Kino für die Ohren. Crossing Europe. Das Filmfestival Linz on Air. Crossing Europe, das Filmfestival Linz on Air. Von 1. bis 7. Juni, täglich, das Crossing World Filmfestival auf Radio Froh. Wir besprechen jetzt in der nächsten Stunde mit Surviving Goosen und Endphase zwei österreichische Dokumentarfilme, die sich auf Spurensuche in die NS-Vergangenheit Österreichs begeben. Und ganz herzlich begrüße ich jetzt im Studio die Filmemacher Gerald Haringer und Johannes Bröll, die bei mir im Studio sind. Hallo, ich grüße euch. Servus. Hallo, grüße dich. Servus. Ihr seid bei mir zu Gast, weil ihr habt einen Film gemacht, Surviving Gusen. Der Film würdigt drei Überlebende des Lagerkomplexes Gusen. Und über den Film werden wir jetzt ein bisschen sprechen, so eine halbe Stunde circa. Surviving Gusen, einer der Eröffnungsfilme gestern gewesen. Wie war denn die Premiere gestern? Wir haben es, glaube ich, sehr genossen, dass endlich, nach sehr langer Zeit, wir hätten ja letztes Jahr schon geplant gehabt, den Film herauszugeben, dass wir es endlich geschafft haben und dass wir es vor das Publikum gebracht haben. Es war spannend für uns zu sehen, wie auf der großen Leinwand mit Tonanlage und so weiter dann der Film auch wirklich rüberkommt. Und am Ende haben wir dann eine recht schöne Überraschung gehabt, dass dann auch der Neffe von einem der Protagonisten dann auch wirklich live im Kinosaal da war und auch einige Experten und Historiker, wo sich dann auch ein recht schönes Publikumgespräch ergeben hat danach. Ja gut, Ding braucht weil, es trifft in dem Fall wirklich zu. Wir haben ja 2012 angefangen schon mit ersten Recherchen, ersten Interviews, 2013 Interview mit dem genannten Herrn Littner schon 2014 in Jänner. Und ja, es sind fast zehn Jahre vergangen. Aber wie man auch sieht bei der Entscheidung der Republik, jetzt die Grundstücke des ehemaligen Appellplatzes Gusen aufzukaufen, dauern manche Sachen sehr lang. Wie auch die überhaupt die Geschichte, die Freilegung der Geschichte von Gusen sehr lang gedauert hat, bis in die späten 80er Jahre. Wie lange habt ihr am Film gearbeitet? Also wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Interviews ja in unterschiedlichen Jahren auch geführt worden. Ich habe da, ich glaube, 2013, 2014 und 2017 gelesen am Schluss vom Film. am Schluss vom Film. Ja genau, also die Interviews sind entstanden im Rahmen einer Recherchephase für ein Filmprojekt, das verschiedenste Ausprägungen damals hatte, also das ging bis zu einem Spielfilmkonzept und jetzt ist eben dieses essayistische Dokumentarfilmprojekt draus geworden, weil wir sehr bald draufgekommen sind, dass das unschätzbarer Wert ist, was wir da mit dokumentarfilm projekt draus geworden weil wir sehr bald drauf gekommen sind dass dies unschätzbar wert ist was wir damit mit den interviews auf video gespeichert haben weil es ja so ist dass immer weniger menschen gibt die berichten können von ihren eigenen erfahrungen als häftlinge als opfer das hat das hat eben die ganze produktion angetrieben also wir mussten die möglichkeiten nutzen diesen diesen Menschen noch zu sprechen, ohne dass es schon ein konkretes Projekt gegeben hat. Also wir haben zuerst die Interviews gemacht und dann eigentlich in den letzten zwei, drei Jahren, also vor Corona, ist dann die richtige Produktionsphase gestartet. Zeitzeugen werden immer weniger. Die Menschen, die ihr befragt habt, leben die noch? Ist sich das noch ausgegangen bis zur Vollendung des Films? Zwei der drei Protagonisten sind leider verstorben. Der Herr Littner sogar relativ kurz nach dem Interview. Der Herr Stefanschitsch war gerade heuer noch bei der Feier in Gusen anwesend. Nein, er war virtuell anwesend. Er war damals im Film, glaube