... Musik... Geschätzte Damen und Herren, liebe Gäste hier im Salon und liebes Publikum, das uns online begleitet. Ich begrüße Sie ganz besonders zum heutigen Kepler-Salon. Wir werden in die Zukunft blicken und es wird körperlich. Der Titel genau, Future Bodies, Körper der Zukunft. Zu Gast heute hier Katharina Senck. Ich will Ihnen natürlich einige Worte über Frau Senck sagen. Sie bezeichnet sich selbst als weiße, nicht behinderte Cisgenderfrau. behinderte Cisgenderfrau. Sie ist im In- und Ausland als Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin tätig. 2015 beendete sie ihr Studium an der Musik- und Kunstuniversität in Wien und performte seither für Doris Ulich, Florentina Holzinger und Georg Blaschke. Sie beschäftigt sich künstlerisch und thematisch mit Posthumanismus, Feminismus und sozialer Gerechtigkeit. Seit 2018 erforscht sie gemeinsam mit Tanja Erhard das kreative Potenzial ihrer tänzerischen Kollaboration zwischen behinderter und nicht-behinderter Künstlerschaft. Aktuell choreografiert sie das Stück Schalldicht unter der Regie von Sina Heiß im Linzer Theater Phoenix. Liebe Katharina Senck, herzlich willkommen hier. Ich freue mich riesig hier zu sein. Danke für die Einladung. Katharina Senck Präsentation steigen, gleich fragen, warum Ihnen das wichtig ist, so explizit in Ihrer Biografie zu schreiben, weiß, nicht behindert und cisgender? Im Laufe vieler Zusammenarbeiten der letzten Jahre mit Kollegen und Kolleginnen, die diese Identitäten nicht mit mir geteilt haben und sehr oft auf ihre Identitäten, die als gesellschaftlich nicht normal gesehen werden, immer zurückverwiesen werden. Es wurde mir immer wichtiger, meine Identitäten anzunehmen, sie zu benennen. Die Privilegien, die damit auch einhergehen, als weiße Person habe ich viele Privilegien, die ich als nicht-weiße Person in Österreich nicht hätte. Und durch dieses Benennen eben auch in die Verantwortung dafür zu gehen. Und konkret als nicht-behinderte Person habe ich mich so sehr lange nicht wahrgenommen. Das kam eigentlich erst in der Zusammenarbeit mit Tanja Erhardt. Dadurch, dass sie sehr klar ihre Identität als behinderte Frau einnimmt, habe ich mir gedacht, da kann ich viel davon lernen und auch meine Identität als nichtbehinderte Person zum Beispiel in meine Biografie mit hineinnehmen, weil es auch immer klarer macht, aus welcher Perspektive ich spreche. Danke sehr. Ich finde das ein sehr schönes und mutiges Statement gleich am Anfang einer Biografie. Und nun lade ich Sie herzlich ein, uns zu präsentieren, was Ihre Anliegen und Ihre Arbeit betrifft. Also, zuallererst mag ich vorweg schicken, ich bin herrlich aufgeregt. Als Tänzerin arbeite ich zwar schon relativ viel mit Sprache in verschiedenen Settings, aber bin es gewohnt, über meinen Körper zu präsentieren und auch mit dem Körper in Interaktion mit Publikum zu gehen und nicht immer gleich über das Wort und über ein Gespräch. Ich habe zur Einstimmung, um vielleicht auch Sie als Publikum ein bisschen mehr in meine sehr körperliche Welt hineinzuholen, eine kleine Imaginationsreise vorbereitet. Ich weiß, dass jede Person da einen anderen Ansatz zu solchen Übungen und Praxen hat. Tatsächlich ist das etwas, das ich sehr oft verwende in meiner künstlerischen Praxis, in verschiedenen Zusammenarbeiten und würde das jetzt gerne mit Ihnen teilen. Also entweder Sie folgen mit Ihren Gedanken, herzliche Einladung, oder Sie lauschen meinen Worten. Auch herzliche Einladung dazu. Ich werde das teilweise herunterlesen und diese Übung wird circa fünf Minuten dauern, nur für Sie, damit Sie wissen, welche Zeitdauer Sie erwartet. Ich möchte sie also mit meiner Stimme durch diese Übung leiten, ihnen Inputs geben, ihnen Fragen stellen. Diese Fragen bitte ich sie für sich zu beantworten oder wenn es ihnen nicht zusagt, auch gerne für sich unbeantwortet zu lassen. Mir helfen solche Übungen, in meinen Körper zu kommen und auch in meiner eigenen Wahrnehmung und auch meine Umwelt ein bisschen anders, in einer anderen Perspektive wahrzunehmen. Und die Einladung geht auch ganz besonders an das Publikum zu Hause. Vielleicht ist es in den eigenen vier Wänden sogar leichter. Also an alle, die hier mit mir sind, danke, dass ihr euch auf diese Challenge einlässt. Diese Praxis ist einerseits inspiriert durch die Zusammenarbeit mit meiner Freundin und Kollegin Tanja Erhardt und andererseits auch durch Adrienne Marie Brown, das ist eine schwarze Schriftstellerin und Aktivistin, die auch sehr oft mit derartigen Übungen arbeitet. Ich werde sie für die folgende Informations-bung mit Du ansprechen, danach gerne wieder auf das Sie switchen. Du kannst gerne mit offenen oder geschlossenen Augen an dieser Übung teilnehmen, je nachdem, was sich für dich besser anfühlt. dich besser anfühlt. Mach es dir erstmal gemütlich. Auf deinem Sessel oder vielleicht möchte jemand aufstehen. Wenn du heute mit uns über das Internet verbunden bist, hast du vielleicht dein Sofa, dein Bett. Vielleicht möchtest du dich von einer Wand stützen lassen, ganz bewusst von deiner Sessellehne stützen lassen. Nimm dir eine Minute Zeit, um herauszufinden, was sich für dich gut anspürt. eine Minute Zeit, um herauszufinden, was dein Körper jetzt in diesem Moment um 19.37 Uhr braucht. Vielleicht hast du heute noch gar nicht bewusst geatmet, dann ist jetzt ein guter Moment dafür, bewusst ein- und auszuatmen. Dich ernähren zu lassen von deinem Atem, der Innen- und Außenraum verbindet. Gerne kannst du dir erlauben, deinen Brustkorb zu weiten. Vielleicht kommt ein kleiner Seufzer, ein kleines Geräusch oder auch ein großes Geräusch. Nimm dir Zeit, den Kiefer zu lockern, auch unter der Maske. Die Spannung aus deinem Körper herauszuatmen. Mit welchem nichtmenschlichen Objekt bist du jetzt gerade verbunden? Mit welchem nichtmenschlichen Material? Was trägt dich? Was umkleidet dich? Was umgibt dich? Du kannst doch gern ganz konkret hinspüren, es bewusst angreifen. Vielleicht hast du einen Sessel, der bei dir zu Hause nicht ist, der hier ein ganz besonders schönes Material hat. Vielleicht nimmst du ganz bewusst dein T-Shirt wahr, deine Hose, deine Socken. Nimm dir gern immer wieder einen Atemzug, lang Zeit da hinein zu spüren. Und was entdeckst du an Nichtmenschlichem, das in deiner unmittelbaren Nähe ist? Ist es Holz? Ist es Plastik? Ist es Metall? Ist es der Boden, der dich trägt? Wie oft denkst du an den Boden, der dich trägt? Und mit welchem mehr als menschlichen Material bist du besonders gerne verbunden? Ist es ein Lieblingsschmuckstück? Ist es Sand unter deinen Füßen? Wasser auf deiner Haut? Die Haptik deines Laptops, wenn du über seine Außenhülle streichst? Die seidige Konsistenz der Schokolade, wenn du in sie hineinbeißt. Wie nimmst du eine derartige Verbundenheit wahr? Und wo spürst du das Gefühlühl der verbundenheit in deinem körper aktiviert verbundenheit deine sinne tasten riechen schmecken oder ist es mehr ein zustand der in deinem körper spürbar ist. Wo spürst du Verbundenheit? Vielleicht tief in dir drinnen, im Herzen, im Bauch? Verbundenheit als Körpergefühl. Körpergefühl. Dein Körper. Dein Körper, den du hast. Dein Körper, der du hast, dein Körper, der du bist. Was kann dein Körper? Was wird dein Körper in Zukunft können? Was wird er fühlen können, wahrnehmen können, leben können? Wie existierst du in der Zukunft? In zehn Jahren? In 50 Jahren? In 100 Jahren? In 1000 Jahren? Wie bewegt, lebt, tanzt, atmet dein Körper dann? Lebt, tanzt, atmet dein Körper dann. Wie fühlt sich Zukunft für dich an? Ich stelle mir dann ganz besonders gern vor, in welche Bewegung mich Zukunft bringen würde. Eine Bewegung, die sich für mich gut anspürt, die mich nähert, an der ich mich aufladen kann. Was passiert, wenn wir Zukunft von hier ausgehend denken? Von diesem körperlichen Wohlgefühl? Was wäre das für eine Zukunft? Nimm dir nun gerne noch eine Minute Zeit. Zeit für deine innere, imaginierte Zukunftsbewegung, die du gerne auch jederzeit zu einer realen Bewegung werden lassen kannst. Und nach ein paar Atemzügen lade ich euch ein, wieder hier mit mir zu landen. Hier in der Gegenwart des Kepler Salons. Ja, es ist für mich diese Frage, wie fühlt sich Zukunft für dich an, für mich, für jeden, für uns, für uns als Kollektiv? Und wie kann dieses Gefühl ein