In nicht einmal 100 Tagen, ganz genau sind es bis vom heutigen Tag weg 96 Tage, wird ein neuer Landtag gew Medien von Oberösterreich, nämlich das sind vier freie Radios, B138 in Kirchdorf, freies Radio Freistaat, Radio Frohe in Linz und freies Radio Salzkammergut, sowie dem freien TV-Sender DorfTV in Linz und der Kulturplattform Oberösterreich, die Medien- und Kultursprecherinnen der im Landtag vertretenen Parteien zum Gespräch zu bitten. Es geht um Vorschläge, um Visionen für die nächste Legislaturperiode zu diskutieren. Heute zu Gast sind bei uns Gerda Weixler-Hauer. Sie trat 1980 der SPÖ bei und ist inzwischen stellvertretende Frauen- und SPÖ-Bezirksvorsitzende in Steyr sowie dritte Landtagspräsidentin in Oberösterreich. Sie sind auch in zahlreichen Ausschüssen tätig, zum Beispiel Verfassungsschutz, Frauenangelegenheiten und noch einiges mehr. Hallo und willkommen. Grüß Gott. Und es ist auch bei uns Michael Lindner. Er ist seit 2015 Mitglied des Gemeinderats der Marktgemeinde Käfermark und seit 2018 Abgeordneter zum überösterreichischen Landtag. Er ist Bereichssprecher für Kommunales, Sport, Finanzen und Verfassung. Der Lastwagen ist gerade vorbeigefahren, das haben Sie sicherlich gehört. Wir stehen nämlich hier vorm Landhaus und das Ganze machen wir im Schatten eines großen, schönen Kastanienbaums. Dieser Baum wurde vor Jahrzehnten mit Sicherheit gepflanzt. Im Sinne der Nachhaltigkeit, wie wir heute wissen, sehr nützlich, um uns jetzt heute hier Schatten zu spenden, aber auch zum Beispiel diese großen Regenmengen von gestern aufzufangen, die es hier galt zu speichern. Und die Weichenstellungen in der Medienpolitik, wenn man sich den Bereich der oberösterreichischen Medienlandschaft anschaut, die Legislaturperiode geht gerade zu Ende. Welche Zeichen haben Sie gesetzt, in welche Richtung haben Sie gearbeitet, was war Ihnen da wichtig im Sinne einer Nachhaltigkeit? Ich glaube, dass wenn man sich die oberösterreichische Medienlandschaft anschaut, es ist unverzichtbar, dass sich im freien Bereich sehr viele Medien entwickelt haben. Also Sie haben ja in der Einleitung die freien Radios und auch DurfTV erwähnt und ich glaube, das ist wichtig, dass man einen freien, unabhängigen, emanzipativen Journalismus fördert, wo aus unserer Sicht schon noch Handlungsbedarf ist, weil es, glaube ich, um eine nachhaltige finanzielle Absicherung dieser freien Medien geht. Nur dann kann man unbeeinflusst kritisch berichten, beziehungsweise auch Raum und Zeit zur Verfügung stellen, um über Themen zu diskutieren, die ansonsten in den klassischen Medien keinen Platz oder keine Zeit haben. Und dafür, glaube ich, haben wir in Oberösterreich schon noch einiges zu tun. Ich war in den vergangenen Wochen in vielen Gesprächen auch mit den freien Radios, habe mich mit Vertreterinnen und Vertretern getroffen und überall war die Botschaft klar, es braucht eine langfristige, nachhaltige Absicherung, damit auch wirklich abgesichert und gut gearbeitet werden kann. Und da glaube ich, haben wir schon in Oberösterreich noch Arbeit vor uns und Potenzial nach oben. Herr Lindner, Sie haben jetzt gleich das angesprochen, nämlich den freien Sektor, den freien Mediensektor und es geht auch um die freie Szene. Was ich nämlich vergessen habe in meiner Anmoderation, war nämlich mich selber und meine Kollegin vorzustellen. Also ich bin Sigrid Ecker von Radio Froh, Redaktionsleiterin und meine Kollegin aus dem Kupf-Büro. Ich mache nämlich auch das Kupf-Radio. Verena Hummer, sie ist stellvertretende Geschäftsführerin bei der Kupf, führt mit mir heute das Gespräch. Ja, Frau Weichselhauer, ich darf Sie als Landtagspräsidentin fragen, was die kulturpolitischen Erfolge der SPÖ in der vergangenen Legislaturperiode waren und welche Versäumnisse das da vielleicht auch gegeben hat. Ich denke, dass wir insbesondere unserer Aufgabe als Landtag oder als Abgeordnete generell nachgekommen sind. Sie wissen, es hat aber