Herzlich willkommen an diesem frühherbstlich sonnigen Dienstagabend bei einer weiteren Ausgabe der Senderei der Stachel im Fleisch hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, Angst ist seit geraumer Zeit ein maßgeblicher Faktor unserer Gesellschaft. Und gerade angesichts der Pandemie stellen wir fest, die Angst vor Krankheit und Tod trifft ja geradezu fast unversöhnlich auf die Angst vor Verlusten, etwa in Freiheitsfragen oder auch von Grundrechten. Dazu kommt, dass Menschen auch vor allem in den letzten Lebensabschnitten Angst haben vor Vereinsamung und Existenznot und zugleich beobachten wir, dass immer mehr Jugendliche auch Angst haben vor der eigenen Zukunft, vor Perspektivenlosigkeit und natürlich auch vor Ausschluss von Bildung und Arbeitsmarkt. Das ist eine brisante Mischung, die die Gesellschaft und damit natürlich auch die Politik vor große Herausforderungen stellt und genau dem möchte ich heute nachspüren im Rahmen meiner Vorwärtsgespräche, politischen Gespräche mit Vorwärtsdrang, mit meinen Gästen, die ich eingeladen habe zu mir ins Studio und die ich hier sehr herzlich willkommen heißen darf. Das ist gleich neben mir Ines Stieger. Sie ist mittlerweile nicht mehr Schülerin, sondern in wenigen Tagen Studentin, ist aber zugleich auch ganz neu Bundessekretärin der AKS, der Aktion Kritischer Schülerinnen. Und neben ihr sitzt, vielen in Oberösterreich sehr gut bekannt, Walter Eichinger, ehemaliger Landesrat in Oberösterreich und jetzt Präsident des Oberösterreichischen Roten Kreuzes. Ich freue mich sehr, dass Sie heute hier sind, dass Sie das Thema, das mitunter auch sehr, sehr viele Emotionen in sich trägt und tatsächlich auch sehr viel Potenzial hat, die Gesellschaft in große Aufregung zu versetzen, hoffentlich mit mir heute so sachlich wie möglich zu diskutieren. Und ich beginne da gleich mal mit Ihnen, Herr Eichinger. Die Pandemie, die Covid-19-Pandemie, die wir mittlerweile seit mehr als eineinhalb Jahren erleben, ist ja ein einschneidendes Erlebnis, eine einschneidende Erfahrung für uns alle. Eine Pandemie kommt in unserem Leben nicht allzu häufig vor. Und diese einschneidende Erfahrung kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass wir beispielsweise tatsächlich mit politischen Maßnahmen auch konfrontiert waren und konfrontiert sind, die uns über lange Zeit zu Hause bleiben ließ. Das hieß damals Lockdown, Man durfte gewisse Dinge ganz einfach nicht mehr tun. Wir waren angehalten, zu anderen Menschen Abstand zu halten und vieles mehr. Das führt auch dazu, dass viele Menschen das auch als sehr persönliche Krisenerscheinung erleben. Inwieweit glauben Sie, dass diese Krisenerscheinungen, die in unserer Gesellschaft sehr individuell empfunden werden, ungleich verteilt sind? Ja, die Krisen sind sicherlich ungleich verteilt und auch die Reaktion auf eine derartige Krise ist höchst individuell. Aber generell kann man sagen, dass Pandemien in dieser Form immer wieder kommen. Es ist nur im Bewusstsein der Menschen nicht mehr so verankert. Wir hatten eine Influenza-Pandemie vor einigen Jahren, da sind Millionen von Menschen auf der Welt gestorben. Wir haben eine immer noch HIV-Pandemie, wo ebenfalls Millionen von Menschen sterben. Bei all diesen Dingen gab es Einschränkungen im täglichen Leben, im Umgang mit anderen Menschen. Nur damals hat man diese Einschränkungen medizinisch begründet und nicht politisch. Und das ist vielleicht der große Unterschied zwischen den früheren Pandemien und deren öffentliche Reaktion darauf und dieser Pandemie. Ich denke, wenn es durch Mediziner, durch Fachexperten erklärbare Infektion, Pandemie geblieben wäre, wären die Reaktionen der Menschen vielleicht etwas moderater ausgefallen und es wäre vielleicht nicht so viel Angst in die Gesellschaft gekommen. Angst ist ein schlechter Ratgeber und daher sind die Reaktionen von manchen Menschen so, wie sie sind. Frau Stieger, ich darf hier gestehen, wir zwei haben uns vergangenes Jahr kennengelernt. Da habe ich mal ein Interview mit Ihnen gemacht. Sie waren damals auch als Schülerin beteiligt an einer Demo. Das war damals zur Novelle des Universitätsgesetzes. Damals haben sie mir im Interview erklärt, das war so knapp ein Jahr vor ihrer Matura, dass sie überhaupt nicht wissen, wie das eigentlich sein wird, ob sie überhaupt die Schule besuchen können, ob es die Matura für sie geben wird. Da war praktisch alles offen und mit Fragezeichen versehen. Mittlerweile wissen wir, sie haben die Matura für sie geben wird. Da war praktisch alles offen und mit Fragezeichen versehen. Mittlerweile wissen wir, sie haben die Matura. Sie sind auch mittlerweile nicht mehr Schülerin, sondern angehende Studentin. Können Sie aber trotzdem nochmal kurz zurückblicken, dieses eine Schuljahr, da war ja dann der große Lockdown ab November. Wie hat sich das für sie gestaltet? Wie sind Sie damit umgegangen, beziehungsweise die Probleme und auch die Sorgen vieler Schülerinnen und Schüler, wie haben Sie das wahrgenommen, dass die Gesellschaft dem auch entsprechend Beachtung geschenkt hat? Ich glaube, ich habe das aus einer sehr privilegierten Position mitbekommen, weil ich doch das Glück hatte, eine eigene Wohnung für mich zu haben, WLAN zu haben, einen eigenen Laptop zu haben und mir meine Geräte nicht wie einige meiner Freundinnen auch teilen musste mit meinen Eltern oder mit meinen Geschwistern, wo es dann halt auch schon schwierig gewesen wäre, überhaupt am Unterricht teilzunehmen. Generell war der Unterricht aber auch sehr, sehr unstrukturiert und an jeder Schule anders. Man konnte sich erstens sowieso nicht auf Erfahrungsberichte stützen, die gab es eben schlichtweg nicht. Und dann war eben an jeder Schule etwas anders. Du konntest dich nicht wirklich an Freundinnen wenden oder an Freunde, wie es bei ihnen denn läuft, denn sie haben vielleicht einen fixen Stundenplan, während wir großteils nur Arbeitsaufträge bekommen haben und die irgendwann abgeben mussten und irgendwann vielleicht ein Feedback dazu bekommen haben. Genau, generell ist dann auch noch der Aspekt der sozialen Selektion eben da gewesen, wo man eben sagen muss, wer sich einen Laptop teilen musste, wer kein WLAN hatte. Diese Personen haben vermutlich schon mal nicht das Geld, sich überhaupt Nachhilfe zu kaufen, zu leisten und brauchen es aber im Endeffekt am allermeisten, weil sie den Unterricht verpasst haben und dann jetzt, wenn wieder hoffentlich mehr Präsenz in der Schule ist und wieder mehr Prüfungen auch sein werden, einen enormen Nachholbedarf haben. Herr Eichinger, der Bereich Schule ist ein Schlüsselbereich, nicht nur sozusagen in gesellschaftlicher Hinsicht, das ist unser Nachwuchs, sozusagen denen auch Wissen und