schönes Gefühl sein, eines, das nicht geprägt ist von Ängsten? geprägt ist von Ängsten? Und was braucht es, um dieses Gefühl als eine tatsächlich erlebte Realität in meinen Körper zu bringen? Und von dieser Frage ausgehend habe ich seit 2017 relativ intensiv mit Zukunft gearbeitet, mit nahen und fernen Zukunften. Und dann hat sich mir auch in meiner Suche der Posthumanismus und der Transhumanismus aufgedrungen und sind mir begegnet. Und seitdem begleiten mich diese zwei Worte und die dahinterliegenden Konzepte in meiner Kunst sehr stark und ich kann sie auch gar nicht mehr loslassen. war. Ich habe zwar immer schon Science-Fiction geliebt und Utopien und Dystopien aller Art sind etwas, das mich einfach körperlich auch sehr bewegt und anspricht, aber ich würde gerne an dieser Stelle auch einen kleinen Einblick oder Überblick geben, wie ich diese zwei Begriffe deute, beziehungsweise was ich über sie herausgefunden habe ich habe sie ja nicht erfunden der transhumanismus wenn man es jetzt aufspaltet was auch der große unterschied zwischen diesen beiden strömen ist in beiden strömungen interessieren wissenschaftler innen kunst und kultur wissenschaftlerinnen aber auch personen die aus der Technik kommen, die Zukunft. Und es geht eigentlich um Zukunftsszenarien und auch um die Philosophien dahinter, aber auch ganz praktisch um Erfindungen für unsere Zukunft. Ich gehe davon aus, Sie alle haben von dem Begriff schon mal gehört. Ihr habt von dem Begriff schon mal gehört. Oft steht dahinter die Kontrolle, die Kontrolle von Leben, von Körper und Tod. Der Transhumanismus ist ein Projekt des Fortschritts, der Verbesserung des Menschen und entwickelt sich im Gedanken des humanistischen Ideals der Aufklärung hat sich so entwickelt. Und es geht relativ oft um eine Trennung von Körper und Geist. Der Körper wird sehr oft als Bürde wahrgenommen. Und dann gibt es noch zwei Strömungen, wie ich in meinen Vorbereitungen lernen durfte. Der Silizium-basierte Transhumanismus, hier geht es um elektronische Implantate, die Verschmelzung mit Computern, die Zukunftsvorstellung, dass wir Menschen im Endeffekt nur mehr als Upload in einem Riesencomputer existieren. Und für viele Transhumanisten ist das gar keine Dystopie, sondern eigentlich eine schöne Vorstellung. Und es ist auch eine Art Erlösungsvorstellung durch KI und ein gänzliches Loslösen vom menschlichen Körper. Dann gibt es auch noch den kohlenstoffbasierten Transhumanismus. Hier geht es sehr stark um genetische Verbesserungen, um die Überwindung des körperlichen Alters und somit das ewige Leben. körperlichen Alters und somit das ewige Leben. Und eigentlich, muss ich sagen, hat mich das schon immer sehr fasziniert. Also ich habe das immer sehr spannend gefunden. Was mein Problem oder was mir zum Verhängnis mit dem Transhumanismus wurde, war für mich, dass es sich sehr oft sehr unpolitisch gibt und auch sehr wenig sozialkritisch. Humanismus sieht sich sehr oft als ein universaler Begriff, den ich so nicht immer ganz zustimmen kann, weil mir hier eine fehlende Perspektive auf Gesellschaft und Diversität fehlt. Und es ist auch oft ein sehr klares, dualistisches Denken, Gesellschaft und Diversität, die fehlt mir einfach. Und es ist auch oft ein sehr klares, dualistisches Denken, was menschlich bedeutet. Dass die Kultur, die Ratio über allem steht. Es ist auch ein Gegenspiel von Mensch und Natur sehr oft oder auch von Körper und Geist. Und in dem habe ich mich als durchaus beleibte und belebte und extrem körperliche Person dann einfach auch nie ganz gesehen. Und im Zuge dessen, also ich kannte am Anfang eigentlich mehr den Transhumanismus, weil ich es spannend fand zu denken, wie können Körpererweiterungen funktionieren. Im Zuge dessen habe ich mich dann mehr dem Posthumanismus zugewandt, der sehr stark gegen reine Dualismen ist, wo es sehr viel Reflexionsbereitschaft, wo ich sehr viel mehr Reflexionsbereitschaft wahrnehme, wo es ganz klar darum geht, das Natürliche des Humanismus aufzubrechen und zu hinterfragen, was macht den Menschen zum Menschen. Und auch gibt es im kritischen Posthumanismus eigentlich gar nicht so sehr, es wird gar nicht so sehr versucht, das Ende der Menschheit zu denken, sondern ein Neudenken vom Menschen abseits des humanistischen Ideals und wie und ob das möglich wäre. Und hier wird der Körper nicht negiert. Der Posthumanismus ist auch sehr oft von feministischen Kunst- und Kulturwissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlerinnen erforscht worden. Hier habe ich auch die Frage gefunden, wie wollen und können wir hier mit anderen leben und andere nicht nur als andere Menschen, sondern auch andere Lebewesen und anderes Nicht-Humanes. Und das finde ich jetzt auch ein sehr schöner Leitgedanke im Leben für mich als Person, aber auch für mich als Künstlerin. Und wie kann uns die Technologie dabei unterstützen? Wir sind umgeben von Technologie, auch auf der Bühne. Und ich habe auch schon 2017 angefangen, mit Objekten zu arbeiten. Das ist nicht immer Technologie, Technologie, wie sie uns jetzt hier begleitet, sondern das ist oft eben nicht menschliches oder mehr als menschliches Material. Hier in dem Fall war es für das Stück Antonius Imaginary Workshop vom Wiener Choreografen Georg Blaschke, der in einer Probe die Leiter, die im Proberaum stand, mal einfach mich gefragt hat, was wäre, wenn ich mit dieser Leiter tanze? Und im Endeffekt haben wir dann so ein Konstrukt erfunden, um mir die Leiter umzubinden. Und was ich in der Arbeit von Georg sehr schätze, ist, dass es sehr oft um die Somatik, also um das Körpergefühl geht und auch darum, wie kann ich mich mit Material verbinden, wie kann Material zu einer Körpererweiterung, zu einer Körperverlängerung werden, wie können meine Sinne über meinen eigenen Körper hinausgehen und meine Haut nicht? Meine Haut vielleicht auch gar nicht mehr die Grenze meiner Sinne und meiner Sinnlichkeit sein? Und da hat es eigentlich angefangen, dass ich gemerkt habe, ah, Objekte, Material, da würde ich gern noch tieferenz meine geschätzte Kollegin Tanja Erhardt kennengelernt, die jeden Tag mit ihren Krücken arbeitet. Einerseits als assistive tool, als unterstützendes Objekt für ihren Alltag, andererseits auch mittlerweile als Forschungsobjekt, das sie erforscht in ihrer Kunst. Und unsere Zusammenarbeit hat relativ unschuldig angefangen. Unschuldig deswegen, weil wir uns, glaube ich, gar nicht bewusst waren, was für eine Sprengkraft in der Zusammenarbeit zwischen behinderter und nicht behinderter Künstlerin steht, steckt. Und ja, wir haben einfach gedacht, Objekt ist Objekt ist Objekt und wir tanzen jetzt damit und schauen, was das mit uns macht. Dass eine Krücke und eine Leiter aber grundsätzlich andere Objekte sind, ja, das war uns auch bewusst, aber nicht so bewusst, wie wir es jetzt erfahren haben. Die Krücke ist ein starkes Symbol der Behindertenbewegung. Die Krücke ist ein starkes Symbol der Behindertenbewegung. Sie wird in der Sprache auch oft als etwas Negatives wahrgenommen. Und so haben wir uns jetzt zusammengetan, um in dem Stück Cenga, das wir derzeit arbeiten und im Jänner 2022 in Wien prämieren, so haben wir uns daran gemacht, die Krücke zu befragen als Objekt, das uns Bewegungen ermöglicht. Wie kann sie uns bewegen, anstatt dass wir sie bewusst bewegen? Was macht die Arbeit mit diesem Objekt, mit unserem Körper, der Druck, den wir aufeinander aufüben müssen? Was macht es für einen Unterschied, wenn ich als nicht behinderte Person mich mit der Krücke bewege? Wie steht mir das zu? Steht mir das überhaupt zu? Steht mir das in dem Kontext mit meiner Kollegin zu? Also da hat sich gezeigt, dass die Leiter fast weniger Fragen auf, also um einiges weniger Fragen aufgeworfen hat und dass auch das Objekt eben diese Fragen mit sich bringt. Und dass die Arbeit mit der Krücke ist eine sehr sinnliche Arbeit, aber kann auch sehr stark in die Knochen gehen, weil es eben auch so stark ins Fleisch, es geht in Fleisch und Mark. Und dann eine weitere Zusammenarbeit, die in eine ganz andere Richtung ging und noch eigentlich vor der Zusammenarbeit mit Tanja stand, ist das Stück Superhuman. Da muss ich sagen, habe ich erst angefangen auch zu lernen über Transhumanismus und Post-Humanismus. Wir haben hier alle, das wurde