doch nicht unspannende Themen gegeben. Da war einerseits KTM, die Förderung dafür und auf der anderen Seite also Rechnungshofberichte, die uns aufmerksam gemacht haben, dass doch hier einiges im Argen liegt oder wenn ich an das Landestempel denke, dann haben wir hier, also denke ich als SPÖ, wirklich massiv Druck gemacht, dass das einerseits aufgeklärt wird, dass das entsprechend auch wieder in die richtige Richtung kommt und auf der anderen Seite haben wir natürlich einige Dinge auch eingebracht, darf ich Sie vielleicht daran erinnern, das hat sich nicht nur Corona bedingt, sondern generell das Kulturbudget zu erhöhen. Es waren unsere Eingaben, dass wir im Kulturbereich zumindest um 50 Prozent das Kulturbudget pro Jahr erhöhen. Das ist ein ordentlicher Betrag. Dafür haben sich aber die Mehrheitsparteien in diesem Land, also ÖVP und F, nicht erwärmen können. Und zu meiner zweiten Frage, ob es da vielleicht noch wo Potenzial nach oben gegeben hätte. Gibt es irgendwelche Versäumnisse, die man vielleicht in der nächsten Legislaturperiode wieder angehen sollte? Versäumnisse, also unserer Seite sehe ich jetzt nicht. Vielleicht darf ich auf eines aufmerksam machen, wie träge oder wie langsam manches auch in unserem Land geht. Wir haben bereits 2014 einen Antrag angebracht, wo es darum gegangen ist, den Frauen, den Widerstandskämpferinnen ein entsprechendes Denkmal auch zu setzen. Mittlerweile schreiben wir 2021 und es ist noch immer nicht erledigt. Also wir hoffen sehr darauf. Es wird also morgen ja auch eine entsprechende Kulturausschussrunde dazu geben. Da werden wir einen neuen Bericht bekommen und ich gehe jetzt einmal vorsichtig davon aus, dass das okay kommt und dass ich es persönlich noch erleben kann, dass dieses Denkmal auch entsprechend umgesetzt wird. Ich möchte nochmal einen Schritt zurückgehen, nämlich zu einer grundsätzlichen Einschätzung der Medienlandschaft, wo Sie da, Sie haben es schon ein bisschen erwähnt, aber grundsätzlich ist es ja so, Medien sind ganz wichtig eben für eine Vielfalt, für ein kritisches Korrektiv der Politik, für die Stärkung der Demokratie, wenn es eben eine Medienvielfalt gibt. Der demokratische Diskurs, der hier gefördert und abgebildet werden soll, die Abbildung eben der allen gesellschaftlichen Schichten, das wäre das, was wünschenswert wäre. Haben wir das in Oberösterreich? Wir haben grundsätzlich eine sehr breite Medienlandschaft und sehr vielfältige Medien. Es hat sich die Medienlandschaft insgesamt sehr verändert und der Online- und Social-Media-Bereich stark zugenommen. Das bringt neue Herausforderungen und auch neue Probleme mit sich. Insgesamt zeigt sich ein ähnliches Bild wie in ganz Österreich. Das heißt, wir haben wenige große Zeitungen, die natürlich von der gedruckten Berichterstattung her sehr viel Platz einnehmen. Und daneben ist es natürlich für kleinere Zeitungen oder Magazine schwieriger in diesem Wettbewerb, der dort auch besteht, wirklich zu bestehen langfristig. Und da haben wir sicher, glaube ich, auch eine Aufgabe, diese Medienvielfalt gerade im kleineren, unabhängigen, alternativen Bereich einfach noch stärker zu fördern, projektorientierter weiterzuentwickeln. Aber was mir, glaube ich, besonders wichtig ist, wo ich auch glaube, dass die freien Medien eine größere Rolle spielen können, ist die Frage der Medienerziehung, das heißt, wie können wir es vor allem mit unseren jungen Menschen arbeiten, dass sie kritisch auch hinblicken auf das, was sich in den Medien abspielt. Gerade im Social-Media-Bereich haben wir sehr stark mit Fake News, mit Hass im Netz zu kämpfen und das sind ganz neue Felder, wo wir glaube ich noch sehr in den Kinderschuhen sind. Da geht es um kritische Medienerziehung, kritische Auseinandersetzung von jungen Menschen mit Medieninhalten und da spüre ich in Oberösterreich zumindest, was die Verantwortlichen auf Landesebene betrifft, noch sehr wenige Initiativen. Und ich glaube, mir