich habe nämlich erwachsen gespielt und in der Kinderbetreuung gearbeitet. Kurz gesagt, arbeite gern mit Kindern, weniger mit den dazugehörigen Eltern. Und vor meinem ersten Arbeitstag kam mein Chef zu uns für ein kurzes Crewbriefing. An die Ladies, bitte stellt sicher, dass ihr euch die Beine rasiert habt. Hashtag Vorbildfunktion. Denkt nur an all die jungen Mädels, die euch sehen könnten. Ja, stellt euch nur vor, all diese jungen, beeinflussbaren Mädchen hätten sehen können, dass es keinen Grund gibt, sich selbst für das Menschsein zu hassen. Wir müssen ja schließlich aufpassen, dass zukünftige Generationen weiterhin in die Einheitlichkeit der kapitalzentrierten Medien passen und schön untergehen können in den nach Individualität strebenden Massen, denn wir sind alle so besonders, doch sehen wir aus, als hätten wir Uniformen an, so individuell, dass man nicht den geringsten Unterschied sehen kann, haben das Militärschlamm grün gegen Secondhandlook eingetauscht. Und ich weiß, ich bin nicht allein, wenn ich sage, ich wäre gerne originell, will nicht in der Masse untergehen, nicht Mainstream, sondern speziell, aber nur wenn wir uns gegen den Mainstream auflehnen, bedeutet das leider noch lange nicht, dass wir auch etwas verändern. Nur der Insta-Fotos wegen nachhaltig zu leben reicht da nicht immer aus. Dann vielleicht sollten wir weniger den Strom als Feind sehen, als den Müll, der darin schwimmt. Und ja, vielleicht beflügelt mein Text jemanden etwas zu posten mit dem Hashtag. Stimmt, vielleicht will jemand hier etwas verändern. Aber lass mir dir noch etwas mitgeben, du Weltretter ins B. Bist sicher als Teenager gegen den Mainstream aufzulehnen? Nicht auch wieder nur ein Klischee? Danke, noch einen schönen Abend. Vielen Dank. Elena Sarto. Fun Fact aus meinem Leben, ich habe mir einmal meine Beine rasiert, das hat drei Stunden und zwei Enthaarungstuben gebraucht, dann war der linke Fuß fertig. Für einen Falschling habe ich das gern gemacht, ich verstehe das auch nicht, das mit dem Enthaaren und so weiter. Genau, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Die Meinung der Jury für den eben gehörten Text plus Vortrag von der Elena sehen wir in 3, 2, 1 Sekunden. Und die Tafeln hoch. Wie schwer fällt's, weil du hast das hinigste Drum von Oleg, oder? Du kannst wahrscheinlich gar nicht anders als 9,0 geben. Ich glaube, das dritte Mal hintereinander 9,0, weil es einfach sie nicht mehr umfalten lässt. Und ihr macht es ja zumindest zu zweit, besprecht es euch und dann Durst und dann werden es wieder 9,0. Wurscht, okay, wurscht. Das haben wir zum späteren. Wir haben eine 7,9, mit der wir starten, die wir streichen. Wir haben eine 8,0, eine 8,5, eine weitere 8,5 und die 9,0 da ganz hinten, die gestrichen wird, ergibt zusammen 25 Punkte. Und einen großen Applaus für die Künstlerin, für Elena Sarto. Der nächste junge Mann, der auf die Bühne kommt, ist ein langer Wegbegleiter meinerseits. Er ist zugleich der gute und der böse Teufel auf meiner linken Schulter, ein langjähriger Weggefährte auf meiner rechten Schulter. Seit drei Monaten hier in Wels macht er die Bars und Gasthäuser unsicher. Vielleicht hat ihn der eine oder andere schon mal gesehen. Applaudiert auch ihn mit einem Zehn-Punkt-Applaus auf diese wunderbare Bühne aus Innsbruck, der voll superne und voll klasse Stefan Abermann. Applaus bitte, bis er auf der Bühne ist. Ja, ich bin im Moment als Stadtschreiber in Wels. Wo war das jetzt? Also, okay. Das hat jetzt so geklungen,els. Wo war das jetzt? Also, okay. Das hat jetzt so geklungen, dass du mich auslachen würdest. Okay. Was in Wels? Ja, ich schreibe da so eine Kolumne, gerade aus Interesse. Liest die irgendjemand? Yeah, zwei Menschen. Geil. Ich lese euch jetzt ein Sneak-Preview vor, weil ich lese euch jetzt die Kolumne der nächsten Woche vor, zumindest eine Abwandlung davon. Aber ich muss euchese euch jetzt die Kolumne der nächsten Woche vor, zumindest eine Abwandlung davon. Aber ich muss euch warnen, die Kolumne ist, oder dieser Text ist ein unheimliches Ding, eine unheimliche Geschichte. Deswegen würde ich euch eigentlich zur Einstimmung bitten, dass ihr mir vielleicht so eine unheimliche Geisteratmosphäre machen könntet. Vielleicht so ein, ja, das wäre gut. Oh, wunderbar. Der Text heißt Hello from the other side. Monate der Vorbereitung liegen hinter mir. Ich habe Wälzt durchstreift, um mich abzuhärten. Ich habe trainiert, Körper, Geist, Leber. Ich habe jeden Tag zehn Sätze mit Gohe beendet. Jetzt bin ich bereit für die ultimative Prüfung. Ich gehe rüber nach Dahlheim. Doch schon auf der Brücke beschleicht mich die Angst. Mich umgibt diese Stille, die ich eigentlich nur aus Horrorfilmen kenne, kurz bevor etwas passiert. Die Trauung schmatzt unter mir wie ein Tier, das mich fressen will. Und dahinter sehe ich schon diese Enten, die jeden Fußgänger verfolgen. Zuerst denke ich, dass sie mich beißen wollen, aber nein, die Enten wollen mich warnen. Ihr Schnattern klingt wie eine Drohung. Geh nicht hinüber, Kind, höre ich sie. Halt dich bloß fern von der Dahlheimer Seiten. Die Dahlheimer Seiten, das klingt wie die dunkle Seite der Macht, der Ort, wo sich Darth Vader ein Reihenhäuschen kaufen würde. Wenn von dem Ort erzählt wird, hört man immer etwas vor sich durch, als ginge es um ein Familienmitglied, das einen bei einer Erbschaft übers Ohr gehauen hat. Die Dahlheimer Seiten, das klingt, als müsse man sich gleich bekreuzigen und eine Steuererklärung abgeben. Wenn man in Wels stirbt, dann gehen die schlechten Seelen nicht durch einen Tunnel, sondern über eine Traunbrücke. Doch sie tun es mit zitternden Knien. Denn dort drüben, das weiß man, da leben nur Orks, Voldemort und Hunde ohne Leinenzwang. Vielleicht sollte Thalheim in Du-weißt-schon-wo umbenannt werden. Thalheim ist keine Stadt, sondern ein Zustand. Die Menschen, die dort wohnen, geben es deshalb auch erst nach mehrtägigem Kennenlernen zu. Verschämt gestehen sie, dass sie da ein ganz bescheidenes Häuschen geerbt hätten und unerklärlicherweise dort hängen geblieben sind. Ja, Talheim ist die Gletscherspalte Oberösterreichs. Wenn man einmal reinfällt, kommt man nie wieder raus. Man fragt sich, warum Wels diesen Ort tatsächlich auch noch eingemeinden will. Eigentlich glaube ich ja, dass die Römer damals die Trauen absichtlich umgeleitet haben, um Ovilava vor den Barbaren zu verteidigen. Diesen Zustand sollte man eher ausbauen als beheben, finde ich. Jetzt ist es wie in diesem Asterix-Band mit dem großen Graben. Links und rechts des Flusses stehen die gleichen Dinge. Einmal golden und richtig und einmal ganz dunkel verzerrt in Talheim. Spielplätze, Wahlplakate, Frohnews, von allem existiert dort drüben ein dunkler Zwilling. Von allem existiert dort drüben ein dunkler Zwilling. Doch irgendetwas scheint todesmutige Politiker anzuziehen. Aus irgendeinem satanischen Grund wollen sie Talheim heim ins Reich holen. Allein den Grund kann niemand verstehen. Vielleicht gibt es dort Bodenschätze, von denen niemand etwas weiß. Vielleicht brauchen sie roten Asphalt für einen weiteren Springbrunnen. Oder vielleicht hören sie das traurige Singen des Rheinbergs, der von drüben aus dem Exil ruft und zurück will an den Busen der Welser Venus. Dabei weiß doch jedes Kind, was die Trauen getrennt hat, soll die Politik nicht wieder vereinen. All das geht mir doch den Kopf, während ich auf der Brücke stehe und zur Marienwarte hinüberschaue. Die Sonne ist aufgegangen, Gülden strahlt der Hang. Verführerisch sieht das aus. Doch ich weiß, dass der Teufel sich immer verkleidet. Darum denke ich an die Warnungen der Alten. Das Leben auf der Sonnenseite kostet etwas. Nicht nur Grunderwerbssteuer, sondern einen Teil deiner Seele. Drum, Stadtschreiber, bleib bescheiden. Geh nicht hinüber zum Hügel. Bleib lieber in Beverly Wells. Ich bin also wieder umgedreht. Ich war einfach noch nicht bereit für die Tollheimer Seiten. Stefan Abermann. einmal gewesen, das ist richtig, richtig cool. Ungeachtet dessen, liebe Jury, wir bitten um eure Wertung für das eben Gehörte von Stefan Abermann. Bei 3, bei 2, bei 1 und die Tafeln hoch. Darf ich raten, in der Jury sitzen lauter WölserInnen. Okay, wir starten mit einer 9,0 Okay, ich kann ganz schlecht schreiben, die wir streichen. Eine 9,2, die bleibt. Eine 9,0, okay, ich kann ganz schlecht schreiben, Anu, die wir streichen. Eine 9,2, die bleibt. Eine 9,4, die bleibt. Eine 9,5, die bleibt. Und abschließend eine 9,5, die wir streichen. Das ergibt zusammen 28,1 Punkte und einen großen Applaus für Stefan Abermann von Niemmals. Viele Wertungen. Ja. Aktuell gäbe es schon ein Dreierfinale. Das ist der Tatsache geschuldet, dass schon vier aufgetreten sind. Die folgenden fünf Künstlerinnen werden versuchen, an diesem Ergebnis was zu ändern. Die nächste Künstlerin hat einen ganz besonderen Auftrittsapplaus verdient, denn es ist ihr erster Auftritt. Deswegen extra für euch aus Wels zu Fusi hergegangen. Applaudiert sie mit einem Zehn-Punkte-Applaus auf diese wunderbare Bühne, die voll super und voll klasse. Fiona, Applaus, bis sie auch Welserin, also ich kann den Text vom Stefan ganz gut verstehen. Und ich wünsche euch viel Spaß bei meinem Text. Ich spüre es schon, es ist kein gutes Gefühl, jetzt hat es mich wieder erwischt. Ich nenne es das Gefängnis des Internets, die Gefangenschaft in mir selbst. Gefangen fühle ich mich in der Welt der Trugbilder, in der Welt der Lügen. Ich fühle mich gefangen wie in einem