ich, kommt er sogar, das haben wir rausgeschnitten, wie er sagt. Es ist wahrscheinlich mein letztes Mal, weil er Schwierigkeiten hat mit Gehen. Jetzt ist das Problem, dass er schon sehr schlecht sieht und dass er nur mehr wenige Gelegenheiten nutzt. Er war ja immer sehr lebt noch, er lebt in Laibach, in Slowenien. Und wir hoffen, dass er doch einmal noch Gelegenheit hat, den Film auch im Kino zu sehen oder zumindest als Stream. Okay, also er lebt noch. Ich habe es jetzt anders verstanden. Dusan Stefanic lebt noch, Einer der drei Protagonisten. Okay. Wer hat denn von euch was gemacht beim Film? Gerald hat sehr viel recherchiert, oder? Magst du zuerst einmal? Ja, also nachdem ich vor zehn Jahren nach Katzdorf mit der Familie gezogen bin und mich dann einmal interessiert habe für die Umgebung, für die Geschichte als Filmmacher, grabe ich immer gern dort, wo ich stehe. Und dann bin ich in das Heimatmuseum gekommen, wo eine interessante Sammlung von Interviews war, von Überlebenden oder von Zeitzeugen. Also nicht von Überlebenden, sondern von Zeitzeugen eigentlich auf der quasi Täterseite, Also nicht von den Überlebenden, sondern von Zeitzeugen eigentlich auf der quasi Täterseite, auf der österreichischen Seite, die berichtet haben über ihre Erfahrungen oder ihre Erlebnisse mit dem KZ, mit drei Gusen-KZ, KZ 1, 2, 3, Gusen 3, ist ja im Gemeindegebiet von Katzdorf. Also so sind wir dann schnell einmal auf dieses Thema gestoßen. Ich habe dann Johannes kennengelernt und ihm von der ganz groben Filmidee erzählt. Und wie gesagt, die Recherchearbeiten waren eher auf meiner Seite und das Skript erstellen, also die Dramaturgie, es hat schon ein Drehbuch gegeben, das natürlich im Laufe der Zeit sich immer wieder auch weiterentwickelt und verändert hat. Johannes war hauptsächlich für die visuelle Umsetzung, aber du wirst selbst noch mehr dazu sagen. Ich war dann wirklich froh, dass der Gerald mit diesem Thema auf mich zugekommen ist, weil ich wohne ja auch in Katzdorf, unweit von Gusen, war halt doch vor zehn Jahren auch relativ jung und ich habe das Projekt dann wirklich gefesselt, hatte aber dieses Thema überhaupt nicht am Radar zu diesem Zeitpunkt. Und dank der tollen Recherchen, der breiten Aufbereitung des Ganzen war ich dann auch motiviert, diesen Film dann auch weiter zu produzieren, die visuelle Umsetzung auch voranzutreiben. An der Stelle müssen wir aber doch auch den Fritz Steipe auch vielleicht erwähnen und den Fadi Dorninger dann später auch beim Ton. Fritz Steipe für die Kamera und Fadi Dorninger für die Musik und Sounddesign und so weiter. Da haben wir ein ganz tolles Team gehabt, das hat mich sehr motiviert und ich war eher für diesen Bereich der Produktion zuständig. Produktion, was umfasst das alles? Was macht sonst ein Produzent so? Naja, ich finde die Finanzierung ist natürlich ein großer Bereich, das war auch nicht immer leicht, weil wir eben einen so langen Weg gesucht haben, also weil wir nicht jetzt gesagt haben, jetzt machen wir eine Reportage und in sechs Monaten ist der Film fertig, sondern wir haben, wir sind schon sehr tief eingetaucht in die Materie, waren bei Veranstaltungen, es waren ja auch Interviews unter anderem in den USA dann auch zu machen und das mussten wir schon sehr lange vorfinanzieren, also das ist der eine große Bereich und natürlich in diesem Fall auch alle Arbeiten zum Thema Lizenzieren. Wir haben ein paar sehr wenige, aber doch einige historische Materialien drinnen im Film. Das ist der Bereich. Und dann halt einfach das Team immer zu motivieren, zusammenzuhalten und einfach auch diese ganzen Dreharbeiten und auch diese ganzen Postproduktions-Sessions, die wir gehabt haben, einfach auch zu koordinieren und