Kompetenzen auf ihrem Lebensweg mitzugeben, sondern ist auch ein Schlüsselbereich, an dem der Umgang auch hier in Österreich mit dieser Pandemie gemessen werden kann. Da war plötzlich von einem Tag auf den anderen alles auf den Kopf gestellt. Die Schülerinnen und Schüler, die am Tag davor noch in der Schule waren, mussten fragen, ob sie auf die Toilette gehen dürfen. Einen Tag später im Lockdown mussten sie sozusagen wie Projektmanager, Projektmanagerinnen, sozusagen sich alles organisieren, gemeinsam mit den Eltern. Der Staat hat den Eltern Bildungsaufgaben übertragen, die eigentlich sein Privileg sind. Das ist nur ein Beispiel, aber das sehr, sehr viele Menschen schon sehr früh auch auf so eine Wut-Ebene hat gebracht. Glauben Sie, dass diese Erfahrungen, die wir gemacht haben, uns alle auch ein Stück weit überfordert haben? Und ist diese Überforderung eigentlich auch in ihrer Tragweite bis hin auch zu ihren gefährlichen Dimensionen der Überforderung, was das auch für Reaktionen auslösen kann, dass wir dem eigentlich von Anfang an viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben? dass wir dem eigentlich von Anfang an viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben? Woher kommen diese Überforderungen? Weil Ängste entstehen und Ängste geschürt werden. Wir haben noch nie eine Pandemie zu bewältigen gehabt in einer Zeit, wo die Social Media derartig stark die Meinungen der Menschen bilden. Früher waren es die normalen Medien von Rundfunk, Fernsehen, Printmedien, die sicherlich eine viel seriösere Berichterstattung hatten als Social Media, wo jeder mit seiner Meinung quasi hausieren geht und das beeinflusst die Menschen schon sehr, sehr nachhaltig. Wenn wir etwas lernen sollen, dann ist es, dass wir gerade in Krisenzeiten diese Social Media wahrscheinlich besser kontrollieren müssen auf ihre Seriosität. Frau Stieger, Sie sind Repräsentantin der sogenannten Digital Natives. Sie sind sozusagen aufgewachsen, geboren und aufgewachsen mit digitalen Technologien allüberall um uns herum. herum. Social Media ist wahrscheinlich auch ein ganz zentraler Teil Ihres Lebens. Inwieweit können Sie das teilen? Das Herr Eichinger schildert im Grunde genommen, könnte man auch sagen, es gibt einfach eine größere Vielfalt auch an Informationsquellen und es liegt einfach nur an uns oder an mir da zu entscheiden, was für mich eine brauchbare Information ist oder nicht. Ja, es stimmt auf jeden Fall, dass Social Media bei der Pandemie einen großen Einfluss hatte und in dem Fall einen sehr großen negativen Einfluss, denke ich. Aber ich denke nicht, also es ist, glaube ich, sehr, sehr schwierig, diese Social Media eben zu kontrollieren, beziehungsweise kommt man in einen demokratiepolitisch sehr schwierigen Bereich dann. Ich denke, ein guter Ansatz oder ein Lösungsansatz wäre, wenn man allen Medienkompetenzen beibringt, sei es in der Schule, wobei man eben sagen muss, meine Generation ist eben Digital Native. Wir wissen halbwegs, der Großteil, sage ich mal, welchen Informationen man vertrauen kann, auf welchen Seiten man weiß, darauf kann ich vertrauen, aber eben ältere Personenen und generationen die eben nicht native sind die nicht sehen oder nicht wissen wo ich nach der quelle suchen kann bei auf einer webseite etc da muss man auf jeden fall auch ansetzen um diese medienkompetenzen zu vermitteln ältere personen lesen hauptsächlich Zeitung oder sehen fern. Das heißt, die haben ihre Information von diesen alten Medien durchaus bekommen und daher ist auch die Stimmung dieser Personen dementsprechend. An Zweifel über die Wirksamkeit der Impfung ist eigentlich bei der älteren Generation nicht. Daher haben sie sich auch in einem hohen Prozentsatz auch impfen lassen. Mit der Impfung sind wir noch einen Schritt weiter, dem ich auch noch genug Beachtung schenken möchte. Aber nochmal ganz kurz zurück, Frau Stieger. Heute sprechen ja alle von sozialer Zerrüttung. Wir ziehen alle nicht mehr an einem Strang, das soziale Miteinander, das gesellschaftliche Miteinander geht zunehmend verloren. In den Medien ist immer wieder auch von der gesellschaftlichen Spaltung die Rede ein Begriff, wo ich auch zu großer Vorsicht mahne, aber dennoch, da ist irgendwas passiert. Da ist irgendwas passiert, da war plötzlich das nicht mehr so wie noch davor, da ist sehr viel erhitzt aufgeladen worden. Welche Eindrücke haben Sie denn da gewonnen? Social Media ist ja eine Existenz, wie man das gerne bezeichnet, in Bubbles, in sogenannten Blasen, wo man eigentlich sich ja nur mit anderen Menschen herumtummelt, die quasi genauso denken wie ich, die genauso handeln wie ich. Ist das etwas, wo sie sich da zurückgezogen haben oder welche Rolle haben dann die Freundeskreise für sie gespielt? Wie konnten sie Kontakt halten und wie wurde da die Pandemie mit all ihren Folgen auch diskutiert? Ja, ich bin mir sicher, ich würde gerne sagen, ja, meine Social Media Bubbles sind sicher ohne Einfluss gewesen etc., aber ich denke, dann würde ich mich selbst etwas auf das Pedal, nicht Podest stellen. gehabt, auch wenn ich bestmöglich versuche, aus meinen Bubbles rauszugehen, mal Personen zu folgen und deren Ansichten anzuhören, denen ich nicht zustimme. Aber ich diskutiere im Endeffekt trotzdem dann mit meinen Freunden darüber, was sie über diesen Post denken und nicht unbedingt direkt mit der Person. Und dadurch bleibe ich bestimmt in meiner Bubble, auch wenn ich eben versuche etwas rauszukommen. Die Pandemie und ihre Folgen wurden aber, da ich in einer sehr politischen Bubble bin, würde ich jetzt mal behaupten, dennoch sehr groß diskutiert und auch sehr vielschichtig diskutiert und eben aus verschiedensten Ansichten da eben durch eine Schülerinnenorganisation, wir hören die Seiten von Eltern, die doch etwas anders sind als die Ansichtweisen von SchülerInnen zum Teil. Herr Eichinger, von Österreich hat man gemeinhin so ein Bild, dass insbesondere nach den beiden Kriegen man gesagt hat, wir haben daraus gelernt und trotz aller Differenzen und so weiter, wir ziehen an einem Strang, da gibt es diesen Schulterschlussmythos, gerade wenn große Herausforderungen vor uns stehen oder gar Krisen, dann stehen wir Seite an Seite und lassen unsere Zwistigkeiten mal, werfen wir mal über Bord. Seit einem Jahr oder seit ein bisschen mehr als eineinhalb Jahren ist das hier irgendwie anders. Da gibt es tatsächlich sehr, sehr viel an Konflikt. Das ist überall spürbar. Sie haben selber jetzt ganz kurz auch schon das Thema des Impfens angesprochen. Ich selber beobachte das, sei es in der Straßenbahn, irgendwo im öffentlichen Raum, in Lokalen. Wann immer es auf das Thema Impfen zu sprechen kommt, da gehen die Wogen hoch, da ist sehr, sehr viel an heißem