Gefängnis. der Lügen, ich fühle mich gefangen wie in einem Gefängnis. Ich sehe es, öffne es und schon spüre ich dieses unwohle Gefühl in mir. Die Gefangenschaft in diesem Internet. Kennt ihr das auch? Wo keiner ist fett und jeder wirkt nett, auch wenn er nur liegt im Bett. Und schon sehe ich es. Hashtag no filter. Hashtag Real Me. Obwohl die Person da sitzt auf ihrem Bild und anhat ein Korsett, welches man natürlich nicht sieht. Weil man nur das Beste von sich zeigt und so ein Korsett macht es halt, es kaschiert das Bauchfett. Gefangen in dieser betrügerischen Welt. Lügen, Betrügen und den Ruhm davon genießen in vollen zügen sowohl bei mädels als auch bei jungs entstehen beauty standards und idealbilder welche sie versuchen nachzugraben wie manch wilder sie starren auf diese bild hübschen frauen und männer suchen dadurch die fehler an sich und schon spürt es jeder die Gefangenschaft in einem selbst. Sie spüren diese Unzufriedenheit, weil sie nicht aussehen, wie diese Frauen in ihren Insta-Bildern. Und schon beginnt der Fight, der Fight in deiner eigenen Gefangenschaft. Siehst du es nun auch? Diese Welt spiegelt auf uns ab. Jungs verlangen eben nun auch. des Internets. Macht uns alle ganz wirres, wird verlangt gut auszusehen in unserer Gesellschaft, es entsteht eine Gier. Besser auszusehen als die anderen vier der Gruppe und schon ist man es wieder. Gefangen. In der Gefangenschaft gefangen und verlangen nicht mehr in diese Welt zu gelangen, um mehr Realität zu empfangen. Social Media ist nicht real. Sie haben alle Stylisten und Friseure und die meisten wahrscheinlich sogar Chirurgen, welche sie schön und fake machen. Eigentlich ist es doch nur mehr zum Lachen. Lachen darüber, dass wir es nicht nothaben und so ins falsche Bild zu rücken. Lachen, weil wir alle besonders aussehen und zu den 0815-Standards hinabsehen können. Lachen, weil wir mit unserem Charakter überzeugen, lachen, weil wir aus dem Gefängnis ausbrechen können. Aus der Gefangenschaft ausbrechen, das wollen alle Insassen des Internets und zu wissen, dass diese meist sehr berühmten Menschen nur lügen und betrügen, nur die besten Seiten ihres Lebens zeigen und ihre Pickel und Dehnungsstreifen vor uns alle verschweigen, tut dieses Gefängnis viel und das zu wissen, ist der Weg aus der Gefangenschaft. Wenn es dich wieder erwischt, leg es weg dein Handy, denk an die Wahrheiten des Lebens und daran, dass du und ich etwas Besseres sind als ein gefangenes Opfer in der Gefangenschaft des Gefängnisses. Danke. Fiona! Meine sehr verehrten Damen und Herren in Wels. Liebe Jury, während ihr euch in eurer Diskussion die Punktetafeln zu Gemüte führen könnt und eine jeweilige Wertung euch überlegt, lege ich euch der Gefangenschaft des Internets zwei Accounts an euer Herz. Zum einen, at PostKryptonPoetry auf Instagram. Gebt uns ein Follow oder abonnieren oder wie du es auch immer hast. Wir sind glücklich, wenn wir irgendwann die 1000 Abonnentinnen erreicht haben, weil dann haben wir 1000 und das ist voll cool. Ja, keine Ahnung, ob nicht schon 500 cool waren, aber 1000, das ist noch zu sehen. Oder, wer sagt Instagram, das ist so oldschool, ich bin wieder auf Facebook, weil das wird ein neues Shit. Folgt uns auf Facebook, liked uns, gebt uns einen Daumen oder gefällt mir, je nachdem, was ihr auf eurem Display seht. Da hast du mir einen Post gehabt, ein Poetry Slam. Und ihr werdet informiert, wenn ihr den nächsten Slams stattfinden werdet informiert, wenn die nächsten Slams stattfinden werden. Genau. Liebe Jury, ihr habt Zeit gehabt, euch zu überlegen, welche Wertung euch der eben gehörte Vortrag wert war. Bei 3, bei 2, bei 1. Die Tafeln hoch, bitte. Ihr seid euch wieder relativ einig, das ist zum Zaumzöhn echt schön. Vielen Dank dafür. Wir haben eine 7,0, die wir streichen. Eine 7,5, die bleibt. Eine 7,5, die bleibt. Eine 7,5, die bleibt. Eine 7,5, die bleibt. Und eine 8,3, die wir streichen. Gibt zusammen 22,5 Punkte. Und einen riesengroßen Applaus, wie immer, für die Künstlerin Fiona. Es wird sich heimlich übers Handy absprechen und sagen, mach mir am Rechnen nicht so schwer, vielen Dank dafür. Der nächste Künstler ist ein Paradebeispiel dessen, was man nennt, im Publikum zu sitzen, Poetry Slam als Konsument zu begutachten, zum Sagen, eigentlich schreibe ich auch gern, ich glaube, ich habe auch was zu sagen und dann kommt man auf die Bühne, denn er hat das in Wels seit Monaten und Jahren gemacht. Er war im Publikum und ist seit einem Jahr hin und wieder aufgetreten und jetzt hier in Wels bei uns zu Gast. Bitte applaudiert ihn mit einem 10-Punkt-Applaus auf diese wunderbare Bühne, den voll super und voll klassen Valentin Steinerberger. Applaus bitte bis er auf der Bühne ist. So, für den Text muss ich jetzt kurz ein bisschen ausholen. Ich habe dieses Jahr nämlich meinen Grundwehrdienst gemacht, eben beim Panzerbataillon 14 in Wölz. Habe vorher studiert, dann habe ich meinen Grundwehrdienst gemacht, ich habe das Ganze ein bisschen aufgeschoben. Habe jetzt einen Text darüber geschrieben, im Speziellen über meine absolvierte Feldlagerwoche, beziehungs. simulierten Kriegsfeuerwochen und damit das Ganze in einer militärischen Montur runter rennt. Da probieren wir jetzt mal eine Sache. Ich sage jetzt Publikum auf mein Kommando habt acht und wenn ich das gesagt habe, stellt einmal bitte jeder auf. Wenn ich dann gesagt habe, Publikum ruht, alle wieder niedersetzen und dann fange ich an. Also hätte ich einfach einmal gesagt, wir probieren das alles einmal. Und wenn es beim ersten Mal funktioniert, dann kann ich gleich mal anfangen. Publikum auf mein Kommando. Habt Acht! Publikum ruht! Ich verlese. Von Stolperfallen und Sägespänen. Viel wird spekuliert, doch jede Vorahnung beiseitegelegt, trägt sich der vereiste Boden unter den Kron des alten Steiger Fichtenwaldes. Es werden Plastikplan ausgelegt und darauf Zelte mitsamt Öfen errichtet. Haring um Haring, Schaufelschlag um Schaufelschlag, wird der herumgewälzt. Der unebene Zeltboden wird mit Sägespänen beträufelt, Rucksack und Trosssack werden platzsparend innen verwehrt. Das Meisterwerk steht. Doch soll es nun an Schweiß nicht fehlen, denn die Russen gedenken vorzurücken. Zur Abwehr dieser Bedrohung werden Kampfstellungen mit Planenbedachung für je zwei Mann aus dem Boden gehoben, gleich nachdem man über ein Haringselt des eigenen Zeltes gestolpert ist. Das Sturmgewehr auf dem Rücken zurechtgerückt, Schaufelschlag um Schaufelschlag, Dreck zu Dreck, Moos zu Moos. Eine natürliche und trügerisch-tödliche Erscheinung. Das Lager ist kriegstauglich und so beginnt es. Des Nachts sollen die Vorhandlungen zurückkehren, in meinen Träumen, in Form meines Kommandanten, der mich durch die Nacht jagt. zurückkehren, in meinen Träumen, in Form meines Kommandanten, der mich durch die Nacht jagt. Ohnehin schon von Unruhe heimgesucht und mit einem 1,85m großen Körper zur Hälfte auf dem Trossack in eine sonderbare Position zusammengekrampft, lege ich da. Neben mir ein Kamerad schweren Kalibers, dessen Schnarchen sich eines absaufenden Motors gleicht. Mit seinen Luftbläschen im Mundwinkel vor meinen geschlossenen Augen finde ich dennoch, den es hinten schlaf. Alarm! Aussehen mit euch! Aussehen, aussehen, aussehen! Sechs Uhr früh, ich sehe eine Sekunde auf mich herab. Lange Unterhose und Rollkragen gibt's. Keine Zeit zum Anziehen. Arbeitsdienstschutzmaske, Kappfeste, Helm, Sturmgewehr raus, über den Haar gestolpert. In die Stellung kriechen, anlegen. Warten. Stellung bezogen, Feuerbefehl, zwei Uhr, zwei Uhr, Feuer! Lage ein, Mond eins an. Mit einem halben Magazin gibt es nun einen Verletzten, den Kamerad schweren Kalibers. Schutz und Hilfe in Unterwäsche und 105 Kilogramm Kameradengewicht plus 10 Kilogramm Ausrüstung am Leib, die fortgetragen werden müssen. Kameradenhilfe durchgeführt, weil wir gut sind. Stellung beziehen. Warten. Past fertig, am Matschingen Adträteplatz sammeln. Frühstück jedoch nicht in langer Unterhose und Rollkragenhemd. Mit Stolz den Kommandanten bitten, mich anziehen zu dürfen. Gelächter aus mehreren Ecken. Es wäre eine gute Woche. Mit Sägerspinnen im Stiefel. 