ist ein Gespräch mit dem Freien Radio in Kirchdorf im Ohr hängen geblieben, der ja sehr viele Workshops in diesem Bereich mit Schülerinnen regional auch machen. Also ich glaube, es wird durchaus überlegen, ob nicht gerade freie Medien in diesem Bereich eine besondere Verantwortung übernehmen könnten und dort mit Workshops, mit Angeboten, landesgefördert, so eine kritische Medienerziehung auch zu machen. Weil in der Schule, muss man ganz ehrlich sagen, hat es wenig bis keinen Platz bisher leider, obwohl es eigentlich auch zu politischer Bildung, Gesellschaftsbildung dazugehört. Und ich glaube, das ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben, weil ich schon sehe und ich beschäftige mich sehr viel auch mit dem Phänomen Rechtsextremismus, dass natürlich über die Online-Spirale sehr viele in Extremismen abgleiten und das müssen wir, glaube ich, von vornherein her verhindern. in Extremismen abgleiten und das müsste man, glaube ich, von vornherein her verhindern. Das ist ein ganz wesentlicher oder viele wesentliche Punkte, die Sie hier angesprochen haben, eben auch, dass die nicht kommerziellen Medien hier eine große Rolle spielen und spielen können. Trotzdem ist es verwunderlich, einerseits die SPÖ hat ja keine Parteizeitung mehr schon seit einigen Jahren, das ist eine Sache, die andere ist aber auch generell, es fehlt an Gegengewicht, es fehlt eben an Abbildung von anderen Meinungen. In der Medienlandschaft sind wir der Meinung, ich habe mir jetzt ein bisschen das Wahlprogramm angeschaut und habe festgestellt von der SPÖ und habe festgestellt, Medienpolitik finde ich jetzt nicht wirklich. Das heißt, was sind denn die Medienstrategien der SPÖ? Also ich würde den Schwerpunkt für uns sehen in diesem Online- und Social-Media-Bereich, weil das die Zukunftsherausforderung ist. Und ich glaube, man muss bei den jungen Menschen ansetzen. Und das heißt, wenn Social Media und der Online-Bereich allgegenwärtig ist, dann müssen wir unseren jungen Strategien im Umgang mit Falschinformationen, mit Mobbing, mit Hass im Netz auch mit auf den Weg geben. Und das ist, glaube ich, die größte öffentliche Aufgabe, die wir da sehen und die wir haben. Und da würde ich unseren politischen Schwerpunkt auch setzen und auch sehen, den wir auch vorantreiben wollen. Wir haben dazu auch Beilagen in den zuständigen Unterausschuss-Extremismus eingebracht. Es gibt Initiativen auf Bundesebene, aber von Landesebene her ist eigentlich bisher vom verantwortlichen Medienreferenten Landeshauptmann Stelze bisher wenig bis nichts gekommen. Ja, wir haben jetzt auch schon ein bisschen über das Wahlprogramm gesprochen und in dem Wahlprogramm steht unter anderem auch, dass sie ein breites Kulturangebot für Oberösterreich fordern. Was sind denn da die Visionen für die nächste Legislaturperiode und wie sieht da der Beitrag der SPÖ konkret dazu aus? Ich freue mich, dass Sie unser Programm schon so genau durchgelesen haben. Wir haben also, unser Begriff für ein breites Kulturangebot ist wirklich, allen Aspekten, allen Möglichkeiten zu bieten, sowohl den Künstlerinnen und Künstlern, also im wirklich breitesten Sinne, aber auf der anderen Seite natürlich auch der Zugang, der uns wichtig ist. Wer kann also Kunst und Kultur tatsächlich auch konsumieren? Vielleicht darf ich aufmerksam machen, das sollte man nicht vergessen, dass es seit 2015 einen Beschluss gibt im oberösterreichischen Landtag auf Initiative unserer Partei, dass wir entsprechend einen freien Eintritt für Kinder in unseren Museen machen. Das ist also beschlossen, aber bis heute nicht umgesetzt. Das muss also auch einmal wieder erwähnt werden, um das wieder in Erinnerung zu rufen, dass da noch von Seiten der Regierung entsprechende Schritte notwendig sind. Und auf der anderen Seite haben wir natürlich vor, und das wäre uns auch wichtig, dass wir uns wirklich so breit wie möglich den Zugang schaffen und auch so niederschwellig wie