von einer Künstlerplattform, die DID, Dance Identity heißt, gefördert. Das ist eine Plattform für junge Nachwuchskünstlerinnen. Und wir haben hier sehr stark mit diesen Körpererweiterungen im Rahmen des Kostüms gearbeitet. Also Sie sehen hier eine der Tänzerinnen mit dieser Mütze oder mit dieser aufgesetzten Klatze. Und woran wir gearbeitet haben, ist auch wirklich, die Körpererweiterung als sinnliches Objekt wahrzunehmen und daraus in die Bewegung zu gehen. Was, wenn wir uns mit mehr Sinnen gedanklich ausstatten, als wir eigentlich haben? Auch hier ging es wieder um die Imagination als Tool, neue Bewegungen zu schaffen. Und eine andere Kollegin, ich gehe jetzt nochmal kurz zurück, mein Kollege Robin hatte hier zum Beispiel so eine Art Rückenpanzer und in der Zusammenarbeit oder in der choreografischen Erarbeitung haben wir uns auch vorgestellt, was ist, wenn dieser Rückenpanzer sich aufladen kann mit Energie, was ist, wenn dieser Rückenpanzer ein Connector, ein Bindeglied werden kann, das auch als soziales Bindeglied funktioniert, was ist, wenn er nicht nur mit seinen Augen sehen könnte, sondern auch mit diesem Objekt? Und daraus entstehen Körperlichkeiten, die so einfach sehr selten und sehr speziell sind. Und gerade als Choreograf, in Choreograf ist man sehr oft auf der Suche danach, was der Körper noch alles kann und was vielleicht auch Bewegungen sind, die man so noch gar nicht kennenlernen durfte in seinem Alltag als Tänzer oder Tänzerin. Und hier war auch schon die Frage ganz stark in dem Stück, was bedeutet dieses Menschsein und wie können wir trotz all dieser Objekte auf uns und durch diese erweiterten Körper, die wir versucht haben zu werden für dieses Stück, noch immer miteinander eins werden, noch immer agieren, noch immer Verbindung, Liebe, Zuneigung, Füreinander, Dasein im Sinne von Care, Kooperation. Wie kann das alles noch hineinspielen in einer Welt, die dann vielleicht schon sehr Science-Fiction-mäßig anmutet? Und was ist vielleicht der Kern des Menschlichen? Ich würde hier sehr gerne auch einen kleinen Videobeitrag vorzeigen von einer Filmversion dieser Performance, von einer Filmversion dieser Performance, aufgenommen vom Fotografen Max Biskup. Wir haben hier mit einem extrem filmischen Soundtrack gearbeitet, das hängt auch an meinem Hang zur Dramatik. In der zweiten Version des Stückes habe ich dann selber mitgetanzt. Ich werde sie jetzt vielleicht einfach mal zwei Minuten zusehen lassen und versuchen nicht mitzusprechen. I appreciate it. Terima kasih telah menonton! Субтитры создавал DimaTorzok Terima kasih telah menonton! Ja, also das war unsere Choreografie für den Overload. Wir hatten das auch als Bühnenfassung und haben das in Europa, in Österreich und auch abseits von Österreich getourt. Da waren wir drei dann viel mehr auf einem Ort. Für den Film haben wir uns für diese für diesen unterschiedlichen Escapes entschieden das würde ich sagen ist jetzt noch mehr die transhumanistische Perspektive in der vielleicht das Objekt auch übernimmt und enden dort das Stück dann durchaus versöhnlich in einer Zusammenkommen und in einer Art Togetherness. Im Laufe des Stücks und der Erarbeitung des Stücks haben sich viele Fragen ergeben. Ja, da haben wir jetzt ein kleines, die reale Welt des Internets? Genau. Niemand von uns im Cast, also in diesem Cast hat sich als männlich identifiziert. Robin ist eine nicht-binäre Person. viele Fragen auf, inwiefern ich als Frau in meiner Identität in der Zukunft überhaupt Platz finde und wie auch meine Zukunft aussehen wird. Ich lasse das mal kurz anschauen. Ja, hier ging es dann auch sehr stark darum, wie können wir uns körperlich connecten, diese Kräfte miteinander teilen, einander Kraft geben. Und dann daraus gehend vielleicht wieder ins Individuelle zurückkehren. Aus der Gemeinschaft. Ja, ich habe das Gefühl gehabt, dass für mich als Frau, wenn ich in viele, so jetzt brauche ich wieder den Tipp, wie das geht, SDRGL, dass für mich als Frau in der Zukunft nicht so viel, in der Zukunft, die mir entgegenschwirrt, in Science-Fiction-Filmen nicht immer der Platz da ist, den ich mir eigentlich gewünscht hätte. Ich habe sehr oft sehr normierte Körper wahrgenommen, auch in der Literatur, die ich damals gelesen habe. Mittlerweile weiß ich, dass es da auch ganz andere futuristische Literatur gibt. Und da ging es auch stark darum, wie können wir als Cast, der hier sicher nicht der Mehrheitsgesellschaft entspricht, für uns eine Zukunft entwickeln oder für uns diese Geschichte erzählen, so dass es sich für uns stimmig anfühlt in unseren Körperlichkeiten. Und jetzt im Letzten, ja, jetzt darüber hinaus geht jetzt dann auch die Frage, was ist, wenn das jetzt nicht nur nichtbehinderte Körper sind, was ist, wenn das nicht nur weiße Körper sind, wie kann die Zukunft, und das ist eigentlich eine der für uns alle in unseren Identitäten, die nahe Zukunft und die ferne Zukunft und wie fühlt sich das wirklich an, wie können wir eine Zukunft gestalten, in der wir uns wohlfühlen, in der wir uns gesehen fühlen. Ich glaube, oder meiner Erfahrung nach geht es darum, dass das ganz stark im Körper auch mal als Wissen existieren muss, damit wir überhaupt auch wissen, wohin wir arbeiten. Dass eine Art Zufriedenheit, und das ist ein sehr aufgeladenes Wort, aber eine Art Wohlgefühl mit dem eigenen Körper, wenn ich an Zukunft denke und von da heraus auch die Zukunft zu gestalten. Ich weiß nicht, ob das Sinn macht. Ich hoffe, es macht Sinn. Das ist mein Zugang zur Zukunft und das ist auch mein Zugang zu all diesen Forschungen. Und dann mag ich noch ein letztes, ich weiß, ich bin schon leicht über der Zeit, mag ich noch auf diese Zusammenarbeit verweisen, die ist im Rahmen des Shakespeare Festivals 2019, auch co-produziert vom Shakespeare Festival, entstanden. Und auch gemeinsam mit der Kulturdankstelle Linz. Sie als LinzerInnen werden diesen Raum vielleicht kennen. Wir haben die Kulturdankstelle kennen und lieben gelernt. Und da haben meine Kollegin Marcia Passmann, die das mit mir mitchoreografiert hat, da haben meine Kollegin die das mit mir mitchoreografiert hat und ich auch eine ganz andere Ästhetik gewählt als die Cyborgs, die Transhumanistischen und sind ja vielmehr in einen Alltagsgestus gekommen und da war für uns die große Frage was bedeuten Sinne, wie viel kann mein Körper jetzt schon es war ein Jugendstück, es ging darum auch darauf zu verweisen, dass unser Körper ein Wunder ist und einfach extrem viel kann, wenn wir da auch einfach unser Bewusstsein hineinlegen und können nicht nur als etwas, wer kann besser springen oder schneller laufen, sondern können im Sinne von ich kann wahrnehmen, ich kann so viel spüren, ich kann so viel imaginieren und wir haben auch sehr viel gespielt mit dem Bild eins zu werden, ein Mensch der nicht nur aus einem entsteht und besteht, sondern aus vielem und das ist vielleicht auch etwas, was ich am Ende meiner kurzen Gesprächs hier, also nicht Gespräch, meiner kurzen persönlichen Vorstellung hier legen möchte. Für mich ist die große Frage, wie ich als Person in der Gegenwart eine anti-Ebilistische, anti-Sexistische, anti-Klassistische und anti-rassistische Gesellschaft mitgestalten kann und vor allem auch durch das Tool, das ich habe, mit dem ich seit Jahren arbeite, meinem Körper, der Körperlichkeit, dem Tanz, wie kann ich dadurch vielleicht auch neue Realitäten zugänglich machen durch eine Tanzvorstellung, die eben nicht immer nur der Gegenwart verschrieben sein muss, sondern auch eine Utopie ins Leben rufen könnte, die wir so noch nicht kennen. Und wie kann dieses Dabeisein für das Publikum oder dieses Gemeinsam in diesem Raum zu sein, wo auf der Bühne gerade etwas entsteht, was ich vielleicht so in der Gegenwart, in meinem Alltag noch nie wahrgenommen habe. Wie kann dieses Moment, das uns jetzt auch gefehlt hat, eineinhalb Jahre, diesen gemeinsamen Ort, an dem wir gemeinsam Körper leben und erleben, wie kann ich das in meine Gegenwart tragen und wie kann das auch Zukunft gestalten? in meine Gegenwart tragen und wie kann das auch Zukunft gestalten. Ja, und ich möchte für so eine Zukunft tanzen und ich freue mich über jeden, der auch einfach mit seinem Körper hier einen Beitrag zu dieser Zukunft in die Räume und in die Welt bringt. Vielen