16-Stunden-Tage, Gefechtsdienste im Schnee, Mittagessen im Stehen. Üben für das Granatenwerfen, Granatenwerfen, Marschieren zum Lager Kaufholz für eine warme Dusche nach drei Tagen, Frohlockung getrübt vom spontanen Waffenreinigen ohne Gerätschaft und so bleibt Klopapier im Laufe meiner Sturmgewehrstecken. Demütig den Nachschubsunteroffizier um Abhilfe bitten, alles für ein vielgerühmtes, vielgeprüftes und vielgeliebtes Österreich. Die Tage vergehen in halbem Dunkel, bis das nachts völlige Zappendusterhebt über unser Dasein herrscht. So habe ich mein Vaterland enttäuscht, denn ich habe keine Rotlichtstirnlampe am Mann und stolpere erneut über die Haringseile. Mit stolzer Hoben und in den vollgesägel spinnten Schlafsack gekrochen, erscheint meine Mutter in meinen Träumen. Sie sagt, Schatz, Mausebär, Schnucke, wenn dir irgendjemand Glück kommt, egal wer, nicht vergessen, da musst du Stellung zu beziehen. Stellung beziehen, ah verdammt. Alarm, auszumitteln, ich hau sie, ich hau sie, ich hau sie. Sechs Uhr früh, ich sehe, es ist gut auf mich herab, diesmal nicht halbnackt, aha, ausgetrickst. Keine Zeit, ABC-Schutzmaske, Kampfhäste, Helm, Sturmgewehr raus, über den Hagenstall, bei denen die Stellung kriegt, anlegen. Warten. Die Sägespäne an mir jucken. Nichts passiert. Plötzlich ein Pfeifen. Fuck, ABC-Alarm, Stress. Brillen Sie durch in der Kampfhäste, in neun Sekunden ABC-Schutzmaske aus der Tasche holen und aufsetzen. Kampfhäste ausziehen, große Tasche an, Kampfeste eröffnen, über mir 50 cm Spielraum. Ich blieb in Plastikhose anziehen, dann das Plastikoberteil. Im Stress keuchend, denn ich blieb in Stressasmatika. Sich im Plastik kurz vor Fangernbefehl zur Umstellung verlassen, in 0,2 Sekunden Kampfeste angezogen und Plastikoberteil ins Unterteil gestopft, austreten. Ich schaue, scheiße, ausziehen in 3,5 Sekunden und einpacken, frühstücken, im Stehen. Heute geht's schon zum Schulschießen, doch zuerst muss ich Stuhl schieben, beim Kommandanten für eine kleine Soldatenpause abmelden, Rekrutzius haben fünf Minuten. Vor mir ein Dixi-Klo, ich in Unterwäsche, Rollkragenlaber, leichte Hose, leichte Jacke, PC-AK, Waldpilziges Warmhaltegerät, schwere Jacke, Nässe-Schutzhose und Nässe-Schutzjacke, kampfeste Thermohaube, Helm und natürlich meiner geschätzten, geliebten, verkötterten Sturmgewehr 77 Kilo Alpha 238 aka Kassandra. Herausforderungen kommen in vielen Formen. Eine Nacht bis zur Toilette. Na jedenfalls kommen wir an beim Ballermann und ballern falsche Männer an. Kassandra träumt wie immer, schießt einen getürkten Stehaufmännchen 5,56 mm Stahl ins Waschbrett. Aber wie ich so für eine Übung anstehe, fällt mir eine Sache auf. Ich als nächster auf der dritten Station von insgesamt vier Stationen zum Schießen dran, vor mir vier Rekruten und vier Sicherheitsbeauftragte und Offiziere. Wie sie die Ergebnisse auf den Tafeln beurteilen, im Magazin habe ich acht Schuss. Na ja, jedenfalls schießt man fertig, es ist dunkel, Company, Marsch! Company marschiert, Company kommt an, schon weiß ich, bei Frühlingsnacht kann es ganz schön kalt werden, wie sich herausstellt. Arschkalt. Vom Hauptmann für den tollen Schießtag eine halbmitternächtliche Ofenkartoffel zum Versehrempfang? Freude. Morgenabfahrt. Und keine Nacht habe ich so gut geschlafen wie die heutige. Denn die Zelte werden zusammengefaltet, genauso wie die Plastikplannen. Die Kampfstellungen werden zugeschüttet und naturalisierend neutralisiert. Doch am wichtigsten, die Segelspäne werden im Winde verweht. Der ewig währende Holzschnee ist nicht mehr. Beim Marsch zum Bus seh ich trotz schwerer Ausrüstung kurz auf mich rauf. Überall Drecks, Sägespäne, die jucken und während ich mich da kurz bücke, melden sich drei Tage alte Rückenschmerzen. Und es war geil. Der dilettantische und nicht funktionierende Rekrut hat den simulierten Krieg überstanden, die Russen abgewehrt und gönnt sich nun daheim eine Lindkugel und die Heimtoilette. Danke. Valentin Steinerberger. So schaut Distance-Mobbing aus. Früher hätte man noch von der Bühne gewamst. Jetzt wird es nur mehr antiaggressiv vollführt. Das war nur die Kurzfassung. Liebe Jury, lasst euch davon nicht beeinflussen. Ganz straight Text plus Vortrag vom Poeten. Für euch die Wertung, genau, von euch die Wertung für den eben gehörten Text von Valentin. Bei drei, bei zwei, bei 1 und die Tafeln hoch. Wir haben eine 7,0, die wir streichen. Wir haben eine 7,4, eine 7,5, noch eine 7,5 und abschließend eine 8,0, die wir streichen. Ergibt zusammen 22,4 Punkte und einen großen Applaus, wie immer für den Künstler, für Valentin. und abschließend eine 8,0, die wir streichen, ergibt zusammen 22,4 Punkte. Und einen großen Applaus, wie immer, für den Künstler, für Valentin. Ich war im Panzerbett der Nr. 13 RIRT stationiert von 2001 bis 2002. Es war schön. Bundesheer war richtig cool. Ich habe nie was tun müssen. So wie es immer heißt, dass es Bundesheer ist. Die nächste Person, die auftreten wird, begleitet uns schon seit vielen, vielen Jahren auf Poetry Slam Bühnen. Es ist mir eine Ehre, endlich wieder einmal die Liro ankündigen zu dürfen, denn sie ist auf der Bühne gewesen, da war sie glaube ich 12, 13, das erste Mal, jetzt 14, okay, also trotzdem sehr jung. Ich freue mich, dass sie in Wörs wieder zu Gast ist, applaudiert sie mit einem 10-Punkt-Applaus und eurer Gunst auf diese wunderbare Bühne, die voll super, die voll klasse Liro. Applaus bitte, bis sie auf der Bühne ist. Ich freue mich gerade sehr, dass die Größe vom Mikrofon passt. Und auch von Slam traue ich mich zu behaupten, dass wir alle schon mal Europa kritisiert haben. Und in meinem Text geht es genau darum, und Europa sind Schüler. Europa, wir müssen über deine Noten reden, denn in letzter Zeit scheint deine Leistung stets zu sinken. Warst du nicht mal Streitschlichter in der Klasse? Bist du nicht in die Klasse gekommen, um Frieden zu stiften, um Streit zu vermeiden? Europa, wir müssen reden. Kannst du dich noch an das Fach Achtung der Menschenwürde erinnern, in dem du lerntest, die Würde eines Menschen von der ersten Begegnung anzuachten und zu schätzen wolltest und nicht lernen, dass der Mensch, ohne es dir beweisen zu müssen, Würde besitzt, dann sag mir, ist es würdevoll, fliehenden Menschen keine Sicherheit zu bieten? Und ist es würdevoll, ein vollbesotztes Brot in der Welt zu ertränken? Ist es würdevoll, sich vom Rest der Welt abzugrenzen und nur die Würde deiner selbst zu schützen? Europa, du gleichsende mittelalterliche Burg, die von Egoisten gebaut wird, um sich sicher in ihrem Paradies, in ihrer Blase zu fühlen, doch die keinen Blick nach außen werfen und bloß nicht in Gefahr gebracht zu werden, sich von sicher Blasenparadies mit anderen teilen zu müssen. Und als du sagtest, alle Menschen sollen die Menschenrechte besitzen, meintest du damit nur deinen Menschen das Recht zu geben, die grundlegenden Rechte aller Fremden mit Füßen zu treten? Europa, was ist deine Definition von Menschenrecht? Und warum ignorierst du dieses Recht, sobald es nicht an die Privilegierten deiner selbst zu diesem Thema betrifft? Europa, ist dies das, was du stets Menschenrecht und Würde nennst? Europa, kannst du mir erklären, was Gleichheit bedeutet? Wolltest du nicht jenen Menschen die gleichen Chancen und Rechte geben, die nun schon dabei verwehrt bleiben, ein Teil von dir sein zu dürfen? So muss man sich das doch erst verdienen. Und auch da reicht auch die Geburt in deinem Gebiet nicht aus. So sagt mir erscheinend, dass du die Menschen nicht mehr gleich, sondern gleichgültig. Europa, du hast deinen Standard an Lebensqualität versprochen. Doch so langsam scheinst du das zu vergessen. Denn ich glaube nicht, dass die Qualität so vieler Leben im Moment deiner Qualität entspricht. Und ich glaube nicht, dass es das ist, was diese Leben verdienen. Auch wenn wir das so viel erzählen wollen. Denn du hast seit langer Zeit keinen Menschen gleich behandelt. Oder hast du das denn je getan? Warst du je ein Ort in Gleichheit für jeden Bestand? Oder war das auch nur ein Paragraf? Denn das, was wir heute sehen, ist nicht Gleichheit. Europa, das ist Gleichgültigkeit. Und wenn wir schon dabei sind. Was wurde aus deiner Demokratie? Hast du nicht versprochen, dem Faschismus entgegenzutreten und Demokratie Sicherheit zu verschaffen? Wolltest du nicht nie wieder Menschen sehen, die mit mehr Patriotismus als Verstand durch die Straßen rennen? Denn wenn man sich so umsieht, sieht bei dir nicht alles demokratisch aus, was du tust. So willst du dich in einigen Ländern weigern, die Identität von Transpersonen anzuerkennen. Und ebenso müssen in Polen lebende Menschen vor Hass fürchten, wenn sie es nicht wagen sollten, ihre Sexualität auszuleben, sobald sie nicht der Heteronormativität entspricht. Europa. Ich dachte bisher ja, dass du nur Menschen hast, die du nicht von Anfang an als die Deinen und und erklärten unter deine Fittiche genommen hast. Doch so langsam wird mir klar, dass auch deine Gleichgültigkeit auch deinen eigenen Leuten gelten kann und tut. Europa. Du siehst Tag für Tag zu, wie deine Demokratie und der scheinbare Schutz für Minderheiten in den Bach runtergeht, was in deinen Gesetzen steht. und der scheinbare Schutz für Minderheiten in den Bach runtergeht, was in deinen Gesetzen steht? Europa. Mir wird schlecht, wenn ich das sehe. Und sag mir, ist es Demokratie, andere Kulturen zu fürchten und seinen Kindern zu erzählen, dass hier sind diese Menschen, wäre ein Verbrechen und gefährlich? Europa. Ist es Angst, die du schüren willst? Kleine Randbemerkung an gewisse alte Männer aus meinem Dorf, a.k.a. mein Opa. Wenn ich homophobe Kommentare bekomme und meine zufällig syrischen Freunde mich verteidigen, während du keinen davon hier sehen willst, dann sind es nicht sie, die gefährlich sind, sondern du. Europa. Ich bin ja froh, bei dir zu leben. Doch habe ich das nicht eher verdient, als der Rest, aber der Zufall ist so wild, dass ich und meine Eltern hier geboren worden sind. Europa. Wenn mir schon immer hier lebende Menschen erzählen, dass sie den Mann, den sie eben aus dem Lager kamen, sehen, am liebsten im Meer ertrinken sehen würden, dann ist es nicht Frieden, für das du stehst. Nicht zu vergessen, dass du mit Waffenhandel diesem Frieden außerhalb deines Helfs eh keine Beachtung mehr schenkst. Europa. Du bist teilschuld daran, dass Menschen wegen ihres Lebens fliehen, weil du mehr an Geld, als die Waffen dir bringst, als an die Leben, die sie zu beenden, zu denken pflegst. Europa. Du trägst die Schuld an den entstandenen Gesundheitsschäden, den die Hygiene in deinem Lager jeden Tag ausrichtet, du besonders in einer Pandemie deine Augen davor scheinst zu verschließen. Europa. Du trägst Schuld an den steigenden psychischen Problemen, an den Tränen, an den Depressionsmonstern, an den schwindenden