möglich. Beginnen bei den Kindern, die als erste Kultur und Kunst nur dann auch im Alter oder später konsumieren können oder werden, wenn sie so früh wie möglich damit konfrontiert werden und da einen Zugang finden. werden und da einen Zugang finden. Und auf der anderen Seite gibt es eine Fülle an Vorschlägen und vielleicht darf ich nur eines auch entsprechend rausgeben. Also für uns einmal die freie Szene, eine ordentliche Hördotierung auch der freien Szene, das eben in diesen Anträgen auch schon mit beinhaltet war für 2020 und 2021. Ich glaube, das ist einmal eine Grundvoraussetzung, dass mehr Geld fließen muss. Auf der anderen Seite viele Möglichkeiten wie Stipendien. Da geht es aber auch um das Einkommen der Künstlerinnen und Künstler, wo wir natürlich auch den Bund dazu brauchen. Ich denke an das ganze Thema der Altersarmut von Künstlerinnen und Künstlern. Es gibt ja auch Berechnungen, dass das Durchschnittseinkommen, und da rede ich jetzt nicht von den großen, bei 14.000 Euro liegt. Das ist also sehr, sehr wenig und entsprechend dann später auch in Altersarmut führt. Also da gibt es jede Menge zu tun. Also das heißt, wenn ich es zusammenfassend einmal kurz sagen darf, die Visionen für die nächste Legislaturperiode sind einerseits den Zugang zu Kunst und Kultur niederschwelliger zu gestalten und auch für Kinder einfacher zu ermöglichen und dass man auch die Fördererhöhung im Kulturbudget vorantreibt und damit auch auf Altersarmut bei Frauen insbesondere entgegenwirkt. Frau Wechsler-Hauer, Sie haben jetzt quasi schon das Geld hier angesprochen. Das heißt, reden wir gleich vielleicht weiter über das Geld. Die Medienförderung ist ja ganz ähnlich eben wie bei der Kunst- und Kulturförderung. Das meiste Geld bekommen die großen Häuser, die großen Unternehmen. Vieles davon wird auf Bundesebene beschlossen, im medialen Bereich, aber auch das Land trägt ja dazu bei. Dieses wurde allerdings ähnlich wie im Kultursektor eben auch seit 2007 de facto nicht mehr inflationsangepasst. Das heißt, es kam zu einer 35-prozentigen Kürzung dadurch in der Zwischenzeit. Es wurden damals über diese Presseabteilung eben 180.000 Euro beschlossen. Dabei waren allerdings nur zwei freie Radiosender in dieser Dotierung berücksichtigt. Heute gibt es vier. Neue stehen in den Startlöchern auch sich zu gründen, erfreulicherweise. Hier neue stehen in den Startlöchern auch sich zu gründen, erfreulicherweise. Außerdem gab es dann 2015 auch in unserem Sektor eine 10-prozentige Kürzung, also minus 18.000 Euro. Und die Streichung auch 2017 der Jahresförderung von der Sozialabteilung, 42.000 Euro. Also es simuliert sich und es wird immer kleiner und weniger, was wir hier zur Verfügung haben. Das führt natürlich dazu, dass unser Sektor überarbeitet ist in den freien Medien, dass die Technik veraltet ist, das Personal ist unterbesetzt, wir teilen uns die Stellen. Es gibt keine Vollzeitstellen an allen Ecken und Enden, jeder arbeitet irgendwie so gut er geht, halt dann teilweise auch ehrenamtlich dazu. Das ist alles andere als gewünscht. Wir sind weit entfernt von einer VRP-Zahlung, die natürlich auch bei uns, ähnlich wie im Kultursektor, hier angedacht wird. 50 bis 60 Prozent ungefähr, da stehen wir maximal. Andererseits, auch ein wesentlicher Punkt in der Medienförderung sind natürlich dann die Inserate, diese indirekten Förderungen. Über 4 Millionen Euro zum Beispiel werden hier jährlich in Oberösterreich ausgegeben, wenn man hier ein bisschen einmal die Verhältnismäßigkeit sieht und natürlich wird das völlig willkürlich ausgegeben und meistens halt nahestehenden Institutionen, Unternehmen. Das heißt, was sind hier Ihre konkreten Ideen, Ihre Vorschläge, um diese Missstände abzuschaffen, um vielleicht etwas objektivere Vergabe von Geldern usw. zu erreichen. Das Thema Inserate ist ja vor allem auf Bundesebene natürlich derzeit höchst spannend, wenn man sich ansieht, dass die Bundesregierung fast