Was war der erste Lagerführer in der KZ Gusen? 1903 in Frankfurt geboren, entstand einer Kaufmannsfamilie und war gelernter Elfenbeinschnitzer und Holzbildhauer. 1932 trat Schmielewski der SS und der NSDAP bei, mangels Jobaussichten und machte dort relativ schnell Karriere. Er war anfangs gleich in der Adjutantur von Heinrich Himmler, kam dann ins KZ Kolumbierhaus in Berlin und ab 1936 war er im KZ Sachsenhausen, wo er den zukünftigen Kommandanten von Mauthausen, Franz Tieres, kennenlernte. Tieres hat ihn offenbar nicht vergessen und hat ihn dann nach Gusen beordert, wo er ab 1940 Lagerführer war und dort ein regelrechtes Terrorregime gründete. Unter seiner Herrschaft in Gusen starben bis zum 1. Jänner 1943 13.000 Häftlinge. Im Laufe des Jahres 1942 bekam er dann andere Aufgaben. Schmielewski wurde in das KZ Herzogenbusch in den Niederlande versetzt, wo er ebenso ein Terrorregime aufbaute und das einfach weiterführte. Dieser Schreckensherrschaft wurde allerdings ein jähes Ende gesetzt. Schmielewski wurde nämlich 1943 von der SS verhaftet, weil er Wertsachen unterschlagen hatte und sich bereichert hatte an Häftlingsgegenständen. Und wenn eines von Himmler nicht geduldet wurde, dann war es, wenn man die SS bestahl. Schmielewski war daraufhin dann bis zum Kriegsende selber Häftling in einem SS-Straflager, in einem Außenlager von Dachau und tauchte dann nach der Befreiung unter. 1956 wurde er allerdings verhaftet, und zwar wegen Betrugs und Meineids und Pigamie. Und im Zuge dessen stellte sich dann heraus, dass er eben der Lagerführer von Gusen gewesen war. Und dann wurde er auch wegen der Verbrechen, gewesen war und dann wurde er auch wegen der Verbrechen, die er in Gusen verübt hatte, ermittelt. 1961 wurde Schmielewski dann zu lebenslanger Haft verurteilt und saß dann bis 1979 im Gefängnis. 1979 wurde er dann vom bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß begnadigt und lebte dann noch einige Jahre bis 1991 in einer schicken Residenz am Chiemsee. Der andere Lagerführer des KZ Gusen war Fritz Seidler. Seidler, 1907 in Sachsen geboren, war gelernter Bautechniker. Auch er ist relativ früh, 1933 der SS beigetreten und hat dort relativ rasch Karriere gemacht. Zuerst war er im KZ Sachsenburg, dann im KZ Sachsenhausen und 1940 wurde er dann zweiter Schutzhaftlagerführer im KZ Auschwitz, wo er schon wegen seiner Grausamkeit gefürchtet und berüchtigt war. 1942 wurde er dann nach Gusen versetzt, war dort Stellvertreter von Schmielewski und übernahm dann eben seinen Posten als Lagerführer des KZ Gusen. Unter seiner Herrschaft, ebenso eine Schreckensherrschaft wie unter Schmielewski, wurde das KZ Gusen zu einem Zentrum für Rüstungsproduktion. Auch das hatte den Tod von tausenden Häftlingen zufolge. Seidlers Schicksal nach Kriegsende ist nicht restlos geklärt. Fest steht, dass er sich am 3. Mai mit anderen SS-Angehörigen abgesetzt hat vom KZ Gusen. Er hat sich auf einem Bauernhof in der Nähe von Mauthausen versteckt und wurde dort offenbar aufgespürt von Angehörigen der US Army und dann in einem Feuergefecht angeblich erschossen. So wie auch im Hauptlager Mauthausen verließ die SS im KZ Gusen das Lager am 3. Mai 1945 und übergab die Bewachung der Häftlinge an die Wiener Feuerschutzpolizei. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in den Lagern Gusen I, II und III rund 20.000 Gefangene. Zur gleichen Zeit näherte sich die US Army von Westen her, also von Bayern her, in Richtung Mauthausen und Gusen. Und am 5. Mai 1945 traf ein Spähtrupp der 11. US-Panzerdivision in Lungitz auf das KZ Gusen III. Zu dem selben Zeitpunkt war von Mauthausen aus der Rotkreuz-Mitarbeiter Louis Hefliger ausgerückt auf der Suche nach amerikanischen Truppen, um sie in die Lager Gusen und Mauthausen zu führen. Um die Mittagszeit des 5. Mai 1945 schließlich gelangte der Spätrupp der US Army auch in das Konzentrationslager Gusen und befreite hier die Häftlinge, ernahm die Wiener Feuerschutzpolizisten, die zur Bewachung abgestellt worden waren, als Kriegsgefangene mit und brachte sie zum Amisch-Stützpunkt in der Nähe von Gallneukirchen. In der Zeit von 5. auf 6. Mai 1945 waren die Häftlinge auf sich alleine gestellt. Viele von ihnen verließen in dieser Zeit das Lager und streuten sozusagen durch die Umgebung auf der Suche nach Nahrung. Und erst am 6. Mai 1945, am Nachmittag, kam die US Army wieder zurück und installierte hier vor Ort die neue Lagerführung oder die Leitung des Lagers unter Kolonel Milton Kitsch. Zu dieser Zeit sterben in Gusen noch sehr viele Menschen, Häftlinge an den Folgen ihrer Haftzeit hier, etwa bis zu 2000 Menschen und das war auch eine der ersten Aufgaben hier, diese Toten zu beerdigen. und das war auch eine der ersten Aufgaben hier, diese Toten zu beerdigen. Dazu wurden auch SS-Angehörige und auch Parteimitglieder der NSDAP aus der Ortschaft Langenstein und St. Georg an der Gusen herangezogen. Einer, der dabei mithelfen musste, war auch der Bruder von meinem Großvater, war damals 14 Jahre alt, er kam von einem Bauernhof, sie hatten ein Pferd und auch einen Wagen dazu und er musste mit diesem Wagen durch das Lager fahren. Andere Männer und auch Frauen luden die Toten auf diesem Wagen auf und er fuhr damit zu einer großen Grube, wo ihm dann diese Menschen beerdigt worden sind.