zusammenzuhalten. Ein ganz wesentlicher Teil der Arbeit ist vielleicht ein bisschen versteckt. Man glaubt, das ist eine Überblendung von historischen Aufnahmen zu aktuellen Fotos des Appellplatzes, des Schuhhauses, eine Luftaufnahme auf das Gelände des ehemaligen Lagers Gusen 1 und 2. In Wirklichkeit ist das eine hoch diffizile und sehr zeitaufwendige Animationsarbeit gewesen, dass sich diese Bilder ineinander fressen, also dass das historische Bild oder das zeitgenössische Bild, die Aufnahme auf die Einfamilienhaussiedlung in das historische Luftaufnahmenbild der amerikanischen Aufklärer hineinfrisst. Also das war uns wichtig, dass wir diese zwei Ebenen übereinander lagern, aber nicht nur einfach übereinander überblenden, sondern diese Verschränkung, also diese zeitliche Verschränkung auch kommunizieren, die uns überhaupt für den gesamten Film wichtig war, dass wir diese Zeitdimension erzeugen, die eine Aktualität auch widerspiegelt und nicht nur eine Dokumentation von etwas Vergangenem. Jetzt sind wir schon bei der visuellen Umsetzung sozusagen, aber ich mag trotzdem noch einen Schritt zurückgehen, weil das vermutlich auch nicht alle wissen. Du hast jetzt gerade gesagt, Filmaufnahmen vom Lagerkomplex gusen wie schaut es denn da derzeit aus also was genau wie sieht es aktuell aus wie war das damals auf dem auf, das abzufilmen, weil es ist ja genau dazu da, um diesem Gedenken einen Ort zu geben. Aber das steht halt inmitten dieser Einfamilienhaussiedlung. Und wenn man dann mehr auf Spurensuche geht, zum Beispiel das ehemalige Bordell, das auch ein Wohnhaus ist. Da kann es schon einmal sein, dass es da Probleme gibt, wenn man mit der Kamera über die Hecke drüber hält. Also da sind wir dann schon einmal auch verscheucht worden. Es hat auch in der Recherchephase Probleme gegeben. Ich erinnere mich an Rheinbach, das war sehr bald am Anfang des Projektes, wo es um diese Deportation gegangen ist, um diese Szenen, die im Film am Anfang v Projektes, wo es um diese Deportation gegangen ist, um diese Szenen, die im Film am Anfang vorkommen, also wo Häftlinge aus dem Zug entweder geworfen wurden, weil sie umgebracht worden sind oder weil sie versucht haben zu entkommen. Und es sind auch ein paar entkommen und dann wieder eingefangen worden. Und dann, das ist alles quasi unter der Beobachtung der lokalen Bevölkerung basiert. Und 2012, 2013 hat es noch einige gegeben, die das auch als Augenzeugen wiedergeben konnten. Es hat aber auch andere gegeben, die die Türe zugeschlagen haben. Also, wie ich angeläutet habe und gefragt habe, wie war das, können Sie mir mehr erzählen. Die wollten einfach nichts mehr davon wissen und so hat es die ganze Bandbreite gegeben von Leuten, die froh waren, dass sich jemand auf diese Spur begibt, also diese grauenvollen Deportationen entlang der Sommerauer Bahnstrecke, ist ja ziemlich wenig beleuchtet worden bisher und eben auch in Gusen selbst. Genau. Der Ort verändert sich auch über die Jahre und jetzt vor kurzem hat es ja auch diesen Ankauf gegeben, der Republik Österreich und wir haben schon gesehen, dass durch den Dialog und durch das, was alles in Gusen passiert, also es muss ja noch viel ausgesprochen werden und es geht schon voran. Also dass quasi dann auch die Probleme, die dadurch, also durch diese Nähe einfach entstehen, dass das langsam auch besser wird. Aber die Situation an sich in Gusen selbst ist schon etwas seltsam oder grotesk. Da sind so viele Häuser und inmitten ist dann dieser Betonklotz, das Memorial. Und es sind eben auch dann noch historische Spuren. Der Steinbrecher zum Beispiel steht noch da als Ruine. Das ehemalige Eingangstor, das Schuhhaus, das ist eine Villa sozusagen. Und das sieht man ja im Film auch recht deutlich, dass