Hoffnungsschimmer, dass sich ihre Geschichte zum Besseren wenden wird, an den verlorenen, kaputtgetretenen Träumen, die eins in allen Köpfen zu stecken scheinen. Europa, du trägst Schuld an der Angst. Angst vor den Stürmen, dem Regen, dem entfachenden Feuer, den Hufen, die man ertragen muss, wenn man es schließlich aus dem Lager schafft, den blauen Flecken an den Oberarmen, die man von Händen außerhalb des Lagers verpasst bekommt. Europa, es sind deine Menschen, die diese Schläger verpassen. Dieselben Menschen, von denen du behauptest, für Menschenwürde zu stehen. Europa, du trägst Schuld an dieser Gewalt, weil du anstatt Menschen zu schützen, die vor Gewalten fliegen, Tag für Tag immer mehr Soldaten an die Grenzen stellst, für denen so oft so viel Gewaltpotenzial steckt, dass es hier auszuleben geht. Europa, du trägst Teilschuld an dem Verhalten der Soldaten. So war es doch du, die ihn gelernt hat, mit Gewalt zu handeln und den Hass immer weiter zu entfachen. Europa, du bist durch Krieg entstanden. Hast du nun vergessen, wie sich Krieg anfühlen kann und deine Empathie dafür im Mittelmeerstränden vergraben? Europa, du musst das Schuljahr leider wiederholen. Liro, dein Applaus. Werte Menschen in der Jury, bitte geht wieder tief in euch, sortiert eure Gedanken, setzt den gehörten Text und den Vortrag in Kontext zu den anderen gehörten Vorträgen und Texten und gebt mir eure Wertung für das eben gehörte Text plus Vortrag, Auftritts Sammelsurium von Liro bei 3, bei 2, bei 1 und hoch die Tafeln. Wir haben eine 7,4, die wir streeln. Wir haben eine 7,4, die wir streichen. Wir haben eine 7,5, die bleibt. Okay, das wird jetzt eine Challenge. Eine 8,3, die bleibt. Eine 8,5, die bleibt. Und zum Abschluss eine 9,8, die wir leider streichen. Und einen großartigen Applaus für Liro und 24,3 Punkte für Liro und ihren Text. Zwei KünstlerInnen werden noch versuchen ins Finale zu kommen. Dann haben wir sie die Pause redlich verdient. Wir wollen nochmal alle Kraft sammeln für die nächste Künstlerin. Ihren ersten Auftritt hatte sie mit zarten neun Jahren. Das sage ich deswegen, weil das ist vor sechs Jahren gewesen und sie hat den damaligen österreichischen Meister, den Elias Hirschl, von der Bühne gefegt. Es war ein herzerwärmender Auftritt, sie ist am Ball geblieben, sie tritt immer wieder noch auf, applaudiert sie mit einem Zehn-Punkt-Applaus zum ersten Mal hier auf dieser wunderbaren Bühne in Wels. Die voll superne und voll klasse Timmy, ihr Baus, bitte bis sie auf der Bühne ist. Okay, da mein Text sind, sind sie meistens traurig und ich bin gerade viel zu nervös, um traurig zu sein. Aber okay. Good evening, it's 3am. How are you doing? I'm doing great. I'm looking down from the sky, I never would have known that I would climb up now. Okay, I'm sorry. I've unlocked some choices for you. Number one, get back to work. Focus on yourself. Get that done. Number two, look for new people. Look for new people. I can't be there for you anymore. Number three, you'll find another love better than the suicide behavior between you and me. Number four, an apology. I can't be there for you anymore, and I walked through this wonder. Anyways, I hope you take this opportunity. I hope that you get happy. Good evening. You made it through another day. Wasn't that bad, was it? I've prepared the weather report for tomorrow. Do you want to hear it? It will be rainy like the day we had our first kiss, the day I know you miss, the day that you have to forget, like we've never met. And do you want me to set an alarm for the next day? Okay, good night. Good morning, time to wake up. It's three o'clock, get ready for work and don't wait for any new messages from me because you know I can text you back but I know that you have chats on the internet. Drive safe and don't forget to eat. Oh, and deadly friendly remain. No, I'm dead. So, good evening. Did you meet some friends after work? See, you don't have to search. You don't have to search for people who like you. You don't have to search for points that point out that there's something wrong with you. Because you're fine. You don't need to cut those lines. And Google suggests therapy for you. Do you want me to show? And again, I've prepared the weather report for tomorrow. It will be cold like the day when we first hold hands. Or remember the holiday we have planned. Anyway, it's late. Go to sleep tomorrow is Saturday. Should I still set up an alarm? Okay, good night. Hey, you're still awake. I think I don't have to tell you that it's bad for your mental health, right? Don't worry, hon, you'll be all right. You'll be okay, everything's gonna be fine. Just wait a while and these monsters inside your head, they aren't that bad I know you're stronger than that so go back to bed hey good morning hello why aren't you sponsoring hey are you there I noticed the ambulance in front of your door you should let them in hey man what's wrong hey what what are they saying i can't hear them i can't i can't i can't i can't tell me you're right please oh fuck good morning you're awake friendly reminder i'm still dead but hey man i'm glad you made it a year has been a year has been passed since you tried to get to me and anyway I see that you are now happy. Okay, thank you. Timmy, dein Applaus vom Welser Publikum. Vom Welser Publikum, liebe Jury, blättert weise in euren Punktetafeln, geht tief in euch. Diejenigen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, mögen sich an meinen Spruch zuvor erinnern, If you don't understand the poem, fail it. Hätte gerne die Wertung von euch für den eben gehörten Text plus Vortrag von der Timmy bei 3, 2, 1 und Tafeln hoch. Wir starten mit einer 6,6, die wir streichen. Gehen hoch auf eine 7,3, eine zweite 7,3, eine 7,5 und abschließend eine 8,0, die wir streichen. Ergibt zusammen 22,1 Punkte. Und einen großen Applaus für Timmy und ihren Text. Acht und acht richtig gerechnet. Hoffentlich schaffe ich das noch ein neuntes Mal. Das ist für mein persönliches Ego ganz wichtig, dass ich neun einmal richtig rechne, dann habe ich das nächste Level erreicht. Das nächste Level hat die nächste Künstlerin schon lange erreicht. Sie ist bei unzähligen Landesmeisterschaften in Oberösterreich und Salzburg schon aufgetreten und hat dies auch gewonnen. Heute zum zweiten Mal, wenn mich das recht erinnert, in Wales zu Gast. Bitte applaudiert auch Sie ein letztes Mal in der Vorrunde mit einem Zehpunkt Applaus auf diese wunderbare Bühne, die voll superne und voll klasse Anna Schober! Hi! Gehe halt wieder ein bisschen back to the roots, weil angefangen habe ich mit sowas und seit ich meiner Handschrift nicht mehr so vertraue wie früher, drücke ich meine Texte eigentlich immer aus. Diese Woche war ich aber ein bisschen verplant, deswegen habe ich ihn abschreiben müssen. Also Fingers crossed, dass ich es lesen kann. Ich habe im Oktober angefangen zu studieren in Innsbruck und bin von Salzburg nach Innsbruck gezogen, so ziemlich zumindest, weil wegen Covid war ich auch viel in Salzburg. Und wenn man studieren anfängt, so wie ich, mit 400 anderen Personen, dann darf man ganz viele neue Leute kennenlernen, aber man muss auch ganz viele neue Leute kennenlernen. Und in meinem Fall sind es Medizinstudierende und das ist nicht immer ganz so positiv. Und um diese Erfahrung zu beschreiben, habe ich einen Text mit einem Gleichnis geschrieben. Im Leben gibt es für alles ein Gleichnis. Es ist wie ein farbiges Verzeichnis, eine Liste von Anekdoten, die zu anderen passen, eine Reihe von Wörtern, die wir nacheinander klingen lassen. Da gehören auch die Menschen im Studium dazu und eben leider auch du. Du bist einer von der unangenehmen Sorte, die Essiggurke auf der Geburtstagstorte. Du bist wie Obstsalat, aber wie der aus der Dose. Du hältst dich für was Besseres. Du bist wie die Tür zwischen zwei Zugabteilen. Im Zweifel würdest du ein Kind zerteilen. Du bist wie schlechter Kuchen beim Heiraten. Einfach, ungenießbar, aber niemand traut sich, was sagen. Du bist wie rote Götterspeise. Manchmal schleimig, trotzdem ziemlich scheiße. Du bist wie ein großer Regenbogen. Bis zum Ende wäre ich dir besser nicht nachgezogen. Du bist wie Regen beim Skifahren oder Diebstahl am Strand. Du bist wie Kaugummi in Haaren oder Geschlechtsverkehr im Sand. Du bist wie Schnupfen. Du bist wie Kot. Du bist wie der Redner auf einer Beerdigung, aber es ist gar niemand tot. Du bist wie Rufzeichen am Ende von diesem Satz. Irgendwie fehl am Platz. Du bist wie ein Buch mit dem Gesicht von Sebastian Kurz darauf. Es bräuchte eine Warnung vor dem Gebrauch. Du bist wie ein gesperrter Wanderweg auf 2000 Meter. Vielleicht kommst du nächstes Mal ein wenig später. Du bist wie ein Autofahrer, der eine alte Frau am Zebrastreifen anhubt. Scheiße, da gibt's keinen Reim. Du bist wie das Vergessen von Kopfhörern bei langer Zugfahrt. Kein schlechtes Gespräch bleibt einem erspart. Du bist wie das Muster des Stoffs von Stadtbussitzen. Nicht nur hässlich, du bringst einen auch ins Schwitzen. Du bist wie ein Loch im Socken, das über die ganze Ferse geht. Bei dir schon ist es spät. Du bist wie Küche im Studentenheim oder Schienenersatzverkehr. Du bist wie kurz vor der Periode sein oder Flugzeuggepäck zu schwer. Du bist wie Pepsi, bist wie Kaffee. Du bist wie nasse Hunde, die pinkeln in grauen, nassen Schnee. Du bist wie Kino ohne Nachos, es fehlt was im Schoß. Du bist wie Mittelalterfeste in alten Ruinen, die meisten