mehr Geld für Regierungsinserate derzeit ausgibt als für den Impfstoff in der ersten Phase. Das ist natürlich ein Riesenproblem und damit wird ja gerade auf Bundesebene sichtbar, dass manche versuchen, sich mit solchen Inseraten auch Inhalte zu kaufen und da wird es dann schwierig. Insofern muss man, glaube ich, insgesamt darüber nachdenken, dass man bei Inseraten nicht nur die Reichweite mit einbezieht, sondern auch die Qualität des Mediums und inhaltliche Gründe sozusagen auch findet, wie man Inserate auch bemessen kann und nicht nur die Reichweite. Das wäre eine Aufgabe, die man aber sicher beginnend von Bundesebene angreifen muss. Die Presseabteilung ist bei uns beim Landeshauptmann selbst angesiedelt und da wäre ich zu Beginn diese Situation der freien Radios angesprochen und das ist ein bisschen ein Grundproblem. Es ist eigentlich, ich sage mal, Projektitis fast. Das heißt, man ist von einzelnen Projektförderungen abhängig, hat zu tun mit sehr vielen unterschiedlichen Projektabrechnungen und ist dann natürlich immer in einem gewissen Prekariat, nicht nur von den Beschäftigungsverhältnissen, wie Sie richtigerweise sagen, sondern insgesamt stehen natürlich die Projekte immer an der Kippe. Und insofern wird man sich da gerade, was die Finanzierung der Radios und auch von DurfTV angeht, glaube ich, einen zentralen Topf überlegen müssen. Da gibt es ja Überlegungen intern, glaube ich, bei Ihnen, die Sie nur unterstützen können. Also dass es eine zentrale Stelle gibt, wo man diese Mehrkosten, die einfach in den letzten Jahren auch entstanden sind, inflationsmäßig abgilt, dass man auch die neue Struktur mit mehr Radios und mehr Angebot auch abgilt. Ich kenne das vom freien Radio Freistaat, wo man sich dann bemüht über Liederförderungen, Liederprojekte. In Kirchdorf, das Projekt, das dann mit dem AMS zusammenarbeitet, das erzeugt ja auch zusätzlich Arbeitsaufwand und Zeit, das man dafür braucht, wenn man über Projektfinanzierung eigentlich eine Regelfinanzierung ersetzen muss. Und ich glaube, der wichtigste Punkt ist, dass man da nach den Wahlen in Verhandlungen tritt. Und das habe ich auch zugesagt, dass wir sowas unterstützen, dass es einen Fördertopf gibt, der ausreichend ist, der deutlich über dem liegen muss, was jetzt mit den 180.000 Euro ausgezahlt wird. Der wird sich sozusagen wahrscheinlich mindestens verdoppeln müssen, damit man auch mal sagt, okay, es ist auf zehn Jahre dieses Projekt auch abgesichert. Und das ist ja schon auch eine Idee, das habe ich ganz zu Beginn gemeint, dass man dann definiert, welche gesellschaftliche Funktion können denn die freien Medien in Oberösterreich zusätzlich übernehmen. Wir haben ja zum Beispiel mit den Anti-Atom-Vereinen auch eine Vereinstruktur aufgebaut, die Bewusstseinsarbeit im Anti-Atom-Bereich macht, mit Kampagnen, auch mit Radiosendungen. Es wäre doch auch eine Überlegung zusätzlich zu der Basisfinanzierung zu sagen, okay, die freien Medien beschäftigen sich mit kritischer Medienerziehung, stehen auch für Schulen, Vereine, Institutionen zur Verfügung, bauen sich da Know-how auf und dafür gibt es Projektfinanzierung. Warum nicht? Damit könnte man den Stellenwert vielleicht auch zusätzlich erhöhen. Damit haben Sie auch meine nächste Frage jetzt schon ein bisschen angeschnitten. In Wirklichkeit, wir machen das ja auch. Wir haben eine Ausbildungsschiene in den freien Medien. Wir haben Schwerpunkte von Medienkompetenz etc. Wir gehen auch schon in Institutionen, in Schulen, aber halt alles immer ums ganz, ganz kleine Geld und wo wir uns quasi selber in Wirklichkeit dabei ausbeuten sozusagen. Das müsste man ändern. Und jetzt ziehe ich kurz meine nächste Frage vor, weil es gerade jetzt dazu passt. Es gibt ja eben auch Kampagnen, öffentliche Kampagnen, wie zum Beispiel die Corona-Impfkampagne. Das heißt, es wäre ja auch möglich, dass man hier die freien Medien ein Stück weit mehr beauftragen würde. Genau, es gibt