man das eigentlich noch genau erkennen kann, diesen Lagereingang. Genau, also das ist dann schon ganz anders als in Mauthausen beispielsweise. Mauthausen kennt jeder irgendwie. Mauthausen ist die Gedenkstätte, wo man von der Schule her hinkommt und so, und Gusen ist da eben ganz, ganz anders. Wie die Leute damals in die Grundstücke bezogen haben, die sind ja parzelliert worden, sehr bald dann nach dem Krieg, in den 50er Jahren, 60er Jahren, glaube ich, hat es angefangen mit der Besiedlung, da ist der Krematoriumofen noch frei in der Gstätten gestanden. Also das war ja so, dass man das eigentlich nicht übersehen hat können. Das war noch lange kein Memorial, sondern einfach nur die Reste des Krematoriumofens frei in der Landschaft und rundherum haben sie angefangen zu bauen. Und dann hat sich das halt so entwickelt, es ist rundherum gebaut worden, irgendwann ist der Ofen dann nicht mehr so gut gesehen worden, weil rundherum Häuser gestanden sind und irgendwann hat sich dann eine private Initiative von italienischen Opfern gefunden, die das Memorial finanziert haben, also das musste auch eine private Initiative sein, das hat nicht die Republik Österreich gemacht und die sind ja auch nach dem Krieg eigentlich nur von der russischen Besatzungsmacht dazu gezwungen worden, in Mauthausen ein Museum zu machen oder eine Gedenkstätte zu machen. Sonst weiß man nicht, was da passiert wäre und jetzt endlich ist es endlich soweit, dass die Republik hier gehandelt hat, Gott sei Dank. Und in Gusen auch eine adäquate Erinnerungskultur möglich sein wird. Hoffentlich bald. Genau, da erfolgt gerade der Ankauf oder der Ankauf ist zum Großteil schon erfolgt von der Republik Österreich. Ich habe gelesen, dass schon vor ein paar Jahren damals der polnische Premierminister Interesse bekundet hat, Überreste des ehemaligen Lagers zu kaufen. War das dann vielleicht auch so ein bisschen ein Grund, warum die Republik dann da aktiv worden ist? Bist ihr da mehr Hintergründe, nachdem ihr viel für den Film recherchiert habt? Es ist ja auch das Polenlager genannt worden, Gusen, und die haben die meisten Opfer zu verzeichnen und da gibt es eine ganz starke Erinnerungskultur in Polen, also noch stärker wie bei uns. Wie man auch im Film hört, ist ein Relikt von einem Appellplatz, die Lagerglocke, im Auschwitz-Museum gelagert, also nicht in einem Museum bei uns, sondern dort. Und die haben schon immer beklagt, dass da keine adäquate Form des Gedenkens stattfindet. Und ob das nur die Rute ins Fenster gestellt war oder ob sie einfach wirklich ernsthaft gedacht haben, das zu kaufen, weiß ich nicht. Aber das war vielleicht auch mit ein Grund. Ich habe mir so eine ähnliche Frage gestellt und dann habe ich schon erkannt, dass da sehr, sehr viele Menschen parallel an was gearbeitet haben und ich glaube, dass das jetzt in der Gesamtheit dann auch Gott sei Dank so ausgegangen ist. Genau, das hat vielleicht auch damit zu tun, dass ja im ehemaligen Gelände des KZ Gusen 3 in Lungitz, am Bahnhof, Überreste, also Asche gefunden worden ist, die Mauthausen oder Gusen zuzuordnen war und da ist auch etwas in Gang gekommen in der allgemeinen Wahrnehmung. Bevor wir wieder auf den Film zurückkommen und ein bisschen mit dran sprechen, möchte ich auch noch erwähnen, ich war im Vorjahr eben auch dort vor Ort. Da gab es ein tolles Projekt von der Bewusstseinsregion, gemeinsam mit Radio Froh und dem Bayerischen Rundfunk. Das hat Hörpfade geheißen. Da war ich mit dabei als Coach. Und ich habe das eben auch alles aus nächster Nähe gesehen. Wir sind auch durch die Einfamilienhaussiedlung gegangen mit Mikrofon. Und das Tolle war, dass quasi eine Kollegin, die da in diesem Team dabei war, hat in dieser Siedlung