herzlichen Dank, liebe Frau Senk. Das ist sehr, sehr beeindruckend jetzt gewesen, hat mich sehr berührt auch. Vor allem der Film, also jedes Bild, das Sie gezeigt haben, aber vor allem der Film. jedes Bild, das Sie gezeigt haben, aber vor allem der Film. Und auch die Tatsache, dass hier so viele Fragen dahinterstehen, woraus sich zeigt, wie solcher Art Kunst überhaupt entstehen kann oder auf welchen Beinen solcher Art Kunst überhaupt steht. Ich danke Ihnen da sehr herzlich dafür. Jetzt haben Sie vorhin schon erwähnt, nahe Zukunft, ferne Zukunft. Wann fängt die Zukunft an für Sie? Meistens, ich merke, dass meine Zukunft immer morgen beginnt. Ich weiß schon, dass sie auch schon in einer Minute beginnt, aber meine Zukunft beginnt immer im Morgen. Und morgen ist so, es ist schön, weil es für mich sehr weit weg zu denken ist, aber auch einfach das Morgen, das wir am 8., morgen ist der 8., am 8. Juni erleben werden. Auch als etwas, wo ich mir auch noch etwas vornehmen kann. Ich versuche immer wieder sehr stark, auch mit meinen Sinnen, mit meinem Körper, mich in der Gegenwart zu verankern. Aber im Morgen steckt für mich dann auch noch dieses Potenzial, dass da etwas anders sein kann als heute. Und auch jetzt zu dem Begriff der Körpererweiterungen, da möchte ich einhaken. Und beim Finden von unter Anführungszeichen neuen Bewegungen oder Bewegungskombinationen, ist die Frage, ob es überhaupt eine neue Bewegung gibt. Das interessiert mich. Also diese Körpererweiterungen, da haben wir gesehen, die Leiter, dann dieses Rohr oder die Kopfbedeckungen. Welche Materialien oder welche solcher Art Erweiterungen gibt es denn da noch, mit denen Sie spielen? gibt es denn da noch, mit denen Sie spielen? Ähnlich wie in der Imaginationsreise zu Beginn versuche ich tatsächlich auch so zu arbeiten, dass ich durch ein Umdenken der Perspektive, auch mein Geist, meine Aufmerksamkeit zu dem, was mich umgibt, mehr lenke. Also das sind Alltagsgegenstände wie Sessel, das sind Holz, das sind auch Materialien, wo ich merke, dass meine Beziehung dazu vielleicht manchmal gar nicht so einfach ist, wenn das Plastik ist. Also ich merke, dass ich zum Beispiel, ich arbeite ja auch sehr viel tanzpädagogisch und da arbeiten wir sehr viel mit Improvisationen und ich merke, dass die meisten Teilnehmerinnen und ich Erde und Wasser und Feuer, das ist auch alles nichtmenschliches Material, sehr viel einfacher in eine Körperlichkeit bringen können als Plastik. Plastik. Aber das kann jetzt sehr stark an mir liegen, das kann sehr stark an den Ideologien liegen, die auch in mir existieren. Also da ist auch die Frage der Widerstand gegen das Material. Ist das was Gelerntes? Ist das was Natürliches? Was auch immer das bedeuten soll. Also da finde ich schon mal spannend, mal wirklich dahin zu schauen, was umgibt mich, mit welchen Dingen umgebe ich mich und damit in Bewegung zu kommen oder zu beobachten, wie bin ich damit in Bewegung. Ich bin eine Person, die extrem viel an ihrem Handy hängt. Mein Partner kann es sicher bestätigen. Das heißt, das Handy bringt mich in bestimmte Bewegungen, jetzt ohne gleich zu werten, ich mache mir damit die Wirbelsäule kaputt etc. Was sind das für Bewegungen? Was ist das für eine neue Körperlichkeit, die daraus entsteht? Und das auch mal in den Fokus zu nehmen und dann vielleicht zum Schluss das Objekt sogar beiseite zu lassen und nur diese Körperlichkeit einzuüben. Und das sind dann Dinge, die für mich, ich glaube, dass das Erfinden und auch das, wonach viele Choreografen, Choreografinnen her sind, von neuen Bewegungen relativ schwierig ist. relativ schwierig ist. Es gibt einfach sehr viel, das es schon gab, aber für mich kann es trotzdem neu sein, für meinen Körper. Und vielleicht ist es eine Bewegung, die nach außen hin ähnlich aussieht, aber ich in meinem Bewusstsein ganz anders durchführe. Also ich hebe die Hand. Ich hebe die Hand und zerschneide dabei die Luft. Die Luft sind kleine Moleküle. Meine Hand ist gefüllt mit Energie. Sie vibriert, sie vibriert und vibriert sich in die Luft. Das kann jetzt nach außen hin, ist das dieselbe Bewegung. Aber die Geschichte, die ich erzähle, mir selber und dann, ich glaube, auch in weiterer Folge dem Publikum, ist völlig unterschiedlich. Habe ich Fragen beantwortet? Ja, ja, absolut und ganz wunderbar auch noch. Dieses Finden von neuen Bewegungen, ich bleibe jetzt noch da, entsteht das über die Choreografin, den Choreografen? Kommt das aus den Tänzern, Tänzerinnen selber? Ist das eine Mischung? Kommt das aus der Gruppe? Wie passiert das? Ist das sondern klar, dass man sagt, das ist jetzt neu? Oder wird man sich dessen erst später bewusst? Da zeige ich vielleicht noch als Antwort auch ein Video. Schön, ja. Ein wichtiges Wort, das ich sehr oft benutze, ist das Wort Interdependenz. Das ist die gegenseitige und die Verbundenheit miteinander und auch die Verwobenheit miteinander. Und ich glaube, in dieser Interdependenz passiert oft das kreative Schaffen. Jetzt muss ich das video noch finden und zwar ist das noch mal ein ausschnitt aus dem stück white hole und da haben wir meine kollegin und ich gearbeitet mit diesen rohren die jetzt nicht wirklich körperfreundlich sind das heißt meine kollegin und ich sind sehr experimentierfreudig und haben auch nichts gegen blaue Flecken. Und dann können solche Sachen entstehen. Und für uns war das neu, auch wenn es vielleicht in der Form schon existiert. Wir haben es hier wirklich sehr spielerisch genommen. Das hat uns auch das Thema des Kinder- und Jugendstücks und auch der Rahmen des Festivals hat uns das einfach ermöglicht, dass wir spielerisch umgehen. Und vieles von dem, was wir erarbeitet haben, kam dann gemeinsam bei den Proben. Also wir haben On Spot in Linz in der Kulturdankstelle auch geprobt. Und das kommt eigentlich sehr oft wirklich aus einem Spiel mit dem Material. Wir haben hier beide choreografisch und tänzerisch gearbeitet und natürlich geht es um eine Art von Ästhetik, aber es geht gleichzeitig darum, halten wir das auch sechsshows durch? Kann das unser Körper, also auch die Frage des Könnens, des Wollens? Das sieht man jetzt vom Licht her nicht so gut, aber das war eine unserer Lieblingsstellen. Da auch wieder die Frage der Verbundenheit, des Miteinanders, des Nicht-Alleine-Seins. Und hier in dem Fall war es Hartplastik, das uns verbunden hat. Auch hier immer wieder das Spiel mit Machtdynamiken. Wer beeinflusst wen? Was ist, wenn wir so eng miteinander verbunden und verwoben sind, dass jede Handlung der einen Person die andere Person mitreißt, mitnimmt? Und auch wenn das für das Publikum vielleicht kein emotionaler Moment war, aber für uns dieses Loslassen aus der Zweisamkeit und auch das Loslassen der Rohre dann und sie wirklich anders in die Hand zu nehmen, das sehen Sie jetzt wahrscheinlich, man nimmt das Objekt dann plötzlich als Objekt wahr, während es vorher ganz selbstverständlich Teil des Körpers war. Also so wie ich choreografisch arbeite und auch in den Zusammenarbeiten, in denen ich mich wohlfühle, finde ich niedrige Hierarchien besonders spannend. Ich höre hier auf. Finde ich niedrige Hierarchien, flache Hierarchien besonders spannend, einfach weil ich gern diskutiere und wenn ich das auch manchmal schwierig finde, wenn Entscheidungen getroffen werden, würde ich das gerne ausdiskutieren gemeinsam. Das kommt natürlich dann auf die Struktur an, wie groß ist die Gruppe. Wir waren hier zu zweit, Marce und ich, für einen Monat auch in Linz. Und da konnten wir auch einfach diskutieren, warum wir welche Entscheidung treffen und hatten da dafür die Zeit. warum wir welche Entscheidung treffen und hatten da dafür die Zeit. Aber gerade im Tanz merke ich, dass ich, wenn ich eine Order oder einen Befehl bekomme, also wenn es auch in diesem Duktus stattfindet, dass es für mich sehr schwierig ist, weil ich ja nicht nur als die arbeitende Katharina Senck hier bin, sondern dann gleich als die gelebte Person Katharina Senck, die diese Order mit ihrem Körper auf der Bühne dann noch so durchführen muss. Und wenn ich mich dann nicht wohl damit fühle, wohl im Sinne von, wenn diese Entscheidung für mich sich nicht gut anfühlt, dann ist es schwierig für mich, das auf der Bühne zu verkörpern. Also deswegen, so wie ich arbeite, versuchen