auch eine Impfkampagne zur Wahl, also zur Landtagswahl. Auch da sind 700.000 Euro geplant, die Impfkampagne mit 700.000 Euro. Ich sage es Ihnen nur ganz offen aus dem Nähkästchen geplaudert, wir werden mit solchen Kampagnen vor vollendete Tatsachen gestellt, weil sozusagen das in zentraler Verantwortung des Landeshauptmanns ist und wir werden da vorab nicht eingebunden von ihm. Insofern könnte man dann natürlich genau solche Dinge einbringen, dass man genau mit solchen Initiativen auch kleinere, alternativere, freie Medien fördert. Ja, es ist jetzt schon sehr viel angesprochen worden, unter anderem auch das, was die KUPF seit vielen Jahren fordert, nämlich eine Verdoppelung des Förderbudgets im Kulturbereich. Das wiederum steht auch in ihrem Wahlprogramm für die nächste Periode, nämlich eine Erhöhung der Basisfinanzierung schon ab 2022 auf 5 Millionen Euro, um unter anderem auch eine Entlohnung der Kulturvereine nach 4P zu ermöglichen. Es wurde auch von Ihnen schon angesprochen, dass ja im Landtag die Anträge dann oft, also dass das oft sehr schleppend vorangeht. Und jetzt ziehe ich zwei Fragen zusammen. Als Bürgerin hat man ja dann oft das Gefühl von außen, dass im Landtag zwar eben sehr viel diskutiert, aber dann wenig umgesetzt wird oder nur schwach umgesetzt wird. Jetzt ist mir eine Frage, hat es dann überhaupt Sinn, solche Anträge zu stellen im Landtag zum Thema Kulturbudgeterhöhung oder auch Kulturleitsbild oder ist das eher verlorene Liebesmüll? klar, dass sie da 56 Abgeordnete sozusagen damit auseinandersetzen und auch auseinandersetzen müssen und dann zu einem gemeinsamen Beschluss kommen oder auch zu einem Mehrheitsbeschluss kommen. Aber sonst würden insbesondere die kleineren Gruppierungen, also die kleineren Parteien kein Gehör finden. Also insofern ist es wichtig, dass wir im Oberösterreichischen Landtag das haben und wir haben die Möglichkeit eben darauf zu drücken und zu sagen, wo geht was weiter. Also nachzufragen, die Instrumente gibt es und dort, wo wirklich der Eindruck entsteht, dass etwas nicht ordnungsgemäß abgerechnet wird oder ordnungsgemäß abgelaufen ist, dann den Landesrechnungshof auch einzuschalten. Also das ist das Instrument des Landtages und haben wir ja auch gemacht in der vergangenen Periode. An KTM darf ich nur einmal erinnern, das war eindeutig eine Initiative aufgrund der SPÖ. Wollen Sie vielleicht auch noch dazu sagen, wie das dann vielleicht im Landtag ausschaut, wenn man jetzt wirklich das Förderbudget im Kulturbereich so erhöhen will im Landtag, wie man das tatsächlich umsetzen kann? der Budget im Kulturbereich so erhöhen will im Landtag, wie man das tatsächlich umsetzen kann? Sie sprechen natürlich mit Ihrer Frage ein Demokratieproblem an, das wir in Oberösterreich schon haben, weil wir sind als Landtag die einzig direkt gewählte Vertretung der oberösterreichischen Bevölkerung. Wir sind Gesetzgeber, wir haben Budgethoheit. Also eigentlich ist die Regierung die Vollziehung dessen, was wir sozusagen als oberösterreichischer Landtag beschließen. Nur das Problem ist, da sind sehr viele Instrumente, die wir bräuchten, nämlich eigene Hilfsdienste wie einen Budgetdienst und andere Dinge, mehr Mitsprachemöglichkeiten, mehr Einsichtsrechte für den Landtag. Da haben wir sehr viele Initiativen in den letzten Jahren für eine Stärkung des Landtags, Kontrollrechte etc. eingebracht, aber das war von der konservativen Mehrheit nicht gewünscht bisher. Also ich glaube, dass das schon eine Stärkung des Landtags braucht, damit man solche Themen wie eine Verdoppelung des Kulturbudgets in dem Bereich auch durchsetzen kann. Es schafft einfach öffentliche Aufmerksamkeit. Es erübrigt nicht, dass man sich auch daneben zivilgesellschaftlich engagiert. Deswegen war es auch wichtig, dass beim Kürzungsbudget 2018, 2017, 2018 wirklich die Zivilgesellschaft auf die Straße gegangen ist. Wir haben das im Freistaat mit einer regionalen Initiative