gewohnt und hat die Leute gekannt. Damit war es auch leichter, sage ich jetzt mal, dass die Leute dann Interviews gegeben haben. Aber das war auch durchaus spannend. Und ein Beitrag hat sich auch mit diesem Aschefund im Bahnhof Lungitz auseinandergesetzt. Und ein anderer Beitrag mit dem Stollensystem Bergkristall. Also das kann ich auf jeden Fall erwähnen. Die Beiträge findet ihr auch alle zum Hören in unserer Mediathek CBA. Ich weiß nicht, ob ihr das Projekt mitbekommen habt. Ich hoffe mal schon. Okay, da gibt es Nicken. Und das war für mich auch wirklich so eine tolle Gelegenheit, da in die Geschichte einzutauchen und das auch mit dem Heute zu verknüpfen. Da war die Kollegin Roswitha Kreuel beteiligt, oder? Auch, genau, ja. Die war auch bei einem anderen Projekt beteiligt, das ein Spin-off unseres Films war, vor zwei Jahren beim Festival der Regionen, wo es eine Busreise gegeben hat mit Material, unter anderem Material von unseren Recherchen, von unseren Aufnahmen mit Maria Hofstetter zum Beispiel, und aber auch Interviews mit Asylwerbern, die wir hier im Radio Frohstudio gemacht haben. Gibt es übrigens eine Folgeveranstaltung am 18. Juni im Rahmen der Bewusstseinsregion und des Menschenrechtssymposiums. Da gibt es noch Plätze für eine Busfahrt, ein Hörbild-Busreise am 18. Juni. Unter bewusstseinsregion.at findet man da Informationen. Okay, super, dass wir darüber gesprochen haben. Jetzt zurück zum Film und ich möchte einen kurzen Ausschnitt spielen, den ich lange übergelegt habe. Was werde ich denn da auswählen? Ist ja nicht so einfach. Aber ich habe mich für eine Passage entschieden und die hören wir uns jetzt gemeinsam an. 1931 bis 1945 wurden mindestens 71.000 Menschen nach Gusen deportiert. Viele davon kamen zuerst ins Lager Mauthausen und wurden kurz darauf in das nur drei Kilometer Luftlinie entfernte KZ Gusen bei St. Georgen überstellt. Das ist ein Ort in der Nähe von Linz in Oberösterreich. der Nähe von Linz in Oberösterreich. Jak jeden z mojich kolegov to nazlau, obus to bylo pieklo, to Gusen bylo samo dno pieklo. Das Zitat am Schluss, wenn Gusen, wenn Lager die Hölle waren, dann war Gusen der Abgrund zur Hölle. Sozusagen, warum? Was ist da bei euren Recherchen rausgekommen? Warum glaubt ihr, ist das so? Also es war, glaube ich, so gemeint, also nicht der Abgrund zur Hölle, sondern wenn man schon in der Hölle ist, dann noch einmal ein Abgrund, quasi noch tiefer. Ein Arzt aus Polen, der auch viel zur Erinnerungskultur beigetragen hat und sehr oft in Gusen war und auch uns zur Verfügung gestanden ist mit seinen Erinnerungen. da gesagt hat, die, die überlebt haben, die können eigentlich gar nicht bezeugen, was wirklich passiert ist. Den wirklichen Abgrund haben die Toten mitgenommen quasi hinunter in diesen Abgrund. Wir haben ja überlebt, also was sollen wir sagen? Das ist für mich nur einmal eine Stufe mehr an Grauen, also das man sich einfach nicht vorstellen kann. Also das ist auch schwer zu beschreiben und das war immer auch das Thema des Films. Wie kann man sowas darstellen? Wie kann man sowas beschreiben? Und wir haben uns halt für diese Form entschieden, einerseits die Überlebenden sprechen zu lassen und andererseits aus Protokollen, aus Pfarrchroniken, Chandonnerie-Protokollen, Briefen zu zitieren, keinen Sprecher, der quasi eine objektive Perspektive einnimmt, sondern aus verschiedensten Quellen, aber eben Quellen, sprechen zu lassen. Und zur Hölle, zum Abgrund kann ich eigentlich mehr dazu sagen, wir sind total privilegiert, wir können uns das nur ansatzweise... Wir können nur ein Zitat aus dem Film nehmen, also es wurden hygienische Zustände angesprochen, es wurden Einzelpersonen angesprochen, die besonders brutal waren, es hat mit