Dampf drinnen. Wie ist das Ihrer Meinung nach zu erklären? Das hat es ja schon gegeben in der Frage, darf ich den öffentlichen Raum betreten, darf ich rausgehen, mit dem Hund eisern gehen oder nicht im Lockdown. Da sind sehr schnell diese Emotionen so hochgegangen. Was ist denn da, glauben Sie, auch massenpsychologisch in Österreich passiert? Nun, Sie haben die Erfahrungen nach dem Zweiten Weltkrieg angesprochen. Diese Erfahrungen oder diese Erlebnisse sind den heutigen Generationen ja nicht mehr präsent. Das heißt, nur dieses Wissen, dass man nur gemeinsam, wenn man zusammenhält, wenn man zusammensteht, den Wiederaufbau schafft, also ein ruhige Zeiten, auch wirtschaftlich prosperierende Zeiten schafft, die ist bei den meisten Menschen heute nicht mehr präsent. Wahrscheinlich müssen wir diese Erfahrungen selbst wieder machen, damit uns die Erkenntnis wiederkommt, dass es nur gemeinsam wieder vorwärts geht. Das ist ein Faktum. Ich denke, das ist sehr, sehr stark in der Psychologie des Menschen verankert, dass er nur das auch in seine Emotion hinein nimmt, was er tatsächlich erfahren hat und nicht, was er erzählt hat oder erzählt bekommen hat. Weil von den Bubbles gesprochen worden ist. Es ist natürlich so, dass wir auch in, in Anführungszeichen, Friedenszeiten, also keine Pandemiezeit, auch in Bubbles leben. Wir lesen meistens die gleichen Zeitungen tagtäglich, wir lesen, hören uns ähnliche Nachrichtenformate an, wir reden mit den Leuten, die wir gut kennen und sind eher zurückhaltend mit Kontakt mit völlig Fremden. Das heißt, wir leben in einem Umfeld, wo quasi unsere Vorurteile tagtäglich verstärkt werden und wir sie auch verstärken lassen. Und das ist das Problem, dass dieses Open-Minded in unserer Gesellschaft nicht gelebt wird. Frau Stiege, ich habe vor wenigen Wochen in der Deutschen Wochenzeitung Die Zeit einen sehr eindrucksvollen Text gelesen von einer 17-jährigen Schülerin, die sehr emotional geschrieben hat über ihre Erfahrungen mit der Pandemie als Schülerin. Das deckt sich weitgehend mit dem, was Sie geschildert haben. Sie geht allerdings noch einen Schritt weiter. Sie sagt, dass sie jetzt zur Kenntnis nehmen muss, sie gehört einer Generation an, der man eigentlich übel mitgespielt hat, weil nämlich gerade zu Zeiten des Lockdowns, wo sie zu Hause sein musste, im Homeoffice, im Distance Learning, da haben immer alle verlangt, dass die Jungen Rücksicht zeigen müssen auf die Älteren, damit die ja nicht gefährdet werden, dass sie selbstlos sein müssen, damit sozusagen andere, quasi Geteiligeiligt ihr Leben führen können. Und stell jetzt fest, dass wo es jetzt auch um die Frage der Gesundheit der Jugendlichen geht, sie sich weitgehend im Stich gelassen fühlen. Und das kommt auch tatsächlich von ihr sehr wütend rüber. Der Titel des Textes war auch, ihr könnt auf unsere Selbstlosigkeit ab sofort nicht mehr zählen. Ist das etwas, was sich mit Ihren Erfahrungen auch deckt oder auch in Ihren Freundinnen, Freundeskreisen, dass da auch so ein Zorn entstanden ist gegenüber anderen Generationen, dass Sie auch das Gefühl hatten, Sie haben eigentlich da kräftig abgebissen? Ja, die Emotionen sind auf jeden Fall sehr geladen, würde ich mal behaupten. Was ich und auch meine Freundinnen sehr interessant aber finden, ist, Sie haben es ja gesehen, ich habe eine Umfrage gemacht in meiner Instagram-Story und da haben eigentlich alle gesagt, ja, sie fühlen sich schon in den Stich gelassen. Aber was man auch sagen muss, ist eben, dass es irgendwie die Unterschiede zwischen den privaten Erlebnissen und dem, was in den Medien berichtet wird, gibt. Denn privat bin auch ich eigentlich, wenn ich von irgendeiner Oma auf der Straße angesprochen wurde, eigentlich nur positiv angesprochen worden. Also es war ein Danke von einer fremden Person, dass ich und andere Jugendliche sich so gut an die Einschränkungen und Maßnahmen halten. In den Medien wird dann aber berichtet, dass sich immer wieder ältere Personen aufregen über die Partyjugend und dass wir so rücksichtslos handeln. Persönlich haben weder ich noch meine Freundinnen aber jemals so einen Vorwurf bekommen. Deshalb herrscht, glaube ich, auch etwas Verwirrung gegenüber den älteren Generationen beziehungsweise eher der Politik- und Medienlandschaft. Herr Eichinger, wie weit können Sie dem zustimmen, einer kognitiven Dissonanz zwischen dem, was wir privat individuell erleben und dem, was Medien immer auch aufbauschen und herbeischreiben? Das ist sicherlich gegeben. Gerade in diesen Bildungsthemen. Ich habe ja die Chance, Enkelkinder im eigenen Haus zu haben und habe bei den Lockdowns natürlich immer den Lehrer gespielt. Wir sind damals beide noch in die Volksschule gegangen und da habe ich schon gemerkt, dass für die Kinder diese Zeit sicherlich privilegierte Situation, keine Frage. Aber für die Kinder war diese Zeit nicht negativ. privilegierte Situation, keine Frage. Aber für die Kinder war diese Zeit nicht negativ. Sie haben sogar am Ende dann gesagt, eigentlich wäre quasi der Privatunterricht für sie um vieles lustiger durchaus. Aber Faktum ist, dass jene Kinder, die nicht eine derartige Betreuung gehabt haben, dass die aus dieser Zeit viele Nachteile mitgenommen haben. Nicht nur wissensmäßig, das kann man aufholen. Das ist nicht das Problem. Aber ich glaube ja in der emotionalen, in der sozialen Bindung, in der Entwicklung der Kinder, die ja Gleichaltrige brauchen, um sich als Person weiterentwickeln zu können, die Menschen im ähnlichen Alter mit ähnlichen Problemen brauchen, um eben ihre Probleme auch dann selbst erst einmal analysieren zu können und dann bewältigen zu können, quasi sich vorbereiten können auf ein eigenverantwortliches Leben, dann braucht es die Gruppe. Das ist ganz, ganz wichtig und ich glaube, diese Isolation der Kinder in unterschiedlicher Ausprägung, aber das wird die größte Auswirkung haben. Frau Stieger, Sie sind ja jetzt als neue Bundessekretärin der AKS ja auch politisch organisiert, Schülerinnen politisch. Ist ja immer ein spannendes Thema und da stellt sich mir die Frage und sicherlich vielen anderen auch, inwieweit Sie dieses Thema Bildung, Schule, Unterricht aufgreifen können. Es ist sicherlich unwidersprochen so, dass wir mittlerweile den zweiten Sommer erlebt haben, wo die Politik sich nicht ausreichend vorbereitet hat für den Schulbeginn. Das war im vergangenen September 2020 so, jetzt im September 2021. Da gibt es sehr, sehr große Unzufriedenheit. Wie erklären Sie sich diese Unzufriedenheit? Was sind da eigentlich die großen Argumente, beziehungsweise was bedeutet das alles für die vielen Schülerinnen und Schüler, die eigentlich fast passiv schicksalsergeben sich dem fügen müssen, was Erwachsene, was