finden es blöd, kannst nur manchen dienen. Du bist wie Essen in der Mensa. Irgendwie ekelhaft, aber du bist halt da. Du bist wie der dritte Teil Tribute von Panem. Zwei von dir hätten gereicht. Du bist wie Filme von Til Schweiger. Und da rede ich noch gar nicht von den Dokus. Irgendwie fehlt deinen Gedanken der Fokus. Du bist wie Fitnessstudios mit Glasscheiben vor den Cardio-Geräten. Ich werde mich lieber verspäten. Du bist wie schlecht pigmentierter Lidschatten. Lieber hause ich mit Ratten. Du bist wie der Kater an dem Tag danach oder das Dixi-Klo im Wald. Du bist wie Medium Rare, du bist nicht Medium Rare, sondern das schon zart und dein Laptop nur in Alt. Du bist wie Korthosen, bist wie Kartons, bist wie der fehlende Teil eines verstimmten Xylophons. Du bist wie Sekt ohne Sprudel oder Hummus ohne Fladenbrot. Bist wie Bolognese ohne Nudel oder ein Händel ohne Schrot. Du bist wie Mandarinen mit Kernen. Oder Salat mit zu viel Marinade, wie eine Nacht ohne den Sternen oder Toast ohne Marmelade. Und dann, dann bist da du. Eine Freundschaft entstand bei uns im Nu. Du bist wie Sahne, Sonne und Schokoladeneis und pure Wonne oder gutes Deckweiß. Du bist wie jemand, den ich anrufen kann, auch wenn es drei Uhr nachts ist. Jemand, auf den ich zählen kann, auch wenn wir manchmal bang ist. Du bist, was ich gebraucht habe für eine gute Zeit. Jemand, der mich einfach gerne mag, mich nimmt in Freude und in Leid, du bist nicht mein Lebenspartner, aber begleitend für eine ganze Weile, mit dir gibt es kein Theater oder Pochen auf eine Zeile, du bist Spritzer, du bist Pop-Hits, du bist wie Glitzer und du hast viel Witz, du bist Sommerregen, du bist frisches Brot, du bist ins Bett legen oder du bist kastanienrot. Studienfreunde sind anders als die in der Schule. Status zählt einfach nicht mehr. Es geht nicht mehr ums Coole, ich mag sie wirklich sehr. Im Studium, da macht man Bekannte, die behält man dann für lange. Es gibt aber auch die Menschen, die kennen einfach nicht ihre Grenzen. Studium ist eben wie Obstsalat, in dem man nur die Beeren mag. Aber die sind dafür besonders gut. Danke. Anna Schober mit dem letzten Text der Vorrunde. Liebe Jury, bevor es dann runtergeht an das kollektive Laben und uns den Bar glücklich machen. Exzess in der Pause. Davor kommt noch ganz kurz eine Wertung. Bei 3, bei 2, bei 1 und hoch. Sorry, dass ich dich gestresst habe. Hast du die richtige Wertung erwischt oder? Okay, passt. Wunderbar. Was mich erwundern würde, bevor ich dir jetzt die Wertung sage, ist schierst du an den Zollenkopf und blättert man dann oder kriegt man den Stress durch mein Einzählen und dann geht mir einfach irgendwas her und das ist völlig random. Okay. Ja, das merke ich mir auch nicht. Okay. Aber das Coole ist, ihr einigt euch auf Wertungen, die ich jetzt aufschreiben werde. Und zwar eine 8,0, die wir streichen, sehr schnell gefaltet. Trotzdem danke dafür. Eine 9,3, die bleibt. Eine 9,5, die bleibt. Eine 9,5, die bleibt und abschließend eine 9,7, die wir streichen. Das ergibt zusammen 28,3 Punkte. Und einen großen Applaus für die Künstlerin, für Anna Schober. Liebes Publikum, ich werde jetzt mittels eines mathematischen Verfahrens, das eine Reihenfolge zu definieren heißt, herausfinden, welche drei KünstlerInnen im Finale auftreten werden. Ich wünsche euch jetzt viel Spaß in der Pause. Wir sehen uns in ca. 15 bis 20 Minuten wieder da. Nehmt die Glasen gleich mit runter, lasst die Bar wirklich, wirklich, wirklich glücklich. Dann dort unten jubilieren, weil sie so froh macht. Wir sehen uns in circa Viertelstunde, 20 Minuten wieder. Bis gleich. Pfiat euch. Die Jury-Tafeln können da bleiben. Die Jury bitte. Ihr müsst bis Ende des Abends da bleiben. Geht nicht heim. Für den Rest kann ich nicht sprechen, aber bitte bleibt alle da. Es würde mich freuen. Pfiat euch. Bis gleich. Willkommen zurück, meine sehr verehrten Damen und Herren. Wow, ihr seid vollzählig anwesend, bis auf zwei Personen, die draußen bei einer Chick sitzen. Applaus an euch selbst, dass ihr noch einmal gekommen seid. Vielen Dank für euer Vertrauen. Wie gut waren wir in der Zeit? Ein bisschen überzogen haben wir mit der Pause. Wie immer, ich möchte mich entschuldigen auch für die künstlerische Viertelstunde Verspätung. Wir sind nach elf Monaten nicht mehr gewohnt, dass man pünktlich sein kann, weil es so wurscht war, wo man hingehen muss und man war später dran. Oder zu Online-Meetings in Unterhosen durchgesessen ist. Es war egal, ob man ohne Krawatten oder ohne Kran gehabt hat, es war das Wurscht. Das war sowas von egal. Liebes Publikum, schön, dass ihr da seid. Ich habe euch eure Brownies mitgebracht. Ich habe gefragt, ob es Brownies, Brownies oder Brownies sind. Es sind Brownies. Für Brownies, Brownies sind wir selbst schon ständig daheim. Ich habe in der Pause ein bisschen gespechelt. Also geschaut, wie viel den Aufruf uns zu folgen gefolgt sind. Zwei Likes auf Instagram. Are you serious? Er war einer davon, genau. Eine zweite Person ist mir nicht bekannt. Das war ernst gemeint. Das ist mir gesagt worden aus marketingtechnischen Gründen, algorithmusbedingt. Habt jetzt die Zeit, weil jetzt kommt ein Werbeblock. Wenn euch der Werbeblock nicht interessiert, dürft ihr jetzt auf euer Handy schauen. Ihr habt die Chance, es auf lautlos zu stellen, denn sollte passieren, dass irgendein Handy läutet, und das haben wir früher immer so gemacht, dann darf die Person, dessen Handy läutet, diesen jeweiligen Handy-Klingel-Tonsong auf dieser Bühne live, instant performen. So, wie viele Leute haben ein schlechtes Gewissen? Wir haben das genau einmal wirklich gehabt, da hat ein Lidl gesummt und dieser junge Mann ist dann auf die Bühne gegangen und hat gesagt, das ist unser Vereinslidl vom Musikverein in Ischl und natürlich singe ich das. Dann ist er auf die Bühne gegangen und hat einfach diesen Song performt und ich war total baff, weil das, wie wenn er es wollen hätte. diesen Song performt und ich war total baff, weil das, wie wenn er es wollen hätte, ja. Er hätte den Slam gewonnen, hätte man bewertet, sagt nichts zu der Qualität der anderen Künstlerinnen aus, aber es war so spontan und so lustig. Wenn ihr das wollt, bitte tat es nicht, aber wenn ihr das wollt, ein kleiner Hinweis, vielleicht traut es euch beim nächsten Mal für eigenen Text hier einzustehen und aufzutreten. Genau, folgt uns auf Instagram Postscriptum Poetry oder folgt uns auf Facebook, Postscriptum Poetry Slam. Wir brauchen die Likes, wir sind im Netz gefangen. Werbeblock fängt damit an, dass ich vor mir zwei Exemplare künstlerischer Dicht- und Gesangs- und nein, nicht Gesangs- musikalischer Kunst auch vor mir liegen habe, und zwar der Stadtschreiber, der Stefan Abermann, hat zum einen ein wunderbares Buch, Aufliegen vorne bei der Kasse. Changes, das ist Englisch für Veränderungen, und ist ein sehr, sehr... Was lachst du? Es gibt mehr so Noobs wie mich, ich habe auf dikt.cc noch schon wissen, was das heißt. Changes bedeutet Veränderungen, genau. Kauft dieses Buch, die Tiroler Tageszeiten, der Joachim Leitner geschrieben, Kunstfertigkeit auf kleinstem Raum. Das finde ich ist ein sehr treffender Ausdruck. Ich finde, es ist Kunstfertigkeit in größtem Maße und absolut les- und erfüllbar. größten Maße und absolut les- und erfüllbar. Kauft euch das Buch, 1990, das ist so quasi fast nichts im Vergleich zu vielen anderen Zeug, das man so konsumiert. Das Stück ist eine CD für die Jungen unter euch, das gibt es jetzt noch im Medienmarkt zum kaufen. CDs, nicht Spotify, das ist ein physisches Exemplar, das man in ein Gerät einschirpt und dann spielt es dort Ton ab. Wer hat noch einen Discman zu Hause? Ja, die drei, die über 30 sind. Nein, okay, das habe ich nicht geschaut. Wirklich, ich habe so einen Discman, einen Plattenspieler, das ist schon wieder so retro und unik. Das hat sich durchgesetzt. Eine CD kann man in einem Discman, in einer CD-Abspielanlage und in DVD-Player abspielen. Tirol Trauma von Stefan Abermann mit Musikkollektiv Tirol gemeinsam. Da hat er Texte mit einem Musikkollektiv vertont. Sprich, das ist musikalisch untermalt. Seine Dicht- und Wortgewalt, es ist großartig. Einen Text davon habe ich live schon mal gehört, wo er das statt dem Konzert hinter ihm mit dem Publikum performt hat, eben diese unterschiedlichen Instrumente vom Publikum vertont. Sehr geil, kauft euch das, 15 Euro, eine CD. Das ist mehr als ein Monatsabo bei Spotify, aber dafür besitzt man das ein Leben lang, solange es nicht kaputt wird. Genau, wunderbar. Das ist der Werbeblock von Stefan Abermann gewesen. Ich bin sehr happy, dass diese Exemplare da sind. Der nächste Programmpunkt, was denn? Ah, du auch noch? Ja, was sagst denn nix? Weil du es vergessen hast. Weil du es vergessen hast, okay. Die Liro hat auch ein selbst verfasstes und geschriebenes Buch dabei, Irgendetwas zwischen laut und leise, Slam Poetry von Liro Paulsen. Kauft ADs um wie viel Euro? 24 Euro. Es ist auch doppelt so groß wie ein Stefan, seine zwei Sachen. Insofern ist es definitiv ein Wert. Genau. Es hat QR-Code. Ja, die machen das nur um 4 Euro teurer, das ist ganz klar. Das muss man mal in meiner Kinder so ein QR-Code. Das ist auch sehr viel künstlerische Gewalt dahinter. Kauft auch das. Bei ihr direkt. Es liegt vorne, glaube ich, nicht aus. Genau. auch das ist es wert zu kaufen. Nächster Programm kommt im Werbe Trommel rühren. Wir sind arme Schlucker als Kunstschaffende. Ich weiß es nicht. Ich wollte damit nicht