der Lagerleitung an sich zu tun gehabt und auch mit der harten Arbeit, also um jetzt einige Aspekte aus den Interviews zu nennen, aber... Datenarbeit, also um jetzt einige Aspekte aus den Interviews zu nennen. Bei der Arbeit muss ich ergänzen, die Arbeit war ja eigentlich nur eine Zwischenstufe zur Vernichtung. Also Vernichtung durch Arbeit war das Spezielle irgendwie, also das Zynische auch an dem Gusen II war das Lager für Bergkristall, also für die Errichtung und die Produktion von Düsenflugzeugen in diesen Stollen, also die durchschnittliche Lebenserwartung in Gusen zwei, nur drei Monate betragen hat, das sagt wahrscheinlich eh alles. Genau, ja, Bergkristall, die unterirdische Rüstungsproduktion, das kommt eh auch im Film vor, dass da 11.000 Zwangsarbeiter dort waren, die Hälfte hat am Stollensystem weitergegraben, händisch gegraben. Das kommt auch im Film vor. Die andere Hälfte hat dann quasi diese Flugzeuge dort gebaut. Du hast erwähnt, dass es jetzt quasi keine klassische Doku ist, wo es einen Erklärtext oder Erzähltext gibt, einen Erzähler, der durch die Doku führt, sondern es sind da verschiedene Szenen, historische Texte, kann man das sagen, als Collage zusammengewebt worden. Betrifft es das aus eurer Sicht? Zusammenweben, das haben wir letztes Jahr mal gehört, auch bei einer Kritik. Und ich glaube, das trifft es recht gut. Ja, also wir haben versucht, einen gewissen Freiraum zu lassen innerhalb dieser Geschichten, um mit verschiedenen Perspektiven und eben dann zusätzlich noch mit einer sehr speziellen Bildsprache einfach einen Raum zu öffnen, in dem man selbst visualisieren kann, weil es einfach nicht möglich ist, manche Dinge zu zeigen. Es ist einfach, es braucht einen gewissen Freiraum und das ist dann über die Collage am besten gelungen. Also wenn man das aus einer Sicht erzählen würde, würde man es gleich wieder in einen Kontext setzen, wenn man einen eigenen Text schreibt und so ist es einfach authentischer aus unserer Sicht. Und da spielt die Musik, der Sound eine ganz große Rolle. Wolfgang Fadi Dörninger hat das kongenial umgesetzt und da geht es genau darum, dass er jetzt keine Emotion erzeugen wollte, sondern einfach einen Raum, einen akustischen Raum herstellt, der mit dem Gehörten in Verbindung steht. Die Emotion kommt dann beim Schauen sozusagen. Wie er gestern bei der Premiere gesagt hat, dass es ihm schon wichtig war, dass man nicht durch zu viel Emotion dann vom Denken abgelenkt wird oder vom Zuhören. Also die Bilder entstehen ja großteils durch das, was man von den Erzählungen hört. Das Videomaterial ist quasi das Trägermaterial, so wie die Schienen am Anfang, also ein Träger ist für eine Erfahrung. Also ein Träger ist für eine Erfahrung. Und der akustische Raum macht 50 Prozent von dieser Erfahrung aus, die man natürlich nur optimal im Kino erleben kann. Ziel des Projektes ist es ja, dass wir stimulieren möchten, dass Leute mehr erfahren möchten, dass sich Leute mit dem Thema auseinandersetzen. dass Leute mehr erfahren möchten, dass sich Leute mit dem Thema auseinandersetzen. Und das war, glaube ich, auch vom Fadi so eine wichtige Sache, dass wir keine Absolution geben auf ein gewisses Thema, sondern dass wir eher stimulieren, dass man mehr wissen möchte und nur einen Raum öffnet. Und nicht durch zu viel Emotion dann das gleich ablegen kann in einer bestimmten Ecke meiner Psyche und auch nicht durch zu wenig dann auch das in eine andere Ecke schieben kann. Also dass man quasi in einer immersiven Situation ist im Kino oder mit Kopfhörer wäre es wahrscheinlich auch möglich. Das ist schon wichtig und der Film ist ja auch fürs Kino produziert. Es ist nicht so schwer vorstellbar am Handy mit einem schlechten Lautsprecher. Es