Eltern, was Lehrkräfte, Direktionen, Landesbildungsdirektionen, Unterrichtsministerium für sie entscheiden. Für die SchülerInnen bedeutet das einfach weiterhin das, was es die letzten eineinhalb Jahre schon geheißen hat. Und zwar nur Fragen, Fragen, Fragen, aber keine Antworten oder irgendeine Art von Klarheit gegenüber der Zukunft, egal ob es jetzt die nächsten zwei Monate oder das nächste Jahr betrifft. Es tut mir leid, ich habe den Anfang der Frage gerade vergessen. Nein, es geht darum, was die Schülerinnen bewegt bei dieser Frage, dass sie wieder mit großen Versäumnissen auch konkreter Politik konfrontiert sind. Da wurde viel zu wenig adäquate und brauchbare Vorbereitung getroffen. Ja, genau. Und es herrscht auch große Wut gegenüber vor allem dem Bildungsminister Fassmann, weil eben immer wieder auf uns vergessen wird, obwohl gemeinsam mit den Studierenden wir doch einer seiner Hauptverantwortungen sind oder die Hauptverantwortung, aber weder der Bereich der Studierenden noch wir bekommen irgendwelche Info, Informationen oder konkrete Pläne, sondern müssen immer nur darauf hoffen, dass die Schulen doch offen bleiben oder die Universitäten endlich geöffnet werden überhaupt. die Universitäten endlich geöffnet werden überhaupt. Und es bedeutet für uns halt auch weiterhin ein Bangen, ob wir eben jetzt weiter sozial isoliert sind und weiter irgendwie zusehen müssen, soziale Kontakte zu haben, aber gleichzeitig irgendwie Angst haben davor, uns dann unsolidarisch zu verhalten und gefährlich zu verhalten, gerade wenn die Zahlen wieder steigen. Herr Eichinger, Wissen ist sicherlich ein Schnüssel, um auch große Fragen unserer Zeit besser zu verstehen, einordnen zu können, auch selber Antworten dafür zu entwickeln. Jetzt ist erstaunlich, ich selber kenne noch Menschen, zugegeben aus der älteren Generation, mein Großvater war auch einer davon, aber ich kenne auch andere, die sehr, sehr schwer an Kinderlähmung erkrankt waren, also sehr verunstaltet, wirklich Zeit ihres Lebens schwer darunter gelitten haben. Mit dieser Erfahrung im Hintergrund ist das Unverständnis eigentlich groß, warum man sich einer Impfung gegenüber ablehnend verhalten kann. große Wut entstanden ist, die meines Erachtens schon ein Level erreicht hat, wo man eigentlich kaum mehr mit Sachargumenten durchdringt, wo es ganz, ganz schwierig ist, gegen diese große Wissenschaftsfeindlichkeit auch anzutreten, die man da spürt. Wo ist die Wissenschaft, wo ist auch der Respekt vor der Wissenschaft geblieben, ist oft eine Frage, die ich mir stelle. Und wie können Sie sich das erklären, dass hier offensichtlich diese Frage des Impfens, das kann ja eigentlich nur eine Stellvertreterrolle sein, für eine unglaubliche Aufladung, woher das kommt und warum Menschen da so leicht auch dafür, für diesen Konflikt und diese starke Ablehnung zu gewinnen sind. Es ist kein intellektuelles Problem. Denn die Fakten über die Wirksamkeit von Impfungen, Sie haben es ja selbst erzählt, Kinderlähmung gibt es mit Ausnahme Afghanistan nirgends mehr wo auf der Welt. Und warum gibt es es nicht mehr? Weil geimpft wurde. Weltweit. Poppen sind ein ähnliches Beispiel. Nicht mehr existent. Das heißt, es ist nicht so sehr eine Frage, das Ganze wissenschaftlich nachvollziehen zu können, sondern das liegt wirklich in einer sehr starken Emotionalität. Ich möchte sagen, in den meisten Fällen, denn wissenschaftlich kann man die Ablehnung nicht begründen. Das geht nicht. Daher ist es eine Art Trotzreaktion gegenüber vermeintlichen Benachteiligungen in der Gesellschaft. Wenn Sie die Impfgegner mit denen reden, werden Sie mit wissenschaftlichen Argumenten nichts erreichen. Wenn Sie aber versuchen, Ihre Angst zu ergründen, dann kommen Sie auf Schichten, die mit der Krankheit oder mit der Impfung überhaupt nichts zu tun haben. Da ist es der Zwang. Es gibt viele Zwänge in unserer Gesellschaft, die wir spielend nachvollziehen, beziehungsweise wo wir uns daran halten, gegen Vorschriften. Oder die uns gar nicht bewusst sind. Oder die uns gar nicht bewusst sind, ja. Aber hier ist es eine Möglichkeit, gegenüber der etablierten Gesellschaft durchaus einer vermeintlich verkopften, verwissenschaftlichen Gesellschaft zu sagen, nein, aber ich bin anders. Und das interpretiere ich eher als eine Trotzreaktion, wegen vermeintlicher Schlechterstellungen, Benachteiligungen oder was auch immer. Diese Schlechterstellung, das ist ja auch ein Thema, das im Zusammenhang mit Jugendlichen eine große Rolle spielt. Ich habe schon eingangs angesprochen, dass viele Jugendlichen ja auch die Angst haben, letztlich keine Perspektiven zu haben. Was soll aus ihnen werden? Irgendwie ist da das Gefühl oft zu spüren, man kann eh nicht teilnehmen, man kann eh nicht mitgestalten, politische Fragen schon gar nicht, hört eh keiner auf uns. Wie nehmen Sie das wahr, Frau Stieger, wovon sprechen die Jugendlichen oder auch in ihrem Umkreis, was sie am ehesten betrügt, wo ihre Sorgen liegen und ob das Thema in die Zukunft schauen überhaupt schon so vorhanden ist? Das Thema ist definitiv vorhanden, aber es wird gerne überspielt, weil eben für alle ist es sehr unklar wie es jetzt weitergeht auch für die menschen die jetzt eben die mature haben weil uns immer wieder gesagt worden ist ja ihr habt die korona matura ich nimmt dann sowieso niemand ob das jetzt nicht richtig ist oder nicht, sei ganz dahin. Das müssen Sie kurz erklären, was die Corona-Matura zu verstehen ist. Die Corona-Matura ist, dass zu 50 Prozent die Note, die man im Abschlussjahr gehabt hat, mit einbezogen wird. Und sollte das ein Fünfer sein oder sollte man damit dann auf eine positive Note kommen, gemixt mit der normalen Matura-Note, also vom Prüfungstag, muss man nur noch 30 Prozent erreicht haben, damit man die Matura bestanden hat. Und wer eben einen Fünfer hatte, muss natürlich schon mindestens auf einen Dreier kommen. Das heißt, jetzt besteht die Angst, dass das nicht sozusagen im gleichen Leistungsausmaß wahrgenommen wird. Ihr habt es weniger bringen müssen. Genau. Das haben wirklich, wirklich viele, dass man eben, obwohl wir sehr viel leisten mussten, eben wie schon angesprochen wurde, und wir uns Projektmanagement auf eine gewisse Weise aneignen mussten, wir uns viele neue Skillsets auch eben lernen mussten und teilweise neue Programme etc. und dadurch sehr, sehr viel Lebenserfahrung gesammelt haben, vielleicht eben einen etwas kleineren Wissensstand als der Lehrplan vorsieht, aber sehr viel Erfahrung, die man durchaus in der Arbeitswelt brauchen kann, gesammelt haben, aber wir eben wegen dieser Prüfungssituation weniger angerechnet bekommen und weniger wert sind. angerechnet bekommen und weniger wert sind. Herr Eichinger, ich