auf die Tränendrüse drücken, sondern überleiten dazu, dass es Fördergeber und Fördergeberinnen gibt, die uns unterstützen. Zum Beispiel die Arbeiterkammer Oberösterreich mit ihrer Aktion Frag die AK, die unterstützt uns seit drei Jahren. Wir sagen das deswegen so gerne, weil von dem Geld, das wir von denen kriegen, Moderationsgagen, U20-Workshopsgagen und U20-Künstlerinnen bezahlt werden können, sprich unsere jungen Poeten und Poetinnen, die auftreten in Linz, in Wölz und so weiter, kriegen einen kleinen Obolus und das finanziert die Arbeiterkammer Oberösterreich. Dafür einen fetten Applaus bitte. Das ist sehr cool. Für euch die Information, warum wir Partner sind von der Frag.diakar ist, weil es junge Menschen gibt, die ins Arbeitsleben einfallen, nachdem sie im Poli waren und eventuell nicht wissen, ob in ihrem Job alles so läuft, wie es laufen soll. Ob es nicht alles irgendwie vielleicht ein bisschen anders gegangen ist. So ein kleiner Tipp, wenn dann der Chef jeden Tag am Arsch greift oder als Bitch beschimpft oder so weiter. Das ist nicht Standard, das ist Unkult, das darf man ruhig melden. Man darf den Chef anzuhören oder er mal vielleicht nicht kleine schmieren, aber dann noch ein paar Gerichtsurteile noch eine mitgeben. Wendet euch an Frag.de.ak und fragt, wer die gerecht entlohnt, wer die gut behandelt und so weiter und so fort. Bitte macht es, das ist wichtig, um Missstände, die auch im Arbeitsleben passieren, speziell für junge Menschen aufzuzeigen und zu eliminieren. Werbeblock für Frag.de.ak beendet. Applaus nochmal dafür. Das ist wichtig. Genau. Die zwei letzten Programmpunkte. Das nächste Mal da in Welser Rhin sind wir am 16. Oktober. Die Facebook-Veranstaltung geht bald online. Auf der Webseite von Medienkultur wird es auch bald online sein. 16. Oktober hier in Wels für die Welser und Welserinnen, die es nur bis daher schaffen. 16. Oktober. Schreibt euch das hinter die Ohren. Für diejenigen, die sich trauen nach Linz zu fahren, obwohl Linz so gefährlich ist und wir überall niedergestochen sind. Obwohl man da in Wels trainiert wird dafür, aber in Linz ist es nur für Ärger. Bitte? Ich bin auch Linzer, genau. Ich stehe alle nieder. Nein, natürlich nicht. Linz ist total süß. Es ist die einfachste Gegend, wenn man sie nur richtig artikulieren kann, im Sinne von, Alter, lass mich anklagen. Okay, tut mir leid. Es findet am 30. September die österreichische Meisterschaft statt. Es findet am 1. Oktober die österreichische Meisterschaft statt. Und es findet am 2. Oktober die österreichische Meisterschaft statt. Im Poetry Slam. Also vom Donnerstag, 30. September bis Samstag, 2. Oktober die österreichische Meisterschaft statt im Poetry Slam. Also vom Donnerstag 30.09. bis Samstag 2.10. die österreichischen Poetry Slam Meisterschaften in Linz im Zentral. Donnerstag, Freitag und in der Tabakfabrik am Samstag. Da werden die 50 besten Künstler und Künstlerinnen Österreichs sich gegenseitig ein Stelldicheingeben und den neuen Meister, die neue Meisterin küren. Forst zu Team, Tickets gibt es online auf www.postkripton.at slash öslem2021 und dort auf die Ticketlinks klinken. Und dann wird jetzt auf eine andere Webseite weitergeleitet und dann, ihr kennt euch aus, kauft euch Tickets, wir sind arm, wir brauchen euch, ja gut, vielen Dank, Werbeblock Ende. Werbeblock Ende. Wir haben im Finale drei wunderbare Künstlerinnen, deren Vornamen ich aufgeschrieben habe, weil mir die Energie ausgegangen ist, auch Nachnamen zu schreiben. Ihr habt sie gewählt, liebe Jury, mit euren Punkten. Wir verabschieden uns dann gerecht von den anderen auftretenden Künstlerinnen. Noch, wenn dann alle auf der Bühne stehen bei mir. Jetzt freue ich mich auf den Finale. Kurzer Check, ist die Jury vollzählig anwesend? Da vorne liegt ein verwahrlostes Deckblatt, aber ich glaube es ist deins. Kann der Rest der Jury kurz die Wertungstafel nach oben heben, um das zu prüfen? 1, 2, 3, 4, 5. Sehr gut. Ihr dürft weiterhin so einen guten Job haben. Habt die Jury einen geilen Job gemacht? Absolut. Nicht einmal ausgeputzt worden, das ist normalerweise der undankbarste Job und dann kommt von hinten eine Salatkohle und ein Eiführer, was auf die Ohren, ihr werdet großartig, sehr souverän, sehr schön. Okay, Tomaten sind daheim vergessen worden, bitte esst Tomaten und schmeißt es nicht durch die Gegend. Insofern gefällt mir das, ihr seid noch da, das restliche Publikum ist auch noch da. Wir wollen euch nochmal kurz eingrooven auf ein kollektives Applauschen, bevor die erste Statterin im Finale auf dieser Bühne stehen wird. Wir beginnen mit einem grandiosen Acht-Punkt-Applaus. Wie klingt der nach der Pause in Wels? Eine 8,5! Eine 9,1! Eine 9,5. Eine 9,1. Eine 9,7. Und ein 10-Punkt-Applaus für die erste Startein im Finale für Anna Schowa. Es passt jetzt super, weil jetzt passt das Mikro genau, weil ich gerade zuerst da war. Ich finde das super lustig, dass da zuerst ein falscher Name gestanden ist. Es ist nämlich die Woche von den falschen Namen. Ich mache ein Praktikum im Seniorenwohnhaus und die haben das irgendwie nicht so geschafft mit diesem Namenspickerl auf meinem Arbeitsgewand. Und also am Donnerstag habe ich angefangen, da war ich die Gerti. Am Freitag hat es schon ein bisschen besser gepasst, da war ich die Andrea. Und also heute wäre ich offensichtlich fast der Gilbert gewesen. Das finde ich jetzt passt am allerschlechtesten. Okay, ja, eigentlich bin ich die Anna und ich gehe recht gerne ins Fitnessstudio. Und manche Sachen nerven mich dort aber auch und davon handelt mein Text. Ich öffne dann die Türen, inhaliere den Geruch, schnüre meine Schuhe um die Schulter in ein Tuch, Musik dröhnt laut, jeder wippt schon im Takt, schweißt Perlen auf der Haut, meistens alle halbnackt, wie Maschinen verbrennen wir das ATP, ich hab meistens Angst, dass ich blöd aussehe. Laktatwerte steigen, Körperwärme explodiert. Betretenes Schweigen, bis das Kreuzband interveniert. Es gibt auch eine Ecke, da geh ich ungern hin. Trotz der kurzen Strecke macht es einfach keinen Sinn. Protein in den Adern, vor den Spiegeln wird posiert. Alle nur am Labern, keiner der sich schindet. Du bist ein P-P-P-Poser. Ja, du schlenderst dahin. Protein, Shake, Bank drücken, das ist dein Ding. Ein P-P-P-Poser. Du gehst nichtlenderst dahin, Protein, Shake, Bank drücken, das ist dein Ding, ein P-P-P-Poser. Du gehst nicht mit dem Takt, hast keinen Rhythmus, keinen Beat, jeder Tag macht dich nackt ein P-P-P-Poser. Dann statt Vegak exodieren, Steroide in den Magen, nur um zu imponieren, ein P-P-P-Poser. Laufbänder sind im Gang, alle sprinten im Takt. Dem meisten geht's um keinen Rang, ist einfach ein Fakt. Hier um fit zu sein, gesund zu werden, in die Leggings rein, um spät zu sterben. Squats macht man hier nur zur Musik. Damit Sprungseil es wert, den Takt angibt. Burpees bis zum geht nicht mehr, Metabolismus hat's hier schwer. Cross-Trainer, Ergometer, Beinpresse, Kurzhantel, Medizin, Ball, Turnmatte, Rudergerät, Bademantel. Das ist ein Ort für Empowerment, ein Ort für Schweiß. Persönliches Development, nur dass er davon nichts weiß. Du bist ein P-P-P-Poser. Ja, du ständerst dahin, Protein-Shake, Bankdrücken davon nichts weiß, du bist ein P-P-P-Poser. Ja, du ständerst dahin, Protein-Shake, Bankdrücken, das ist dein Ding, ein P-P-P-Poser. Du gehst nicht mit dem Takt, hast keinen Rhythmus, kein Beat, ja, der Takt macht dich nackt ein P-P-P-Poser. Dann schaut wie Gacki zu dir, Steroide in den Macken, nur um zu imponieren, ein P-P-P-Poser. Sie rotten sich zusammen vor den Elektrolyten, Spender anche Muskeln sieht man sonst nur bei Fernsehsendern. Es marschiert, formiert die Garde der Oberkuhlen, ständig auf der Jagd, um die Ladies zu buhlen. Verachtender Blick durch den Rest des Raumes, das Laufband zu benutzen, ist nicht mal Inhalt ihres Traumes. Wer dabei sein will, muss alles geben, seine Zeit, seine Kraft, ja sogar sein Leben. Hier zählt nicht der Charakter oder das Talent, alles, was hier zählt, ist, wer den besten Dealer kennt. Sonnenbank gebräunt, die Chucks als Fitnessschuh. Gerade noch geträumt, schon der Traum bei die Mnou. Du bist ein P-P-P-P-Poser. Ja, du stellst dahin, Protein-Shake-Bank. Drücken, das ist dein Ding, ein P-P-P-P-Poser. Du gehst nicht mit dem Takt, hast keinen Rhythmus, keinen Beat. Ja, der Takt macht dich nackt ein P-P-P-P-Poser. Dein Shirt wird gar nicht exodieren. Steroide in den Macken, nur um zu imponieren, ein Poser. Letztens näherte sich eine etwas wohl genährtere Frau einfach so dem Laufband. Ja, ich weiß schon ganz genau. Die Poser-Click ist sofort losmarschiert, hat sich nur straks über ihre Fettposter bussiert. Das Lachen war wohl auch nicht mehr zu halten, obwohl sie es sonst unterlassen, denn es macht Falten. Die Frau ist dann weinend abmarschiert. Die Poser hatten wieder mal brilliert. Es wurde eingeschlagen und gelacht. Natürlich wurde es nicht im Takt gemacht. Der Marsch zurück, vom Rhythmus voll befreit. Am Tisch den Anabolika stets bereit. Du bist ein P-P-P-P-Poser. Ja, du ständest dahin. Proteinshake, Bankdrücken, das ist dein Ding. Ein P-P-P-P-Poser. Du gehst nicht mit dem Takt, hast keinen Rhythmus, keinen Beat. Ja, der Takt macht dich nackt. Dein P ein P-P-P-Poser. Du gehst nicht mit dem Takt, hast keinen Rhythmus, keinen Beat, jeder Takt macht dich nackt, ein P-P-P-Poser. Wenn Stratweg-Geräusche explodieren, Steroide in den Magen, nur um zu imponieren, ein P-P-P-Poser. Versteht mich nicht falsch. Ein