wir da wirklich gemeinschaftliche Entscheidungen zu treffen. Die Musik, die man hier gehört hat, ist jetzt nur als Hintergrundmusik für das Video oder ihr habt nach der Musik getanzt? Die Musik kam vom österreichischen Musiker Patrick Guttensohn, der arbeitet sehr viel mit elektronischer Musik, aber auch mit Field Recordings. Also der rennt in der Natur herum oder auch auf der Straße und nimmt Sounds auf. Und wir haben das gemeinsam mit ihm erarbeitet. Wir arbeiten aber quasi nicht nach einer strikten Partitur, aber wir haben sehr wohl Musik-Cues, also bestimmte musikalische Stellen, die uns einfach helfen, ein einständiges Stück so zu positionieren, dass wir dann auch durchkommen mit allem. Also es gab hier konkret in der Kulturdankstelle verschiedene Räume, es gab auch einen Sinnesraum, es gab dann in der ehemaligen Waschstraße selber auch mit alten Projektoren aus den 70er Jahren Licht, dass wir analoge, es waren analoge Projektoren, keine digitalen, mit denen wir uns dann gegenseitig beleuchtet haben und diese Beleuchtungen auch auf unseren Körper ausgewirkt haben, Auswirkungen hatten. Also da haben wir schon sehr eng mit der Musik und auch mit dem Raum gearbeitet. Also ich finde es immer schön, wenn man andere Räume als die Bühne erklimmen kann und da auch andere Räume zu bewegten und verkörperten Kunsträumen machen kann. Ich werfe jetzt einen Blick einmal in das Auditorium hier, ob es Fragen gibt und möchte auch unsere hinzugeschalteten Gäste einladen. Fragen entweder über den YouTube-Chat oder über E-Mail über die Adresse kepler-salon.jku.at und ich frage mal in Richtung Technik, es dürfte eine Frage an die Frau Senk hier sein. Es ist schon eine per E-Mail reingekommen von Nimbus. Er oder sie schreibt, Transhumanismus ist sehr eng mit technischen Wegen verbunden, um das Menschsein, wie wir es kennen, hinter uns zu lassen? Sind Smartphones, Headsets oder GPS-Navigation auch schon Erweiterungen unserer physischen und psychischen Verfassung? Danke für die Frage erstmal an Nimbus. Also wie wir gesehen haben, ist für mich schon eine Leiter, eine Körpererweiterung meiner physischen und emotionalen Verfassung. Ich würde auf diese Frage also definitiv mit Ja antworten. Ich glaube, das ist schon sehr kleine technische Welche Beispiele waren da noch? GPRS und? Smartphones. Ja, also ichispiele waren da noch? GPRS und? Smartphones. Ja, also ich glaube, dass da, obwohl diese Objekte alle sehr klein sind, die auch schon durchaus Auswirkungen haben auf uns, auf unsere Körper, auf unseren Alltag. Also ich würde ich mit Ja beantworten. Gibt es von Ihnen hier Fragen, bitte? Es wird ein Mikrofonwürfel herumgereicht, durch den sind Sie dann auch in der Aufzeichnung mit dabei. Bitte. Ich bin ein bisschen erschrocken, ganz am Anfang über Ihre Selbstbeschreibung. Weiß und nicht behindert. Behinderung ist, glaube ich, eine Belastung für den Behinderten. Und ich erlebe doch, ich arbeite, ja ich arbeite ein bisschen mit Asylwerbern, also auch Dunkelhäutigen, und erlebe bei denen immer wieder, wie groß die Sehnsucht ist, weiß zu sein, hellhäutig zu sein. Jetzt frage ich Sie, ich nehme ja nicht an, dass Sie behinderte oder nicht-weiße Menschen verhöhnen wollen mit dieser Selbstdarstellung. Also ich bin über dieses Selbstbild erschrocken. Ja, danke fürs Teilen Ihrer Meinung oder Ihrer Gedanken und dadurch auch Aufmachen dieses Diskurses und dieses Gesprächs. Also ganz klar mag ich damit niemanden verhöhnen, ganz und gar nicht. Es geht mir vielmehr darum, um ein Sichtbarmachen auch der Privilegien und der damit einhergehenden Verantwortung, die das Weißsein in unserer Gesellschaft zum Beispiel bringt, weil, so wie Sie sagen, gibt es anscheinend hier in Österreich noch ganz klar eine Reihung von Hautfarben und ich hoffe sehr, dass das auch sich ändert oder da bald wir zu einer Gesellschaft kommen, wo die Hautfarbe, wo diese Art von Identitätspolitik vielleicht bald nicht mehr notwendig ist. Jetzt gerade sehe ich es sehr wohl als notwendig, mich so zu identifizieren und auch zu sagen, ja, ich weiß, wie viele schreckliche Dinge auch weiße Personen, nicht-weiße Personen angetan haben. Also das geht für mich auch einher, die Benennung meiner Identität. Konkret, was das Thema Nichtbehinderung angeht, ich verfolge hier das soziale, oder ich folge hier dem sozialen Modell von Behinderung, das ich auch von Tanja so erleben durfte. Die sagt, sie fühlt sich nicht behindert, sondern sie wird behindert. Dadurch, dass für sie ist der Rollstuhl an sich oder auch die Krücken sind für sie keine Belastung, sondern die Behinderung entsteht durch die Unfähigkeit unserer Gesellschaft, Gerechtigkeit anzubieten oder auch genug Zugang anzubieten. Anständigkeit anzubieten oder auch genug Zugang anzubieten. Und indem ich mich als nicht behindert beschreibe, mag ich auch einfach davon, ich möchte doch eigentlich auch so eine Art von Selbstbeschreibung auch ein bisschen mehr auf das, was wir als normal sehen, das einfach auch ein bisschen mehr benennen und eigentlich auch aus dem Eck herausnehmen. Weil nicht behindert sein ist nicht normal. Genauso wie behindert sein nicht abnormal ist. Sondern das sind einfach unterschiedliche Arten von Lebensstilen, aber auch Privilegien in unserer Gesellschaft oder Unterdrückungsmechanismen, die da dahinter liegen. Ich mag jetzt nicht für Tanja sprechen, weil mir das nicht zusteht, aber ich kenne durchaus viele behinderte Personen, das ist natürlich auch wieder ganz individuell, für die ihre Behinderung per se kein Problem ist, sondern vielmehr das Problem, dass sie oft einfach zu Veranstaltungen keinen Zugang haben, dass es keine Audiodeskriptionen gibt, dass es keine GebärdensprachdolmetscherInnen gibt. Also in dem mag ich auch immer wieder plädieren, dass wir als Nichtbehinderte verantwortlich sind, diesen Zugang zu schaffen, weil es hier bei behinderten Personen um die größte weltweite Minderheit auch geht. Gibt Ihnen das Antworten? Ja, bitte. Das war mir eigentlich klar, dass das so sein muss. Ich glaube, vor zwei Jahren war bei Shakespeare eine Performance mit einer Rollstuhlfahrerin und einem Tänzer. Und da ist mir genau das passiert, was Sie jetzt auch darstellen. Dass mehr oder weniger die Behinderung jetzt durchaus keine Belastung sein muss, sondern halt eine andere Art zu leben. Aber im ersten Augenblick ist mir dieser Satz, ich bin erschrocken, aber der Schrecken ist weg. Das ist auch so schön, weil das ist so eine klare körperliche, das ist auch ein klarer körperlicher Zustand und da bin ich Ihnen sehr dankbar, dass Sie den auch artikulieren. Ich glaube, dass wenn wir öfter artikulieren, wie es uns geht und welche körperlichen Zustände uns begegnen und daraus dann in einen Austausch gehen, dass das auch einfach ein schöner Austausch sein kann. sein kann. Zu meiner Kollegin Tanja mag ich noch sagen, sie definiert sich oft, sie sagt oft von sich, dass sie drei unterschiedliche Körperlichkeiten hat. Ihren Körper ohne Assistive Tools, den Körper gemeinsam mit ihren Krücken und den Körper mit ihrem Rollstuhl. Und ich finde, dass dieses Aufbrechen von Körpern und was sie sein können und wie sie sich bewegen können, das ist zum Beispiel eine irrsinnige Bereicherung. Da durfte ich einfach so viel lernen von Tanja und da bin ich auch einfach sehr dankbar. Also ich glaube auch, dass wenn wir öfter Personen, die sonst nicht so sehr gesehen werden, die Bühne geben würden, hätten wir viel öfter solche Perspektivverschiebungen. Ich muss gestehen, mich hat das auch ein bisschen erschrocken, diese Betitelung. Und ich habe mir dann gedacht, ist das dann quasi eine Provokation, die bewusst gesetzt wird, weil man sagt zum Beispiel Behinderten gibt man dieses Label behindert. Und du, also wir kennen uns, gibst dir sozusagen jetzt bewusst das Label nicht behindert, um das so bewusst zu machen, dass es immer diese Kategorien gibt und der eine muss da reinrutschen und jetzt zeige ich mir bewusst. Ja, es hat sich wirklich tatsächlich auch so über die Zusammenarbeit ergeben. Sonst geht es so oft um Tanjas Identität als Behinderte, aber genauso muss ich als behinderte Person, genauso muss ich meine Identität als Nichtbehinderte auch quasi claimen oder einnehmen, um da auch eine Gleichberechtigung in der Zusammenarbeit