möchte mich jetzt hier in dieser Sendung nicht hinreißen lassen zu behaupten, bei den Österreicherinnen und Österreichern handele es sich um ein reines Untertanenvolk. Aber eines fällt schon auf, es gibt hier in diesem Land eine sehr starke und sehr spürbare Politikhörigkeit. Das heißt, wir haben ein Problem, wie etwa in der Pandemie, alle geraten in Schockstarre und jetzt muss die Politik alles für uns lösen. Bis hin zur Kommunikation, was hier zu tun ist und zu erklären, warum die Impfung gut ist und warum man keine Angst davor haben braucht und so weiter und so fort. Da verspüre ich eigentlich sehr wenig zivilgesellschaftliches Verständnis. Ist das etwas, und Sie sind ja Präsident hier in Oberösterreich, einer der wohl angesehensten zivilgesellschaftlichen Organisationen, nämlich des Roten Kreuzes, ist das etwas, eine Wahrnehmung, die Sie teilen würden, zu sagen, ja, vielleicht sind wir alle hier in Österreich auch ein Stück weit zu politikhörig und deshalb manövrieren wir uns auch selber immer in so eine Situation, wo wir von der Politik enttäuscht sein müssen? Darf ich zunächst noch eine kurze Antwort geben? Spätestens nach dem Studium fragt niemand mehr, ob man die Matura mit Auszeichnung bestanden oder gerade bestanden hat. Das heißt, diese Sorgen sind in einigen Jahren völlig, völlig weg. Zu Ihrer Frage. Natürlich macht vielleicht die Politik in Österreich über viele Jahre und Jahrzehnte den Fehler, dass sie glaubt, auf alles und jedes eine Antwort haben zu müssen. Es gibt Dinge im Leben, wo man keine Antwort geben kann, auch als Politiker nicht. Aber dieses Gefühl vermitteln zu wollen, man kann alles und weiß alles, das rächt sich halt irgendwann einmal. Ich würde nicht meinen, dass die Österreicher politikhöriger sind wie andere. Ich glaube auch, dass die Politik grundsätzlich nicht recht unterschiedlich ist zu anderen Ländern. Bildungssystem, die Menschen zu kritischen Menschen zu erziehen. Und da haben auch Organisationen wie zum Beispiel das Rote Kreuz eine nicht unwesentliche Aufgabe. Wir sind mit dem Jugendrotkreuz in den Schulen und bemühen uns dort wirklich mit den Aktionen des Jugendrotkreuzes. Da geht es jetzt nicht nur um Erste-Hilfe-Kurse und Radfahrprüfung und Schwimmwettbewerbe und so weiter, Hilfekurse und Radfahrprüfung und Schwimmwettbewerbe und so weiter, sondern da geht es tatsächlich in der Wertehaltung dieser jungen Menschen erlebnispädagogisch schon Anreize zu setzen, dass sie sich selbst von den Dingen ein Bild machen, dass sie selbst auch etwas erreichen wollen und nicht nur das, was vorgesetzt wird. Tatsächlich ist es so, dass die Zivilgesellschaft nur dann lebendig ist, wenn die Politik ihre Freiräume gibt. Das ist was ganz Entscheidendes. Es müssen diese Freiräume in der Gesellschaft da sein, dann kommen Bürger und machen meistens in Form von Vereinen eine organisierte Umsetzung ihrer Interessen. Das kann einmal Sicherheitsinteresse sein, freiwillige Feuer werden. Das kann sein im Sinne Gesundheit, auch Armutsbekämpfung und ähnliches, Rotes Kreuz oder ähnliche Organisationen. Das kann die Freiheit im kulturellen Bereich sein, dass ich die vielen Blasmusikverbände in Oberösterreich, wenn ich mir die anschaue. Und viele Beispiele gibt es. Aber überall gibt es die Freiräume, die die Politik ermöglicht. Und hier haben wir in Oberösterreich grundsätzlich eine sehr gute Voraussetzung. Freiwillig betätigt sich beinahe jeder zweite Oberösterreicher oder Oberösterreicherin in unterschiedlichen Bereichen. Und das ist auch gut für das Land. Das bedeutet ein deutliches Mehr an Lebensqualität. Noch einmal Feuerwehren, Rotes Kreuz und so weiter. Kultur, die entsteht, ohne dass es von der Politik versprochen, vorgegeben und in vielen Fällen auch nicht finanziert wird. Frau Stieger, der Herr Eichen hat es schon angesprochen, das Um und Auf ist immer auch sozusagen das, dass man kritisch die Stimme erhebt, kritisch ist. Jetzt mag die Frage naiv klingen, aber sie ist mir wichtig und ich glaube, das würden sicherlich viele auch im Publikum in Erfahrung bringen. Wie macht man das eigentlich, kritisch zu sein? Wie man es macht, ist irgendwie, man erlernt diese Denkweisen, wenn man einen Text liest, nicht einfach hinnehmen, was dort steht, sondern sich einmal fragen, wer hat denn diesen Text geschrieben, in welcher Organisation ist diese Person, gibt es da irgendwelche Näheverhältnisse zu Parteien oder falls irgendein Produkt angeworben wird zu irgendeiner Firma etc. Aber weil eben angesprochen wurde, dass da das Bildungssystem ganz entscheidend ist, das stimmt. Und wie macht man eben Menschen zu kritischen Personen? Nicht dadurch, dass wir Jahreszahlen auswendig lernen müssen und unser Politikunterricht nur so weit geht, dass wir lernen, welche Werte grundsätzlich welche Partei hat und wie die Demokratie zustande gekommen ist, sondern man macht es mit Planspielen, man muss den Unterricht partizipativ machen, man muss eben den Jugendlichen und den Kindern in den Schulen Raum geben, sich selbst die Gedanken zu machen und nicht einfach nur vorsetzen und auswendig lernen lassen. Herr Eichinger, das klingt nach einer durchaus fundamentalen Kritik eigentlich auch an unserem Bildungssystem. Inwieweit sind hier Fehler zu erkennen oder inwieweit haben wir ein überholtes Bildungssystem, das eigentlich den Erfordernissen unserer Zeit vielleicht gar nicht mehr so Rechnung trägt. Das habe ich schon gehört, im Sinne von Demokratie, da gibt es sozusagen Partizipationsbegehrlichkeiten, sozusagen auch Anregungen, Räume zu schaffen, wo man das auch mit anderen diskutieren kann. Ich habe Schule so nicht kennengelernt. Das Bildungssystem, so wie es wir in Österreich haben, hat seine Wurzeln zur Zeit Maria Theresias. Die Gesellschaft war dort völlig anders strukturiert. Eine Agrargesellschaft. 