jeder kann mit seinem Körper machen, was er will, diese spezielle Art, es hat einfach nicht mein Stil, was mich stört. Es ist ein Verfleischlichen von Charakter, eine Unterscheidung zwischen Körpern, aber einer sein Takt, ein Fettshaming, Aussachen oder wie er es auch nennt. Oah, ist doch seines was, was jeder kennt. Lieber P-P-P-Poser, hör mal auf, dem Beat, diese Musik, diese Freude, die die Toleranz gibt. Dein P-P-P-Poser, kann doch ziemlich nett sein, probier mal aus, fühl den Beat, fühl die Liebe allein ein, P-P-P-Poser, geht jetzt mit der Musik, er hat endlich auch erkannt, dass seinem Shaming nichts gibt, dein P-P-P-Poser, we out. Anna Schoper! Opa! In rappender Manier, auch das ist Sprach- und Wort- und Bühnenkunst und gern gesehen und erlaubt auf Parodius Slam Bühnen. Liebe Damen und Herren in der Jury, liebe Jurygremien, gebt mal eure Wertung, nachdem ihr die richtige Wertung zusammengewürfelt habt. Bei drei, ich habe extra auf dich geschaut, ob du fertig bist, und das Augenzwinkern dazu, sie ist fertig. Zwei, eins und hoch mit den Tafeln. Oh mein Gott, jetzt muss ich schreiben und rechnen. Eine 8,6, die wir streichen, eine 9,0, eine weitere 9,0, eine 9,2 und hinten eine 9,3, die wir streichen. Eine 9,0, eine weitere 9,0, eine 9,2 und hinten eine 9,3, die wir streichen. Ihr gebt zusammen 27,2 Punkte und einen fetten Applaus, wie immer, für die Künstlerin, für Anna Schober. Der Mann, dessen hinkender Fuß vor einem Monat noch seine Geschwindigkeit um die Hälfte reduziert hat, ist jetzt wieder jung und fit. Er wird diese Bühne besprinten, nachdem er seinen Text gerade fertig schreibt. Auch das ist Poetry Slam. Während des Auftritts noch kurz seinen Text umschreiben. Bitte begrüßt mit mir auf dieser Bühne mit einem 10-Punkt-Applaus den voll super und vollklassen Stefan Abermann. Applaus bitte, bis er auf der Bühne ist. Stefan Abermann! Applaus bitte bis er auf der Bühne ist! Gut, nachdem ich vorher festgestellt habe, dass niemand meine schöne Kolumne liest, lese ich euch jetzt einfach noch eine vor, weil dann kennt es ja noch niemand. Es geht in diesem Text um etwas sehr Schönes. Der Text heißt, Wels ist schön. Zumindest schöner, als man glaubt. Die schönsten Seiten werden leider oft übersehen. Doch es gibt vor allem eines, was ich am schönsten finde, nämlich den Dialekt. Nur die ersten Worte meiner Kinder haben mich so verzaubert wie die hiesige Sprache. Es fing an mit dem Fopper, der mir ganz hinterhältig die Sprache geraubt hat, bis hin zu dem Jockerl, bei dem es meinem Herzen jedes Mal so einen kleinen Pieks der Freude gibt. Dieses Jockerl, das so häschenhaft durch die Dialektlandschaft hoppelt, dass selbst die schlechte Durchimpfungsrate plötzlich etwas Herzerwärmendes bekommt. Ja, das hiesige Idiom ist wunderbar. Nicht immer ist klar, wo ein Konsonant anfängt und ein Vokal aufhört. Irgendwie ist das wie bei diesem Moment während eines Vollrauschs, wenn man schon nuschelt, aber es selbst noch nicht merkt. Ja, die Welser Mundart ist ein Gesang, der sich zieht und ziert und gerade darin größte Zierde findet. Alles daneben kannst haddeln. Und bestimmt können kundigere Menschen als ich darin wahnsinnige Nuancen erkennen. Wahrscheinlich wissen Sie schon nach dem ersten Schnaufer, ob jemand aus Bernau oder Downtown Vogelweide kommt. Wahrscheinlich brauchen Sie dafür überhaupt nur ein Wort. Goll. Ein Wort, das man in Großbuchstaben schreiben muss. Es ist dicker als der Duden, das Schweizer Taschenmesser der Sprache. Es ist Subjekt, Prädikat und Objekt in einem. Ein Satz in Wortform. Wo andere Romane schreiben, sagt man hier Goy. Und damit ist genug gesagt. Doch Goy kann nicht nur alles heißen. Nein, Goy ist alles. Goy ist Alpha und Omega. Dass es nicht in der Bibel steht, muss ein Übersetzungsfehler sein. Und Gott sprach, es werde Goy. Da hatte die Schöpfung keine andere Wahl. Es ist der Schlachtruf der Entstehung. Wenn jemand Goy sagt, dann blüht irgendwo auf der Welt eine Blume auf. Wundersamerweise kann Gäu verbindend wirken, aber auch eine kleine Drohung transportieren. Irgendwo hörte ich im Vorbeigehen jemand am Handy sagen, da zähne den Toaster einschalten, Gäu. Da hatte ich um die Menschen am anderen Ende der Leitung ein wenig Angst. Doch selbst in seinen düstersten Momenten zeigt Goy, wie vieldeutig Sprache eben sein kann. Bedeutungen fließen, fluktuieren und flimmern. Fast so gut ist nur noch der schöne Welser Satz, das wird jetzt dann entwickelt. Das heißt ja auch mehr, als es auf den ersten Blick irgendwie zeigt. Das wird jetzt dann entwickelt. Das heißt nicht unbedingt, dass für die Menschheit etwas Neues entsteht, sondern dass jetzt bald irgendwo die Bagger auffahren und eine Gstätte dem Erdboden gleichgemacht wird, damit sich anderswo die Kontos füllen. Die Steigerung des Satzes ist dann, das wird jetzt dann entwickelt. Gäu. Und das kann sowohl Angst vor Investoren, aber auch ein kumpelhafter Bauauftrag sein. Und wo entwickelt wird, da wird auch gewachsen. Hier hebt sich Wels sprachlich schon wieder ein wenig ab. Bei uns in Tirol sagt man zum Beispiel Schwammerl nur zu Pilzen, die man aus der Erde zieht. Hier sind es Dächer, die man in den Cahier hineinrammt. Und Schwammerl sind auch nicht rund, sondern liegen irgendwo zwischen einer Kindergarten-Kopfhüßler-Zeichnung und einem dreidotterigen Spiegelei. Als hätten Aliens wohl einen Landeplatz gebaut, frei flottierend. Besonders verwirrend ist, dass die Schwammerl-Dächer aus irgendeinem Grund Löcher haben. Vielleicht heißt das, dass es in Wels nie wieder regnen wird. Oder man wollte einfach das Wort Dach modern hinterfragen. Doch auch das gehört ja irgendwie zur Schönheit der Sprache. Es ist dehnbar und schillernd wie eine wabernde Blase. Mit anderen Worten, man wird sehen, wie sich reden, kommen wir schon irgendwie zusammen. Geil? Stefan Abermann! Wir haben vor der Veranstaltung ein kurzes Gespräch geführt, wo es auch um das gegangen ist, weil er gerade das Wort Jauckerl im Text gehabt hat, hat er mir dann gesagt, eines der schönsten oberösterreichischen und vielleicht auch welcher Wörter ist, ein bisschen dahintrangeln. Wer kennt denn das? Dahintrangeln ist, glaube ich, von einem Spritzer bis zu zwölf Bier alles drinnen. Je nach Zeitraum tut man halt ein bisschen dahintrangeln. Und alles, was mit Ingling aufhört, klingt ein bisschen süßer wie Saufen zum Beispiel. Also insofern Jaugerd, Rangeln, Bandscherl haben mit irgendwem. Also das ist so verniedlichend, das ist schön, das gefällt mir in Oberösterreich. Der Jury hat das gefallen, was im Finale passiert und die Wertungstafel werden zeigen, ob ihnen das gefallen hat, was der Stefan präsentiert hat bei 3, bei 2, bei 1 und hoch! Hast du angeschaut. Das war gerade schlecht, aber du trau dich ja nicht um, sonst schaust du dir von den anderen ab. Die anderen müssen Armschmalz beweisen. Ich sehe schon ein bisschen was, was sehr nahe zusammen liegt. Es ist voll cool, dass ihr das gemeinsam macht, plus dass du dich nicht umtraust, weil das wäre eine Wettbewerbssozierein, wenn du das abschauen würdest. Was würdest du denn hergeben? Was soll ich denn vorstellen? Ein Zehner. Der Nuller ohne Strich ist ganz hinten. Meine sehr verehrten Damen und Herren, die erste Zehn des Abends! die erste 10 des Abends. Du hättest mir 1,0 sagen können und hättest gesagt, es soll aber ein 10er sein. Ich hätte es verstanden. Solche Nummern Nazis sind wir nicht. Das ist dramaturgisch ganz schlecht, aber natürlich der 10 als höchste Wert wird gestrichen. Wir fahren fort in Absteigern-Reihenfolge diesmal mit einer 9,5 die bleibt, mit einer 9,4 die bleibt, mit einer 9,3 die bleibt und einer 9,2 die gestrichen wird. Ergibt zusammen 28,2 Punkte und einen großen Applaus für Stefan Abermann. Abermann! Ein Künstler kann an dem Ausgang des heutigen Poetry Slam Abends beim 52. Welser Poetry Slam noch etwas ändern. Applaudiert ihn mit einem Zehn-Punkt-Applaus auf diese wunderbare Bühne. Der Vollsopranär und Vollklasse Gilbert Gilhaus Blechschmied. Applaus, bis er auf der Bühne ist. Vielen Dank. Schön, dass ich noch mal darf an diesem wunderschönen Abend. Aus irgendeiner komischen Windung heraus habe ich mir gedacht, das ist eine super Idee, mir einen Pullover anzuziehen. Dafür büße ich gerade ziemlich. Wie gesagt, ich wohne ja in Kärnten. Und wir haben vor ungefähr einem halben Jahr oder dreiviertel Jahr einen Wahlkampf hinter uns. Ihr habt zehn Grad, oder? Und wie geht es euch damit? Geht euch das nicht voll am Arsch? Ist das nicht voll nervig, einfach diese Wahlkämpfe? Wählen passiert, das Demokratische recht super cool passt, aber das Wählen, also dieser Wahlkampf, es ist zum Kotzen. Und ich habe jetzt einen Text mit, der ist eigentlich noch gar nicht fertig, aber ich muss ihn jetzt einfach machen. Österreich, Land der Berge, Land der Hämmer, Land großer Töchter und großer Söhne. Aber auch Feuer um Eins, Land der ewig währenden Wahlkämpfe. Dabei verswig währenden Wahlkämpfe. Dabei verspüren Wahlkämpfe in Österreich vor allem eins, den Esprit einer monumentalen Verstopfung. Sie sind unangenehm, sie sind langwierig und zum Schluss endet meistens alles in einem Riesenhaufen Scheiße. Dabei wissen wir über die Menschen, die unser Land und damit eigentlich uns regieren, wenig bis nichts. Kommt der kurz jetzt aus Wien, kommt der aus Niederösterreich, wollte er überhaupt just studieren oder hat er just studiert, oder seine Frisur zu urteilen, vielleicht eher BWL, wir wissen es nicht. Und