gehört schon dieses Erlebnis dazu, um auch sich gefangen nehmen zu lassen von etwas, was, wie gesagt, nicht darstellbar ist, aber was wichtig ist, immer wieder zu erzählen. wichtig ist, immer wieder zu erzählen, um zu verhindern, dass das, was geschehen ist, vergessen wird, oder so, als wenn es gar nicht existiert hätte. Sehr spannend. Ich habe natürlich dann noch ein bisschen einen anderen Blick darauf, weil ich halt viele, auch Leute, die im Abspann erwähnt wurden, zum Beispiel persönlich im Kenne durch das Hörpfadeprojekt, da selbst auch schon recherchiert habe, aber im Kino das zu erleben, ist sicher dann nochmal was anderes, ja, ganz klar. Überhaupt finde ich es ganz toll, was da in der Region viele Ehrenamtliche da an Gedenkarbeit, Erinnerungskultur schaffen, was sozusagen vielleicht von offizieller Seite nie passiert ist. Gedenkdienstkomitee Gusen, Bernhard Mülleder beispielsweise, Rudolf Haunschmidt ist auch erwähnt worden im Abspann, wie ich sie für die Hörerinnen und Hörer da draußen, meine Gäste nicken, also man hört das ja nicht genau. Nicht zu vergessen, Mata Gamma. Genau. Du hast es erwähnt, ehrenamtliche Tätigkeit, das ist ja wichtig und ganz toll und es passiert auch schon seit 1986, wo es keine offizielle Geschichtsschreibung zu Kusen gab. Aber mittlerweile wäre es halt wichtig, dass auch so Initiativen wie die Bewusstseinsregion auch wirklich unterstützt werden mit einer Form einer Jahresförderung, nicht einzelne Projekte, wo es immer wieder darum geht zu überlegen, wie kann ich das finanzieren, sondern eine richtige strukturelle Förderung und das ist noch ausständig und ebenso ausständig ist natürlich dann ein Konzept, wie die aufgekauften Grundstücke jetzt verwendet werden für die zukünftige Erinnerungskultur. Die Bewusstseinsregion hat ja auch das Haus der Erinnerung errichtet in viel ehrenamtlicher Arbeit. Eben. das Haus der Erinnerung errichtet in viel ehrenamtlicher Arbeit zum Beispiel. Eben. Genau. Wollt ihr da noch zu dem Thema was ergänzen, nachdem ihr ja auch aus der Region seid? Oder wollt ihr zum Film noch was ergänzen? Naja, vor allem, dass der am Sonntag nochmal läuft, im Rahmen von Crossing Europe, im Ursulinen-Saal, um 12 Uhr. Genau, das hätte ich auch erwähnt sonst, genau. So wie unsere Sendung gerade eben. Und dann hoffen wir auf einen Kinostart im September, also das ist einmal so eingetaktet. Ah, okay, ich habe nicht gelesen im Juni. Ja, juni noch mal verschoben aus bestimmten gründen aber da wollen wir nicht vorgreifen ist gibt es noch für festivals müssen wir noch ein bisschen korridor frei lassen und im herbst können wir dann starten und wir haben auch geplant dann in regionalen kinos entlang der sommerrauerbahn also immer auch möglichst mit Publikumsgesprächen, mit Infos rund um den Film, da möglichst persönliche Präsentationen zu machen. Das muss dann nicht unbedingt im Kino sein, das kann auch in einem Gasthaus, in einem Saal passieren und das wäre ganz toll, wenn wir hier die regionale Bevölkerung dann noch einmal reinholen und da eine Diskussion zu starten, auch vielleicht eine kontroversielle. Okay, was habt ihr sonst noch so für Projekte oder was steht als nächstes an? Bei mir steht diese Busreise an, die ich schon erwähnt habe, ein Spin-off, wie gesagt. Und also das Thema lässt mich nicht so schnell los. Was noch draus wird, kann ich nicht sagen. Es wird vielleicht ein Spielfilm, vielleicht ein Buch. Aber es gibt einiges noch an Material, das verarbeitet gehört. Also in welcher Form wird sich zeigen? Bei so einem Thema, glaube ich, kann man nicht aufhören, sondern das wird uns bestimmt noch lange, lange begleiten. Aber es muss natürlich auch wieder andere Projekte geben. Also ich arbeite an einer neuen