95 Prozent der Menschen haben im bäuerlichen Umfeld gearbeitet und gelebt. Daher zum Beispiel auch Herbstferien der Kinder damals zum Kartoffelglauben. Heute machen wir Herbstferien nicht zum Kartoffelglauben, sondern weil halt irgendwelche Wünsche da sind. Ein Bildungssystem, das es sich erlauben kann, drei Monate im Jahr nicht präsent zu sein, hat meiner Meinung nach die Bedürfnisse der Zeit von heute nicht erkannt. Wenn man die Betreuungsnotwendigkeiten der Kinder in den Ferien sich einmal vor Augen hält, wie sollen das zwei berufstätige Menschen überhaupt schaffen, wenn nicht irgendwelche Großeltern da sind, wenn nicht vereinzelt irgendwelche Sommerschulen oder Sommerkindergärten da sind. Das heißt, es ist ein System, das zwar vielleicht für hunderte von Jahren gut war, aber das heute die, sehr viel. Da geht es nicht nur um die Pädagogik. Da geht es auch um diese systemkritischen Analysen, die notwendig sind. Was muss und was kann das Bildungssystem leisten? Es ist kein Ersatz für die Erziehungskompetenz der Eltern. Das sicherlich nicht. Aber es muss in vielen Fällen heute in der in der im größeren Umfeld der Familie teilweise wirklich auch Familienunterstützende, ich will nicht sagen Ersetzende, aber Familienunterstützende Dinge anbieten. Und das wird aus meiner Sicht viel zu wenig gemacht. Frau Stieger, auch mich als Politikredakteur bei DorfTV erreichen gelegentlich sehr besorgte Menschen, wo in ihrem Umfeld, sei es die Schwester oder sonst wer, durch diese Corona-Debatte sozusagen angestachelt, jetzt dazu übergehen, die Kinder in der Schule abzumelden und sozusagen tatsächlich noch einmal in familiäre, in private häuslichen Unterricht zu schicken. Da gibt es ja mittlerweile auch fast eine kleine Industrie im Hintergrund, wo Lerngruppen angeboten werden, die eigentlich illegal sind. Aber ich möchte jetzt gar nicht zu diesen Details gehen. Aber inwieweit ist das für Sie als Schülerinnenvertreterin ein Thema? Oder sagen Sie, das ist jetzt nur so eine kurze Zeiterscheinung, mit dem nächsten Jahr schaut das wieder ganz anders aus. Da wird sich ja doch vielleicht auch wieder einiges beruhigt haben. Und vor allem, was bedeutet das für die Kinder, die davon betroffen sind? Also beschäftigen tun wir uns seit kurzem erst damit. Und es ist natürlich auch für uns eine sehr neue Thematik. Und dadurch, dass es eher ein Ding der Eltern ist und wir schwierig an diese Personen rankommen, wissen wir auch noch nicht ganz genau, wie wir das aufgreifen können. rankommen, wissen wir auch noch nicht ganz genau, wie wir das aufgreifen können. Aber wir müssen es auf jeden Fall, denn für diese Kinder, die dann eben ein Jahr jetzt mindestens nicht in die Schule regulär gehen und dadurch sozial noch mehr isoliert werden, generell dann auch wieder einen Wissensstandaufholbedarf haben, auch soziale Kompetenzen dadurch eben nicht gelernt bekommen, Strukturen nicht kennengelernt bekommen, die man nicht mal wirklich offiziell lernt, sondern einfach mitnimmt aus der Schule und dann später vorausgesetzt werden. Das wird dann alles nicht gelernt, wenn ein Jahr Homeschooling betrieben wird, obwohl alle anderen oder der Großteil der anderen Kinder schon in die Schule geht. Und das ist vor allem auch ein sehr kritisches Thema, finde ich, weil eben die Anzahl der Schulabmeldungen hat sich verdoppelt, denke ich, wenn ich das gerade richtig im Kopf habe. Und viele werden schon nächstes Jahr wieder in die Schule gehen, denke und hoffe ich zumindest. Aber ich bin mir sicher, dass es nicht bei allen so sein wird, sondern dass sich viele dann denken, hey, das hat vielleicht ganz gut funktioniert, das mache ich weiter so, so kann ich kontrollieren, was meine Kinder lernen und vielleicht bekommen sie dann nicht diesen Wissenschaftsquatsch oder sonst irgendwas. Ich kann mir schon so etwas vorstellen, aber ja. Aber jetzt frage ich noch aus wirklichem Interesse, weil ich es nicht weiß, sind die Schülerinnenvertretungen eigentlich für jene Kinder und Jugendliche noch zuständig, die im häuslichen Unterricht sind und sozusagen nicht die Schule aufsuchen dürfen, weil ihre Eltern es nicht wollen? Die LSV und BSV, also Landes- und Bundesschülerinnenvertretungen, sind prinzipiell schon noch für diese Personen zuständig, aber ich denke, was ein großes Problem ist dabei, ist, dass nur die Oberstufen, also Sekundarstufe 2, wahlberechtigt ist und man sich deshalb auch gar nicht wirklich um sie kümmert, sondern dass großteils die Elternvereine übernehmen und die LehrerInnen-Gewerkschaften etc. Aber prinzipiell wäre das ihr Zuständigkeitsbereich und unser Zuständigkeitsbereich und auch wirklich muss dringendst aufgeholt werden und aufgegriffen werden. Also das wird ein Thema sein, das sich noch weiterhin sehr intensiv beschäftigen wird. Herr Eichinger, die Zeit schreitet voran. Das Problem ist, dass ja in Österreich keine Schulpflicht besteht. Es besteht eine Bildungspflicht. Und das ist eigentlich ein gewisser Anachronismus. In Deutschland undenkbar. Undenkbar, undenkbar. Aber wie gesagt, das kommt halt aus einer Zeit heraus, wo es aufgrund der gesellschaftlichen Umstände möglich gewesen ist, dass Vermögende sich Hauslehrer können sich heute die wenigsten Leute leisten, vor allem jene nicht, die jetzt die Kinder herausnehmen aus Gründe welcher Chima. Und es ist, Sie haben es richtigerweise schon gesagt und es ist tatsächlich so, man führt die Kinder in eine soziale Isolation und damit in eine Desintegration in die Gesellschaft. Wie sollen diese jungen Menschen sich dann im Leben zurechtfinden, wenn sie mehrere Jahre völlig quasi als Einzelkind oder vielleicht mit Geschwister, aber niemals wirklich in einen intensiven Kontakt mit Gleichaltrigen gekommen sind. Denen fehlt so viel und werden dann hinausgeworfen in ein Umfeld, in ein Lebensfeld, das sie unmöglich bewältigen können. Herr Eichinger, ich bleibe noch kurz bei Ihnen. Wie gesagt, die Zeit schreitet voran und ich stelle Ihnen jetzt eigentlich die Eingangsfrage noch einmal oder die Fragestellung dieser heutigen Sendung. Inwieweit sehen Sie angesichts dessen, was wir jetzt schon besprochen haben, den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt tatsächlich gefährdet? Sehe ich grundsätzlich nicht, weil ich kann mich an Diskussionen erinnern, wie es HIV gegeben hat. Da ist auch die Gesellschaft quasi gespalten gewesen. Man möge alle HIV-Positiven auf eine schwedische Insel bringen oder sonstige Dinge. Und das hat sich dann noch zwei, drei, vier Jahre auch weitgehend gegeben. Man muss dazu sagen, es hat sich dann ganz wesentlich geändert, wie es übrigens gegen HIV haben wir keine Impfung. Das ist so schwierig, aber wir haben Medikamente. Aber bei HIV haben wir ein besseres Regulativ über Handlungsmöglichkeiten. Aber bei HIV haben wir ein besseres Regulativ über Handlungsmöglichkeiten. Naja, aber die sind auch sehr individuell in der Zuordnung. Das Individuum soll sich so oder so verhalten. Und die Verhaltensvorgaben bei HIV sind meiner Meinung nach tiefgreifender, als wie es derzeit ist in dieser Pandemie. Also das geht vorüber, das geht vorüber. Aber was wirklich aus meiner Sicht ein Problem darstellt, sind jene Jugendlichen, die über Monate eine soziale Isolierung erfahren mussten, hier das wieder aufzuholen, quasi diesen emotionalen Zugang, diese Empathie wieder zu wecken, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, das wird gar nicht so leicht werden. Das war übrigens eine Motivation, Sie hier einzuladen, um Ihnen zumindest hier bei uns auch die Möglichkeit zu geben, an der Diskussion, an der öffentlichen Diskussion