Wahlkämpfe sind auch viel, aber nicht nachhaltig. Die kosten ihre Kohle. Und wofür? Ich meine, die Wahlkampfsprüche auf diesen Plakaten sind so kreativ, dass man sich denken könnte, das hat eine Kindergartengruppe gemacht und die haben sich nicht wirklich angestrengt. Wenn ihr ein Beispiel wollt, zum Beispiel, habe ich gerade gelesen, unser Land, unsere Regeln. Danke. Oder wer Sie nicht will, wählt ihn. Auch sehr interessant. Ich meine, gut, es gibt zum Beispiel einen etwas linkeren Zugang bei FPÖ-Plakaten. Ich male meinen Hitlerbad auf ein FPÖ-Plakat, das ist auch immer wieder ganz spannend. Aber wie können wir Wahlkämpfe ein bisschen mehr sexy machen? Und da muss man sagen, es gibt nur eine wirkliche Antwort, das ist Reality-Trash-TV. Stellen wir uns das einfach gemeinsam vor, wir können auch die Augen zumachen. Wir nehmen einfach das Beste aus Promi-Big Brother und der Ich-Bin-ein-Star-Holt-mich-heraus. Und ja gut, wir haben jetzt keinen Dschungel, aber wir hauen die ganzen potenziellen Landeskaiser in eine ebenso lebensfeindliche Umgebung in Österreich wie zum Beispiel im Burgenland oder der Dahlheimer Seiten. Ist circa beides gleich schlimm. Da stecken wir dann die ganzen Spitzenkandidaten für 100 Tage so in ein Camp und die lernen wir dann richtig kennen und das ist eigentlich auf mehreren Ebenen genial, weil wir beeinflussen das Ganze mit unseren SMS und das wählen wir und weil wir alle sadistische Penner sind, kommt dann dabei so viel Geld außer, dass das Format die Gis ersetzt. Das würde übrigens nie passieren. Als elangelades Moderations-Tour werfen Tarek Leitner und Peter Filzmeier Pointen über die Bildschirme und gehen auch ganz einfühlsam auf das Ausscheiden von so manchen Kandidaten ein. Sorry, ich habe leider keine Republik für dich. Statt einem wehwehchenbehandelten Dr. Bob gibt es bei uns einen Dr. Wolf. Und das Letzte, was der macht, ist irgendjemanden verarzt. Nein, wenn es weh tut, dann stochert er da noch drinnen herum. Und damit das Entertainment nicht zu kurz kommt, packt man da eine Person auch noch hinein, und zwar den HC Strache. Warum? Weil man nachweislich immer eine Person braucht, die weiß, wie man sich vor dem Fernsehen richtig blamiert. Ja, da wird es dann auch Essen geben da drinnen, also so Notrationen, also gerade, dass sie nicht in sich zusammenfallen, nur so viel Kaviar und Champagner, wie es halt passt. Dafür halt das richtig billige Zeug. Und Ekelprüfungen gäbe es natürlich auch, also ungeziefer müssten sie keins essen, weil Kannibalismus wär verboten. Aber ich seh's schon vor mir. Pamela Randy Wagner müsste zum Beispiel zu einer Prüfung antreten und sich ihren größten Ängsten stellen. Und zwar müsste sie den Weg der SPÖ suchen, in einem dunklen Raum mit 25 männlichen Tiroler, FPÖ-Gemeinde reden, die auch noch Englisch reden. Hello Pamela, nice to see you. Die Kandidaten dürften dann natürlich einen Luxusartikel mit ins Camp nehmen. Also Herbert Kickl hätte wahrscheinlich ein eingerahmtes Foto von Wladimir Putin dabei. Und das würde dann vor dem Schlafen gehen, liebevoll küssen mit den Worten, du bist ein ganz Großer. Und Sebastian Kurz wiederum hätte einen Spiegel dabei und würde vor dem Schlafen gehen, sein Gesicht ebenfalls einhalten und mit den Worten küssen, du bist einer der ganz Großer. Und Sebastian Kurz wiederum hätte einen Spiegel dabei und würde vor dem Schlafen gehen, sein Gesicht ebenfalls einhalten und mit den Worten küssen, du bist einer der ganz Großen. Das wäre einfach großartig. Und zur späteren Stunde würden die Kandidaten untereinander anfangen zu backeln und Intrigen zu spinnen und wir wären alle live dabei und könnten unserem Voyeurismus frönen. Und ich muss sagen, ich würde es schon ziemlich geil finden, wenn der Basti am Lagerfeuer seinen Slimfit-Schlafsack reinkriegt und dem Werner zuflüstert, dass er auch noch Bundespräsident werden will, also wenn er dann einmal groß ist. Und am Schluss bleibt dann genau einer übrig und den haben wir alle gewählt. Und dann gehen wir gnadlos über ins nächste Qualitätsformat, weil wir haben ja noch keine Koalition gebildet und es gibt nur eine Show und ich würde heißen Der Chancellor. Eine Show ohne Rosen, dafür mit ganz viel Blümel. Das stelle ich mir ebenfalls ganz großartig vor, weil dann würde dieses Anbieten der Regierungspartner nicht mehr hinter verschlossener Tür stattfinden und das wäre eigentlich demokratisch super. Und das könnte dann zum Beispiel so ausschauen, im feinsten Zwirn wird der Sebastian Kurz den Herbert Kickl zum Dreamdate empfangen, gemeinsam reiten sie ganz romantisch und verträumt im Mondschein nach Dreiskirchen zum Asylheim, bei einem Glaserl Weißwein stoßen die beiden an und kommen sich näher und als um Mitternacht die Polizei vorfährt und ein paar Kinder in ihre kriegsgebeutelte Heimat abschiebt, dann gibt es den ersten Kuss und wir, ganz ehrlich, es wird sich am Ergebnis nichts ändern, aber wir würden es uns alle anschauen. Danke. Gilbert Blechschmid. Liebe Jury, ihr habt das letzte Mal die verantwortungsbewusste und verantwortungsvolle Aufgabe, einen Poeten und dessen Kunst zu bewerten. Ihr habt es großartig gemacht, schon elf Male davor. Jetzt ein zwölftes und letztes Mal am heutigen Abend beim 52. Welser Poetry Slam. Ich bitte um eure Wertung bei 3, bei 2, bei 1. Tafeln hoch! Wir haben eine 9,2, die wir streichen. Eine 9,5, die bleibt. Eine 9,5, die bleibt. Eine 9,7, die bleibt. Und eine weitere 9,7, die wir streichen. Und eine Punktezahl, die ich bereits auswendig ausgerechnet habe, aber noch nicht verkünden werde. Denn es soll spannend bleiben. Und der Sieger, die Siegerin später verkündet werden. Jetzt holen wir alle neun auftretenden Poeten nochmals uns auf die Bühne. Im Sinne der kollektiven Orgasmus-Realität hier in diesem Raum bitte ich um einen Zehnpunkt-Applaus für alle heute, die aufgetreten sind. Für Timmy, für Lero, für Stefan, für Gilbert, für Elena, für Anna, für Valentin, für Fiona und für Felix. Applaus für das Line-Up des heutigen 52. Welser Poetry Slams. Euer Line-Up. und Poetry auf Instagram verlinken könntet. Das ist wirklich, wirklich gut. Dann geht das viral und wird richtig steil. Ich freue mich jetzt schon, den oder die Siegerin, ich weiß es überhaupt noch nicht, verkünden zu dürfen. Ich bitte die drei Finalistinnen, einen Schritt nach vor zu treten. Bitte lieber Gilly, liebe Anna, lieber Stefan und auch kurz in die Mitte der Bühne und zum Mikrofon nach vorne, damit ihr euch nicht so verdeckt. Genau, dann habe ich auch noch ein bisschen Platz neben euch. Denn in eurer Gunst hat es eine Poetin, ich weiß es noch immer nicht, ich muss mal kurz hinspicken, ein bisschen besser gemacht als die anderen. Trotzdem war es ein großartiger Abend und wir applaudieren dem Sieger dieses 52. Welser Poetry Slams, der nochmal einen Schritt nach vor geht, der voll super und voll klasse. Gilbert Blechschmid! Applaus für den Gili! Wir haben als armerverein Postscriptum wie immer kein Geschenk für den Sieger mitgenommen. Kurzerhand werde ich einfach sagen, nimm dir alle drei Exemplare, die da auf dem Boden liegen, führ dich mit nach Hause. Der Verein wird die jeweiligen Künstler für gebührend entschädigen. Nimm das gerne mit. Dann haben die anderen 15 bis 24 Euro verdient und du hast dreimal was zum Lesen auf deiner Heimfahrt. Während dem Autofahren. Ansonsten ist es richtig, richtig geil, dass das Medienkulturhaus in Form heute von Boris und von Anton an der Kasse uns die Möglichkeit gegeben hat, hier dabei sein zu dürfen. Einen fetten, fetten Applaus an unseren langjährigen Partner des Medienkulturs, Wels. Vielen Dank! Ich darf auch noch vielleicht ganz kurz was sagen, und zwar vielen, vielen Dank, dass ihr gekommen seid. Wir haben ja doch alle, das eine oder andere haben wir schon erwähnt, dass es doch eine längere Durststrecke war, dass wir auf einer Bühne stehen haben dürfen. Ich glaube, wie lange ist das jetzt her? Das sind 11 Monate sind wir in Wales her, dass der Poetry Slam hier passiert ist. Umso mehr freut es uns, dass wir die ersten nach so langer Zeit sind. Ich glaube, da spreche ich für alle stellvertretend, dass wir da sind. Danke euch fürs Kommen, ganz, ganz wichtig. Und was wir jetzt ganz vergessen haben, es braucht dafür so einen Abend immer jemanden, der so charmant gekonnt durch den Abend führt. Wo ist der? Nein, wirklich einen riesigen fetten 10 Punkte Applaus für den Sebi für die sensationelle Moderation. 11 Punkte Applaus für den Sebi! Und zwar jetzt bitte, weil eine Minute ist verblieben. Und ja, danke euch allen vielmals, danke an euch und ja, viel Spaß beim Wählen in zwei Wochen. Genau, ja, dem Sieger gebührt immer dieses Leidige, dem Moderator danken. Eigentlich wollen sie das gar nicht, aber sie müssen es halt machen, weil das hat sich irgendwann so eingebürgert. Ich möchte heute nochmal bei einem Speziellen danken, der jetzt nicht anwesend ist, und zwar dem Postscriptum-Team hinter den Kulissen, die das alles ermöglichen. Es bin nicht nur ich, es sind auch neun andere wunderbare Menschen, die Online-Arbeit machen, Webseiten betreuen, E-Mails beantworten, Ticketlinks erstellen, die nicht funktionieren und dann doch wieder hergelegt werden. Und vieles, vieles mehr. Deswegen auch an die zu Hause Zuseherinnen, die vielleicht zuschauen, Postscript und Pulteslam. Geiles Team. Danke fürs Kämmer. Kämst am 16. Oktober wieder. Scherietafel bitte auszubringen, Glas mit Abinehmer. Wir sehen uns beim Bier. Ciao.