zu schaffen. Und unsere Rollen sind auch ganz anders verteilt, während, jetzt mag natürlich auch Tanja nichts in den Mund legen, aber während eine behinderte Person in einer Zusammenarbeit sehr oft für die Community, der an sie sich zugehörig fühlt, sprechen muss, finde ich es dann auch wichtig zu sagen, ja, da gibt es Verabsäumnisse der nichtbehinderten Community, weil tatsächlich haben wir, ich bin gerade in Vorbereitung für ein weiteres postfeministisch-intersektional-feministisches Familienstück, wo unser Cast auch unterschiedliche Hautfarben, unterschiedliche Sexualitäten, unterschiedliche, also eben behinderte und nicht behinderte Personen sind im Cast. Und es ist so schwierig, ein Theater zu finden, das barrierefrei ist. Und das liegt unter anderem daran, weil es riesige Absäumnisse der Nichtbehinderten, der Personen, die sich als nichtbehindert sehen oder die nichtbehindert sind, gibt. Und da glaube ich auch einfach mehr darauf hinzuweisen, dass es da Verantwortungen gibt, finde ich wichtig. Und im Idealfall werden die Theater immer zugänglicher für behindertes Publikum, aber auch für behinderte Künstlerinnen Backstage. Also das ist es tatsächlich oft, dass wir keine Toiletten haben für die Künstlerinnen, die einen Rollstuhl nutzen im Backstage-Bereich, auch nicht in großen Theatern in Wien. Ich bin sehr froh auch um die beiden Fragen, weil nicht umsonst war das meine erste Frage an Sie, kurz nachdem ich Sie vorgestellt habe. Warum schreiben Sie das in Ihre Personenbeschreibung? Und als ich in der Vorbereitung zur heutigen Veranstaltung Ihre Biografie gelesen habe, natürlich bin ich auch da hängen geblieben. Und meine Frage war, was will Frau Senk damit bezwecken? Warum macht sie das? Was ist ihre Motivation, das zu tun? Weil natürlich kann man sagen, wenn Sie jetzt hier beschreiben, sich selbst als Cisgender-Frau, dann ist ja das ein Hervorheben aller Transgender- Personen. Und man hebt diese Personen dann aus einer Normalität heraus, weil man sie extra beschreibt. Und das könnte ja ein Angriffspunkt sein, dass man sagt, warum sind die Personen überhaupt als anders zu bezeichnen? Das mag ich aber eigentlich tatsächlich verhindern durch die Selbstbeschreibung. Das weiß ich, dass das ihre Intention ist. Das habe ich ganz klar als solches auch gehört. Aber das könnte man als, ich will jetzt nicht sagen Kritikpunkt, aber einfach als Diskussionspunkt, als Gedankenpunkt nennen. Dass sie das nicht so machen, das weiß ich. Ich glaube, was ich auch versuche in meiner Kunst, dass natürlich ist dann auch eine Biografie dann auch Teil der Kunst, die ich mache, weil man ist sehr oft damit beschäftigt, Biografien zu schreiben und kleine Statements zu schreiben als Künstlerinätze und da auch Positionen einzunehmen oder Denkanstöße zu geben. Ja, ähnlich wie du auch gesagt hast, Eva, auch Irritationen, für Irritationen zu sorgen, die vielleicht neue Prozesse auch anstoßen kann. Wenn das mit drei Zeilen gemacht ist und wir dann auch darüber sprechen können, finde ich das schön. Für mich geht es sehr oft darum, Dinge aus einer Normalität rauszuheben, gerade beim Thema behinderte Körper, nicht binäre Körper und Körperlichkeiten oder auch aus meiner Perspektive weiblich. Perspektive weiblich, also ich selbst identifiziere mich als Frau, also Frauen in der Zukunft. Wie stellen wir uns die Zukunft vor, wie wird sie uns präsentiert? Wie oft sehen wir behinderte Körper in Zukunftsutopien? Wie oft sehen wir schwarze Personen in Zukunftsutopien? Was, wenn wir das alles wegdenken von einem Ideal, das sehr oft noch als männlich und weiß gelesen und auch erschaffen wird, als der Prototyp des perfekten Menschen in der Zukunft. Oder dann ist es nicht mal mehr in unseren Kategorien begreifbar, in menschlichen Kategorien vielleicht ist der Prototyp der Zukunft komplett aus mehr als menschlichem oder nicht humanen Material. Also all das, glaube ich, in all dieser Arbeit, auch schon in dem kleinen Teil bei der Biografie, geht es darum, einfach neue Perspektiven einzubringen und die dann auch in die Zukunft neu zu denken. Und denen auch Körper und Körperlichkeiten in der Zukunft zu geben. Für mich persönlich wäre eine Zukunft, in der wir alle gleich sind, kein Gewinn, in dem es keinen Platz gibt für all unsere Körper und all unsere Bodyminds. Das ist ein Begriff, den ich von Tanja übernehmen durfte. Das finde ich so schön, weil das einfach mit einschließt, dass wir nicht nur einen Körper haben, sondern dass wir Körper sind und dass wir Sinnlichkeit sind und dass wir, dass es da keine Trennung von Leib und Seele und Geist braucht, um in eine Zukunft zu denken. Gibt es noch weitere Fragen? Oder sonst zugespielte Fragen? Gibt es nicht. Dann habe ich eine Frage. Feministische Projekte oder Projekte, in denen Sie Ihre feministischen Positionen auf den Punkt bringen. Wie schauen die aus, was lässt sich da herausnehmen und beschreiben? Also wenn ich es so verstanden habe, gibt es da extra Pro vermissen, die auch aufzuzeigen und denen auch Fokus zu geben. Für mich als Frau, auch in der Kunstwelt oder in der Tanzwelt, habe ich gemerkt, dass ich mich in Projekten wohler fühle, die eine feministische Ausrichtung hatten. Das heißt nicht, oder einfach ein Bewusstsein für die Anliegen des Feminismus, für Gleichberechtigung und für ein Miteinander, in dem wir alle auch als gleichwertig behandelt werden und uns auch gegenseitig so behandeln. Und das heißt jetzt nicht, dass ich das nur erlebt habe in Zusammenarbeiten mit Frauen. Ich habe auch daraus mit sehr vielen feministisch geprägten Männern arbeiten dürfen. Aber daraus hat sich auch diese Ausrichtung meiner eigenen Arbeit ergeben. Und auch dadurch, dass ich diesen Themen Sichtbarkeit geben wollte in meiner Kunst und auch in meinem Körper. Und ich sehe, dass viele feministische Forderungen noch einfach lang nicht Wirklichkeit geworden sind. Und zumindest in meiner Kunst möchte ich sie wirklich werden lassen. Und wie lässt sich das in den Tanz bringen zum Beispiel? Oder in den körperlichen Ausdruck bringen? Dass das jetzt nicht austauschbar wäre. Dass das ganz klar ist, das ist jetzt ein feministisches Statement. Ich habe das Gefühl, dass es einerseits ein sehr großer Teil des Schaffens ist, also wie man miteinander kreiert, wie man über Themen spricht. Das sind schon kleine Sachen, wir sind fast alle Frauen, oder es sind viele Personen im Raum, die auch ihre Periode haben, und wir arbeiten sehr eng miteinander. Personen im Raum, die auch ihre Periode haben und wir arbeiten sehr eng miteinander und wenn eine Kollegin oder wenn ich selber einmal ganz frisch meine Periode bekommen habe, dass ich das auch einfach sagen kann und meine PartnerInnen bitte, falls es mir schlecht geht oder falls ich Schmerzen habe, dass ich das einfach in diesem Raum auch teilen kann. Und das meine ich mit dem Schaffensprozess, dass ich mich hier sicher aufgehoben fühle, meinen Körper so wie er ist, wie er in meinem Fall auch existiert, diese Empfindungen zu teilen. Das macht jetzt sehr viel mit dem Wohlgefühl innerhalb des Teams aus. Was ich merke, das sich dann in der Kunst widerspiegelt, ist, dass es sehr viel mehr Freiheit im Miteinander gibt, wie man miteinander berührt, wie man sich berührt, wie man teilweise sehr enge körperliche Kontakte auch eingeht, die im Tanz einfach auch sehr oft passieren durch Hebungen und dadurch, dass immer sehr viele Leute sehr eng miteinander verwoben sind, also da merke ich, dass es für mich viel leichter ist, in diesen engen Austausch zu gehen, in einer Gruppe, wo ich mich auch sicher fühle, in meiner Identität als Frau, wo ich keine Angst habe, dass mich jemand so berührt, wie ich nicht berührt werden möchte oder auch einfach ganz klar ansprechen kann, das fühlt sich gut an oder das fühlt sich heute nicht gut an. Das ist auch etwas, was ich umso mehr gelernt habe in der Zusammenarbeit mit Personen, die sich selbst als behindert definieren, dass es viel klarer auch war zu sagen, da mag ich heute nicht berührt werden und das durfte ich auch mitnehmen in meinen Alltag. Und ich habe gemerkt, dass ich persönlich dann einfach in der Nutzung meines Beckens und meiner Wirbelsäule viel freier wurde. nach Deutschland ans Theater ging. Und da hatte ich dann diesen Hut auf und