Ich freue mich, Sie alle im Namen von Hintin zur heutigen Tagung mein Kraftrucksack begrüßen zu dürfen. Also am Anfang war das Bild, da war die Frau auf einer Rakete. Und dann haben wir zum Beispiel gesagt, das gefällt uns nicht so gut. Und dann haben wir gesagt, dass wir gerne einen Rucksack hätten und dann ist ein Rucksack und das heißt jetzt Kraftrucksack. Wir wollten die Broschüre oder das Buch machen, weil wir schon einige Erfahrungen in der Gestaltung und Erarbeitung von Broschüren für Frauen mit Lernschwierigkeiten zum Thema Gewalt haben. Wir haben dann überlegt, nachdem es den Call oder die Ausschreibung vom Frauenministerium gab, wo Projekte zu Gewaltprävention finanziert werden konnten, welches Thema wir angehen. Wir haben uns dann mit dem Verein Leichtlesen, Texte besser verstehen zusammengesetzt und haben geschaut, mit welchem Inhalt, mit welchem Thema können wir sozusagen unsere Expertisen, unser Fachwissen und unsere Erfahrungen gut zusammenbringen. Und wir sind dann sehr schnell draufgekommen, dass es zwar schon viel zum Thema Gewalt gibt, also über Gewaltformen, über Gewaltfolgen, aber auch Informationen über Beratungsstellen und wohin kann man sie wenden, aber noch wenig, was gewalterfahrene Frauen in ihrem Lebensumfeld und in ihrem Lebensalltag anwenden können, wenn es ihnen gerade schlecht geht und sie nicht sofort ein Entlastungsgespräch kriegen können, nicht sofort in eine Beratungsstelle gehen können oder Therapie in Anspruch nehmen können. Also das Spezielle war, den richtigen Ton zu treffen bei den Bildern. Es ist einerseits darum gegangen, dass die Gefühle verständlich dargestellt werden, aber auch darum, eine gewisse Sensibilität und Mitgefühl beizubehalten. Und es ist dann darum gegangen, eine gute Balance zu finden zwischen sympathischen Bildern, die man auch sehr lieb gewinnen kann, und auch Bildern, die eine gewisse Ernsthaftigkeit beinhalten. Also beim Rucksack ist es so, es gibt ja verschiedene Sachen, die man als Werkzeug benötigt, dass man selbstbewusst und stark sein sollte. Und dann gibt es verschiedene Werkzeuge, zum Beispiel Empowerment, dass man sich selber sagt, dass man zu sich steht und sich freut, dass man auf der Welt ist und dass man Freude am Leben hat und dass man nicht unterdrückt ist. Diese Frau, also die führt durchs Buch, durch die einzelnen Teile des Buches und die ist eigentlich stellvertretend für viele Frauen. Das kann auch eine gute Freundin sein, die einen begleitet. Es ist auf jeden Fall eine Frau, mit der man sich verbünden kann und die einen versteht und die auch Betroffene versteht. Ich bin jetzt nicht so gut gegangen, aber jetzt geht es mir wieder gut. Und das stimmt wirklich, dass man mit dem Trauma, wenn man voll selbstbewusst ist, dass man da auch reinfallen kann und nichts mehr machen kann. Zielgruppe sind alle Menschen, die Gewalterfahrungen haben. Und ich glaube einfach, dass dieses Buch sehr gut Informationen den Betroffenen vermitteln kann und Erklärungen, die vielleicht auch helfen, dass sie sich selbst Hilfe holen können. Und ich glaube, das ist auch etwas, das vielleicht auch Betroffenen Mut und Unterstützung gibt, die vielleicht noch nicht so bereit sind, mit anderen Menschen ihre Erfahrungen zu teilen. Was wirklich sehr gut gelungen ist in dem Buch, ist, dass es nicht nur ein Buch in leichter Sprache ist, sondern dass wir auch eine Internetseite finanziert bekommen haben, um die höchstmögliche Barrierefreiheit und Zugänglichkeit zu ermöglichen. Das heißt, dass es ganz viele Frauen mit Gewalterfahrungen erreichen kann. Bei dem Grafrufgesag gefällt mir besonders gut, dass man den selber einpacken kann. Ich würde eine Stopptafel reinpacken. Ich würde, dass ich mich zeige. Ich würde Erfahrungen. Ich würde, dass ich verschiedene Formen kenne, wo ich mich werden kann. Verschiedene Dinge halt.