damals auch gemacht. Das erübrigt es natürlich nicht. Es braucht die Öffentlichkeit und den Druck, den wir mit unseren Anträgen im Landtag auch machen. Und dementsprechend ist jetzt die spannende Zeit dann, die Zeit nach der Wahl, in den ersten vier Wochen bis zur Konstituierung des Landtags wird sich entscheiden, wer arbeitet mit wem zusammen und da werden in den Regierungsverhandlungen oder in den Kooperationsverhandlungen dann die Weichen gestellt. Und da werden wir natürlich genau diese Vorschläge, die wir in unserem Regierungsprogramm auch vorschlagen, in die Verhandlungen einbringen. Das entscheidet ein bisschen über die nächsten sechs Jahre und wir werden uns dann beim Budget-Landtag im Dezember wieder ordentlich auf die Schiene schmeißen. Als freie Medienmacherin hat man auch das Gefühl, dass im politischen Alltag und im politischen Geschehen generell jetzt so dieser demokratische mediale Diskurs generell einfach untergeht ein Stück weit. Würde da ein Medienleitbild was verbessern, wie es auch ein Kulturleitbild gibt, denken Sie? Also wenn, ein breiter Diskussionsprozess schadet nie und das habe ich zumindest, soweit ich die Erfahrungen von der Gerda Weixler-Hauer mitbekommen habe, nützt das schon was, auf breiter Ebene Leitbilder zu diskutieren und warum nicht sozusagen ein eigenes oberösterreichisches Medienleitbild. Klingt auf jeden Fall spannend, weil man damit auch ein bisschen beleuchten kann, mit welchen Medien arbeiten wir denn in Oberösterreich wirklich und was zusätzlich eigentlich steht im Schatten und sollte mehr ins Licht rücken. Klingt interessant, oder? Wir haben jetzt schon sehr viele Punkte angesprochen. Sie haben auch schon ausführlich über die Medienkompetenz gesprochen. Ich könnte natürlich jetzt noch anführen, wie viele Workshops, ich habe mir das alles rausgesucht, 112 Workshops mit fast 1000 Teilnehmerinnen jährlich, wie viele Sendungen wir hier machen. Der Wind macht mir auch einen Strich durch die Rechnung mit meinen vielen Zahlen. 10.300 Stunden Radio und 820 Stunden TV-Sendung etc. Sie haben jetzt gesprochen, Community, Zivilgesellschaft, all das. Sie haben jetzt gesprochen vorhin, Sie werden sich stark machen in der kommenden Periode für eine Verdoppelung des Budgets, die freien Radios und die freien Medien und DörfTV. Wir gehen ja davon aus, dass es eine Verdreifachung brauchte, also ein notwendiges Fördervolumen von mindestens 55.000 Euro für sechs Sender etc. Stehen Sie da auch dazu? Wie werden Sie reingehen in die Verhandlungen? Sagen Sie sozusagen, das Doppelte ist das Minimum und ja, wir gehen schon mit euch mit, wenn wir mal so anfangen? Also diese Summe ist mir in den Gesprächen auch genannt worden mit den Vertreterinnen, mit denen ich auch gesprochen habe und das klingt realistisch. Und das ist sozusagen das Mindeste, das man sozusagen einmal in den Ring werfen muss und dann wird es Verhandlungen geben und dann wird man sich wo treffen müssen. Darum habe ich ja vorher angesprochen, eine Projektidee sozusagen zusätzlich vom Land Oberösterreich, wirklich auch mit der Aufgabe, kritische Medienerziehung noch auszubauen. Vielleicht gibt es da zusätzliche Möglichkeiten, mit einer klar abgesteckten Projektförderung dann noch zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen. Also ich glaube, der Medienlandschaft insgesamt würde es gut tun. Ich komme aus einer ländlichen Gegend, weiß, wie die freien Radios auch wichtig sind für die Kulturlandschaft in der Region. Man arbeitet ja mit den unterschiedlichsten Vereinen und Initiativen zusammen. Da ist mir das freie Radio Freistaat natürlich sehr nahe und darum geht es ja über das Produzieren von Workshops, Medien und Inhalten ja hinaus, weil man ein Netzwerk knüpft eigentlich mit Kulturinitiativen, mit Schulen, das geht ja weit über den eigentlichen Medienauftrag noch hinaus und insofern müsste man das ja damit definieren, zusammenfassen und vielleicht auch in einen