dann ging es sehr stark um die Verbindung der Wirbelsäule mit dem Kopf und auch mit dem Becken mit dem Kopf. Und ich habe einfach gemerkt, dadurch, dass ich in so einer Nähe mit meinen MittänzerInnen war und auch in so einer Verbundenheit, dass es mir sehr leicht fiel, hier auch Bewegungen zu machen, die in einem anderen Kontext leicht sexualisiert werden würden oder abschätzig behandelt werden. Dabei kreise ich gerade nur mein Becken. Und es ging mir überhaupt nicht um eine sexuelle Konnotation. Natürlich ist es im weiteren Sinne ein Spielen damit, weil du dir als Choreografin schon bewusst bist, was du für Bilder erzeugst. Aber mal ganz klar zu sagen, okay, ich kreise meinen Kopf und ich kreise meine Wirbelsäule und mein Becken und kann das in dem Rahmen auch machen. Das heißt, das sind Zusammenwirkungen nach innen hin jetzt, wie sich Feminismus manifestiert, dann habe ich das falsch verstanden. Ich dachte jetzt so, dass es eventuell auch Arbeiten gäbe, wo nach außen hin sichtbar ist. Das ist jetzt ein feministisches Thema, das wir auf die Bühne oder in Szene bringen, die zur Verfügung steht. Ich glaube schon, dass das Publikum das auch merkt. Also einerseits hat das dann damit zu tun, dass manchmal das Team sich größtenteils aus Frauen oder aus Personen, die sich als nicht binär sehen, besteht und dass das durchaus was macht, wenn dann drei Frauen auf der Bühne sind oder zwei Frauen, Marce und ich machen in dem Stück extrem viele Hebungen und wir hatten ganz viele junge Männer aus der dritten und vierten Klasse, Gymnasium oder aus den neuen Mittelschulen, die das einfach nicht gepackt haben, dass eine Frau die andere durch die Gegend trägt und die ganz irritiert waren vor unseren vielen Muskeln und das ist für mich dann durchaus auch ein feministisches Anliegen, diese Rollenklischees aufzubrechen. Also in dem glaube ich schon, dass es sehr, dass es in der Körperlichkeit gerade dann sehr sichtbar wird, dass es da keine Einschränkungen gibt. Wir haben dann zum Beispiel auch dieses Kostüm gewählt, weil der Overall einfach auch sehr genderneutral ist. Also da kann man dann durchaus auch Aussagen treffen, schon auf kleinster Ebene. Verstehe. Fragen von Ihrer Seite her? Nein, Zuspielungen auch nicht. Ich gebe noch einmal durch, wenn sich jemand beteiligen möchte, entweder via Chat auf YouTube oder kepler-salon.jku.at. Ich habe in Ihrer Zusammenstellung jetzt die Projekte betreffend auch MeToo gelesen. Das hat ja auch mit Feminismus immer wieder zu tun natürlich. Was gibt es dazu zu sagen? Das war für mich der große... Wann war das? Das kam 2017. Ich habe das niedergeschrieben. 2017, ja. Also der Hashtag wurde von der schwarzen Aktivistin Tarana Burke ja bereits 2006 gegründet, so viel ich das richtig in Erinnerung habe. So haben Sie das herausgeschrieben. Genau, aber erst 2017 kam er zu dieser großen medialen Präsenz und da war ich gerade am Forschen für das erste Cyborg-Projekt. Auch viel in der Literatur von Donna Haraway, Karin Harasser, die auch hier an der Kunstunivers und lehrt jetzt auch in wien also da war ich schon sehr am forschen und suchen und dann durch das aufleben der mit debatte habe ich einfach für mich gemerkt dass es wichtig ist den cyborg oder die cyborg neu zu denken und mir auch körperlich, weil ich habe das Gefühl, es gibt sehr viel Literatur und es gibt sehr viel vielleicht auch in der Popkultur dazu, aber im Tanz, es war mir wichtig, das zu verkörpern und für mich über den Körper in die Gegenwart zu bringen und da den Cyborg auch auf seine feministischen Positionen abzuklopfen. Und ich glaube, mittlerweile bin ich auch an einem bisschen anderen Punkt. Ich finde es auch sehr schön, Donna Haraway beschreibt den Cyborg auch als eine implodierte Entität. Für mich war es am Anfang ein Hybrid und ich habe versucht, so sehr Cyborg wie möglich zu sein und das jetzt aber viel mehr als etwas zu sehen, was für sich steht, was weder Hybrid noch Maschine ist, sondern den Cyborg als etwas zu begreifen, das auch schon existiert, weil es so präsent ist. auch schon existiert, weil es so präsent ist. Ja, also das finde ich schön, dass ich da auch einfach so viel tue und dass ich da auch Teil davon sein darf und dem ich das verfolgen darf. Oder auch im Austausch mit Kolleginnen. Und so eine ganz praktische Frage, wie viel trainieren Sie? Wie ist das, wenn man choreografisch tätig ist, an Projekten organisatorisch tätig ist, natürlich selbst dann auch noch als Tänzerin aktiv ist? Wie geht das mit dem Training? was es braucht. Derzeit ein Projekt im Phoenix Theater. Auch herzliche Einladung an alle. Wir premieren schalldicht am 17. Juni im Rahmen des Shakespeare Festivals. Das ist unter der Regie von Sina Heiss, entsteht es gerade am Phoenix Theater. Da bin ich in einer anderen Rolle. Da darf ich mit jungen Nachwuchsschauspielerinnen den Tanz erforschen und den Tanz auch als weitere Sprache zur verbalen Sprache und zum Sound und zur musikalischen Sprache von unserem Soundkünstler Manu Mitterhuber, der in dieser Dreiheit mit uns dieses Stück gerade macht. Da bin ich hauptsächlich dann damit beschäftigt, die SchauspielerInnen in die Körperlichkeit zu bringen und mit ihnen zu trainieren und zu üben und kleine Details bis in die Fingerspitzen Körpergefühl hineinzubekommen. Auch das Schöne ist, zu arbeiten, wie kann ich einen Raum mit Bewegung füllen und das bis zum Publikum transportieren. Wie kann Bewegung auch Emotionen vielleicht viel mehr vermitteln als Sprache. Da trainiere ich dann mehr für mich, meine eine Stunde am Tag, damit ich mich einfach selber auch halte, auf dem Niveau, auf dem ich tänzerisch auch sein mag. Auf dem Niveau, auf dem ich tänzerisch auch sein mag. Wenn ich in einem Projekt bin wie mit Tanja, wir sind im Juni, proben wir und filmen wir, da haben wir dann schon sechs bis acht Stunden am Tag und das ist untersprochen mit Diskussionen natürlich und mit Gesprächen, aber da kommt man schon auf viel Bewegung und bewegtes Arbeiten. Und ich bin sehr froh, dass ich in unterschiedlichen Sparten oder von unterschiedlichen Perspektiven mit dem Tanz sein darf. Ich glaube, es garantiert mir auch einen längerlebigen Zugang dazu, einfach von verschiedenen Winkeln mit Tanz verbunden zu sein, weil ein hohes Trainingsniveau von sechs Stunden am Tag Bewegung mich zumindest, mir nicht gut getan hat. Also ich hatte dann relativ früh schon sehr starke Verletzungen und habe mich dann auch einfach neu orientiert. Ich glaube, das war auch so ein Anstoß, in die Frage zu gehen, was kann mein Körper, was kann mein Körper, was kann mein Körper, wenn ich dem Leistungsgedanken, den ich an mich selber habe und dieses Perfektsein ein bisschen untergrabe und dafür vielleicht mit mehr Fühlen und mehr Wahrnehmung darauf reagiere. Und die Tätigkeit als Tanzpädagogin, das sind so auch jetzt innerhalb von Projekten, wo Sie das machen? Oder gibt es da eine fixe Position? Und ich habe das jetzt nicht gelesen. Ich unterrichte an einem Tanzstudio in Wien sehr regelmäßig. Derzeit darf ich auch mit den Olympionikinnen des österreichischen Synchronschwimmteams regelmäßig arbeiten. Die sind gerade in Barcelona für die Olympia-Qualifikation. Das ist ein ganz anderer Bereich, erinnert mich viel mehr an meine Studienzeit und das klassische Ballett. Also sehr spannend, dass ich da einfach unterschiedliche Lehraufträge haben darf und da auch total viel lernen und teilen darf. lehraufträge haben darf und da auch total viel lernen und teilen darf und bei impuls tanz diesen sommer werden tanja und ich auch einen workshop geben wo wir unsere positionen zu pleasure miteinander auch dem aktivismus auf körperlicher ebene dann mit TeilnehmerInnen teilen können. Verstehe, verstehe. So, ich schweife hier noch einmal. Nein, da gibt es nichts. Ah, hier noch, bitte das Mikrofon. Der Würfel, danke. Kurze Frage nur, haben Sie schon oder überlegen Sie auch, mit älteren oder alten Menschen zu arbeiten? Ist das schon aufgetaucht? zusammen, die sind alle 40 plus. Ich erlebe sie als total vitale und tolle Menschen und mit die nur so vor Energie, also die Älteste, die dabei ist, ist glaube ich 75 und da haben wir einfach auch, ja keine Sorge, es ist einfach eine riesen, es ist einfach eine große Gruppe, die sich zusammensetzt mit großen