teilzunehmen. Ich hoffe, dass da noch viele Einladungen folgen und auch bei anderen Medien. Aber Frau Stieger, Sie sind eine junge Frau, die sehr selbstbewusst auftritt und allemal in der Lage ist, sich zu artikulieren, Forderungen vorzubringen, wahrscheinlich sich auch auseinanderzusetzen, kritisch mit Politik oder staatlichen Institutionen. Aber was können Sie jetzt Jugendlichen mitgeben, die vielleicht nicht sozusagen diese Erfahrung schon machen konnten, die eigentlich jetzt sozusagen aus dem Trauma dieses Lockdowns, dieser Einschränkungen jetzt erst so richtig erwachen, die jetzt schauen müssen, was sie versäumt haben, auch im Bildungsbereich nachholen können, dass sie, was sie versäumt haben, auch im Bildungsbereich nachholen können, dass sie Jobs finden und so weiter. Was können die tun? Wo können die sich informieren? Mit wem sollen die reden? Wo sollen die hinschauen, dass sie sozusagen tatsächlich nicht völlig auch was, in dem Sinne, was sie beitragen können, nicht völlig verlieren? in dem Sinne, was sie beitragen können, nicht völlig verlieren. Schreibt uns auf Instagram, haha. Nein, aber wirklich, knüpft Kontakt zu Schulgruppen, also Freizeitaktivitäten an der Schule, falls sie wieder angeboten werden bei euch, dass man einfach so auch wieder Kontakt und Freizeitmöglichkeiten bekommt, die nicht unbedingt sind, ja, ich schaue YouTube und Netflix und spiele nebenbei Minecraft oder so. Und eben auch, sucht euch etwas außerhalb eurer Schulbubble, etwas, das noch existiert. Sollten Schulschließungen stattfinden und es muss nicht eine Riesengruppe sein oder sollte es gerade in Zeiten der Pandemie vielleicht nicht sein. Aber eben, schreibt der Aktion kritischer SchülerInnen auf Instagram und kommt manchmal zu Ortsgruppentreffen, wo wir eben auch immer wieder Informationsveranstaltungen über Corona und Schule haben, wo wir aber auch über andere Themen diskutieren und manchmal einfach nur einen Filmabend machen. Informiert euch über Lernnetzwerke, die es vielleicht bei euch oder an der Schule gibt oder macht selbst welche. Organisiert euch. Genau. Herr Eichinger, jetzt mal sozusagen das Augenmerk gerichtet auch auf Ihre Rolle als Arzt. Die Ärztinnen und Ärzte galten ja zumindest in Hollywoodfilmen über Jahrzehnte als die Göttergöttinnen in weiß. Mittlerweile hat sich auch da das Bild etwas gewandelt. Ich kenne selber gar nicht so wenige Fälle, wo Ärztinnen und Ärzte mir erzählen, dass sie richtig angefeindet werden von Patientinnen und Patienten. Dass sie sagen, ihr wollt, dass sich alle impfen lassen, selber seid ihr gar nicht geimpft und so weiter. Das heißt, da stehen Ärzte, Ärztinnen auch zunehmend in einem gesellschaftlichen Spannungsfeld. Was ist die Rolle von Ärztinnen und Ärzten heute? Was können sie leisten? Oft wird ihnen sehr viel Verantwortung übertragen, wo ich so meine Zweifel habe, ob die dort richtig aufgehoben ist. Das stimmt, es wird sehr viel Verantwortung hinübergegeben. Auf der anderen Seite ist eigentlich der Arztberuf einer von derartig vielen Regulativen und Normen durchsetzter, dass es schwierig ist, die alle auch wirklich zu kennen und sie auch einzuhalten. Das heißt, man ist in einem Konflikt, man weiß, man müsste etwas tun, vielleicht will man etwas tun, was nicht exakt in den vorgegebenen Behandlungsrichtlinien drinnen ist. Das traut man sich aber nicht zu tun, weil Gesetze dann von Kunstfehlern oder ähnlichem sprechen und man mit einem Fuß im Kriminal ist. Das heißt, da ist schon ein sehr großes Spannungsfeld. Man muss auch erkennen, dass ein Arzt in den 50er, in den 60er Jahren therapeutisch viel, viel weniger Möglichkeiten gehabt hat als heute. Nicht nur die Vielfalt der Fächer, sondern auch innerhalb der Fächer sind Spezialisierungen, die in einer Geschwindigkeit steigen, die nicht mehr wirklich zu überblicken ist. Und das ist sicherlich eines der größeren Probleme. Was konnte ein praktischer Arzt in den 50er, 60er Jahren tun, außer einmal das Herz abzuhorchen, die Lunge abzuhorchen, den Bauch einmal zu drücken und dann könnte er ein Medikament geben. Ja, da hat es vielleicht 20 wirklich gute Medikamente gegeben. Antibiotika so gut wie fast gar nicht. Im Herz-Kreislauf-Bereich sehr, sehr wenig, was wirklich wirksam ist. Heute gibt es hunderte und tausende Möglichkeiten. Und das ist wirklich auch für viele eine große Anspannung. Und natürlich, auch das sei gesagt, heute haben die Patienten die Möglichkeit, über Internet quasi ihre Symptome zu googeln und die kommen mit einer fix und fertigen, für sie fix und fertigen Diagnose und Therapie zum Arzt. Und wenn das nicht passiert, zu googeln und die kommen mit einer fix und fertigen für sie fix und fertigen diagnose und therapie zum arzt und wenn das nicht passiert dann gibt es große diskussionen und entrüstung das ist also sicherlich etwas was was schwierig ist und und was sich in der nächsten zeit auch noch verstärken wird ich kenne viele meiner kollegen die dann, wenn sie mit einem Facharzt fertig sind, sagen, mir reicht es, wenn ich im Krankenhaus nur 25 oder 30 Stunden arbeite. Ich halte den Druck, den wirklichen Arbeitsdruck, der von verschiedensten Zeiten kommt, nicht länger aus. Früher haben wir 60 Stunden, 65 Stunden gearbeitet. Das Tempo war aber wesentlich weniger, war wesentlich geringer. Man hatte wesentlich mehr Erholungsmöglichkeiten, weil zum einen die Patienten nicht in dieser Zahl gekommen sind und zum anderen, wie gesagt, das Anspruchsdenken der Patienten auch etwas anders war. Und es gibt, wie ich immer sage, es gibt zwei große Unterschiede. Das eine ist das Helfen und das andere ist das Heilen. Die Mediziner von heute sind Helfer. Die Ärzte sind Heiler. Das heißt, ich muss es zustande bringen, einen Menschen nicht nur in seinem körperlichen Zustand zu fixieren, zu verbessern. Ich muss auch seine Seele und seinen Geist mitnehmen. Das heißt, ich muss einen Patienten, dem ich eine Tumorerkrankung mitteile, so weit begleiten, dass er mit dieser Diagnose auch leben kann, dass er sich annimmt und weiß, dass er sein Leben in Zukunft anders gestalten wird müssen und dass es anders verläuft, als er sich geträumt hat oder sich gewünscht hat. Diese Zuwendung braucht eine sehr hohe Sensibilität dem jeweiligen Menschen gegenüber und das ist in unserer Zeit nicht mehr so gegeben, wie es sein sollte. Das führt mich gleich zu Empathie oder auch zur Frage des Vertrauens. Frau Stieger, ich habe eingangs schon erwähnt, dass quasi diese Krisenerscheinung, die wir aktuell rund um die Pandemie erleben, ja eigentlich einhergeht mit einem anderen Phänomen, das schon viel älter ist, nämlich dass immer mehr Menschen tatsächlich auch das Vertrauen verlieren in Demokratie, in Parlamentarismus, in