eigenen Projektauftrag nochmal gießen, zusätzlich zur Basisfinanzierung. Ja, also ich komme jetzt zu meiner letzten Frage. Gerne an Sie beide gerichtet. Die KUP ist ja die Interessensvertretung der freien Szene in Oberösterreich. Und warum sollten wir die freie Szene, Ihnen der SPÖ, die Stimme geben? Gibt es da ganz besondere Wahlzuckerl für die freie Szene? Es liegt in der freien Szene so vieles im Argen. Wir haben ständig Kontakt und Austausch auch mit ihnen und ich weiß wie prekär also dort das Arbeiten eigentlich ist und sich in dem Bereich zu betätigen. Ich denke, dass es höchst an der Zeit ist, dass wir wirklich schauen, dass es eine ordentliche Absicherung gibt. Das ist eigentlich für jeden arbeitenden Menschen eine Grundvoraussetzung, dass es also auch entsprechend bezahlt wird. Das wird also ein wichtiges Thema sein, wo man viel mehr aufs Gas drücken muss, damit da was weitergeht. Ich denke aber auch, dass also wirklich die Erhöhung der Mittel und auch der Zugang dazu auch erleichtert werden muss. Also auch einiges am Bürokratieabbau. Wir haben das jetzt gerade gesehen in Pandemiezeiten, wie das mit den Töpfen war und wie man schauen hat müssen, dass man mal so ankommt, wenn man dort nicht dazugekommen ist. Das war dann alles einmal Grundvoraussetzung, dass der Bund einmal gar nichts hergegeben hat oder die Künstlerversicherung nicht bezahlt hat, um am Land überhaupt ansuchen zu können. Das ist schon etwas, wo ich mir denke, da müssen wir auch etwas tun. Etwas, was mir auch immer wieder vorschwebt und was ich da auch erwähnen darf, ist, es geht mir darum, dass viel mehr Kunst und Kultur im dezentralen Raum stattfindet. Klubobmann Lindner hat ja gemeint, er kommt aus dem ländlichen Raum. Ich halte es für immens wichtig, dass dort der Zugang genauso einfach sein muss, aber auch zu Produktionen, die zum Beispiel bei uns im Landestheater stattfinden. sonst im Landestheater stattfinden. Ich komme noch aus einer Zeit, wo ich viele Aufführungen des Landestheaters bei uns in Steyr erleben habe dürfen, weil es also eine entsprechende Kooperation gegeben hat und das Landestheater dort dahin gegangen ist. Diese Schiene hat man jetzt während der Covid-Zeit auch wieder aufgegriffen, beziehungsweise versucht man jetzt im Sommer auch umzusetzen. Ich denke, das muss etwas sein, was man für die Zukunft weiter denken muss und etwas, was mir persönlich auch sehr wichtig erscheint ist und da nehme ich jetzt ein bisschen Anlehnung an das Land Burgenland. Burgenland hat jetzt einen entsprechenden Topf geschaffen, wo also junge Künstlerinnen und Künstler, die sich entsprechend dort anmelden können, beim Land Burgenland eine entsprechende Förderung gibt, wo man, wenn man zum Beispiel Werke ankaufen möchte, man ganz niederschwellig entweder übers Internet oder sogar auf den Bezirkshauptmannschaften sich dort den entsprechenden Gutschein holen kann, wird zu 25 Prozent vom Land Burgenland unterstützt. Das bedeutet, die haben also in Summe jetzt einmal 200.000 Euro dafür reserviert. Ich weiß, dass das also sehr erfolgreich geht und da kann jeder sich dann entsprechend also Kunst von seinen eigenen Künstlerinnen und Künstlern kaufen. Das wird nicht die Klasse, also die Kunst sein, die jetzt schon überall in den Galerien und so weiter gelistet ist oder eben entsprechend am Kunstmarkt, sondern das halte ich durchaus auch für wichtig, zum Beispiel als Nachwuchsförderung unter Anführungszeichen für junge Künstlerinnen und Künstler. Gerda Wechsler-Hauer, Michael Lindner, vielen Dank für dieses Gespräch. Wir waren Verena Hummer und Sigrid Ecker. Dieses Gespräch, diese Sendung wird einerseits zu hören geben in den freien Radios, Freis Radio Freistaat, B138, Freis Radio Salzkammergut, um nochmal alle vier zu erwähnen. Zu sehen wird es sein bei DorfTV und zu lesen wird es sein, zumindest auszugsweise, in der kommenden Kupfzeitung. Vielen Dank. Danke. Danke sehr. Sehr schön. Gracias.