Altersunterschieden. Und das ist, also ja, die Freude habe ich. Ich merke, ohne dass ich da jetzt viel generalisieren möchte, ich merke einen anderen oder entspannteren, ich merke einfach, dass sie die Lebenserfahrung, die sie haben, viel weniger aus dem Tanzraum und aus dem Tanz ausklammern wollen, als ich es zum Beispiel von jungen Menschen manchmal erlebe. Ich glaube, dass ich auch sehr junge Gruppen unterrichte, die gehen dann sehr fokussiert ins Tanztraining. Und da geht es jetzt um die Zeit mit dem Tanz und um den Tanz. Und während ich mit der Body Focus Group im Südburgenland erlebe, dass sie den Alltag viel mehr einfließen lassen in den Tanz. Ich bin nie dafür, dass man etwas macht, was einem weh tut. Aber das ist da viel selbstverständlicher, vielleicht auch, weil das Sich-Beweisen-Wollen auf eine andere Ebene rutscht oder weil sich die Personen einfach schon 20 Jahre länger kennen. Darf ich fragen, warum die Frage war? Ja, darf ich fragen, warum Sie die Frage gestellt haben? Weil es nicht aufgetaucht ist als Thema. Ernst, nimmst du das Mikrofon bitte? Ich wollte jetzt sogar noch weiterfragen, ob man Leute, ältere Leute, die mit Tanz eigentlich gar nichts am Hut haben oder die das vielleicht auch gar nicht mehr wollen, die auch noch zu stimulieren und zu animieren. Gibt es diese Bestrebungen in Ihrer Tanzwelt? und zu anibieren. Gibt es diese Bestrebungen in Ihrer Tanzwelt? Ich war Teil eines Projekts, das hieß Migrant Bodies, Moving Futures. Das war ein EU-Projekt, das sich in verschiedenen Ländern abgespielt hat. Und in der italienischen Gruppe war eine große Community von Menschen mit Parkinson, die eingeladen wurden, regelmäßig Tanztrainings zu besuchen. Es ganz wichtig ist, dass sich niemand gezwungen oder verpflichtet fühlt zu tanzen, weil ich glaube, dass diese Bereitschaft und die Freude daran einfach so wichtig ist, dass es dann auch Spaß macht. Aber da habe ich innerhalb meiner Zeit dort gemerkt, dass es extrem viel bewirkt hat, dass sich Miteinander bewegen und dass da Tanz gar nicht als Therapie zu sehen, sondern Tanz einfach als Ausdruck, als Selbstausdruck in der Zeit und auch als gemeinschaftliches Erlebnis. Und ich weiß, dass es da Forschungen gibt, aber ich habe auch einfach gemerkt, dass da auch so viel Spaß und Freude dabei war in der Begegnung. Und da waren oft Personen dabei, die sonst einfach das Haus wahrscheinlich nicht mehr so oft verlassen hätten oder nicht mehr so viele soziale Kontakte zu jungen Tänzerinnen gehabt hätten. Und das Projekt ist dann damals auch gekoppelt worden mit einem Zentrum für junge Menschen mit Fluchterfahrung. Also das war in Italien, da hat der Projektpartner die älteren Personen gemeinsam in Tanz und in Bewegung gebracht mit jungen Menschen mit Fluchterfahrung und das hat total gut funktioniert. Und solche Projekte würde ich auch natürlich, indem dass sie freiwillig sind, unbedingt, aber auch in Österreich total schön finden und gerne begleiten. alternden Körper und nach dem nicht ewig lebenden Körper. Also wie gehen wir auch mit dieser Vergänglichkeit um in unserer Zukunft? Also für mich wäre es eine schreckliche Vorstellung, ewig zu leben. Vielleicht will es, also ich bin mir ganz sicher, dass es Personen gibt, die das wollen, aber wie werden auch ältere Körper porträtiert in Science Fiction und wie können wir das auf der Bühne auch nochmal aufweichen. Im ersten Cast vom Superhuman durfte ich mit einem 65-jährigen Tänzer arbeiten, der sich, als wir das Stück touren wollten, dann verabschiedet hat. Sehr freundlich, aber er hat gesagt, er ist so alt, er mag jetzt endlich, was heißt er ist so alt, er freut sich so, dass er jetzt seine Enkelkinder hat und er mag jetzt nicht mehr auf der Bühne stehen, sondern Zeit mit den Enkelkindern verbringen, was ich natürlich total respektiere. auch innerhalb von Casts, auch in dem was sichtbar ist auf der Bühne, ganz wichtig sind. Ältere Menschen können und wollen auch tanzen und müssen auch meiner Meinung nach unbedingt auf der Bühne tanzend erfahrbar gemacht werden. Sonst geht das in immer die Top-Athletinnen auf der Bühne. Und das ist Tanz für mich nicht. Tanz ist eine körperliche Arbeit, aber es geht nicht darum, nur denen, die fit sind, die Bühne zu überlassen. So, ich denke jetzt folgendes, Frau Senk. Wenn Sie noch einen Filmausschnitt haben, den wir vielleicht noch nicht gesehen haben. Als Abschluss? Ja, das wäre schön. Ja, ich habe das auch aufgeschrieben, warten Sie kurz. Wenn es sich machen lässt. Ja, ja, ja, ja. Ja, ich hoffe, man sieht es hier. Ich hoffe, Sie zu Hause sehen es auch. Das war tatsächlich die Arbeit mit Marge Passmann mit den Projektoren. Sie sehen da unten, dass das ganz alte, analoge Projektoren sind. Die haben wir gemeinsam mit dem Fotografen und auch unserem Lichtdesigner für das Stück, Lauren Ziegler, gefunden und auf Willhaben hat er sie in mühsamer Kleinstarbeit hergebracht, zu uns, nach Linz. Nur zur Erklärung, wir haben hier unterschiedliche Materialien, unterschiedliche auch Glasstrukturen, mit denen wir gearbeitet haben und hier ging es für uns ganz stark auch um das Sichtbarmachen von genetischer Manipulation. Wir fanden das ganz schön, dass das auch oft ausschaut wie Pflanzenstrukturen. Ich zeige es jetzt einfach mal ein bisschen was her. auch oft ausschaut wie Pflanzen, wie Pflanzenstrukturen. Ich zeige es jetzt einfach mal ein bisschen was her. Und eben dann auch die Frage, inwiefern beeinflusst das, was meine, das war eben auch das Thema des Stücks, die Verbundenheit und inwiefern, das sehen Sie jetzt leider nicht so gut, Sie werden was sehen, vielleicht lieber für Sie auf dem kleinen Bildschirm, weil Sie dann ein bisschen feiner die Struktur sehen. Inwiefern beeinflussen mich die Handlungen meiner Partner in meiner Körperlichkeit? Genau, mein Raum hat sich auch hier erweitert, sie hat dem Projektor mehr Licht gegeben. Unsere Idee war auch vielmehr zu einer Art Pflanze zu werden. Kann ich als Mensch auch von Licht genährt werden, von Licht beeinflusst werden? Ich sehe sehr oft den Wunsch, das Menschliche neu zu denken. 🎵🎵🎵 Oh je. Jetzt hätten wir uns noch miteinander verbunden, aber vielleicht will das Internet nicht. Da fanden wir es auch besonders spannend, mit einem rein analogen Mittel ein digitales Erlebnis zu schaffen. Weil es wirkt so, als wäre es ein digitaler Projektor und dabei ist es Glas und Licht. Und diese Magien und das Publikum hat Marcia jetzt auch beleuchtet. Es geht auch darum, zu zeigen, wie machen wir. Wir sind ja auch teilweise gemacht und diese Prozesse auch auszustellen und mitsichtbar zu machen. Jetzt ist zwar das unbeabsichtigt gestoppt, aber ich finde das ganz gut, liebe Frau Senk, weil wir beenden den Salon immer um 21 Uhr, ziemlich pünktlich. Und so hat sich das jetzt per Zufall so ergeben, dass das auch ein guter Endpunkt ist, auch wenn er nicht geplant war. Ich danke Ihnen sehr, sehr herzlich, dass Sie heute gekommen sind, dass Sie uns so intensiv haben teilnehmen lassen an Ihrer Arbeit, an den vielen Fragen, die Sie sich dabei stellen und ich wünsche Ihnen in der Zukunft viele, viele Fragen, die sich Ihnen aufdrängen und die Sie über Ihre künstlerische Tätigkeit in gewisser Hinsicht vielleicht lösen, beantworten können oder weiterhin als Fragen offen lassen werden. Ich bedanke mich beim Publikum hier im Salon, verabschiede mich von Ihnen sehr herzlich, verabschiede mich auch von den Personen, die uns via Livestream verfolgt haben. Weise noch darauf hin, für die nächsten Veranstaltungen besuchen Sie unsere Website oder werfen Sie einen Blick in das Quartalsprogramm und besuchen Sie auf jeden Fall die Produktion. Wann wird die zu sehen sein? Ab welchem Datum? Die Produktion heißt Hashtag Schalldicht und ist ab 17. Juni zu sehen im Phoenix Theater. Und es wird auch eine Wiederaufnahme im Herbst geben, das ist jetzt schon sicher. Sehr gut. Und ich mag mich an dieser Stelle bei Ihnen bedanken, Frau Wagner, auch beim Kepler Salon und auch beim Shakespeare Festival, da es ja auch eben diese Kooperationssalone gibt. Danke auch an Sie als Publikum für Ihre Fragen und für Ihr Dabeisein. Wunderbar. Vielen herzlichen Dank. Wenn wir schon beim Danken sind, danke an Ben Guttenberger von der Technik. Haben Sie einen schönen Abend. Auf Wiedersehen.