Gewerkschaften, in verschiedenste Interessenvertretungen, auch staatliche Institutionen. Wie sehen Sie denn das mit dem Vertrauen? Wem können Sie vertrauen? Weil oft der Punkt ist, also die Jugendlichen stehen im unversöhnlichen Konflikt mit dem Rest der Welt. Ich vermute mal, so ist es nicht. Aber wem können Sie vertrauen? Wem wollen Sie vertrauen? Auf wen wollen Sie setzen? Wer ist es oder was ist es, wo Sie sagen können, da fühle ich mich gut und gut aufgehoben? Ich glaube, das kommt nicht unbedingt nur auf die Institution selbst an, sondern wer gerade diese Institution führt. Prinzipiell würde ich sagen, man kann dem Bildungsministerium vertrauen. Angesichts der Tatsache, dass jetzt aber schon der zweite Sommer verschlafen wurde, der zweite Schulanfang verschlafen wurde, würde ich nicht unbedingt sagen, ja, vertrauen wir auf das Bildungsministerium, dass vielleicht nach den Herbstferien ein guter Plan steht, ein Plan, bei dem Lehrkräfte sicher sind, bei dem die SchülerInnen sicher sind und bei dem Eltern nicht eine Doppelbelastung als Lehrkraftfunktion haben. Wie gesagt, es ist eben eine Einzelentscheidung, aber prinzipiell immer wissenschaftlich motivierten Personen und Institutionen vertrauen, die nicht unbedingt parteipolitisch irgendwem nahestehen. Wir müssen jetzt allmählich in die Schlussrunde kommen. Da bin ich jetzt bei Ihnen, Herr Eichinger. Das Rote Kreuz ist eine große Institution in Österreich, genießt sehr hohes Vertrauen bei der Bevölkerung. Das gibt Ihnen einerseits große Möglichkeiten, natürlich andererseits wieder große Verantwortung. Sie haben jetzt diese eine Perspektive sozusagen als Präsident des Roten Kreuzes, aber auch sozusagen mit Ihrer politischen Erfahrung und auch sozusagen mit sehr viel Lebenserfahrung. Sie müssen ja für sich selbst auch zu irgendeiner Bilanz kommen, diese eineinhalb Jahre Leben mit der Pandemie. Welche Schlüsse ziehen Sie jetzt daraus? Vor allem auch nochmal, was können Sie sich selbst wünschen oder was würden Sie auch fordern, damit wir wieder zu diesem mehr Miteinander finden können mit all Ihren verschiedensten Rollen, die Sie innehaben? mit all ihren verschiedensten Rollen, die Sie innehaben. Was können Sie dazu beitragen, beziehungsweise was würden Sie auch gerne anderen Menschen raten oder mitgeben? Das Vertrauen in das Rote Kreuz rechtfertigt sich durch eine perfekte Kommunikation mit den Menschen. Das heißt, wenn Mitarbeiter von uns in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen, von der Krisenintervention begonnen, Rettungsdienste, Gesundheits- und Sozialdienste, Jugendrotkreuz, alles das. Wir versuchen unsere Mitarbeiter zu motivieren, dass sie eben mit dieser notwendigen Sensibilität mit den Menschen kommunizieren. Und das gelingt eigentlich sehr, sehr wenig, sondern da geht es wirklich immer um diese persönliche Beziehung. Und diese persönliche Beziehung haben, wenn sie gut laufen, dann kommt Vertrauen. Und dieses Vertrauen entsteht nicht von selbst, das muss tagtäglich erarbeitet und bestätigt werden. Wenn nur ein Mitarbeiter dieses Vertrauen missbraucht, dann ist das wie eine Lawine und wirkt sich auf die gesamte Organisation aus. Das heißt, wenn ich jemand anderen etwas raten möchte, wie er Vertrauen gewinnt, dann sage ich, kommuniziere besser. Das heißt, erkenne immer auch die Situation des Anderen, mit dem du gerade zu tun hast, den du vielleicht überzeugen möchtest. Und gehe manchmal in der Diskussion noch einmal einen Schritt zurück und beginne die Diskussion wieder neu. Aber rede. Frau Stieger, Sie haben jetzt das Schlusswort. und beginne die Diskussion wieder neu. Aber rede! Frau Stieger, Sie haben jetzt das Schlusswort. Und da greife ich nochmal auf, dass ich Sie ja als politischen Menschen kennengelernt habe im vergangenen Jahr bei einem Interview hier am Linzer Hauptplatz. Und ich gehe mal stark davon aus, dass Sie auch weiterhin sehr politisch bleiben. Wenn es wahr ist, und diese Hoffnung wollen wir nicht aufgeben, vielleicht erreichen wir in Österreich doch mal sowas wie eine Herdenimmunität und wir können Tag für Tag entspannter auch mit dieser Pandemie und dann auch mit den Krisenerscheinungen, den vielfältigen Krisenerscheinungen entspannter umgehen und können beruhigter sein. Ja, es gibt Lösungswege, wir können Lösungen entwickeln und finden. Aber wenn Sie mal in Ihre persönliche Zukunft blicken über die kommenden Jahre, was wünschen Sie sich von sich selbst auch, dass Sie sagen, okay, ich möchte das und das tun mit meiner jugendlichen Erfahrung aus der Pandemie heraus, dass ich eines Tages sagen kann, ich habe da tatsächlich einiges richtig gemacht. Ich habe da tatsächlich einiges richtig gemacht. Wie bereits erwähnt, ich studiere Lehramt und ich möchte gerne den Jugendlichen, mit denen ich dann arbeite, einfach wirklich mitgeben, eben kritisch zu sein, zu hinterfragen, welche Texte und vermeintlichen oder nicht vermeintlichen Fakten, das wirkt ein bisschen wissenschaftskritisch. Aber ich möchte eben, wenn ich als Lehrkraft mitbekomme dann, dass meine SchülerInnen wirklich kritisch hinterfragen, was ich mit ihnen durchmache. Ich glaube, dann habe ich es geschafft, weil ich würde sehr gerne eben, für die, die es interessiert, ich werde Englisch unterrichten, dass ich auch sagen kann, diese Jugendlichen sind selbstständig und können sich selbst Meinungen machen, ohne dass sie immer eben von das unbedingt wählen, was ihre Eltern ihnen sagen oder ähnliches. Das nenne ich doch mal ein Schlusswort. Da wünsche ich auch weiterhin gutes Gelingen und viel Erfolg. Vielen Dank Ihnen beiden, dass Sie heute hier waren. Ines Stieger, Bundessekretärin aktionkritischer Schülerinnen, sowie Walter Eichinger, Präsident des Oberösterreichischen Roten Kreuzes. Es war eine spannende Diskussion. Das Thema wird uns sicher weiterhin beschäftigen, gerade auch im Hinblick auf gesellschaftlichen Zusammenhalt und die vielen Gefahren, die noch immer nicht beseitigt sind. Die nächste Ausgabe von der Stachel im Fleisch kommt schon ganz bald, nämlich in genau zwei Tagen. Am Donnerstag, dem 23. September, wieder um die gleiche Uhrzeit, um 17.30 Uhr. Dann widmet sich die kommende Ausgabe jenen Menschen, die bei der Landtagswahl am Sonntag, dem 26. September, nämlich nicht wählen dürfen. Unter dem Titel Landtagswahl in geschlossener Gesellschaft geht es um die Frage, welche Folgen hat eigentlich die Ausgrenzung von politischer Mitbestimmung. Ja, ich freue mich, wenn Sie dann wieder dabei sind. In diesem Sinne darf ich wie immer schließen mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne darf ich wie immer schließen mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen Abend und auf Wiedersehen.