Doku, wo es um Isolation und Body Language geht und wie sich Menschen über elektronische Musik synchronisieren können. Das ist so das neue Thema, mit dem ich mich auseinandersetze. Und Surviving Gusen, war das euer erstes gemeinsames Projekt, euer erster Film gemeinsam? Wir haben vorher schon eine Doku gemeinsam gemacht eines europaweiten Life Art Festivals in meiner Funktion als Mitgründer der Fabrikanten war 2011 dieses Europa-Werte Live Art Festival in elf verschiedenen Städten und da hat es Material gegeben, dass dann zu einer DVD einer sehr tollen Doku verarbeitet wurde. Das war eigentlich das erste Projekt. Das erste Projekt und dann Rolling for Europe. Rolling for Europe, genau. Ein Film vom Gerald, den ich dann auch unterstützen durfte in der Produktion. Und ja, wir arbeiten schon ständig zusammen. Wobei also das Projekt Surviving Gusen, das damals noch nicht so geheißen hat, aber das gemeinsame Projekt eigentlich das älteste ist, kann man sagen. Ich finde es ja toll, dass wir als Co-Regisseure da bis jetzt einen langen Atem gehalten haben und auch, das war eigentlich ganz friktionsfrei. Also es ist vielleicht oft nicht leicht, zwei Regisseure, die bis jetzt den langen Atem gehalten haben. Es war eigentlich ganz friktionsfrei. Es ist vielleicht oft nicht leicht, zwei Regisseure in einem Film, wer macht was und so, aber es hat sehr harmonisch, optimal funktioniert. Ihr seid ja auch unterschiedliche Generationen, wenn ich das jetzt so sagen darf. Ja, man sieht es dann auf dem Dorf-TV. 20 Jahre trennen uns mindestens, oder? Ja, trennen uns mindestens, ja. 20 Jahre, ja. Eine letzte Frage ist mir jetzt noch eingefallen, weil wir es noch nicht erwähnt haben. Maria Hofstetter und Peter Simonischek waren als Sprecher innen. Wie kam es denn dazu, so Zusammenarbeit? Wir haben jetzt schon über viele Rollen gesprochen, Ft in der musik die beiden möchte ich jetzt dass ihr da noch kurz was sagt ja die maria ist mit dem projekt schon länger verbunden auch immer wieder mal das haben auch schon die geräte lesung gemacht auch im kino katzler war das damals und die waren wirklich auf der liste ganz oben einfach, die beiden. Und dann haben wir sie einfach angerufen. Also die Maria mit einem gewissen Lokalkolorit in der Stimme, die sich auch schon jahrelang oder jahrzehntelang auch mit dem Thema auseinandersetzt, immer wieder bei Lesungen und so. Und die lieh ihre Stimme für diese regionalen Protokoll- und Brief-Ausschnitte und so weiter. Und Simonischek, ja, einer der besten österreichischen Schauspieler, der ganz professionell den richtigen Ton trifft für so eine Erzählung wie Lignans Biografie, was wirklich eine sehr heikle Sache ist. Also das so lesen zu lassen, dass es nicht zu viel und nicht zu wenig ist. Und er hat das Projekt auch gleich von Beginn an sofort unterstützt. Also das war ihm auch ein persönliches Anliegen. Okay. Ja, dann danke ich euch beiden, dass ihr trotz des Stress beim Festival und was da so zu tun ist, Gerald, du bist ja auch noch in anderer Funktion als Marketingleiter beim Festival tätig. Danke, dass ihr beide trotzdem die Zeit gefunden habt, live ins Radiofrohr-Studio zu kommen. Sehr gerne. Danke für die Einladung. War ein sehr angenehmes Gespräch. Und jetzt, genau, nochmal erwähnt, am 6. Juni gibt es dann den Film um 12 Uhr im Usulinen-Saal zu sehen. Tickets bitte unbedingt vorab kaufen, online am besten. Und ab September dann auch im Kino sozusagen und dazwischen auf diversen anderen Festivals noch. Und bevor wir jetzt zum nächsten Film kommen in phase spiele ich kurz musik es gibt ja auch immer local artist musikvideos zu sehen beim crossing group jetzt mal nur zu hören adwenger real und ja dann geht es weiter mit dem Film Endphase.